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1. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 6

1849 - Münster : Coppenrath
6 ______ Auch für Handel und Verkehr hat Italien eine überaus günstige Lage. Durch das Mittelmeer, welches dasselbe von drei Seiten umströmet, steht es nicht nur mit den gesegnetsten Län- dern von Europa, sondern auch mit dem reichen Asien und auch Afrika in naher Verbindung. In der ältesten Zeit führte die schöne Halbinsel noch keinen Gesammtnamen. Wie in Griechenland und Kleinasien, so hatte auch hier die Natur selbst durch trennende Berge und Flüsse eine Menge kleiner, unabhängiger Landschaften gebildet, von denen jede nach dem in ihr wohnenden Volke besonders benannt wurde. Ombrica hieß der nordöstliche Theil der Halbinsel, Japygia der südöstliche, Önotria der südwestliche, Ausonia oder Opika die Ländergruppe vom Laus bis zur Tiber, Tyrrhenia die von der Tiber bis zum Apennin. So bezeichnet auch Jtalia ursprüng- lich nur einen besonderen und zwar den südlichsten Theil der Halbinsel, den Küstenstrich zwischen Tarent und Posidonia. Mit der Zeit aber wuchs die Ausdehnung dieses Namens, und um das Jahr 266 vor Ehr., als die Römer erobernd ihre Herr- schaft über die ganze Halbinsel ausgedehnt hatten, wurde „Ita- lien" der Gesammtname desselben. >) Desungeachtet fuhren auch da noch sowohl römische als griechische Dichter fort, manche der alten Benennungen bald für das ganze Land, bald für einzelne Theile desselben zu gebrauchen. Die Griechen insbesondere nann- ten Italien auch wohl Hesperien oder Westland, weil es ihnen gegenüber nach Westen lag. In unserer Zeit theilt man Italien der leichteren Übersicht wegen gewöhnlich in drei Theile: Oberitalien, oder das Land von den Alpen bis zu den kleinen Flüssen Rubico und Macra. Mittelitalien erstreckt sich von jenen beiden bis zum Silarus (Silo) und Frento (Fortore). Unteritalien vom Silarus und Frento bis zur äußersten Südspitze des Landes hinab. l) Der Name Italien ist wobl abzuleiten von dem Volke der Ita- ler, oder, nach Aristoteles, von einem önotrischen Stammfürsten Italus; nicht aber von huxog (vitulus) wegen der vielen Rinderheerden daselbst, wie wir dieses bei Festus: „Italia dicta, quod magnos ¡talos i. e. bo- ves habeat.“ und andern lesen.

2. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 351

1849 - Münster : Coppenrath
351 Derselbe Kaiser, welcher die Christen so großmüthig be- schirmte, verlegte im Jahre 330 seine Residenz von dem heid- nischen, stets bedrohten Rom weg nach Byzanz. Didse Stadt schien gleichsam von der Natur selbst dazu bestimmt zu sein, die Herrscherin der Völker zu werden. Sie lag in Thracien, an der Grenzscheide von Europa, dort wo sich der thracische Bos- porus zum Marmormeere erweitert. Die reizenden Ufer von Asien und Europa grenzen hier so enge an einander, daß der dazwischen rauschende Bosporus nur als ein großer Strom er- scheint. Durch diesen steht sie, hier mit dem schwarzen, dort mit dem Marmormeere und vermittelst dieses auch mit dem Ar- chipelagus und dem Mittelmeere in Verbindung und führt also den Schlüssel zu allen daran liegenden Ländern. So zum Mit- telpunkte des regsten Verkehres gelegen, konnte sie die Schätze der ganzen damals bekannten Erde in ihren geräumigen und sichern Hafen zusammenströmen lassen. Diese durch ihre Lage so begünstigte Stadt sollte nun ein neues Rom werden. Con- stantin trug deshalb Sorge, die Prachtgebäude und öffentlichen Plätze des alten Roms in dem neuen nachzubilden. Selbst das Capitol und die sieben Hügel wurden nicht vergessen. Aber statt der heidnischen Tempel erhoben sich hier christliche Kirchen, auf deren Thürmen das Kreuz als glorreiches Siegeszeichen des Christenthums über das Heidenthum prangte. Auf des Kaisers Einladung wuchs schnell die Bevölkerung der Stadt, die man nach seinem Namen Constantinopel, d. i. Constantinos Stadt, nannte. Gegen dieses neue Rom, welches stolz und gebietend über zwei Welttheile zugleich hinblickt, sank das alte immer tiefer in Schatten zurück. Eine Folge dieser Verlegung des Regierungssitzes war eine gänzliche Veränderung der bisherigen Verfassungsform. Das ganze Reich wurde in vier Präfecturen oder Oberstatthalter- schaften, in dreizehn Diöcesen oder Bezirke, und in hundcrt- siebenzehn Provinzen oder Kreise getheilt. Die erste oder morgenländische Präfectur umfaßte in 5 Diöcesen und 48 Grunde und gebrauchte, um alle Zweideutigkeit zu heben, das Wort ofxoovgiot; (consubstantialis) zur Bezeichnung des Verhältnisses des Soh- nes zum Vater. -j

