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1. Für Oberklassen - S. 431

1870 - Altenburg : Bonde
431 4) Als man die 2000 Jahre alten Getreidekörner in die Erde gesteckt hatte, gingen sie srisch und grün auf. Dieser zusammengesetzte Satz ist ein Satzgefüge. Wir können ihn sogleich in einen erweiterten einfachen Satz um- wandeln: Nach dem Stecken der 2000 Jahre u. s. w. Bei der Vergleichung des einfachen Satzes mit dem zusammengesetzten finden wir, daß die Ergänzung im einfachen Satze, welche einen Umstand der Handlung bezeichnet: „nach dem Stecken" im zusammengesetzten Satze der Nebensatz geworden ist. Es gibt dem- nach Nebensätze, welche einen Umstand der Handlung umschreiben; sie heißen Umstandssätze. Der eben angeführte Nebensatz ist ein Umstandssatz der Zeit. — In dem Satzgefüge: Wo das Würzelchen Speise und Trank findet, da senkt es sich hinab, ist der Nebensatz ein Umstandssatz des Ortes. — Das Latzgefüge: Um besser nach Speise und Trank suchen zu können, theilt sich das Würzelchen in kleine Fasern, hat zum Nebensätze einen Umstandssatz des Zweckes. — In dem Satzgefüge: Das Würzelchen streckt seine Fasern aus, wie der Polyp seine Arme, ist der Nebensatz ein Umstandssatz der Art und Weise. — Einen Umstandssatz des Grundes finden wir än dem Nebensätze des folgenden Satz- gefüges: Weil die aus der Erde aüffteigenden Dünste der Aehre schaden würden, darf sie nicht so tief unten am Boden bleiben. Aufgaben: Gib aus dem Lesestücke Nr. 94 an, welche Nebensätze Sub- jectiv-, welche Beifüge-, welche Ergänzungs- und welche Umstandssätze sind! — Bilde selbst über die Steinkohle 5 Satzgefüge mit Nebensätzen der einen oder anderen Art. §. 11. Die Stellung des Nebensatzes. Wer ein Körnlein nimmt, hält etwas Lebendiges in der Hand. — Der Mann, welcher ein Körnlein nimmt, hält---------— Derjenige hält etwas Leben- diges in der Hand, der .... — Diese Beispiele lehren uns, daß der Nebensatz bald vor, bald zwischen den einzelnen Satzgliedern mitten im, bald nach dem Hauptsatze stehen kann. Im ersten Falle heißt der Nebensatz Vorder-, im zweiten Zwischen-, im dritten Nachsatz. Der Nebensatz wird durch ein Komma vom Hauptsatze getrennt: ist er ein Zwischensatz, so steht vor ihm und nach ihm ein Komma. Ausgabe: Gib in deinen 5 letzten Satzgefügen über die Steinkohle dem Nebensätze die erwähnte dreifache Stellung und brauche dabei die wichtigen Satzzeichen! §. 12. Die verkürzten Sätze. Lesestück Nr. 96, Seite 63: Das Veilchen. 1) Es ist ein Glück für das Veilchen, die abgetragenen Sommerkleider der Büsche als warme Decken im kalten Winter zu haben. Der Nebensatz in diesem Satzgefüge müßte eigentlich heißen: ..., daß vaö Veilchen die abgetragenen Sommerkleider ....hat. Der Satzgegcnstand des Nebensatzes: das Veilchen ist bereits im Hauptsatze dagewesen; darum läßt man ihil weg. Ebenso läßt man das Wörtchen weg, welches den Nebensatz mit dem Hauptsatze verbindet: „daß", und statt der Form des Zeitwortes „hat" setzt man haben mit voran- gestelltem „zu." Der auf diese oder ähnliche Weise entstandene Satz ist ein verkürzter Satz. 2) Fragen wir, welcher Art des Nebensatzes der oben stehende Nebensatz angehört, so ist die Antwort: Er ist ein Subjectivsatz; darum ist dann auch der verkürzte Satz ein v erkürzter Sub jectiv satz. , In den himmelblauen Saal seiner Blüthe, mit seidenen Tapeten geschmückt, führt eine goldene Pforte. In diesem Satzgefüge ist der Beifügesatz verkürzt worden; wir haben darum hier einen verkürzten Beifügesatz. ^bietet den Büschen, mit ihren abgetragenen Sommerkleidern das Beuchen mt Winter zuzudecken. In diesem Satzgefüge haben wir einen ver- kürzten Ergänzungssatz.

