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1. Drittes Schulbuch für die Oberclassen der Volksschule - S. 194

1842 - Zwickau : Zückler
194 die südlichste und die westlichste sei.' Wolle man, fuhr er fort, auf der Karte diese Städte durch Linien mit einander verbinden: so ergebe sich, daß Sachsen die Gestalt eines Dreiecks habe. — Zugleich wurde vor- läufig die Eintheilung des Königreichs in 4 Kreisdircc- tiouöbezirke angeführt: in den von Budissin im £>.; in den von Dresden westlich von jenem; in den von Leipzig in Nw. und in den von Zwickau (zu wel- chem die Herrschaft Wildcnfels, die Schönburgischm Herrschaften und das Voigtland gehören) im Sw. 2. Die Gestalt des Bodens — bemerkte der Lehrer weiter — ist sehr verschieden. Er backt sich, wie der Lauf der Flüsse zeigt, von S. nach N. ab. Eigentli- ches Gcbirgöland sind die Striche an der böhmischen Grenze, an welcher sich der Rücken des Erzgebirges hinzieht; daran schließt sich das Hochland, welches bis in die Gegend von Freiberg reicht; hierauf folgt das Hügelland und geht allmählich nach der preußischen Grenze zu in ein niedriges Land über. Das Haupt- gebirge ist das Erzgebirge, welches sich von den Quellen der westlichen Mulde bis zur Elbe erstreckt, und dessen Rücken überall eine Höhe von wenigstens 3000 Fuß erreicht. Als seine höchsten Spitzen in Sach- sen gelten der Fichtelberg bei Oberwiesenthal (3720 Fuß) und der Auersberg bei Eibenstock (3146 Fuß). Vergleicht diese Berge ihrer Höhe nach mit den höch- sten Deütschlandö, Eüropas, der Erde' Mit ihm hangt im O. zunächst das Sandsteingebirge an der Elbe zusammen, als dessen bedeutendste Höhen der Zschirnstein, der große Winlerberg (1720 Fuß) und der Lilienftein anzusehen sind. Nach No. zu dehnt sich das lausitzer Gebirge aus mit der Lausche (2470 Fuß) und dem Hochwalde (1780 Fuß.) 2m Sw. steht mit dem Erzgebirge dasjenige Gebirge in Verbindung, welches den Lauf der Elster begleitet und dann in das Reüßische übergeht, so wie das Gebirge, welches sich nach der Eger hinabsenkt und an der Grenze von Böhmen und Baiern mit dem Fichtelge- birge zusammenftößt (Capellenberg 2340 Fuß hoch). Auch auf dem Hochlande, dessen Höhe im Durchschnitte

