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1. Handbuch für den Anschauungsunterricht und die Heimatskunde - S. 106

1892 - Berlin : Wreden
106 b. D i e beiden Zickelchen. Es waren einmal zwei Zickelchen, Brüderlein und Schwesterlein, die hatten sich sehr lieb. Wenn das Zickelchen nieste, so sagte das Böckchen: „Gesundheit," und das Schwester- chen antwortete: „Ich danke dir, mein Brüderchen!" Einmal waren Vater und Mutter fortgegangen und die beiden Zickelchen allein zu Hause. Da kam der Wolf an die Thür; weil sie aber zugeschlossen war, so pochte er an und rief: „Ihr beiden Zickelchen, macht auf! macht auf! Ein guter Freund ist da und will euch besuchen!" Da hörten die zwei gleich, daß es der Wolf war, und sie fürchteten sich, daß sie am ganzen Leibe zitterten wie Espenlaub. Aber sie hielten sich mäuschenstill und sagten kein Wort- Weil aber der Wolf immer wieder pochte, machte sie zuletzt ganz sachte das Fenster auf, das hinten am Hause war, und sprangen heraus. Da liefen sie fort bis an das Haus, in dem der Förster wobnte. Dem Förster erzählten sie nun, daß der Wolf an ihrem Hause stehe und hinein wolle. Der nahm auch gleich seine Flinte von der Wand und ging mit, — die beiden Zickelchen trippelten immer hinter ihm drein — und als er hin kam, stand der Wolf richtig noch da und klinkte an der Thür. Aber da hatte er die längste Zeit geklinkt; auf einmal ging es: puff! und pauts! da lag der große Räuber am Boden. Als Vater und Mutter nach Huase kamen, waren sie voll Freuden, daß ihre beiden Zickelchen noch lebten, sangen und sprangen und hielten einen Tanz. Dem Wolf aber, der am Boden lag, zogen sie das Fell ab. Daraus soll der einen Pelz bekommen, der am besten auf- gepaßt hat. (Ernst Lausch.) 13. Das Schwein. (Bild von Wuke No. 4.) Auf unserm Bilde sehen wir mehrere Schweine, große und kleine. Wie viele große? Wie viele kleine? Das männliche Schwein heißt Eber, das weibliche Sau, das junge Ferkel. Die Schweine haben jetzt ihren Stall, den Schweinestall, verlassen und freuen sich schon auf das Futter, das ihnen das Mädchen dort stampft. Wir sehen das größte' von ihnen genauer an. Nennt seine Körperteile! — Der Kopf des Schweines ist lang und hat einen Rüssel. Mit dem Rüssel kann es in der Erde wühlen. Die Augen des Schweines sind klein. Seine Zähne sind glänzendweiß und stark. Seine beiden Ohren sind lang und schlaff. Das Schwein hat einen kurzen und dicken Hals. Sein Rumpf ist plump, langgestreckt und breit gedrückt. Die vier Beine sind nur kurz. An jedem Fuße sitzen zwei längere Vorderzehen und zwei kürzere Hinterzehen. Die Zehen sind mit schwarzen Hornschuhen umgeben, welche Hufe ge- nannt werden. Welche Tiere haben nur einen Huf? Welche besitzen deren zwei? Das Schwein hat gar vier, also viele Hufe, es ist daher ein Vielhufer. Der Schwanz des Schweines ist kurz und geringelt (Ringelschwanz.) Sein ganzer Körper ist mit steifen Haaren bewachsen, die man Borsten nennt. Das dünne Borstenkleid verlängert und ver- dichtet sich auf dem Rücken zu einem Kamme. Das Schwein frißt alles, was nur zu genießen ist: Kartoffeln, Milch, Mehl, Rüben, Eicheln, tierische Stoffe u. s. w., es ist ein Alles- fresser. Es verzehrt eine große Menge Futter, es ist ein sehr ge- fräßiges Tier. Kommt seine Fütterungszeit, so grunzt es; wird ihm Futter in den Trog geschüttet, so fährt es mit großer Gier darauf los, ja steigt wohl gar mit den Vorderbeinen in den Trog. — Das

