Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Niedersachsen
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
Inhalt: Zeit: Mittelalter
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): offen für alle
— 20 —
Dftrif; mit diesem Namen will ich fortan genannt sein. Ich hoffe, daß es mir gelingt, diesen meinen neuen Namen zu Ehren zu bringen." Mit diesen Worten bestieg er das ihm zugeführte Pferd, und man merkte es ihm an, daß er es verstand, ein Tier zu bändigen, wenn vielleicht auch lange Zeit vergangen war, seit er zum letzten Male im Sattel gesessen hatte; denn das senerige Roß gehorchte ihm willig, da es in seinem Reiter seinen Meister fühlte. Auch Vollradt erhielt ein Pferd, und nachdem der Zug sich von neuem geordnet hatte, galoppierten die Reiter ans dem weichen Waldboden dahin, daß Hirsche und Rehe, die friedlich am Wegrande grasten, sich scheu in das Dickicht zurückzogen.
Jan Östrik und Ludwig Post ritten an der Spitze des Zuges; und als nun die Pferde wieder eine ruhigere Gangart angenommen hatten, sagte Jan: „Dn führst mich, wie Du sagst, in eine Fehde gegen den Bischof Engelbert von Osnabrück. Ich kenne den hochwürdigen Herrn nicht; er hat mich niemals beleidigt und es wäre deshalb nicht recht von mir, gegen ihn ins Feld zu ziehen, wenn ich nicht jetzt mein Schwert in Deinen Dienst gestellt hätte. Aber wissen darf man's doch wohl, um was es sich handelt und aus welcher Ursache Ihr gegen ihn im Felde liegt." Ludwig Post strich lachend seinen blonden Bart. „Einfalt," sagte er; „bedarf es denn immer eines besondern Grundes, wenn zwei sich befehden wollen? Wenn die Lust zur Fehde vorhanden ist, so ist der Grund leicht gefunden. Warst Du niemals auf einem Hühnerhofe und hast dem Spiel der jungen Hähne zugesehen, wenn ihnen eben der Kamm gewachsen war? Soeben haben zwei noch friedlich nebeneinander Körnchen und Würmchen gepickt; plötzlich aber, scheinbar ohne Ursache, haben sich ihnen die Federn am Halse gesträubt, und mit Schnäbeln und Krallen sind sie gegeneinander los gefahren. So ist's auch mit mancher Fehde; sie wirb geführt um ihrer selbst willen, und man weiß nicht recht warum. Aber für dieses Mal liegt freilich eine Ursache vor. Du bist fremb in dieser Gegend und
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Extrahierte Personennamen: Jan_Östrik Ludwig_Post Ludwig Jan Engelbert_von_Osnabrück Ludwig_Post Ludwig
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Niedersachsen
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
Inhalt: Zeit: Neuzeit
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): offen für alle
— 82 —
Katharinas war auch sein Wunsch, und er hoffte, die Einwilligung des alten Grafen zu seiner Verbindung mit Katharina zu erhalten, wenn er nun mit der aus dem Kloster entführten Tochter vor ihn hintrat und seinen väterlichen Segen heischte. Je näher er nun aber dem Kloster kam, desto unklarer wurde es ihm, wie er zum Ziele gelangen sollte. Er konnte doch nicht so ganz unvermittelt vor die Aebtissin treten und sie bitten, ihm Katharina herauszugeben; er wußte gar wohl, daß eine solche Bitte niemals auf Erfüllung rechnen konnte. Noch viel weniger konnte er sich tagelang in dem kleinen Kruge neben dem Kloster aufhalten, um eine günstige Gelegenheit zu erspähen, seinen Zweck zu erreichen; das würde Verdacht erregen und ihn vielleicht nur weiter von seinem Ziele abführen. In jugendlicher Sorglosigkeit beschloß er endlich, alles dem Zufall zu überlassen; der Gott der Liebe, so vertraute er, würde ihm schon die rechten Wege zeigen.
