Zeittafel.
141
Nach Christus.
1190 Barbarossa stirbt auf dem Kreuzzug.
12541273 Das Zwischenreich oder die Zeit des Faustrechts.
1278 Rudolf von Habsburg besiegt den Bhmenknig (Dttokar auf dem Marchfelde.
14141418 Die Kirchenversammlung zu Konstanz. Verbrennung des Bhmen Johann hu.
1415 Kaiser Sigismund ernennt den Burggrafen Friedrich von hohen-
zollern zum Kurfrsten von Brandenburg.
1440 Johann Gutenberg erfindet die Buchdruckerkunft. i/ 1492 Kolumbus entdeckt Amerika.
14831546 Martin Luther.
31. Gkt. 1517 Luther schlgt 95 Stze gegen den Ablahandel an die Tr der Schlokirche zu Wittenberg.
1521 Luther vor Kaiser Karl V. auf dem Reichstage zu Worms. 1525 Die Reformation im Herzogtum Preußen.
1530 Das Glaubensbekenntnis der evangelischen Fürsten auf dem
Reichstag zu Augsburg.
1539 Die Reformation im Kurfrstentum Brandenburg. 1555 Der Augsburger Religionsfriede.
16181648 Der Dreiigjhrige Krieg.
1630 Der Schwedenknig Gustav Adolf landet in Pommern.
1631 Magdeburg wird von Tilly zerstrt.
1632 Gustav Adolf fllt in der Schlacht bei Ltzen. 1634 Wollenstem wird in Eger ermordet.
16401688 Friedrich Wilhelm, der Groe Kurfürst.
1656 Friedrich Wilhelm siegt mit den Schweden bei Warschau der die Polen.
1660 Der Friede zu (Dliva-. Preußen unabhngig.
1675 Der Groe Kurfürst siegt bei Fehrbellin der die Schweden. 1681 Ludwig Xiv. raubt die deutsche Reichsstadt Straburg. 1685 Der Groe Kurfürst nimmt franzsische Protestanten auf. 16881713 Friedrich (Iii.) I. von Brandenburg-Preuen.
18. Jan. 1701 Begrndung des preuischen Knigtums.
17131740 Friedrich Wilhelm I.
1732 Aufnahme salzburgischer Protestanten.
17401786 Friedrich Ii., der Groe.
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Extrahierte Personennamen: Christus Barbarossa Barbarossa Rudolf_von_Habsburg Rudolf Johann Johann Sigismund Friedrich_von_hohen- Friedrich Johann_Gutenberg Johann Kolumbus Martin_Luther Karl_V. Karl_V. Gustav_Adolf Gustav Adolf Tilly Gustav_Adolf Gustav Adolf Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Ludwig_Xiv Ludwig Friedrich Friedrich Friedrich Wilhelm_I. Friedrich_Ii Friedrich
Extrahierte Ortsnamen: Brandenburg Amerika Wittenberg Worms Kurfrstentum_Brandenburg Pommern Magdeburg Eger Schweden Warschau Polen Schweden
44
C. Geschichtliche Entwicklung, Verfassung und Verwaltung.
führten Landgrafen, und zwar im Oberelsaß die Grafen von Habsburg bis
zum Ende der deutschen Herrschaft.
Unter der Herrschaft der schwäbischen Herzöge aus dem Geschlecht der
Staufer blühten im Elsaß die Städte rasch auf. Zehn freie Reichsstädte
entstanden im Laufe der Zeit: Mülhausen (seit 1515 mit der Schweizer
Eidgenossenschaft verbunden), Münster, Colmar, Türkheim, Kaysers-
berg, Schlettstadt, Oberehnheim, Rosheim, Hagenau und Weißen-
bürg. Sie standen unter einem kaiserlichen Landvogt, der seinen Sitz in
Hagenau, einer Gründung der Staufer, hatte. Alle Städte überstrahlte aber
an Macht und Größe die freie Reichsstadt Strasburg, die dem Land-
vogt nicht unterstellt war und durch den Sieg über den Bischof Walter
von Geroldseck bei Oberhausbergen 1262 sich auch die Unabhängig-
keit von der bischöflichen Herrschaft erkämpft hatte. Einen ähnlichen Cnt-
wicklungsgaug hatte Metz, das unter Kaiser Friedrich Rotbart freie Reichs-
stadt wurde und mit den Herzögen von Lothringen zahlreiche Fehden um
seine Selbständigkeit zu bestehen hatte.