2. Handbuch für den Anschauungsunterricht und die Heimatskunde - S. 188

1892 - Berlin : Wreden
188 23. Die Laube. An der rechten Seite unseres Gartens befindet sich eine schöne Laube, — Gartenlaube. Woher kommt der Name Laube? Die Laube ist aus mehreren Pfählen gebaut, die in der Erde befestigt sind. Die Pfähle stehen senkrecht. An den Pfählen sind wieder Latten befestigt; welche Richtung haben diese? Womit ist die Laube oben geschmückt? Beschreibe die Fahne! — Die Laube ist mit wildem Wein bepflanzt, — Weinlaube. Der Wein schlingt sich an der Laube empor. Das grüne Laub schützt im Sommer gegen die Hitze, es giebt kühlen Schatten. Darum ist die Laube ein angenehmer Aufenthalt in der Sommerzeit. Die Eltern setzen sich häufig in die schattige Laube. Aufgabe. Zeichnen einer Laube. 24. Das Llumtubcet. Im Garten hat die Mutter mehrere Stückchen Land, auf denen nur Blumen wachsen; das sind die Blumenbeete. Sie sind meistens rund oder länglich-rund (oval). Die Blumenbeete sind von Buchsbaum, Marien- blümchen oder anderen Pflanzen eingefaßt. Auf denselben wachsen Rosen, Tulpen, Nelken, Kaiserkronen, Stiefmütterchen, Astern und andere schöne Blumen. Es ist der Mutter größtes Vergnügen, sie zu pflegen. Hat es im Sommer einige Tage nicht geregnet, so sehen die Blumen ganz traurig aus; sie lassen die Blätter und Blüten hängen. Nun holt die Mutter Wasser herbei und begießt sie. Bald nachher stehen sie wieder frisch da, und es ist eine Lust, sie anzusehen. Stellt sich auf einem Beete Unkraut ein, so jätet es die Mutter schnell aus, damit es den Blumen die Nah- rung nicht entzieht. Zuweilen pflückt die Mutter mehrere Blumen ab und bindet daraus einen Strauß, einen B l u m e n st r a u ß. Sie stellt ihn in die Stube oder schenkt ihn ihrer Freundin, die keinen Garten hat. Diese freut sich immer sehr darüber; die liebe Mutter aber fühlt sich recht glück- lich, wenn sie anderen eine Freude bereiten kann. Viii. Das Feld. A. Übersichtliche Besprechung. Jetzt geht mit mir hinaus aufs Feld Und schaut euch an die schöne Welt. Dann folgt mir in den grünen Wald, Wo manches frohe Lied erschallt. Wo Blumen blühn und Blätter rauschen — Dort laßt uns ruhn, dort laßt uns lauschen. (Fr. Hoffmann.)

