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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Bd. 1 - S. 220

1911 - Leipzig : Wiegandt
— 220 — toerben, so wir anber prebiger begern, baä wir nicht getreue ausleger der schrift was wir s°y- haißen°' ^ nailm ^witz »1 Normalen und predigen, Ich wil E. F G auch nicht bergen, das ich etlicher gestift und closter unter m. gst. H. ) dem Kurfürsten zu Sachsseu etc. gelegen, abvocat byn33); und • • : p^re, ; • ' ' ' ' das man zu ljof33) nicht allayne leyben kan, das an- gezargt totrbet, wye man kayner obilkait yn biesen sachen u) bars gehorsam lausten £ r! man auch schafft und haben will, toiber btje aussetzuug 3^) der H. Crist-ücheu kirchen und fonberlich das negst kfl.3«) manbat, so berhalb ausgeganaeu das unter zweyerley gestalt sal comnmnicirt, Deutsche messen gehalten und Deutsch getauft werben. Und so wir alhir, bye ban atberait uns der freyhait rumeu und borumb dem furfursten begünstiget, das auch irfaru werbeu und borneben uns unser^anlaüer und unterweifer 37) vorstattet, so ist allerley zu besorgen, w ä ” me^n ^reiben gnebiglich anders nicht vorstehen, wan 38) icsusbia ff%St r Uä f9itrs0uer ^ ma9nun9 bescheen, ban ich «ferme mich tchuloig, E. F. G. sonstiger schaben zu vormelben." _______________ (Geß, Akten usw. I, 634. Stück.) neue!t ®°cr lutherische Lehre). 31) meinem gnädigsten Herrn 32) Val die Drbnum 56 36a)Uljpaf, f r* 33)S7a,n ,-§0f Kurfürsten. >*) Glaubenssachen. 35) Gesetze, Ordnung. ) letzte kaiserllche. 37) unsere evangelischen Prediger. 3«) als. 39) getreuer. d) Dmelbe an den Herzog, betr. die Bestrafung ^^Begünstiger des Predigers Bödenschatz. „ . . . Aber ayus ways ich E. F. G. nicht zu bergen: wiewol der Priester x) so ayne zeitlang alhir in dem jungfraueucloster geprebiget, ferner zu prebigen, nicht taub ) gehabt, ym auch Vorboten gewest, nach der österlichen zeit ane3) fonberlich -:aum ntt* prebi9en' dennoch bietoeil berfelbig negst4) an St. Georgen tag in @t. Georgen kirchen ungeachtet, das ayn anber, der taub gehabt, sich, folchs zu thuen, irboten ), geprebiget mit anzaiguug, das Haintz Scherleyen 6), Merten Setoben 6) und vlnbre» Trernpach ) ynen folchs gehaißen, als feint bertoeg gnanter Lenbel und ^rempach vorgeforbert. Aber auf fleißig vorbit7) des erbarn rats alhir hat m. ) von Merseburg etc. Merten Leubell bye straf seyner ubirtretung nachgelassen. vch habe aber von wegen E. F. G. bey ynen allen bye ftraf E. F. G. vorbehalten . . . Leipzck Dornstags nach cantate anno 24." _____________________________________________ (Ebda.) J) Andreas Bodenschatz, vgl. Anmerkung i) aus S. 219. -) Erlaubnis. 3) ohne. *) tun* frvt (be/tifsf) ^ltunter5eicf,ner der Bittschrift S. 221. ?) Fürbitte. *) mein gnädiger e) Bericht des Bischofs Adolf von Mersebnrg an Herzog Georg, die Visitation betreffend. 1524, 13. Mai. (Bgl. S. 203 u. 207.) (Zettel:) „Wir wollen E. S. x) auch nit vorhalben, das wyr zu Leypzck uuberricht, das boctor Auerbach 2) alles, was zu Witternbergh gebruckt von Martino ö er ^.hilippo 3) gemacht, in fein Haus geanttourt und von yme angenomen wirbe, er es ban furber4) den jungen magiftris in der universttet, frauen und mannen in der stobt bey nacht und in geheytn austeyle. Wir haben aber hinber E. L. nichts von bifer fach mit yme wollen reben noch furnemen. Es Wirt uns aber o ,, \ ®Um!rr.sie6^nr(= Herzog Georg). *) Mitunterzeichner der Bittschrift S. 221. -) Martin Luther oder Phüipp Melanchthon. *) weiter.

