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1. Erzählungen aus der Geschichte - S. 126

1873 - Freiburg i. B. : Wagner
126 (Mogontiacum), Straburg (Argeutoratum), Baden-Baden (Aure-lia Aquensis), Augsburg (Augusta Vindelicorum) u. v. a. Es umfate aber das rmische Reich unter Augustus folgende Lander: Italien, Gallien (Frankreich und alles Land bis an den Rhein), Hispanien und Lnsitanien (Spanien und Portugal), Bri-tannien (England), Vindelicien (das sdliche Wrttemberg und Baiern vom Bodensee an bis zur Donau und zum Inn), Rhtien (Tyrol), Noriotm (Salzburg, Steiermark, Krnthen, Krain und den sdlichen Theil vom Erzherzogthum Oesterreich bis zur Donau), Pannonien (den Theil von Ungarn auf der rechten Donauseite mit Slavonien), Jllyricum (Kroatien, die Militrgrenze, Bosnien, Dalmatien), Epirus (Albanien), Griechenland, Macedonien, Msien (Serbien und Bulgarien), Thrazien (Rumetteu), ganz Kleinasien bis an den oberen Euphrat, Phuizien, Palstina, Aegypten, die ganze Nordkste von Afrika bis zu den Sulen des Herkules (Strae von Gibraltar, Tunis, Algier, Tripolis, Fez, Maroeco) und alle Inseln des Mittelmeeres. Zu diesen Lndern kamen bald noch: Dacien (Wallachei und Moldau), das Land der Parther vom Enphrat bis zum kaspischen Meer (Persien) und das Zehnt-land (der sdwestliche Theil von Deutschland, zwischen Donau, Main und Rhein), welches von einem zu entrichtenden Zehnten so genannt und durch eine Mauer und einen Pfahlgraben einge-schlssen war. Diese Befestigungslinie zog sich von Pfrring an der Donau bis Miltenberg am Main hin und wurde spter die Teufelsmauer oder Heidenmauer genannt. So groß aber auch die uere Macht, der Glnz und die Verehrung des Kaisers Augustus waren, so war sein Leben doch nicht frei von^ manchen schmerzlichen Erfahrungen und Wider-wrtigkeiten. lettre dritte Gemahlin Livia, ein herrschschtiges und rnkevolles Weib, strebte darnach, ihren Sohn Tiberius aus einer frheren Ehe, einen harten, menschenfeindlichen Menschen, zum Nachfolger im Reiche zu machen. Sie erreichte auch ihr Ziel, als Augustus alle diejenigen aus seiner Familie, aus welche er seine Hoffnungen setzte, hatte hinsterben sehen. So erlag sein Schwiegersohn Marcellus, der bei dem Volke sehr beliebt und zum Nachfolger ausersehen war, einem frhen Tode, und man sagte, er sei auf Anstiften der Livia vergiftet worden. Auch des Au-gustus beide Enkel starben frhe, und so sah er sich zuletzt ge-nthigt, den Tiberius, obgleich er ihn durchschaute und gerne fern gehalten htte, an Kindes Statt anzunehmen und zu seinem Nach-folger zu erklären. Augustus starb nach einer 45jhrigen Regierung, 76 Jahre alt. In das einunddreiigste Jahr der Regierung des Augustus fllt die Geburt Christi. Mit der neuen christlichen Zeit beginnt die neue Zeitrechnung von der Geburt Christi an.