2. Drittes Schulbuch für die Oberclassen der Volksschule - S. 196

1842 - Zwickau : Zückler
196 Schwarzwasser verstärkt und berührt auf ihrem Laufe die Städte Zwickau, Glauchau, Remsa, Waldenburg, Penig, Lunzenau, Wechselburg, Nochlitz und Eolditz. Nachdem sie die östliche Mulde ausgenommen hat, geht sie bei Grimma und Wurzen (an beiden Orten sind Brücken über sie angelegt) vorbei und tritt dann in die preüßische Provinz Sachsen; bei Dessau fällt sie in die Elbe. Die weiße oder voigtländische El- ster, welche sich bei Adorf aus mehreren Bächen bildet, fließt bei Ölsnitz, Plauen und Elsterberg vorbei und geht dann ins Ausland über; bei Groitzsch und Pe- gau kommt sie wieder in unser Vaterland und nimmt bei Leipzig die Pleiße auf. In der preußischen Pro- vinz Sachsen mündet sie in die Saale, vermittelst welcher sie später in die Elbe ausfließt. Nur die aus Böhmen kommende Neiße, welche den östlichen Theil des Landes durchfließt, ergießt sich, aber erst im preü- ßischen Staate, in die Oder und durch diese in die Ostsee. Der einzige Fluß Sachsens, welcher nach Böhmen geht, ist die Zwota; doch fließt sie vermit- telst der Eger der Elbe zu. — Als Landseen, freilich nur von unbedeütendem Umfange, sind der Göttewitzer und der Horstsee bei Wermsdorf anzusehen. Größere Teiche gieü es auf dem rechten Elbufcr und vorzüg- lich im nördlichen Theile der Oberlausitz. — Durch Naturschönheit zeichnet sich das Sandfteingebirge zu beiden Seiten der obern Elbe aus, welches wegen der wunderbaren Bildung seiner Berge, Thäler und Höh- len, wegen seiner Bäche und Wasserfälle, den Namen der sächsischen Schweiz führt, und wegen der herrlichen Aussichten, welche seine Berge, besonders der Brand bei Hohenstein, der König- und Lilienstein, die Bastei rc. darbieten, selbst von Ausländern haüfig besucht wird. Als die anmuthigste Gegend unseres Vaterlandes wird die von Pirna bis Meißen geprie- sen. Auch in den Thälern der übrigen Flüsse, na- mentlich der Weißeritz (Plauenscher Grund), der Mug- litz, der östlichen Mulde von Noßwein an, der west- lichen Mulde von Zwickau an, der Zschopau und Flöha, der weißen Elster (voigckändische Schweiz bei Elsterberg) verweilt der Wanderer gern. Selbst das

3. Drittes Schulbuch für die Oberclassen der Volksschule - S. 199

1842 - Zwickau : Zückler
199 bereitet wird, trifft man in dem obern Theile des Gebirges an. Aus dem Rupfer und Zink macht man zu Rodewisch das Messing, bei Freiberg Tom- back. Überhaupt werden die meisten unserer ein- heimischen Mineralien auch bei uns zu den noth- wendigsten und nützlichsten Werkzeugen und Ge- rätschaften verarbeitet. Denkt dabei an die Glas- hütten, an die Alaunwerke, an den Grünspan, an die Bleiweiss- und Glättefabriken, an die Schrot- giesserei, an die Steingutfabriken, an die Porzel- ianfabrik zu Meissen ! Selbst die beim Schmelzen der Erze zurückgebliebenen Schlacken werden zu heilsamen Bädern benutzt. Unter den Mineralquel- len, welche nicht ohne Erfolg als Heilbäder ange- wendet werden, nenne ich die bei Wolkenstein, Rerggiesshiibel, Tharand, Schandau, Radeberg, Lausigk und das Wiesenbad bei Annaberg, als Sauerbrunnen den zu Elster im obern Voigtlande. Den nicht geringen Ertrag, welchen das Pflan- zenreich gewährt, verdankt unser Vaterland der Geschicklichkeit und Regsamkeit seiner Bew ohner. Freilich befriedigt unser Getreidebau die Bedürf- nisse unseres Landes nicht hinlänglich, am wenig- sten im hohem Erzgebirge und Voigtlande und in manchen Theilen der Oberlausitz, welche von Böhmen und Schlesien aus mit Getreide versorgt werden. Doch giebt es auch bei uns sehr frucht- bare Striche, wie die bei Lommatzsch, Leissnig, Pegau, Budissin. Unter den übrigen Feldfrüchten gedeiht überall die Kartoffel, auf der rechten Elb- seite das Heidekorn; der Anbau des Rnbsamsns verbreitet sich mit jedem Jahre weiter. Kiichen- gewächse werden in sehr grosser Menge bei Leip- zig, Dresden, Grossenhain und Zittau angepflanzi • Arzneikraüter liefert das obere Gebirge und die Niederungen bei Borna und Naunhof, Färbekrati- ter die Gegenden von Oschalz und Dahlen, Der üppigste Graswuchs bedeckt die Wiesen an den Flüssen und an den Bächen in den Gebirgen. Ein ehrenvolles Zeügniss für die Thätigkeit des Sach- sen legt ferner die Menge und die Vortrefilichkeit des von ihm gezogenen Obstes ab, welches Vorzüge