2. Bd. 1 - S. 221

1911 - Leipzig : Wiegandt
— 221 — darneben angesagt, wo E. L. nit bey dem doctor das furnehmen abschaft und in der nniversitet verordent, das die jungen magistri nicht in theologia lesen, dieweyl sie alwege Martini und Phillippi maynunge und collecta 5) mit vormischen, dardnrch die jungen studenten vorgift und in großen irtnmb gefurt werden, swerlich und nicht wol möglich Martinus fnrnemen doselbst zu dempfeu und auszutilgen sey ..." „Es ist auch eyu erbar rat von Leyptzk vor uns erschienen und auf unser gestirnten6), ap sie etwas der neuen sect halben strefelichs in der stadt und bey den yren wüsten, uns des anzeignng zu thuen, denn wir gehöret hetten, das etzliche leute da seyn sollten, die mit der Luterischen secten begrieffen, es sollten auch etliche winkelpredige und conventikel7) gehalten werden. Darauf uns von yne dieser bericht bescheen: das sie sovil an ynen, die Lutherische yrtumb, lere und fctction8) mit allem stets gerne furfomen9) wollten, als sie denn mit etlichen Personen, die sie umb yre Übertretung uns zugeschickt, sich erzeigt hetten. Es teere auch itzt noch eytt inwohner aldo, eyn beutler 10), der auch mit entpsahung des H. sacra-ments den gebrauch der H. kirchen ubergangen und sich nicht anders dann uuder beyder gestalt hat wollen berichten lassen, dem sie geboten hetten, zwuschen hir und Pfingsten sich dem geineyttett gebrauche zu vergleichen, aber wu nicht, alsdann die stadt zu reuntett und zu meyden. Sie wollen sich auch der conventikel zu erfunden steyßigen und wu die befunden mit gebührlicher strafe nicht übergehen. Zum letzten haben wir auf angeben des ern probstes zu St. Thomas eytten burger zu Leyptzk, Anthonius Bucke2) gnant, erfordern lassen, von dem sich der probst auch in seyner gegenwertigkeyt beswerlich n) beclagt, das er mit etlichen stylten brudertt12) vil rede und gemeynfchaft pflege zu haben, und habe13) es gewyßlich dafür, das er ynen, was.er in der stadt höre, zutrage und wyderumb von ynen in die stadt und werden also dieselbten seyne brudere dadurch in ungehorsam und leichtfertigfeyt gefuhret. Und wiewol derselbige burger, des er beswere u) trüge, in abrede und lenken gestanden, so bedunket uns doch, das aus ynen achtung zu geben sey; dann wir auch ane16) das solch geruchte r?) von ynte vormals gehöret haben." ______________ (Geß, Akten usw. I, 658. Stück.) 5) Vorlesungen, Schriften. 6) Ansinnen, Befragen. 7) Versammlungen. 8) Gebräuche. 9) zuvorkommen, verhindern. 10) Georg Behaym (vgl. S. 217). n) schwer. 12) des Propsts Brüdern = Thomasmönche. 1s) halte. ") Beschwerde. l6) Leugnen. 16) ohne. n) Gerücht. 9. 105 Leipziger Bürger bitten den Rat der Stadt um einen neuen Prediger. 1524, 2. April. (Vgl. den Bericht des Herzog!. Rates Dr. v. Breitenbach, S. 219.) . . . „Es ist nit anex) besnndere gütliche Vorordnung, . . . das . . . durch euch gemeine stadt nützlich regirt, derselben bestes gefordert und ire gebrechen refor-mirt und zum besten sollen gewandt werden. Dieweyl dan 2) das H. 3) und ewig gotlich wort, wie E. A. W.4) als der hochverstendigen und erfahren der fchrift unvorborgen, ein einyge speise der feien ist, und zu erhaldung ires geistlichen lebens nit weniger dann dys leybliche dem corper zu haben und sich damit zu erneren von noten 5), und wir itzund in diser hochberumten fürstlichen stadt mit Predigern und austeylern desselben Worts vorsehen sind, wie vor äugen, das auch wir und ein groß Volk mettlich und weiblichs geschlechts unsere wohlgebauete geraunte6) *) ohne. 2) denn. 3) heilige. 4) Eure Achtbaren Wohlweisen (= Ratsherren). 5) Nöten. 6) geräumigen.

