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101. Das alte Athen und seine bedeutendsten Denkmäler - S. 11

1889 - Breslau : Wohlfarth
Einleitung. klimatischen Verhältnisse Athens hochverdienten Direktors der Sternwarte zu Athen, Julius Schmidt, hatte Athen im Durchschnitt von 24 Beobachtungsjahren 179 ganz klare, 157 meist heitere und nur 29 Tage mit starker Bewölkung, darunter nur 3, an welchen die Wolkendecke so fest geschlossen den Himmel überzog, daß die Sonne gar nicht zum Vorschein kommen konnte. Auch sternenlose Nächte giebt es jährlich nur etwa 3. Selbst die Bewölkung der Berggipfel, welche die athenische Ebene umstehen, ist keineswegs in allen Jahreszeiten eine gewöhnliche Erscheinung. Nach einer 18 jährigen Beobachtung von Schmidt trug in den Wintermonaten der Parnes etwa an je 20, der Hymettos an je 18 Tagen eine Wolkenhaube; im Frühling und Herbst stellte sich an beiden Gewölk schon viel seltener ein, und in der warmen Jahreszeit sieht man monatlich am Parnes etwa 3, am Hymettos 1 — 2 Mal früh morgens dünne Nebelschleier um die Bergspitzen flattern, welche die höher steigende Sonne bald zerstreut, und es vergeht oft ein ganzer Monat, bisweilen selbst mehrere, ohne daß auch nur ein einziges Mal der Gipfel des Hymettos auf einen Augenblick verhüllt ist. Die Eigentümlichkeit des Klimas hat auf diejenigen Griechen, die unter ihrem Einflüsse standen, eine nicht unbedeutende Einwirkung geäußert. Sie hat den Athenern ihre unvergleichliche Elastizität, Frische und Beweglichkeit gegeben.1) Sie hat in vorzüglichem Grade darauf hingewirkt, die Empfänglichkeit des Volkes für Formschönheit zu nähren, den künstlerischen Sinn in ihnen zu wecken und zu entwickeln3 (Np' 24 ff.). Hinsichtlich der Bodenkultur erscheint zunächst der Ackerbau bei den Bewohnern Attikas im höchsten Ansehen, wie schon seine \ erknüpfung mit den ältesten und heiligsten Kulten des attischen Staats (mit dem des Zeus Polieus, der Athena Polias Cic. de fato Iv, 7: Athenis tenue caelum, ex quo etiam acutiores putantur. Id. de nat. deor. Ii, 16, 42: Licet videre acutiora ingenia et ad intellegendum aptiora eorum, qui terras in-colant eas, in quibus aer sit purus ac tenuis, quam illorum, qui utantur crasso caelo atque concreto.

102. Das alte Athen und seine bedeutendsten Denkmäler - S. 14

1889 - Breslau : Wohlfarth
14 Das alte Athen. cerderschütternden Meergottes Poseidon-Erechtheus' [Hoasi-Swv 3eqsx1>svs}1) verwendet. (Mauerreste eines alten Königspalastes scheinen sich auf der Ostseite der Burgfläche erhalten zu haben, s. unten Ii, A, 9.) Die übrige Ansiedlerschar erhielt ihre A\ ohnung am südlichen Fuße des Berges gegen Osten hin. Zur Sicherung vor feindlichen Angriffen wurde der Rand der oberen Beigfläche ringsum mit einer festen Mauer umgeben, die nach ihren Erbauern, den Pelasgern, das Pelasgikon, oder gewöhnlicher P elai gikon \Lus'kc(,oyixov oder üsxccqyixo 11] genannt wurde. Hiermit m Verbindung wurde an der Westseite des Berges eine starke Ummauerung des Aufganges mit neun hintereinander folgenden Thoren (daher "das Neunthor', Enneäpy Ion [Evvedrcvxov] genannt), ausgeführt (die letzteren werden häufig ebenfalls in die Benennung Pelargikon eingeschlossen). 2) 3. Mehrere Jahrhunderte verflossen, ehe die Bergstadt des Kekrops, auch schlechthin die Stadt Polis [Il6li<;] genannt, zu irgend einer Bedeutung unter ihren Nachbargemeinden gelangte. Dagegen ist es unzweifelhaft, daß innerhalb dieser Zeit (vielleicht bereits vor Gründung der Kekropsstadt) einzelne Ansiedlungen einen Teil des Raumes zwischen den übrigen Felsenhöhen der Ebene im Osten, Süden und Südwesten besetzten. Solche Ansiedlungen waren namentlich die ionischen, im Osten des Bergfelsens, auf dem sogenannten Agrähügel \’'Ayqcci] mit den Heiligtümern des Apollo und Poseidon; ferner die thrakische Ansiedlung im Süden, mit den Heiligtümern des Dionysos und der Musen. Endlich lassen die auf den südwestlichen Felshöhen zwischen Areiopagos und den Pnyxhügeln erhaltenen privaten und sakralen Gründungen auf einen phönikischen Ursprung vor der Entwicklung der eigentlichen Stadt schließen. (Wachsm. 392; Loli. 297 ; Bött. 4.) 4. Eine neue Periode der Entwickelung trat für die Stadt mit der (ohne Zweifel ebenfalls sagenhaften oder doch durch die Sage sehr *) Homer. Ii. 2, 547; Odyss. 7, 81. 2) Paus, r, 28, 3; vergl. Boett. 56 ff.