Mit Rudolf von Habsburg bestieg ein Landgraf vom Elsaß den deutschen
Thron. Durch die engen Beziehungen, in die hiermit das Land zu der
deutschen Reichsgewalt trat, blieb es davon verschont, daß sich, wie fast überall
in deutschen Landen damals, ein Landesfürstentum zwischen das Kaisertum
und die unabhängigen Reichsstände des Elsaß einschob. Trotz der zahlreichen
Fehden, die im 14. Jahrhundert das Land durchtobten, entwickelten sich die
Reichsstädte unter dem Schutze der Kaiser zu hoher Blüte. Erst unter den
Nachfolgern Karls Iv. trat der Einfluß der Reichsregierung immer mehr
zurück. Im 15. Jahrhundert haben zuerst die Franzosen, dann die Bur-
gunder versucht, die Unabhängigkeit des Elsaß anzutasten. In den so-
genannten Franzosenkriegen wurde die Reichstreue der Elsässer auf eine harte
Probe gestellt. Die von Karl dem Kühnen von Burgund drohende Gefahr
haben Elsaß und Lothringen gemeinsam abgewehrt.
Die Reformation, die in Straßburg und, wenngleich in geringerem Um-
fange, auch in Metz Eingang fand, brachte für beide Städte neue Verwicklungen.
Straßburgs Schicksale leitete in dieser bewegten Zeit Jakob Sturm von
Sturmeck. Im Jahre 1538 gründete er das Gymnasium (jetzt protestantisches
Gymnasium genannt), das unter der Leitung von Johannes Sturm bald einen
europäischen Ruf erlangte. Die Folgen der Niederlage im Kampfe gegen
den Kaiser Karl V. wandte die Geschicklichkeit Jakob Sturms von Straßburg
glücklich ab. Für Lothringen dagegen sollte die Erneuerung des Krieges der
Protestanten gegen den Kaiser verderblich werden. Um sich die Unterstützung
des Königs Heinrichs Ii. von Frankreich zu sichern, hatte sich der Kurfürst
Moritz von Sachsen entschlossen, dem König die Reichsverweserschaft in den
Städten Metz, Toul und Verdun zu überlassen. Der beiden letztgenannten
Städte wurde der König leicht Herr, Metz dagegen konnten die Franzosen
nur durch List und Verrat nehmen. Ein Versuch Karls V., dem König von
Frankreich die Stadt wieder zu entreißen, mißlang.
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Extrahierte Personennamen: Walter
von_Geroldseck Friedrich_Rotbart Friedrich Rudolf_von_Habsburg Rudolf Karls Karl_dem_Kühnen_von_Burgund Karl Straßburgs Jakob_Sturm_von
Sturmeck Johannes_Sturm Karl_V. Karl_V. Jakob_Sturms_von_Straßburg Heinrichs Moritz_von_Sachsen Karls_V. Karls_V.
Extrahierte Ortsnamen: Habsburg Colmar Türkheim Oberehnheim Rosheim Hagenau Hagenau Oberhausbergen Lothringen Karls Lothringen Straßburg Frankreich Frankreich
46
C. Geschichtliche Entwicklung, Verfassung und Verwaltung.
Lothringen mit Metz von Frankreich abgetreten und diese Gebiete als un-
mittelbares Reichsland mit dem Deutschen Reiche für immer vereinigt.
Durch Gesetz vom 31. Mai 1911 hat Elsaß-Lothringen eine Verfassung
erhalten und gilt als Bundesstaat? im Bundesrate führt es drei Stimmen.
Diese Stimmen werden nicht gezählt, wenn sie allein den preußischen Stimmen
die Mehrheit geben würden oder wenn über Änderungen der Verfassung ab-
gestimmt wird.