3. Handbuch für den Anschauungsunterricht und die Heimatskunde - S. 237

1892 - Berlin : Wreden
237 reitet sie ihm dann? Pein oder großen Schmerz. Sprecht nach: „Geht dir so schnell" u. s. tu. Der gute Mann warnt das Fischlein noch weiter: „Siehst du nicht sitzen den Knaben dort? Fischlein, geschwinde schwimme fort!" Auf wen weist der Mann also hin? Wie fragt er das Fischlein? Siehst du den Knaben nicht, der eine gefährliche Angel in der Hand hat und dich fangen will? meint er. Und noch einmal fordert er das Fischlein dringend aus, ganz schnell fortzuschwimmen; in welchen Worten? Wiederholung und Zusammenfassung! Ob das Fischlein wohl auf die Warnung des freundlichen Mannes hört? „Fischlein möcht' es wohl besser wissen. Sahe nur nach dem fetten Bissen." Das Fischlein wollte klüger sein, als der gute Mann. Es hörte nicht auf seine Worte. Wonach sah es nur? Nach dem Würmchen, dem fetten Bissen. Es hatte Hunger, und der fette Bissen gefiel ihm gar sehr. Sprecht: „Fischleiu möcht' es wohl" u. s. w. „Meinte, der Knabe mit seiner Schnur Wäre hier so zum Scherze nur!" Was dachte oder meinte das Fischlein also von dem Knaben mit seiner Schnur? Er wollte nur im Wasser spielen und säße nur zu seinem Vergnügen, zum Spaße da. Wiederholung! „Da schwamm es herbei, da schnappt' es zu: Nun zappelst du, armes Fischlein, du!" Was that das Fischlein, um den fetten Bissen zu bekommen? Was geschah aber mit dem Fischlein? Nun suchte es von der Angel wieder loszukommen; was that es? Wie mag es das wohl gemacht haben? Doch alles Zappeln war vergeblich. Was hat der Knabe nun wohl mit dem gefangenen Fischlein gemacht? Seht, so übel erging es dem Fischlein, das nicht hören wollte. „Wer nicht hören will, muß fühlen." Wieder- holung und Einübung des ganzen Gedichtes! 7. Der Frosch. Wie heißen die lustigen Musikanten, die in den warmen Frühlings- und Sommernächten ohne Aufhören ihr einförtniges Konzert hören lassen? Ja, das sind die Frösche. Hier zeige ich euch einen solchen Musikanten, den grünen Wasserfrosch. Betrachtet ihn! Sein Körper ist etwa sieben Centimeter lang; er ist plump und breit gedrückt. Nennt die Hauptteile, aus denen er besteht! An den Seilen seines dicken Kopfes sitzen zwei große

4. Handbuch für den Anschauungsunterricht und die Heimatskunde - S. 254

1892 - Berlin : Wreden
254 Winter beschaffen? Womit waren die Flüsse und Teiche überzogen? Wo- mit war die Erde überall bedeckt? Wo waren viele der lieben Vögel, die uns im Sommer erfreut hatten, im kalten Winter geblieben? Jetzt ist es draußen ganz anders geworden. Wie scheint die Sonne vom Himmel hernieder? Wie ist daher die Luft geworden? Woinit sind die Bäume geschmückt? Womit lind die Wiesen bedeckt? Was erfreut uns in den Gärten? Auch die Zugvögel wissen, daß der schone Frühling zu uns gekommen und der Sommer nah ist; was geschieht deswegen von ihnen? Ii. Besprechung des Bildes. An einem schönen Frühlingsmorgen sieht eine Bauerfrau aus dem Fenster heraus und erblickt auf dem Dache die Störche; sie eilt zu ihren Kindern und ruft ihnen voller Freude zu: „Die Störche sind wieder da!" Jubelnd eilen die Kinder auf den Vorbau (Balkon) des Hauses. Dort sehen wir sie stehen. Wieviele Kinder erblickt ihr? Otto betrachtet das Thun und Treiben der ange- kommenen Gäste gar sorgfältig und ruft ihnen sicher einen freundlichen Gruß zum Willkommen zu. Was mag er wohl gesagt haben? Mariechen streckt ihnen die Arme entgegen und möchte sie am liebsten vor Freude umarmen. Selbst die kleine Anna, welche die Mutter auf dem Arme trägt, zeigt freudig aus die großen Vögel hin. Auf der Straße kommt der kleine Ernst daher gegangen. Sicher hat er gehört, daß die Störche angekommen sind, und nun hält es ihn nicht mehr länger im Hause, er niuß sie sehen. Bald werden auch die übrigen Kinder des Dorfes sich so einstellen und die Störche begrüßen. Zusammenfassung! Nun wollen wir die zurückgekehrten Störche genauer betrachten! Weit, sehr weit sind sie hergekommen und haben doch ihr altes, liebes Nest wieder gesunden. Wo findet sich dasselbe? Was ragt an der Seite des Nestes am Giebel des Hauses empor? Zwei große Pferdeköpfe. In nmnchen Gegenden werden dle Banerhäuser mit solchen Pferdeküpfen verziert. Woraus ist das Nest gebaut? Wie stolz steht der Herr Storch in seinem weißen und schwarzen Kleide auf seinen langen Stelzbeinen da! Den Kopf mit den klugen Augen und dem roten Klapperschnabel hat er zur Seite gewandt, und nun schaut er von seiner Höhe umher. Was mag er wohl sehen wollen? Ob die Leute, die jungen und alten, im Dorfe noch leben, die immer so freundlich gegen ihn gewesen sind, ob die Häuser noch alle stehen und die Wiesen noch da sind, wo er früher immer Frösche gefangen hat u. s. w. Könnte der Stroch sprechen, würde er uns das alles erzählen und sagen: „Die Sonne scheint, der Sommer ist nah, Nun sind auch wir Störche wieder da. Wir haben im fernen Land unterdessen Nicht unser liebes Nest vergessen. Da steht's noch, nun wollen wir's putzen und hüten Und still drin wohnen und fröhlich brüten."