103. Das alte Athen und seine bedeutendsten Denkmäler - S. 16

1889 - Breslau : Wohlfarth
Das alte Athen. welches von Handwerkern, namentlich von Töpfern (Kerameis, Keqccßslc), bewohnt wurde, erhielt den Namen Kerameikös [ Ks q a/As i xo c], °der Töpferbezirk3. Auch entstand, infolge der grösseren Ausdehnung des in der Ebene gelegenen Stadtteils, die Unterscheidung zwischen der den Mittelpunkt bildenden 'oberen Stadt’, chochstadt\ 'Akropolis3 [’Axqonoxig], auch schlechthin, wie früher, cdie Stadt0, cpolis3 [Jlöhq] genannt und der "unteren Stadt1, 'Asty3 [>/Ao''vv]. 5. Bei Homer erscheint die Stadt als Vertreterin der Landschaft Attika — sie sendet nach Troia 'ein Geschwader von fünfzig dunkelen Schiffen — und erhält vom Dichter die (allerdings nur schmückenden) Beiwörter: cdie wohlgebaute3 und cdie breit-s tr a ßig e3; Ii. 2, 546: cdann die, welche Athenai inne hatten, die wohlgebaute Stadt3; und Od. 7, 80: csie (die Göttin) kam nach Marathon und nach der breit'btraßigen Athene3. 6. In den nächstfolgenden Jahrhunderten erfuhr die Stadt in ihrer baulichen Beschaffenheit keinerlei bedeutende Veränderung. Erst Pisistratos und seine Söhne (560—510 v. Chr.) erwarben sich durch mehrere gemeinnützige Bauwerke und Prachtbauten hohes Verdienst um die Stadt. Es sind dies die folgenden: a) Die im Osten ausserhalb der Stadt im Flussbette des Ilissos entspringende reiche Quelle Kallirrhoe [Kalliqqori] liess er in einen Brunnen mit neun Röhren (daher cneunbrunnen\ Enneakrünos, ^Evvsdxgovvog genannt) fassen.1) b) Zur Beförderung des Verkehrs zwischen den Städtern und Landbewohnern legte er nach allen Richtungen Strassen an, welche nordwestlich von der Akropolis, südlich von dem stark bevölkerten Stadtviertel Kerameikös (s. oben) zusammenliefen. Hier richtete er auch zu gleichem Zwecke einen neuen Markt (Agora) ein, auf dessen Südseite ein caltar der zwölf Götter3 hergestellt wurde. J) Herod. 6, 137; Thuc. 2, 15; Paus. 14, 1 — B' I, 300.