2. Für Oberklassen - S. 432

1870 - Altenburg : Bonde
432 Dagegen ist in dem Satzgefüge: Am Sonntage kommen die Kinder zur Hecke, das Veilchen^zu suchen, der Nebensatz ein verkürzter Umstandssatz. Aufgaben: Tuche aus Lesestück Nr. 109 die verkürzten Sätze aus und gib an, von welcher Art jeder einzelne ist! Bilde über das Veilchen 4 Satz- gefüge in der Weise, daß in jedem ein verkürzter Satz anderer Art vorkommt! .. Gib an, was für Sätze die im Lesestücke Nr. 109 vorkommenden sind! Beispiel: Der Maulwurf.........Unterwelt ist ein erweiterter einfacher Satz. — Dort........ Schloß ist ein Satzgefüge. — Wo der große Apfelbaum______________ sendet ist Nebensatz, er ist ein Umstandssatz des Ortes. — Dort hat König_____ Schloß ist der Hauptsatz. — Wohl geschützt . .. geglättet ist ein Satzgefüge. — Wohl geschützt ... Seiten ist ein verkürzter Beifügesatz, ebenso: vollauf ... geglättet. — Den Hauptsatz bilden die Worte: wölbt .... Wohngemach. Zweiter Theil. Die Wortlehre. § 13. Das Dingwort. Lesestück Nr. 155. Seite 122: Der Storch. 1) Mit den ersten lauen Märzwin den kommt der Storch zurück. Den Märzwind fühlen wir, wenn er uns über das Gesicht hinstreicht, wir hören ihn in den Wipfeln der Bäume rauschen, wir sehen, wie er den Schnee in Wasser verwandelt und die Bäume schüttelt. Der Märzwind ist also Etwas, was wir sehen, hören, fühlen, überhaupt mit unseren Sinnen wahrnehmen können, ist ein Ding. Auch der Storch ist ein Ding. Warum? Er unterscheidet sich aber von dem Winde dadurch, daß er lebendig ist, daß er denkt, will, fühlt, er ist eine Person. März- wind und Storck sind demnach Wörter, welche ein Ding, eine Person bezeich- nen. Solche Wörter heißen Ding- oder Hauptwörter. Den Muth des Storches sehen wir mit leiblichen Augen nicht. Wirsehen nur, daß er den Eindringling ruhig erwartet, ihn wüthend angreift, verjagt, und schließen daraus, daß der Storch Muth hat. Es gibt also auch Dinge, welche wir nicht mit den leiblichen Sinnen wahrnehmen, die wir uns denken, vorstellen. Natürlich sind die Wörter, welche solche gedachte Dinge bezeichnen, auch Ding- wörter. Ausgabe: Suche im Lesestücke die Dingwörter auf, welche sinnlich wahr- nehmbare Dinge, die Dingwörter, welche gedachte Dinge, die Dingwörter, welche Personen bezeichnen! 2) Der Vater ist ein Mann, die Mutter ist ein Weib, das Haus ist eine Sache. Hiernach redet man von einem dreifachen Geschlechte der Dingwörter, dem männlichen, dem weiblichen, dem sächlichen. Zur Bezeichnung des Geschlechts braucht man die Geschlechtswörter, und zwar zur Bezeichnung des männ- licken Geschlechts die Geschlechtswörter: der, ein, zur Bezeichnung des weib- lichen Geschlechts die Geschlechtswörter: die, eine, zur Bezeichnung des säch- lichen Geschlechts die Geschlechtswörter: das, ein. Aufgabe: Gib den Unterschied zwischen der und das Band, Bund, Bauer, Chor, Erbe, Gehalt, Harz, Lohn, Mensch, Messer, Reis, Schild, Stift, Theil, Thor, Verdienst; der und die Geißel, Heide, Hut, Kiefer, Kunde, Leiter, Mast, Schenke, See, Sprosse; das und die Erkenntniß, Gift, Mandel, Mark, Steuer. 3) Der Storch richtet zischend den Schnabel empor. Die Kämpfer bohren einander die Schnäbel in Hals und Brust. — Im ersten Satze ist nur von einem Schnabel die Rede, das Dingwort Schnabel steht in der Einheit; im zweiten Satze ist von mehreren Schnäbeln die Rede, das Dingwort Schnabel steht in der Mehrheit. Aufgabe: Gib den Unterschied zwischen: „die Bande und die Bänder, die Banken und die Bänke, die Gesichte und die Gesichter, die Lichte und die

3. Für Oberklassen - S. 444

1870 - Altenburg : Bonde
444 5 Der Schweizer. 1. Zu Straßburg auf der Schanz, da ging mein Trauren an; das Alphorn hört ich drüben wohl anstimmen, ins Vaterland mußt ich hinüberschwimmen! Das ging nicht an! , 2. Ein Stund Wohl in der Nacht sie haben mich gebracht; sie führten mich gleich vor des Hauptmanns Haus, ach Gott! sie fischten mich im Strom aus; mit mir ists aus! 3. Früh Morgens um zehn Uhr stellt man mich vor das Regiment; ich soll da bitten um Pardon, und ich bekomm gewiß doch meinen Lohn, das weiß ich schon. 4. Ihr Brüder allzumal, heut seht ihr mich zum letzten Mal; der Hir- tenbub ist doch nur Schuld daran, das Alphorn hat mir solches angethan, das klag ich an! 5. O Himmelskönigin, Herr! nimm du mein arme Seel dahin! nimm sie zu dir in Himmel ein, laß sie ewig, ewig bei dir sein, und vergiß nicht mein! 6. Der Wanderer in der Sägemühle. 1. Dort unten in der Mühle saß ich in süßer Ruh und sah dem Räderspiele und sah den Wassern zu, und sah den Wassern zu. 2. Sah zu der blanken Säge, es war mir wie ein Traum, die bahnte lange Wege in einen Tannenbaum. 3. Die Tanne war wie lebend, in Trauermelodie durch alle Fasern bebend sang diese Worte sie: 4. Du kehrst zur rechten Stunde, o Wanderer, hierein, du bists, für den die Wunde mir dringt ins Herz hinein. 5. Du bists, für den wird werden, wenn kurz gewandert du, dies Holz im Schooß der Erden ein Schrein zur langen Ruh. 6. Vier Bretter sah ich fallen, mir wards ums Herze schwer; ein Wört- lein wollt ich lallen, da ging das Rad nicht mehr. I. Kerner. 7 Prinz Eugen. 1. Prinz Eugen, der edle Ritter, wollt dem Kai- ser wiedrum kriegen Stadt und Festung Belgerad. Er ließ schlagen einen Brucken, daß man kunnt hinüber rucken mit d'r Armee wohl für die Stadt. 2. Als der Bruck'n nun war geschlagen, daß man kunnt mit Stuck und Wagen frei passirn den Donaufluß, bei Semlin schlug man das Lager, alle Türken zu verjagen ihn'n zum Spott und zum Verdruß. 3. Am einundzwanzigsten August so eben kam ein Spion bei Sturm und Regen, schwur's dem Prinz'n und zeigts ihm an, daß die Türken futragie- ren, soviel als man kunnt verspüren, an die dreimal hunderttausend Mann. 4. Als Eugenius dies vernommen, ließ er stracks zusammenkommen sein Generals und Feldmarschalls. Er thät sie recht instruiren, wie man sollt die Truppen führen und den Feind recht greisen an. 5. Bei der Parol Zhät er befehlen, daß man sollt die Zwölfe zählen bei der Uhr um Mitternacht. Da sollt Alles zu Pferd aufsitzen, mit dem Feinde zu scharmützen, was zum Streit nur hätt die Kraft. 6. Alles saß auch gleich zu Pferde, Jeder griff nach seinem Schwerte, ganz still rückt man aus der Schanz. Die Musketier wie auch die Reiter thäten alle wacker streiten, 's war fürwahr ein schöner Tanz. 7. Ihr Constabler aus der Schanze spielet auf zu diesem Tanze mit Karthaunen groß und klein; mit den großen, mit den kleinen auf die Tür- ken, auf die Heiden, daß sie laufen all davon. 8. Prinz Eugenius auf der Rechten thät als wie ein Löwe fechten als Genral und Feldmarschall. Prinz Ludwig ritt auf und nieder: Halt euch brav, ihr deutschen Brüder, greift den Feind nur herzhaft an. 9. Prinz Ludwig der mußt aufgeben seinen Geist und junges Leben, ward getroffen von dem Blei. Prinz Eugen ward sehr betrübet, weil er ihn so sehr geliebet. ließ ihn bring'n nach Pet'rwardein. Altes Lied. 8. Des Knaben Berglied. 1. Ich bin vom Berg der; Hirtenknab, seh auf die Schlösser all herab. Die Sonne strahlt am ersten hier, am längsten weilet sie bei mir. Ich bin der Knab vom Berge!