Und siehe, der Zufall war ihm günstig. Als er die Spitze des Kirchturms über die Baumwipfel ragen sah und er nun scharf um die Ecke bog, so daß das Kloster mit seinen weitläufigen Nebengebäuden und den Häusern der Hintersassen vor ihm lag, da bot sich ihm ein eigenartiges Schauspiel dar. Die tiefen, das Kloster umgebenden Wassergräben waren abgelassen, und ein Trupp Arbeiter, in langen Wasserstiefeln einherschreitend und mit Körben, Reusen und Netzen ausgerüstet, war dabei, die Fische, Schleien, Karpfen und Hechte, die in großer Anzahl hier bisher ein sorgloses Dasein geführt, zu fangen und in große, mit frischem Wasser gefüllte Zuber zu setzen. Einige Reiher stolzierten mit komischer Würde durch den Schlamm, mühelose Nachlese zu halten, und auch die jungen Störche, die von ihrem Neste oben vom Klosterdach dem Fischfang zusahen, hatten heute Festtag; denn ab und zu flogen die Alten, ihnen manch leckeren Fisch zerteilend. Die Klosterfrauen standen am Ufer, dem seltenen Schauspiel ihre ganze Aufmerksamkeit schenkend, und die Schülerinnen, die heute einen freien Tag hatten,
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— 6 —
weil sie im Felde wohnt? Feldmaus. Hier zeige ich euch eine
Feldmaus. Weshalb läuft sie nicht fort? Tot, ausgestopft. Wenn
ich eine Maus sehen will, brauche ich aber nicht erst nach dem Felde
zu gehen. Wo gibt's auch Mäuse? Im Hause, — Hausmaus.
Ich habe euch auch eine ausgestopfte Hausmaus mitgebracht. Welchen
Unterschied bemerkt ihr zwischen beiden in der Farbe? Die Haus-
maus ist schwarzgrau, und die Feldmaus gelbgrau. Wes-
halb mag der Bauer die Feldmaus nicht leiden? Auf welche Weise
sucht er sie zu vertilgen? Totschlagen, Fallen stellen, vergiften. Zu-
sammenfassung: Welche schädlichen Tiere wohnen auf dem Felde?
Welche ganz kleinen Tiere haben wir auf dem Felde getroffen?
Ameisen, Heuschrecken. Worüber freuten wir uns bei den Ameisen?
Daß sie so fleißig waren. Wodurch erfreuen uns die Heuschrecken?
Durch ihr munteres Hüpfen. Weiter: Schmetterlinge, Käfer, Raupen.
Auch manche Vögel leben auf dem Felde. Einen Vogel haben
wir beobachtet, als er in die Höhe flog. Nun? Die Lerche. Er-
zähle von der Lerche! Die Lerche stieg ganz gerade in die Höhe,
und dabei sang sie immerzu. Zuletzt war sie so hoch, daß man sie
kaum noch sehen konnte. Weshalb haben wir die Lerche so gern?
Wie ist der Landmann gegen sie gesinnt? — Und der Jäger?
Die Lerche braucht sich deshalb vor dem Landmann und auch vor
dem Jäger nicht zu fürchten. —
Ein Vogel wohnt aber im Felde, der fürchtet den Jäger gar
sehr, besonders im Herbste. Er ist unseren Hühnern ähnlich, nur
kleiner. Wer kennt ihn? Rebhuhn. Wo hast du schon ein Rebhuhn
gesehen? Einmal kam vor unserem Hause ein Jäger vorbei, der
hatte fünf Rebhühner an seiner Jagdtasche hängen, und in der Tasche
hatte er noch einen Hasen — Ich habe bei Rövers welche im Fenster
gesehen. Weshalb lagen die im Fenster? Die Leute sollten sie sehen
und kaufen, die kann man ja essen. — Wir haben einmal Rebhühner
gegessen, die hatte unsere Butterfrau mitgebracht. — Welche Vögel
wohnen also im Felde?
Vi. Vergleichung des Feldes mit dem Garten. Was ist größer,
der Garten oder das Feld? Wo liegen die meisten Gärten? Im
Orte neben den Häusern. Wo liegt aber das Feld? Vor dem Dorfe
(der Stadt). Womit sind die Gärten umgeben? Zaun, Hecke, Mauer.