104. Das alte Athen und seine bedeutendsten Denkmäler - S. 26

1889 - Breslau : Wohlfarth
2 6 Das alte Athen. Zweiter Abschnitt: Die Hauptteile der Stadt. Gleichwie die gesamte Landschaft Attika nach ihrer natürlichen Bodenbeschaffenheit sich in drei Theile abstuft: in das Berg land, Diakria [J iaxq ia\, das Binnenland, Mesogaia [Msao-yuicc] oder Pediäs [Ilsdictc] und das Küstenland, Paralfa [Iiaq ax i«j oder Akte [ Axt^], ebenso teilt sich die Hauptstadt dieser Landschaft, Athen, in drei abgestufte Teile: in die obere oder Hochstadt, Akropolis [’Axgonoxic], in die untere Stadt, Asty [5aazv] und in die Hafenstadt, welche aus den drei Häfen Piraeeus [Ileiqciisv g], Zea [Zsa] und Munychia [Mov vv^ia] besteht. Wie aus der vorstehenden Übersicht der Geschichte der Stadt ersichtlich ist, hat ihre allmähliche Entwicklung dieselben drei Abstufungen erfahren: die Stadt hat als Hochstadt begonnen; sie hat sich im Laufe der Zeit durch die untere Stadt immer mehr ausgebreitet, und sie ist endlich, mit der Hafenstadt vereinigt, zur blühenden und mächtigen Hauptstadt geworden. Bei unserer Wanderung durch Athen schlagen wir gleichfalls diesen Weg ein. Also zuerst zur Ober- oder Hochstadt (Akropolis). A. Die Hochstadt (Akropolis). Die Akropolis erhebt sich ungefähr 70 Meter über der Unterstadt. Uie oberen 30 Meter fallen auf der Nord-, Ost- und Südseite in fast senkrechten Felswänden ab. Nur auf der Westseite ist der Abfall weniger steil, jedoch immer noch so, daß der hinaufführende \\ eg (s. im folg.) in Windungen angelegt werden mußte. Sie war ursprünglich der Wohnsitz der Herrscher (noch Hippias wohnte daselbst) und diente ganz besonders als Burg zur Verteidigung der Stadt. Größere Überreste der uralten Befestigung standen noch in Perikleischer Zeit und hießen das Pelargikon1) im ‘) Thuc. Ii, 17.

105. Das alte Athen und seine bedeutendsten Denkmäler - S. 36

1889 - Breslau : Wohlfarth
36 Das alte Athen. Später, noch in der Zeit vor den Perserkriegen, vermutlich von den Pisistratiden, wurde südwärts vom vorstehend genannten Tempel der Bau eines umfangreichen Athena temp eis, gewöhnlich der Hundert fuß-Tempel3, Hekatömpedon [r o cexa-xofxnsdov] genannt, begonnen, blieb aber unvollendet und ward beim Einfall der Perser (im September 480) mit den übrigen Gebäuden der Burg zerstört. Bruchstücke der Säulen und des Gebälks desselben wurden später in die nördliche Burgmauer eingefügt. Als nach einigen Jahrzehnten in Athen unter den Segnungen des Friedens die Blütezeit des Staats- und Kunstlebens eingetreten war, unternahm es Perikies, der seit dem Jahre 460 an der Spitze der Staatsverwaltung stand, auf der geweihten Burgfläche einen der Schutzgöttin und der Athener würdigen Tempel zu errichten. Der Bau wurde von den größten Baumeistern ihrer Zeit, Ik11 nos und Kallikrates ’) ausgeführt, unter der Oberleitung des hochberühmten, mit Perikies engbefreundeten Bildhauers Phidias,2) der auch die plastische Ausschmückung des Tempels und die Anfertigung der Parthenosstatue übernahm. *) Iktinos, der bedeutendste Architekt des perikletschen Zeitalters. Er baute auch den Tempel des Apollo Epikurios bei Phigalia in Arkadien und ein umfangreiches Weihgemach in Eleusis. Kallikrates, ein gleichfalls bedeutender Architekt, welcher auch den Bau der langen Mauern in Athen ausgeführt hatte. 2) Phidias, der größte und gefeiertste Bildhauer der Griechen, aus Athen (sein Geburtsjahr ist unbekannt, vermutlich zwischen 496 und 486 v. Chr.); seine Blütezeit fällt in den Anfang von Perikies’ Staatsleitung. In seinem höheren Alter wurde er wegen der angeblichen Veruntreuung eines Teiles des Goldes bei der Verfertigung der Statue der Athena Parthenos angeklagt: aber da er auf den Rat des Perikies den Goldschmuck der Göttin so angebracht hatte, daß er abgenommen und nachgewogen werden konnte, so wurde es ihm leicht, sich von der Anklage zu befreien. Er starb, etwa 70 Jahr alt, um 426 v. Chr. Daß er im hohen Alter auch der

