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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Parricida - S. 20

1905 - Braunschweig : Appelhans
— 20 — Dftrif; mit diesem Namen will ich fortan genannt sein. Ich hoffe, daß es mir gelingt, diesen meinen neuen Namen zu Ehren zu bringen." Mit diesen Worten bestieg er das ihm zugeführte Pferd, und man merkte es ihm an, daß er es verstand, ein Tier zu bändigen, wenn vielleicht auch lange Zeit vergangen war, seit er zum letzten Male im Sattel gesessen hatte; denn das senerige Roß gehorchte ihm willig, da es in seinem Reiter seinen Meister fühlte. Auch Vollradt erhielt ein Pferd, und nachdem der Zug sich von neuem geordnet hatte, galoppierten die Reiter ans dem weichen Waldboden dahin, daß Hirsche und Rehe, die friedlich am Wegrande grasten, sich scheu in das Dickicht zurückzogen. Jan Östrik und Ludwig Post ritten an der Spitze des Zuges; und als nun die Pferde wieder eine ruhigere Gangart angenommen hatten, sagte Jan: „Dn führst mich, wie Du sagst, in eine Fehde gegen den Bischof Engelbert von Osnabrück. Ich kenne den hochwürdigen Herrn nicht; er hat mich niemals beleidigt und es wäre deshalb nicht recht von mir, gegen ihn ins Feld zu ziehen, wenn ich nicht jetzt mein Schwert in Deinen Dienst gestellt hätte. Aber wissen darf man's doch wohl, um was es sich handelt und aus welcher Ursache Ihr gegen ihn im Felde liegt." Ludwig Post strich lachend seinen blonden Bart. „Einfalt," sagte er; „bedarf es denn immer eines besondern Grundes, wenn zwei sich befehden wollen? Wenn die Lust zur Fehde vorhanden ist, so ist der Grund leicht gefunden. Warst Du niemals auf einem Hühnerhofe und hast dem Spiel der jungen Hähne zugesehen, wenn ihnen eben der Kamm gewachsen war? Soeben haben zwei noch friedlich nebeneinander Körnchen und Würmchen gepickt; plötzlich aber, scheinbar ohne Ursache, haben sich ihnen die Federn am Halse gesträubt, und mit Schnäbeln und Krallen sind sie gegeneinander los gefahren. So ist's auch mit mancher Fehde; sie wirb geführt um ihrer selbst willen, und man weiß nicht recht warum. Aber für dieses Mal liegt freilich eine Ursache vor. Du bist fremb in dieser Gegend und

2. Der Abt von Amelunxborn - S. 82

1900 - Braunschweig : Appelhans
— 82 — Katharinas war auch sein Wunsch, und er hoffte, die Einwilligung des alten Grafen zu seiner Verbindung mit Katharina zu erhalten, wenn er nun mit der aus dem Kloster entführten Tochter vor ihn hintrat und seinen väterlichen Segen heischte. Je näher er nun aber dem Kloster kam, desto unklarer wurde es ihm, wie er zum Ziele gelangen sollte. Er konnte doch nicht so ganz unvermittelt vor die Aebtissin treten und sie bitten, ihm Katharina herauszugeben; er wußte gar wohl, daß eine solche Bitte niemals auf Erfüllung rechnen konnte. Noch viel weniger konnte er sich tagelang in dem kleinen Kruge neben dem Kloster aufhalten, um eine günstige Gelegenheit zu erspähen, seinen Zweck zu erreichen; das würde Verdacht erregen und ihn vielleicht nur weiter von seinem Ziele abführen. In jugendlicher Sorglosigkeit beschloß er endlich, alles dem Zufall zu überlassen; der Gott der Liebe, so vertraute er, würde ihm schon die rechten Wege zeigen. Und siehe, der Zufall war ihm günstig. Als er die Spitze des Kirchturms über die Baumwipfel ragen sah und er nun scharf um die Ecke bog, so daß das Kloster mit seinen weitläufigen Nebengebäuden und den Häusern der Hintersassen vor ihm lag, da bot sich ihm ein eigenartiges Schauspiel dar. Die tiefen, das Kloster umgebenden Wassergräben waren abgelassen, und ein Trupp Arbeiter, in langen Wasserstiefeln einherschreitend und mit Körben, Reusen und Netzen ausgerüstet, war dabei, die Fische, Schleien, Karpfen und Hechte, die in großer Anzahl hier bisher ein sorgloses Dasein geführt, zu fangen und in große, mit frischem Wasser gefüllte Zuber zu setzen. Einige Reiher stolzierten mit komischer Würde durch den Schlamm, mühelose Nachlese zu halten, und auch die jungen Störche, die von ihrem Neste oben vom Klosterdach dem Fischfang zusahen, hatten heute Festtag; denn ab und zu flogen die Alten, ihnen manch leckeren Fisch zerteilend. Die Klosterfrauen standen am Ufer, dem seltenen Schauspiel ihre ganze Aufmerksamkeit schenkend, und die Schülerinnen, die heute einen freien Tag hatten,