3. Bd. 1 - S. 243

1911 - Leipzig : Wiegandt
— 243 — gebe auch von Herzen alles, was E. F. G- wider mich gehandelt hat, und will bitten, und auch gewißlich erwerben Vorgebung bey meinem Herrn Jesu Christo über alles, daß E- F- G. wider sein Wort thut und gethan hat. Allein (£• F. G. laß sich erweichen in dem einigen3) Stuck, so ist es alles schlecht4), daß Christus Wort, so durch mich an Tag kommen, frey sey: deß werden sich ohne Zweifel alle Engel im Himel, über E. F. G. freuen (Luc. 15, 10.). Es soll auch E. F. G. wissen, daß ich bisher für E. F. G. Herz fleißig gebeten hab, und auch noch bitte, und wollte je gern zuvor kommen mit dieser Schrift, daß ich nicht mußte, aus Noth der Sachen gezwungen, Widder E. F. G. bitten. Denn wie wohl wir ein geringes, armes Häuflein sind; so wir aber Wider E. F. G. sollten bitten (wie wohl gar ungern, und uns doch die Länge wird bohrn dringen das unabläßliche Vorfolgen des 'Evangelii und seiner Prediger,) so stund es darauf, daß E. f. G. nit wohl gelingen sollt; denn wir wissen, was uns Christus hat zugesagt, das wird er halten. Und möcht vielleicht E. F. G. innen werden, daß nicht ein gleich Ding sey, wider den Münzer, und wider den Luther streben. Es wäre mir aber lieber, E. F. G. mußte das nit erfahren. Ich halt mein und der Meinen Gebet stärker, dann den Teufel felbs, und wo das nit wäre, sollt es längst anders urnb den Luther stehen; wiewohl man das große Wunder Gotts an mir nicht stehet noch merket. Das will ich, wie gesagt, E. F. G. (Gott geb nit zur Letze) aufs aller* demütigeste und treulichst geschrieben haben, und Gott gebe, daß mir E. s. G. gnädiglich und christlich, mehr mit lebendiger That, denn mit todten Buchstaben, antworte, Amen. Hiernit sey E. F. G. Gott besohlen. Freytags nach St. Thomas, Anno 1525. E. F. G. williger und unterthäniger Diener Martinus Luther." (de Wette, Dr. M. Luthers Briefe, Sendschreiben usw. Iii, S. 56.) S) einzigen. 4) schlicht, gut. 2. Neue Streitschriften gegen Luther. 1527. 1536. a) Dennoch blieb der Herzog nach wie vor sein und seiner Anhänger erbitterter Feind, auch noch als die Reichstage zu Speier 1526 und 1529 und der zu Augsburg 1530 gezeigt hatten, wie in anberen deutschen Landen der neuen Lehre hohe fürstliche Verteidiger erwachsen waren. Der Haß gegen Luther und alle feine Anhänger wurde weiter geschürt. Der Dominikaner Petrus Sytvius, einer der heftigsten Feinde Luthers in Sachsen, (bis 1523 hatte er schon 25 Schriften gegen Luther versaßt, ohne von diesem einer Antwort gewürdigt zu werden) veröffentlichte 1527 eine Streitschrift unter dem Titel: „Eyn klare beweisunge wie Luther wurde seyn eyn vrsache des steten eyn-zuges des Turcken, des schriftlichen yrthums, zwitracht, auffruhr, und empörung des gemeynen volckes. Leipzig, am Abend S. Johannis des Tewffers 1527, Jac. Thanner. 4. Was Luther hat furgenomen mit seinem schreyben Vnd N. Pfeyffer x) gehandelt mit feinem predigen Vnd Thomas Müntzer mit den bawren angefangen !) der „Pfeiffer von Niclashausen", dessen Aufruhrpredigten schon 1476 die Bauern aufreizten. Sie sangen im Tone des Wallfahrtsüedes: „2bir wollen Gott im Himmel klagen, Kyrie eleison, Daß wir die Pfaffen nit sollen zu Tode schlagen, Kyrie eleison." 16*

4. Bd. 1 - S. 245

1911 - Leipzig : Wiegandt
— 245 - aesell tin der arbait, der zusamen tragt, das groß nbel vnnd die bubrj9), so vß der luterschen leer, entstannden ist, Der wurdet ym wol abkoren10) das er mt waißt oder wisszen wurdet yn welchem winckel er belyben soll, vnnd Die selbig bubry wurdet synem hürfurstenn) zugeschriben werden, als ich gedenck, Yr werdent noch yn ainem monat solichs vnnd filicht anders 12) vernemen Datum zu Prag 20 May Anno 1531 Johann Bischof zu Wien vnnd administrator zu der Nawenstat (Seidemann, Leipz. Disputation usw. S. 153.) ») Büberei. I0) !üren? = abrufen, mitnehmen. ") Kurfürsten. vielleicht anderes. 13) Neustadt (bei Wien). 4. Der Leipziger Prediger Johann Koß, ein Widersacher Luthers. 1532. „Die Römische Clerisey in Leipzig war nicht müßig, sondern wetzten ihre Zungen wie scharfe Schwerdter. Sie stiessen greuliche Lästerungen wider D. Luthern aus, unter welchen besonders diejenigen zu merckeu, die Johann Koß *) oder Keß auf öffentlicher Cantzel in zweyen Predigten vom Glauben und guten Wercken vorgebracht, auch hernach in Druck gegeben. D. Urbanus Rhegius 2) schrieb dawider, und bat ihn freundlich, er solle doch ablassen wider die Wahrheit zu streiten, und von seiner Gleißnerey zum rechten Christlichen Leben schreiten: Wo er aber in seinem Irrthum würde fortfahren, so wolle er ihn dem Gerichte Gottes befehlen. Koß kehrte sich daran nicht, sondern fuhr in seinen Predigten in Leipzig fort, D. Luthern den schwachen Teufel, seine Lehre das schwache Evangelium, und seine Anhänger die schwache Rotte zu nennen. . . . Als er aber einstens aufs allerhefftigste auf seiner Cantzel tobete, fiel er plötzlich nieder3), fing an wie ein Ochs zu brüllen, ward also heimgetragen, und fuhr in solcher gräßlichen Gestalt dahin." (Hofmann, Ausführliche Reform.-Histor. S. 270.) i) ans Franken gebürtig, nach dem Bauernkrieg nach Leipzig gekommen. 2) Wittenberger Theolog. 3) infolge eines Schlaganfalles. — Luther schrieb in einem Briefe (2. Januar 1533): „Christus hat seinen Feind, den Schreier in Leipzig, auf dem Prediqtstuhl und mitten in seiner Lästerung getroffen." (Bgl. Wustmann, Gesch. d. Stadt Leipzig I, S. 418.) 5. Klage der Dominikanermönche zu Leipzig über die Folgen der lutherischen Bewegung für sie (in einem Briefe an den Herzog, in dem sie um Schutz ihrer Besitzungen, Termineien und Bettelgaben bitten — vgl. S. 102 ff.). 1528, 11. April. „ . . . Es haben aber auch e. f. g. . . • auß hochem fürstlichem vorstandtx) wol können bebenden, das wyr ane beholtzunge, wießewachs und getrencke uns nicht vormochten zu erhalten und in weßen bleiben und zumall Wan die christliche liebe in den Hertzen der menschen wurde erkalden und almoßen zu geben hart und ungeneyget sein, wie dan leyder ytzt durch vorfurifche lere das Volke dahynn gefurt, ... Szo aber nun warlichen wol die tzeit ist von welcher Christus geweyffaget, das die liebe wurde erkalten in den hertzen viler menschen, wo solche gnedige vorsehnnge e. f. g. . . ., auch ander frommer leuthe nicht geschehen, hette unser wesen und vorderbnuß bereyt sein endtschafft2). Dan wyr (find) vorweyfet *) Verstand. *) bereits sein Ende.

