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1. Bd. 11 - S. 173

1846 - Braunschweig : Westermann
173 Der russische Türkenkrieg. Da die Russen in den Donaufürstenthümern keinen Feind vor sich fanden, so ging die Besetzung derselben mit einer Schnelligkeit vor sich, wie sie nur einem mit so zahlreicher leichter Reiterei versehenen Heere möglich ist. Bereits am 12. Mai erreichten die donischen Kosacken Bukarest, die Hauptstadt der Walachei, wo am 13. General Geismar mit der Vorhut, am folgenden Tage General Roth mit der Masse des 6. Jnfanteriecorps ein- traf. Der Hospodar Ghika, der nach der österreichischen Grenze entflohen war, kehrte bald zurück und stellte sich, dem Beispiele des Fürsten Stourdza folgend, unter russischen Schutz. Am 21. besetzten die Kosacken Krajowa, den Hauptort der kleinen Walachei; und die Türken behielten jetzt auf dem linken Donauufer nur noch die festen Plätze Braila und Giurgewo, so wie die Forts Kalc und Turnow, an der Einmündung der Aluta, Nikopolis gegenüber, im Besitze. Während der rechte Flügel des russischen Heeres so rasche Fortschritte machte, war das Centrum, welches der Feldmarschall Wittgenstein in Person führte, vor Braila angekommen, wo cs auf den hartnäckigsten Widerstand stieß. Bei der ersten Annäherung der russischen Vorhut ging derselben eine Schaar von 300 türkischen Reitern entgegen, die zwar geworfen wurden, jedoch in den Gärten vor der Stadt, nach denen sie sich zurückzogen, die Russen mit einem so lebhaften Gcwehrscuer empfingen, daß diese sich ihrerseits zum Rückzüge genöthigt sahen. Am 15. nahmen zwei russische Bataillone nach einem unbedeutenden Gefechte die von den Türken größtentheils in Brand gesteckte Vorstadt, und jetzt begann die eigent- liche Bcrcnnung der Festung, die aus dem nicht sehr hohen aber steilen Thal- rande der Donau, 500 Schritt von dem Strome entfernt liegt und fünf nüt Maucrwerk bekleidete Bastionen, von denen zwei an der Wasserseite, hat. Die Besatzung unter dem Befehle Soliman Paschas betrug 3000 Mann, die aber von der gesammtcn waffenfähigen Einwohnerschaft unterstützt wurden. Auf der Donau lag eine türkische Flottille von 32 kleinen Fahrzeugen, welche, von Achmed Bei befehligt, die Verbindung mit der auf dem rechten klfcr ge- legenen kleinen Feste Macsin unterhielt. Das zur Belagerung bestimmte rus- sijche Corps zählte 25,000 Mann, und am 17. traf der mit der Leitung der Belagerung beauftragte Großfürst Michael, so wie am 20. der Kaiser Nicolaus selbst, der St. Petersburg am 7. verlassen hatte, im Hauptquartiere ein. Die Belagcrungsarbeiten konnten jedoch wegen der weiten Entfernung, aus der alles Material herbeigeschafft werden mußte, erst am 25. angefangen werden, nachdem