4. Für Oberklassen - S. 446

1870 - Altenburg : Bonde
446 3. Ihm gehört das Weite, was sein Pfeil erreicht; das ist seine Beute, was da kreucht und fleugt. La la la 2c. ' Schiller. 14. Was ist des Deutschen Vaterland? 1. Was ist des Deutschen Vaterland? ist's Preußenland? ist's Schwabenland? ist's, wo am Rhein die Rebe glüht? ist's, wo am Belt die Möve zieht? O nein, o nein, o nein, o nein! Sein Vaterland muß größer sein! 2. Was ist des Deutschen Vaterland? ist's Vaterland? ist's Steierland? ist's, wo der Marsen Rind sich streckt? ist's, wo der Märker Eisen reckt? O nein, u. s. w. 3. Was ist^des Deutschen Vaterland? ist's Pommerland? Westphalenland? ist's. wo der Sand der Dünen weht? ist's, wo die Donau brausend geht? O nein, u. s. w. 4. Was ist des Deutschen Vaterland? so nenne mir das große Landl ist's Land der Schweizer? ist's Tyrol? das Land und Volk gefiel mir wohl: O nein, u. s. w. 5. Was ist des Deutschen Vaterland? so nenne mir das große Land? gewiß ist es das Oesterreich, an Siegen und an Ehren reich? O nein, u. s. w. 6. Was ist des Deutschen Vaterland? so nenne mir das große Land! ist's, was der Fürsten Trug zerklaubt? vom Kaiser und vom Reich geraubt? O nein, u. s. w. 7. Was ist des Deutschen Vaterland? so nenne endlich mir das Landl ,,So weit die deutsche Zunge klingt, und Gott im Himmel Lieder singt." Das soll es sein, das soll es sein, das, wackrer Deutscher, nenne dein! 8. Das ist des Deutschen Vaterland, wo Eide schwört der Druck der Hand, wo Treue hell vom Auge blitzt und Liebe warm im Her- zensitzt. Das soll es sein, das soll essein, das, wackrer Deutscher, nenne dein! 9. Das ist des Deutschen Vaterland, wo Zorn vertilgt den welschen Tand. Wo jeder Frevler heißet Feind, wo jeder Edle heißet Freund. Das soll es sein, das soll es sein, das ganze Deutschland soll es sein. 10. Das ganze Deutschland soll es sein, o Gott vom Himmel sieh darein, und gieb uns echten, deutschen Muth, daß wir es lieben treu und gut. Das soll es sein, das soll es sein, das ganze Deutschland soll es sein! E. M Arndt. 15. Die Loreley. 1. Ich weiß nicht, was soll es bedeuten, daß ich so traurig bin, ein Märchen aus alten Zeiten, das kommt mir nicht aus dem Sinn. Die Luft ist kühl und es dunkelt und ruhig fließet der Rhein; der Gipfel des Berges funkelt im Abendsonnenschein. 2. Die schönste Jungfrau sitzet dort oben wunderbar, ihr goldnes Ge- schmeide blitzet, sie kämmt ihr goldenes Haar. Sie kämmt es mit goldenem Kamme und singt ein Lied dabei, das hat eine wundersame, gewaltige Melodei. 3. Den Schiffer im kleinen Schisse ergreift es mit wildem Weh; er schaut nicht die Felsenriffe, er schaut nur hinauf in die Höh. Ich glaube, die Wellen verschlingen am Ende noch Schiffer und Kahn, und das hat mit ihrem Singen die Loreley gethan. Heine. 16. Vaterland, l. Kennt ihr das Land, so wunderschön in seiner Eichen grünem Kranz? das Land, wo auf den sanften Höhn die Traube reift im Son- nenglanz? (Chor): Das schöne Land ist uns bekannt, es ist das deutsche Vater- land. 2. Kennt ihr das Land, vom Truge frei, wo noch das Wort des Mannes gilt; das gute Land, wo Lieb und Treu den Schmerz des Erdenlebens stillt? — Das gute Land ist uns bekannt, es ist das deutsche Vaterland. 3. Kennt ihr das Land, wo Sittlichkeit im Kreise froher Menschen wohnt, das heilge Land, wo unentweiht der Glaube an Vergeltung thront? — Das heilge Land ist uns bekannt, es ist ja unser Vaterland. 4. Heil dir, du Land, so hehr und groß vor allen auf dem Erdenrund! Wie schön gedeiht in deinem Schooß der edlen Freiheit schöner Bund!.— Drum wollen wir dir Liebe weihn und deines Ruhmes würdig sein. L. Wächter. Druck ::r Hofbuchdruckerei (H. A. Pier») in Altcn'urg.