5. Bd. 1 - S. 249

1911 - Leipzig : Wiegandt
— 249 — Wolffen Fuchs, Ist der befehl vorgehalten, Das er sich auch von dannen thun solle, Das er auch, weil es nit anders sein kan, also zu thun angenommen, Wiewol er auch srist dartzu gebethen, Mattl Moritz, Schuster, sust kurtze Mattl genant, Ist der befehl auch angetzeigtt, Wil die büß nit annehmen, Sondern villieber auß der Stadt ziehen, Thomas Schüler schuster, Ist der befehl auch vorlesen, und wil nit zum Bischoue4) ziehen, Sonder eher die Stadt meiden, Bitt doch Dilation^), sich dartzu zeschickenn, Georg Lommitzscher Ist seiner f, g, befehl auch vorlesen, und wil von seinem furnehmen nit abstehen, sich auch nit zum Bischoue begeben, Vnd ob yme auch ettwas vmb Christus willen zeleyden, und dermassen außtzeweysen auffgelegt wurde, solt yme eine freude sein, . . . Hans Moßkopfs Goltschmidt, Ist der befehl auch vorgehalten, Er wil aber zum Bischoue nit, Auch, das Sacrament In einer gestalt nit entpfahen, Dann er könne sein gewissen nit vorwahren, Derhalben wolle ers anstehen lassen, byffo-lang das Concilium, so key Mt.6) außschreyben wirdt, gehalten, und es dar Innen entlieh beschlossen, weß man sich halten, Demselben wolle er alßdann auch geleben, So bestehet sein weip auch darauff, und wil yrem manne auch folgen, und wo er hyn zeucht, auch bleyben. Die Ditterich Monionin sagt, ... Wo sie. . . mein g, h, also zu bleyben leyden konte, wolte sie mit dem Sacrament zuentpfahen, gerne gedult tragen, byssolange Got gnade gebe, Das es möcht geändert werdenn, B Montags nach Natiuitatis Marie7), Anno 1532 Sint vff befehl vnsers g, h, Hertzogen Georgen diese nachgeschriebene, so zu Holtzhausen zur predigte sollen gewest, examinirt wurddenn, Lazarus Heugell bekendt, Das er am tage Bartholomei aplj8) zu Holtz-hauseu zur Predigt gewest, und Habs gethan, vmbs wortt Göttis willen, Er hab hir Innen auch Prediger gehordt, Aber diß Jahr nit gebeicht, auch nit das Sacrament entpfangeun, Vnd darauff angelobt, sich nit zuentwenden, Deßgleichen hat er von seynes weybes wegen auch bekandt, . . . Gerhardt Wilhelm Barbirer, Sagt, Er sey am tage Bartholomej, schuldt halben, gein Zuckelhausen gangen, aber nit predigte alda gehordt, habe zu Sant Nicklaus Herren Leon, hardten9) gebeicht, und daselbst das Sacrament entpfangen, Georg Lemberger Mahler, bekendt, Das er an S. Bartholmeß tage zu Holtzhausen zur predigte gewest, und darumb, Das er das wortt Gottes gehöret, Habe dem Pfarrer zu Holtzhausen gebeicht, und das Sacrament, vnter beyder gestalt, daselbst, genommen, Hat auch angelobt, sich nit znentwenden, Vincentz Schöpperitz kurßuer") bekendt auch, Das er Bartholomej zu Holtzhausen gewest, Sey aber nit von der predigt wegen, Sündern schuldthalben hynauß gangen, Sey vngefehrlich In die kirchen kommen, und nit vber ein viertheil einer stunden, dor Innen blieben, Habe Ern Mertin11) dem Pfarrern zu S. Thomas gebeicht, und daselbst communicirt, Wolfs Brawer" (fein Weib, Peter Neydeck, und noch 4 andere bekennen ähnlich). 4) Bischof (nach Merseburg). 5) Frist, Aufschub. 6) kaiserliche Majestät. 7) Mariä Geburt. 8) Apostoli. 9) Leonhardt, Pfarrer an der Nikolaikirche in Leipzig. I0) Kürschner. n) Herrn Martin.