So ist es bei dem Felde nicht. Welche Pflanzen wachsen besonders
im Garten? Blumen, Sträucher, Kräuter, Bäume. Was habt ihr
besonders auf dem Felde gesehen? Roggen, Weizen, Kartoffeln usw.
Zugaben:
1. Der Bauer und sein Sohn.
Der Bauer steht vor seinem Feld Da kommt sein Knabe hoch beglückt,
Und zieht die Stirne kraus in Falten. Mit bunten Blumen reich beladen,
„Ich Hab' den Acker wohl bestellt, Im Felde hat er sie gepflückt,
Aus reine Aussaat streng gehalten; Kornblumen sind es, Mohn und Raden.
Nun seh' mir eins das Unkraut an. Er jauchzt: „Sieh, Vater, nur die Pracht.
Das hat der böse Feind getan." Die hat der liebe Gott gemacht."
(
— 50 —
Acker. Warum wohl? — Wenn sie dann fliegen können, schwingen
sie sich fröhlich in die Luft hinauf und singen den ganzen Tag. Und
wißt ihr, was sie singen? Lirilirili, schön ist's in der Früh'. Wir
sagen: Die Lerche trillert. Sprecht das zusammen! Wie haben wir
die Vögel genannt, welche schöne Lieder singen? — Zu welchen
Vögeln müssen wir auch die Lerche zählen? Die Feldlerche ist ein
'Singvogel. Sie singt schon am Morgen, wenn die Sonne noch nicht
aufgegangen ist, sie singt $u jeder Zeit des Tages. Sie singt, twenn es
in der Nähe auch blitzt und donnert, und wenn es bei Regenwetter
nur ein wenig aufhört zu regnen, hört man auch schon wieder
den Lerchengesang. Die meisten Singvögel singen nur im Frühjahr,
wenn sie Nester bauen, Eier legen und diese ausbrüten. Wenn sie
die Jungen zu pflegen haben, oder diese groh geworden sind, singen
sie nicht mehr: schon in der Mitte des Sommers hört man draußen
nur noch wenige Vögel singen, und am Ende des Sommers schweigen
fast alle. Die Lerche singt schon in den ersten Frühlingstagen, wenn
noch kein anderer Vogel singt, sie singt den ganzen Sommer hin-
durch bis in den Herbst hinein. Die Lerche ist unter den Vögeln die
fleißigste Sängerin. Wo befindet sich die Nachtigall, wenn sie singt?
— Der Kanarienvogel? — Aber die Lerche? — Wann singt sie
niemals? —
Leider kann die Lerche nicht das ganze Jahr bei uns bleiben.
Weshalb nicht? — Der böse Winter treibt sie fort. Wann ver-
lassen sie uns? Die Haubenlerche bleibt auch im Winter bei uns.
Wo hält sie sich im Winter auf? — Wo nicht? Feld. Weshalb
nicht? — Zu welchen Vögeln können wir sie deshalb nicht rechnen?
Zugvögel. Was für ein Vogel ist die Haubenlerche? Standvogel.
Zugaben:
1. Die Lerche.
Erau ist der Lerche Federkleid,
Doch ihre Stimme hört man weit;
Sie fliegt so hoch und singt so schön,
Als könnt' den lieben Eott sie sehn. (A. Klauwell.)
2. Die Lerche.
Die Lerche in den Lüften schwebt Gar hoch kann sie sich schwingen,
Und singt den Morgen an; Daß man's kaum sehen mag;
Vom grünen Feld sie sich erhebt Dabei hört man sie singen,
Und grüßt den Ackersmann. Eott loben Tag für Tag.
(Des Knaben Wunderhorn.)
3. Kind und Lerche.
Kmd: O, liebe Lerche, sag' nur an,
Was dich so lustig machen kann?
Du säest nicht, du erntest nicht,
Und sammelst in die Scheunen nicht
Und fliegst so hoch und singst so gern,
Als sähst du Eott den Herrn.