2. Erzählungen aus der Geschichte - S. 196

1873 - Freiburg i. B. : Wagner
196 Brgergemeinde der zinspflichtigen Schutz- und Spiebrger, so genannt von ihrer Waffe; sie hieen auch Pfahlbrger, weil sie auerhalb der die Stadt umschlieenden Pfahlreihe wohnten. Aber auch die gemeinen Brger hatten sich schon im 14. Jahrhundert durch ihren Flei zu solcher Wohlhabenheit emporgearbeitet, da sie ihre untergeordnete Stellung im Gemeinwesen ungern er-trugen; und es entstanden jetzt vielfltig in den Stdten innere Kmpfe um Gleichberechtigung des gemeinen Brgerstandes mit den patrizischen Geschlechtern. Um sich zu strken, hatten sich die Brger nach ihrem Berufe zu Genossenschaften vereinigt, die Kauf-lente in Gilden, die Gewerbetreibenden in Innungen oder Znfte. Dies waren fest geschlossene Vereine, mit besonderen Vorstehern, welche aus der Zahl der Handwerksmeister gewhlt wurden. Den Zunftvorstehern ober Zunftmeistern zur Seite stand ein Rath der Zunftltesten. Gemeinsame Angelegenheiten wurden in allgemeinen Zunftversammlungen berathen. Diese fanden theils in der Herberge statt, wo auch die fremden Gewerbegenossen Auf-nhme und Verpflegung fanden, theils in besonderen Zunfthusern oder Znnflstuben. Jede Zunft hatte ihre eigenen Satzungen, eine eigene Kasse und eigenes Siegel. Nachdem aber diese Genossen-schaftm. der Gewerbetreibenden erstarkt waren, siengen sie an sich militrisch einzurichten; sie hielten regelmige Waffenbnngen und hatten ihre eigenen Waffen, Banner und Zeughuser. So hatten die Znfte bald eine doppelte Bedeutung erhalten; einmal sollten die in einer Zunft vereinigten Handwerker durch dieselbe Schutz in der Ausbung ihres Gewerbes finden, dann aber suchten sie auch in den stdtischen Angelegenheiten ihre Ansprche geltend zu machen. Wie sie beigezogen wurden zu den stdtischen Steuern, so verlangten sie jetzt auch fr sich die gleichen Rechte, wie die Patrizier, und wie im alten Rom zwischen den Patrizier und Plebejern, entstand ein hartnckiger Kampf zwischen den Altbrgern und den Znftigen, in welchem die letzteren nicht nachlieen, bis sie sich Gleichberechtigung mit den Patriziern erkmpft hatten. Die uere Anlage der Städte des Mittelalters war vor Allem auf Sicherheit und Schutz gegen Angriffe von aueu berechnet. Eine, oft zwei Ringmauern umschlossen die Stadt; vor derselben waren Graben und Wall. Viereckige und runde Thrme waren an den Einmndungen der Straen und anderen bedeutenden Punkten der Stadtmauer ausgebaut. In den Thrmen waren die Stadtthore, von welchen Zugbrcken der den Stadtgraben fhrten. Im Thorweg selbst waren ein oder zwei Balkengitter, welche von oben herabgelassen werden konnten. Die Straen der Stadt waren eng und krumm; jeder baute sein Haus, wie es fr feinen Vor-theil am geeignetsten schien. Die Huser waren Anfangs nur von