3. Bd. 2 - S. 6

1912 - Braunschweig : Appelhans
— 6 — weil sie im Felde wohnt? Feldmaus. Hier zeige ich euch eine Feldmaus. Weshalb läuft sie nicht fort? Tot, ausgestopft. Wenn ich eine Maus sehen will, brauche ich aber nicht erst nach dem Felde zu gehen. Wo gibt's auch Mäuse? Im Hause, — Hausmaus. Ich habe euch auch eine ausgestopfte Hausmaus mitgebracht. Welchen Unterschied bemerkt ihr zwischen beiden in der Farbe? Die Haus- maus ist schwarzgrau, und die Feldmaus gelbgrau. Wes- halb mag der Bauer die Feldmaus nicht leiden? Auf welche Weise sucht er sie zu vertilgen? Totschlagen, Fallen stellen, vergiften. Zu- sammenfassung: Welche schädlichen Tiere wohnen auf dem Felde? Welche ganz kleinen Tiere haben wir auf dem Felde getroffen? Ameisen, Heuschrecken. Worüber freuten wir uns bei den Ameisen? Daß sie so fleißig waren. Wodurch erfreuen uns die Heuschrecken? Durch ihr munteres Hüpfen. Weiter: Schmetterlinge, Käfer, Raupen. Auch manche Vögel leben auf dem Felde. Einen Vogel haben wir beobachtet, als er in die Höhe flog. Nun? Die Lerche. Er- zähle von der Lerche! Die Lerche stieg ganz gerade in die Höhe, und dabei sang sie immerzu. Zuletzt war sie so hoch, daß man sie kaum noch sehen konnte. Weshalb haben wir die Lerche so gern? Wie ist der Landmann gegen sie gesinnt? — Und der Jäger? Die Lerche braucht sich deshalb vor dem Landmann und auch vor dem Jäger nicht zu fürchten. — Ein Vogel wohnt aber im Felde, der fürchtet den Jäger gar sehr, besonders im Herbste. Er ist unseren Hühnern ähnlich, nur kleiner. Wer kennt ihn? Rebhuhn. Wo hast du schon ein Rebhuhn gesehen? Einmal kam vor unserem Hause ein Jäger vorbei, der hatte fünf Rebhühner an seiner Jagdtasche hängen, und in der Tasche hatte er noch einen Hasen — Ich habe bei Rövers welche im Fenster gesehen. Weshalb lagen die im Fenster? Die Leute sollten sie sehen und kaufen, die kann man ja essen. — Wir haben einmal Rebhühner gegessen, die hatte unsere Butterfrau mitgebracht. — Welche Vögel wohnen also im Felde? Vi. Vergleichung des Feldes mit dem Garten. Was ist größer, der Garten oder das Feld? Wo liegen die meisten Gärten? Im Orte neben den Häusern. Wo liegt aber das Feld? Vor dem Dorfe (der Stadt). Womit sind die Gärten umgeben? Zaun, Hecke, Mauer. So ist es bei dem Felde nicht. Welche Pflanzen wachsen besonders im Garten? Blumen, Sträucher, Kräuter, Bäume. Was habt ihr besonders auf dem Felde gesehen? Roggen, Weizen, Kartoffeln usw. Zugaben: 1. Der Bauer und sein Sohn. Der Bauer steht vor seinem Feld Da kommt sein Knabe hoch beglückt, Und zieht die Stirne kraus in Falten. Mit bunten Blumen reich beladen, „Ich Hab' den Acker wohl bestellt, Im Felde hat er sie gepflückt, Aus reine Aussaat streng gehalten; Kornblumen sind es, Mohn und Raden. Nun seh' mir eins das Unkraut an. Er jauchzt: „Sieh, Vater, nur die Pracht. Das hat der böse Feind getan." Die hat der liebe Gott gemacht." (