— 70 —
Was sieht man sehr häufig auf dem Wasser (auch hier auf
unserer Oker)? — Die Schiffe schwimmen auf dem Wasser. Wir
könnten nicht nach fremden Ländern — nach Amerika — kommen
und Baumwolle, Kaffee und Petroleum holen, wenn das Wasser
nicht die Schiffe trüge. Sprecht: Das Wasser trägt Schiffe und
Kähne.
Im Wasser leben auch viele Tiere. Welche Tiere leben im
Wasser? Fische. Welche Fische kennst du? — Welche Tiere leben
noch im Wasser? Krebse, Frösche usw. Die Fische können nicht eine
Viertelstunde ohne Wasser leben. Was geschieht mit ihnen, wenn
sie aus dem Wasser genommen werden? — Weshalb fangen wir
die Fische? — Die Krebse? — Was für Tiere sind es also? —
Nützliche Tiere. Wo leben sie? — Sprecht deshalb: Im Wasser
leben viele nützliche Tiere.
So und noch viel mehr nützt das Wasser, und es ist gar gut,
daß uns der liebe Gott diese Gabe in so großer Menge verliehen
hat. Zuweilen richtet das Wasser freilich auch großen Schaden an.
Manche Bäche und Flüsse haben nur niedrige Ufer; tauen nun im
Frühlinge der Schnee und das Eis auf, oder regnet es einmal recht
lange und stark, so tritt das Wasser über die Ufer und überschwemmt
die nächste Umgegend, es entsteht eine Überschwemmung. Das
Wasser dringt in die Häuser, reißt diese wohl gar um und nimmt
manche Sachen mit fort. Ja, selbst Menschen und Tiere kommen zu-
weilen dabei um. Glücklicherweise geschieht das aber doch nicht oft.
Zugaben
1. Rätsel.
Was ist das für ein edler Wein?
Es trinken ihn die Kinderlein,
Es trinken ihn die Gänschen all,
Es trinkt ihn Ochs und Kuh im Stall.
Er kostet nichts und schmeckt doch gut,
Macht klar den Kopf und leicht das Blut. (Diefenbach.)
2. Am Brunnen.
Ein Trunk aus kühlem Brunnen Ihr Alten und ihr Jungen,
Beim Heißen Sonnenschein — Trinkt alle nach Begehr!
Das schmeckt, das kühlt, das labet
Als Wie der beste Wein.
Hier «dürft ihr euch satt trinken!
Ihr Durst'gen, kommt herbei
Und trinkt nur mit Behagen,
Ihr habt den Trunk ja frei.
Hier dürft getrost ihr zechen,
Dies Fählein wird nicht leer.
Doch etwas müßt ihr zahlen
Dem, der den Trunk euch schenkt.
Dankt unserm Gott im Himmel,
Ter liebend euer denkt.
(Diefenbach.
3. Martha kommt.
Wehj, da kommt sie mit dem Schwämme Nein, ich kann es nicht begreifen,
Und dem großen Wasserkrug, Wie ihr das Vergnügen macht,
Mit der Seife, mit dem Kamme, Mich zu rumpeln und zu seifen,
Ach, -und mit dem Zotteltuch! Und warum sie immer lacht.
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Doch die Welle sagt dawider:
„Ich muß in die Lande nieder,
Weithin auf des Stromes Pfaden,
Mich im Meere jung zu baden;
Aber dann will ich vom Blauen
Wieder auf euch niedertauen."
3. Büchlein
Bächlein, wohin so munter?
Immer den Berg hinunter,
Immer ins Tal hinein!
Bin noch so jung und klein,
Möchte gern größer sein,
Möcht' gern auf Erden
Ein Fluh noch werden.
und Knäblein.
Knäblein, wohin so munter?
Immer die Treppe hinunter,
Immer zur Schule hinein!
Bin noch so jung und klein,
Möchte gern größer sein,
Möcht' gern auf Erden
Was Rechtes werden.
(Dr. Gärtner.)
4. Das Schifflein.
Ein Schifflein Hab' ich mir geschnitzt Sein Mastbaum ist ein Hölzchen nur,
Von leichtem Tannenholz, Das Segel von Papier.
