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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 395

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
§ 145. Italien. Spanien. Portugal. 395 stitut, dessen Beamte die Könige einsetzten, um die Macht des Adels und der Geistlichkeit zu brechen. Die den Verurteilten himveggenommenen Güter fielen an die spanische Krone. 403) Portugal war ursprünglich eine spanische Grafschaft, welche Heinrich vonburgund für seine Verdienste im Kampfe gegen die Mauren als Lehen erhielt. Aber schon Heinrichs I. toolrn, Alfons I. der Eroberer, betrachtete sich als unabhängig und vergrößerte das Reich, indem er den Ungläubigen mit Hilfe der Kreuzfahrer (s. § 117, Anm. 2) Lissabon entriß, i Unter Alfons Iii. wurde Algarbien damit vereinigt, sowie ansehnliche Landstriche, die den Mauren abgenommen wurden. erhielt Portugal den gegenwärtigen Umfang. Dazu kamen noch Besitzungen in der Neuen Welt, wodurch Handel und Schiffahrt zu einet' Blüte sich entwickelten, auf welche Spanien eifersüchtig werden konnte. Anmerkungen. 1. An der Spitze der Republik Venedig stand ein Herzog oder Doge (Dodsche — dux), dessen Gewalt jedoch sehr beschränkt war. Ihm zur Seite stand ein Kleiner Rat (Signoria), aus sechs Adeligen (Nobili) gebildet. Den Großen Rat bildeten anfänglich alle Nobili. Als die Zahl derselben aber 450 betrug, schloß man das Adelsbnch des Großen Rates (das Goldene Bnch) ab und beschränkte dadurch die Zahl der Mitglieder. Neben allen diesen bestand aber noch die furchtbarste Behörde, der Rat der Zehner, welcher als Gerichtshof die Verbrechen gegen den Staat aufzuspüren und zu bestrafen hatte. Er hatte unumschränkte Gewalt über Leben und Freiheit. Der berühmteste Doge war Enrico Dandolo, der 41. in der Reihe, welcher an der Spitze der venetianischen Flotte Konstantinopel eroberte (1202), Kandi'a und eine Anzahl jonischer Inseln erwarb. Lange Kämpfe führte Venedig mit Genua, das so mächtig war, daß es 1298 zu einem Kampfe auf leoen und ob kam. Damals siegte Genua, eroberte 60 Galeeren und führte 5000 Gefangene fort. Aber zuletzt unterlag Genua uuter dem ™ Ä”' t.nbrea Sontarini, nach 130jährigent Kamps (1381). Die Macht Venedigs sank nach der Entdeckung Amerikas und der Eroberuna Konstantinopels. a , ^ajj.er Heinrich Vii. hatte auf feinem Römerznge den ©hinnen Matteo Visconti in Mailand zum kaiserlichen Statt-Halter gesetzt (1311) Die Macht blieb in der Hand seiner Familie, irach dem Erloschen derselben bemächtigte sich Franz Sforza, ein berühmter Eondottrere oder Söldnerführer und Schwiegersohn des Visconti, der Herrschaft. Ihm glückte die Eroberung Genuas (1468) und von ihm vererbte sich die herzogliche Würde auf seine Nach- Reichlichen £ari V" feinem Sohne Philipp Ii. Mailand als 3. Der berühmteste unter den Mediceern ist Eosimo bei Me-der sich aus die Seite der Volkspartei schlug, beshalb aus zehn ?V <Ql aöu 4. Republik verbannt, balb aber wieber zurückgerufen würde (1464) und von ba an den Staat noch 30 Jahre leitete. Sein Brnber

2. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 306

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
306 Die mittlere Zeit. gesetzen nichts vergeben werden. Demnngeachtet nahmen nachstehende Kaiser hiervon Veranlassung, in die Papstwahl sich einzumischen, obwohl zudem Otto I. selbst eidlich versprochen hatte, daß die Papstwahl frei sein und der Gewählte nur in Gegenwart eines kaiserlichen Kommissärs sich verpflichten sollte, nach Gesetz und Recht zu regieren. 5. Die Reichskleinodien waren: die goldene Krone, das vergoldete Zepter, der goldene Reichsapfel, den Otto I. vom Papste Leo Viii. J6ei der Kaiserkrönung erhielt, das Schwert Karls des Großen, das Schwert des Hl. Moritz, die vergoldeten Sporen und die Dalmatika, die der Kaiser bei der Krönung trug. Wenn der Kaiser persönlich beim Heere war, so wehte ihm die Reichsfahue voran (wie z. B. in den Schlachten Heinrichs I. und Ottos I. wider die Ungarn). Zur Zeit dieser Kaiser war auf derselben der Erzengel Michael abgebildet, unter Friedrich I. ein Adler, unter Otto Iv. ein Adler über einem Drachen schwebend, seit Sigismund der Reichsadler. Auf den „Reichs sturm-fahnen" dagegen, deren es mehrere für die einzelnen Ritterschaften gab, war das Bild des heiligen Ritters Georg. Des Kaisers Schild trug den einfachen schwarzen Adler im goldenen Feld. Die Reichsfahne war ein schwarz-roter Wimpel; die Farben waren senkrecht geteilt, bald schwär; voran, bald rot. § 112. Die sali sch en (fränkischen) Kaiser, konrad Ii. (1024—1039). Heinrich Iii. (1039—1056). 316) Da mit Heinrich dem Heiligen das Geschlecht der sächsischen Kaiser erlosch, so vereinigten die acht Herzoge Deutschlands mit den geistlichen Würdenträgern sich zur freien Wahl und erkoren angesichts des versammelten Heeres auf einer Rheininsel bei Oppenheim den Herzog Konrad von Franken zum deutscheu Könige. Der neue Herrscher fing sein Amt damit an, daß er durch das deutsche Reich ritt, um sich Kenntnis von dessen Zuständen zu verschaffen und vorkommenden Klagen abznhelfen. Um vielem Unfrieden ein Ende zu machen, erklärte er, daß die Nachkommen der Vasallen für ewige Zeiten lehensberechtigt sein sollten. Unter ihm fiel Burgund an das Deutsche Reich, doch mußte er gegen den Herzog Ernst von Schwaben und gegen Odo von Champagne, die ebenfalls Anspruch auf Burgund erhoben, Kriege führen, deren Schauplatz die deutsche Schweiz war. Ans seinem Römerzuge lernte er Kan nt den Großen kennen, der gerade als Pilgrim zu Rom war. Beide verständigten sich und Konrad gab Schleswig an Kaimt, doch nur als Reichslehen. Dagegen hatte er schwere Kämpfe mit den Slaven zu bestehen, die in Deutschland eingebrochen waren. Konrad starb zu 1039. Utrecht 1039 und wurde im Dome zu Speier begraben, dessen lose. 33au er neun Jahre vor seinem Tode begonnen hatte. 317) Heinrich Iii. oder der Schwarze kämpfte glücklich