6. Bd. 1 - S. 161

1911 - Leipzig : Wiegandt
— 161 — indulgentias nostras de benignitate ordi-naria impertiri dignaremur. Nos igitur Nicolaus episcopus Mer-seburgensis et dicti opidi Ordinarius attendentes. supplicationem dictorum proconsulum consulum et opidanorum dicti opidi Lipczk consonam esse rationi, auctoritate nostra ordinaria ultra indulgentias a sede apostolica in hac parte concessas indulgemus ipsis opidanis in Lipczk et eorum coadiutoribus labo-randi diebus dominicis et festivis pro fortificatione dicti opidi ac omnibus et singulis, qui diebus dominicis et festivis in huiusmodi laboribus existunt, confessis saltixn et contritis de omnipo-tentis dei misericordia et beatorum Petri et Pauli apostolorum eius auctoritate confisi quadraginta dies indul-gentiarum de iniunctis eis poenitentiis misericorditer in domino relaxamus, praesentibus vero cessante persecutione dictorum haereticorum minime valituris. In quorum omniurn et singulorum fidem et testimonium praemissorum si-gillum nostrum praesentibus est appen-sum. Datum Merseburg anno a nativi-tate domini millesimo quadringentesimo tricesimo dominica die in festo visita-tionis beatae Mariae x) virginis gloriosae genitricis domini nostri Jhesu Christi.“ *) =2. Juli. Güte unsern Ablaß zu erteilen geruhen möchten. Wir also, Nikolaus, Bischof zu Merseburg und Ordinarius der genannten Stadt Leipzig haben die Bitte der genannten Bürgermeister, Ratmannen und Bürger besagter Stadt Leipzig für vernünftig gehalten und erteilen kraft unserer ordentlichen Gewalt, die uns über Ablässe vom apostolischen Stuhl für dieses Bistum erteilt worden ist, den Bürgern zu Leipzig selbst und denen, die ihnen helfen, Erlaubnis , an Sonn- und Feiertagen an der Befestigung der genannten Stadt zu arbeiten und allen und jedem einzelnen, die an Sonn- oder Feiertagen in Arbeit dieser Art stehen (wenn sie nämlich beichten und Reue haben) um der Barmherzigkeit des allmächtigen Gottes und der heiligen Apostel Petrus und Paulus willen im Vertrauen auf seine Gewalt, voller Mitleid im Herrn, vierzig Tage Ablaß, was aber nicht (mehr) gilt, wenn die Verfolgung der genannten Ketzer vorbei ist. Zur Beglaubigung und Bezeugung alles Gesagten ist Gegenwärtigem unser Siegel angehängt. Gegeben zu Merseburg im Jahre 1430 nach Christi Geburt am Sonntag nach dem Feste der Heimsuchung der heiligen Jungfrau Mariax), der ruhmreichen Mutter unsers Herrn Jesu Christi." (Cod. dipl. Sax. reg. Ii, Viii.) 4. Aus dem Bruderkrieg. 1446—1451. 1. Leipzig stellt Mannschaften und Kriegsgerät für den Kurfürsten. 1446. a) „Friderich von gots gnaden hertzoge zu Sachffen, lantgraf in Doringen und marcgraf zu Missen. Liben getruwen. Noch solchen wilden lousften *), so iezunt in an vns stossinden landen und ortern werden furgenomen, sin wir, das got weiß, meher von anlegender not danne von lust wegen darczu beweget wurden ein selb 2) zumachen, in meynunge vns vnbillichs furnemens, uberczihens und uberfallens mit der hilff gotes, uwer 3) und ander der vnfern vfzcuhalden, vnns, vnnsern landen und uch 4) *) Kriegsläuften. 2) Feldzug. 3) euer. *) euch. 11