Und wenn auch niemand drinnen sitzt, Ich zieh's an einer dünnen Schnur,
Fährt's doch dahin gar stolz. Es folget gerne mir.
Ich geh' im Wasser nebenher
Und bin dabei recht froh!
Was wollte ich denn nun noch mehr?
Hätt' es nur jeder so!
5. Die Brüder.
Einst fiel ein Knäblein in den Bach,
Weil unter ihm das Steglein brach.
Sein ält'ster Bruder rief und schrie
Und sank vor Schrecken auf die 5\nie.
Der andre eilte fort nach Haus
Und rief die Mutter gleich heraus.
Der jüngste sprang dem Bruder nach
Und zog ihn mutig aus dem Bach.
Nun denke nach und sag' mir an,
Wer wohl das Beste hat getan. (I. Staub.)
3. Die Fische.
I. Aufenthaltsort. Was zeige ich euch hier? Fisch. Wo habt
ihr schon lebendige Fische gesehen? — Wo kann der Fisch nur leben?
Wasser. Was geschieht mit ihm, wenn wir ihn längere Zeit aufs
Trockene legen? Stirbt. Die Menschen können nur kurze Zeit im
Wasser untertauchen. Was geschähe mit uns, wenn wir längere Zeit
unter dem Wasser bleiben müßten? — Wo können wir also nicht
leben? Wasser. Wo nur? Luft. Wo kann aber der Fisch nur
leben? — Sprecht: Der Fisch kann nur htt Wasser leben. Wo nicht?
Ii. Älchere Körperteile. Nennt die wichtigsten Teile, aus denen
er besteht! (Ich zeige sie euch.) Das ist der Kopf. Das ist der
Rumpf usw. Nenne alle Teile des Fisches in einem Satze!
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— 78 —
fließt dann aus dem Körper des Fisches? Blut. Wie sieht das Blut
aus? Rot. Ja, es ist rot, aber ganz kalt. Wie ist das Blut der
Fische? — Sprecht: Die^ Fische haben rotes, kaltes Blut. Was
für Blut haben aber die Säugetiere? — Die Vögel? — Wir Men-
schert? — Wie fühlen sich deshalb auch die Säugetiere an? — Die
Vögel? — Wer hat schon einen lebenden Fisch in der Hand gehabt?
Wie fühlt er sich an? — Woher kommt das? — Sie frieren deshalb
auch im kältesten ^Eiswasser nicht. Welches Tier hat auch kaltes
Blut? —
Vi. Nahrung. Was Müssen die Fische haben, damit sie nicht
verhungern? — Wer hat die Fische in der Oker schon gefüttert? —
Was hast du.ihnen ins Wasser geworfen? Brotkrümchen. Was taten
die Fische? — Was fressen sie also? — Was fressen die Fische auch
sehr gern? Würmer. .Oft kommen Fliegen und Mücken dem Wasser
recht nahe. Schnapps! .springt das Fischlein in die Höhe und fängt
die Fliege. Wer hat das schon gesehen? — Wenn es regnet, läuft
von den Feldern und Wiesen das Wasser in den Teich oder in den
Fluß. Da wird mancher Käfer und manche Fliege mit fortge-
schwemmt. Wer findet die Fliegen und Käfer im Wasser? — Was
tun sie? Was fressen also die Fische auch? •— Zusammenfassung:
Die Fische fressen Vrot, Würmer, Fliegen und Käfer. Winter
fressen die Fische nichts, sie stehen ruhig beisammen und warten auf
den Frühling. — Manche Fische haben im Munde scharfe Zähne
(z. B. der Hecht). Diese Fische fangen andere Fische und fressen sie.
Man nennt solche ,Fische Raubfische. Der Hecht ist ein Raubfisch.
Warum? — Es gibt sehr große Fische, die sogar Menschen fressen.
Das sind die bösen Haifische, die aber nicht im Bache oder Flusse
sondern im weiten, .tiefen Meere wohnen. Wo leben die bösen Hai-
fische? ■— Was fressen sie sogar? Menschen. — Der Hafisch ist auch
ein Raubfisch. Wer Fennt noch andere Fische? — Der Hering wohnt
auch im Meere.