3. Die alte Geschichte - S. 4

1872 - Münster : Coppenrath
! 4 Erste Periode: Von den ltesten Zeiten bis auf Cyrus den Perser (4000 bis 555 vor Chr.). Zweite Periode: Von Cyrus dem Perser bis auf Alexan- der den Groen (555 bis 333 vor Chr.). Dritte Periode: Von Alexander dem Groen bis auf des Octavinus oder Augustus Alleinherrschaft in Rom (333 bis 30 vor Chr.). Vierte Periode: Von der Alleinherrschaft des Augustus bis zur Auflsung des westrmischen Reiches (30 vor Chr. bis 476 nach Chr.). Der Schauplatz der ltesten Völker war, so viel wir wissen, Asien und ein Theil von Afrika und Europa. Wir wollen deshalb zuvor diese drei Erdtheile im Allgemeinen betrachten; die nhere Beschreibung der einzelnen Lnder insbesondere wird im Verlaufe der Geschichte an der gehrigen Stelle erscheinen. 4. Asien. Asien ist als das eigentliche Stammland der Menschen zu betrachten. Von jeher war es der Schauplatz groer Weltbegebenheiten. Alle Cultur, alle Kenntnisse und Einrichtungen haben sich von hieraus der die Erde verbreitet. Um so mehr verdient es, in geographischer Hinsicht betrachtet zu werden. Es vereiniget in seinem ungeheuren Umfange von 800,000 Quadratmeilen jedes Klima der brigen Erdtheile, da es vom Pole bis zum Aequator hinaufreicht. Von Europa wird es durch den Don, von Afrika durch die acht Meilen breite Landenge von Suez geschieden. Uebrigens ist es rings vom Meere um-flssen und bietet wegen seiner eingezackten und buchtenreichen Ufer die schnsten Hfen und Anfahrten fr den Handel dar. In seinem Innern liegen unermeliche Steppen fr Hirten-Vlker, rauhe, waldige Gebirge fr Jgerhorden, aber auch die fruchtbarsten Ebenen fr den Ackerbau. In diesen prangt die Natur mit den ppigsten Erzeugnissen fr die verschiedenartigsten Bedrfnisse des Lebens. Eine Menge groer und kleiner 1