2. Bd. 11 - S. 176

1846 - Braunschweig : Westermann
176 Drittes Hauptstück. Tages vorher hatte die in -er Nähe des Uebcrgangspunktes gelegene Feste Jsakdscha sich unter der Bedingung freien Abzugs der Besatzung ergeben. Am 18. ergab sich Macsin, das seit dem 14., ani 23. Hirsowa, das seit den: 18. bcrannt war. An demselben Tage fiel der kleine Hafenplatz Kostendschc am schwarzen Meere und am 29. Tuldscha, das seit dem 13. bcrannt, noch den tüchtigsten Widerstand geleistet hatte, den Russen in die Hände. Ueber- all erhielten die türkischen Besatzungen freien Abzug mit den Waffen, außer zu Macsin, wo die Türken zwar nicht zu Gefangenen gemacht, aber ent- waffnct wurden. Am 24. wurde das russische Hauptquartier nach Karasu, zwischen Hirsowa und Kostendschc, verlegt, wo das Armeecorps Halt machte, um den Uebergang des noch vor Braila stehenden Coips auf das rechte Do- nauufer zu erwarten. Am 3. Juli traf die erste Abtheilung des Belagcrungs- corpö von Braila zu Karasu ein; am 6. setzte sich das ganze Heer gegen Basardschik in Bewegung, von wo schon am 7. die russische Vorhut unter dem General Rüdiger den Feind vertrieben hatte. Ehe das Hauptheer, das aber nur 48 Bataillone und 16 Schwadronen nebst 230 Geschützen und einigen Re- gimentern Kosacken stark war, sich hier aufstellte, wurde General Rüdiger mit 8 Bataillonen, 16 Schwadronen und einem Schwarm Kosacken gegen Kozliza auf der Vcrbiihdungsstraße zwischen Warna und Schumla vorgeschoben und die Generale Uschäkow und Suchtelen mit 8 Bataillonen und 9 Schwa- dronen zur Beobachtung von Warna abgeschickt. General Benkendors, der mit 4 Bataillonen und einer Anzahl Kosacken zu Rafsowa stand, hatte den Auf- trag, den Marsch des Heeres gegen die Besatzung von Silistria zu decken, bis das im Anzuge gegen diese Festung begriffene Corps des Generals Roth vor derselben angelangt seyn würde. Der" Plan der Russen war, wo möglich die Türken vor Schumla zu der Annahme einer Schlacht zu bringen, in der sic, wie man nicht zweifelte, auf das Haupt geschlagen worden wären. Nach der Vernichtung des einzigen bedeu- tenderen Heeres, welches die Pforte im Felde hatte, würde die Straße von Kon- stautmopcl vertheidigungslos offen gelegen haben, und man durste nur die An- kunft der aus dem Innern des russischen Reiches heranziehenden Garden erwarten, um den Marsch nach Konstantinopel anzutreten und durch das Erscheinen vor dieser Stadt dem Kampfe mit einem Male ein Ende zu machen. Sofern es nicht gelänge, die Türken zur Schlacht zu bringen, wollte man sie in Schumla einschließen, bis die festen Plätze Silistria und Warna bezwungen wären,

3. Bd. 11 - S. 188

1846 - Braunschweig : Westermann
188 Drittes Hauptstück. Wittgenstein von Schumla, hatten auch die Garden nebst der Mehrzahl der übrigen Truppen vor Warna ihren Rückzug angetreten und sich in die Win- terquartiere begeben, die ihnen in Bessarabien angewiesen waren. Auf dem rechten Donauufer blieb nur General Roth zurück, der mit sechs Divisionen Infanterie, einer Division Reiterei und vier Kosackcnregimentern Warna und Basardschik, so wie eine Vorpostenkcttc bis zum Walle des Trajan und Hir- sowa an der Donau besetzt hielt und angewiesen war, den Küstenstrich am schwarzen Meere zu behaupten. Die russische Hauptmacht blieb in den Do- naufürstcnthümern, welche die Russen gleich zu Anfang des Feldzuges besetzt hatten und in deren Besitze sie während des Verlaufes desselben kaum gestört worden waren. Zwar hatten die Türken von den Donaufestungen ans einige Einfälle in die Walachei gemacht, um das Vieh hinweg zu treiben, welches dem Feinde zur Verpflegung diente. Ernstere Gefechte hatten aber nur in der kleinen Walachei Statt gefunden, wo der Pascha von Widdin dem General Geismar mit weit überlegener Macht gegenüberstand. Schon am 8. Juli hatte General Geismar mit den 8000 Mann, die er unter seinem Befehle hatte, bei Kalcfat, einem der Festung Widdin gerade gegenüberliegenden Orte, ein türkisches Corps von 4000 Mann zu Fuß und 8000 zu Roß geschlagen. Später war er genöthigt gewesen, sich nach Csorognl auf der Straße nach Krajowa zurückzuziehen, und die Türken hatten bei Kalcfat ein Lager aufge- schlagen, in welchem sie ein Corps von 13,000 Mann zusammenzogen. Mit diesem rückte der Pascha von Widdin am 24. September gegen Geismar an, der ihn aber nach einem unentschiedenen Gefechte, welches er am Nachmittage des 28. bestanden, in der Nacht überfiel und so auf das Haupt schlug, daß die Türken nicht einmal ihre Schanzen bei Kalcfat zu vertheidigen wagten, sondern sich nicht eher in Sicherheit glaubten, als bis sie durch die Donau vor dem verfolgenden Feinde geschützt waren. Seitdem wagte der Pascha von Widdin sich nicht mehr auf das linke Ufer des Stromes hinüber. Dies war das Ende eines Feldzuges, zu dem die Russen Jahre lang die gewaltigsten Vorbereitungen getroffen, und den sie mit der Zuversicht er- öffnet hatten, daß sie ohne Aufenthalt bis vor die Mauern von Konstanti- nopel dringen und dem Sultan in seiner Hauptstadt die Bedingungen des Friedens vorschreiben würden. Von ungleich glänzenderen Erfolgen begleitet, obschon eben so wenig entscheidend, war der Feldzug der Russen in Asien gewesen. Der russische
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