5. Handbuch für den Anschauungsunterricht und die Heimatskunde - S. 330

1892 - Berlin : Wreden
330 und ist blind geworden. Nun hat er niemanden mehr, der für ihn sorgt, und er selbst kann sein Brot nicht mehr verdienen. Ta muß der arme, blinde Mann große Not leiden, besonders im kalten Winter. Er geht nun von Haus zu Haus und bittet die Leute um eine Gabe, ein Almosen, — er bettelt, ist ein Bettler. Der blinde Bettler hat einen treuen Hund, der führt ihn im Dorfe umher. In seiner Hand trägt er einen starken Stock; wozu dient ihm dieser? Die Leute aber haben Mitleid mit dem unglücklichen Manne. Jetzt steht er vor einer Frau und bittet sie um eine Gabe. Die Frau hat ein kleines Kind auf dem Arme; ein größeres steht neben ihr. Der arme Mann thut ihr so leid; sie legt ihm ein Geldstück in seine Mütze, — sie ist eine gute, barmherzige Frau. Der Bettler sagt ihr seinen Dank und geht dann weiter. Am Abend konunt er wieder nach Hause; nun kann er sich Brot und ein Bündel Holz kaufen, um seine Wohnung zu erwärinen. Manche Kinder verlieren schon früh den lieben Vater und die liebe Mutter, die für sie sorgen, sie werden Waisenkinder. Da gehen sie wohl auch umher und bitten um Brot und Kleidung. Die armen Kinder! Danket Gott, daß ihr eure lieben Eltern noch habt, die für euch sorgen! Ich bin ein armes, armes Kind; Denn Vater und Mutter sind tot. Durch meine Kleider bläst der Wind, Ich hab' kein Slücklein Brot. Ihr Kinder, die ihr glücklich seid llnd Vater und Mutter habt, O gebt mir doch ein warmes Kleid, Ein Stücklein, das mich labt! (Staub-) 7. Der Schmied. In jenem großen Hause wohnt ein Mann, der von seiner Arbeit ganz schwarz aussieht; er hat ein ledernes Schurzfell vorgebunden und schwingt immer den Hammer, — dieser Mann ist der Schmied. Er arbeitet in der Schmiede. Er hat im Winter viel zu thun. Der Meister kann die Arbeit nicht allein fertig schaffen; wie viele Gesellen sind ihm behülflich? Die Schmiedewerkstatt steht offen; wir können deshalb zum Teil hinein sehen. Auf der Feuerstelle (Esse) brennt ein großes Feuer, das durch Steinkohlen unterhalten wird. Neben der Feuerstelle ist der Blasebalg; wird er durch einen Gesellen auf und nieder gezogen, so bringt er das Feuer in starke Glut. Der Meister legt ein Stück Eisen in das Feuer. Nach einiger Zeit ist dieses rotglühend geworden. Nun nimmt er es mit einer Zange aus dem Feuer heraus und legt es auf den Amboß. Dieser ist aus Eisen gemacht und so schwer, daß ihn keiner heben kann. Der Meister schlägt mit einem kleinen Hammer auf das glühende, weiche Eisen. Sein Gesell aber hat einen viel größeren Hammer; diesen faßt er mit beiden Händen an und schlägt nun mit ihm zu. Dabei fliegen die Funken wie feurige Sternchen nach allen Seiten hin;