3. Erzählungen aus der Geschichte - S. 164

1873 - Freiburg i. B. : Wagner
wo das Christenthum schon eingefhrt war, unermdlich, zu ver-bessern und zu veredeln. Vor Allem trug er die grte Sorgfalt, gebildete Geistliche heranzuziehen; denn diese hatten vielfltig an Jagd, Krieg und Vergngen mehr Gefallen gefunden, als an ihrem Berufe und konnten fo ihrer Aufgabe nicht gengen. Er berief Geistliche aus Schottland, lie Predigten ins Deutsche bersetzen und den Kirchengesang verbessern. Die Verwaltung der inneren Angelegenheiten war in den einzelnen Theilen des Reiches kniglichen Grafen bertragen und noch durch besondere Sendboten berwacht. Die Pflege des Acker-baues und Handels war eine Hauptsorge des Knigs. So hatte er den Gedanken gefat, die Nordsee mit dem schwarzen Meer ver-mittelst des Rheins und der Donau durch einen Kanal von der Regnitz zur Altmhl zu verbinden. Das Unternehmen gelang jedoch damals noch nicht wegen der Unerfahrenheit der damit be-auftragten Leute. Ueberhaupt gab sich Karl sehr viel Mhe, die Binnenschifffahrt zu beleben; beim die Flusse muten in den da-maligen Zustnden, wo gute Heerstraen oder gar ganze Straennetze noch nicht vorhanden sein konnten, die Straen ersetzen. Um den Sinn fr Baukunst anzuregen, lie er selbst verschiedene Palste bauen und dazu Baumeister, Sulen und andere Bildhauer-werke aus Italien kommen. So fhrte er auer anderen einen Palast zu Aachen auf, ebenso einen zu Ingelheim bei Mainz; an letzterem Orte lie er auch eine hlzerne Brcke der den Rhein bauen, deren Arbeit zehn Jahre erforderte. Die beiden Orte dienten zum gewhnlichen Aufenthalte des Knigs. Ueberhaupt war er am meisten in dem stlichen Theile des Reiches, welcher ausschlielich von rein deutschen Vlkerschaften bewohnt war. Wie fr die Kultur unter feinen Vlkern, fo war Karl auch fr feine eigene Ausbildung unablssig besorgt. Er zog gebildete Männer an seinen Hof und schpfte aus ihrer Unterhaltung ebenso fr sich Belehrung und Erholung, als er durch dieselben die Bil-dung unter feinem Volke zu verbreiten bemht war. Der bedeu-tendste unter denselben war der angelschsische Gelehrte Alkuin. Auch Eginhard stand mit Karl in der vertrautesten Beziehung; derselbe hinterlie uns eine Lebensbeschreibung Karls des Groen. Nach der Versicherung dieses Schriftstellers versuchte der König selbst eine deutsche Sprachlehre zu schreiben; denn auf die Ausbildung der deutschen Sprache verwendete er groe Sorgfalt. So gab er auch den Winden und Monaten deutsche Namen und lie deutsche Lieder sammeln. Aber auch lateinische und griechische Schriften las er gerne, studierte noch in seinen spteren Jahren verschiedene Wissenschaften und hatte immer eine Tafel bei sich, um jederzeit seine Gedanken niederschreiben zu knnen.

4. Erzählungen aus der Geschichte - S. 184

1873 - Freiburg i. B. : Wagner
184 Rittern, die sich zur Ausgabe setzten, gegen die Uttqla : . kmpfen und arme und kranke Pilger zu untersttz rem Schutzpatron Johannes dem Taufer nannten sie 'ja'bttiuuter. Dieser Orden zahlte bald sehr viele Mitglieder, mtt \?<:-me Glaubige im Abendland schenkten ihm Geld und Gter, um, wenn sie nicht selbst in den heiligen Kamps ziehen konnteu, wenigstens auf diese Weise etwas zur Bekmpfung der Unglubigen zu thun. Als aber die Trken wieder Herren des Landes geworden waren, konnten sich die Johanniter nicht mehr in Jerusalem halten. Sie siedelten daher nach der Insel Nhodus der, und von da nach Malta, als die Trken auch jenen Platz erobert hatten; daher wurden sie auch Rhodiser und Malteser Ritter genannt. Nachdem Malta 1800 in bleibenden Besitz Englands bergegangen war, hrte die Bedeutung des Ordens, dessen ursprnglicher Zweck ohnedies schon lange verschwunden war, gnzlich auf. Ein anderer Orden war der der Tempelherren. Er hatte den gleichen Zweck, wie der Johanniterorden. König Balduin Ii. gab ihm in der Nahe der Sttte, wo ehemals der Tempel Salomons stand, ein Ordenshaus, und daher erhielten die Ritter den Namen Templer. Auch sie muten 1291 aus Jerusalem weichen und lieen sich zunchst auf der Insel Cypem nieder. In Frankreich, wo der Orden viele Besitzungen hatte, wurden groe Beschuldigungen gegen denselben vorgebracht, mehrere Mitglieder als Ketzer verbrannt und das Eigenthum des Ordens grtenteils von dem herrsch- und habschtigen König Philipp Iv. eingezogen (1312). Der dritte Orden, welcher während der Kreuzzge entstand, war der Orden der deutschen Ritter. Er wurde 1190 von dem Hohenstaufen Friedrich, Herzog von Schwaben, gestiftet. Auch dieser rdeti hatte die Ausgabe, gegen die Unglubigen zu kmpfen und die Kranken im heiligen Lande zu pflegen; er war vorzugsweise fr die deutschen Ritter und Pilger bestimmt, da diese weniger in den beiden andern Orten Aufnahme fanden. Das Oberhaupt des Ordens oder der Deutschmeister hatte seinen Sitz in Jerusalem. Zur Zeit, als der hohcnstausische Kaiser Friedrich Ii. einen Kreuzzug unternahm, bekleidete diese Wrde Hermann von Salza. Dieser treffliche Gromeister bildete nicht nur den Orden aus, sondern beschlo auch, da der Orden mit den beiden anderen nicht tn freundschaftlichem Verhltni stand, 1230 mit dem deutschen Kaiser nach Deutschland zu gehen und den Orden dahin zu verlegen. Seine Hauptaufgabe war jetzt unter den slavischen Vlkern hinter der Oder das Christenthum und deutsche Sitte und Sprache zu ver-breiten. Der Sitz des Gromeisters war seit 1309 Marien-brg in Preußen. Der Orden hatte aber mehrfache Kriege mit den Polen zu bestehen, und der Gromeister Albrecht von Branden-