3. Dichtung des Mittelalters - S. 176

1884 - Freiburg im Breisgau : Herder
176 Dritte Periode, von 1150—1300. Innocenz Iii. Der Bann trieb viele der Anhänger Philipps in das Lager des vom Papste begünstigten Otto und führte den erzürnten Dichter zu einem Rügelied, in welchem er aus tiefstem Herzensgründe des Reiches Zerrüttung beklagt. Oer Leitstern. Die Krön' ist älter als der König Philipp ist: D'rum scheint's ein Wunder jedem Auge, das ermißt, Wie ihr der Schmied das rechte Maß verliehen. Sein kaiserliches Haupt geziemt ihr also gut, Daß, wer sie scheiden will, als ein Verräter thut; Keins mag dem andern Schein und Glanz entziehen: Sie leuchten sich einander an, Die edeln Steine mit dem jungen süßen Mann: Der Anblick muß den Fürsten Wohlgefallen. Wen nun nach anderm Herrn verlangt, Der schaue, wem der Waise überm Scheitel prangt: Der mag ein Leitstern sein den Fürsten allen. (Simrock.) Unter Krone. Zu Magdeburg ging an dem Tag, da Gott geboren Ward von der Magd, die er zur Mutter sich erkoren, Der König Philipp schön und tadelsohne: Da gingen König, Kaisersbruder, Kaiserskind In einem Kleid, ob auch der Namen dreie sind: Er trug des Reiches Zepter und die Krone. Gemess'nen Schritts ging er dahin, Ihm folgte sacht die hochgeborne Königin, Ros' ohne Dorn, ein Täublein sonder Gallen. Solch Fest noch sah man nirgendwo: Es dienten ihm die Thüringer und Sachsen so, Daß es den Weisen mußte Wohlgefallen. (Simrock.) Oer Pfaffen Wahl. Es hat der König Konstantin Dem Stuhl zu Rom so viel verlieh'n, Speer, Kreuz und Krone, daß er Macht erlangte. Da rief der Engel laut: „O weh, Und aber weh, zum dritten weh! Die Christenheit, die jetzt so herrlich prangte, Der ist ein Gift herabgefallen, Ihr Honig wandelt sich zu Gallen; Einst steht die Welt darob verzagt." Alle Fürsten leben nun mit Ehren,

4. Das Mittelalter - S. 172

1884 - Mainz : Kirchheim
w Die roncalischen Beschlüsse. erstürmte einige Castelle und strafte die Lombarden für ihre ~uae^ mit der sie ihm überall Nachstellungen bereiteten. ^m Jahre 1158 endlich zog er gegen Mailand mit einem gewaltigen Heere und umlagerte die Stadt so lauge, bis sie sich auf Gnade und Ungnade ergab. Die Mailänder mußten den Etd der Treue fchwöreu. Außerdem sollte die Stadt dem Kaiser eine Pfalz bauen, 900 Mark Silber zahlen und 300 Geiseln stellen. Dafür sollten sie ihre Obrigkeit selbst wühlen. Nachdem btefe Bebingnngen von bethen Teilen angenommen waren, zogen die Mailänder barfuß und das blanke Schwert am Halse tragend, tief gebeugt durch die Reihen des Heeres bis zum Throne des Kaisers, stürzten auf die Kniee, und der Bürgermeister sprach: „Wir haben gesündigt, wir haben unrecht gehandelt, wir bitten um Verzeihung, wir legen unsere Schwerter vor Euch nieder und unser Leben in Eure Hand." Friedrich verzieh, nahm^die Vornehmsten bei der Hand, süßte und tröstete sie. Hierauf wurde auf den roncalischen Feldern bei Piaeenza int November 1158 ein großer Reichstag abgehalten, aus welchem festgesetzt wurde, was dem Kaiser in Italien zustehe. Vier gelehrte Juristen von der Hochschule zu Bologna und 48 Abgeordnete aus 14 italienischen Städten ordneten die Angelegenheit dahin, daß dem Kaiser außer allen Hoheitsrechten oder Regalien, als Münze, Zölle, Wege-, Hasen-, Fluß- und Brückengelder, Fischereien, ^alzgttellert, Bergwerken, erledigten und eingezogenen Gütern, das Recht zustehe, mit Beistimmung des Volkes in allen Städten die kaiserlichen Landvögte, Consnln und andere obrigkeitliche Personen einzusetzen, die Herzogtümer, Markgrasschasten und Grafschaften zu vergeben, zum Heereszuge aufzurufen und alle Lieferungen zum Römerzuge, Spann- und Fuhrdienst zu Wasser uttb zu Lande zu fordern. ^ Diese Beschlüsse von Roncaglta mußten sogleich und in der Folge alle 5 Jahre auss neue von allen Rittern und Bürgern von 18 — 70 Jahren beschworen werden. Allein ließen sich dieselben auch durchführen, ohne das bisherige Recht ans das schneidenste zu verletzen? Friedrich kannte die Rechtsverhältnisse zu wenig, und Schmeichler führten ihn irre. Genua rüstete sich znm Widerstand, Männer und Weiber halfen die Mauern bauen. Friedrich aber vertrug sich mit der mächtigen und gefährlichen ^tabt dahin, daß bte Genuesen bett Lehenseib leisten, ihre Güter und Besitzungen behalten, 12,000 Mark Silber aus einmal zahlen, die Küsten des westlichen Italien und des südlichen Burgund gegen die Ungläubigen schützen, bafür aber von Heerbienst und Abgaben frei bleiben uttb ihre eigenen Obrigkeiten behalten sollten.