4. Bd. 2 - S. 50

1912 - Braunschweig : Appelhans
— 50 — Acker. Warum wohl? — Wenn sie dann fliegen können, schwingen sie sich fröhlich in die Luft hinauf und singen den ganzen Tag. Und wißt ihr, was sie singen? Lirilirili, schön ist's in der Früh'. Wir sagen: Die Lerche trillert. Sprecht das zusammen! Wie haben wir die Vögel genannt, welche schöne Lieder singen? — Zu welchen Vögeln müssen wir auch die Lerche zählen? Die Feldlerche ist ein 'Singvogel. Sie singt schon am Morgen, wenn die Sonne noch nicht aufgegangen ist, sie singt $u jeder Zeit des Tages. Sie singt, twenn es in der Nähe auch blitzt und donnert, und wenn es bei Regenwetter nur ein wenig aufhört zu regnen, hört man auch schon wieder den Lerchengesang. Die meisten Singvögel singen nur im Frühjahr, wenn sie Nester bauen, Eier legen und diese ausbrüten. Wenn sie die Jungen zu pflegen haben, oder diese groh geworden sind, singen sie nicht mehr: schon in der Mitte des Sommers hört man draußen nur noch wenige Vögel singen, und am Ende des Sommers schweigen fast alle. Die Lerche singt schon in den ersten Frühlingstagen, wenn noch kein anderer Vogel singt, sie singt den ganzen Sommer hin- durch bis in den Herbst hinein. Die Lerche ist unter den Vögeln die fleißigste Sängerin. Wo befindet sich die Nachtigall, wenn sie singt? — Der Kanarienvogel? — Aber die Lerche? — Wann singt sie niemals? — Leider kann die Lerche nicht das ganze Jahr bei uns bleiben. Weshalb nicht? — Der böse Winter treibt sie fort. Wann ver- lassen sie uns? Die Haubenlerche bleibt auch im Winter bei uns. Wo hält sie sich im Winter auf? — Wo nicht? Feld. Weshalb nicht? — Zu welchen Vögeln können wir sie deshalb nicht rechnen? Zugvögel. Was für ein Vogel ist die Haubenlerche? Standvogel. Zugaben: 1. Die Lerche. Erau ist der Lerche Federkleid, Doch ihre Stimme hört man weit; Sie fliegt so hoch und singt so schön, Als könnt' den lieben Eott sie sehn. (A. Klauwell.) 2. Die Lerche. Die Lerche in den Lüften schwebt Gar hoch kann sie sich schwingen, Und singt den Morgen an; Daß man's kaum sehen mag; Vom grünen Feld sie sich erhebt Dabei hört man sie singen, Und grüßt den Ackersmann. Eott loben Tag für Tag. (Des Knaben Wunderhorn.) 3. Kind und Lerche. Kmd: O, liebe Lerche, sag' nur an, Was dich so lustig machen kann? Du säest nicht, du erntest nicht, Und sammelst in die Scheunen nicht Und fliegst so hoch und singst so gern, Als sähst du Eott den Herrn.