106. Das alte Athen und seine bedeutendsten Denkmäler - S. 40

1889 - Breslau : Wohlfarth
40 Das alte Athen. a) Auf den Metopen der östlichen Reihe erscheint der Gigantenkampf. Die olympischen Götter werfen die empörten wilden Erdensöhne zu Boden, in der Mitte der Götterherrscher Zeus selbst und neben ihm, mit geflügelten Rossen in den Kampf eilend, seine strahlenäugige Tochter. b) Im Süden werden die Kentauren von den Lapithen besiegt, oder vielmehr von den Athenern, welche unter Theseus’ Führung dem Pirithoos zu Hilfe kommen. — An den Kentaurenkampf reihte sich c) im Westen der Kampf gegen die Amazonen, und wiederum gilt es einer Heldenthat des Theseus und seiner Athena, diesmal aber nicht im fernen Thessalien, sondern in der Heimat selbst: auf dem Boden der Stadt Athen mußte der Sieg über die eingedrungenen Barbarinnen erkämpft werden. d) Die Nordseite endlich stellt die Zerstörung Troias dar. An der Seite der übrigen Achaeer waren auch die Athener gegen Ilios ausgezogen. (Horn. Ii. 2, 546: cdann die, welche Athen innehattenj die wohlgebaute Stadt ;J s. oben I, 6.) Endlich stellte der Fries im Innern des Tempels rings um die Cella einen auf den Athenakultus bezüglichen Gegenstand dar, nämlich den Festzug beim Panathenäenfeste. In ihm entfaltet Phidias den reichsten attischen Glanz im Dienste der Göttin. Von Westen nach Osten umziehen den Tempel in zwei langen Reihen die Reiter und die Wagenlenker, untermischt mit den Siegern der panathenäischen Spiele und die ganze Rossepracht des Landes entfaltend, dann die älteren Bürger, darauf die Opfertiere mit ihrem ganzen Gefolge, sowohl die vom athenischen Staate dargebrachte Hekatombe, wie die Sendungen aus den attischen Kolonien; endlich die Züge der Frauen und Jungfrauen, die das Opfergerät aus dem Schatze des großen Tempels herbeitragen. Über dem Eingänge am Osten aber thronen die attischen Götter unter dem Vorsitze des Zeus Polieus (des Stadtbeschützers) und der Athena Polias (der Stadtbeschützerin); herabgestiegen von ihren olympischen Sitzen weilen sie noch immerdar unter ihren Verehrern und weiden sich in stiller Freude an deren Gottesfurcht und Glanzesfülle. Welchen Beschauer, welchen Athener

107. Das alte Athen und seine bedeutendsten Denkmäler - S. 49

1889 - Breslau : Wohlfarth
Die Hauptteile der Stadt. 49 Gräber, und cder höchste Zeus" [Zsvc, vnazoc] seinen Altar vor dem Tempel im Freien. Dieses uralte Heiligtum wurde im Perserkriege ein Raub der Flammen (s. oben i, 6). Als Perikies den Entschluß zur Ausführung großer Prachtbauten auf der Akropolis faßte, war ohne Zweifel der Neubau eines Athena-Poseidon-Tempels neben dem Parthenon in seinem Plan enthalten: denn nur so war der Verherrlichung der besonderen Schutzgottheiten seiner Vaterstadt durch Herstellung würdiger Heiligtümer volles Genüge gethan. Allein schon wenige Jahre nach der Einweihung des Parthenon (438) und der Parthenosstatue am Feste der großen Panathenäen brach der verhängnisvolle Bruderkrieg zwischen den Athenern und Spartanern aus, und zwei Jahre nach dem Ausbruche desselben erfolgte der nicht weniger verhängnisvolle Tod des größten athenischen Staatsmannes. Unter solchen Umständen mußte eine lange Unterbrechung, wenn nicht ein gänzliches Aufgeben des Bauplanes eintreten. Und in der That ist während der längeren Zeitdauer des Krieges von einer Fortführung des Baues nirgends die Rede. Aber es legt ein glänzendes Zeugnis für den tief religiösen und patriotischen Sinn der Athener ab, daß sie, trotz wiederholter schwerer Niederlagen (Delion 424, Amphipolis 422, Syrakus 413) und unter den drückendsten Finanzverhältnissen, gleichwohl den mit sehr bedeutenden Kosten verbundenen Tempelbau, wie aus den uns inschriftlich erhaltenen Rechnungsberichten der athenischen Baukommission aus dem Jahre 407 ersichtlich ist, damals beinahe bis zur Vollendung gebracht hatten, und daß sie, als im folgenden Jahre ein Teil des Tempels abbrannte, den Schaden sehr bald ersetzten, so daß wenige Jahre nach dem Ende des Krieges das Erechtheion in seiner eigentümlichen Kunstform als dritter Pracht- und Kunstbau der Athenastadt zur Bewunderung der Mit-und Nachwelt hergestellt war. Das Erechtheion weicht in seiner ganzen Anlage von allen anderen griechischen Tempeln ab, indem es mehrere Heiligtümer unter Einem Dache vereinigt. Sie waren auf ver-