5. Erdkunde - S. 170

1888 - Freiburg im Breisgau : Herder
M — 170 — Edelsteine und schöne Marmorarten. Auch hat Rußland mächtige, noch wenig benützte Steinkohlenlager und ergiebige Petroleumquellen (letztere am Kaspischen Meere). Trotz so reicher natürlicher Hilfsquellen steht die russische In- dustrie noch weit hinter der westeuropäischen zurück. Von Be- deutung ist nur die Baumwollen-, Wollen- und Leinenweberei, die Lederfabrikation (Juchten) und Branntweinbrennerei. In neuerer Zeit geschieht sehr viel zur Hebung der Industrie. Der Handel Rußlands ist jetzt schon von großer Wichtigkeit und dabei noch in steter Ausdehnung begriffen. Zur Ausfuhr ge- langen vornehmlich: Getreide, Hanf, Flachs, Holz, Talg, Wolle, Rindvieh, Schweine, Pelzwerk und Leder. Dagegen müssen fast sämtliche Luxus- und ein großer Teil der Industrie-Artikel noch ein- geführt werden. V. a. Obwohl das europäische Rußland 87l/2 Millionen Einwohner zählt, so ist es doch unter allen europäischen Län- dern nach Skandinavien am schwächsten bevölkert; denn auf 1 qkm treffen nur 16 Meuschen. Wäre Rußland so dicht wie z. B. Deutschland bewohnt, so müßte es ans seinem Flächenraum von fast 5 390000 qkm ungefähr 460 Millionen Einwohner haben; aber große Bodenstrecken Rußlands sind des kalten Klimas wegen sehr schwach bevölkert. So hat der Bezirk Archangel, der Deutsch- land an Größe weit übertrifft, nur etwa 300000 Bewohner. — Die dichteste Bevölkerung findet sich in der Mitte Rußlands, be- sonders in der industriereichen Gegend um Moskau. — Nur zehn Städte des ungeheuren Reiches haben mehr als 100000 Ein- wohner. b. Bezüglich der Abstammung herrscht in der Bevölkerung Rußlands ebenso große Mannigfaltigkeit und Verschiedenheit wie in derjenigen Österreich-Ungarns und der Türkei. Doch ist in Rußland der slavische Stamm so stark vorherrschend, daß ihm mehr als 3/4 der Gesamtbevölkerung angehören. Unter den verschiedenen Völkern des slavischen Stammes bilden die Russen (65 Millionen) weitaus die Mehrzahl gegenüber den Polen (8 Millionen). Außerdem leben in Rußland: Hl

6. Erdkunde - S. 173

1888 - Freiburg im Breisgau : Herder
173 Fig. 27. Der Kreml zu Moskau. nales Heiligtum der Nüssen. — Charkow (160000 Einwohner) hat blühenden Handel, besonders mit Pferden und Wolle. Jähr- lich vier große Messen. Universität. 3. Süd- oder Neurußland, das ehemals türkische Gebiet am Schwarzen Meere. Kischinew (130000 Einwohner) wichtiger Getreidemarkt. — Odessa unweit der Mündung des Dnjestr (217 000 Einwohner) mit einem den größten Seeschiffen zugänglichen Hafen, ist die bedeutendste russische Handelsstadt am Schwarzen Meere, Stapelplatz und Hauptausfuhrort für Getreide. Universität. — Sewastopol auf der Halbinsel Krim ist durch die Belage- rung 1854—1855 bekannt. — Taganrog am Asowschen Meere (63 000 Einwohner) verliert infolge zunehmender Versandung seines Hafens immer mehr seine Bedeutung als hervorragender Getreide-