5. Bd. 2 - S. 70

1912 - Braunschweig : Appelhans
— 70 — Was sieht man sehr häufig auf dem Wasser (auch hier auf unserer Oker)? — Die Schiffe schwimmen auf dem Wasser. Wir könnten nicht nach fremden Ländern — nach Amerika — kommen und Baumwolle, Kaffee und Petroleum holen, wenn das Wasser nicht die Schiffe trüge. Sprecht: Das Wasser trägt Schiffe und Kähne. Im Wasser leben auch viele Tiere. Welche Tiere leben im Wasser? Fische. Welche Fische kennst du? — Welche Tiere leben noch im Wasser? Krebse, Frösche usw. Die Fische können nicht eine Viertelstunde ohne Wasser leben. Was geschieht mit ihnen, wenn sie aus dem Wasser genommen werden? — Weshalb fangen wir die Fische? — Die Krebse? — Was für Tiere sind es also? — Nützliche Tiere. Wo leben sie? — Sprecht deshalb: Im Wasser leben viele nützliche Tiere. So und noch viel mehr nützt das Wasser, und es ist gar gut, daß uns der liebe Gott diese Gabe in so großer Menge verliehen hat. Zuweilen richtet das Wasser freilich auch großen Schaden an. Manche Bäche und Flüsse haben nur niedrige Ufer; tauen nun im Frühlinge der Schnee und das Eis auf, oder regnet es einmal recht lange und stark, so tritt das Wasser über die Ufer und überschwemmt die nächste Umgegend, es entsteht eine Überschwemmung. Das Wasser dringt in die Häuser, reißt diese wohl gar um und nimmt manche Sachen mit fort. Ja, selbst Menschen und Tiere kommen zu- weilen dabei um. Glücklicherweise geschieht das aber doch nicht oft. Zugaben 1. Rätsel. Was ist das für ein edler Wein? Es trinken ihn die Kinderlein, Es trinken ihn die Gänschen all, Es trinkt ihn Ochs und Kuh im Stall. Er kostet nichts und schmeckt doch gut, Macht klar den Kopf und leicht das Blut. (Diefenbach.) 2. Am Brunnen. Ein Trunk aus kühlem Brunnen Ihr Alten und ihr Jungen, Beim Heißen Sonnenschein — Trinkt alle nach Begehr! Das schmeckt, das kühlt, das labet Als Wie der beste Wein. Hier «dürft ihr euch satt trinken! Ihr Durst'gen, kommt herbei Und trinkt nur mit Behagen, Ihr habt den Trunk ja frei. Hier dürft getrost ihr zechen, Dies Fählein wird nicht leer. Doch etwas müßt ihr zahlen Dem, der den Trunk euch schenkt. Dankt unserm Gott im Himmel, Ter liebend euer denkt. (Diefenbach. 3. Martha kommt. Wehj, da kommt sie mit dem Schwämme Nein, ich kann es nicht begreifen, Und dem großen Wasserkrug, Wie ihr das Vergnügen macht, Mit der Seife, mit dem Kamme, Mich zu rumpeln und zu seifen, Ach, -und mit dem Zotteltuch! Und warum sie immer lacht.