5. Erzählungen aus der Geschichte - S. 190

1873 - Freiburg i. B. : Wagner
190 deutsche Reich sogar lngere Zeit gar kein Oberhaupt. Diese trau-rige Zeit heit das Interregnum und dauerte von 12541273. Die Zwistigkeiteu und Feindseligkeiten der einzelnen Groen unter sich, sowie das Raubritterwesen nahmen immer mehr der Hand, bis endlich 1273 der gerechte und tapfere Graf Rudolf von Habsburg zum König gewhlt wurde. Mit strenger Gerechtig-keit stellte Rudolf die ganz aufgelste Ordnung im Reiche wieder her, verfolgte die Raubritter, lie viele vou ihnen hinrichten und ihre Raubschlsser zerstren. Um die Angelegenheiten Italiens aber kmmerte er sich nichts; denn das Land, sagte er, gleiche der Hhle eines Lwen, wo zwar viele Fnstapsen hinein, ader keine herauszeigten. So lie er sich auch nicht in Rom zum Könige krnen. Das habsburgische Erbe lag mit der Stammburg gleichen Namens im Kauton Aargau, welcher damals noch wie die Schweiz zum deutschen Reich gehrte. Rudolf vou Habsburg vergrerte es aber sehr durch bedeutenden Lndererwerb und wurde so der Grnder des spter so mchtigen habsbnrgisch-sterreichischen Hauses. Als ihm nmlich Ottokar von Bhmen, welcher das Erzherzogthum Oesterreich, Steyermark, Krnthen und Kretin an sich gerissen hatte, den Gehorsam verweigerte, zog er zweimal mit dem Reichsaufgebot gegeu ihn und schlug ihn 1.278 in der entscheidenden Schlacht auf dem Marchfelde. Ottokar siel, und Rudolf gab die Luder Oesterreich, Steyermark und Krain seinen eigenen Shnen als Lehen. Von jetzt an blieben diese Lnder im Besitze des Hauses Habsburg. . H4. Die Schweiz. Arnold von Winkelried. Das deutsche Reich erlitt nach Rudolf vou Habsburg empfind-liche Verluste an Land und Leuten. Das Haus Habsburg hatte im Aargau ausgedehnte Besitzungen. Mit dem Aargau standen auch die Landschaften Schwyz, Uri und Unterwalden in Verbin-dnng. Als nun Rudolfs Sohn Albrecht deutscher Kaiser geworden war, wollte er sich in der Schweiz allmlig ein sterreichisches Herzogthum schaffen. Albrechts Landvgte Geler von Bruneck, welcher der Uri und Schwyz gesetzt war, und Geringer von Landenberg in Ober- und Niederwalden blen harte Bedrckungen gegen die Landleute aus, und als diese sich beim Kaiser beklagten, wurde ihnen bedeutet, da sie Befreiung von ihrer Roth finden wrden, wenn sie sich unter die Hoheit des habsburgischen Hauses

