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1. Bd. 2, Abth. 2 - S. 521

1785 - Leipzig : Weidmann und Reich
in Europa. 521 der Schweiß ausbricht, wird man'von einem Auf- wärter gewaschen, mit einem pferdehärnen Hand- schuh gerieben, mit Seife beschmiert und wieder mit Wasser begossen. Nachdem man nun ein andres trockenes Tuch erhalten, geht man in einen andern Saab, wo man; gewöhnlich viel Gesellschaft findet, mit Scherbet, Tabak und Kaffee bedient wird, und für die ganze Bedienung nicht mehr als ekwan sechs Groschen zu bezahlen hat. So sehr groß auch die Barbarey seyn mag,d) Grieche».' in welche die griechische Nation versunken ist, so findet man doch vorzüglich auf den Inseln des Archipe- lags, oder sonst in der Entfernung von den großen Städten, viele unverkennbare Züge der alten Grie- chen in ihnen wieder. Erstlich find die schönen For- men männlicher Kraft und weiblicher Schönheit, von denen die alten Künstler ihre herrlichen Gestal- ten entlehnten, immer noch nicht selten unter ihnen, und alle Reisende sprechen mit Entzücken von den griechischen Damen, deren jede in ihrer Kleidung einer Juno, oder was für eine Göttinn sonst der Künstler verlangte, zum Muster dienen könnte. Denn nur die Männer haben, den Turban und die grüne Farbe ausgenommen-, die türkische Kleidung ganz angenommen, und die Weibertracht hat im- mer noch sehr viel ähnliches mit der alten. Sie tragen einen Pelz, und unter demselben ein Kleid von Seide oder Baumwolle, welches oben dicht an den Leib schließt, und unten eine Menge Falten wirft; ihr Busen ist bloß mit einem Nesseltuch be- deckt. Den Leib umgiebt ein reicher Gürtel, und der Kopfpuh istganz simpel, mit Blumen und Per- len geschmückt, das Haar in vielen Haarflechten den Rücken herabfallend. Nur ihre Schuhe und Strüm- pfe sind häßlich, denn statt der alten geschnürten K k 5 Fuß.

2. Bd. 2, Abth. 2 - S. 248

1785 - Leipzig : Weidmann und Reich
248 Russisches Reich Noch besitzt Rußland Ln Asien die Königreiche Kasan, Astrachan, Sibirien, Kamtschatka und andere Staaten, die wir aber hier, wo wir uns bloß auf Europa einschranken, nicht beschreiben konnten. -H- -H» Gtaatsver. Die ganz alte Geschichte dieser Länder ist durch- änderunqen. jn dickste undurchdringlichste Nacht verhüllet. *J c™°5 ftüt* die Griechen und Römer waren die meisten öst. clicffct? ltd>en Gegenden, was für uns das mnre Afrika w, tenbis Iwan und selbst von dem ihnen etwas mehr bekannten Wafilst 1462. Rußland sind nur sehr unvollständige Nachrichten auf unsgekommen, wißen wir nur so viel, daß im nörd- lichen Theile Rußlands die Tschjuden, in den südlichen unter andern die Roxolanen gewohnt haben, und daß überhaupt alle diese Völker mit dem allgemeinen Namen Scythen und Sarinaten belegt worden sind. Zur Zeit der großen Völker- wanderungen, welche dem ganzen Europa eine andre Gestalt gaben, (im fünften und sechsten Jahrhun- dert unsrer Zeitrechnung) kamen die Slaven nach Rußland, wo sie Kiew, Nowgorod und andere Orte mehr angelegt haben sollen. Gothen, Van- daln, Alanen, Hunnen, Avaren und andere Völ- ker, von denen man aber ebenfalls nichts sichres anzugeben weiß, blieben auf eine längere oder kür- zere Zeit in diesen Gegenden, bis mit der Erschei- nung der Chazaren und Waräger die eigentliche sich auf Zeitrechnung gründende Geschichte ihren Anfang nimmt. Die Chazaren hatten anfangs im kaukasischen Gebirge gewöhnet, breiteten sich im achten und neunten Jahrhundert in Rußland aus, und machten sich