6. Bd. 2 - S. 75

1912 - Braunschweig : Appelhans
75 Doch die Welle sagt dawider: „Ich muß in die Lande nieder, Weithin auf des Stromes Pfaden, Mich im Meere jung zu baden; Aber dann will ich vom Blauen Wieder auf euch niedertauen." 3. Büchlein Bächlein, wohin so munter? Immer den Berg hinunter, Immer ins Tal hinein! Bin noch so jung und klein, Möchte gern größer sein, Möcht' gern auf Erden Ein Fluh noch werden. und Knäblein. Knäblein, wohin so munter? Immer die Treppe hinunter, Immer zur Schule hinein! Bin noch so jung und klein, Möchte gern größer sein, Möcht' gern auf Erden Was Rechtes werden. (Dr. Gärtner.) 4. Das Schifflein. Ein Schifflein Hab' ich mir geschnitzt Sein Mastbaum ist ein Hölzchen nur, Von leichtem Tannenholz, Das Segel von Papier. Und wenn auch niemand drinnen sitzt, Ich zieh's an einer dünnen Schnur, Fährt's doch dahin gar stolz. Es folget gerne mir. Ich geh' im Wasser nebenher Und bin dabei recht froh! Was wollte ich denn nun noch mehr? Hätt' es nur jeder so! 5. Die Brüder. Einst fiel ein Knäblein in den Bach, Weil unter ihm das Steglein brach. Sein ält'ster Bruder rief und schrie Und sank vor Schrecken auf die 5\nie. Der andre eilte fort nach Haus Und rief die Mutter gleich heraus. Der jüngste sprang dem Bruder nach Und zog ihn mutig aus dem Bach. Nun denke nach und sag' mir an, Wer wohl das Beste hat getan. (I. Staub.) 3. Die Fische. I. Aufenthaltsort. Was zeige ich euch hier? Fisch. Wo habt ihr schon lebendige Fische gesehen? — Wo kann der Fisch nur leben? Wasser. Was geschieht mit ihm, wenn wir ihn längere Zeit aufs Trockene legen? Stirbt. Die Menschen können nur kurze Zeit im Wasser untertauchen. Was geschähe mit uns, wenn wir längere Zeit unter dem Wasser bleiben müßten? — Wo können wir also nicht leben? Wasser. Wo nur? Luft. Wo kann aber der Fisch nur leben? — Sprecht: Der Fisch kann nur htt Wasser leben. Wo nicht? Ii. Älchere Körperteile. Nennt die wichtigsten Teile, aus denen er besteht! (Ich zeige sie euch.) Das ist der Kopf. Das ist der Rumpf usw. Nenne alle Teile des Fisches in einem Satze!

7. Bd. 2 - S. 78

1912 - Braunschweig : Appelhans
— 78 — fließt dann aus dem Körper des Fisches? Blut. Wie sieht das Blut aus? Rot. Ja, es ist rot, aber ganz kalt. Wie ist das Blut der Fische? — Sprecht: Die^ Fische haben rotes, kaltes Blut. Was für Blut haben aber die Säugetiere? — Die Vögel? — Wir Men- schert? — Wie fühlen sich deshalb auch die Säugetiere an? — Die Vögel? — Wer hat schon einen lebenden Fisch in der Hand gehabt? Wie fühlt er sich an? — Woher kommt das? — Sie frieren deshalb auch im kältesten ^Eiswasser nicht. Welches Tier hat auch kaltes Blut? — Vi. Nahrung. Was Müssen die Fische haben, damit sie nicht verhungern? — Wer hat die Fische in der Oker schon gefüttert? — Was hast du.ihnen ins Wasser geworfen? Brotkrümchen. Was taten die Fische? — Was fressen sie also? — Was fressen die Fische auch sehr gern? Würmer. .Oft kommen Fliegen und Mücken dem Wasser recht nahe. Schnapps! .springt das Fischlein in die Höhe und fängt die Fliege. Wer hat das schon gesehen? — Wenn es regnet, läuft von den Feldern und Wiesen das Wasser in den Teich oder in den Fluß. Da wird mancher Käfer und manche Fliege mit fortge- schwemmt. Wer findet die Fliegen und Käfer im Wasser? — Was tun sie? Was fressen also die Fische auch? •— Zusammenfassung: Die Fische fressen Vrot, Würmer, Fliegen und Käfer. Winter fressen die Fische nichts, sie stehen ruhig beisammen und warten auf den Frühling. — Manche Fische haben im Munde scharfe Zähne (z. B. der Hecht). Diese Fische fangen andere Fische und fressen sie. Man nennt solche ,Fische Raubfische. Der Hecht ist ein Raubfisch. Warum? — Es gibt sehr große Fische, die sogar Menschen fressen. Das sind die bösen Haifische, die aber nicht im Bache oder Flusse sondern im weiten, .tiefen Meere wohnen. Wo leben die bösen Hai- fische? ■— Was fressen sie sogar? Menschen. — Der Hafisch ist auch ein Raubfisch. Wer Fennt noch andere Fische? — Der Hering wohnt auch im Meere. Vii. Fischfang. Wer fängt nun aber die Fische? Fischer. Wo- mit fängt er .sie? Angel. Die Angel ist ein kleiner, eiserner Haken. Woran ist der Haken befestigt? Schnur. Und woran ist die Schnur festgemacht? ■— Stange, Stab. Was befestigt der Fischer an dem Haken? Wurm. Nun hält der Fischer die Angel mit dem Wurm ins Wasser. Wer .sieht den Wurm bald? Ein Fischlein. Es denkt: „Ei, das ist ein recht schöner Braten, den will ich mir einmal gut schmecken lassen!" Welchen .Teil der Angel sieht das Fischlein aber nicht? Den Haken. Was tut es deshalb? — Was verschluckt es mit dem Würmchen? — .Der spitze Haken aber fährt dem Fischlein tief in das Fleisch. Was muß das Fischlein nun erleiden? — Wie gibt der Hund seinen Schmerz zu erkennen? — Was hört man von der Katze, wenn sie Schmerzen erdulden muß? — Wodurch äußert der^Vogel seinen Schmerz? — Wodurch kann aber der Fisch seinen schmerz nicht äußern? Der Fisch ist stumm. Sprecht das zusammen! —