6. Handbuch für den Anschauungsunterricht und die Heimatskunde - S. 334

1892 - Berlin : Wreden
334 sprechen des Vogels: „Lieben Leute" u. s. w. Einübung der ganzem Strophe. — Ob die Leute die Bitte des Vogels wohl erhört haben? Strophe 2. „Sie ließen ihn ein in seiner Not. Er suchte sich manches Krümchen Brot, Blieb fröhlich manche Woche da!" Das hungernde und frierende Vögelchen that den Leuten gar leid,, sie fühlten seine Not, sein Leid mit; wie waren sie also? Sie waren mitleidig. Und was thaten die mitleidigen Menschen? Nun war das Vögelchen in der warmen Stube und brauchte nicht mehr zu frieren. Was fand es aber auch in der Stube? Da war es auch gegen den Hunger geschützt. Wie war ihm jetzt zu Mute? Wie hat es das wohl gezeigt, daß es so fröhlich war? Es hüpfte still umher und sang. So blieb es fröhlich manche Woche da. Wiederholt, wie die Leute dem Vogel halfen und wie dieser manche Woche bei ihnen fröhlich war! „Sie ließen ihn ein" u. s. w. „Doch als die Sonne durchs Fenster sah. Da saß er immer so traurig dort; Sie machten ihm auf, husch! war er fort." Mehrere Wochen waren dahingegangen. Die Sonne schien wieder warm in die Fenster des Landmannes hinein, die Bäume wurden grün, die Vögel draußen sangen; welche Zeit war also nach dem kalten Winter gekommen? Nun hüpfte der Vogel in der Stube nicht mehr fröhlich um- her und sang auch nicht niehr; wie saß er immer da? Warum aber war er jetzt wohl so traurig? Er wollte gern im Freien sein. Die Leute sahen, wie der Vogel, den sie alle lieb hatten, so traurig geworden war; wiederum hatten sie Mitleid mit ihm, und was thaten sie? Da ward der Vogel froh; wie zeigte er das? Ja, rasch breitete er seine Flügel aus, und husch, d. h. sehr schnell, war er fort. Nun war er draußen; was mag er hier wohl gethan haben? Lernet: „Doch als die Sonne durchs Fenster sah" u. s. w. Einübung der ganzen Strophe und des ganzen Gedichtes. Zugabe a. Die kleinen Tierfreunde. Es war um die liebe Weihnachtszeit. Die Kinder saßen au einem kalten Sonntage im Zimmer still beisammen und freuten sich auf das nahe Fest. Im Ofen knisterte das Feuer, aber draußen war es grimmig kalt. Die Schneeflocken fielen immer dichter und dichter und überzogen den Hof mit einer weißen Decke. Die kleinen Sperlinge aber saßen traurig auf dem großen Apfelbaume vor dem Fenster und schüttelten ihr graues Gefieder. Für sie gab es keine schone Weihnachtszeit und keine Freude, iondern nur Hunger und Frost. Das that den Kindern weh, und sie sprachen zum Vater: ,,11ns dauern diese armen Tierchen. Erlaubst du, daß wir ihnen eine kleine Christ- bescherung bereiten dürfen?" Der Pater erlaubte es den guten Kindern gern. Nun sprangen die Kinder über den Hof zur Scheune und holten aus derselben eine volle Hasergarbe und stellten sie mitten auf den Hof. Da wurden die Sperlinge