3. Bd. 2, Abth. 2 - S. 256

1785 - Leipzig : Weidmann und Reich
s;6 Russisches Reich von Sibirien, und stellten ihm so reizend vor, wie viele Verdienste und Belohnung er sich erwerben würde, wenn er dieses jand für den Zar eroberte, daß Iermak von ihnen weg sogleich nach Sibirien marfchirte, wo er die Truppen deö Zaren von Si- birien schlug, die Hauptstadt Sibir wirklich eroberte, und nun eine Menge Gefangne und Beute nebst ei- ner Gesandtschaft an den Zar Iwan schickte, die aber erst nach seinem Tode in Moskau ankam. Feodor I. Feodorl. warein gutherziger, aber andächteln- Iwanowitsch schwachsinniger Fürst, der bloß dem Namen *584 1598- ngch Regent war, alle Staatögeschafte aber seinem Schwager Boris Ghodunow überließ. Dieser feine, aber arglistige Mann, muß schon damals die Idee dereinst den russischen Thron zu besteigen ge- faßt haben; denn da Fcodor, welcher mit des Boris Schwester keine Kinder harte, sie in ein Kloster thun, und sich eine andre Gemahlin« beylegen lasten wollte, widersehte sich Boris, soviel er nur konnte, indem er Krieg und andre aus dieser Scheidung entstehende Unfälle prophezeihte, auch noch hinzu sehte, daß des Zaren Bruder Dmitri ein Herr sey, in dessen Per- son man einen tüchtigen Thronfolger erwarten könnte. Kaum aber sah sich Boris von dieser Furcht befreyek, als er mit der größten Grausamkeit wider alle die- jenigen zu wüten ansieng, die ihm nicht auf seiner Seite zu scyn schienen. Verschiedene Große wurden gefoltert, erdrosselt, enthauptet oder wenigstens ins Elend verwiesen, und endlich ließ er (wie man sagt) selbst dem Dmitri, der der eigentliche Thronfolger gewesen wäre, umbringen. Feodor starb sieben Jahre nach dieser Mordkhat, und hinterließ das Reich zwar von außen beruhigt, (denn 1595 war mitschweden ein beständiger Frieden geschlossen worden) innerlich aber voll desto größerer Gährungen. Denn -

4. Bd. 2, Abth. 2 - S. 258

1785 - Leipzig : Weidmann und Reich
258 Russisches Reich spielen. Aus dem Kloster entfloht er nach Polen, wo er auf einmal sich für Dmitri, den Sohn de6 Zaren Iwan Wasiljewitsch Ii. ausgab, und als sol- cher von dem Fürsten Wischnewezky dem König Sigmund vorgestellt ward. Grifchka spielte entwe- der seine Rolle so gut, oder das Versprechen, Smo- lensk und Severien an Polen abzutreten, und dle katholische Religion in Rußland einzuführen, wirkte so stark auf König Sigmund, daß er, ohngeach- tet verschiedene Personen Grifchka für einen Be- trüger erklärten, ihn dennoch aus allen Kräften zu unterstützen versprach. Wirklich ward die Gefahr bald großer, als man sie vielleicht im Anfang geach- tet hatte. Grifchka rückte mit einem Korps Polen, welches durch Kasaken verstärkt war, wirklich in Rußland ein, und viele Städte, welche sich durch seine schmeichelhaften Manifeste verführen ließen, öffneten ihm ohne Schwertstreich die Thore. Er ward den 2 osten Jänner 1605 geschlagen, brachte «der bald eine andre Armee zusammen, und rückte aufs neue gegen Moskau vor. Alles fiel ihm nun zu, und Boris Ghodunow sähe endlich keine andre Rettung vor sich, als daß er, um nicht von dem unzufriedenen Volke der Gewalt feines Feindes ausgeliefert zu werden, seinem Leben mit Gift ein Ende machte. Feeder 11. Bons Ghodunsws Sohnfeodor bestieg zwar Dorissowitsch nun denj russischen Thron, aber die wider Grifchka l6o5* ausgefchickte Armee wollte ihm nicht einmal den Hul- digungseid leisten, vielmehrgieng der größte Theil zu demgrischka über, der nun, ohne weitern Widerstand zu finden, in Moskau einrückte, und sich huldigen ließ, nachdem er vorher den Zar, der zween Monate regiert hatte, hatte umbringen lassen. Etliche

