Quellenstze.
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Quellenstze.
1) Aus einem Briese, den die Knigin Luise 1808 an ihren Vater schrieb. Ich habe mich ergeben, und in dieser Ergebung bin ich jetzt ruhig. Es wird mir immer klarer, da alles so kommen mute, rote es gekommen ist. Die gttliche Vorsehung leitet unverkennbar neue Weltzustnde ein, und es soll eine andere Ordnung der Dinge werden, da die alte sich berlebt hat und in sich selbst als ab-gestorben zusammenstrzt. Wir sind eingeschlafen auf den Lorbeeren Friedrichs des Groen, welcher, der Herr seines Jahrhunderts, eine neue Welt schuf. Wir sind mit derselben nicht fortgeschritten, deshalb berflgelt sie uns.
. . . Von ihm (Napoleon) knnen wir vieles lernen, und es wird nicht verloren sein, was er getan und ausgerichtet hat. Es wre Lsterung zu sagen, Gott sei mit ihm; aber offenbar ist er ein Werkzeug in des Allmchtigen Hand, um das Alte, welches kein Leben mehr hat, das aber mit den Auendingen fest verwachsen ist, zu begraben. Aber es kann nur gut werden in der Welt durch die Guten. Deshalb glaube ich auch nicht, da der Kaiser Napoleon Bonaparte fest und sicher auf seinem freilich jetzt glnzenden Thron ist. Er richtet sich nicht nach ewigen Gesetzen, sondern nach Umstnden, wie sie nun eben sind. Dabei befleckt er seine Regierung mit vielen Ungerechtigkeiten. Er ist von seinem Glck geblendet und meint alles zu vermgen. Dabei ist er ohne alle Migung, und wer nicht Ma halten kann, verliert das Gleichgewicht und fllt.
Ich glaube feft an Gott, also auch an eine sittliche Weltordnung. Diese sehe ich in der Herrschaft der Gewalt nicht; deshalb bin ich in der Hoffnung, da auf die jetzige bse Zeit eilte bessere folgen wird. . . Dieses Ziel scheint aber in weiter Entfernung zu liegen; wir werden es wahrscheinlich nicht erreicht sehen und darber hinsterben. Wie Gott will alles, wie er will! Aber ich finde Trost, Kraft und Mut und Heiterkeit in dieser Hoffnung, die tief in meiner Seele liegt. Ist doch alles in der Welt nur bergang! Doch wir mssen durch! Sorgen wir nur dafr, da wir mit jedem Tage reifer und besser werden.
. . . Gern werden Sie, lieber Vater, hren, da das Unglck, welches uns getroffen, in unser eheliches und husliches Leben nicht eingedrungen ist, vielmehr uns noch werter gemacht hat. Der König, der beste Mensch, ist gtiger und liebe-voller als je. Du, liebe Luise, bist mir tut Unglck noch werter und lieber ge-worden. Nun wei ich aus Erfahrung, was ich an dir habe.
. . . Verzeihen Sie, lieber Vater, da ich dies mit einer gewissen Ruhmredigkeit sage; es liegt darin der kunstlose Ausdruck meines Glckes, welches keinem auf der Welt wrmer am Herzen liegt als Ihnen, bester, zrtlichster Vater! Gegen andere Menschen, auch das habe ich von dem Könige gelernt, mag ich davon nicht sprechen; es ist genug, da wir es wissen.
Unsere Kinder sind unsere Schtze, und unsere Augen ruhen voll Zufriedenheit und Hoffnung auf ihnen. Der Kronprinz ist voller Leben und Geist . . . Unser Sohn Wilhelm wird, wenn mich nicht alles trgt, wie sein Vater, einfach, bieder und verstndig. Auch in seinem uern hat er die meiste hnlichkeit mit ihm; nur wird er, glaube ich, nicht so schn. Sie sehen, lieber Vater, ich bin noch in meinen Mann verliebt. Unsere Tochter Charlotte macht mir immer mehr Freude . . . Erhlt sie Gott am Leben, so ahne ich fr sie eine glnzende Zukunft. Karl ist gutmtig, frhlich, bieder und talentvoll . . . Unsere Tochter Alexandrine ist, wie Mdchen ihres
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Extrahierte Personennamen: Friedrichs Napoleon Napoleon Wilhelm Charlotte Karl
122 Das Norddeutsche Flachland.
dem N. zugekehrt und von munteren Bächen schluchteuartig eingeschnitten.