7. Handbuch für den Anschauungsunterricht und die Heimatskunde - S. 283

1892 - Berlin : Wreden
283 b. Streit d er Waldbäume. Die Bäume des Waldes hatten einmal Streit miteinander, welcher von ihnen wohl der beste und nützlichste sei. Da.trat die Eiche hervor und sagte: „Seht mich an, ich bin hoch und dick und habe viele Aste, und meine Zweige sind reich an Blättern und Früchten." „Das ist wohl wahr," sagte die schlanke Buche; „aber mein Holz lieben die Leute mehr, als das deinige. Ich heize ihnen damit im strengen Wmter das wohn- liche Stübchen, und meine Frucht liefert ihnen ein treffliches Ol." — „Da bin ich ein anderer Baum," sagte die Birke. „Schon im Mai stehe ich im Blütenschmucke und putze mit meinem grünen Laube und den weißen Kätzchen die Wohnungen der fröhlichen Menschen auch zum lieben Pfingstfeste. Und winke ich den bösen Buben, so werden sie gleich artig und folgen fein Valer und Mutter." —..„Ich bin nützlicher als ihr alle," sagte die Tanne. Mit meinem Holze heizt man die Öfen und baut man die Häuser; mich schneidet man zu Brettern und macht Tische, Stühle und Schränke, ja sogar Schiffe daraus. Dazu bin ich im Winter nicht so kahl wie ihr, bin das ganze Jahr hindurch grün und schön. — Endlich habe ich noch einen Vorzug. Wenn Weihnachten wird, dann kommt das Christkindchen, setzt mich in sein schönes Gärtchen und hängt goldene Äpfel und Nüsse, Mandeln und Rosinen an meine Zweige. Und über mich freuen sich dann alt und jung am allerliebsten." (Nach Curtman.) 4. Die Erdbeere. Rätsel. Im Wald ein grünes Tischchen steht Für jeden, der vorüber geht; Es steht darauf ein Törtchen rot, So würzig süß wie Zuckerbrot, Und in dem Grase ringsumher Da stehen solcher Tischchen mehr. Die Kinder springen oft hinaus Und holen Törtchen sich zum Schmaus. Die Walderdbeere hat einen schiefen Wurzelstock. Aus diesem wachsen Stengel, Blätter und seitliche Ausläufer, welche wieder Wurzeln schlagen, hervor. Die Blätter sind dreizählig; jedes Blättchen ist eiförmig, grobgesägt und behaart. Der zottige Stengel trägt weiße Blüten. Die Frucht ist kugelig oder kugelförmig und rot gefärbt. Sie hat das Aussehen einer Beere, besteht aber eigentlich nur aus dem fleischig ge- wordenen Fruchtboden, mit dem viele körnerartige Früchtchen (Nüßchen) verwachsen sind. Die Früchte sind sehr saftig und schmecken säuerlichsüß und würzig. Wir essen sie gar gern. Zugabe a. Die gutherzige Marie. Ein alter Soldat mit einem Stelzfüße kam in ein Dorf und wurde hier plötzlich krank. Er konnte nicht weiter reisen, mußte in einer Scheune aus Stroh liegen, und es ging ihm sehr traurig. Die kleine Atarle, die Tochter eines armen Korbmachers, hatte mit dem kranken Manne das herzlichste Mitleiden. Sie besuchte ihn alle Tage und schenkte ihm jedesmal einen Sechser.