5. Bd. 2, Abth. 2 - S. 533

1785 - Leipzig : Weidmann und Reich
in Europa. ;zz ist der Zauber, der seine Person umgab, plötzlich gelöset; das Murren wird brausender Aufruhr, und er hat von Glück zu sagen, wenn er sein Leben mit ewiger Gefangenschaft loö kaufet. Dies ist auch der Grund, warum der künftige vermuthliche Thronerbe, (denn ausgenommen, daß Weiber dev Regierung unfähig find, ist die Regierungsfolge höchst unbestimmt) die elendeste Erziehung erhält. Fest im Serail eingefperrt, von dummen Weibern und niederträchtigen Verschnittenen erzogen, wird er in nichts als dem Herbeten seiner Religionssor-- meln unterrichtet, zu allem Müßiggänge angewöhnt, und alles vermieden, was ihm zwar Vorbereitung zu seiner künftigen großen Bestimmung feyn, aber auch dem regierenden Sultan Furcht einflößen könn- te, einen gefährlichen Nebenbuhlerin ihm zu haben; und nur in dem jetzigen Jahrhundert hat die grau- same Maxime aufgehört, nach welcher aus eben die- sem Grunde die Sultane ihre Brüder ums Leben bringen ließen. Was kann man von einem so er- zognen Regenten erwarten, der nun Millionen be- herrschen und glücklich machen soll, und nicht weiß, wie er das mache, in dessen Willkühr es beständig steht, ob er selbst regieren oder seine Minister regle- reu lassen, und sich wieder in sein Serail einschlief- sen will? Gewöhnt an das letztre, wird er es Meist den Staatsgeschäften vorziehen, sich dann und wann bey den öffentlichen Staatsversammlungen einstnden, wo er hinter einem Gitter alles hören und sehen kann, ohne gesehen zu werden, sich dann und wann mit aller Pracht öffentlich sehen lassen, und die Verwak- rung seines Reichs der Habsucht und Despotie der Minister überlassen. Es hat Sultane gegeben, die mit großen Naturgaben ausgerüstet waren, alle Hin- dernisse der Erziehung überwanden, und wirklich Regenten waren, aber so viel Bewundrung sie ver» Lk 3 diene».

6. Bd. 2, Abth. 2 - S. 260

1785 - Leipzig : Weidmann und Reich
26o Russisches Reich Wasilei Der Fürst wasilei Schuiskoi war einer Jwanowitsch der größten Beförderer dieser Staatsrevolution ge- Schuiskoi wesen; aus Dankbarkeit also, und weil er durch sei- ne Abstaminung von dem Großfürsten Iaroslaw Wstwolodowitsch einiges Recht zur Krone hatte, ward er zum Zaren erwählet. Er hatte aber nur erst sehr kurze Zeit regieret, als neue Abentheurer unter der Hülle des ermordeten Dmitri ihr Glück zu machen suchten. Einer von ihnen ward in Tula gefangen, und mußte den Galgen zieren, aber ein gewisser Iwan,.der zuvor in Litthauen Schulmei- ster gewesen seyn soll, stürzte , das Reich in dieselbe Verwirrung, auö der es kaum heraus war. Dieser Mensch kam mit einer polnischen Armee nach Ruß- land, schlug die ihm entgegengeschickten Truppen, und rückte gerade vor Moskau, wo der Zar, um die Wuth der Polen zu besänftigen, alle gesungene Polen, und also auch die Gemahllnn des Grischka mit ihrer Familie in Freyheit sehen ließ, eine Feig- heit, die seine Lage noch weit schlimmer machte. Denn die Wittwe des Grischka, welcher die Aussicht auf den Thron zu schmeichelhaft seyn mochte, erkannte den Iwan augenblicklich als ihren ermordeten Ge- mahl, und viele Russen (so gleichgültig war es ihnen, wer ihr Herr sey) eilten sich diesem Betrüger zu un- terwerfen- In dieser Verlegenheit sähe Wasilei kei- nen andern Ausweg, als bey dem König Karl Ix. von Schweden um Hülfe anzusuchen, der ihn auch mit 4020 Mann unterstützte. Im Anfang schien es auch wirklich, als wenn Wasilei die Oberhand über seinen Feind erhalten würde, bis das Treffen bey Kluschin 1609, in welchem die russisch,schwe- dische Armee völlig von den Polen erschlagen ward, alle seine Hoffnungen vereitelte. Die Schweden gjengen wieder nach Hause, und die Sieger verfolg- ten