5. Für Oberklassen - S. 425

1870 - Altenburg : Bonde
425 bunden sind! Schreibe ferner die Sätze auf, in denen die Verbindung der bei- den Satzglieder durch die Veränderung an der Satzaussage bezeichnet wird'. — Bilde von der ersten, von der zweiten Art je 10 Sätze, in denen vom Mai- käfer geredet wird. §. 4. Der erweiterte einfache Satz. Lesestück Nr. 104, Seite 68: Der Kuckuk. 1) Die Stimme erschallt. Die Stimme des Kuckus erschallt. Der erste Satz ist ein reiner einfacher Satz. Im zweiten Satze steht bei dem Satzgegenstande (die Stimme) noch ein Wort (des Kuckuks), welches angibt, was für eine Stimme unter den vielen Stimmen, die es gibt, gemeint ist. Es bestimmt dieses Wort den Satzgegcnstand näher. — Der Kuckuk ist ein Vogel. Der Kuckuk ist ein scheuer Vogel. Im zweiten Satze steht in der Satzaussage (ist ein Vogel) noch ein Wort (scheuer), welches uns sagt, was für ein Vogel der Kuckuk ist. Es gibt dieses Wort den Unterschied an, der zwischen dem Kuckuk und vielen Vogeln, die nicht scheu sind, Statt fisidet. Es bestimmt die Satzaussage näher. Wir haben demnach Sätze, in welchen der Satzgegenstand, oder die Satzaussage, oder auch beide zusammen durch daneben stehende Wörter näher bestimmt werden. Solche Sätze heißen erweiterte einfache Sätze. 2) Tie Stimme des Kuckuks erschallt. In diesem Satze ist das Wort Stimme näher bestimmt. Stimme bezeichnet Etwas, was ich hören, wahrneh- men kann, ein Ding; daher ist das Wort Stimme ein Dingwort, und des Kuckuks ist die nähere Bestimmung eines Dingwortes, diese nennt man Beifügn ug. — Der Kuckuk frißt Raupen. Zn diesem Satze ist das Wort frißt näher bestimmt. Fressen bezeichnet das, was der Kuckuk thut; es ist darum ein Tbätigkeits - oder ein Zeitwort, und das Wort Raupen ist die nähere Bestimmung eines Zeitwortes. Diese nennt man Ergän- zung. — Die jungen Kuckuke machen Unruhe. In diesem Satze ist die Er- weiterung sowohl durch eine Beifügung, als auch durch eine Ergänzung bewirkt worden. Wir sehen aus diesen Beispielen, daß der reine einfache Satz bald durch die Beifügung, bald durch die Ergänzung, bald durch die Beifügung und die Ergänzung zusammen erweitert wird. Aufgabe. Erweitere 10 reine einfache Sätze, welche du nach dem Lese- stücke bildest, durch Hinzufügung einer Beifügung, einer Ergänzung, einer Bei- fügung und Ergänzung zugleich. §. 5. Auf welche Arten wird die Beifügung ausgedrückt? Lcsestück Nr. 132, Seite 9b: Der Frosch. .„!) Du hast dich über die Sprünge des Frosches gefreut. „Desfrosches" ist Beifügung zu „die Sprünge". Das Wort: Frosch ist ein Dingwort. Die Bei- fügung: des Frosches erhalten wir als Antwort auf die Frage: Ueber wessen Sprünge hast du dich gefreut'? Dieses Beispiel zeigt uns, daß die Beifügung ausgedrückt wird durch ein Dingwort, das wir auf die Frage: wessen? zur Antwort erhalten (durch ein Dingwort im 2. Falle). Der Frosch ist der- jenige, welcher die Sprünge hervorbringt, die Ursache; die Sprünge sind das, was vom Frosche hervorgebracht wird, die Wirkung. Daraus folgt: Die Bei- fügung, welche durch ein Dingwort im 2. Falle ausgedrückt wird, gibt die Ur- sache, das bestimmte Dingwort gibt die Wirkung an. Aufgaben: Suche im Lesestücke die andern Beifügungen dieser Art auf! Erb an, mit welchem Worte die Ursache und mit welchem Worte die Wirkung bezeichnet wird! Bilde selbst 6, 10 einfache Sätze über den Fuchs, welche durch dte Angabe der Ursache vermittelst eines Dingwortes im 2. Falle erweitert werden'. Der Frühling klopft an die Fensterscheibe des Zimmers. Die Beifügung m diesem Satze ist: des Zimmers. Sie ist ebenfalls ausgedrückt durch ein Dingwort un 2. Falle. Aber in diesem Satze ist „des Zimmers" nicht die Ursache, sondern das Ganze, und „die Fensterscheibe" nicht die Wirkung, son- dern der ».heil. Daraus folgt: die Beifügung, welche durch ein Dingwort im 28*

