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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Das Mittelalter - S. 224

1889 - Gotha : Perthes
224 Kirche gilt der Papst; der Primat Petri ist vollendet. Die Vasallenpflicht der Bischfe (fr den weltl.besitz)hat das Kaisertum gerettet. 1123 1. Lateransynode. Rom erscheint als der Mittelpunkt der christl. Welt. 1125-1137 Lothar v. Sachsen (begr. zu Lutter). Gegen die Verwandten des salisch. Hauses, die Stauser, hat er die Krone zu behaupten; er verbndet sich mit den Welsen, vgl. Stammtafel S. 103. Die Bedeutung der Regierung Lothars liegt in der Rckeroberung und Christianisierung der wendischen Marken, vgl. S. 102. 1138-1254 St au fische Kaiser (Kon-rad Iii.,, Friedrich I., Hein-rich Vi., Philipp, Friedrich Il, Konrad Iv.). 1138-1152 Konrad Iii. (begr. zu Bamberg). Beginn des 100 jhrigen Zwistes der Staufer und Welsen. Die Welsen (Heinrich d. Lwe) siegen im N. (Sachsen), unterliegen im S. 1140 Sieg Konrads Iii. bei Weinsberg der Welf Iii. - Baiern erhlt Heinrich Jasomirgott. 1147-1149 2. Kreuzzug. (Bernhard v. Clair-vaux). vermachtder kirchl. Ideen. Der Papst fhlt sich nicht nur als Herr der Kirche, sondern beansprucht auch die Entscheidung in den weltl. Angelegenheiten; Italien hat sich unter den letzten Knigen fast von Deutschland gelst. 1152-1190 Friedrich I., Barbarossa (begr. wahrscheinl. vor Akkon), 1154-1155 1. Heereszug nach Italien zur Erwerbung der Kaiserkrone (Hab-rian Iv.). Mailand wird gebannt. Friedrichs Politik geht auf die Herstellung der Reichsmacht in Italien; daher wird in Deutschl. der Laudsriede gesichert und vor allem der Streit mit den Welsen beigelegt; Heinrich der Lwe er-hlt zu Sachsen noch Baiern. 1156 Heinrich Jasomirgott erhlt (statt Baierns) sterreich als erbliches Herzogtum. 1157 Reichstag zu Befangen; in dem zwisch Friedrich u. dem Papste ansbrechenben Streite tritt das beutsche Bistum auf die Seite des Kaisers. 1158-1162 2. Heereszug nach Italien zuvuz Unterwerfung Mailaubs. 1158 Ergebung Mailanbs; roiicalifche^li Beschlsse, vgl. S. 106; Wiber-zzd stanb Mailanbs, Cremas, Bres--Z?> cias, Piacenza. 1162 Zerstrung Mailanbs; Unterwer--?)'^ fuug der Loinbarbei und Mutel-lstt Italiens. Zur Entscheibung der eine zwie-3iat spltige Papstwahl nach beut obdo.: Habrians Iv. (f 1159) beruwul Friedrich ein Konzil nach Pabia;ic Alexanber Iii., der sich nicht ftellylli: beantwortet den Bann, der itbemit ihn ausgesprochen wirb, mit bensd Baiinuug Friebrichs (1160); Alex.?^!l flieht nach Frankreich und j Is hier nicht mehr sicher, nach Rotnmofl zurck (1165). 1166-1168 3. Heereszug nach Italien gegennzg? Alexander Iii. 1167 Sieg der Erzbischse von Kln u.u n Mainz bei Tnscnlum der bieid i Rmer. Fieberpest rafft das faisertjjsj Heer hinweg (+ Reinald v. Dassel); (hfl Erhebung der Lombarden, Ausbauuods Mailands, Flucht Friedrichs auuo Italien (1168). Whrend Fried^dzji rich beschftigt ist, Italien zu uuter=i3ii werfen, vollendet in Deulschlauvuol Heinrich der Lwe u. Albrecht betrn : Br die Eroberung der wenbischemzchj Marken (Billung. u. 92otbmart)j(hj3 Heinrich der Lwe sucht seinonioi Macht auch innerhalb Sachfenk^'! zu erweitern, weckt sich aber bacd durch zahlreiche Gegner; der Kaisevs'?,^ tritt bei seiner Rckkehr aus Jtaliemzju auf die Seite Heinrichs b. Lwemz^.' und sichert ihm seine Stellung im; Sachsen. 1174-1178 4. Heereszug nach Italien gegemsr die Lombarden und Alex. Iii. Be?^ lagerung Alessandrias, Friedens--8ilz verhandlnngen; neuer Ausbruchs des Krieges, Hilfeweigerung Heinnj^ richs des Lwen. 1176 Niederlage Friedrichs bei Legnano.ai;o 1177 Friede des Kaisers mit Alex. Iiliiij zu Venedig. Waffenstillstand mitim | den Lombarden. In dem welt-Uid geschichtl. Kampfe Friedrichs hatohl das Kaisertum noch cinmatcmj seine volle Unabhngigkeit])! von dempapsttum in wett -1jj| lichen Dingen bewiesen; mitim der schliet. Anerkennung Alex. Iii Iii, hat es enbgiittig den Vcrzichtchj, ans alle Einmischung inj