7. Bd. 1 - S. 254

1911 - Leipzig : Wiegandt
— 254 — ordnet, nicht gestatten, und wollet einander gehülffig und beyständig seyn, damit der gehorsam Christlicher Kirchen erhalten werde. Daran thut ihr unser ernste Meinung. Geben zu Leipzigk, Freitag nach Bartholomei6) Apostoli 1529." (Nach Dr. Gretschel, Kirchliche Zustände in Leipzig vor und während der Reformation. S. 312 f.) 6) Barthol. — 24. August. Nun starb im März 1533 der der Lutherischen Lehre zugetane Jurist Dr. Augustin Specht, ohne vorher das Abendmahl nach römischem Gebrauch (in einer Gestalt) genommen zu haben- Er wurde bei seinem Begräbnisse (16. März) fast „von der halben Stadt" geleitet. Dies mochte von seiten der Lutherischen den Eindruck einer öffentlichen Kundgebung für ihren Glauben hervorgerufen haben. Es kam zur Kenntnis des Herzogs, der alsbald — 8 Tage danach — einen entsprechenden Befehl an den Leipziger Rat sandte: d) Befehl des Herzogs an den Rat zu Leipzig wegen des Begräbnisses der Lutherischen. 1533, März. „Von Gottes Gnaden Georg Hertzog zu Sachsen . . . Wir werden glaublich berichtet, daß etliche und eine merckliche Anzahl, so ihren heimlichen Ungehorsam nicht haben bergen können, zu der Zeit, so man die verschiedenen Cörper *) aus der Stadt an die Orte bringen sollen, da sie begraben seyn, sich mit mehrer Andacht ihres Beginnens um demselben unchristlich Begräbnüs bezeigt, . . . Sie haben sich auch mit teutschen liedern, gesängen und Ceremonien, wie gewöhnlich an den orten da die lutherische Secte zu schwänge gehet, gebraucht, dermaßen erzeiget, Daß man ja die Heimlichkeit ihrer Hertzen vermercken solt, welches Wir mit beschwerten Gemüth vernehmen. Darumb ist Unser ernster Befehl, ihr wollet erknndigung haben, wo dieselben seyn, mann und Weibes Personen, Sie vor euch kommen laßen und befragen, was sie darzu verursacht, sich in dem bloß zu geben, und wo ihr befindet, daß sie der lutherischen Sect anhängig, so wollet ihr mit ihnen gebahren, wie Wir euch zuvor befohlen gegen denen Ungehorsamen der Kirchen zu thun, damit in gleicher Vorhandlung gleiche bürde und straffe anffgelegt werde; damit nun auch hinfuhr unterschied der Christlichen und der ungehorsamen begräbnüs gehalten, so wollet verordnen, daß nun hinfort keiner der im Ungehorsam der Christlichen Kirchen stirbet, von jemand andres aus dem hause, darinnen er leit, den von Todtengräber und seinen Gehülsten in aller frühe vor Tage oder bey der nacht an einen ungeweyhten Ort getragen und eingescharret werde, dafür ihm auch vom gemeinen gnthe eine ziemliche belohnunge, und wo es von nöthen, einen Karn, darinnen er sie könne hinausführen, verordnen, und darzu erlichen gebiethen wollen, das sich, wann der Todtengräber die Verstorbenen also hinausbringt niemands versammle, noch wie man sonsten mit leichen pflegt zu grabe zu gehen, folge2), bei Vermeidung Unserer schweren Straffe und Ungnad . . . Wollet in dem allen Fleiß nit fpahren. Daran thut Uns sonders gefallen, und ist Unser gäntzliche Meinung. Geben zu Dreßden Sontags Laetare im 1533. Jahre." (Nach Dr. Gretschel, a. a. £>., S. 313.) *) Verstorbenen. s) „Und geschach diß Ausschaffen der armen Leute aufs schimpflichste und erbärmlichste / ihnen ward ein alter Lappen oder zöttich Tuch / so in der mitte zerrissen war / daß sie das Haupt dadurch stecken tonten / über die Schultern herab gehangen / und wurden durch den Scharff-Richter / Büttel und Schergen zur Stadt hinaus gesühret. Starb aber jemand von denen / so man für Lutherisch hielt / so ward ihnen . . . ehrliches Christliches Begräbniß versaget / sie wurden durch die Häscher oder den Scharff-Richter auf einem Kärnlein ausserhalb der Stadt und den Kirch-Höfen an gemeine Ort gesühret / oder auf den Schindanger begraben / wurden auch wohl an die Ort gebracht / da man die öffentlichen Uebelthäter abzuthun pfleget." (Webers Evangelisches Leipzig. 1639. — 2. Aufl. 1698. S. 87 f.)