8. Handbuch für den Anschauungsunterricht und die Heimatskunde - S. 342

1892 - Berlin : Wreden
342 Schaut er sich auch die Augeu blind. — Gar ärgerlich er sich da dreht, Brummt mürrisch in den Bart und geht. (Dieffenbach.) 13. Das iveihnachtsfest. 1. Wenn der Winter auch kalt und unfreundlich ist, so hat er doch auch mancherlei Freuden: Schlittenfahrten, Schlittschuhlaufen, Schnee- männermachen. Das Allerbeste aber, was er bringt, ist das liebe Weih- nachtsfest. An diesem Feste ist Jesus Christus geboren, von dem ich euch schon so manches erzählt habe; es ist also sein Geburtsfest und wir nennen es daher auch das Christfest. Jesus Christus ist in einer Nacht geboren; diese heißt Christnacht, die Weihnacht. Der Abend vorher wird der Christabend, der heilige Abend genannt. Das Weihnachtsfest wird im Monat Dezember gefeiert, der deshalb auch den Namen Christmonat führt. Alle freuen sich auf das Weihnachtsfest, am meisten aber die Kinder; denn das Christkindchen wird ihnen ja mancherlei Gaben bescheren. Daraus denkt jetzt das ganze Haus; die Mutter sucht die Gaben im Stillen aus, und die Kinder raten und hoffen, was sie wohl empfangen werden. 2. Endlich ist der Christabend gekommen. Es wird dunkel. Die Eltern sind allein in der Wohnstube, die Kinder müssen in der Neben- stube das Zeichen erwarten. Da klingelt es, und die Thür wird geöffnet! Welche Pracht, welche Freude! Da steht ein Tannenbaum mit strahlen- den Wachslichtchen auf den Ästen, mit goldenen Nüssen und Mandeln, mit Schnüren von Rosinen und rotbackigen Äpfeln. Alles ist mit herr- lichen Dingen behängt, und unten herum stehen und liegen noch Spiel- sachen in Menge: Lämmchen in dem Garten, worin das Bäumchen steht, und ein Schäfer, der die Lämmchen weidet. Und erst die Teller für jedes einzelne Kind! Da liegen Puppen für die Mädchen und Peitschen für die Knaben, darunter Pfeffernüsse, Marzipan, Nüsse und Kuchen. Auch die Größeren haben ihre Teller. Auf dem einen liegt ein Buch im schönen Einbande. Auf dem anderen ist ein zusammengerolltes Tuch zu sehen. Nun greift jedes zu; jedes betrachtet seine Geschenke. Es be- wundert sie und ruft die Geschwister herbei, um sie ihnen zu zeigen. — Doch nun fällt den Kindern auch ein, daß sie dieses alles von den lieben Eltern erhalten haben, und sie gehen hin und danken ihnen und küssen sie. Einige Kinder haben auch daran gedacht, den Eltern eine Freude zu machen; sie schleichen sich fort und bringen denselben auch eine Be- scherung. Martha hat dem Vater ein Paar Strümpfe gestrickt. Der Vater freut sich gar sehr darüber und dankt der guten Martha. Karl hat der Mutter ein Pappkästchen gearbeitet; sie küßt ihn dafür und er hat ebensoviel Freude an dem Geschenke, das er gegeben, wie an denen, die er empfangen hat. Aber auch an den Herrn Christus wird gedacht, dessen Geburtstag von allen Christen gefeiert wird. Weil er die Kinder