Die Staatsgewalt in Elsaß-Lothringen übt der Kaiser aus. An der Spitze
der Landesregierung steht ein Statthalter, der vom Kaiser unter Gegen-
Zeichnung des Reichskanzlers ernannt und abberufen wird. Der Statthalter,
der in Straßburg residiert, ernennt und instruiert die Bevollmächtigten zum
Bundesrat und gegenzeichnet die Anordnungen und Verfügungen des Kaisers,
wodurch er die Verantwortlichkeit für sie übernimmt. Der Kaiser kann dem
Statthalter landesherrliche Befugnisse übertragen. Der Umfang dieser Über-
tragung wird durch kaiserliche Verordnung bestimmt, die vom Reichskanzler
gegenzuzeichnen ist.
Landesgesetze für Elsaß-Lothringen werden vom Kaiser mit Zustimmung
des aus zwei Kammern bestehenden Landtages erlassen. Die Gesetzentwürfe
über die Feststellung des jährlichen Landeshaushaltsetats werden zuerst der
Zweiten Kammer vorgelegt und von der Ersten Kammer im ganzen an-
genommen oder abgelehnt.
Der Ersten Kammer gehören als Mitglieder an: die Bischöfe zu Straßburg
und Metz sowie während der Sedisvakanz eines der Bistümer sein ältester
Bistumsverweser, der Präsident des Oberkonsistoriums der Kirche Augsburgischer
Konfession und der Präsident des Synodalvorstandes der reformierten Kirche,
der Präsident des Oberlandesgerichts zu Colmar, ein ordentlicher Professor
der Kaiser-Wilhelm-Universität Straßburg, ein Vertreter der israelitischen
Konsistorien, je ein Vertreter der Städte Straßburg, Metz, Colmar und Mül-
Hausen, je ein Handelskammervertreter derselben vier Städte, je zwei Land-
wirtschaftsvertreter der Bezirke Oberelsaß, Unterelsaß und Lothringen (von
denen je einer bäuerlicher Kleinbesitzer sein muß) und zwei Handwerksvertreter.
Zusammen also 23 Mitglieder. Dazu treten in Elsaß-Lothringen wohnhafte
Reichsangehörige, welche der Kaiser auf Vorschlag des Bundesrats ernennt
und deren Zahl die der übrigen Mitglieder nicht übersteigen darf. Sobald
durch Reichs- oder Landesgesetz eine Arbeitervertretung (Arbeitskammer) ge-
schaffen ist, hat sie drei Vertreter des Arbeiterstandes als weitere Mitglieder
in die Erste Kammer zu wählen. Wählbar sind nur Reichsangehörige, die in
Elsaß-Lothringen ihren Wohnsitz haben und mindestens 30 Jahre alt sind. Die
Mitgliedschaft der gewählten und ernannten Kammermitglieder dauert fünf Jahre.
Die Zweite Kammer geht aus allgemeinen und direkten Wahlen mit
geheimer Abstimmung nach Maßgabe des mit dem Verfassungsgesetz gleichzeitig
angenommenen Wahlgesetzes hervor. Die Abgeordneten der Zweiten Kammer
werden in Zeiträumen von fünf Iahren neu gewählt. Dem Kaiser steht es zu,
die Kammern zu berufen, zu eröffnen, zu vertagen, zu schließen und aufzulösen.
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48
C. Geschichtliche Entwicklung, Verfassung und Verwaltung.
die Funktionen des Kreistages der Gemeinderat aus. An der Spitze einer
jeden Gemeinde steht ein Bürgermeister mit einem oder mehreren Beigeordneten,
denen ein Gemeinderat zur Seite steht.
In den Geschäftsbereich der zweiten Abteilung fallen sämtliche An-
gelegenheiten der Justizverwaltung sowie die Kultusangelegenheiten.
Der Bezirk des Oberlandesgerichts zu Colmar umfaßt ganz Elsaß-
Lothringen und zerfällt in 6 Landgerichtsbezirke. Landgerichte befinden
sich in Strasburg, Zabern, Colmar, Mülhausen, Metz und Saargemünd, die
Zahl der Amtsgerichte beträgt im ganzen 77.
In kirchlicher Hinsicht bilden die Bezirke Ober- und Unterelsaß eine
katholische Diözese mit dem Sitz des Bischofs in Straßburg, der Bezirk
Lothringen eine zweite mit dem Bischofssitz Metz. Die beiden Bischöfe unter-
stehen in kirchlicher Beziehung dem päpstlichen Stuhle unmittelbar.