2. Das Mittelalter - S. 225

1889 - Gotha : Perthes
kirchl.an gelegen Helten ausgesprochen. Bei seiner Rckkehr nach Deutsch!, findet Friedrich Heinrich d. Lwen wiederum im Streit mit den schs. Fürsten; er ladet ihn vergeblich vor sein Gericht, damit er sich gegen die wider ihn erhobenen Klagen verantworte. 1180 Heinrich der Lwe wird gechtet. Sachsen erhlt Bernhard v. As-kernten, Baiern Otto v. Wittels-bach. Den Welsen verbleiben die Hausgter Braunschweig u. Lneburg. 1183 Friede mit den Lombarden zu Konstanz. 1186 Vermhlung Heinrichs (Vi.) mit Konstanze, der Erbin Siciliens. 1187 Eroberungjerusalems durchsala-diu. 1189-1192 3. Kreuzzug. Barbarossa zieht mit einem deutschen Ritterheere nach dem Orient. Das deutsche Kaisertum steht wieder an der Spitze des christl. Abend-l an des. Italien (Nord- und Mittelitalien) ist wieder fester an Deutscht, angeschlossen; die Er-Werbung Sditaliens n. Sici-liens (das Ziel des Kaisertums seit Otto I.) steht in sicherer Aus-ficht. Das staufische Geschlecht verlegt freilich nunmehr d. Schwer-punkt seiner Politik noch mehr nach Sden und berlt Deutschland schliet, gnzlich den territorialen Gewalten. 1190 f Friedrich Barbarossa im Flusse Sauf. 1190-1197 Heinrich Vi. (begraben zu Palermo). Frstenverschwrung uut. Fhrung der Welsen; Gefangennahme Richard Lwenherz'. Nach Herstellung der Ruhe in Deutschland und Besetzung Siciliens nimmt Heinrich Vi. den Kreuzzug seines Vaters auf (t 1197 in Messina). Die ausbrechenden Wirren in Deutscht u. Italien benutzt das Papsttum, um seine Ansprche auf die Beherrschung der weltl. Mchte durchzusetzen. 1198-1216 Innocenz Iii. gewinnt die Herrschaft der den rmischen Dukat, die Pippinsche Schenkung und Spolelo, den Anschlu der tus-cifchen und lombardischen Städte, die Lehnshoheit der Sicilien. Wessel, Lehrbuch der Geschichte. 1198-1208 Philipp von Schwaben (begr. zu Bamberg). 1198-1215 Otto Iv. (begr. zu Braunschweig). 1201 Otto Iv. erkennt in geheimem Vertrage die Machtstellung des Papstes in Italien an. 1202-1204 4. Kreuzzug; Errichtung d. latein. Kaisertums (-1261); kirchl. Einheit des Abendlandes. 1208 Philipp wird durch Otto von Wittelsbach ermordet. Otto Iv. gewinnt nun allgemeine Auer-kennung in Deutscht.; als er die staufische Politik in Italien auf-nimmt, wird er vom Papste gebannt. 1213 Friedrich Ii. erkennt zu Eger offen den Vertrag Ottos Iv. v. I. 1201 an. 1214 Otto Iv. wird von dem franz. König Philipp Ii. Augustus bei Bouvines besiegt. 1215 Krnung Friedrichs Ii. zu Aachen; Kreuzzugsgelbde. Das Papsttum erscheint als der hchste Schiedsrichter auch in den weltlichen An-gel egenheiten. 1215 4. Lateransynode. Feststellung d. Beichtpflicht u. Traussubstantia-tiouslehre; Einrichtung der In-quisition. Vollendung der kirchl. (priest erl.) Herrschaft der die Laienwelt. Immer von neuem ist der Ver-such gemacht worden, die Welt-kirche mit sittl. (asketisch.) Geiste zu erfllen, zuerst durch den Bene-diktinerorden (Mutterkloster 529 gegrndet auf Monte Cassino), dann durch den Clnniacenferorden (Clnny gestiftet 910), dann durch die Orden der Kartuser, Cister-cienser u. Prmonstratenser. (Ans. d. 12. Jahrh.) endl. durch die Bettelorden der Franciskauer u. Dominikaner (Anf. d. 13. Jahrh.).; indem sich die Mnchsorden in den Dienst der verweltl. Kirche stellen, verweltlichen sie selbst. Die die Einheit der Kirche gefhrdenden Richtungen der Katharer und Waldenfer werden durch diejnqui-sition vernichtet (Albigeuserkrieg). 1215-1250 Friedrich Ii. (begr. zu Palermo); er wei sich allmhl. dem ppstl. Zwange zu entwinden; Sicilien, das er an seinen Sohn geben soll, behlt er und vereinigt es mit Deutscht. durchpersonalunion; 15