9. Handbuch für den Anschauungsunterricht und die Heimatskunde - S. 343

1892 - Berlin : Wreden
343 so lieb hatte, so geben alle Leute noch heute, am Christustage, den Kindern Geschenke. Auch arme Kinder, denen ihre Eltern nichts bescheren können, soll man nicht vergessen. Am ersten Feiertage geht zu ihnen und gebt ihnen auch etwas von eurem Überflüsse. (Nach Curtman.) Zugabe a. Rätsel. Ich kenne ein Bäumchen gar fein und zart, Das trägt auch Friichte seltener Art. Es funkelt und leuchtet mit Hellem Schein Weit in des Winters Nacht hinein. Das sehen die Kinder und freuen sich sehr Und pflücken vom Bäumchen und pflücken es leer. b. Der Tannenbaum. 1. So manches Bäumlein in dem Wald Verliert im Herbst die Blätter, Jedoch der liebe Tannenbaum Der trotzet Wind und Wetter. 2. Ist alles draußen öd und leer, Steht er im grünen Kleide, Und setzt sich stolz sein Käpplein auf, Ein Käpplein weiß wie Kreide. 3. Das nimmt er aber artig ab Am heil'gen Weihnachtsfeste, Und grüßet liebevoll und gut Uns Kinderlein aufs beste. 4. O Tannenbaum, o Tannenbaum, Du kannst mir sehr gefallen, Du bist der allerliebste mir Doch von den Bäumen allen. (W. Hoffmann.) o. Vor Weihnachten. 4. Still, Knaben und Mädchen! Es schaut durch das Lädchen Christkindlein zum Fenster herein! Da sieht es gleich hinter Den Vorhang der Kinder Und horcht, ob sie etwa nicht schrein. 2. Und wenn sie gehorchen, So bringt's ihnen morgen Viel Sachen von Zucker und Gold. Drum legt euch zufrieden, Dann hat es beschieden Bis morgen früh, was ihr nur wollt. (Fr. Güll.) ä. Der Traum. 1. Ich lag und schlief, da träumte mir Ein wunderschöner Traum: Es stand auf unserm Tisch vor mir Ein hoher Weihnachtsbaum.

10. Handbuch für den Anschauungsunterricht und die Heimatskunde - S. 345

1892 - Berlin : Wreden
345 f. Weihnachten. Wenn's letzte Blümchen ansgeblüht, Und Schnee und Frost die Luft durchzieht, Dann kommt der liebe Weihnachtsmann Und klopft an unsre Hausthür an. Wir alle rufen froh: „Herein!" Und schnell läßt ihn der Vater ein. Dann geht er zu der Mutter hin Und fragt, ob ich auch artig bin, Ob ich kann fleißig, folgsam sein Und lernen gut und beten fein. Und bin ich dann ein gutes Kind, So greift er in den.,Sack geschwind, Nimmt Nüss' und Äpfel viel heraus Und legt sie auf dem Tische aus, Dazu noch Puppen und ein Buch, Ein neues Kleid, ein buntes Tuch; Dann hat er auch noch mitgebracht Den Weihnachtsbaum in schönster Pracht Mit vielen, vielen hellen Kerzen Und schönen süßen Zuckerherzen. Kling! Kling! tönt dann sein Glöckelein; Schnell springe ich zur Thür hinein Und sehe, was der Weihnachtsmann Doch alles, alles bringen kann. Drum will ich auch recht artig sein, Damit sich meine Eltern freun. Dann klopft der liebe Weihnachtsmann Im nächsten Jahre wieder an. (Aug. Hermann.) 14. Die Zeit. 1. „Wann seid ihr heute Morgen zur Schule gekommen? —In- dem ich so frage, will ich die Zeit eures Kommens wissen. Mit welchem Worte habe ich das ausgedrückt? — Was gebet ihr an, wenn ihr auf meine Frage antwortet: Um acht Uhr u. s. w. — Auf welches Wort habt ihr damit geantwortet? — Mit welchen Worte kann man nach der Zeit fragen?" Wie lange bleibt ihr heute Morgen in der Schule? — Was will ich wiederum wissen, indem ich so frage? — Mit welchem Worte habe ich jetzt ausgedrückt, daß ich die Zeit wissen will? — Was habt ihr an- gegeben, indem ihr antwortet: Drei Stunden u. s. w. — Auf welches Wort antwortet ihr damit? — Wie kann man also noch fragen, wenn man die Zeit wissen will? Heute arbeiteich; gestern habe ich gearbeitet; morgen werde ich ar- beiten. Welche Wörter in diesen Sätzen geben die Zeit an und beant- worten die Frage: wann? — Die Zeit, welche ich mit dem Worte heute nenne, ist noch gegenwärtig; das Wort gestern nennt die vergangene und das Wort morgen die zukünftige Zeit, — Gegenwart, Ver-
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