Vii. Fischfang. Wer fängt nun aber die Fische? Fischer. Wo-
mit fängt er .sie? Angel. Die Angel ist ein kleiner, eiserner Haken.
Woran ist der Haken befestigt? Schnur. Und woran ist die Schnur
festgemacht? ■— Stange, Stab. Was befestigt der Fischer an dem
Haken? Wurm. Nun hält der Fischer die Angel mit dem Wurm
ins Wasser. Wer .sieht den Wurm bald? Ein Fischlein. Es denkt:
„Ei, das ist ein recht schöner Braten, den will ich mir einmal gut
schmecken lassen!" Welchen .Teil der Angel sieht das Fischlein aber
nicht? Den Haken. Was tut es deshalb? — Was verschluckt es mit
dem Würmchen? — .Der spitze Haken aber fährt dem Fischlein tief in
das Fleisch. Was muß das Fischlein nun erleiden? — Wie gibt der
Hund seinen Schmerz zu erkennen? — Was hört man von der Katze,
wenn sie Schmerzen erdulden muß? — Wodurch äußert der^Vogel
seinen Schmerz? — Wodurch kann aber der Fisch seinen schmerz
nicht äußern? Der Fisch ist stumm. Sprecht das zusammen! —
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80 —
2. Die Geschichte vom Daumenlang.
Es war einmal vor langer Zeit
Ein Mann, berühmt wohl weit und breit,
Den alle, die ihn kannten,
„Herr Daumenlang" nur nannten.
Sein Kopf war wie ein Kirschenkern,
Sein Leib war wie ein Mandelkern,
Am Stäubchen Mehl atz er sich voll,
Ein Tröpfchen Wein macht ihn schon toll.
Von 'diesem kleinen Herrlein
Ergähl' ich nun ein Meutern.
Einmal trinkt's Männlein wieder Wein
Da wird es froh; da fällt ihm ein,
Ins Freie zu spazieren
Und dort sich zu lustieren.
Wie es nun wandelt seinen Weg,
Da kommt es an den schmalen Steg
Und tut — wer wagt desgleichen! —
Auf das Geländer steigen.
Doch "da geht's bald dem Männlein
schlecht
Und das geschieht ihm wirklich recht;
Es taumelt, fällt hinunter
Und das war wohl kein Wunder.
Ein Bach fließt unterm Stege hin,
Das Männlein liegt und zappelt drin;
Doch ach! es kann nicht schwimmen,
Kann's Ufer nicht erklimmen:
Sein Nöklein ist schon wacker nah,
Sein rotes Köpfchen wird schon blaß,
Sein Herz schlägt schon beklommen:
Da kommt ein Hecht geschwommen
Und schnappt — ein Hecht, der spaßt
nicht viel —
Den "kleinen Mann mit Stumpf und
Stiel
Auf einen Schluck hinunter
Und schnalzt dabei ganz munter.
Am Bächlein stellt schon manchen Tag
Dem Hecht ein schlauer Fischer nach
Und kann ihn nicht bekommen,
Weil er gar schnell geschwommen.
Doch nun macht ihn das Männlein schwer;
Er schwimmt ganz einfach hin und her;
Kaum kann er sich mehr drehen,
So tut der Fraß ihn blähen.
Der Fischer schleichet her ganz sacht
Und früher, als er selbst gedacht,
Hat er in seinem Hamen
Schon Hecht und Mann beisammen.
Der Fischer geht zum Markte hin
Und denkt dabei in seinem Sinn:
„Den Hecht verkauf' ich teuer;
Es gibt nicht viele heuer."
Und wie er denkt, so ist's geschehn.
Er darf kaum fünf Minuten stehn,
So kommt die Magd gelaufen,
Um Fische einzukaufen.
Der Fischer nimmt den Hecht heraus,
Die Köchin zahlt zehn Batzen aus
Und trägt den Kauf nach Hause
Zum guten Festtagsschmause.
Die Köchin holt bald aus dem Topf
Den Hecht und schlägt ihn auf den
Kopf
Mit einem großen Hammer;
Das war dem Hecht ein Jammer.
