Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Bd. 1 - S. 279

1911 - Leipzig : Wiegandt
— 279 — wohnern daselbst mit euch auferleget und befohlen, ihre häuslichen Wohnungen zu räumen, der Ursache halben, daß sie das Sacrament in zweyer Gestalt empfangen: So seynd Wir uuterthänig angelanget, sie wiederum mit häuslicher Wohnung qnädiquch einkommen zu lassen, und wie Wir denn ihrer Ansnchnug statt zu geben vor billig geachtet, haben Wir ihnen solches nit weigern mögen. Und ist darauf unser Begehr ihr wollet dieselbigen, so aus obgemeldeten Ursachen die Stadt [haben) räumen müssen, und sich mit ihrer häuslichen Nahrung wieder einzuthun willens und das uchen werden zu den ihrigen wieder einzustatten, auch diejenigen, so jetzt und allda vorhanden, bis auf Unsere Zukunft ohne Verhinderungen bleiben zu lassen. In dem geschieht Unsere gefällige Meinung, datum Weißenfels Voc. Incundit." Als aber der Rat bett Vertriebenen vorerst abermals den Bürgereid abverlangte und baburcff deren Rückkehr zu erschweren schien, schrieb Heinrich von Dresben aus (d. d. Freitag nach Simon Judae): „Wir wollen euch nicht bergen, daß Uns Unrechtsältig vorkommen, wie ihr diejenigen, so hiervor . . . ans Leipzig vertrieben, und sich wieder dahin verfügen wollen, nicht ankommen wollet laßen, es fety denn, daß sie eine neue Eydes-Pflichtung thun, dessen sie sich denn beschweret achten. Zwar werdet ihr euch zu erinnern leisten, daß Wir euch hierinnen derhalben auch haben schreiben lassen, solches Fürnehmen zu unterlassen; demselben also nach ist nochmals Unser Begehren, daß die, so solchergestalt und Ursache halben in Leipzig kommen wiederum ohne dergleichen Aufflage oder besondere Beschwerung einziehen, und bei ihren zuvorgethanen Eidespflichten bleiben lassen." (Nach Dr. Grelschel. Kirchl. Zustände Leipzigs vor und während der Reformation 1539, S. 245.) 2. Bericht des Dr. Justus Jonas über b i e Einführung der Reformation in Leipzig, Pfingsten 1539. (Lateinisches Schreiben vom C. Juni 1539 an Fürst Georg von Anhalt, Herrn von Bernburg und Probst der Magbeburger Kirche. Abgebruckt bei Kolde. Anal. 339 ff.) „Meinem gnädigen Herrn Fürsten zu Händen. Die Gnade und den Frieden Gottes in Christo zuvor. Obwohl ich recht gut weiß, ... daß Ew. Hoheit von Mag. Forchheim alles erfahren haben, was in Leipzig am letzten Pfingstseste sich ereignet hat und verhandelt worden ist, so wollte ich doch . . . nicht verfehlen, . . . etwas als geringe Zugabe beizufügen. „ Wir hielten unfern Einzug in Leipzig mit dem erlauchten Kurfürsten am sechsten Tage nach Exaudi1). Als wir dort am Stadttor angekommen waren, strömte sofort aus allen Vierteln und Winkeln der Stadt eine ungemein große Menschenmenge zusammen, die unsern Wogen von allen Seiten umringte, um Luther zu sehen, und eine dichtgedrängte Schar gab uns gleichsam das Geleit und folgte uns bis zu dem Absteigequartier, dem Hause Doctor Auerbachs. Dort richteten sich aller Augen, von Gutgesinnten und Böswilligen, von Freund und Feind, auf das Antlitz des aus dem Wagen steigenden Ketzers Luther, und aus den meisten Mienen ließ sich deutlich erkennen, wie die Gemüter im Innern gestirnt waren. Bald darauf, am folgenden Tage, wurde mir im Namen des Fürsten Heinrich und fo auch mit Einwilligung unsers erlauchten Kurfürsten aufgetragen, die erste Predigt in der Thomaskirche zu halten. Obwohl nun Lorenz, der Ehemann der *) 23. Mai.