Große baumlose Sandflächen, mit Heidekraut bewachsen und nur von öden
Sümpfen unterbrochen, wechseln mit kleinen fruchtbaren, wasserreichen
Strecken ab. Ei, wie wird da jedes Bächlein geschätzt und benützt! Hier
wird es aufgestaut, um den Acker zu bewässern, dort wird sein Wasser in
Gräben abseits geleitet, um ebene Flächen zu überrieseln (Rieselwiesen).
Das Auge des Wanderers ruht an solchen Oasen mit Wohlgefallen auf
den schönen Äckern und Wiesen, den Eichen-, Buchen- und Kieferwäldern,
in derem Schutze schmucke Wohnhäuser liegen. Am schönsten ist die Heide
in den Monaten Juli und August in ihrem Festgewande, dem blühenden
Heidekraute. Ein süßer Houigdust lagert dann über der rötlich schimmernden
Heide und lockt Millionen von Bienen hierbei. Die Imker kommen von
nah und fern und mieten einen Stand, wo ihre Bienen fleißig sammeln können.
Jetzt jubiliert der Heidebewohner und zeigt deutlich, wie lieb ihm seine
Heide ist. Kann er auch von ihr nicht reich werden, so führt er doch aus ihr
ein stilles und zufriedenes Leben. Ackerbau kann der Heidebewohner nur
nebenbei treiben (Buchweizen), weit mehr beschäftigen ihn die Schafzucht
(Heidfchnncken). die Bienenzucht (Honig und Wachs), das Einsammeln
von Heidel- und Preißelbeeren, die Waldwirtschaft und der Torfstich.
„Hai un Holt is'n Buern sihn Stolt." Eine sonderbare Eigentümlichkeit
der Heide bilden die zahlreichen Hünengräber.
c) D i e G e e st.
Nach N. geht die Heide in die einförmige Geest über. Geest heißt
wüst, wenig fruchtbar. Doch hat die Geest etwas bessern Boden als die
Heide, der Sand tritt zurück, an Lehm und Mergel mangelt es nicht.
Die Ackerflächen sind hier deshalb häufiger und größer und tragen außer
Buchweizen auch Roggen, Haser und Gerste, an der Weser sogar Weizen.
Hügel, Wälder uuv die zahlreichen Dörfer mit ihren weißgetünchten
Häusern gestalten die Geest landschaftlich schöner und freundlicher als die
Heide.
Iii. Dir Niederungen.
Im östlichen Flachlande: Die Niederungen an der Weichsel, Oder,
Warthe, Netze, Spree und Havel, im westlichen Flachlande: Das Marsch-
land und die Moore an der Nordsee.
.1) Der Spree wald und die B r u ch l ä n d e r des Ostens.
Unterhalb Kottbus tritt die Spree in eine Einsenknng, in der sie sich
seit Jahrhunderten seeartig ausbreitet und zahllose Arme und Inseln
bildet. Die sumpfige Niederung heißt der Spreewald. Heute ist die
Sumpffläche durch Entwässerung und Aufhöhuug zum Teil in fruchtbares
Ackerland verwandelt' der andere Teil ist aber noch dichter Erlen- und
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76. Michelangelo, Delphische Sibylle. Sixtinische Kapelle, Rom.