8. Bd. 1 - S. 179

1911 - Leipzig : Wiegandt
— 179 — E. Churf. G. Capellan, Herr Magistro Spalatino, etliche punct, so der Erwirdige Her Carolus von Miltitz Bepstlicher Heyligkeit Commissarius, an E. C. G. mich belangend, hat gesonnen, nemlich das ich hynfnrter stille steen solle, vnnd nichts newes ansahen 3). Wie wir dan4) zu Aldenburgk beschlossen. Nu weyß Gott, daß mein gantzer ernst gewesen, und [ich] frohe war, das das Spills alßo solt eyn Ende haben, als vill 6) an myr gelegen, vnnd ich mich desselben pacto so steyff gehaltenn, das ich Her Silvester Prierats replicam 7) habe lassen fahren, wiewol ich darynne groß vrsach, darzu vieler meyner Widdersacher trotzigen Spott verachtet, auch Widder meyner Freund Radt, geschwigen habe: So doch unser Beschluß, wie Herr Carolus 8) wol weyß, also gestanden ist, das ich geschweygen wolt, so ferne meine Wiederpart auch schwige. Nu aber Doctor Ecke unverwarneter sache mich alßo angreyfft, das er nit meyn, snndern der gantzen E. C- G. Universität zu Wittenberg schand und vnehr suchen vermergkt wirbt vnnd vill tapsfrer Leudt achten, er sey zu der sachen erkaufst, hatt mir solch wetterwenbische hynberlistige Griff nicht wollen gepüren zu uerachten 9), noch die warheyt ynn solchem spott zu stecken lassen. Dann solt man myr das Maul zupinben, vnnb eynem iglichen andern auffthun, kann E. F. G. wohl ermessen, das dann auch der wol an mich fallen wurbt10), der sonst villeicht mich nit ansehen burffte. Nu bin ich noch von Hertzen geneygt E- C. F. G. treuen Rab gehorsamlich folgen, vnnb aller weg still steen, so sie auch still stehn, ban ich wol mehr zu schaffen, vnnb meyne lußt barynne nit gesucht wirbt. Wo aber nitt, bitt ich E. C. F. G. gar vnbertheniglich, wolt mirs nitt für vnngnaben"), dann ichs auch ym gewissen nicht weiß zu tragen, die warheyt zu laßen. Dann4) wiewol die possition Bepstliche Heylikeit antrifft, hab ich boch müssen, der Disputation weyß nachzufolgen, das wibberspill halten, allzeyt mit Vürhehalt aller unterthenigkeit vnnb gehorsam des Heyligen Römischen Stuels. Gott spar Ew. C. F. G. seeliglichen, Amen. Geben zu Wittenberg am Sonntag Invocavit12), 1519." (D. Cypriani, Reform.-Urkunden I, S. 389.) 3) nichts Neues anfangen. 4) denn. 6) Spiel. ®) soviel. 7) Gegenschrift, Streitschrift. 8) K. von Miltitz. 9) verachten — nicht beachten. 10) angreifen würde. n) zu Ungnade halten. lf) Mitte Februar. fo) Die Disputation in Leipzig. 1519. 1. Herzog Georg schreibt an Dr. Eck. 1518, 31. Dezember. (Wir haben Euer Schreiben erhalten und) „solchs zu besonberm gnebigem gefallen von euch vormerkt, das yr unsere universitet vor anbere hirzu erwelet. Wollen uns auch zu euch genzlich vorsehen, das solche disputation nicht geferlicher weyse, besonder alleyn zu erkundung der warheit und das dyeselbig an tag möcht bracht2), von euch gesucht und gebeten werde. Darauf wir auch den theologen unser universitet besehil3) gethan4), euch zuzulassen und disputirens zu vor-gonnen . . . Freytags noch 5) innocentum anno etc. 18." (Geß, Akten etc. I, 66. Stück.) J) sondern. 2) gebracht. 3) Befehl. 4) am 30. Dezember. 8) nach. 12*

9. Bd. 1 - S. 181

1911 - Leipzig : Wiegandt
— 181 — Jhus 1). Meyn armß gepeet2) vnnd guts dormugen3). seynd ewrnn furstlichn gnadenn. allzceyt zcu vnterthenigen Diensten zcuuor. Hochgeporner durchleuchtiger fürst, gnediger Herr. E f g nechste schrifft vnnd gnedigis antwort hab ich empfangen: vnnd demselben nach doctor, Johanni Eck. e f g meynng verstendiget. vnnd bißher seyner antwort gewartet. Die weyl dann. Derselb gnant doctor Joh Eck. itzt ynn eyner anßgangen^) zcedel: vnß alle beyde doctor Carlstad. vnnd mich nit alleyn berufst, ßondernn auch mit grewlichen 5) Worten trotzet, vnnd vit-leicht. schon eyn tidtin6) von vnß singet, wie dann ich mich vorsehe, an e f g. gelanget sey, ßo ist an e s g. wie vorhyn. meyn vnterthenigs demutigis gepeet.7) e. f. g. wolt mich gnedicklich die selb Disputation zcu Halden, begnadenn. Auch die weyl myr die Matery8) ferlickeit9) meyns lebens vnnd vill feyndschafft gemacht bitt ich vmb gottes willen, e. f. g. wolt vnß mit e f g. sicherem geleydt. zcu vnnd abe.10) vorsorgenn, Dann ich alßo mich wagen muß. das ich dennocht gott nit vorsuche, dürch menschlicher ordenlicher Hulffe vorachtüngen n): Verschuld ich gegen e f g vor gott. mit meynem armen gebett. alzceyt vntertheniglich. geben zcu Wittenbergk am Donnerstag ynn osternn 1519 eit E f g vntertheniger Capellan d 12) Martinus luther Augustiner zcu Bittenbergk." (de Wette, Dr. Martin Luthers Briefe, Sendschreiben und Bedenken etc. 1856. Vi, S. 15.) i) Jesus. 2) Gebet. *) Vermögen. 4) ausgegangenen. 5) greulichen. 6) Liedlein. 7) Bitte. «) Materie — Sache. 9) Fährlichkeit, Gefahr. 10) hin und zurück. n) Verachtung. 12) Doktor. 5. Herzog Georgs Antwort an Luther. 1519, 23. Mai. „An doctor Martinus Lutter Doctor Augustiner zu Wittenberg Wirdiger liber andechtiger, wir haben, ewr schreyben zo x) Ir der vorgonten 2) disputacion, halben abermals an vnnß gethan, alles Inhalts vorlesen, vnnd wissen keyne vnge-nade die wir zcu Euch tragen ader gefast haben sotten, wol ist vnnß allerleye vorkommen do von wir Nicht vngerne mit Euch wolten reden wollen abr solchs biß Ir Eyns 3) beye vnnß kommet beruhen lassen" etc. (Geß, Akten etc. a. a. D.) x) so. *) vergönnten. s) einst. 6. Bericht über die Leipziger Disputation von Sebastian Fröschel, einem Augenzeugen. 1519. „Es kam auch Hertzog George . . . selbst gen Leipzig, umb dieselbige Zeit der Disputation und lihex) auch sein Schloß zu Leipzig dazu, und liesse die Hoff- Stuben ansreumen, und zu einem Lectorio zurichten, und aufss schönste zu schmücken mit Cathedern, der zwo gegen einander über waren, und mit Bencken und Tischen, daran die Notarien sassen, und die argumenta excipirten, und alle aufschrieben, und alle Bencke und Catheder mit schönen Tappeten behängen: Der Witteberger mit 8. Martino, des Doctor Ecken mit den Ritter 8. Georgen . . . Doctor Eck kam beyzeit gen Leipzig, noch vor dem Fest Corporis Christi, und gieng am Fest in der Procession (so man da hielt, und gar Herrlich und !) lieh.