3. Das Mittelalter - S. 226

1889 - Gotha : Perthes
226 mit Gregor Ix. (1227-1241), der ihn wegen Aufgabe des Kreuz-znges bannt, beginnt er d. Kampf. 1228-1229 5. Kreuzzug ; Rckgewinnung Jerusalems. 1230 Friede zu San German o. Das Kaisertum steht dem Papsttum wieder in voller Freiheit gegen-ber. Friedrichs Politik ist nunmehr auf die Unterwerfung Ober- u. Mittel-Italiens gerichtet; Sicilien soll ihm dazu die Gelder liefern, die deutschen Fürsten ihre Vasallen stellen; Sicilien verwandelt er daher in eine absolute Monarchie mit ausgebildeter Verwaltung, in Deutscht, begnstigt er die Ent-Wickelung der frstl. Macht. Aus-gleich des Zwistes mit den Welfen. 1235 Otto, der Knabe, erhlt Braun-schweig-Lneburg alserbl. Herzog-tum; die Emprung König Hein-richs milingt. (Heinrich gefangen gefetzt). Eine kraftvolleleitnng der deutschen Angelegenheiten giebt d. staufische Kaisertum vollkommen auf; der Schutz der Grenzen liegt den territorialen Gewalten ob (Sieg niederdeutsch. Fürsten der Dne-mark bei Bornhvede 1227), die Kolonisation n. Christianisierung d. stl. Lnder, Pommerns, Schle-siens, Preuens erfolgt ohne Be teilignng des Kaisertums. 1237 Sieg Friedrichs der die Lom-barden bei Cortennova. 1239 Friedrich wird von Gregor Ix. gebannt. Das gegen den Kaiser nach Rom berufene Konzil vereitelt Enzio durch den Sieg bei Elba der eine genuesische Flotte. 1241 f Gregor..Ix. machtlos u. ver-lassen. (bergewicht des Kaisers). 1243-1254 Innocenz Iv., flieht heimlich aus Rom. 1245 Ein allgemeines Konzil zu Lyon erklrt Friedrich Ii. fr abgesetzt. 1246 Heinrich Raspe, Landgraf von Thringen wird in Deutscht, zum Gegenknig erhoben. Das Geschlecht der Babenberger stirbt aus (sterr. Erbfolgestreit). 1247 f Heinrich Raspe, der letzte Land-graf von Thringen (thring. Erbfolgestreit). Wilhelm v. Hol-land wird Gegenknig 1248 Friedrichs Lagerstadt Vittoria bei Parma wird ein Raub d. Flammen; Auflsung des kaiferl. Heeres. 1249 Gefangennahme Enzios durch die Bologuefen. 1250 f Friedrich Ii. (bergewicht des Papsttums. 1250-1254 Konrad Iv. (begr. zu Mesfina). 1266 Manfred wird von Karl v. Anjou bei Benevent besiegt (+). 1268 Konradin wird bei Tagliacozzo von Karl v. Anjou besiegt; er wird in Neapel enthauptet Das Papsttum hat mit Hilfe der territorialen Gewalten (der deutschen Fürsten n. lombardischen Städte) der das Kaisertum gesiegt; die ppstl. Theokratie, die nun vollendet ist, beansprucht nicht nur die unumschrnkte Herr-schaft der allgemeinen (kathol.) Kirche, sondern auch die politische Leitung der einzelnen Staaten. Kreuzzge. 1095 Kaiser Alexius ruft zu Piaceuza die Hilfe des Abendlandes gegen die Seldfchnken an. 1095 Urban Ii. fordert in Clermont znr Eroberung Jerusalems auf. 1096-1099 1. Kreuzzug, von franzf. Rittern (vgl. S. 123.) ausgefhrt. 1097 Sieg bei Dorylnm; Balduin grndet die Grafschaft Edesfa. 1098 Eroberung Antiochias; Boemund grndet das Frstentum Ant. 1099 Eroberung Jerusalems. Gottfried v. Bouillon bernimmt b. Knigreich Jerusalem. Als 4. lateinisches Reich wirb b. Grafsch. Tripolis gegrndet; Er-obernng der phniz. Kstenstbte (Accon, Berytns, Sibon, Tyrus). Grnbung der Ritterorben der Johanniter u. Templer. 1144 Emadeddin Zenki erobert Edessa. 1147-1149 2. Kreuzzug, v. Ludwig Vii., K. von Frankreich, und Konrad Iii. ausgefhrt, vgl. S. 124. Edessa bleibt verloren (1146 v. Nurebbin, dem Sohne Emabebbin Z. ein-geschert). Nurebbin erobert Damaskus u. Aegypten; seine Macht gewinnt nach s. Tode s. Statt-Halter Salabin in Aegyten; bers. erobert Syrien mit Damaskus. 1187 Sieg Salabius bei Tiberias der das Knigreich Jerusalem; Eroberung Accons u. Jerusalems.