6. Für Oberklassen - S. 427

1870 - Altenburg : Bonde
--- 427 ------ auf; die vielen Tage des Winters verschläft sie an trocknen Stellen in der Tiefe der Erde. 8- 6. Die verschiedenen Arten, auf welche die Ergänzung ausgedrückt wird. Lesestück Nr. 193, Seite 158: Der Zaunkönig. 1) Aus § 4,r wissen wir, daß die nähere Bestimmung eines Zeitwortes Er- gänzung heißt. Jetzt wollen wir weiter sehen, wie viel Arten der Ergänzung es gibt. Der Zaunkönig durchsucht... Das ist noch kein vollständiger Satz. Wir fragen: Was durchsucht der Zaunkönig? und erhalten als Antwort: Diewinkel der Gebäude. Das Zeitwort durchsuchen verlangt also noch eine nähere Be- stimmung, auf welche sich das Durchsuchen bezieht, oder, wie man kurz sagt, einen Gegenstand der Thätigkeit. Der Zaunkönig singt am Morgen. Der Satz: Der Zaunkönig singt ist auch ohne die Worte: am Morgen ein/vollständiger; die Ergänzung „am Mor- gen" gibt darum nicht den Gegenstand an, aus welchen sich die Handlung des Singens bezieht, sondern die Zert, zu welcher der Zaunkönig singt, oder, allgemeiner gesagt, den Umstand, unter welchem die Handlung geschieht. Diese Beispiele lehren uns, daß die Ergänzung entweder 1. den Gegenstand bezeichnet, auf welchen sich die Handlung bezieht, — oder 2. den Umstand, unter welchem die Handlung geschieht. 2) Der Zaunkönig achtet des Königstitels nicht, — nickt dem Bett- le r zu, — durchkriccht die Winkel. — Der Zaunkönig bietet dem Bettler einen Guten Morgen; der Verfasser beschuldigt den Zaunkönig des Leichtsinns, - nennt den Zaunkönig einen Leichtfuß. Diese Beispiele zeigen uns, daß die Ergänzung, welche einen Gegenstand be- zeichnet, in manchen Sätzen eine einfache ist, die bald im 2., bald im 3., bald im 4. Falle steht, in manchen hingegen eine doppelte, von denen die eine im 3. und die andere im 4 , die eine im 2. und die andere im 4., oder endlich beide im 4. Falle stehen. 3) 1. Der Zaunkönig singt droben auf der Dach spitz e, — 2. er- muntert den Holzhauer durch seine Lebendigkeit — 3. zur Ausdauer, — 4. singt früh am Morgen, — 5. sieht mit heiterem Blicke das Leben an, — 6. ist bei Jungen und Alten wegen seines Frohsinns beliebt. In jedem dieser Sätze haben wir eine Ergänzung, welche einen Umstand der Handlung angibt. Im 1. Satze gibt die Ergänzung den Ort an; wir erhalten sie auf die Fra- gen^wo? woher? wohin? Im 2. Satze gibt die Ergänzung das Mittel an; wir erhalten sie auf die Frage: wodurch? Im 3. Satze gibt die Ergänzung den Zweck an; wir erhalten sie auf die Frage: wozu? Im 4. Satze gibt die Ergänzung die Zeit an; wir erhalten sie auf die Fragen: wann? wie lange? Im 5. Satze gibt die Ergänzung die Art und Weise an; wir erhalten sie auf die Frage: wie? Im 6. Satze gibt die Ergänzung den Grund an; wir erhalten sie auf die Fragen: warum? weshalb? Ausgaben: Suche die Ergänzungen, welche einen Gegenstand, und die- jenigen, welche einen Umstand bezeichnen, im Lescstücke auf und gib an, in wel- chem Falle die der ersten Art stehen. — Bilde über die Fledermaus Nr. 27, Seite 10 zehn Sätze, welcbe durch die Angabe des Gegenstandes, 9 Sätze,-welche durch die Angabe des Umstandes nach den unter 1—6 angegebenen Fragen, 9 Sätze, welche durch Angabe des Gegenstandes und durch Angabe des Umstan- des nach den unter 1 und 3, 2 und 4, 5 und 6 angegebenen Fragen erweitert worden sind! — Bilde 2 Sätze über den Hamster, in denen außer 2 Ergänzun- gen, welche den Gegenstand bezeichnen, möglichst viele Ergänzungen vorkommen,