4. Drittes Schulbuch für die Oberclassen der Volksschule - S. 201

1842 - Zwickau : Zückler
2g1 erhaften und feinen Fabricate die Weberdörfer bei Zittau erlangt Das Spitzenklöppeln, welches von Barbara Xjttinann im 16. Jahrhunderte eingeführt wurde, blüht bei Annaberg, und das Weben und Sticken des Spitzengrundes im Voigtlande. Bänder aller Art werden in den Dörfern bei Pulsnitz und Radeberg gewirkt. Das veraltete Linnenzeüg ver- arbeitet man in den Papiermühlen, welche aber den Bedarf unsers Vaterlandes nicht decken, zu Papier, Pappe und ähnlichen Dingen. Noch dürfen wir die Strohilechterei in Dohna, Kreischa, Possen- dorf und Lockwitz nicht übergehen. Bierbrauerei- en, für welche der Hopfen angepflanzt, meist aber aus Baiern und Böhmen bezogen wird, und Brannt- weinbrennereien giebt es in allen Städten und den meisten Dörfern. Endlich wird noch ein Erzeüg- niss des Pflanzenreichs zwar aus fernen Ländern zu uns gebracht, aber bei uns sehr fleissig und kunstvoll verarbeitet, die Baumwolle. Die mei- sten Spinnmühlen, Webereien und Bleichen dieser Art, in denen Alt und Jung ihre Hände regen, und wo die sinnreichsten Maschinen in Bewegung gesetzt sind, finden wir bei Chemnitz, im Schön- burgischen und im Voigtlande. • Nicht geringem Fleiss verwenden die Bewoh- ner unsers Vaterlandes auf die Verbesserung der Viehzucht. Das kräftigste Rindvieh trifft man im Voigtlahde und Erzgebirge an. Besonders zeichnet sich Sachsen durch seine Schafzucht aus, welche durch spanische Schafe veredelt worden ist. Von den landesherrlichen Schäfereien zu Stülpen, Ren- üersdorf und Lohmen verbreitete sich diese ver- edelte Rasse über die meisten bedeütenden Schäfe- reien des Landes, und liefert uns die weitberühmte sächsische oder Electoralwolle. Zittau, Bernstadt, Budissin, Camenz, Bischofswerda, Oschatz, Öde- ran, Reichenbach, Kirchberg, Rochlitz, Penig, Chemnitz, Glauehau, Crimmitzschau sind die Orte, in denen unsere Wolle zu den mannigfachsten Tuch- und Strumpfwaaren verarbeitet wird. Unsere Pferde kommen zwar grossentheils aus dem Aus- lande; doch wird die Zucht brauchbarer inländi-

5. Drittes Schulbuch für die Oberclassen der Volksschule - S. 211

1842 - Zwickau : Zückler
211 öffentlichen Unterrichtes und in gewissen Fällen die in den Angelegenheiten der evangelischen Kirche (in Evan- gelicis) beauftragten Staatöminister. Da der Lehrer es sich Vorbehalten hatte, von der Verfassung des sächsischen Staates, von den in dem- selben zwischen dem Regenten und den Unterthanen bestehenden Verbindlichkeiten und Rechten und mehreren andern dahin einschlagendcn Gegenständen später ein- mal ausführlich zu sprechen: so hatte er nur noch Einiges über die innere Einrichtung des Staates selbst zu erwähnen. Daß der König das Oberhaupt des Staates und daß von ihm die Verwaltung und Lei- tung der öffentlichen Angelegenheiten den Staats- Ministern übertragen sei, wußten die Kinder bereits. Die einzelnen Ministerien, fuhr der Lehrer fort, sind folgende: 1) Das Ministerium der Justiz, in dessen Hand die oberste Rechtspflege liegt; unter ihm stehen zunächst das Oberappellationsgericht zu Dres- den und die Appellationsgerichte der 4 Landes- bezirke und unter diesen wieder die königlichen Justiz- ämter, sowie die städtischen und gutsherrlichen Unter- gerichte. 2) Das Ministerium der Finanzen, wel- ches die gesammte Einnahme und Ausgabe des Staa- tes verwaltet. Jene kommt von den dem Staate ge- hörigen Grundstücken, Waldungen, Flößen, Jagden, Bergwerken, von dem Postweseu, Chausseegelde und Salzverkaufe, sowie von den theils auf die Grund- stücke der Staatsbürger,^ theils auf Gegenstände des Verbrauchs gelegten Steüern; sie wird als Ausgabe zum Unterhalte des königlichen Hauses, der öffentlichen Anstalten und Beamten, des Heeres und zur Tilgung der Staatsschulden verwendet. 3) Das Ministerium des Innern; unter seiner Obhut stehen alle auf Sicherheit, Ordnung und Gewerbe der Einwohner bezüglichen Anstalten, also unter andern auch die Communalgarden in den Städten, das Corps der Gensdarmen und die Strafanstalten zu Waldheim und Zwickau, sowie die Landesarbeitsanstalt für weibliche Sträflinge zu Hubertusburg. 4) Das Ministerium des Krieges, welches die hinsichtlich des Heeres nöthigen 14*