4. Das Mittelalter - S. 230

1889 - Gotha : Perthes
in Schatten gestellt, des Heinrich v. Anjou-Plantagenet, Herzogs v. d. Normandie, Herrn v. Aqui--tarnen, (1154) Knigs von England, (1166) Herzogs v. d. Bre-tagne. Philipp Ii. Angustns, Sohn Ludwigs Vii., beginnt den Kampf gegen den Plantagenet Johann ohne Land; derselbe, der Ermordung Arturs v. d Bre-tagne beschuldigt, wird von dem Gericht der Paus verurteilt u. seiner franzsischen Lehen verlustig erklrt. 1214 Philipp siegt der Johann bei Bonvines (nur Aquitanien bleibt englisch, vertragsmig 1259). Das Knigtum erwirbt die Grafsch. Toulouse (in den Albigenser-kriegen) u. die Provence. Aus-bildung einer nationalen Prosa-sprche. 1248-1254 Kreuzzug Ludwigs Ix. (f 1270 vor Tunis), des letzten Vertreters des mittelalterlichen Geistes. Phi-lipp Iv., der Schne, erstrebt rcksichtslos eine unabhngige (nationale) Staatsgewalt gegen die universalen Gewalten des Mittelalters. 1302 Philipp beruft den 1. Reichstag gegen die Herrschastsansprche Bonifatius' Viii. 1303 Reichsversammlung in Paris ver-weigert Bonifatius die weitere Anerkennung. 1307 Philipp verhaftet die Templer in Frankreich (1312 Aufhebung des Ordens). Nochmalige Schwche des srauzs. Reiches und Knigtums. Gegen Philipp Vi. von Valois, Sohn des Bruders Philipps Iv., verlangt Eduard Iii., Sohn der Tochter Philipps Iv., dessen Mannsstamm 1328 ausstirbt, den franz. Thron. 100 jhriger engl-franz. Krieg. 1328-1589 Hans Valois. 1346.1356 Niederlagen des franzsischen Adels bei Crecy und Mau-pertuis. 1360 Friede zu Bretigny. Wiederaus-bruch des Krieges. Unter Karl Vi. Streit zwischen Orleans (im Bunde mit der Ritterschaft unter dem Grafen von Armagnac) u. Burgund (im Bunde mit den Stdten, insbef. Paris). 1415 A. groe Niederlage des franz. Adels bei Azincourt durch Heinrich V. bertritt Burgunds (Philipps des Guten) auf die Seite Englands. (1422 f Heinrich V. ii. Karl Vi.) Rettung des franz. Knigtums (Karls Vii. durch Jeanne Darc (1429 Entsetzung Orleans). 1431 Jeanne Darc wird von den Eng-lndern gefangen u. zu Rouen verbrannt. Burgund tritt zur franzf. Sache der, ebenso Paris. Im An-schlu an ein krftiges Knig-tum findet Frankreich die einzige Rettung. (Um 1450 verliert Engl, alle franz. Besitzungen auer Calais). 1438 Annahme der Baseler Kirchen-reform zu Bourges (pragmatische Sanktion). Begrndung einer franzf. Landeskirche. Errichtung von Ordonanzkom-pagnien. (Anfang der stehenden Heere der modernen Welt). Mit dem stehenden Heer (miles per-petuus) verbindet sich die stehende Steuer; auf der Einheit des Heeres u. der Verwaltung baut sich der moderne (absolute) Staat auf. 1461-1483 Ludwig Xi., Begrnder der absoluten Knigsmacht. Beseitigung der groen Feudalherren. Zu-sammenbrnch der groen bur-gundischen Macht (vgl. S. 185 die einzelnen brg. Gebiete). 1467-1477 Karl der Khne versucht die Er-richtung einesburgundischenknig-reichs zwischen Frankreich und Deutschland. Vergebl. Belage-rung von Nen. Eroberung Lothringens (Hauptstadt Nancy). 1474 Ludwig Xi. gewinnt gegen Jahrgelder Schweizer Hilfstruppen. 1476 Siege der Schweizer bei Gran-fon u. Murten der Karl den Khnen. 1477 f Karl der Khne vor Nancy. Das Herzogtum Burgund kommt an die franzf. Krone (Franche Comte und die Niederlande an Maximilian von sterreich). Das innerlich erstarkte Frankreich wendet sich zur Eroberung nach Italien. 1483-1498 Karl Viii.; erfolgloser Zug nach Neapel (1494-1495). 1498-1515 Ludwig Xii.; er erobert (1499) Mailand. 1508 Liga von Cambray gegen Venedig.

5. Das Mittelalter - S. 232

1889 - Gotha : Perthes
232 1431 Erffnung des Baseler Konzils; Kirchenreform wird ernstl. in An-griff genommen (Freiheit der Kapitelwahlen, Abschaffung der Palliengelder, Annaten). 1433 Prager Kompaktaten (Zugestand-nis des Laienkelchs an diebhmen). 1438 Pragmatische Sanktion (Begrndung einer sranzs. Landeskiche). 1448 Wiener Konkordat; Preisgabe der Kirchenreform in Deutschland durch Friedrich Iii. (s. Geheimschreiber Enea Silvio de' Piccolo-mini. Pius Ii.) Papsttum geht aus dem Ansturm der Konzilien in seinem geistl. Ansehen wesentl. unverkrzt her-vor; Pius Ii. erklrt (1460) jede Berufung an ein Konzil fr Ketzerei. Ppste erliegen der humanistischen Weltanschauung; Nikolaus V. (1447) ist ein Freund der Huma-nisten, Pius Il (1458) selbst Humanist; das politische Streben der Ppste geht auf Begrndung eines italienisch. Frstentums. 1492-1503 Alexander Vi. (Rodrigo Borgia), geleitet von Sinnenlust u. Herrsch-begier (lein Sohn Cesare Borgia). 1503-1513 Julius Ii., Begrnder der ppstlichen Monarchie. 1512 Im Bunde mit Venedig n. den Schweizern vertreibt Julius Ii. die Franzosen aus Italien 1513-1521 Leo X., sthetischem Genu ergeben; Rom wird die klassische Stadt der Welt (Michelangelo, Rasael). Iii. Erneuerung universaler Kmpfe. 1. Bildung des osmanischen Weltreichs. Ende des 13. Jahrh. grndet der Türke Osman ein Sultanat in Kleinasien; die Byzantiner werden aus Kleinasten vertrieben, um die Mitte des 14. Jahrh. bereits in Europa bedrngt (Verlust von Adrianopel u. Philippopel). Ser-bien u. Bulgarien werden den Osmanen zinspflichtig. 1396 Niederlage des franzs. Ritter-Heeres bei Nikopolis. Die Osmanen werden durch die Au-griffe der Mongolen geschwcht. 1402 Osmane Bajestd wird bei Angora von Timnr besiegt u. gefangen. 1444 Niederlage eines Kreuzheeres bei Warna. 1453 Mohammed Ii. erobert Konstanti- nopel ; Serbien, Bosnien werden trkische Provinzen. Osmanen dringen erobernd sowohl an der Donau als im mittellndisch. Meere vor. 1517 Selim I. zerstrt das Mamelukenreich in gypten (Vernichtung des Kalifats zu Kairo). Sultan zu Konstantinopel ist fortan geistl. Oberhaupt des Islam. 1521 Snleiman Ii. (15201566) erobert Belgrad. (1522 Rhodos). 1526 Ludwig Ii. von Ungarn wird bei Mohacs besiegt (+). 1529 Snleiman Ii. vor Wien. 3. Bildung des spanischen Weltreichs. Nach dem Sturz der Omaijaden (1031) zersplittert sich die arabische (maurische) Macht in Spanien; siegreich dringen von N. die christl. Reiche vor; im 15. Jahrh. ist die arab. Herrschast auf Granada beschrnkt. Durch Vermhlung Ferdinands von Aragonien und Jsabellas von Castilien bildet sich das spanische Reich; die spanische Kirche wird in Mittelalter!. Geiste reformiert und zugleich dem Knig-tum dienstbar; mit Hilfe der Inquisition wird auch jeder poli-tische Widerspruch unterdrckt. _ 1492 Eroberung Granadas durch die katholischen Könige. Entdeckung Amerikas durch Columbus. 1501 Ferdinand erwirbt in Italien zu Sicilien noch Neapel. 1516-1556 Karl I., geb. 1500 zu Gent, als Enkel Ferdinands u. Jsabellas König von Spanien (mit Neapel, Sicilien, der neuen Welt), als Sohn Philipps des Schnen Herr der burgundischen Nieder-lande, vgl. Stammtafel S. 189. 1519 Karl wird zum deutschen Kaiser gewhlt (V.), als Enkel Maximilians Herr der dentsch-habs-burgischen Lande (vgl. S. 191 ob.). 1520 Kaiserkrnung Karls V. zu Aachen 1519-1521 Eroberung Mejikos durch Ferdinand Cortez, 15311533 Perus durch Franz Pizarro. 1521 Karl V. auf dem Reichstag zu Worms; das Haus Habsburg erwirbt das Herzogtum Wrtem-berg; den dentsch-habsbnrgischen Besitz giebt Karl an seinen Bruder Ferdinand; durch dessen Heirat mit Anna, Schwester Ludwigs Ii. von Ungarn und Bhmen (t 1526