Nun wetzet sie das Messer auch,
Und wie sie schneidet in den Bauch,
Da hüpft beim ersten Schnitte
Das Männlein aus der Mitte.
Die Magd hat keinen kleinen Schreck;
Sie läßt vor Angst aus seinem Fleck
Hecht, Messer, Topf und Hammer
Und läuft in ihre Kammer.
An Arm und Beinen zittert noch
Die Magd und guckt 'durch's Schlüsselloch
Und will dadurch nur sehen,
Was weiter wird geschehen.
Allein das Märchen ist nun aus.
Der Daumenlang ist ja heraus;
Er macht sich auf die Beine,
Trinkt nimmer viel vom Weine;
Und ist er nicht gestorben doch,
So lebt er sicher heute noch.
(Wich.)
3. Die drei Goldfischchen.
Ein guter Mann hatte einst drei Eoldfischlein, die niedlichsten kleinen
Fische von der Welt. Er hatte sie in einen klaren Teich gesetzt und hatte großes
Wohlgefallen an ihnen. Oft setzte er sich am Ufer hin und brockte Semmel-
krumen ins Wasser, und da kamen denn die niedlichen Fischchen und ließen sich's'
wohlschmecken. Dann rief er ihnen beständig zu: „Fischchen, Fischchen, nehmt
euch ja in acht vor zweierlei, wenn ihr immer so glücklich leben wollt, wie ihr
jetzt lebt! Gehet nie durchs Eitt'er in den großen Teich, der neben diesem kleinen
ist, und schwimmt nicht oben auf dem Wasser, wenn ich nicht bei euch bin."
Aber die Fischchen verstanden ihn nicht. Da dachte der gute Mann:
„Ich will's ihnen wohl verständlich machen," und stellte sich neben das Gitter.
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser]]
81
Wenn dann eins von ihnen kam und durchschwimmen wollte, so plätscherte er
mit einem Stöckchen im Wasser, daß das Fischchen davor erschrak und zurück-
schwamm. Ebeu das tat er auch, wenn eins von ihnen oben aufs Wasser
kam, damit es wieder hinunter auf den Grund ginge. „Nun," dachte er,
„werden sie mich wohl verstanden haben," und ging nach Hause. Da kamen
die drei niedlichen Eoldfischchen zusammen, schüttelten die Köpfchen und konnten
nicht begreifen, warum der gute Mann nicht haben wollte, daß sie oben auf dem
Wasser schwimmen sollten. „Geht er doch selbst da oben," sagte das eine,
„warum sollten wir nicht auch ein wenig höher kommen dürfen?" — „Und
warum sollten wir eingesperrt sein?" fragte das zweite. „Warum kann es uns
schaden, wenn wir zuweilen in den großen Teich gehen?" — „Er ist gewiß ein
harter Mann," sagte das erste wieder, „der uns nicht lieb hat und nicht gern
will, daß wir uns freuen sollen." — „Ich werde mich nicht an ihn kehren,"
setzte das zweite hinzu. „Ich will sogleich eine kleine Lustreise in den großen
Teich vornehmen." — „Und ich," rief das erste wieder, „will unterdes ein
wenig oben auf dem Wasser in der Sonne spielen."
Das dritte Goldfischchen allein war klug genug, zu denken: „Der gute
Mann muß doch wohl seine Ursachen haben, warum er uns das verboten hat.
Daß er uns liebt und uns gern Freude gönnt, ist gewiß. Warum käme er
sonst so oft und gäbe uns Semmelkrümchen und freute sich so, wenn wir sie
aufessen? Nein, er ist gewiß nicht hart, und ich will tun, was er haben will,
ungeachtet ich nicht weiß, warum er es so will." Das gute Fischchen blieb also
auf dem Grunde.
Die andern aber taten, was sie gesagt hatten. Das eine schwamm durchs
Gitter in den großen Teich, und das andere spielte oben auf dem Wasser im
Sonnenschein, und beide lachten ihren Bruder aus, daß er es nicht ebensogut
haben wollte.