Die Kirche augsburgischen Bekenntnisses wird geleitet von einem
Direktorium (in Straßburg) und einem Oberkonsistorium. Es bestehen sieben
Kircheninspektionen, von denen sechs auf den Bezirk Unterelsaß entfallen,
eine auf Oberelsaß.
Die reformierte Kirche in Elsaß-Lothringen unterscheidet sich von der
Kirche Augsburger Konfession durch die Lehre und durch die besondere Or-
ganisation der Kirchenbehörden. Sie wird verwaltet durch fünf Konsistorien
ohne gemeinschaftliche Oberbehörde.
Die Leitung der inneren Angelegenheiten des israelitischen Kultus
haben drei Konsistorien, deren Sitz für jeden Bezirk in der betreffenden Be-
zirkshauptstadt ist.
Zur dritten Abteilung gehören die Verwaltung der direkten Steuern,
der Zölle und indirekten Steuern, die Landwirtschaft, die Verwaltung der
Forsten, das Kataster- und Vermessungswesen. Behufs Unterstützung des
Ministeriums ist als dessen regelmäßiger Beirat in der Förderung der Land-
Wirtschaft ein Landwirtschaftsrat eingesetzt.
Dem Ministerium nebengeordnet ist der Oberschulrat. in dem der Staats-
sekretär den Vorsitz führt. Ihm untersteht die Beaufsichtigung und Leitung
des gesamten höheren und niederen Unterrichtswesens mit Ausschluß der auf
die Universität bezüglichen Angelegenheiten, deren Leitung dem Staatssekretär
unmittelbar übertragen ist.
An öffentlichen höheren Schulen bestehen 14 Gymnasien, 2 Realgymnasien,
1 Progymnasium, 6 Oberrealschulen, 7 Realschulen. Dazu kommen, aus Kirch-
lichen Mitteln unterhalten, 4 Gymnasien. Die Zahl der Lehrerbildungs-
anstalten, Lehrer- und Lehrerinnenseminare sowie Präparandenschulen beläuft
sich auf 12, die der aus Landesmitteln unterstützten städtischen höheren
Mädchenschulen auf 23. Dazu kommen endlich noch die Technische Schule zu
Straßburg, die Landwirtschaftsschule zu Rufach und die Ackerbauschule auf
der Iudenmatt bei Rufach.
Zum Zwecke der Förderung von Kunst und Wissenschaft ist am 28. April
1872 die Kaiser-Wilhelms-Universität zu Straßburg gegründet worden.
/
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C. Geschichtliche Entwicklung, Verfassung und Verwaltung.
45
So war der Anfang zu der Zerstücklung Deutschlands gemacht. Der
Dreißigjährige Krieg bot neue Gelegenheit dazu. Im Westfälischen
Frieden, der dem unheilvollen Kriege im Jahre 1648 ein Ende machte,
erhielt Frankreich die völlige Hoheit über die seit 1552 in seinem tatsächlichen,
aber nicht rechtlich anerkannten Besitz befindlichen Bistümer und Städte Metz,
Toul und Verdun. Ferner mußte der Kaiser Ferdinand an König Ludwig Xiv.
von Frankreich den Sundgau, die Landgrafschaft Ober- und Unterelsaß sowie
die Landvogtei über die zehn Reichsstädte abtreten. Ihre Zugehörigkeit zum
Deutschen Reiche war den Reichsstädten zwar ausdrücklich zugesichert, trotzdem
nahm Ludwig Xiv. nicht nur diese in widerrechtlicher Weise in Besitz, sondern
riß auch noch andere Gebiete an sich. Unter dem Namen von „Reunions-
Kammern", d. h. Wiedervereinigungskammern, wurden nämlich im Jahre 1680
königliche Gerichte eingesetzt, um zu untersuchen, welche Länder früher zu den
bereits abgetretenen Gebieten gehört hätten. Gestützt auf die willkürlichen
Rechtssprüche der für Elsaß und Lothringen eingerichteten Reunionskammern,
die in Breisach bzw. Metz ihren Sitz hatten, beanspruchte der König von
Frankreich die Landeshoheit über alle einst angeblich zu den drei Bistümern
Metz, Toul und Verdun sowie zu der Landgrafschaft Elsaß gehörigen Lehen
und ließ die Gebiete, deren Herren sich nicht zu ihrer Anerkennung verstanden,
gewaltsam besetzen. Bon diesem Schicksal wurden das Bistum Straßburg, die
Abteien Murbach und Andlau, die Grafschaften Lützelstein und Lichtenberg u.a.m.