6. Das Mittelalter - S. 221

1889 - Gotha : Perthes
221 werfung der an d. fchf.(-thring.) u. bairifch. Stamm angrenzenden Slaven, vgl. S. 55. Wiedererweckung antiker Kultur it. Wissenschaft (Alkuins Schule in Tours) u. des Gedankens des römisch. Reichs. 799 Leo Iii. fleht in Paderborn Karls j Hilfe an. 800 Weihn. Krnung Karls zum Kaiser 1 in St. Peter (auf d. mons Vati- j canus) durch Leo Iii. (Enge ! Verbindung des frnkisch. ! Kaiserreichs mit d. kathol. Christentum; Erhaltung der Einheit u. Reinheit der Kirche u. Ausbreitung des Christentums nach auen sind die wesentl. Auf-gaben des neuen römisch. Reichs.) Ii. Das frnkische Kaiserreich. Das christl. Frankenreich wird be-drngt von den heidnisch. Nord-germanen (Normannen); Anlage der dnisch. Mark (zwisch. Schlei u. Eider). der die frnk. Reichs-Verfassung vgl. S. 59. 814-840 Ludwig d. Fromme, vgl. karoling. Stammtafel S. 61. 817 1. Erbfolgeordnung; Festsetzung der Einheit des Reiches gegenber dem srnk. Grundsatz der Reichs-teilung. 833 Gefangennahme Ludwigs auf dem Rotfelde bei Kolmar durch die 3 Shne 1. Ehe. Sieg des Grundsatzes der gleichmigen Erbteilung. 840-855 Lothar, Kaiser, erhebt Anspruch auf das ganze Reich. 841 Niederlage Lothars bei Fontenoy gegen Ludwig u. Karl Ii. (d. Kahlen). 843 Vertrag zu Verdun: Italien u. d. Mittelreich kommt an Lothar, Westfranken an Karl, Ostfranken an Ludwig. Durch die politische Teilung ist die einheitl. Leitung der Kirche durch den Kaiser aufgehoben; die frank. Geistlichkeit sucht im Gegensatz zu den einzelnen K-nigen, welche die Leitung d. Kirche in ihren Gebieten beanspruchen, den Papst zum ausschliet. Herren der Kirche zu er-heben (pseudoisidorische Dekre--taten). 855-875 Ludwig Ii., Kais., König v. Italien. 863 Nikolaus I. erklrt, sich auf die pseudoisid. Dekret, berufend, die Beschlsse lochr. Synoden fr ungltig u. setzt die Erzbischfe von Kln u. Trier ab. 870 Vertrag zu Meersen; Zerfall des Mittelreichs; Teilung der Lande zwisch. Karl Ii. u. Ludwig dem Deutschen. 875-877 Karl Ii., Kaiser, König v. West-franken u. Italien. 881-887 Karl Iii, Kaiser, seit 884 Herr des gesamten srnk. Reichs mit Ausnahme von Niederburgund. Araber, Normannen, Slaven be-drngen die Grenzen. 887 Emprung der Ostsranken unter Arnulf. Bildung nationaler Knig-reiche: Westsranken (Frankreich), Ostfranken (Deutschland), Italien, Hoch- u. Niederburgund (833 zum arelatifch. Knigreiche vereinigt). Auch die Einheit der Kirche ist aufgehoben, u. die Grund--stze der pseudoisid. Dekret, (der Primat Petri) kommen zunchst wieder in Vergessenheit. Iii Das deutsche Knigreich. 843-911 Karolinger. 843-876 Ludwig d. Deutsche (870 Vertrag zu Mcersen). 882-887 Karl Iii. 887-899 Arnulf (Kmpfe gegen d. Mhren). 891 Sieg bei Lwen a. d. Dijle der die Normannen. Die Einflle d. Normannen hren auf (911 besiedeln die Normannen die Ge-biete der nnt. Seine u. treten zum Christentum der; Robert wird Herzog der Normandie). 900-911 Ludwig d. Kind: Einflle der Ungarn. Ausbildung der 5 Stam-mesherzogtmer; d.frnk. Stamm zerfllt in 2 Herzogtmer: Franken (Mitteldeutsch!- am Main) und Lothringen (W.); Sachsen (N.); Schwaben u. Baiern (S.). der die Grenzen vgl. S. 70. 911-918 Konrad I. v. Franken (begrab. zu Fulda). Vergebl. Kampf gegen das Herzogtum (insbef. Heinrich von Sachsen) 919-1024 Schsise Könige (Heinrichi., Otto I.-Iii., Heinrich Ii.). 919-936 Heinrich I. (begrab, zu Quedlinburg) ; durch Anerkennung des Herzogtums stellt er die Einheit