Dur mit dem Meiel in der Hand, Titanen aus dem Marmorblock herausholend, war Michelangelo ganz er selbst. Bildhauer blieb er im Grunde auch, als Julius Ii- ihn zwang, statt sein Grabmal (63) zu vollenden, die Decke der Sixtinischen Kapelle mit Fresken zu schmcken. Er schuf das Spiegelgewlbe mit dem Pinsel zu einer Scheinarchitektur um, die er mit den brtenden Gestalten seiner Phantasie bevlkerte. Zwischen verkrpstem Geblk thronen abwechselnd, statuarisch gedacht, Propheten und Sibyllen, die Vorverkndiger des Heils. Am herrlichsten ist das prophetische Schauen" in der Delphischen Sibylle verkrpert. In eine Schriftrolle vertieft wird sie pltzlich auf ein in der Ferne aufsteigendes Bild aufmerksam und hebt wie abwehrend den Arm; die weitgeffneten Augen und der halbgeffnete Mund vollenden den visionren Ausdruck. In den architektonischen Rahmen sind die Deckenbilder einge-spannt (75). Aus dem ausgestreckten Zeigefinger Jehovas, der, in seinem geblhten Mantel die Urbilder der Schpfung bergend, heranschwebt, springt der Lebensfunke auf Adam der. Dieser, ein Riese von nicht minder gewaltigen Formen als Iehova selbst, ist gerade im Begriff, sich voll der Erde, von der er genommen ist", loszulsen, d. h. sich zu erheben. So ist nach dem Wort: so Er spricht, so geschieht es, so Er gebietet, stehet es da" der an sich nicht darstell-bare Schpfungsakt im Augenblick des Befehls auch bereits vollzogen.
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einst viel gepriesen worden. Im Phautafus" sind die alten Volksmrchen von der schnen Mageloue, vom getreuen Eckart, vom Rotkppchen und andere in geschickter Ein-kleidung erzhlt. Unter seinen kleineren Gedichten finden sich einige schne Lieder (Wohlauf, es ruft der Sonnenschein", Feldeinwrts flog ein Vgelein") und die Ballade: Strien schifft auf Meereswogen." Auch hat Tieck den Don Quixote" des Cervantes bersetzt.
Bonden Brdern Schlegel hat der ltere, August Wilhelm (geb. 1767), eine meisterhafte bersetzung des Sh akefpeare geliefert, auch spanische, portugiesische und ita lienische Dichtungen geschmackvoll verdeutscht. Was er selbst gedichtet, ist nicht gerade durch bedeutenden Gehalt, stets aber durch reine, vortreffliche Form ausgezeichnet. Seine Romanze: Arion war der Tne Meister" wetteifert mit dem eben genannten Gedicht von Tieck um den Preis. Sein jngerer Bruder
Friedrich Schlegel (geb. 1772) hat sich durch geschichtliche Forschung aus dem Gebiete der Poesie einen berhmten Namen erworben; die Zahl der von ihm gedichteten Lieder ist nicht erheblich.
Den beiden Schlegel und Tieck in enger Freundschaft verbunden war der frhver-storbene Friedrich von Hardenberg (17721801), der sich den Dichternamen Novalis beilegte. Er feierte in dem unvollendet gebliebenen Roman Heinrich von Ofterdingen" die allherrfchende Macht der Poesie, sang Hymnen an die Nacht" in melodischer Prosa und dichtete eine Anzahl tief inniger geistlicher Lieder (Wenn alle untreu werden", Wenn ich ihn nur habe").
Jnger als die bisher genannten Romantiker sind Clemens Brentano (geb. 1778) und Ludwig Achim Von Arnim (geb. 1781), die in Des Knaben Wunderhorn" eine Sammlung alter deutscher Volkslieder herausgaben. Das Buch enthlt," wie Heine sagt, die holdseligsten Blten des deutschen Geistes; man fhlt in ihnen Den Herzschlag des deutschen Volkes." Brentanos Geschichte vom braven Kasperl und vom schnen Annerl" ist die erste und wohl auch eine der besten deutschen Dorfgeschichten. Mit Recht rhmt Freiligrath dem Verfasser nach: Der wt' es wohl, wie nied're Herzen schlagen"; denn so treu hat keiner wieder geschildert, was dem Seelenleben der kleinen Leute seine einfltige Gre giet". In seinen Mrchen" hat Brentano kstliche Erzhlungen hinterlassen vom Vater Rhein, von den Nixen und dem kristallenen Schlosse drunten in den grnen Wellen, Bilder voll schalkhafter Anmut, traumhaft lieblich wie die rheinischen Sommernchte". Sein Freund Arnim fand in der Mrchenwelt kein Gengen; er schrieb Novellen und Romane, die eine Flle von Phantasie zeigen, aber der klaren Ge-staltung und knstlerischen Abrundung entbehren. Seine Gattin, Brentanos Schwester Bettina Arnim (geb. 1785), hat in Goethes Briefwechsel mit einem Kinde" ihrer begeister-ten Verehrung des groen Dichters in phantasievoller Darstellung Ausdruck gegeben.