7. Für Oberklassen - S. 429

1870 - Altenburg : Bonde
429 Dieselbe Satzverbindung haben wir in folgenden Sätzen: Die Biene läßt «inen bis zwei Tropfen Honig in die Zelle fallen, dann kommt eine andere. — Die Bienen geben uns den Honig; auch das Wachs nehmen wir von ihnen. — Nicht nur die Drohnen gehorchen der Königin, sondern auch die Ar- beitsbienen dienen ihr. — Die Drohnen können weder stechen, noch wollen sie arbeiten. Die beiden Sätze, aus denen eine anreihende Satzverbindung besteht, wer- den durch Komma von einander getrennt. 2) Die Drohnen fliegen noch lange vor dem Stocke hin und her, aber die ausgestellten Wachen lassen sic nicht wieder hinein. Diese Satzverbindung besteht ebenfalls aus 2 Sätzen. Der erste deutet auf die Absicht der Drohnen hin, wieder in den Stock zu gehen, aus welchem sie hinausgeworfen wor- den sind. Es könnte Jemand meinen, die Drohnen würden diese ihre Absicht auch erreichen. Das scll er aber nicht denker-z darum wird gesagt: aber die aufgestellten Wachen__ Satzverbindungen dieser Art nennt man entgegen- stellende. Wir finden dieselbe Satzverbindung in folgenden Sätzen: Die Kö- nigin gleicht in ihrer Gestalt den Arbeitsbienen, nur ist ihr Hinterleib viel länger. — Nicht immer folgt eine so friedliche Ausgleichung, vielmehr lassen die Ar- beiter auch wohl den Zweikampf unter den Fürstinnen zu. — Die Drohnen über- treffen die Arbeitsbienen an Größe; trotzdem thun sie nicht die geringste Ar- beit. — Die Arbeitsbienen jagen gegen den Herbst hin die Drohnen entweder aus dem Stocke hinaus, oder sie tobten dieselben geradezu. Die Sätze, aus denen eine entgegenstellende Satzverbindung besteht, werden durch ein Komma von einander getrennt: nur dann, wenn der eine Satz selbst wieder eine Satzverbindung oder ein Satzgefüge ist, steht ein Semikolon. 3) Die Drohnen arbeiten nicht, darum werden sie gegen den Herbst hin von den Arbeitsbienen getöotet. Von den beiden Sätzen, aus welchen diese Satz- verbindung besteht, gibt der erste den Grund, der zweite die Folge an. Satzver- bindungen dieser Art heißen begründende. Dieselbe Satzverbindung haben wir in folgenden Sätzen: Bei dem Baue der Zellen geht nicht das kleinste Räumchen verloren, denn jede derselben fügt sich genau an 6 andere an. — Die mittlere Spitze des Bienenstachcls ist mit Gift gefüllt, daher, deshalb schmerzt der Bienenstich so heftig. — Honig und Wachs verdanken wir den Bienen, folglich sind sie sehr nützliche Thiere. Zwischen den Sätzen einer begründenden Satzverbindung steht ein Komma, wenn dieselben kurz sind, ein Semikolon aber, wenn der eine oder der andere Satz von größerer Ausdehnung ist. Aufgaben: Sucke im Lesestücke Nr. 134 die verschiedenen Satzverbindun- gen aus! — Bilde selbst über die Eiche je 10 Sätze der anreihenden, entgegen- stellenden, begründenden Satzverbindung und brauche die richtigen Satzzeichen! 8 9. Der zusammengezogene Sah. Lesestück Nr. 200, Seite 166: Die Steinkohlen und die Braunkohlen. Die Steinkohlen sind schwarz, glänzend und steinhart. Dieser Satz besteht eigentlich aus drei Sätzen: Die Steinkohlen sind schwarz, die Steinkohlen sind glänzend, die Steinkohlen sind steiuhart. Jeder dieser Sätze hat einen und den- selben Satzgegenstand: die Steinkohlen; daher läßt man in den beiden folgen- den Sätzen den Satzgegenstand weg, setzt ihn nur einmal, und zieht auf diese Weise die drei Sätze in einen zusammen. Ein solcher Satz heißt darum ein zu- sammengezogener Satz. Der Satz: Die einen Pflanzen streckten einen langen, starken Stamm ent« flor — ist ebenfalls ein aus 2 Sätzen zusammengezogener Satz. Die beiden Sätze würden heißen: Die einen Pflanzen streckten einen langen Stamm hervor, die einen Pflanzen streckten einen starten Stamm hervor. Wir sehen, dieselbe Satzaussage und dieselbe Ergänzung kotnmen hier zweimal vor. Das eine Mal werden beide weggelassen und so die 2 «Aätze in einen zusammen- gezogen. Die gleichartigen Theile eines zusammengezogenen Satzes werden durch

8. Für Oberklassen - S. 430

1870 - Altenburg : Bonde
----- 430 --------- Komma von einander getrennt; nur bei „und" und „oder" fällt das Komma weg. Aufgaben: Zertheile die zusammengezogenen Sätze im Lescstücke in die Sätze, aus denen sie eigentlich bestehen! Gib aus dem Lesestücke: Die Schwalbe Nr. 153, Seite 120 die zusammengezogenen Sätze an, in denen 1) der Satz- gegenstand, 2) die Satzaussage, 3, die Beifügung, 4) die Ergänzung, welche den Gegenstand, 5) die Ergänzung, welche den Umstand des Ortes, der Zeit, der Art und Weise, des Mittels, des Zweckes bezeichnet, mehrmals stehen würde! — Gib über den Maulwurf mehrere Aussagen an! — Sage von dem Maul- wurfe, der Fledermaus und dem Hamster ein unv dasselbe aus! — Erweitere den Satz: der Maulwurf ist ein Raubchier durch die Angabe mehrerer Beifügungen! — Erzähle etwas über Maulwurf, Fledermaus, Hamster und gib in jedem Satze mehrere Ergänzungen an, wclcke den Gegenstand und einen oder mehrere Um- stände der Handlung bezeichnet?? §. 10. Die Arten der Nebensätze. Lesestück Nr. 93, Seite 57: Das Roggenkorn. 1) Wer ein Körnlein nimmt, der hält etwas Lebendiges in der Hand. — Dieser zusammengesetzte Satz ist ein Satzgefüge. Wir können ihn sogleich in einen erweiterten einfachen Satz umwandeln: Der ein Körnlein Nehmend e hält etwas Lebendiges in der Hand. Vergleichen wir nun den einfachen Satz mit dem zusammengesetzten, so finden wir, daß der Satzgegenstand des ein- fachen Satzes: „der Nehmende" im zusammengesetzten Satze der Nebensatz ge- worden ist: „wer nimmt." Wir sehen aus diesem Beispiele: Es gibt Neben- sätze, welche den Satzgegenstand, das Subject umschreiben; sie heißen Satz- gegenstands - oder Subjcctivsätze. Dieselben Nebensätze haben wir in folgenden Beispielen: Was Gott dem Körnlein geschenkt hat, nimmt uns Wunder = das von Gott dem Körnlein Geschenkte nimmt u. s. w. — Daß das Roggenkörnlein so wunderbar ein- gerichtet ist, setzt uns in Erstaunen ---- die wunderbare Einrichtung des Roggenkorns u. s. w. 2) Man hat aus Aegypten Getreidekörner, die schon 2000 Jahre alt waren, mitgebracht. Dieser zusammengesetzte Satz ist ein Satzgefüge. Wir können ihn sogleich in einen erweiterten einfachen Satz umwandeln: Man hat aus Aegypten 2000 Jahre alte Getreidekörner mitgebracht. Bei der Verglei- chung des einfachen Satzes mit dem zusammengesetzten finden wir, daß die Bei- fügung des einfachen Satzes: „alte" im zusammengesetzten Satze der Nebensatz geworden ist: die alt waren. Es gibt demnach Nebensätze, welche die Beifü- gung umschreiben; sie heißen Beifügesätze. Gleiche Nebensätze haben wir in folgenden Beispielen: Willst du den lebendigen Keim sehen, welchen Gott in das Körnlein gelegt hat?--- Willst du den von Gott in das Körnlein gelegten lebendigen Keim sehen? — Die Be- hauptung, daß Gott den zarten Keim gut eingewickelt hat, ist leicht zu erweisen — die Behauptung der guten Einwicklnng des zarten Keimchens u. s. w. — Das Roggenkorn hat einen gewaltigen Trieb, in die Höhe zu wachsen = ... Trieb des Wachsens in die Höhe. 3) Hast du auch gesehen, wie das Keimchen vom lieben Gott eingewickelt ist? Dieser zusammengesetzte Satz ist ein Satzgefüge. Wir können ihn sogleich in einen erweiterten einfachen Satz umwandeln: Hast du auch die Ein Wick- lung des Keimchens von Seiten des lieben Gottes gesehen? Bei der Ver- gleichung des einfachen Satzes mit dem zusammengesetzten finden wir, daß die Ergänzung im einfachen Satze. welche den Gegenstand der Handlung be- zeichnet: „die Einwicklung" im zusammengesetzten Satze der Nebensatz geworden tst. Es gibt demnach Nebensätze, welche die Ergänzung umschreiben; sie heißen Ergänzungssätze. Gleiche Nebensätze haben wir in folgenden Beispielen: Das Würzelchen weiß, daß es in der Erde Speise und Trank findet. — Schaut an, was der liebe Gott der Aehre geschenkt hat! —