7. Das Mittelalter - S. 223

1889 - Gotha : Perthes
223 eine allgemeine Kirchenresorm (Beseitigung der Simonie). 1046 Synoden zu Sutri u. Rom; die 3 simonifiischcn Ppste werden abgesetzt. Heinrich Iii. bernimmt mit dem Patriciat die freie Verfgung der den ppstl. Stuhl. Das atsertum erlangt durch seineherrschaft der denl. Bischof derchristen-heit das hchste Ansehn; der Primat Petri (durch Leo Ix. in Frankreich zur Geltung gebracht) erscheint als Vorstufe der kaiserl. Weltherrschaft; die Politik Ottos I., die sich auf das Bis-tum sttzt, kommt durch die Beherrschung des rmischen Bistums, zum Abschlu. der die inneren Zustnde des Reiches vgl. S. 86. 2. Kampf des Kaisertums mit dem Papst- tum (bis zum Untergang der Staufer). 1056-1106 Heinrich Iv. 1059 Wahl des Papstes durch die Kardi-nle; Lsung des rmischen Bistums vom Kaisertum; zugleich werden die Normannen Unteritaliens (Robert Guiscard u. Richard v. Capua) Lehnsleute des Papstes (1075 Versuch der Lsung des gesamten Bistums vom Kaisertum). Wirren im deutschen Reich. Die Vormundschaftsregierung der Kai-serin Agnes wird gestrzt durch Anno v. Kln ii. Otto v. Nordheim, Herz. v. Baiern, die Hein-rich Iv. in ihre Gewalt bringen; nach dessen Mndigkeitserklrung (1065) bernimmt Adalbert von Bremen die Regierung. 1070 chtung Ottos von Nordheim; Baiern kommt an Welf I. 1073 Emprung der Sachsen; Flucht Heinrichs von der Harzburg. Ab-fall der oberdeutschen Herzge. Aufnahme Heinrichs in Worms. 1074 Bertrag zu Gerstungen. Kirchen-frevel der schs. Bauern. 1075 Sieg Heinrichs a. d. Unstrut der die Sachsen. 1073-1085 Gregor Vii. Als 2. Schaden der Kirche (neben Simonie) er-scheint die Priesterehe. Ziel: Los-reiung der Geistlichkeit von der Weltlust und der Kirche von der weltl. Macht (insbes. des Bistum vom Kaisertum). 1075 1076-1122 1076 1077 1077 1080 1084 1085 1093 1095 1096-1099 1104 1105 1106-1125 1111 1115 1122 Verbot der Laieninvestitur. Jnvestiturstreit. Absetzung Gregors Vii. in Worms; Exkommunikation Heinrichs Iv.; Erhebung der Sachsen, Emprung der Fürsten, Absall der Bischfe. Beschlsse v. Tribur (vgl. S. 95); Heinrich in Speier. 3tgige Bue Heinrichs Iv. in Canossa (Absolution d. 28. Jan.) Sieg des Papsttums. Die deutschen Fürsten erwhlen Rudolf v. Schwaben zum Gegen--knig; Brgerkrieg in Deutschs, f Rudolf nach der Schlacht an d. weien Elster. Heinrich Iv. wendet sich nach Italien gegen Gregor Vii. Heinrich Iv. wird von dem Gegen-papst (Clemens Iii.) zum Kaiser gekrnt. Sieg des Kaiser-rums. Gregor wird in der Engelsburg umlagert und von Robert Guiscard befreit, t Gregor Vii. zu Salerno. Abfall König Konrads; Emprung Italiens. Urban Ii. in Piacenza n. Cler-mont. 1. Kreuzzug. Das Papsttum erfcheintan der Spitze der romanisch. Völker, insbes. der Franzosen,als Schirm-Herr und Vorkmpfer der Christenheit. Abfall König Heinrichs; Emprung Deutschlands. Heinrichs Gefangenschaft in Ingelheim. Heinrich V. Paschalis Ii. wird gefangen genommen und zum Verzicht des Jnvestitnrrechts gebracht. Der Vertrag wird von der kirchl. Re-formpartei verworfen. Aufstand der Sachsen und Th-ringer. Niederlage Heinrichs V. am Welfes-holz gegen Lothar v. Sachsen u. Ludwig v. Thringen. Der Kaiser hat im Sden Deutschlands feste Stellung durch die Hilfe der Staufer und Zhringer (in Schwaben), der Welsen u. Wittels-b acher (iti Baiern). Wormser Vertrag, vgl. S. 100. Wie das Papsttum, so ist das Bistum berhaupt in kirchl. Beziehung vom Kaisertum so gut wie gelst; als Herr der