8. Bd. 2 - S. 80

1912 - Braunschweig : Appelhans
80 — 2. Die Geschichte vom Daumenlang. Es war einmal vor langer Zeit Ein Mann, berühmt wohl weit und breit, Den alle, die ihn kannten, „Herr Daumenlang" nur nannten. Sein Kopf war wie ein Kirschenkern, Sein Leib war wie ein Mandelkern, Am Stäubchen Mehl atz er sich voll, Ein Tröpfchen Wein macht ihn schon toll. Von 'diesem kleinen Herrlein Ergähl' ich nun ein Meutern. Einmal trinkt's Männlein wieder Wein Da wird es froh; da fällt ihm ein, Ins Freie zu spazieren Und dort sich zu lustieren. Wie es nun wandelt seinen Weg, Da kommt es an den schmalen Steg Und tut — wer wagt desgleichen! — Auf das Geländer steigen. Doch "da geht's bald dem Männlein schlecht Und das geschieht ihm wirklich recht; Es taumelt, fällt hinunter Und das war wohl kein Wunder. Ein Bach fließt unterm Stege hin, Das Männlein liegt und zappelt drin; Doch ach! es kann nicht schwimmen, Kann's Ufer nicht erklimmen: Sein Nöklein ist schon wacker nah, Sein rotes Köpfchen wird schon blaß, Sein Herz schlägt schon beklommen: Da kommt ein Hecht geschwommen Und schnappt — ein Hecht, der spaßt nicht viel — Den "kleinen Mann mit Stumpf und Stiel Auf einen Schluck hinunter Und schnalzt dabei ganz munter. Am Bächlein stellt schon manchen Tag Dem Hecht ein schlauer Fischer nach Und kann ihn nicht bekommen, Weil er gar schnell geschwommen. Doch nun macht ihn das Männlein schwer; Er schwimmt ganz einfach hin und her; Kaum kann er sich mehr drehen, So tut der Fraß ihn blähen. Der Fischer schleichet her ganz sacht Und früher, als er selbst gedacht, Hat er in seinem Hamen Schon Hecht und Mann beisammen. Der Fischer geht zum Markte hin Und denkt dabei in seinem Sinn: „Den Hecht verkauf' ich teuer; Es gibt nicht viele heuer." Und wie er denkt, so ist's geschehn. Er darf kaum fünf Minuten stehn, So kommt die Magd gelaufen, Um Fische einzukaufen. Der Fischer nimmt den Hecht heraus, Die Köchin zahlt zehn Batzen aus Und trägt den Kauf nach Hause Zum guten Festtagsschmause. Die Köchin holt bald aus dem Topf Den Hecht und schlägt ihn auf den Kopf Mit einem großen Hammer; Das war dem Hecht ein Jammer. Nun wetzet sie das Messer auch, Und wie sie schneidet in den Bauch, Da hüpft beim ersten Schnitte Das Männlein aus der Mitte. Die Magd hat keinen kleinen Schreck; Sie läßt vor Angst aus seinem Fleck Hecht, Messer, Topf und Hammer Und läuft in ihre Kammer. An Arm und Beinen zittert noch Die Magd und guckt 'durch's Schlüsselloch Und will dadurch nur sehen, Was weiter wird geschehen. Allein das Märchen ist nun aus. Der Daumenlang ist ja heraus; Er macht sich auf die Beine, Trinkt nimmer viel vom Weine; Und ist er nicht gestorben doch, So lebt er sicher heute noch. (Wich.) 3. Die drei Goldfischchen. Ein guter Mann hatte einst drei Eoldfischlein, die niedlichsten kleinen Fische von der Welt. Er hatte sie in einen klaren Teich gesetzt und hatte großes Wohlgefallen an ihnen. Oft setzte er sich am Ufer hin und brockte Semmel- krumen ins Wasser, und da kamen denn die niedlichen Fischchen und ließen sich's' wohlschmecken. Dann rief er ihnen beständig zu: „Fischchen, Fischchen, nehmt euch ja in acht vor zweierlei, wenn ihr immer so glücklich leben wollt, wie ihr jetzt lebt! Gehet nie durchs Eitt'er in den großen Teich, der neben diesem kleinen ist, und schwimmt nicht oben auf dem Wasser, wenn ich nicht bei euch bin." Aber die Fischchen verstanden ihn nicht. Da dachte der gute Mann: „Ich will's ihnen wohl verständlich machen," und stellte sich neben das Gitter.