9. Für Oberklassen - S. 433

1870 - Altenburg : Bonde
433 Lichter, die Orte und die Örter, die Worte und die Wörter, die Tuche und die Tücher, die Thore und die Thoren, die Strauße^und die Sträußer!" i) Der Storch kehrt zurück. In diesem Satz ist der Storch derjenige, von welchem die Thätigkeit des Zurückkehrend ausgeht. Das Nest des Storches befindet sich auf der Dachfirst. Hier wird der Storch als Besitzer, das Nest als sein Besitz bezeichnet. Das Nest gehört dem Storche. Auch in diesem Satze finden wir dieselbe Beziehung des Besitzers und des Besitzes. Jung und Alt begrüßt bei seiner Rückkehr den Storch. Hier ist der Storch derjenige, auf welchen sich die Handlung des Grüßens bezieht. Wir sehen aus diesen Beispielen, daß das Dingwort in verschiedenen Ver- bindungen und Beziehungen vorkommt. Diese werden ausgedrückt durch Ver- änderungen, welche am Diugworte vorgenommen werden. Die verschiedenen Formen, welche hierbei das Dingwort annimmt, nennt man Fälle. Das Dingwort hat sowohl in der Einheit, als in der Mehrheit 4 Fälle. Der I. steht aus die Frage: wer? was? und heißt der Werfall. Der 2. steht auf die Frage: wessen? und heißt der Wesse ns all. Der 3. steht aus die Frage: wem? und^ißt der Wem fall. Der 4. steht auf die Frage: wen? was? und heißt der Wenfall. Aufgabe: Gib die verschiedenen Fälle an, welche im Lescstücke vorkommen §. 1 . Das Eigenschaftswort. 1) Mit den ersten lauen Märzwinden kehrt der Storch zurück. — Das Wort lau gibt an, wie die Märzwinde sind, gibt eine Eigenschaft der Märzwinde an und ist darum ein Eigenschaftswort, d. h. ein Wort, wel- ches uns sagt, wie ein Ding oder eine Person ist. 2) Im vorstehenden Beispiele ist das Eigenschaftswort: lau Beifügung, hin- gegen in dem Satze: Gegen Menschen ist der Storch zuthuulich, bildet das Eigen- schaftswort zuthunlich zugleich mit ist die Aussage. Man unterscheidet dar- um beifügende und aussagende Eigenschaftswörter. Diese bleiben immer unverändert, jene aber ändern ihre Form zugleich mit dem Hauptworte, mit welchem sie verbunden sind. Z. B.: Der Storch ist ein vorsichtiger Haus- vater; dem Storche gebührt das Lob eines vorsichtigen Hausvaters; der Storch untersucht das Liest. wie es einem vorsichtigen Hausvater zukommt; wir loben den Storch als einen vorsichtigen Hausvater. Aufgaben: Suche im Lesestücke die aussagenden und die beifügenden Eigenschaftswörter auf! — Bilde Sätze, in denen das beifügende Eigenschafts- wort in feinen verschiedenen Forinen vorkommt! 3) der Storch ist tapfer. — In diesem Satze wird dem Storche die Eigen- schaft der Tapferkeit beigelegt, ohne daß zwischen ihm und einem andern Storche eine Vergleichung angestellt würde. In der Regel ist der Hausherr tapferer, als der Eindringling. — In die- sem Satze werden 2 Störche hinsichtlich der Tapferkeit mit einander verglichen und dem einen, dem Hausherrn, die Eigenschaft der Tapferkeit in einem höheren Grade beigelegt, als dem Eindringlinge. Der tapferste Storch behauptet das Revier. — Viele Störche streiten unter einander um ein besonders froschreiches Revier Ihnen allen kommt die Eigen- schaft der Tapferkeit zu, aber einem unter ihnen im höchsten Grade. Diese Beispiele lehren uns, daß sich von den Eigenschaftswörtern Formen bilden lassen, welche eine Vergleichung hinsichtlich des Grades, in welchem sich die Eigenschaft vorfindet, ausdrücken. Diese Formen heißen Vergleichungs- oder Steigerungsstufen. Es gibt ihrer drei: 1) die Grundstufe. 2) die Höherstufe. 3) die höchste Stufe. Aufgaben:. Bilde 3 mal 3 zusammengehörige Sätze über das Roggen- korn^ in denen die Vergleichungsstufen von 3 Eigenschaftswörtern vorkommen! — Bilde die Höher- und höchste Stufe von gut, viel, wenig, hoch, nahe! 4) Der Storch ist vorsichtig. — Der Hausherr wird des Eindringlings mächtig; Schmutz ist dem Storche verhaßt; die brütende Störchin weicht oft Stundenlang keinen Fuß breit vom Neste. Die Vergleichung der drei letzten