8. Das Mittelalter - S. 231

1889 - Gotha : Perthes
1512 Julius Ii. vertreibt im Bunde mit Venedig u. den Schweizern die Franzosen aus Italien. 1515-1547 Franz I. 1515 Franz I. erobert durch den Sieg der die Schweizer Sldner Mai-land zurck (vgl. Spanien unter Karl I. (V.) 4. Italien. Ausbildung grerer (Tyran-uen-)Herrfchafteu.renaissance des Altertums. Haus Anjon in Neapel erlangt nach d. Untergang der Staufer eine beherrsch. Stellung in Italien, kann dieselbe aber nicht behaupten. 1282 Sicilianische Vesper; das Haus Aragon besetzt Steien. Parteihader der Guelfen und Ghibellinen spaltet die stdtischen Gemeinden. 1309 (1316) siedelt das Papsttum nach Avignon der; die Guelfen schlieen sich fester an die Anjons an, die Ghibellinen suchen Hilfe beim deutschenkaisertum(Daute1-1321, durch seine gttliche Komdie der Begrnder einer nationalen (ita-lienischen) Sprache. 1310-1313 Heinrich Vii. in Italien. 1328-1329 Rmerzug Ludwigs des Baiern; ebenso bedeutungslos ist 1354 bis 1355 der Zug Karls Iv. In der gemeinsamen Liebe zum klassisch. Altertum gewinnt Italien eine gewisse Einigung. 1341 Petrarka wird auf dem Kapitol zu Rom zum Dichter gekrnt, der Herold der humanistischen Weltanschauung (f 1374); neben ihm steht Boccaccio (f 1375). 1347 Cola di Rieuzo wird Tribun in Rom; schwrmerischer Versuch, das republikanische Rom zum poli-tischen Mittelpunkt Italiens, ja der Welt zu machen. Die Blte der Renaissance des Altertums ist im 15. Jahrh. Ausbildung grerer Staaten: in Oberitalien Venedig (das Gebiet nrdl. vom Po, westl. bis zum Gardasee) unter einem Dogen und Mailand (die mittlere Po-landschast) unter den Visconti, seit der Mitte des 15. Jahrh. den Sforza; in Mittelitalien Florenz (das Gebiet des Arno) unter den Medi (Cosims und Lorenzo il Magnisico f 1492) u. der Kirchenstaat (das Gebiet des Tiber u. die nrdl. davon gelegenen Striche bis zum und. Po; in Unteritalien Neapel und. dem Haufe Aragon. Die Wirren Italiens führen die Einmischung des Auslandes herbei, vgl. Frankreich u. Spanien. Ii. Papsttum und Kirche im 14. und 15. Jahrh. Zurckweisung der ppstl. Herr--fchaft auf staatl. Gebiete; Ver-suche der Beschrnkung ppstl. Allgewalt auf kirchl. Gebiete; voller Absall des Papsttums von den Grundrichtungen der Mittelalter!. Kirche, der uuivers. Hierarchie und der christl. Askese. 1294-1303 Bonifatius Viii., erhebt in aller Schrfe den Anspruch der Herr-fchaft (weltl. wie geistl.) der die ganze Welt. (Bulle Unam Sanc-tam); zunchst leistet ihm das Haus Aragon in Sicilien erfolg-reich Widerstand. 1302.1303 Frankreich (Philipp Iv.) weist die ppstl Einwirkung auf den Staat zurck. 1305-1377 Babylonische Gefangenschaft der Kirche; bersiedlung des Papst-tums nach Avignon 1309 (1316). 1338 Beschlu des Kurvereins zu Reuse; die deutschen Kurfrsten weisen die ppstl. Einmischung in die Knigswahl zurck. 1366 Das englische Parlament weist endgltig die Ansprche Roms auf eine Oberhoheit zurck. Gleich-zeitig erfolgen Angriffe auf das geistl. Ansehen des Papstes vonseiten der Dominikaner und Fran-ciskaner; Wiclif versucht eine evangelische Reformation (t 1384). 1378-1417 Kirchenspaltung. 1409 Konzil zu Pisa; Erweiterung der Kirchenspaltung (3. Papst). 1414-1418 Konzil zu Konstanz; Feststellung des Grundsatzes, da den Konzilien die hchste kirchl. Macht inne wohne; Herstellung der Einheit der Kirche 1417 (Martin V.). 1415 t Hu; Absall Bhmens von der katholisch. Kirche (14191434 Hussitenkriege). Eine Reform der Kirche an Haupt und Gliedern kommt in Kon-stanz nicht zustande.