betroffen. Die freie Reichsstadt Straßburg aber, auf deren Besitz der König
nicht einmal einen derartigen Rechtsvorwand geltend machen konnte, wurde am
30. September 1681 durch Waffengewalt zur Unterwerfung gezwungen.
Aber auch nach diesen Gewaltstreichen blieben weite Gebiete in Elsaß und
Lothringen noch über ein Jahrhundert im Besitze deutscher Fürsten. So kam
das Herzogtum Lothringen erst 1766 an Frankreich. Am 14. Februar 1793
beschloß der Nationalkonvent die Vereinigung der Grafschaften Saarwerden,
Salm u. a. mit Frankreich. Im Jahre 1796 entsagte der Herzog von
Württemberg seinen linksrheinischen Besitzungen, der Grafschaft Mömpelgard,
Horburg, Reichenweier und Ostheim- am 28. Januar 1798 unterwarf sich
die Stadt Mülhausen mit dem städtischen Gebiet der französischen Oberhoheit.
Aber erst durch die Friedensschlüsse von Campoformio 1797 und Lüne-
ville 1801 erwarb sich Frankreich die Anerkennung aller früher gemachten
linksrheinischen Erwerbungen und blieb auch nach dem ersten und zweiten
Pariser Frieden 1814 und 1815 im Besitze des elsässischen Rheinufers.
Am 19. Juli 1870 erklärte Frankreich den Krieg an Preußen. Nach
den ersten Siegen der deutschen Heere bei Weißenburg (4. August) und
Wörth (6. August) und den Schlachten bei Vionville-Mars la Tour
(16. August), bei Gravelotte-St. Privat (18. August) begann die Be-
lagerung von Straßburg und Metz- jenes kapitulierte am 27. September,
Metz wurde am 27. Oktober übergeben. In dem am 26. Februar 1871
in Versailles abgeschlossenen Präliminarfrieden, dem am 10. Mai 1871 der
endgültige Friede zu Frankfurt a. M. folgte, wurden Elsaß außer Belfort,
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Extrahierte Personennamen: C. Ferdinand_an_König_Ludwig_Xiv Ferdinand Ludwig Ludwig_Xiv Ludwig Campoformio August August August August Metz
Extrahierte Ortsnamen: Deutschlands Westfälischen Frankreich Verdun Frankreich Lothringen Breisach Frankreich Bistum_Straßburg Andlau Lichtenberg Elsaß Lothringen Lothringen Frankreich Frankreich Württemberg Horburg Ostheim- Frankreich Rheinufers Frankreich Weißenburg Versailles Frankfurt_a._M. Belfort
44
Xvii. Die monumentale Plastik der Frhrenaissance.
85. Donatello, Der h. Georg. Florenz. 86. Ehiberti, Der h. Stephanus. Florenz.
9^id)t das an einen Hintergrund gebundene Relief, nur das auf sich selbst gestellte Standbild war geeignet, jene wunderbare Blte menschlichen Geistes, die wir mit dem Namen der Renaissance bezeichnen, restlos zu verkrpern. Donatellos h. Georg in einer der Marmornischen von >r San Michele in Florenz ist gewissermaen das Abbild eines auf sich selbst gestellten Herrenmenschen dieser Epoche. Mit ihm verglichen erscheint der in einer andern Nische stehende h. Stephanus von (Bhiberti, so viel feinen Schnheitssinn er verrt, doch matt und kraftlos. Wir stehen an der Grenze zweier Zeitalter: hier Unterordnung unter die allumfassende Idee der Kirche, dort Selbstbestimmung, hier Typus, dort Individualitt.