Der Baron Friedrich de la Motte Fonau schilderte das kreuzsahrende Rittertum und die Fahrten altnordischer Recken in phantastischen Romanen, die jetzt vergessen sind. Frisch spricht uns auch heute noch sein liebliches Mrchen Undine" an.
Von den Dichtungen des frhverstorbenen Ernst Schulze ist namentlich die Er. Zhlung Die bezauberte Rose" bekannt geblieben, die durch den sen Wohllaut ihrer seidenweichen Verse" an den alten Minnesang erinnert.
In hellen Klngen, frisch wie der Vogel in den Zweigen, sang Joseph von Eichen-dorff (gest. 1857) die lieblichsten Lieder vom frhlichen Wandern durch Gebirg und Thal, vom trumerischen Zauber des Waldes, von der stillen, geisterhaften Mondnacht, von dem Abend, der rosige Flocken streut, von der heiligen Morgenfrhe, wo er auf der Berghhe
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Extrahierte Personennamen: Eckart Tieck Schlegel August Wilhelm Tieck Friedrich_Schlegel Friedrich Schlegel Friedrich_von_Hardenberg Friedrich Novalis Heinrich_von_Ofterdingen Heinrich Clemens_Brentano Ludwig_Achim_Von_Arnim Ludwig Heine Brentano Bettina_Arnim Goethes_Briefwechsel Friedrich_de_la_Motte_Fonau Friedrich Ernst_Schulze Ernst Joseph_von_Eichen-dorff
50 Xx. Die Tafelmalerei der italienischen Frh- und Hochrenaissance.
97. Masaccio, Adam und Eva. 98. Von Sandra Botticelli. 99. Von Pcrugino
Vrancacci-Kapelle, Florenz. (Phot. Hanfstaengl, Mnchen.) (Ausschnitt).
jf)atte Masaccio fr die Erfassung des anatomischen Krperbaus die Bahn freigemacht, so schreiten die spteren Florentiner auf diesem Wege fort und suchen dabei zugleich einen dem Geschmack ihrer Zeit zusagenden Idealtypus zu gewinnen. So Botticelli, der den magern, schlanken Leib seines Sebastian wie ein Bildhauer er hatte auch die Lehre eines solchen genossen sauber herausmodelliert. Was der llmbrcr Pietro Vanucci, genannt il Perugino, weil er von Perugia nach Florenz kam, der Florentiner Kunst zubrachte, lt sein h. Sebastian erkennen: statt der harten Formen und eckigen Bewegungen Votticellis gibt er weiche, das Detail nur leise andeutende Umrisse und eine sanfte, umgekehrt S = frmig geschwungene (Besamtlinie; seelisch bringt er den schwrmerisch nach oben gerichteten Augenaufschlag und damit ein lyrisches (Element in die verstandesklare Florentiner Kunst.
Aus Peruginos Schule kommt, noch vor dem Meister selbst, Raffael nach Florenz. Seine Madonna del (Branbuca steht noch ganz unter dessen (Einflu. Sie wagt nicht die Augen aufzuschlagen, die demutsvolle (Bottestrgerin, ja sie wendet das liebliche Oval des Hauptes von dem Kinde weg, als fhle sie sich unwrdig, an der Anbetung teilzuhaben. Doch der Florentiner liebt statt lyrischer Stimmung Bewegung, und so bricht auch bei Raffael bald das mtterliche Empfinden der Madonna durch: die Mutter herzt das Kind, so die Madonna vom Hause Tempi. Zu seinem hohen, groen Stil erhebt sich Raffael erst in Rom unter dem allgewaltigen geistigen (Einflu Michelangelos, der jedoch jede persnliche Berhrung vermied: die Verklammerung von Mutter und Kind, denen sich der anbetende Iohannes-knabe naht, erreicht hier, durch die von Florenz her festgehaltene Form des Tondo noch enger zusammengeschlossen, den hchsten Grad, und in gttlicher Harmonie, ein Abglanz der harmonischen Seele des Meisters selbst, wenden beide, Mutter und Kind, ihr Antlitz den Glubigen zu.