6. Drittes Schulbuch für die Oberclassen der Volksschule - S. 271

1842 - Zwickau : Zückler
271 Strecken lagen? Darf man sich wundern, wenn des Bergwerks Segen reicher und immer reicher floss, der Handwerker munter und lustig sich regte, des Kaufmanns Betriebsamkeit wuchs, Gelehrte und Künstler sich ermuthigt fühlten, der Wohlstand des Landes allgemein ward ? Nur ein Stand war nicht in Blütke. Auf den Soldatenstand verwendete August verhältnissmässig geringe Summen. — Ganz desselben Sinnes, wie August, war auch seine Ge- mahlin, welche das Volk nur die gute Mutter Anna nannte, und von welcher man zu sagen pflegte, dass der Arme mit ihr einen Beutel, eine Küche und eine Apotheke habe. Die Bauernfrau glaubte gar nicht, dass sie ein niederes Geschäft triebe, wenn sie molk und butterte; denn die Mut- ter Anna that das auch; der Bauer und Gärtner schämte sich seiner Beschäftigung gar nicht; denn er hatte den Vater August säen, pflanzen und ocu- liren sehen. Im Sinne dieses edlen Fürstenpaares handelte auch Barbara Uttmann, die Frau eines llathsherrn zu Annaberg, welche seit 1562 die jun- gen Mädchen dieser Stadt um sich versammelte, um sie die Kunst des Spitzenklöppelns’ zu lehren, welche sie in den Niederlanden gelernt haben mochte; eine Beschäftigung, welche seitdem Tausenden Ar- beit und Brod gegeben. Barbara, die Spitzenmut- ter, ist noch jetzt im Erzgebirge gesegnet, wie Mutter Anna im ganzen sächsischen Vaterlande. O es war eine schöne Zeit, wo der gemeine Mann den Landesvater und die Landesmutter so oft in seiner Mitte sah, theilnehmend an seinen Arbeiten und Erholungen, an seinen Freüden und Leiden in unmittelbarer Nähe, nicht getrennt von ihm durch fremdartige Umgebungen! Dafür war aber auch nngeheissen allgemeine Trauer im Lande, als Mut- ter Anna 1585 und ein Jahr später Vater August starben; kein Auge blieb trocken — und die Thrä- nen würden damals noch bitterer geflossen sein, wenn man schon damals gewusst hätte, dass von nun an fast 200 Jahre lang kein freiidiger Held, wie Friedrich der Gebissene, kein Pfleger des Lich- tes und der Wahrheit, wie Friedrich der Weise,

7. Drittes Schulbuch für die Oberclassen der Volksschule - S. I

1842 - Zwickau : Zückler
Drittes Schulbuch für die Obevelaffen dev Volksschule. Eine Mitgabe fürs Leben aus dem Gebiete gemeinnütziger Kenntnisse. Zu haben in der Canzlei der Königl. Kreis-Direction zu Zwickau. Dritte vermehrte Auflage. Zwickau, Druck von R. Zückler (Firma; Hofer'sche Buchdruckerei). 1 8 4 2.