9. Bd. 2 - S. 81

1912 - Braunschweig : Appelhans
81 Wenn dann eins von ihnen kam und durchschwimmen wollte, so plätscherte er mit einem Stöckchen im Wasser, daß das Fischchen davor erschrak und zurück- schwamm. Ebeu das tat er auch, wenn eins von ihnen oben aufs Wasser kam, damit es wieder hinunter auf den Grund ginge. „Nun," dachte er, „werden sie mich wohl verstanden haben," und ging nach Hause. Da kamen die drei niedlichen Eoldfischchen zusammen, schüttelten die Köpfchen und konnten nicht begreifen, warum der gute Mann nicht haben wollte, daß sie oben auf dem Wasser schwimmen sollten. „Geht er doch selbst da oben," sagte das eine, „warum sollten wir nicht auch ein wenig höher kommen dürfen?" — „Und warum sollten wir eingesperrt sein?" fragte das zweite. „Warum kann es uns schaden, wenn wir zuweilen in den großen Teich gehen?" — „Er ist gewiß ein harter Mann," sagte das erste wieder, „der uns nicht lieb hat und nicht gern will, daß wir uns freuen sollen." — „Ich werde mich nicht an ihn kehren," setzte das zweite hinzu. „Ich will sogleich eine kleine Lustreise in den großen Teich vornehmen." — „Und ich," rief das erste wieder, „will unterdes ein wenig oben auf dem Wasser in der Sonne spielen." Das dritte Goldfischchen allein war klug genug, zu denken: „Der gute Mann muß doch wohl seine Ursachen haben, warum er uns das verboten hat. Daß er uns liebt und uns gern Freude gönnt, ist gewiß. Warum käme er sonst so oft und gäbe uns Semmelkrümchen und freute sich so, wenn wir sie aufessen? Nein, er ist gewiß nicht hart, und ich will tun, was er haben will, ungeachtet ich nicht weiß, warum er es so will." Das gute Fischchen blieb also auf dem Grunde. Die andern aber taten, was sie gesagt hatten. Das eine schwamm durchs Gitter in den großen Teich, und das andere spielte oben auf dem Wasser im Sonnenschein, und beide lachten ihren Bruder aus, daß er es nicht ebensogut haben wollte. Aber was geschah? — Das erste war kaum in dem großen Teiche ange- kommen, so sprang ein Hecht herbei und verschlang es. Das andere, das sich auf der Oberfläche des Wassers belustigte, bemerkte ein Raubvogel, schoß auf dasselbe herab, sing es und fraß es auf. Nur das kluge und folgsame Gold- fischchen blieb allein übrig. Der gute Mann freute sich über seine Folgsamkeit und brachte ihm alle Tage 'das beste Futter. So 'lebte es immer recht vernügt und erreichte ein hohes Alter. (Campe.) Malendes Zeichnen: Zimmermann, Anschauungsunterricht. Ii. Band. 6