108. Das alte Athen und seine bedeutendsten Denkmäler - S. 73

1889 - Breslau : Wohlfarth
Die Hauptteile der Stadt. 73 Statuen bedeutender Männer aufgestellt wurden, wie die des Pindar, seines Lehrers Lasos und des Demosthenes. Dem Metröon gegenüber, auf dem zur Akropolis ansteigenden Terrain, stand die sog. Orchestra ['O o %ri Gt o a], ein halbkreisförmiger, zur Aufführung dithyrambischer Chöre dienender Platz. Auf demselben stand eine einzelne Statuengruppe aus Erz, °Harmodios und Aristogeiton mit gezückten Schwertern vorwärts stürmend5, ursprünglich von Antenor sogleich nach Vertreibung des Hippias aufgestellt, von Xerxes nach Persien entführt, aber 01. 75,4 (= 477) durch eine neue von Kritios und Nesiotes gearbeitete ersetzt. Als später Antiochos die von Xerxes geraubten Statuen den Athenern zurücksandte, wurden dieselben wieder neben die Nachbildungen aufgestellt. *) An nicht näher bezeichneter Stelle des Marktes befand sich, nach Pausanias, ein Altar der Barmherzigkeit [Je Xsov ß o) /.t 6 g ]: Paus. I, 17, 1: cdie Athener haben auf dem Markte unter anderem, was nicht allgemein bekannt ist, auch einen Altar des Eieos (rder Barmherzigkeit^), welchem die Athener allein unter den Griechen göttliche Ehren erwiesen, weil er am meisten wohltätig ist im menschlichen Leben und im Wechsel der Dinge. Es bestehen auch bei ihnen nicht blos Anstalten der Menschenfreundlichkeit, sondern sie verehren auch die Gottheiten mehr als andere: Denn sie haben auch einen Altar der Scham, Aido \Aiöw], der Gottesstimme, Pheme [(Dri [iir]] und der Begeisterung Horme ['Oo,[ivj]', und es ist auch ganz offenbar: wer mehr als andere sich der Gottes Verehrung befleißigt, der erfreut sich auch in gleichem Grade rechten Glückes.0 ä. Der Kerameikos [Ksga/neixoc], der Töpferbezirk, erstreckte sich vom Markte in nordwestlicher Richtung bis zum sogenannten fdoppelthor3, dem Dipylon [Jltcv'kov\. Auch setzte derselbe sich jenseits dieses Thores unter dem Namen des äußeren Kerameikos neben der nach Eleusis führenden Straße fort. Vom Innern der Stadt führte durch denselben ein ') Paus. I, 8, 5.