6. Erzählungen aus der Geschichte - S. 2

1873 - Freiburg i. B. : Wagner
2 cmte Utheilung. Das Ulterthum. s- 2. Die Inder. Die Inder wohnten am sdlichen Himalaya. Von hier ver-breiteten sie sich zwischen den Flssen Indus und Ganges sd-wrts der die ganze Halbinsel, welche mit dem Cap Comorin endet. Der ursprngliche Name der Inder war Hindu; der Name Inder entstand erst durch die Perser und Griechen, indem diese das Volk nach ihrem Grenzflu Indus so benannten. Das weite Land der Inder, welches ungefhr 60,000 Oua-dratmeilen umfat, also 5mal grer ist als Deutschland, ist durch die grte Flle der Erzeugnisse der Natur im Thier-, Pflanzen-und Mineralreich gesegnet. Wenige kleine Besitzungen ausgenorn-rnen gehren jetzt ganz Vorderindien bis an den Himalaya nebst der Westkste von Hinterindien den Englndern. Die Inder waren schon im frhesten Alterthum durch ihre Bildung ausgezeichnet. Dies beweisen viele Denkmale der Schrift und der Baukunst aus uralter Zeit, von welchen jetzt noch Ueber-reste vorhanden find. Doch wurde das Volk an dem Fortschreiten in der Ausbildung durch das Kastenwesen gehindert; daher blieb es Jahrhunderte ans der einmal erreichten Stufe, welche mau in den Ueberresten ihrer Kultur erkennen kann, stehen. Das Kastenwesen besteht nmlich darin, da jeder Menfch, ohne Bercksichtigung seiner ihm eigentmlichen, natrlichen Anlagen und Befhigung, in dem Stande feiner Familie bleiben mu. Die mchtigsten Stnde oder Kasten bei den Indern waren die Kaste der Braminen und die der Kschetrija. Nur die Mit-glieder der Bramiuenkaste konnten Priester und Beamte, Aerzte, Gelehrte und Knstler werden, und noch jetzt bilden die Braminen die oberste Kaste unter den vielfach unterschiedenen indischen Kasten. Die Kschetrija sind die Kriegerkaste oder der Kriegeradel, von wel-chem gleichfalls noch jetzt, freilich feit der Unterwerfung durch Eng-land fehr zusammengeschmolzene Ueberreste vorhanden sind. Unter-geordnet war die Kaste der Maisch ya, der Handel und Ackerbau Treibenden, und die Kaste der Sudra, der Handwerker und Dienenden. Diese Kasten sind noch heute durch uere Abzeichen von einander kenntlich, und keiner aus einer hhern Kaste darf in nhere Berhrung mit einem Angehrigen einer niederem Kaste kommen, ohne seine Kaste zu verlieren.