10. Bd. 1 - S. 275

1911 - Leipzig : Wiegandt
— 275 — aus auf die Vollstreckung seines Befehls drung. Weil sie nun auch einige Güter in denen Chur-Sächsischen Landen hatten, ersuchten sie den Chur-Fürsten, ihrent-wegen bei dem Hertzoge zu intercediren1). Die Nahmen dieser Lutherischen von Adel war folgende: (Friedrich und Christoph von Hopffgarten, Wolffgang und Andreas von Limbach, Volrad von Watzdorfs, Anthon von Schönberg, Georg Spiegel.) Der Chur-Fürst bat für sie aufs freundlichste, aber der Hertzog antwortete gar nnfreundschafftlich, und bezog sich auf den Grimmischen Vertrag, vermöge welches er sich um die Hertzoglichen Lande unbesorgt lassen solte. Der Chur-Fürst brauchte Repressalien, und weil er in seinen Landen auch einige von Adel hatte, die einige von ihren Gütern im Hertzoglichen Lande hatten, und dabey der Römischen Clerisey eifrig anhiengen, so gebot er diesen, seine Lande zu räumen, und ihre Güter zu verkauften. Unter diesen war: Georg von Harras auf Ost-mannstädt, Georg Vitzthum auf Eckstädt, Johann von Reinsberg. Aus diesen gebrauchten Repressalien hätte viel Unheil entstehen können, weil die Fürstl. Gemüther gewaltig gegen einander verbittert wurden. Solchem vorzukommen, wurde von beyden Theilen beliebet, im Monat May A. 1536 einige Räthe nach Leipzig zu schicken, welche billige Vergleichungs-Mittel vorschlagen, und die Fürstlichen Gemüther wieder vereinigen selten. Allein sie richteten wenig aus, weil die Fürsten indessen in einen harten Briefwechsel gerathen, darinn sie einander alles vorrückten, was jeder wider den andern zu erinnern hatte. Hertzog Georg beschuldigte den Churfürsten, er hege Lutherum, und nehme alle vertriebenen Lutheraner auf. Der Churfürst zeigte hingegen, daß der Hertzog D. Luthern ohne Ursache hasse, und das an ihm tadele, was er doch an D. Cochlaeo und andern Feinden Lutheri gelobet. . . . (Infolgedessen) liessen alle Unterredungen und Vorschläge fruchtloß ab. Endlich schlug sich der Land-Graff in Hessen, Philipp, ins Mittel, und beredete die Fürsten, daß der eine, nehmlich Churfürst Johann Friedrich, in Naumburg , der andere, nehmlich Hertzog George, in Weissensels sich einfanden: er selbst aber reifete von einem zum andern, ftifftete Friede, und vermochte sie beyde dahin, daß sie . . . allen gefaßten Unwillen wollen fahren lassen. Es solle . . . den . . . Edelleuten frey stehen, bey der einmahl angenommenen Religion zu bleiben . . . Dieser Vergleich wurde den 5. Jan. 1536 unterschrieben." (Hofmann, Ref.-Hist. usw. S. 299.) !) zu vermitteln. 12. Reformationsversuche Herzog Georgs. 1535. 1538. Die bisherigen Erfahrungen über die kirchlichen und besonders über die Klosterzustände im Herzogtum mußten dem Herzog Georg darüber Gewißheit gegeben haben, daß doch nicht alles in Ordnung sei. Darum setzte er Ansang 1535 Visitatoren ein, die die Klöster des Landes einer sorgfältigen Prüfung unterziehen sollten; nicht zur Freude der Klosterbewohner. a) Bericht des Leipziger Nonnenklosters an den Bischof Vincentius zu Merseburg über Herzog Georgs Absicht, die Klöster visitieren zu lassen. 1535, März. „Hochwirdiger in got Vater —. Gnediger herre, e. g.1) bitten wir gantz demntticklich zu wißen, daß der dnrchlanchte hochgeborne surft und herre Herr George hertzog zcw Sachsßen unßer gnediger herre in vornemen2), kurtzlichen3) aller seyner s. g. furstenthumb geistliche ordensclostere durch irer f. g. dartzu vor- r) Eure Gnaden. S) die Absicht hat. S) nächstens. 18*
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