109. Das alte Athen und seine bedeutendsten Denkmäler - S. 85

1889 - Breslau : Wohlfarth
Die Hauptteile der Stadt. 85 Hafen von Athen in Phaleron, wo das Meeresufer der Stadt am nächsten ist. Aber als Phemistokles den Staat leitete, machte er, da er erkannte, daß der Piraeeus für die Schifffahrt bequemei gelegen sei und daß er drei Häfen biete, während Phaleron nur einen habe, diesen zum Hafenplatze. Und bis auf die jetzige Zeit sind die Schiffshäuser geblieben; und das Grabmal des Phemistokles befindet sich an der Küste des größten von den drei Häfen: denn man sagt, daß die Athener ihr Betragen gegen Themistokles bereuten, und daß seine Gebeine von seinen Nachkommen aus Magnesia hierher gebracht wurden. cdas Merkwürdigste im Piraeeus ist der heilige Bezirk der Athena und des Zeus mit ehernen Statuen der beiden Gottheiten, von denen Zeus einen Zepter und eine Nike in den Händen trägt, Athena einen Speer. — Die clange Säulenhalle , Makra Stoa [rj [laxoci <7to«], dient denen als Marktplatz, die nahe am Meere wohnen: denn für die, welche von der Küste entfernter sind, ist ein anderer Marktplatz da' (nämlich die Agora Hippo-dameios, Xenoph. Hellen. Ii, 4, 11). 'Hinter der Makra Stoa stehen Statuen des Zeus und des Demos [Jy/ioq, fdes Volkes3] von Leochares. Am Meere ist ein Tempel der Aphrodite, welchen Konon nach seinem Siege über die lakedämonischen Priemen bei Knidos auf dem karischen Chersonesos erbaute. . . . ‘Die Athener haben auch einen Hafen in Munychia, wo ein Pempel der Artemis Munychia ist; und einen anderen Hafen in Phaleron, wo ein Heiligtum der Demeter ist. Hier ist auch ein Pempel d e r A th e n e Ski r as, und etwas davon entfernt ein Tempel des Zeus. Hier sind auch Altäre der sogenannten 'unbekannten Götter', der Heroen, der Söhne des Theseus etc.' Die Einfahrt in den Piraeeus war durch starke Molen, deren Enden Türme trugen, bis auf eine Breite von 30 m beschränkt und konnte durch Ketten gesperrt werden. Der südliche Teil, der Kantharoshafen' [0 Kciv&üonv hf.i7]v] genannt, enthielt Schiffshäuser [vscoöoixoi] für 94 Kriegsschiffe; nahe dem Strande standen See-Zeughäuser, welche um Olymp. 112 (= um 330 v. Chr.) durch ein einziges großes, auf das Gerät von tausend Schiffen

110. Das alte Athen und seine bedeutendsten Denkmäler - S. 81

1889 - Breslau : Wohlfarth
Die Hauptteile der Stadt. 81 3. Die Vorstadt. Das alte Athen hat selbst in seiner höchsten Blütezeit sich äußerst wenig jenseits der Stadtthore ausgedehnt; aber es hat daselbst drei Gebäude unvergänglichen Ruhmes errichtet. Es sind dies die drei weltberühmten wissenschaftlichen Lehrstätten: die Akademie, das Lykeion und das Kynosarges. a. Die Akademie, Academia [*A x adijf.ii a]. Wenn der Wanderer vom nordwestlichen Teile der untern Stadt die Straße des Töpferbezirks (den Dromos des Kerameikos) entlang durch das c Doppelthorj (das Dipylon) tritt, gelangt er auf dem äußern Kerameikos zunächst zur vormaligen Gräberstätte der im Kriege gefallenen oder sonst um den Staat verdienten Athener. (Wir erinnern hier an die feierliche Leichenbestattung der im ersten Jahre des peloponnesischen Krieges gefallenen Athener und die bei dieser Gelegenheit von Perikies gehaltene weltberühmte Leichenrede [den Epitaphios], Thukyd. Ii, 34 ff.) Nur eine kurze Strecke von hier nordwärts gelangt man zur Akademie, angeblich nach ihrem ursprünglichen Besitzer Akademosso genannt, zuerst von dem Pisistratiden Hip parch aus seinem Privateigentum zu einem öffentlichen Gymnasium eingerichtet und mit einer Mauer umzogen, später von Kim on mit Baumpflanzungen und Alleeen umgeben, endlich von Plato, der die Akademie zu seinem bleibenden Lehrsitze wählte, mit einem'tempel der Musen geschmückt, in welchem sein Nachfolger Speusippos Statuen der Chariten errichtete. In der Nähe der Akademie, aber außerhalb der Umfassungsmauer, befand sich auch das Grab des Plato und ein alter Turm, welcher dem Menschenfeind Timon als Wohnung gedient hatte, rivqyog Tlfiwvog (Paus. I, 30, 3 ff.). Die ganze Anlage war der Athena heilig, unter deren Schutze insbesondere zwölf uralte Ölbäume (at fioqiai) standen, welche als die ersten Absenker des heiligen Ölbaums auf der Burg galten. Daher war ihr zwischen denselben ein Altar errichtet, neben welchem sich noch Altäre des Zeus Kataebates, der als Beschützer derselben Bäume auch Zeus Morios hieß, und des Herakles befanden (B' 323). 6
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