8. Drittes Schulbuch für die Oberclassen der Volksschule - S. 197

1842 - Zwickau : Zückler
197 höhere Erzgebirge und Voigttand sind nicht arm au erhabenen und reizenden Gegenden. 3. Da die Kinder schon aus dem Unterrichte in der Erdbeschreibung wussten, dass die natürliche Beschaffenheit des Bodens einen sehr bedeutenden Eiufluss auf das Klima oder den Himmelsstrich ei- nes Landes aüssere: so konnten sie sich leicht den- ken, dass das Klima Sachsens nicht auf allen Punk- ten dasselbe sei. Als die kältesten Gegenden be- zeichn eie der Lehrer die des hohem Voigtlandes und Erzgebirges; also die von Schöneck, Eiben- stock, Johanngeorgenstadt, Wiesenthal, Jöhstadt und Allenbergs Hier, sagte er, kehre der Früh- ling gewöhnlich erst sehr spät, der Winter aber schon zeitig wieder ein. Weniger kalte Gegenden seien die der Flnssthäler, und darum sei zwischen ihnen und den ihnen benachbarten Höhen oft ein sehr merklicher Abstand zu verspüren. Des mil- desten Himmelsstriches erfreiie sich die Gegend um Leipzig. Zwar sei die Witterung in Sachsen we- nig beständig; aber im Ganzen sei das Klima ge- sund und leiste nur in wenigen Strichen, wie in denen der niedern Mulde und des nördlichen Thei- les der Oberlausitz, besondern Krankheiten, wie dem Wechselfieber, Vorschub. Ebenso wenig gebe es Landplagen, welche gerade diesem Lande ei- genthiimjich wären. — Die Betrachtung des Him- melsstriches führte von selbst zu den Erzeügnissen der Natur. Unser Vaterland — sprach der Lehrer — ist am meisten mit den Schätzen des Mineral- reiches gesegnet. Die höhern Gebirge enthalten grosse Lager von Gneis, Glimmer, Granit und Schie- fer, so wie bedeütende Kalklager; in den niedern Strichen der westlichen Mulde bricht viel Porphyr; in der sächsischen Schweiz, bei Grillenburg und Chemnitz viel Quadersandstein. Viele Berge der Oberlausitz und des Erzgebirges bestehen aus Ba- salt, Ebenso giebt es hier alle zum Bauen nöthi- gen Steinarten. Marmor trifft man bei Schwar- zenberg und Maxen; den zu vielen Kunstsachen