4. Die alte Geschichte - S. 9

1872 - Münster : Coppenrath
Stfren vermittelst der Landenge von Suez zusammen. Von Europa i)t es durch die nur sieben Meilen lange und dritte-halb Meilen breite Meerenge von Gibraltar geschieden. Es liegt grtenteils in der heien Zone und bildet ein Hochland, das terrassenfrmig nach allen vier Hauptweltgegenden abfllt und in Sden, Westen und Osten nur von niederem sandigen Ksten-sume begrenzt ist. Die bekannten Gebirgszge stnd der groe und kleine Atlas, die Hauptstrme der Nil und Niger. In keinem andern Erdtheile breiten sich so unermeliche Wsten aus, in denen nur Himmel und Sand gesehen, kein Laut gehrt wird. Im Alterthume war blo der nrdliche Theil nher be-kannt, und in diesem wieder nur die Kstenlnder, insbesondere Aegypten und Karthago. Jenes gehrte sogar zu den ersten gebildetsten Staaten. Dagegen war das innere Afrika unbekannt und ist es zum Theil noch jetzt, ungeachtet in der neuesten Zeit viel gethan worden ist zur Erforschung desselben. Jener nrdliche Theil hat nur zwei groe Flsse, den Nil und den Niger. Er zerfllt seiner natrlichen Beschaffenheit nach in drei Theile, die bereits im Alterthume durch eigene Namen unterschieden wurden. 1) Das bewohnte Afrika, die heutige Serberei,*) das lngs dem Mittelmeere sich hinziehende Kstenland, welches mit Ausschlu von Tripolis sehr fruchtbar und daher zu allen Zeiten sehr bevlkert war. 2) Das thierreiche Afrika, durch welches die Gebirge- kette des Atlas sich hinzieht. Es ist reich an wilden Thieren und an Datteln. Die Araber nennen es Bi-ledulgerid, d. h. Dattelland. 3) Das wste Afrika, welches jetzt mit dem arabischen Namen die Sahara, oder Sandwste, genannt wird. Sie ist der halb so groß als Europa und zieht sich *) Berber cder Berbern bedeutet ein Volk, das an einer Meereskste wohnt.

5. Die alte Geschichte - S. 12

1872 - Münster : Coppenrath
12 mit den orientalischen Vlkern verbunden, theilte Griechenland durch seine Kolonien den verschiedensten Vlkern Europas seine geistige Regsamkeit und Bildung mit. Sicilien, Italien und Frankreich erlangten den ersten Keim der griechischen Cultlr, welcher herrlich aufsprote und blhete. Nur die inneren Pro-vinzen der einzelnen Lnder und die entlegenen Gegenden, als das Slavenland, Polen und Rußland, machten langsame Fort-schritte, bis die Grndung der rmischen Weltherrschaft nach und nach auch dort die Keime fr hhere Bildung verbreitete, wo sie durch Griechen nicht gelegt werden konnten. Man kann Europa fglich in zwei groe Hlften abtheilen, in West - und Ost-Europa. Eine Linie vom Nordkap durch den baltischen Meerbusen, die Ostsee bis zur nrdlichen Spitze des Meerbmens von Venedig gezogen, bildet ungefhr die Grenze dieser beiden Haupttheile. Alles Land, welches westlich von dieser Linie liegt, gehrt zu West-Europa, also: die pyre-Mische Halbinsel, die britischen Inseln, Italien, Frankreich, Deutschland, die Schweiz und Niederlande, ferner Dnemark, Schweden und Norwegen; und welches stlich von derselben liegt, zu Ost-Europa, also: Preußen, Polen, Rußland, Galizien, Ungarn, Griechenland und die Trkei. In den frhesten Zeiten war nur ein kleiner Theil von Europa bekannt. Erst spter, als die Rmer ihre Weltherrschaft grndeten, wurde man auch der die verschiedenen Lnder Europas und deren Beschaffenheit genauer unterrichtet. Die beiden anderen Erdtheile, Amerika und Australien, kannte man im Alterthume noch nicht. Sie wurden erst in neuerer Zeit entdeckt und deshalb auch die neue Welt genannt; Amerika im Jahre 1492 von dem Genueser Columbus, und Australien oder Neuholland im Jahre 1616 von dem Hollnder Hartigh. Die Auswanderungstrme aber fhrten dieser neuen Welt eine neue europische Bevlkerung zu, und Amerika ins-besondere ist gleichsam ein neues verjngtes Europa geworden.