10. Bd. 2 - S. 85

1912 - Braunschweig : Appelhans
— 85 — Knabe an den Haken, wenn er angeln will? Wurm. Wohin legt er die Schnur mit dem Würmchen am Haken? Worauf wartet er? — Was soll das Fischchen tun, wenn es den fetten Bissen sieht? — Welchen Teil der Angel kann das Fischlein nicht bemerken? Was tut es deshalb? — Was verschluckt das Fischchen mit dem Würm- chen? Der spitze Haken aber fährt dem Fischchen tief ins Fleisch. Was tut das Fischchen an der Angel, weil ihm die Wunde im Halse viel Schmerzen bereitet? — Was tut der Knabe, wenn er merkt, daß ein Fischlein an seiner Angel zappelt? ■— Der abscheuliche Haken sitzt so fest im Halse des armen, hilftosen Tierchens, daß der Knabe ihm bei dem Versuche, den Haken wieder los zu bekommen, förmlich den Hals aufreißt. Das Fischlein blutet, ist vor Schrecken und Schmerz halbtot, — Der Knabe aber achtet nicht darauf, son- dern wirft es gleichgültig in sein Gefäß und steckt statt des abge- bissenen einen anderen unglücklichen Wurm an seine Angel. So treibt er's fort, bis die Nacht sinkt und die Fischlein schlafen ge- gangen sind. Jetzt eilt er freudestrahlend mit feiner Beute, zehn kleinen, meist schon toten Fischen, nach Hause, um sie in der Pfanne backen >zu lassen. (Der Lehrer hebe in dieser Unterredung noch ganz besonders hervor, daß das Angeln eine abscheuliche Quälerei und Grausamkeit j[t.) Ii. Das Bild in Beziehung zur Fabel. Wohin blickt unser Knabe fortwährend? — Er hat nur Augen für das, was mit seiner Angel vorgeht. Da sieht er plötzlich, wie ein Fischlein ganz in die Nähe seiner Angel schwimmt. Zeige das Fischlein! — Ein Mann, der eben vorübergeht, sieht, wie das Fischlein auf die gefährliche Angel des Knaben zuschwimmt und danach schnappt. Das Fischlein tut ihm leid; er hebt den Finger in die Höhe und warnt es. Wie wird der gute Mann zu d^m Fischlein sprechen? Fischlein, schnappe ja nicht nach der Angel! Lernt: ,^Fischlein, Fischlein, du armer Wicht, Schnappe nur ja nach der Angel nicht!" (Das Fischlein war nur ein kleines Tier, darum nennt er es einen Wicht. Warum nennt er es armer Wicht?) Wohin geht die gefährliche Angel dem Fischlein ganz schnell, wenn es zuschnappt? ••— And was tut sie im Halse des Fischleins? Sie reißt das Fischlein blutig. Was fühlt dieses davon? Pein oder große Schmerzen. Lernt: „Geht dir so schnell zum Hals hinein, Reißt dich blutig und macht dir Pein." Aus wen wird der Mann zeigen? Knaben. Wie wird er das Fischlein fragen? Siehst du den Knaben nicht? Wozu wird er das Fischlein noch einwal dringend auffordern? Fischlein, schwimme schnell fort! Sprecht: „Siehst du nicht sitzen den Knaben dort? Fischlein, geschwinde schwimme fort!"
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