Aber was geschah? — Das erste war kaum in dem großen Teiche ange-
kommen, so sprang ein Hecht herbei und verschlang es. Das andere, das sich
auf der Oberfläche des Wassers belustigte, bemerkte ein Raubvogel, schoß auf
dasselbe herab, sing es und fraß es auf. Nur das kluge und folgsame Gold-
fischchen blieb allein übrig.
Der gute Mann freute sich über seine Folgsamkeit und brachte ihm alle
Tage 'das beste Futter. So 'lebte es immer recht vernügt und erreichte ein
hohes Alter. (Campe.)
Malendes Zeichnen:
Zimmermann, Anschauungsunterricht. Ii. Band.
6
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T33: [Kind Vater Mutter Frau Mann Jahr Sohn Gott Haus Eltern]]
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Knabe an den Haken, wenn er angeln will? Wurm. Wohin legt
er die Schnur mit dem Würmchen am Haken? Worauf wartet er?
— Was soll das Fischchen tun, wenn es den fetten Bissen sieht? —
Welchen Teil der Angel kann das Fischlein nicht bemerken? Was
tut es deshalb? — Was verschluckt das Fischchen mit dem Würm-
chen? Der spitze Haken aber fährt dem Fischchen tief ins Fleisch.
Was tut das Fischchen an der Angel, weil ihm die Wunde im Halse
viel Schmerzen bereitet? — Was tut der Knabe, wenn er merkt,
daß ein Fischlein an seiner Angel zappelt? ■— Der abscheuliche
Haken sitzt so fest im Halse des armen, hilftosen Tierchens, daß der
Knabe ihm bei dem Versuche, den Haken wieder los zu bekommen,
förmlich den Hals aufreißt. Das Fischlein blutet, ist vor Schrecken
und Schmerz halbtot, — Der Knabe aber achtet nicht darauf, son-
dern wirft es gleichgültig in sein Gefäß und steckt statt des abge-
bissenen einen anderen unglücklichen Wurm an seine Angel. So
treibt er's fort, bis die Nacht sinkt und die Fischlein schlafen ge-
gangen sind. Jetzt eilt er freudestrahlend mit feiner Beute, zehn
kleinen, meist schon toten Fischen, nach Hause, um sie in der Pfanne
backen >zu lassen. (Der Lehrer hebe in dieser Unterredung noch ganz
besonders hervor, daß das Angeln eine abscheuliche Quälerei und
Grausamkeit j[t.)
Ii. Das Bild in Beziehung zur Fabel. Wohin blickt unser
Knabe fortwährend? — Er hat nur Augen für das, was mit seiner
Angel vorgeht. Da sieht er plötzlich, wie ein Fischlein ganz in die
Nähe seiner Angel schwimmt. Zeige das Fischlein! — Ein Mann,
der eben vorübergeht, sieht, wie das Fischlein auf die gefährliche
Angel des Knaben zuschwimmt und danach schnappt. Das Fischlein
tut ihm leid; er hebt den Finger in die Höhe und warnt es. Wie
wird der gute Mann zu d^m Fischlein sprechen? Fischlein, schnappe
ja nicht nach der Angel! Lernt:
,^Fischlein, Fischlein, du armer Wicht,
Schnappe nur ja nach der Angel nicht!"
(Das Fischlein war nur ein kleines Tier, darum nennt er es
einen Wicht. Warum nennt er es armer Wicht?)
Wohin geht die gefährliche Angel dem Fischlein ganz schnell,
wenn es zuschnappt? ••— And was tut sie im Halse des Fischleins?
Sie reißt das Fischlein blutig. Was fühlt dieses davon? Pein oder
große Schmerzen. Lernt:
„Geht dir so schnell zum Hals hinein,
Reißt dich blutig und macht dir Pein."
Aus wen wird der Mann zeigen? Knaben. Wie wird er das
Fischlein fragen? Siehst du den Knaben nicht? Wozu wird er das
Fischlein noch einwal dringend auffordern? Fischlein, schwimme schnell
fort! Sprecht:
„Siehst du nicht sitzen den Knaben dort?
Fischlein, geschwinde schwimme fort!"
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