7. Erzählungen aus der Geschichte - S. 125

1873 - Freiburg i. B. : Wagner
125 der Kste gelagert. Die Seeschlacht entschied. Octavianus gewann durch seinen Feldherrn Agrippa, der sich ans medemn Stande emporgeschwungen hatte, einen glnzenden Sieg; Antonius war der Cleopatra, welche mit ihren Schiffen aus der Schlacht floh, gefolgt und sein Landheer, welches sieben Tage lang vergeblich auf ihn gewartet hatte, gieng zum Sieger der. Jetzt verfolgte Octa-vianus beide nach Aegypten. Ueberall verlassen von seinen Leuten, welche zu Octavianus bergiengen, durchbohrte sich Antonius aus die Nachricht, da Cleopatra gestorben sei, mit dem Schwerte. Cleopatra gedachte den Octavianus aus hnliche Weise, wie den Antonius, zu gewinnen; als es ihr aber nicht gelang, tbtete sie sich durch giftige Nattern, um nicht im Triumphe in Rom auf-gefhrt zu werden. . 76. Octavianus als Kaiser Augustus. Nach der Schlacht bei Actium war Octavianus der alleinige Herr des rmischen Reiches. Die Rmer, der langen Kmpse und Unruhen mde und selbst nicht mehr fhig, ihre alte Freiheit zu ertragen, berlieen ihm gerne alle Gewalt, um wieder eines un-gestrten Friedens genieen zu knnen. Octavianus erhielt den Namen Augustus, d. i. der Unverletzliche, und als Adoptivsohn Casars fhrte er jetzt den Namen Csar Augustus. Die rmische Republik wurde jetzt ein Kaiserreich. Augustus regierte, obschon er die hchsten obrigkeitlichen Acnv ter in seiner Person vereinigte, im Ganzen nicht als ein Gewalt-Herrscher, sondern stellte Ordnung in der Staatsverwaltung wieder her, trug Sorge fr Verbesserung der Sitten, pflegte Wissen-schaften und Knste und sammelte um sich die ausgezeichnetsten Gelehrten und Dichter. Daher ist auch das Zeitalter des Augustus die Glanzperiode oder das goldene Zeitalter der rmischen Literatur, und die grten rmischen Dichter und Schriftsteller lebten zu sei-ner Zeit, wie Ovidius, Vergilius, Horatius, Propertins, Tibullus, Livius. Auch glckliche Kriege fhrte er, namentlich am Rheine und an der Donau zur Sicherung der rmischen Grenzen gegen die Einflle deutscher Stmme. Hier wurden zu diesem Zwecke Standorte mit stehenden Heeren als Besatzung eingerichtet, und aus diesen militrischen Niederlassungen, welche zur Verteidigung und Erweiterung der Reichsgrenzen dienten, entstanden in der Folge zahlreiche Städte lngs des Rheines und der Donau hin, wie Kln (Colonia Agrippina), Koblenz (Consluentes), Mainz

8. Erzählungen aus der Geschichte - S. 191

1873 - Freiburg i. B. : Wagner
stellen wrden. Denn bisher standen sie unmittelbar unter der Hoheit von Kaiser und Reich. Aber die Landgemeinden wollten in dem unmittelbaren Reichsverbande bleiben, und als die harten Bedrckungen der Landvgte fortdauerten, trat Walter Fürst von Uri, Werner Stanssacher von Schwyz und Arnold von Melch-thal von Unterwalden nebst dreiig anderen Mnnern ans dem Rtli, einer Wiese zwischen Bergen am Vierwaldstdter See, zu einem Bunde zusammen, und perpflichteten sich durch einen Eid, dem Druck der Vgte ein Ende zu machen; das Reich, die Kirchen und auch das Habsburgische Hans sollte nicht verletzt werden. Bevor aber der Plan, die Vgte zu vertreiben, zur Ausfhrung kam, wurde Geler von Tell aus Brglen im Lande Uri in der hohlen Gasse bei Knacht erschossen. Am Neujahrstage 1308 wurden die Zwingburgen der Vgte bersallen, dabei aber kein Blut ver-gssen und Niemand in seinen Rechten gekrnkt, nur muten die Vgte und ihre Leute das Land verlassen. Die Eidgenossen er-nenerten hierauf ihren Bund zur Wahrung ihrer Selbstndigkeit. Der Herzog Leopold von Oesterreich wollte Rache an den Eidgenossen nehmen und zog 1315 gegen sie zu Felde; er erlitt aber in dem Engpasse bei Morgarten, an der Grenze von Schwyz und Zug eine so groe Niederlage, da er selbst mit dem Reste des Heeres nur mit Mhe entkam. Der grte Theil seiner Leute wurde theils erschlagen, theils in einen nahen See gesprengt. Die Schweizer dagegen hatten nur unbedeutenden Verlust. Noch unglcklicher war Leopolds Enkel, Herzog Leopold Iii. von Oesterreich, als er die Niederlage seines Grovaters rchen wollte. Die Eidgenossen standen 1386 in der Schlacht bei Sempach, nicht weit von Lnzern, nur 1400 Mann stark, 4000 wohlbepanzerten Rittern gegenber, welche ihre Pferde entfernt hatten, weil sie es fr Schande hielten, wenn sie zu Ro den schlecht bewaffneten Leuten sich entgegenstellen wrden. Eine solche Mauer zu durchbrechen, schien unmglich. Da rief Arnold von Winkelried ans Unter-walden: Ich will euch eine Gasse machen! Sorget fr mein Weib und meine Kinder, treue Eidgenossen, und gedenket meines Geschlechts!" Dann sprang er den Feinden entgegen, umfate mit seinen Armen so viele Lanzen, als er konnte, und ri, während er sie in seine Brust bohrte, die seindlichen Kmpfer mit sich nieder. So fand Arnold den Heldentod. Aber seine Kampfgenossen strmten pltzlich der seinen Leichnam hin in die Reihen der Ritter, und ein furchtbarer Kampf begann jetzt. Die Ritter, von ihren Har-nifchen und der Hitze gedrckt, konnten sich nicht rasch gemig bewegen und erlitten eine so schreckliche Niederlage, da die meisten von ihnen das Schlachtfeld nicht mehr verlieen. Der Herzog Leopold strzte sich, als er so manchen seiner Helden und sogar