7. Bd. 2, Abth. 2 - S. 536

1785 - Leipzig : Weidmann und Reich
;;6 Osmanisches Reich ren diese Schlachtopftr des morgenländischen Stolzes das elendeste jeden, sehen niemand als sich unter einander selbst, nebst ihrem Tyrannen, genießen kein ander Vergnügen, als daß sie in den Garten des Serails spahieren gehn, und in ihren Zimmern mit Kinderspielzeug, wohin auch Nürnberger bleyerne Soldaten gehören, sich die Zeit vertreiben dürfen, und Haffen und verfolgen sich aus die abscheulichste Weise. Außer den Verschnittenen gehören auch noch die Stummen zu einem wesentlichen Theile der osmanischen Hospracht, damit ja nichts die ge- heiligte Stille unterbreche, welche den Thron des Monarchen umgiebt. Wie die Prinzen erzogen werden, haben wir schon gesaget, die Erziehung der Prinzessinnen ist nicht besser, und der Sultan treibt eine Artshandel mit ihnen, indem sie an altevizire oder Paschen verheurathet werden, welche die Ehre des Sultans Schwiegersöhne zu seyn mit den ringe- heliersten Geschenken erkaufen müssen. Bey aller dieser Pracht des Hofstaats, würde ein Sultan um so unglücklicher seyn, wenn er feiner dachte und empfände; denn unter seiner ganzen Dienerschaft hat cr keinen Freund, unter allen seinen Beyschlaserin- rren keine, die ihn liebte, und sein ganzes jeden ist leer von den Reizen, die das Menschenleben wün- schenswerth machen. Seine Größe und der orien- talische Begriff von seiner Erdengottheit verbieten ihm allen nähern Umgang mit seinem Volke, und schranken ihn blos auf die Vertraulichkeit mit seinen dummen Werbern, und seinen sklavischen Günstlin- gen ein. Nur der Großvizir, der Mufti, Kislar- Aga, Bostandschi. Pascha (Ausseher des Serai), der Leibarzt und wenige andre haben das Vorrecht mit ihm sprechen zu dürfen; niemand darf mit ihm speisen; niemand nähert sich ihm als mit niederge- fchlagenen Augen und mit kreuzweise geschlagenen

8. Bd. 2, Abth. 2 - S. 263

1785 - Leipzig : Weidmann und Reich
in Europa. 26; gefährlichen Aufstand erregten, Astrakan und andre an der Wolga gelegene Städte eroberten, und unter graulichen Verwüstungen 1671 sich Moskau zu nä- hern anfiengen. Zum Glück erlitten sie jetzt nicht allein eine harte Niederlage, sondern ihr Anführer ward selbst gefangen genommen, und in Moskau ge- viertheilt, wodurch denn die Ruhe wieder hergestellt ward. Den Ausbruch des Krieges mit den Türken, welcher wegen ihrer vorgeblichen Ansprüche auf die Ukraine entstand, erlebte Michael nicht völlig. Unter dieses Zaren Regierung aber, dessen Ge- Feodor lir lindigkeit, Sanftmuth und Menschenliebe von den russischen Geschichtschreibern sehr erhoben werden, sie- ö len die Türken in die Ukraine, kamen aber nicht weiter als bis Tschigirin, wo sie gänzlich geschlagen und zu einem Waffenstillstand auf 20 Jahr genö- thigt wurden, durch welchen^ ihren Ansprüchen ent- sagen , und ihre Bundesgenossen, die Tatarn, einige Landstriche abtreten mußten. Feodor starb aber noch vor gänzlicher Bestätigung dieses Vertrages, ohne leibliche Erben nach sich zu lassen. Da Iwan nicht einmal den vollen Gebrauch Iwan in unk seines natürlichen Verstandes hatte, so war auch Pe- Peter I Ale/- ter allein von dem letzten Zaren zum Thronfolger er- nannt worden, allein diese Verordnung ward durch Ij° ^ die Sciiwester des Zaren und dieser beyden Prinzen, die stolze und herrschsüchtige Sophia, welche einen Aufruhr der Strelitzen erregte, bald umgestoßen, und beyde Brüder zu gemeinschaftlich regierenden Zaren, Sophia aber zur Mitregentinn erkläret. Indessen war sie auch damit noch nicht zusrieden: vielmehr sah sie mit dem äußersten Verdruß, daß Peter sich um alle Reichsangelegenheiten bekümmerte, und ihr sowohl als ihrem Liebling Golizin (einem übrigens verdienstvollen Manne, der 1687 einen eigenen Frü R 4 den >