2. Bd. 1 - S. 167

1911 - Leipzig : Wiegandt
— 167 — und furder nicht angeczogen werde, welchs sie dem rathe zu thun zugesaget vn bor vor Martinum Landsberger zu bürgen gesaezt, der bo vor selb schuldig vnnd bürge worden ist, das sulchs besthee und keyn schade derhalben dem rathe vnder (Körner, Tezel, der Ablaßprediger, S. 5 — nach dem Leipz. Ratsbuch Iii. fol. 161.) 1507 taucht er in Rroicfau auf, 1508 in Annaberg, Bautzen und Görlitz, 1509 wieder in Annaberg, in Schwaben und am Rhein (Straßburg), 1510 abermals m Annaberg. In diesem Jahre endete der Livlänber Ablaß (11. Juli 1507 bu 11. Juli 1510). denen Meißnischen Bergstädten hatte er (Tetzel) öffentlich vorgegeben, wann nur die Ablaß-Brieffe reichlich gelöset würden, so sotten alle Bergwercke gediegen Silber werden. Ferner: .... Er wolle im Himmel mit S. Petro nicht theilen denn er habe mehr Seelen mit seinem Ablaß selig gemacht. Tetzels Gehülsse, Bartholomaens, machte es ... . noch ärger: von welchem . . . Fürst Georg von Anhalt folgende Nachricht hinterlassen: Es durffte des Tetzels Sub-Commissarins, auch ein Prediger-Mönch, Bartholomäus genannt, (welches ich mit meinen Ohren zu Dessau selbst in meiner Jugend gehört) unverschämt sagen, wie er von dem Heiligen rothen Ablaß-Creutz, daran des Papstes Wapen gehangen, mit seinen Augen sehe das Blut Christi mildiglich herab fließen, und daß solche grosse Gnade von der Zeit des Leidens Christi nicht gewesen. Er sagte auch, Jtne das Creutz Zeichen thäte, und welche etwas dawider redeten, thät er in Bann. (Löscher, Ref.-Acta I, S. 397.) Von 1510—1514 verschwingt fein Name. Zwar wirb berichtet, daß er in Innsbruck wegen schändlicher Umtriebe mit Weibern zum Tode durch Ersäufen verurteilt, aber^ be9nabtöt morden und von feinem - Orden in Leipzig m Haft behalten worben set. vzeboch fehlen hierüber völlig einbeuttge Beweisstücke. (Die Sage vom „Tetzelsturm _ an der fctabtmauer unweit der Paulinerkirche ist ganz unglaubhaft, ba dieser Turm erst 1 pater erbaut würde.) b) Ablaß für den Bau der Peterskirche in Rom. Als Unterfommmar des bevollmächtigten päpstlichen Ablaßkommiffars für Teutjchlatxb, des Job. Angelus Arcimboldus kam Tetzel 1516 nach Wurzen und Leipzig, 1517 nach Annaberg, Magbeburg, Halle, Naumburg, Zeitz, Berlin, Zerbst, Jüterbogk und wieder nach Halle. „In solcher Dignität ist Tetzel 1516 von Rom wieder nach Leipzig kommen, . . . hat seinen verdammlichen Ablaß-Cram beydes in der Kirchen zu 8. Nicolai als S. Pauli ausgeleget, und denen Leuten das Geld abgeschwatzet, ihnen an statt guter Schreckenberger, Spitz-Groschen und Gold-Gülden, Pappier, Wachs und Bley ) gegeben, mit Verheissen, daß sie durch diese Ablaß-Pfennige und Briefe, Vergebung aller Sünden und Rettung aus dem Fegfener erlangeten . . . Von Leipzig ist er, nachdem er eine Zeit lang wahrscheinlich die Dörfer um Leipzig herum heimgesuchet hat, in diesem Jahre nach Wnrtzen gegangen2) . . • Und daß auch das Bauern-volck sich von ihrer Feldarbeit nicht möchte abhalten lassen solche Ablaß-Märckte zu besuchen, hat er dieselben gemeiniglich auf die Fest- und geyertage geleget. Zum Exempel der Schönfelder Ablaß war auf den Tag Laurentii, der Portitzer auf den Tag Heimsuchung Mariä, der zu Plaußig auf das Fest Johannis des Täufers, der zur Heyde3) auf den Michaels-Tag geleget . . . Peiffer (Lib. Iii. rer. Lips. p. 337) schreibt: daß derselbige (= Tetzel) den Päbstl. theuren Seelen-Handel als ein verlogener und unverschämter Wäscher denen Bauern . . . prächtig Heraußgestrichen und ihnen weiß gemacht, daß wenn sie nur Geld in das ausgesetzte Becken würffen, von Stund an die Seelen ihrer Verstorbenen aus dem Fegefeuer in den Himmel i) „Pappier, Wachs und Bley" = Ablaßbrief mit Siegel und Blombe. Z)f. S.173, ») Probstheida

3. Bd. 1 - S. 325

1911 - Leipzig : Wiegandt