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Extrahierte Personennamen: Masaccio Eva Sandra_Botticelli Pcrugino
Vrancacci-Kapelle Hanfstaengl Masaccio Botticelli Sebastian Pietro_Vanucci Sebastian Raffael Raffael Raffael
Extrahierte Ortsnamen: Florenz Perugia Florenz Florenz Rom Michelangelos Florenz
I. Altchristliche Kunst.
2. Marmorsarkophag, Lateranmuseum, Rom. Zeit Konstantins.
2. Das Christentum hat gesiegt! Und so ist im mittleren Felde der architektonisch gegliederten Vorderseite das aus dem Monogramm Christi gebildete Feldzeichen der rmischen Legionen, das Labarum, aufgepflanzt, darunter ein machender und ein schlafender Krieger. R.: Christus vor Pilatus gefhrt, der nachdenklich und unschlssig dasitzt, vor ihm ein Diener mit Henkelkrug und Wasserbecken; hinter Pilatus ein Beisitzer. .: Christus, wie r., ungefesfelt, mit Schriftrolle, die seine Sendung andeutet; ein Legionr setzt ihm wie huldigend einen Kranz (die Dornen-Krone!) auf. Es folgt die reuztragung; der Trger ist Simon von Kyrene. Das Denkmal zeigt deutlich den Verfall der bildenden Kunst im Zeitalter Konstantins, ist aber religionsgeschichtlich hochbedeutsam. Deutlich verrt es die Abneigung, Christus, das Haupt der triumphierenden Kirche, als leidend darzustellen.
3. Die Marmorstatuette, eine frische, liebens-wrdige Arbeit des 3. Jahrhunderts, ist die aus dem Geiste des Christentums geborene Wieder-belebung eines antiken Typus, des widder-tragenden Hermes. Der jugendliche Hirt ist nicht Christus, sondern nur sein Sinnbild.
4. Als Schmuck des Triumphbogens, der Apsis und der Oberwnde bevorzugt die christ-liehe Basilika (5.4,5) statt der Wandgemlde das dauerhaftere und leuchtendere, aus bunten (Blas-wrfeln kunstvoll zusammengefgte Mosaik.
(Es stellt in der Regel die heiligen Personen und ihr himmlisches (Befolge in berirdischem tanze und feierlicher Haltung in mehrfacher Lebensgre den Glubigen vor Augen. Sehr frisch emp-funden ist das frheste der erhaltenen rmischen Apsismosaiken, 4: Christus im Kreise der Apostel und zweier heiligen Frauen, die ihre Krnze huldigend erheben, auf goldenem Thron, hinter der halbkreisfrmigen Halle die Palste Ierusa-lems. Darber schweben die bekannten Cvan-gelistensymbole.
5. Einsam erhebt sich drauhen vor Ravenna,
weniger antik als germanisch anmutend, Diet-richs von Bern wuchtiges Grabmal. Der rings-um erhhteboden sowie die modernen Freitreppen beeintrchtigen die ursprngliche Wirkung. Ein zehnseitiger Arkadenunterbau trgt einen runden,
einst nicht zugnglichen Oberbau. Die Flachkuppel von 11 m Durchmesser besteht aus einem Stck
istrischen Kalkstein! 3. Der gute Hirte, Lateranmuseum, Rom.