(Eine gewaltige Steigerung erfhrt der Ausdruck dieser Selbstherrlichkeit des Renaissance-menschen durch das Reiterstandbild. 3n straffster Haltung im Bocksattel aufgerichtet, den wie aus Eisen geschnittenen, mit der Sturmhaube bedeckten Kopf wie der h. Georg scharf sphend zur Seite wendend, reitet der sieggewohnte Eondottiere der Republik Venedig, das Meister-werk Verrocchios, einher; die (hier nicht sichtbare) gesenkte Rechte hlt den Kommandostab.
Zwei verschiedene Welten verkrpern auch die Bildnisse des geistesgewaltigen Papstes Julius Il, der Bramante, Raffael und Michelangelo nach Rom berief und damit Rom zum Brennpunkt der Hochrenaissance machte, und Savonarolas, des redegewaltigen Dominikanermnchs, der in seinen Predigten die heitere Welt der Frhrenaissance, wie sie sich in Florenz unter dem Schutz der Medici entfaltet hatte, als sndlich verurteilte und den Traum der Aufrichtung eines Gottesreiches auf (Erden mit dem Feuertode den mute.
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Extrahierte Personennamen: Donatello Georg Ehiberti Donatellos Georg Georg Julius_Il Raffael Michelangelo
Extrahierte Ortsnamen: Florenz Florenz Marmornischen San_Michele Florenz Venedig Rom Florenz
Zweiter Pariser Frieden.
\ 77
Lebensgefahr, Graf Nostitz); auch bei tzualrcbra« gewinnt 1815.
Xev gegen die Engländer rc. einige Vortheile (Herzog von
Braunschwcig fällt). Aber Wellington, von Blücher zur
rechten Zeit unterstützt, siegt bei Waterloo an den Höhen
von Genappe* unfern von La belle Alliance. Die Franzosen
auf der verworrensten Flucht» Napoleon kaum entkommen,
wird, nachdem die Verbündeten, nach noch einigen Gefechten,
schon am 10. Zuli in Paris cingezogen, von Rochefort nach
St. Helena gebracht (stirbt den 5. Mai 1821). Ludwig
wieder eingesetzt.
Der zweite Pariser Frieden unter härteren Bedin-
gungen abgeschlossen am 20 Nov. *). — Heiliger Bund
der drei sieggekrönten Herrscher. Fortdauernde Bun-
desversammlung für die gemeinsamen Angelegenheiten Deutsch- „
lands zu Frankfurt a. M. den 5. Nov. eröffnet, der deutsche 1816.
Bund für eine selbstständige Macht erklärt.
A n h a n g.
Allgemein wichtige Ereignisse der netteren Zeit.
1) Oesterreich bewahrte, sowie Preussen, in seinem
Innern ungestörten Frieden, aber Kaiser Franz stirbt 1835 d.
2. März, und sein ältester Sohn folgt ihm als Ferdinand I.
2) Frankreich: seit 1818 nach dem Congresse zu Aachen,
von der Besatzungparmee befreit - und unter die Hauptmächte
Europa's wieder ausgenommen. Parteien in der Deputirten-
kammer. Der Herzog von Berry durch Louvel 1820 ermor-
det; in demselben Jahre der Herzog von Bordeaux geboren.
*) Die geraubten Kunstschätze weggeführt. Frankreich auf die Grän-
zen von 1790 beschränkt, muß Marienburg, Philippeville und
Bouillon an die Niederlande, Saarbrück und Saarlouis an Preussen,
und Landau au Daiern (zur deutschen Bundesfestung) abtreten,
700 Mill. Franken Kriegskosten zahlen, und ein Heer von 150000
Mann verbündeter Truppen (darunter 30000 Mann Preussen unter
Ziethen) unter dem Herzoge von Wellington drei bis fünf Jahre
lang auf seiner Nordostgränze unterhalten.
* für international»
Schut'oia. ‘ j-rschunfl
Brauns; 9weig
6cbuu>ochbit>li0tl «k
j.
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Extrahierte Personennamen: Graf_Nostitz Napoleon Helena Ludwig Ludwig Franz Franz März Ferdinand_I. Berry
Extrahierte Ortsnamen: Wellington Paris Frankfurt Oesterreich Frankreich Aachen Bordeaux Frankreich Marienburg Niederlande Saarbrück Preussen Landau Wellington
Autor: Borries, Emil von, Pfeifer, Wilhelm, Henkelmann, Karl, Brandt, Paul, Kienitz, Otto
Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt
Regionen (OPAC): Hessen
Inhalt: Zeit: Neuzeit
Geschlecht (WdK): Jungen
Strasburg, Freiburg i. B., Meihen.