9. Bd. 2, Abth. 2 - S. 265

1785 - Leipzig : Weidmann und Reich
m Europa-. 265 Errichtung einer völlig auf europäischen Fuß gescß» ten Landmacht., ward durch eine Kompagnie von- fünfzig jungen Edelleuten, welche ein geborner Gen- fer, Le Zort, kommandirte, und bey der der Zar (um seinen- Unterthanen ein Beyspiet der Kriegszucht zu geben) einige Zeit als Trom molsch Läger diente, der Anfang gemacht. Perer schuf nun auch eine Seemacht, die aus verschiedenen kleinen Schissen bestand, und durch deren Hülfe er die Festung Asow nach einer blutigen Belagerung 1696 eroberte. In- dessen, so froh auch wahre Patrioten über Peters Un- ternehmungen seyn mußten, so war doch die Parthey derer, welche gern gesehen hatten, wenn die Russen in ihrer ehemaligen Unwissenheit geblieben waren, nicht klein; und die arglistige Sophie, ob sie schon im Kloster war, wußte dennoch Mittel zu finden, das Murren, welches m allen Standen gemein war, noch weiter zu treiben. Sie spann eine neue Ver- schwörung wider Peters beben an; aber die bestimm- ten Mörder selbst entdeckten den gefaßten Plan, und Peter war gwßmüthig genug, seiner Schwester ih» ren fruchtlosen Versuch noch einmal zu verzeihen,. Noch in demselben Jahre-1697 verließ Peter unter einem angenommenen Namen in dem Gefolge seiner Gesandtschaft seine Staaten, nicht um die Laster und Narrheiten des Auslands wieder in dieselben zurück zu bringen, sondern in der edkern Absicht, fremde Kunst und Wissenschaft zu erlernen. Da auch vorzüglich das Seewesen eine der Hauptabsichten seiner Reise war, so hielt er sich eine geraume Zeit in Holland auf, ließ sich in Saardam unter die Schiffszimmerleute einschreiben, und ar- beitete da in allen Theilen der Schiffsbaukunst. Hier erhielt er auch die Nachricht von Erledigung des polnischen Thrones, und von hieraus erkheilte R Z er

10. Bd. 2, Abth. 2 - S. 266

1785 - Leipzig : Weidmann und Reich
266 Russisches Reich er dem Kurfürsten von Sachsen die Versicherung, ihn mit Zoovo Mann- zu unterstützen. Aus Hol- land gieng er nach England, wo er sich in der Schiffs- baukunst vervollkomnete, und, wie überall, wo er hinkam, geschickte Leute in seine Dienste nahm. Er hatte sich auch vorgenommen Italien zu besuchen, aber aus Wien ruste ihn die Nachricht, daß die nimmer ruhige Sophie einen neuen Aufstand unter den Stre- litzen erregt hätte, nach Moskau zurück. Dießmat kam er als unerbittlicher Richter; die Strelitzen wa- ren schon vor seiner Ankunst von den Generalen Gor- don und Schein geschlagen worden, und nun wur- den auf 3000 von ihnen hingerichtet, die übrigen aber im ganzen Reiche zerstreuet, bis 17a;, da sie sich in Astrachan auss neue empörten, das ganze Korps völlig aufgehoben wurde. Verbesserung des Finanzwesens, Milderung der Narionalsitten durch Anlegung nützlicher Schulen und andere Anstalten, Einschränkung der Geistlichkeit beschäftigten Petern, bis das achtzehnte Jahrhundert seinen Talenten eine neue Laufbahn eröffnete. Die Türken hatten zar in dem karlowitzer Frie- den Asow abtreten müssen, aber Peter harre auch gern eine Seemacht an der Ostsee gehabt, und diese zu erlangen, war der Besitz von Jngermanland und Karelien, war ein Krieg mit Schweden nothwendig. Wir haben in der schwedischen Geschichte gesehen, wie er, mit August von Polen und Friedrich von Dänemark vereinigt, den jungen König von Schwe- den Karl Xil angriff, und wie der letztere der russi- schen ungleich stärkern Armee bey Narva, eine em- psindliche Niederlage beybrachte. Dieses Treffen würde für Karl entscheidend gewesen seyn, hätte er einön ändern Gegner als Peter, für den jede Nie- derlage Weg zum Siege war, gehabt. Peter fand in *
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