9. Erzählungen aus der Geschichte - S. 197

1873 - Freiburg i. B. : Wagner
197 Holz und Lehm gebaut und bestanden aus mehreren der einander gegen die Strae hervorragenden Stockwerken, wodurch die an sich schon schmal angelegten Straen noch dsterer wurden. Wie der ganze Bau der Privathuser einfach und eingeschrnkt war, so blieb lauge auch die innere Einrichtung derselben nur aus das Notwendigste beschrnkt. Ebenso war die ganze Lebensweise in diesen brgerlichen Sttten der Arbeit sehr mig. Nur bei auerordentlichen Veranlassungen, rote bei Familienfesten, erlaubte man sich des Guten mehr. Besonders bei Hochzeiten ging es reich-lich zu, und die Ueppigkeit wuchs hierbei mit der Zeit so sehr, da sogar von den Behrden dagegen eingeschritten wurde. Auch in der Tracht war im 15. Jahrhundert, zumal bei den Frauen, so groer Luxus eingetreten, da gegen denselben stdtische Kleider-Ordnungen erlassen wurden. Im Gegensatz zu den einfachen Privathusern waren die ffent-lichen Gebude mit besonderer Auszeichnung erbaut, wie das Rath-haus, die Zunfthuser, die Kaufhallen und vor Allem die Kirchen. Eine Reihe von greren und kleineren Stdten zeigen noch heute in ihren Munstern die herrlichsten Denkmale der mittelalterlichen Baukunst. Aber auch die Privathuser sieng man seit dem 15. Jahrhundert an aus Stein zu erbauen und ppiger einzurichten. Sommer- und Winterzimmer, Sle und selbst Sulengnge waren nichts Ungewhnliches in den Husern der Begterten. Die Straen wurden jetzt schner angelegt und gepflastert; die Huser boten mit ihren dreieckigen Giebeln, mit ihren Eckthrmchen und Erkern, mit ihrem Schnitzwerk und selbst mit Malereien geschmckt, verbunden mit der regsamen Geschftigkeit der Bewohner, ein lieb-liches Btld von Manchfaltigkeit und betriebsamer Arbeit dar. Die deutschen Städte Nrnberg, Augsburg, Kln, Wien galten fr schner, als das damals fchon mchtig aufstrebende Paris. Eine den deutschen Stdten des endenden Mittelalters eigen-thmliche Erscheinung ist das Aufblhen des Meistergesanges. Derselbe begann im 15. Jahrhundert, als das Ritterthum schon gesunken war und der Minnegesang auf den Ritterburgen ver-stummte. Wie die Handwerker in ihren Znften mit bestimmten Satzungen vereinigt waren, so hatten die Stadtbrger Vereine zur Pflege der Dichtkunst und des Gesanges gebildet, in welchen znnft-mig Regeln und Vorschriften aufgestellt und nach denselben Lieder gedichtet und gesungen wurden. An Sonn- und Feiertagen, wenn die Arbeit ruhte, versammelten sich die Mitglieder der Meister-schule und hielten frmliche Wettkmpfe in der Poesie, bei welchen der Sieger in der Kunstfertigkeit mit einem Kranze oder einer Denkmnze belohnt wurde.