9. Neuer christlicher Kinderfreund - S. 323

1861 - Eisleben Leipzig : Klöppel G. E. Schulze
323 lich folgen dir allein, will stets auf deine Stimme hören, will nie mich wieder rückwärts kehren. Christus, mein Helfer und mein Hirt, der treulich für mich sorgen wird, und mich bebüten, führen, weiden, in Ewigkeit nicht von mir scheiden. Hey. 70. Drei Paare und Einer. Du hast zwei Ohren und einen Mund, willst du's be- klagen? Gar Vieles sollst du hören, und Wenig d'rauf sa- gen. Du hast zwei Augen und Einen Mund, mach' dir's zu eigen! Gar Manches sollst du sehen, und Manches ver- schweigen. Du hast zwei Hände und Einen Mund, lern es ermessen! Zween sind da zur Arbeit, und Einer zum Essen. Friedrich Rückcrt. 71. Knabe und Hündchen. (Knabe:) Komm nun, mein Hündchen, zu deinem Herrn, ordentlich grade sitzen lern. (Hund:) Ach, soll ich schon lernen und bin noch so klein, o laß es doch noch ein Weil- chen sein! (Knabe:) Nein, Hündchen, es geht am Besten früh, denn später macht es dir große Müh'. Das Hündchen lernte; bald war es gescheh'n, da konnt es schon sitzen und aufrecht geh'n, getrost in das tiefste Wasser springen und schnell das Verlorne wiederbringen. Der Knabe sah seine Lust daran, lernte auch, und wurde ein kluger Mann. Hey. 72. Der Vogel am N est. Knabe, ich bitte dich, so sehr ich kann: rühre mein klei- nes Nest nicht an! O sieh nicht mit deinen Blicken hin! es liegen ja meine Kinder drin; die werden erschrecken und ängstlich schrei'n, wenn du schau'st mit den großen Augen hinein. Wohl sahe der Knabe das Nestchen gern, doch stand er behutsam still von fern. Da kam der arme Vogel zur Ruh, flog hin und deckte die Kleinen zu, und sah so freund- lich den Knaben an: hab' Dank, daß du ihnen kein Leid gethan! H.y. 73. Die Kapelle. Droben stehet die Kapelle, schauet still in's Thal hinab; drunten sitzt bei Wies' und Quelle froh und hell ein Hirtenknab'. Traurig tönt das Glöcklein nieder, schauerlich der Leichenchor; stille sind die frohen Lieder, und der Knabe lauscht empor. Droben bringt man sic zu Grabe, die sich freuten in dem Thal; Hirtenknabe, Hirtenknabe! dir auch singt man dort einmal. uhland. 21*

10. Neuer christlicher Kinderfreund - S. 330

1861 - Eisleben Leipzig : Klöppel G. E. Schulze
330 ks fast gar nicht geschneiet; erst am 5. und am Abend die- ses Tages kam Sturm dazu, wodurch das Gestöber so hef- tig wurde, als man es selten sieht. Vier Pulk Kosacken fanden den Weg um die Stadt, den sie ziehen sollten, ver- schneiet, und warfen sich nun in die Stadt hinein, blieben aber alle in dem Theile derselben, der ihnen am Nächsten war, und der ziemlich weit von dem größeren Theile entfernt lag. Darum wurden dort die Häuser mit Soldaten überladen, so daß wohl 60 biö 70 Mann sich in mehrere der Woh- nungen einquartirten, die um das Haus der alten frommen Frau lagen; und schrecklich gings da zu. Warum aber der wilden Fremdlige Keiner auch nur an das Fenster der ar- men Frau zu ihrer größten Verwunderung klopfte, das fand sich erst am andern Morgen. Der Glaube hatte ihr gehol- fen. Wer glaubt, dem hält der Herr oft ganz wörtlich Wort. Wirklich hatte Gott in der Nacht eine Mauer um das Haus der Frau gebauet; ein mannshoher Schneeberg zog sich vor dem Hause her, daß die Kosacken wohl hatten von ihm wegbleiben müssen. „Siehst Du nun," sagte die Großmutter zum Enkel, „daß Gott auch eine Mauer um uns bauen kann?" Der Enkel staunte den Schneeberg an und schämte sich seines Unglaubens. 80. Die Kuh und der gesegnete Kirchgang. In unsrem Dorfe, erzählte eine fromme, Gott vertrauende Mutter ihren Kindern, wohnte eine arme Wittwe mit fünf Kindern, die war sehr arm, und ernährte sich kümmerlich mit ihrer Hände Arbeit. Es gelang ihr Anfangs zwar wohl, und sie konnte jährlich von ihrem kleinen Felde ziemlich ein- ernten; am übrigen Hausbedarf fehlt es uuch nicht gänzlich. Allein eines Jahres mißrieth die Frucht, und dazu starb ihr die einzige Kuh, die sie hatte. Da saß sie nun mit ihren fünf Kindern und hatte Nichts zu brechen und zu beißen. Darüber wurde sie mißmuthig, und sprach in der Unge- duld ihres Herzens: „Betteln mag ich nicht; Arbeit und Fleiß nützen mir Nichts; es wäre mir besser, ich stürbe. Als sie nun so mit ihrem Kummer da saß, hörte sie von Ferne das Geläute aus dem Dorfe, und das Getön war ihr ganz erquicklich; denn so, dachte sie, wird man mir bald zu Grabe läuten. Darauf trat ihr Töchterlein in die Kam- mer und sagte: „Mutter, sie läuten im Dorfe, willst Du nicht in die Kirche gehen? Ich will das Haus wohl hüten." Dies sagte das gutartige Kind, weil die Mutter sonst alle
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