— 325 — Churfürst!. Sächsischen Cantzler / önb Licentiat Johan Salmuthen / sampt etlichen andern Theologen, vnb Politischen Räthen aufs ihrer Seiten hatten. Damit aber ihr Vornehmen besto schleuniger ins Werck möchte gerichtet werben / fangen sie am Exorcismo an / vnb gaben vor / es rnere ein Gotteslästerlich / Zäuberisch / Abgöttisch / Ding / toere auch für kein Adiaphorum zu halten / jonbern muste abgeschafft werben. Wie benn D. Pierius in seinem / vnb der andern Glaubensgenossen Namen / ein hebenden von abschafsung des Exorcifmi liesse außgehen / welches hernach allen andern Churfürstlichen Sächsischen Theologen, vnb Prebigern vorgehalten / vnb ihre Bewilligung / vnb Subscription barauff gesucht werben solte. Hieraufs würden den 18. May bieses Jahrs im Namen Hertzog Chriftiani Churfürsten zu Sachsen / die Superintendenten gen Leipzig zusammen erforbert / vnb ihnen das newe Bebenden vom Exorcismo fürgelegt / vnb sie zu vnterschreiben vermahnet. Aber die Superintendenten wolten keines Weges barein willigen / erzehleten Vrsachen / vnb baten die Anwesenben Commissarien, sie wolten ihre gethane nothwenbige Erinnerung dem Churfürsten trewlich / vnb nach Notthurfft referiren, vnb vorbringen / der Hoffnung / Ihr Churfürst!. Gnaben werbe sie aufs eingenommenen Bericht / bey reiner Lehre / vnb den alten Christlichen Ceremonien bleiben lassen. Welches alles die Commissarien aufs sich genommen / vnb sich enblich bahin erkläret / daß man den Exorcismum bey der heiligen Tauffe nicht abschaffen / fonbern biß aufs des Churfürsten Resolution in der Kirchen brauchen solte / wie bißhero geschehen. Doch warb zuletzt ... von den Superintendenten bewilliget / daß jeber seine angewiesene Pfarrherrn erforbern / vnb . . . ihnen auferlegen solte / ihre Znhörer mit aller Bescheibenheit vom Exorcismo zu vnter-richten / daß berselbige kein Substantiale Baptismi, vnb von etlichen in Mißbrauch gezogen würde . . . aber der mehrentheil von allen Pfarrherrn haben gebeten / man wolte ihrer / vnb ihrer Kirchen mit Abschaffung des Exorcifmi verschonen. Es warb aber nichts besto weniger von den newen Theologen, vnb Politischen Räthen auff Vnterschreibnng ihres Bebenckens bey den Superintendenten, vnb Pfarrherrn getrungen / vnb würden an vnterschieblichen Orten hierüber etliche Convent, vnb Versamblung gehalten. . . . Welche nun barem nicht willigen / noch vnterschreiben wolten / die würden ihrer Dienste entsetzet / vnb ans dem Sanbe getrieben. Daburch ihrer viel von ihrer Bestänbigkeit abgelassen / vnb sich vnter-schrieben / bamit sie nur bey ihren Diensten bleiben möchten. An der enturlaubten Stelle aber würden Calvinische Praedicanten den Stäbten vnb Dörffern georbnet / Es warb auch ein sonberlicher Tag bestimmt / an welchen alle Orgeln / Altar / Bilber / vnb Tanffsteine aus den Kirchen solten gerissen werben. Daher entstunbe nicht allein in Kirchen / vnb Schulen gefährliche Enberung / vnb Vnorbnung / sonbern auch bey den Vnterhanen / vnb Znhörern / grosser Wiberwillen vnb Vnrnhe. Vmb diese Zeit starb zu Dreßben Churfürst Christianus der Erste. . . . Vnb warb Hertzog Friedrich Wilhelm von Sachsen zu Weimar / zum Vormünben / vnb Adminiftratorn des Chursürsteuthumbs Sachs, verorbnet / vnb eingeführt. Derselbe nam sich der Administration mit Ernst an / . . . orbnete etliche fürnehme / vnb erfahrne Leute zur Visitation, vub Reformation der Kirchen / Schulen / vnb des Politischen Regiments / schaffete allenthalben abe / welche der Calvinischen Sect zu gethan / vnb bestellete ihre Stellen mit gelehrten / vnb der Augspurgischeu Con-fefsion verwanbten Leuten / revocirte, vnb setzte viel / so von den Calvinisten vorhin vertrieben worben / wiberumb ein. Darunter auch Doctor Martinus Mirus / welcher vormals Churfürstlicher Hoff Prebiger gewesen / aber seines Dienstes entsetzet worben.