6. Die alte Geschichte - S. 77

1872 - Münster : Coppenrath
77 stimmung, was es im Handel und Verkehr mit einander gelten solle. Deshalb heit es bei uns Geld. Natrlich mute bei den Phniziern, als dem vorzglichsten Handelsvolke der alten Welt, dieser neue, weit bequemere Werthmesser sehr frh in Gebrauch kommen. Sie sind auch gewi die ersten gewesen, welche kleine kunstreiche Mnzen ausgeprgt haben. Jetzt hatte man ein Mittel in Hnden, den Handel, welchen man anfangs nur mit seinen Nachbarn getrieben hatte, auch in entfernte Lnder zu bringen und mit Menschen, bei denen man nichts austauschen konnte, in Handelsverbindungen zu treten. Weit ging der Handel freilich im Anfange nicht. Die Erde war den Reisenden unbekannt, und da noch wenig fr Sicherheit gesorgt war, und man oft durch Lnder wilder, ruberischer Völker ziehen mute, so konnten die Handelsreisen nur in groen Gesellschaften, Karavanen*) genannt, unter-nommen werden. Noch jetzt ziehen in einigen Gegenden Asiens und Amerikas solche Karaoanen umher. Sie haben oft mehr als taufend Kameele bei sich, welche das Gepck und die Waa-ren tragen und welche einzeln hintereinander gehen, so da ein solcher Zug bisweilen eine Meile lang ist. Sie reisen der Hitze wegen meistens nur bei Nacht. Der gestirnte Himmel ist ihr Wegweiser durch die Wste. So fhrten nun selbst die entferntesten Lnder sich gegenseitig die Erzeugnisse ihres Bodens zu. Völker, die seit den ltesten Zeiten getrennt gewesen waren, nherten sich jetzt br-derlich wieder gegen einander und theilten sich ihre Erfindungen mit; es entstand ein heiteres, geselliges Leben unter den Menschen. Rauhe Gegenden wurden geebnet, Straen angelegt, Herbergen errichtet, Brcken der die Flusse geschlagen, um dem sremben Kaufmanne den Zuzug so leicht als mglich $u - machen. In den Stdten selbst suchten ihn die Bewohner fr die Beschwerben der weiten Reise durch manche fr Be- *) Bon dem persischen Worte kervan, karavan, welches Handels-mann bedeutet. I

7. Die alte Geschichte - S. 5

1872 - Münster : Coppenrath
5 Strme begnstigt Handel und Verkehr. Von den Hauptstrmen sind der Euphrat und Tigris, die in den persischen Meerbusen; der Indus und Ganges, welche in das indische Meer; der Oxus (Gihon) und Jaxartes (Sir), die in das faepische Meer sich ergieen, fr die alte Geschichte besonders merkwrdig. Die Natur selbst hat diesen Erdtheil durch groe Gebirgs-ketten, die von Westen nach Osten hinziehen, in drei Theile getheilt. Die beiden Hauptgebirge sind der Altai oder das Goldgebirge im Norden, und der Taurus im Sden, mit ihren Nebenzweigen, dem Kaukasus (zwischen dem schwarzen und kaspischen Meere), dem Paropanrsus (an der Nordseite Indiens) und dem Himalayagebirge, dem Jmaus der Alten, mit seiner Riesenspitze, dem Dhawalagiri oder weien Berge, welcher der hchste Berg der Welt ist; er ist 26,000 Fu hoch und bertrifft den Chimborasso in Sudamerika, welcher nach ihm der hchste ist, noch irnt 6000 Fuh. Jene Gebirgsketten begrnden die Eintheilung Asiens in Nordasien, Mittelasien und Sdasien. Nordasien, das Land nrdlich vom Altai bis an das Eismeer, das jetzige Sibirien, war im Alterthume wenig bekannt. Die geringe Anzahl Bewohner, welche es hatte, lebte grtentheils von der Jagd. Mittelasien, zwischen dem Altai und Taurus, umfat die groen Steppenlnder der heutigen Tartarei und Mongolei, in welchen grtentheils Nomadenvlker, die keine Städte und feste Wohnsitze haben, mit ihren Heerde umherziehen, durch ihre Wanderungen aber nach Afrika und Europa schon groe Staatsumwlzungen veranlat haben. Sdasien, das Land sdlich vom Taurus bis zum indi-scheu Ocean. Dieser Theil war vermge seines gesegneten Him-mels und auerordentlichen Naturreichthuines der Ursitz menschlicher Cultur und Bildung. Was die Pflanzenwelt Herrliches hat, gedeihet daselbst. Vgel und Insekten entfalten hier die Pracht glnzendster Schnheit. Die Baumwollenstaude und die Seidenraupen zahlen hier dem Menschen ihren Tribut fr feine