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ihren Verlobten an und bat ihn, das Blutvergießen zu enden. Wohl zeigte sich dieser willig dazu, als er sich aber zwischen wate und Hartmut warf, um sie zu trennen, schlug der Alte im Kampfeseifer ihn nieder, also daß er bald üblen Lohn für seinen Frauendienst empfangen hätte. Darauf ward Hartmut gefangen und die Burg mit Sturm genommen.
Schonungslos hieb wate alles nieder, was sich ihm in den weg stellte. Furchtbar war er anzuschauen, wie er so einherstürmte mit funkelnden Rügen und wehendem Barte, knirschend vor Zorn und über und über mit Blut bespritzt, vor seinem Anblick war Gerlinde mit Entsetzen geflohen und hatte gleich ihrer Tochter bei (Bubrun Schutz gesucht. Aber umsonst suchte diese die Königin vor wates Blicken zu verbergen; er fand sie, zog sie bei den haaren hervor und schlug ihr das Haupt ab.
Kein Feind war mehr zu sehen. Riics war niedergehauen oder gefangen. Die Sieger gönnten sich daher die wohlverdiente Ruhe und gaben sich der Freude über das Gelingen ihres Hachezuges hin. Bevor sie aber heimkehren konnten, mußten sie noch einmal das Schwert Ziehen, um die Burgen des Landes zu brechen, in denen noch stattliche Scharen von Kriegern lagen, die sonst sicher ihres Königs Niederlage gerächt hätten, Ris auch das vollendet war, gtng’s mit vollen Segeln heimwärts, wo Frau Hilde täglich mit sorgenden Blicken Übers Meer schaute und sehnsüchtigen Herzens der Tochter harrte. Kein (Bold hätte die Freude ausgewogen, als sie sich endlich wiedersahen. Fest hielten sich Mutter und Tochter umschlungen, und Freudentränen entströmten ihren Rügen. Dann ging die Königin, ihre Helden zu begrüßen und ihnen zu danken. Rm tiefsten neigte sie sich vor dem alten wate und küßte ihn trotz seines ellenbreiten Bartes herzhaft auf den Mund. Dann führte sie die wackern Streiter zur Stadt hinaus, wo sie auf einem grünen Rnger weite Zelte zu allerlei Lustbarkeiten hatte aufschlagen lassen. Da ward nun das Siegesfest gefeiert. Gudrun aber gedachte mitten in aller Freude des edlen (Befangenen, der sich während ihres Jubels unter schwerer Sorge härmte; sie gedachte daran, wie er stets ritterlich gegen sie gehandelt und sie nie mit einem Dorte gekränkt hatte. Da bat sie inständig die Mutter, ihn freizugeben, und ließ nicht ab, bis Hilde es wirklich tat.
Danach drängte Herwig zur Rbreise nach Seeland, das schon allzu lange seines Fürsten entbehre. Rber Hilde beredete ihn, noch zu bleiben,
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— 40 —
Zeit gekommen war, daß sie mit Aussicht auf Gelingen den Rachezug gegen die Normannen rüsten konnte. Da rotes sich keiner träge, als sie die Helden zu sich entbot. Jeder tat sein Bestes, und als alle beisammen waren, bildeten sie ein so gewaltiges Heer, daß an dem Steg über die Feinde nicht zu zweifeln war. Doch klopfte manchem in Sorge das herz, ob sie Gudrun noch am Leben oder vielleicht als Gattin Hartmuts antreffen würden. Noch hatte der lvinter nicht Abschied genommen, da lichteten sie die Anker und fuhren ins wilde Bteer hinaus. Manches Ungemach hatten sie unterwegs zu bestehen, bevor sie die Küste der Normandie erreichten. Der Abend senkte sich hernieder, als sie, von einem Walde gedeckt, vor Anker gingen. Nun hielten die Fürsten Rat, wie sie die Feinde am besten überlisten und Gudrun lebend befreien sollten. Da erbot sich der junge Grtwein, beim Anbruch des nächsten Tages auf Kundschaft zu fahren, ob er vielleicht etwas erspähen ober der Schwester ein Zeichen geben könnte. Sogleich bot sich ihm Herwig als Begleiter an.