   bis 3 von 3
3 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 3 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 8
2 2
3 5
4 2
5 40
6 0
7 8
8 0
9 1
10 37
11 0
12 14
13 0
14 0
15 0
16 7
17 0
18 0
19 0
20 0
21 1
22 0
23 0
24 2
25 18
26 2
27 3
28 33
29 0
30 0
31 0
32 4
33 1
34 0
35 0
36 63
37 89
38 1
39 13
40 0
41 0
42 0
43 0
44 0
45 22
46 1
47 0
48 0
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 0
4 0
5 0
6 0
7 0
8 0
9 0
10 1
11 0
12 0
13 0
14 0
15 0
16 0
17 3
18 0
19 0
20 0
21 0
22 0
23 0
24 0
25 0
26 0
27 0
28 0
29 0
30 0
31 0
32 2
33 0
34 0
35 0
36 0
37 1
38 0
39 0
40 0
41 0
42 0
43 0
44 0
45 0
46 0
47 0
48 0
49 0
50 0
51 0
52 0
53 0
54 0
55 0
56 0
57 0
58 0
59 0
60 0
61 0
62 0
63 0
64 0
65 0
66 1
67 0
68 0
69 1
70 0
71 0
72 0
73 0
74 0
75 0
76 0
77 0
78 0
79 0
80 0
81 0
82 0
83 0
84 0
85 0
86 1
87 0
88 0
89 0
90 3
91 0
92 0
93 0
94 2
95 0
96 0
97 0
98 0
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 1
4 6
5 0
6 0
7 0
8 1
9 0
10 0
11 0
12 0
13 1
14 0
15 0
16 0
17 1
18 2
19 0
20 0
21 0
22 0
23 0
24 0
25 1
26 33
27 0
28 2
29 2
30 0
31 0
32 0
33 13
34 0
35 0
36 0
37 0
38 0
39 2
40 5
41 0
42 2
43 0
44 0
45 0
46 1
47 0
48 0
49 0
50 2
51 1
52 1
53 0
54 0
55 1
56 0
57 0
58 43
59 3
60 0
61 0
62 3
63 0
64 0
65 21
66 0
67 0
68 0
69 40
70 0
71 0
72 4
73 0
74 0
75 1
76 0
77 1
78 0
79 0
80 0
81 4
82 7
83 0
84 1
85 0
86 0
87 0
88 0
89 0
90 0
91 0
92 34
93 0
94 3
95 0
96 0
97 4
98 0
99 3
100 67
101 0
102 4
103 0
104 0
105 0
106 17
107 0
108 0
109 0
110 5
111 0
112 0
113 0
114 3
115 0
116 0
117 0
118 0
119 0
120 0
121 0
122 0
123 2
124 1
125 1
126 0
127 0
128 0
129 0
130 4
131 2
132 0
133 0
134 0
135 0
136 2
137 0
138 0
139 0
140 0
141 0
142 0
143 2
144 1
145 1
146 0
147 10
148 0
149 0
150 0
151 1
152 1
153 0
154 3
155 0
156 0
157 0
158 1
159 0
160 0
161 76
162 0
163 0
164 0
165 0
166 1
167 5
168 1
169 2
170 2
171 0
172 0
173 6
174 0
175 13
176 0
177 13
178 0
179 31
180 0
181 0
182 0
183 10
184 0
185 0
186 0
187 1
188 0
189 0
190 0
191 0
192 0
193 0
194 7
195 2
196 6
197 0
198 0
199 6