8. Die alte Geschichte - S. 11

1872 - Münster : Coppenrath
6) Aethiopien, oberhalb von Aegypten, stand wegen seines Reichthnmes an Gold, Elfenbein, Ebenholz und Nanchwerk von frhester Zeit her mit diesem durch Handel in Verbindung. Besonders berhmt war die Provinz Mere. Die Aethiopen zeichnen sich durch eine glnzend schwarze Farbe aus. 6, Europa. Europa ist der kleinste von den im Alterthume bekannten Erdtheilen; es enthlt nur 180,000 Quadratmeilen. Aber fr die Entwicklung und Bildung der Menschheit hat es mehr ge-than, als die brigen Erdtheile zusammen. Das Edelste und Herrlichste, was die Menschheit aufzuweisen hat, keimte oder reifte auf europischem Boden. Seine Bewohner beherrschen jetzt sogar den grten Theil der anderen Erdtheile; seine Schiffe, seine Flotten durchsegeln alle Meere. Herrlich blhen Knste und Wissenschaften und machen stets grere Fortschritte. Das Klima Europas ist von dem Klima Astens und Afri-kas sehr verschieden. Europa liegt fast ganz unter einem gem-igten Himmelstriche. Von jeher waren deshalb auch seine Bewohner rstige, thtige und Freiheit liebende Menschen, ihr Gemth durch keine niedrige Leidenschaft abgestumpft. Die Bewohner Aliens hingegen wurden bei den vielen Producten, die ihnen ohne sonderliche Mhe und Anstrengung der fruchtbare Boden darbot, ppig und schwelgerisch; der Druck der Regie-rung hemmte jede geistige Regsamkeit; und in Afrika erstarb fast jede Thtigkeit unter dem glhend heien Himmelstriche. Zudem blieb die etwaige wissenschaftliche Bildung in Asien und Afrika grtentheils nur das Eigenthum einer abgesonderten Klasse von Menschen, während sie sich in Europa durch freie Mittheilung der alle Klassen segenreich verbreitete; und was die Natur hier versagte, errang man durch Knste und Ver-kehr. Von Griechenland ging die europische Bildung aus. In der Mitte dreier Erdtheile gelegen und durch vielfachen Verkehr