9. Drittes Schulbuch für die Oberclassen der Volksschule - S. 198

1842 - Zwickau : Zückler
198 brauchbaren Serpentin bei Züblitz. Auch an edlen Steinen, wie an Hyacinthen, Amethysten, Gra- naten, Opalen, Carneolen, Topasen und Krystal- len fehlt es nicht. Unter den Thonerden verdient die Porzellanerde erwähnt zu werden, welche man bei Aue grabt. An Salz mangelt es unserm Va- terlande. Dagegen besitzt dasselbe ausgedehnte Braunkohlenlager bei Grimma und Colditz, Stein- kohlenlager im Plauenschen Grunde und bei Zwik- kau, Torflager an sehr vielen Orten. Vitriol und Schwefel sind vielen unserer Erze beigemischt. Gross ist der Reichthum an Metallen. Das edelste derselben kommt zwar in unseren Gebirgen nicht vor, oder ist doch den übrigen Erzen so spärlich beigemischt, dass es die Mühe des Ausscheidens nicht lohnt; aber immer ist noch viel Silber, so- wohl gediegnes, als auch vererztes, vorhanden, vornehmlich in den Gruben um Freiberg. Zinn- bergwerke giebt es bei Altenberg; auch an Zink und Rupfer gebricht es nicht und noch weit weni- ger an Blei und Eisen, an Kobalt, Arsenik, Wiss- muth und Spiessglanz. Mit der Gewinnung der Metalle, der Steinkohlen und vieler andrer Mine- ralien beschäftigt sich der Bergbau, dessen umfäng- lichere Betreibung sich aus den letzten Zeiten des 12. Jahrhunderts herschreibt und noch jetzt für ei- nen grossen Theil der Gebirgsbewohner die einzige Quelle des Unterhaltes ist. Das Silber, welches der Bergmann unter unsäglichen Anstrengungen und oft mit Lebensgefahr dem Schosse der Erde entrissen hat, wird von dem Hüttenmanne, wel- cher die Kräfte des Feiiers und Wassers dazu be- nutzt, geschmolzen, oder auf dem Amalgamirwerke vermittelst des Quecksilbers aus andern Erzen aus- geschieden. Die sinnreichsten und gewaltigsten Maschinen, mit deren Hilfe man diese Arbeiten verrichtet, befinden sich zu Halsbrücke und in den imildner Hütten bei Freiberg. Die meisten Kup- ferhämmer, Eisenhütten, Blechhämmer, Drath- werke, Eisengiessereien, Vitriol-, Schwefel- und Arsenikhütten, sowie die Blaufarbenwerke, in de- nen aus dem Kobalte eine vortreffliche blaue Farbe

10. Drittes Schulbuch für die Oberclassen der Volksschule - S. 200

1842 - Zwickau : Zückler
200 Mcb in der Gegend von Dresden, Meissen, Lom- matzsch und Leipzig gedeiht; ebenso der Wein- bau auf der rechten Elbseite, welcher von Pillnitz bis Meissen reicht. In den Wäldern der Gebirge wachsen viele Erdbeeren und Pilze. Von den groß- ssem Wäldern führe ich an; die des Erzgebirges und Voigtlandes, die bei Wermsdorf und auf dem rechten Elbufer. In den niedere Gegenden wäch- set mehr Laubholz, wie; Eichen, Weissbuchen, Ahorn, Eschen, Birken, Espen; in den hohem die Rothbuche und Nadelholz; an den Gewässern überall die Erle und Weide. Doch reicht das Holz, welches da£ Land liefert, wegen der starken Be- völkerung desselben und des mannigfachen Ver- brauches zum Bauen, beim Bergwesen und zu Ma- schinen nicht aus; und obgleich es nicht an Torf, an Stein - und Braunkohlen mangelt: wird uns doch aus Böhmen zum Brennen noch viel Holz zugeflüssf. Das Flössen des Holzes aus Böhmen und den ge- birgischen Wäldern geschieht auf der Elbe, der Weisseritz, den Mulden, der Zschopau und Flöha, dem westlichen Schwarzwasser, der Elster und Gölzsch. Die Verarbeitung des Holzes setzt gleich- falls viele Hände in Thätigkeit. Allerlei hölzerne Gerätschaften und Arbeitszeüge werden bei Au- gustusburg, Rabenau und Radeburg und die welt- bekannten Spielwaaren zu Seifen verfertigt. Mit Musikinstrumenten aus Holz und Metall versorgen uns und das Ausland die voigtländischen Orte Schö- neck, Adorf, Markneükirchen und Klingethal* Schiffbau wird an einigen Orten der Elbe getrieben. Kohlenbrennereien, Theer - und Pechsiedereien trifft man am meisten in den erzgebirgischen und voigtländischen Wäldern. Von besonderer Wich- tigkeit für unser Vaterland ist aber der Anbau des Leins in der Gegend von Zittau und im Erzgebirge. Von ihm wird nicht nur Öl gewonnen, sondern sein Stengel bietet auch den Webern den Stoff zu ihrer Arbeit dar. Alle Arten von linnenen Zeu- gen, vom groben Segeltuche an bis zu dem fein- sten Damaste werden bei uns verfertigt. Die grösste Berühmtheit haben wegen ihrer ausgezeichnet dau-
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