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Der russische Türkenkrieg.
Da die Russen in den Donaufürstenthümern keinen Feind vor sich
fanden, so ging die Besetzung derselben mit einer Schnelligkeit vor sich, wie
sie nur einem mit so zahlreicher leichter Reiterei versehenen Heere möglich
ist. Bereits am 12. Mai erreichten die donischen Kosacken Bukarest, die
Hauptstadt der Walachei, wo am 13. General Geismar mit der Vorhut, am
folgenden Tage General Roth mit der Masse des 6. Jnfanteriecorps ein-
traf. Der Hospodar Ghika, der nach der österreichischen Grenze entflohen
war, kehrte bald zurück und stellte sich, dem Beispiele des Fürsten Stourdza
folgend, unter russischen Schutz. Am 21. besetzten die Kosacken Krajowa,
den Hauptort der kleinen Walachei; und die Türken behielten jetzt auf
dem linken Donauufer nur noch die festen Plätze Braila und Giurgewo, so
wie die Forts Kalc und Turnow, an der Einmündung der Aluta, Nikopolis
gegenüber, im Besitze. Während der rechte Flügel des russischen Heeres so
rasche Fortschritte machte, war das Centrum, welches der Feldmarschall
Wittgenstein in Person führte, vor Braila angekommen, wo cs auf den
hartnäckigsten Widerstand stieß. Bei der ersten Annäherung der russischen
Vorhut ging derselben eine Schaar von 300 türkischen Reitern entgegen, die
zwar geworfen wurden, jedoch in den Gärten vor der Stadt, nach denen
sie sich zurückzogen, die Russen mit einem so lebhaften Gcwehrscuer empfingen,
daß diese sich ihrerseits zum Rückzüge genöthigt sahen. Am 15. nahmen
zwei russische Bataillone nach einem unbedeutenden Gefechte die von den
Türken größtentheils in Brand gesteckte Vorstadt, und jetzt begann die eigent-
liche Bcrcnnung der Festung, die aus dem nicht sehr hohen aber steilen Thal-
rande der Donau, 500 Schritt von dem Strome entfernt liegt und fünf nüt
Maucrwerk bekleidete Bastionen, von denen zwei an der Wasserseite, hat.
Die Besatzung unter dem Befehle Soliman Paschas betrug 3000 Mann,
die aber von der gesammtcn waffenfähigen Einwohnerschaft unterstützt wurden.
Auf der Donau lag eine türkische Flottille von 32 kleinen Fahrzeugen, welche,
von Achmed Bei befehligt, die Verbindung mit der auf dem rechten klfcr ge-
legenen kleinen Feste Macsin unterhielt. Das zur Belagerung bestimmte rus-
sijche Corps zählte 25,000 Mann, und am 17. traf der mit der Leitung der
Belagerung beauftragte Großfürst Michael, so wie am 20. der Kaiser Nicolaus
selbst, der St. Petersburg am 7. verlassen hatte, im Hauptquartiere ein. Die
Belagcrungsarbeiten konnten jedoch wegen der weiten Entfernung, aus der alles
Material herbeigeschafft werden mußte, erst am 25. angefangen werden, nachdem
TM Hauptwörter (50): [T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
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Extrahierte Personennamen: Roth Hospodar_Ghika Wittgenstein Soliman_Paschas Achmed_Bei Achmed Michael Nicolaus
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Drittes Hauptstück.
Tages vorher hatte die in -er Nähe des Uebcrgangspunktes gelegene Feste
Jsakdscha sich unter der Bedingung freien Abzugs der Besatzung ergeben. Am
18. ergab sich Macsin, das seit dem 14., ani 23. Hirsowa, das seit den:
18. bcrannt war. An demselben Tage fiel der kleine Hafenplatz Kostendschc
am schwarzen Meere und am 29. Tuldscha, das seit dem 13. bcrannt, noch
den tüchtigsten Widerstand geleistet hatte, den Russen in die Hände. Ueber-
all erhielten die türkischen Besatzungen freien Abzug mit den Waffen, außer
zu Macsin, wo die Türken zwar nicht zu Gefangenen gemacht, aber ent-
waffnct wurden. Am 24. wurde das russische Hauptquartier nach Karasu,
zwischen Hirsowa und Kostendschc, verlegt, wo das Armeecorps Halt machte,
um den Uebergang des noch vor Braila stehenden Coips auf das rechte Do-
nauufer zu erwarten. Am 3. Juli traf die erste Abtheilung des Belagcrungs-
corpö von Braila zu Karasu ein; am 6. setzte sich das ganze Heer gegen
Basardschik in Bewegung, von wo schon am 7. die russische Vorhut unter dem
General Rüdiger den Feind vertrieben hatte. Ehe das Hauptheer, das aber
nur 48 Bataillone und 16 Schwadronen nebst 230 Geschützen und einigen Re-
gimentern Kosacken stark war, sich hier aufstellte, wurde General Rüdiger
mit 8 Bataillonen, 16 Schwadronen und einem Schwarm Kosacken gegen
Kozliza auf der Vcrbiihdungsstraße zwischen Warna und Schumla vorgeschoben
und die Generale Uschäkow und Suchtelen mit 8 Bataillonen und 9 Schwa-
dronen zur Beobachtung von Warna abgeschickt. General Benkendors, der mit
4 Bataillonen und einer Anzahl Kosacken zu Rafsowa stand, hatte den Auf-
trag, den Marsch des Heeres gegen die Besatzung von Silistria zu decken,
bis das im Anzuge gegen diese Festung begriffene Corps des Generals Roth
vor derselben angelangt seyn würde.