9. Geschichte des Mittelalters - S. 321

1872 - Münster : Coppenrath
321 Pflege dargeboten. Nur allmlig besserten sich die Zustnde Be-sonders wirkte hierauf die Geistlichkeit ein. Die Verkndigung des Evangeliums erhob ja die Eingeborenen zu christlichen Brdern der Europer. Zur Schonung der schwachen Indianer gab der menschenfreundliche Las Casas, Bischof von Chiapi in Mexico, den Rath, die ungleich strkeren Neger aus Afrika zur Arbeit herber zu holen. Sein Rath fand Eingang. Seit der Zeit kam der schreck-liche Negersklavenhandel auf, dessen Gruel Las Casas bei seinem menschenfreundlichen Rothe nicht geahnet hatte. Lnger als drei-hundert Jahre hat dieser zur Schande der Menschheit fortbestanden. Die Spanier und Portugiesen waren anfangs die einzigen Beherrscher von Amerika und unermeliche Schtze flssen ihnen jhrlich aus diesem neuen Erdtheile zu. Dennoch war ihnen der Besitz desselben von keinem sonderlichen Segen, wie der Erfolg dieses bewhrt hat. Jene Schtze befrderten nur die Trgheit und Ueppigkeit und entzogen tausend und tausend arbeitsame Hnde dem Anbaue und der Pflege des Mutterlandes. Die von Gott so gesegnete Halbinsel wurde durch die hufigen Auswande-rungen entvlkert und verlor immer mehr von ihrer alten Herr-lichkeit. Auch blieben sie nicht lange in dem alleinigen Besitze von Amerika. Bald legten auch die brigen seefahrenden Nationen, besonders die Englnder, Kolonien in demselben an. Jede neue Reise nach diesem unerschpflich scheinenden Erdtheile brachte neue Ausbeute. Neue Thiere, neue Pflanzen zur Frberei, zum Gensse, zur Genesung, neue nahrhafte Gewchse, insbesondere die Kartoffeln, Alles kam aus Amerika herber und wurde bald den Europern zum bleibenden Bedrfnisse. Auch die Natur-und Lnderkunde wurde betrchtlich erweitert. Neben den guten Folgen entwickelten sich aber auch manche bse, die bei einem gesteigerten Lebensgensse unausbleiblich sind. 82. Deutschland unter Maximilian I. (14931519). In jener so vielfach aufgeregten und sich vllig umgestaltenden Zeit, von 1493 bis 1519, regierte in Deutschland Maximi-lian I., der Sohn Friedrichs Iv. Dieser war einer der herrlich- Welter's Wrltgcsch. Ii. 25. Aufl. 21 1

10. Geschichte der neueren Zeit - S. 22

1861 - Münster : Coppenrath
22 über zu holen. Sein Rath fand Eingang. Seit der Zeit kam der schreckliche Negersklavenhandel auf, dessen Gräuel Las Casas bei seinem menschenfreundlichen Nathe nicht geahnet hatte. Länger als dreihundert Jahre hat dieser zur Schande der Menschheit fortbestanden. Die Spanier und Portugiesen waren anfangs die ein- zigen Beherrscher von Amerika, und unermeßliche Schätze flössen ihnen jährlich aus diesem neuen Erdtheile zu. Dennoch war ihnen der Besitz desselben von keinem sonderlichen Segen, wie der Erfolg dieses bewährt hat. Jene Schätze beförderten nur die Trägheit und Ueppigkeit und entzogen tausend und tausend arbeitsame Hände dem Anbaue und der Pflege des Mutter- landes. Die von Gott so gesegnete Halbinsel wurde durch die häufigen Auswanderungen entvölkert und verlor immer mehr von ihrer alten Herrlichkeit. Auch blieben sie nicht lange in dem alleinigen Besitze von Amerika. Bald legten auch die übrigen seefahrenden Nationen, besonders die Engländer, Ko- lonien in demselben an. Jede neue Reise nach diesem uner- schöpflich scheinenden Erdtheile brachte neue Ausbeute. Neue Thiere, neue Pflanzen zur Färberei, zum Genüsse, zur Gene- sung, neue nahrhafte Gewächse, insbesondere die Kartoffeln, — Alles kam aus Amerika herüber und wurde bald den Europäern zum bleibenden Bedürfnisse. Auch die Natur- und Länderkunde wurde beträchtlich erweitert. Neben den guten Folgen entwickelten sich aber auch manche böse, die bei einem gesteigerten Lebensgenüsse unausbleiblich sind. 3. Deutschland unter Maximilian i. (1493—1519). In jener so vielfach aufgeregten und sich völlig umstal- tenden Zeit, von 1493 bis 1519, regierte in Deutschland Maximilian I., der Sohn Fricdrich's Iv. Dieser war einer der herrlichsten Regenten Deutschlands; in allen seinen Handlungen bewies er sich thätig, rasch und unternehmend. ' An ritterlichen Tugenden übertraf ihn Keiner. Auf einem l
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