13
20. Grabmal des Generals von Rodt (f 1743). 22. 3. . kndler. Die Kriegsvase.
Mnster, Freiburg i. B. Von Christian Wenzinger. Meiner Porzellan.
Auf der Bahn des Barock schreitet das Rokoko weiter: das Pathos macht der Rhr-seligkeit Platz. Die jammernden Gestalten sitzen und lagern auf dem Sarkophag selbst, nicht mehr plastisch gedacht wie die Monumentalgestalten der Mediceergrber Michelangelos, sondern sie erstreben illusionistische Wirkung. der dem Medaillonbildnis des Generals blst eine fliegende Viktoria die Posaune des Ruhms; vom Herkules ist nur die Lwenhaut brig geblieben, welche die Inschrift tragen mu. - Meister ist das Rokoko in der Vasenform. Liebens-wrdige Putten treiben selbst an einem marmornen Taufbecken Mummenschanz (21). Seine Triumphe aber feiert der Stil in dem ihm eigensten Stoff, dem neu erfundenen Porzellan (22).
21. Taufbecken im Mnster zu Freiburg i. B.
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Aus der deutschen Geschichte zum Einprgen.
Im Jahre 9 n. Chr. vernichtete Arminius den Varus und seine Legionen im Teutoburger Walde;
814 starb Kaiser Karl der Groe, der die Festlandgermanen im Frankenreiche vereint hatte;
843 teilten die Enkel Karls das Frankenreich durch den Vertrag zu Verdun in drei Teile;
919 wurde Herzog Heinrich I. zum König von Ostfranken erwhlt;
928 grndete König Heinrich I. die Burg Meien;
962 empfing König Otto I. in Rom die Kaiserkrone;
1123 wurde Konrad von Wettin Markgraf von Meien;
1423 wurde Markgraf Friedrich der Streitbare Kurfürst von Sachsen
1483 wurde am 10. Nov Martin Luther in Eisleben geboren; '
1485 teilten die Fürsten Ernst und Albert den wettinischen Besitz, zu Leipzig (Ernestinische und Albertinische Linie);
1517 schlug Dr. Luther die 95 Stze gegen den Ablahandel an. die Tr der Schlokirche zu Wittenberg;
1618 begann der Dreiigjhrige Krieg;
1632 fielknig Gustav Adolf vonschweden in der Schlacht bei Ltzen;
1675 berwanb der Groe Kurfürst die Schweden bei Fehrbellin;
1757 schlug Friedrich der Groe die Franzosen bei Robach und die sterreicher bei Leuthen;
1806 besiegte Kaiser Napoleon I. die Preußen und.sachsen bei Jena und Auerstedt;
1813 wurde Napoleons Macht bei Leipzig und
1815 bei Belle-Alliance vernichtet;
1861 bestieg König Wilhelm I. den Thron Preuens;
1864 wurden die Dnen besiegt (Dppler Schanzen);
1866 wurden die sterreicher geschlagen (Kniggrtz);
1870 wurden die Franzosen berwunden (Sedan, Metz, Paris) und>
1871 (18. Januar) das Deutsche Reich gegrndet;
1888 starben die Kaiser Wilhelm I. und Friedrich Iii.; dann bestieg Kaiser Wilhelm Ii. den Thron;
1898 starb Fürst Bismarck in Friedrichsruh;
1902 starb König Albert;
1904 (15 Oktober) folgte König Friedrich August Iii. seinem Vater-Knig Georg, als Regent Sachsens.
1914 (28. Juni wurden der sterreichische Thronfolger Franz Ferdinand und seine Gemahlin von einem Serben in Serjewo' ermordet;
1914 (Anfang August) begann der Weltkrieg, in dem Deutsche, sterreicher, Bulgaren und Trken gegen Englnder, Fran-zosen, Belgier, Russen, Serben, Montenegriner, Italiener,, Rumnen, Portugiesen und Japaner kmpfen.