7. Das wiedersehen. An demselben Morgen standen Gudrun und Hildburg bei ihrer gewohnten Arbeit am Strande. In der Nacht war tiefer Schnee gefallen, und ein eisiger Märzwind fegte über die Fluren. Trotzdem hatten sie in aller Frühe hinausgemußt, ja die böse Gerlinde hatte ihnen nicht einmal Schuhe und wärmere Kleiber gegeben. Barfuß mußten sie daher im Schnee stehen, der Idinb zerzauste ihre leichten Kleiber und ihr haar, und sie erschauerten vor Frost. Ideinenb tauchten sie die hänbe in das kalte Meereswasser, und der aufspritzend Schaum burchnäßte ihr Gewanb. Da sahen sie einen Nachen mit zwei Männern auf sich zukommen. Erschreckt wollten sie von bannen fliehen, benn sie schämten sich ihres Aufzugs. Die Fremben aber hatten sie schon erblickt und riefen ihnen bittend zu, daß sie stehen blieben. Mit freunblichetn Gruße, wie ihn die Armen lange nicht gehört, sprangen die Männer ans Ufer und begannen Zu fragen, wes das £anb und die Burgen. Und als sie bariiber Auskunft erhalten, forschten sie weiter: „Ist euch nicht eine Jungfrau namens (Bubrun bekannt, die vor Jahren in das £anb gebracht ist?" — „U)ohl haben wir sie gekannt," entgegn et e die Gesuchte selber; „übel ist es ihr ergangen, vor Gram und Herzeleib liegt sie nun schon lange tot. Bei biesen U) orten brachen die Fremben in bittere Tränen aus, und Herwig klagte laut: „B)eh mir, daß ich solche Kunbe vernehmen muß Meine Verlobte war (Bubrun. Der Ring hier an meinem Finger hat mich zu steter Treue gegen sie gemahnt." Da flog ein seliges Lächeln
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Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): Konfessionell gemischt
— 40 —
6. Hildens Heerfahrt nach der Normandie. Abermals gingen Jahre dahin, ohne daß das Los der Armen sich änderte. Fast wähnte Gudnm sich von den Ihrigen vergessen und hoffte kaum noch die Heimat wiederzuschauen. Und doch gedachte man ihrer dort in Liebe und Sehnsucht, und Frau Hilde war glücklich, als endlich die Zeit gekommen war, daß sie mit Aussicht auf Gelingen den Rache-zug gegen die Normannen rüsten konnte. Da wies sich keiner träge, als sie die Helden zu sich entbot. Jeder tat sein Bestes, und als alle beisammen waren, bildeten sie ein so gewaltiges Heer, daß an dem Sieg über die Feinde nicht zu zweifeln war. Doch klopfte manchem in Sorge das Herz, ob sie Gudrun noch am Leben oder vielleicht als Gattin Hartmuts antreffen würden. Noch hatte der Winter nicht Abschied genommen, da lichteten sie die Anker und fuhren ins wilde Meer hinaus. Manches Ungemach hatten sie unterwegs zu bestehen, bevor sie die Küste der Normandie erreichten. Der Abend senkte sich hernieder, als sie, von einem Walde gedeckt, vor Anker gingen. Nun hielten die Fürsten Rat, wie sie die Feinde am besten überlisten und Gudrun lebend befreien sollten. Da erbot sich der junge Ortwein, beim Anbruch des nächsten Tages auf Kundschaft zu fahren, ob er vielleicht etwas erspähen oder der Schwester ein Zeichen geben könnte. Sogleich bot sich ihm Herwig als Begleiter an.