Der" Plan der Russen war, wo möglich die Türken vor Schumla zu der
Annahme einer Schlacht zu bringen, in der sic, wie man nicht zweifelte, auf
das Haupt geschlagen worden wären. Nach der Vernichtung des einzigen bedeu-
tenderen Heeres, welches die Pforte im Felde hatte, würde die Straße von Kon-
stautmopcl vertheidigungslos offen gelegen haben, und man durste nur die An-
kunft der aus dem Innern des russischen Reiches heranziehenden Garden erwarten,
um den Marsch nach Konstantinopel anzutreten und durch das Erscheinen vor
dieser Stadt dem Kampfe mit einem Male ein Ende zu machen. Sofern es nicht
gelänge, die Türken zur Schlacht zu bringen, wollte man sie in Schumla
einschließen, bis die festen Plätze Silistria und Warna bezwungen wären,
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Drittes Hauptstück.
Wittgenstein von Schumla, hatten auch die Garden nebst der Mehrzahl der
übrigen Truppen vor Warna ihren Rückzug angetreten und sich in die Win-
terquartiere begeben, die ihnen in Bessarabien angewiesen waren. Auf dem
rechten Donauufer blieb nur General Roth zurück, der mit sechs Divisionen
Infanterie, einer Division Reiterei und vier Kosackcnregimentern Warna und
Basardschik, so wie eine Vorpostenkcttc bis zum Walle des Trajan und Hir-
sowa an der Donau besetzt hielt und angewiesen war, den Küstenstrich am
schwarzen Meere zu behaupten. Die russische Hauptmacht blieb in den Do-
naufürstcnthümern, welche die Russen gleich zu Anfang des Feldzuges besetzt
hatten und in deren Besitze sie während des Verlaufes desselben kaum gestört
worden waren. Zwar hatten die Türken von den Donaufestungen ans einige
Einfälle in die Walachei gemacht, um das Vieh hinweg zu treiben, welches
dem Feinde zur Verpflegung diente. Ernstere Gefechte hatten aber nur in
der kleinen Walachei Statt gefunden, wo der Pascha von Widdin dem General
Geismar mit weit überlegener Macht gegenüberstand. Schon am 8. Juli
hatte General Geismar mit den 8000 Mann, die er unter seinem Befehle
hatte, bei Kalcfat, einem der Festung Widdin gerade gegenüberliegenden Orte,
ein türkisches Corps von 4000 Mann zu Fuß und 8000 zu Roß geschlagen.
Später war er genöthigt gewesen, sich nach Csorognl auf der Straße nach
Krajowa zurückzuziehen, und die Türken hatten bei Kalcfat ein Lager aufge-
schlagen, in welchem sie ein Corps von 13,000 Mann zusammenzogen. Mit
diesem rückte der Pascha von Widdin am 24. September gegen Geismar an,
der ihn aber nach einem unentschiedenen Gefechte, welches er am Nachmittage
des 28. bestanden, in der Nacht überfiel und so auf das Haupt schlug, daß
die Türken nicht einmal ihre Schanzen bei Kalcfat zu vertheidigen wagten,
sondern sich nicht eher in Sicherheit glaubten, als bis sie durch die Donau
vor dem verfolgenden Feinde geschützt waren. Seitdem wagte der Pascha
von Widdin sich nicht mehr auf das linke Ufer des Stromes hinüber.
Dies war das Ende eines Feldzuges, zu dem die Russen Jahre lang
die gewaltigsten Vorbereitungen getroffen, und den sie mit der Zuversicht er-
öffnet hatten, daß sie ohne Aufenthalt bis vor die Mauern von Konstanti-
nopel dringen und dem Sultan in seiner Hauptstadt die Bedingungen des
Friedens vorschreiben würden.
Von ungleich glänzenderen Erfolgen begleitet, obschon eben so wenig
entscheidend, war der Feldzug der Russen in Asien gewesen. Der russische
TM Hauptwörter (50): [T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich]]
TM Hauptwörter (100): [T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T51: [Armee General Schlacht Franzose Truppe Mann Feind Heer Metz Preußen], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann]]
TM Hauptwörter (200): [T88: [Türke Ungarn Krieg Rußland Kaiser Sultan Wien Jahr Frieden Polen], T140: [Stadt Franzose Feind Festung Truppe Tag Mann Paris Belagerung Angriff], T17: [Uhr Feind Truppe General Schlacht Armee Napoleon Kampf Angriff Stellung], T121: [Feind Reiter Pferd Heer Mann Flucht Lager Soldat Seite Reiterei], T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen]]