TM Hauptwörter (50): [T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann], T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen]]
TM Hauptwörter (100): [T38: [Friedrich Wilhelm König Kaiser Iii Prinz Jahr Preußen Vater Sohn], T51: [Armee General Schlacht Franzose Truppe Mann Feind Heer Metz Preußen], T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser], T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog]]
TM Hauptwörter (200): [T157: [Friedrich Wilhelm Iii Kaiser König Karl groß Preußen Kurfürst Jahr], T170: [Schlacht Leipzig Franzose Preußen Napoleon Heer Herzog Ferdinand Jena Braunschweig], T18: [Mark Brandenburg Land Albrecht Friedrich Kaiser Jahr Markgraf Haus Markgrafe], T161: [Luther Wittenberg Jahr Martin Freund Wartburg Universität Melanchthon Kurfürst Worms], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land]]
Extrahierte Personennamen: Varus Karl_der_Groe Karl Karls Karls Heinrich_I. Heinrich_I. Heinrich_I. König_Otto_I. Otto_I. Konrad_von_Wettin_Markgraf Konrad Friedrich_der_Streitbare_Kurfürst Friedrich Martin_Luther Ernst Albert Gustav_Adolf Gustav Adolf Friedrich Friedrich Napoleon_I. Napoleons Wilhelm_I. Metz Wilhelm_I. Wilhelm_I. Friedrich_Iii Friedrich Wilhelm Fürst_Bismarck König_Albert Friedrich Friedrich August Georg Franz_Ferdinand Franz Ferdinand August
Extrahierte Ortsnamen: Frankenreiche Rom Sachsen Eisleben Wittenberg Schweden Fehrbellin Robach Jena Leipzig Sedan Paris Friedrichsruh Sachsens
Reichsverfassung und Verfassung der einzelnen deutschen Staaten. 259
Bürgermeister". Die Bürgerschaft, die gewählte Vertretung aller
Bürger (Hamburg 160, Lübeck 120, Bremen 150 Mitglieder),
wählt aus ihrer Mitte den „Bürgerausschuß", der darüber wacht,
daß die Verfassung ordentlich beobachtet wird.
Das Reichsland Elsaß-Lothringen besitzt nach dem
Gesetz der neuen Verfassung vom 31. Mai 1911 im Bundes-
rat drei Stimmen. Die Staatsgewalt übt der Kaiser aus.
An der Spitze der Landesregierung steht ein Statthalter, der vom
Kaiser unter Gegenzeichnung des Reichskanzlers ernannt und
berufen wird. Landesgesetze werden vom Kaiser mit Zustimmung
des aus zwei Kammern bestehenden Landtages erlassen. Die
Übereinstimmung des Kaisers und beider Kammern ist zu jedem
Gesetz erforderlich. Wählbar sind nur Reichsangehörige, die in
Elsaß-Lothringen ihren Wohnsitz haben und mindestens 30 Jahre
alt sind. Die zweite Kammer (60 Abgeordnete) geht aus all-
gemeinen und direkten Wahlen mit geheimer Abstimmung hervor.
Die Abgeordneten der 2. Kammer werden in Zeiträumen von
5 Jahren neu gewählt. Das Ministerium in Straßburg zerfällt
in vier Abteilungen, denen Unterstaatssekretäre vorstehen. Im
übrigen bleibt die Einteilung des Landes wie früher; 3 Bezirke
(Unter-, Oberelsaß, Lothringen) unter Bezirkspräsidenten. 20 Land-
kreise (Kreisdirektor) und 2 Stadtkreise.
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TM Hauptwörter (50): [T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst], T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger]]
TM Hauptwörter (100): [T60: [Preußen Reich Staat Bund Kaiser deutsch Reichstag König Deutschland Regierung], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung]]
TM Hauptwörter (200): [T7: [Staat Gesetz Verfassung Recht Reichstag Reich König Regierung Volk Verwaltung], T5: [Jahr Recht Person Gemeinde Staat Steuer Familie Kind Lebensjahr Vermögen], T144: [Stadt Frankreich Münster Straßburg Metz Mainz Elsaß Bischof Frieden Trier], T99: [Stadt Verwaltung Provinz Gemeinde Beamter Kreis König Spitze Land Angelegenheit]]