7. Das Wiedersehen. An demselben Morgen standen Gudrun und Hildburg bei ihrer gewohnten Arbeit am Strande. In der Nacht war tiefer Schnee gefallen, und ein eisiger Märzwind fegte über die Fluren. Trotzdem hatten sie in aller Frühe hinaus gemußt, ja die böse Gerlinde hatte ihnen nicht einmal Schuhe und wärmere Kleider gegeben. Barfuß mußten sie daher im Schnee stehen, der Wind zerzauste ihre leichten Kleider und ihr Haar, und sie erschauerten vor Frost. Weinend tauchten sie die Hände in das kalte Meereswasser, und der ausspritzende Schaum durchnäßte ihr Gewand. Da sahen sie einen Nachen mit zwei Männern auf sich zukommen. Erschreckt wollten sie von dannen fliehen, denn sie schämten sich ihres Auszugs. Die Fremden aber hatten sie schon erblickt und riefen ihnen bittend zu, daß sie stehen blieben. Mit freundlichem Gruße, wie ihn die Annen lange nicht gehört, sprangen die Männer ans Ufer und begannen zu fragen, wes das Land und die Burgen. Und als sie darüber Auskunft erhalten, forschten sie weiter: „Ist euch nicht eine Jungfrau namens Gudrun bekannt, die vor Jahren in das Land gebracht ist?" „Wohl haben wir sie gekannt," entgegnete die Gesuchte selber; „übel ist es ihr
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Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): Konfessionell gemischt
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und sie klagte laut darüber. Aber Herr Dietrich von Bern trat furchtlos vor und bekannte sich als den Warner. Da schämte sie sich, daß ihr rachsüchtiges Herz durchschaut war, und sie ging in den Palast.
Kaum war sie zum Fenster getreten, so erblickte sie den Verhaßten wieder, denn dieser hatte sich inzwischen mit Volker abseits von der Menge auf eine Bank niedergelaffen. Der Zorn preßte ihr Tränen aus den Augen. Als ihre Mannen sie weinen sahen, fragten sie nach der Ursache ihres Kummers; und als sie erfuhren, daß Hagen sie gekränkt habe, waren sogleich ihrer viele bereit ihn zu strafen. Die Königin aber sprach zu ihnen: „Wartet, ich werde mit euch gehen, und ihr sollt aus seinem eigenen Munde hören, was er mir alles Übles gethan hat." Als Hagen die Königin mit der bewaffneten Schar auf sich zukommen sah, merkte er, daß sie es auf ihn abgesehen hatten, und er sagte das Volker. Da schwur ihm der, in keiner Not den Freund zu verlaffeu und treu zu ihm zu stehen bis an den Tod. Und er legte sein Schwert bereit, wie auch Hagen den Balmung über seine Kniee gelegt hatte, so daß er Kriemhilde recht in die Augen fiel. Trotzig blieben beide sitzen, als die Königin herantrat; trotzig und laut bekannte sich Hagen auf ihre Fragen zu aller Schuld, und so grimmig schauten beide drein, daß den Hunnen der Mut entsank und keiner den Streit wagte. Unterdessen hatte Etzel die Burguudeu im Saale herzlich willkommen geheißen und sich mit ihnen zu Tische gesetzt. Dahin gingen jetzt auch Volker und Hagen.
23. Kriemhildens Anschläge. Zur Nacht wies man den Nibelungen — diesen Namen führten dieburgunden, seitdem sie in Besitz des Nibelungshortes gekommen waren — einen weiten Saal zur Ruhe an, der mit vielen Betten wohl ausgestattet war. Aber sie besorgten Feindliches während der Nacht und zweifelten, ob sie der Ruhe pflegen dürften, bis Hagen sich erbot an der Türe Wache zu halten. Also-bald gesellte sich Volker zu ihm; er nahm seine Fiedel zur Hand und spielte den Müden manch süßes Schlummerlied, bis sie alle entschliefen. Und die Schildwacht war nicht vergebens. Denn um Mitternacht ertönte Waffengeklirr, und es näherten sich etliche von Kriemhildens Mannen, die sie gedungen hatte, Hagen im Schlafe zu ermorden. Als diese aber die gefürchteten Recken auf der Stiege gewahrten, zogen sie schweigend vorüber. Mit dem Morgengrauen weckte Hagen die Schläfer und mahnte sie zur Meffe zu gehen und sich mit Gott zu versöhnen, da dies vielleicht ihr letzter Tag wäre. Nach der Kirche ward unter Etzels Königssaal ein großes Turnier abgehalten. Weil aber dieburgunden
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