10. Erzählungen aus der Geschichte - S. 177

1873 - Freiburg i. B. : Wagner
auf hohen Sulen geschmckt worden. Schon frher war es eine fromme Sitte gewesen, zu den heiligen Sttten zu wandern, dort sein Gebet zu verrichten und sich in dem durch die Taufe Christi geweihten Wasser des Jordans zu baden; von jetzt an aber wur-den die Wallfahrten nach dem heiligen Lande viel hufiger und zahlreicher. Und als jene Gegend in die Gewalt der mohamedani-schen Araber gekommen war, wurden die christlichen Pilger in ihren Andachtsbungen keineswegs gestrt; vielmehr sahen die Araber den daraus entstehenden Verkehr und Gewinn gerne und lieen den Patriarchen von Jerusalem und die dort wohnenden Christen ungefhrdet. Als aber der rohe Stamm der seldschukki-schen Trken 1073 Syrien und Palstina erobert hatte, nderte sich dieses friedliche Verhltni. Gewalttaten und Plnderungen, welche an den Pilgern verbt wurden, sowie Beschimpfungen der heiligen Orte emprten die Herzen der Glubigen und laute Klagen wurden in Europa darber vernommen. Eine allgemeine Erhebung zum Schutze des heiligen Grabes entstand aber erst 1094, als der Einsiedler Peter von Amiens von einer Wallfahrt mit einem Bittschreiben des Patriarchen von Jerusalem an den Papst zurckkam. Peter wiederholte mit begeisterter Beredtsamkeit die Leiden der Kirche und der Pilger, welche in dem Schreiben mit den dringendsten Bitten geschildert waren. Der Papst Urban Ii. gab ihm daher eine Vollmacht, berallhin zu ziehen und die Glu-bigen zur Rettung des heiligen Grabes aufzufordern. In feurigen Reden entflammte der arme Einsiedler alle, die ihn hrten; er predigte in den Kirchen, auf den Straen, an Kreuzwegen, und berall, wohin er kam, wurde er wie ein Heiliger verehrt. Sein feuriges Auge strahlte Begeisterung, seine abgezehrte Gestalt gab den sprechenden Beweis der ausgestandenen Leiden, und in vollem Strome flssen die hinreienden Worte und erfllten mit Be-wunderung. Whrend so Peter Italien und Frankreich durchwandernd predigte, beries der Papst eine Kirchenversammlung nach Cler-mont, einer Stadt im sdlichen Frankreich. Hier erschienen 14 Erzbischfe, 225 Bischfe, 400 Aebte und eine groe Zahl Fürsten und Ritter. Als der Papst nicht nur die Aussicht auf weltliche Vortheile, neue Besitzungen, Beute und Macht erffnete, sondern auch in den lebhaftesten Worten das groe Verdienst und die Gnade bei Gott vorstellte, da schallte es laut der die weite Ebene hin: Gott will es!" Alle fielen auf die Kniee nieder, der Papst ertheilte ihnen Sndenvergebung und seinen Segen, und dem ersten Bischfe, welcher sich von ihm zu dem heiligen Kriege weihen lie, heftete er als Zeichen ein rothes Kreuz auf die Schulter. Alle aber, die an dem Heereszuge Theil nahmen, thaten ebenso; daher entstand Kappe, Erzhl. 0. d. Gesch. 4. Aufl. 12
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