10. Für Oberklassen - S. 435

1870 - Altenburg : Bonde
Die Franken und Sachsen zusammen haben das Thüringer-Reich zer- Kört. Wir sprechen eben jetzt diesen Gedanken aus, aber das Ereigniß selbst ist lange vor dem Aussprechen dieses Gedankens eingetreten ; es hat die Zer- störung des Thüringer-Reiches eher Statt gefunden, als wir davon sprachen. Im Herbste wird der Storch wieder nach Aegypten ziehen. Wir sprechen diesen Gedanken mitten im Mai aus; das Fortziehen des Storches tritt erst im Herbste ein, also später, als wir die Behauptung aussprachen. Wir sehen aus diesen Beispielen: eine Thätigkeit kann entweder in, oder vor, oder nach der Zeit eintreten, in welcher wir von ihr reden. Hiernach unterscheidet man bei dem Zeitworte drei Zeitformen, die Gegenwart, die Vergangenheit, die Zukunft. Aufgaben: Suche in dem Lesestücke über den Storch Nr. 155 diese 3 Zeitformen auf! Bilde 3 einfache Sätze über den Storch, deren jeder eine andere Zeitform hat! Bilde 3 Satzgefüge über den Storch in der Weise, daß die Zeitform des Hauptsatzes eine andere ist, als die Zeitform des Nebensatzes! 6) Ihr flatterndes Haar hing bis auf die Hüsten herab. Der aus- gesandte Vogel ward jenseit des Flusses von einem Sachsen ergriffen. Der Rath Hathagasts war ein zu lobendes Rath. — Flatterndes Haar ist Haar, welches flattert. Ein ausgesandter Vogel ist ein Vogel, welcher ausgesandt worden ist. Ein zu lobender Rath ist ein Rath, welcher gelobt werden muß. Wir sehen, alle 3 Wörter geben an, wie die Dinge sind, welche durch sie be- stimmt werden, sind demnach Eigenschaftswörter, aber das erste Wort gibt auch zugleich an, was das Haar thut, die beiden andern, was mit dem Vogel gethan worden ist, mit dem Rathe gethan werden soll, sind demnach Zeitwörter. Wir haben also Formen des Zeitwortes, welche halb Eigenschasts-, halb Zeitwörter sind, die in der Mitte stehen zwischen Eigenschafts- und Zeit- wort, und die darum Mittelwörter genannt werden. Aufgaben: Sprich dich über die Bildungsweise und über die Einthei- lung der Mittelwörter aus! Löse im folgenden Beispiele die Mittelwörter auf: „Aemsig stand an dem Heerde das Mütterchen, brannte den Kaffee über der Gluth in der Pfann, und rührte mit hölzernem Lösiel; knatternd schwitzten die Bohnen und bräunten sich, während ein dicker duftender Qualm aufdampfte, die Küch' und die Diele durchräuchernd. Sie nun langte die Mühle herab vom Gesimse des Schornsteins, schüttete Bohnen darauf, und fest mit den Knieen sie zwängend, hielt sie den Rumpf mit der Linken und drehte in der Rechten den Knopf um; oft auch hüpfende Bohnen vom Schoß haushälterisch sammelnd, goß sie auf graues Papier den grobgemahlenen Kaffee/' (Voß) — Bilde selber 3 Satzgefüge über die ältesten Bewohner unseres Landes, in deren jedem alle 3 Arten der Mittelwörter vorkommen! Geben ist seliger als Nehmen. Vorgethan haben und nachbedacht haben hat manchen in Leid gebrach:. — Geben, Nehmen, vorgethan haben, nachbe- dacht haben sind ähnliche Formen, wie die Mittelwörter; sie sind aber halb Ding- und halb Zeitwörter und heißen Nennformen. Aufgaben: Gib die verschiedenen Arten der Nennform an! Bilde 2 Sätze, in denen die Nennform der Gegenwart, und 2 Sätze, in deuen die Nennform der Vergangenheit vorkommt! 7) Die Franken schlugen die Thüringer, die Thüringer wurden von den Franken geschlagen. Im ersten Satze ist der Satzgegenstand: die Franken; die Aussage: schlugen gibt an, was die Franken thaten; sie stellt die Franken als thätig dar. Im zweiten Satze ist der Satzgegenstand: die Thüringer; die Aussage: wurden geschlagen gibt an, daß die Thüringer das schlagen er- fahren, leiden, sie stellt die Thüringer als leidend dar. Es gibt also eine Form des Zeitwortes, durch welche der Satzgegenstand als thätig dargestellt wird, die Th ätigkeitsform, und gibt eine Form, durch welche der Satzgegen- stand als leidend dargestellt wird, die Leideform. Aufgaben: Verwandle die im Lesestücke vorkommenden Thätigkeitsformen in Leideformen und umgekehrt! Gib den Unterschied an zwischen: Wir, die Franken, werden die Thüringer schlagen, und: die Thüringer werden von den Franken geschlagen!
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