7. Mancherlei für Jung und Alt - S. 11

1884 - Freiburg im Breisgau : Herder
11 teils nach der Litanei zu allen Heiligen gesprochen werden, dann die Salbung. Diese geschieht mit dem auch bei der Priesterweihe gebräuch- lichen Oleum Oateollumenorum, und zwar an verschiedenen Stellen des Armes unter einer Reihenfolge darauf bezüglicher Gebete. Hiervon gab es jedoch einige mit den Kanones nicht übereinstimmende Ausnahmen, indem die Könige von Frankreich auch mit Chrisam, und gleich ihnen die Könige von England auf dem Haupte, der Brust und dem Arme gesalbt wurden, womit nach der Erklärung des heiligen Thomas Decket der Ruhm, die Heiligkeit und die Kraft des Königtums ausgedrückt werden soll. Nach vollzogener Salbung, und nachdem der zu Krönende die königlichen Gewänder angethan, beginnt die Messe und wird bis zum Gradnale fortgesetzt, dann aber die Übergabe der Symbole der könig- lichen Gewalt vorgenommen. Zuerst überreicht der Konsekrator das auf dem Altare liegende Schwert mit den Worten: „Einpfange ans den zwar unwürdigen, aber doch an Stelle und durch die Auktorität der Apostel geweihten Händen der Bischöfe das dir verliehene königliche Schwert, und sei dessen eingedenk, was der Prophet prophezeite, indem er sprach: ,Gürte dein Schwert um deine Lende, Allmächtigster st damit du durch dasselbe die Macht der Billigkeit ausübest, den Druck der Schlechtigkeit kräftig zerstörest, und die heilige Kirche Gottes und die Gläubigen ver- teidigest und beschützest, nicht minder die im Glauben Falschen als wie Feinde des christlichen Namen verabscheuest und vernichtest; Witwen und Waisen mit Milde hilfst und sie verteidigst, das Verlassene wieder aufrichtest, das Aufgerichtete bewahrest, das Unrecht rächest und das Wohlgeordnete be- kräftigest, auf daß du also handelnd durch den Triumph der Tugenden ruhmvoll und durch den Dienst der Gerechtigkeit erhaben, dereinst ohne Ende mit dem Erlöser der Welt, dessen Vorbild in deinem Namen liegt, zu herrschen würdig werden mögest. Der mit dem Vater und dem Hei- ligen Geiste Gott lebet und regieret in Ewigkeit. Amen!" Mit dem Schwerte umgürtet, entblößt der König dasselbe und schwingt es kraft- voll über dem Haupte, worauf ihm dann der Ring, als das Zeichen des Bundes mit dem christlichen Glauben, an den Finger gesteckt wird. Hierauf folgt die eigentliche Krönung mit den Worten: „Empfange die Krone des Reiches, welche von den zwar unwürdigen Händen der Bischöfe auf dein Haupt gesetzt wird; wolle sie dahin verstehen, daß sie den Ruhm der Heiligkeit und Kraft ausdrücklich bezeichne, und wisse, daß du durch sie auch an unserm Dienste teilhaftig wirst, so daß, wie wir als die Hirten und Leiter der Seelen in dem Innern anzusehen sind, so auch du im Äußern der wahre Diener Gottes, der kräftige Verteidiger der Kirche Christi gegen alle Widerwärtigkeiten, und der tüchtige Vollführer und gedeihliche Lenker des Reiches sein mögest, welches dir von Gott ver-

8. Mancherlei für Jung und Alt - S. 12

1884 - Freiburg im Breisgau : Herder
12 liehen, und durch die von uns an Stelle der Apostel vollzogene Spendung der Benediktion und unter der Fürbitte aller Heiligen deiner Leitung übergeben ist; auf daß du unter den ruhmvollen Streitern, mit den Edel- steinen der Tugend geschmückt und mit dem Preise der ewigen Glückselig- keit gekrönt, mit dem Erlöser und Heilande, unserm Herrn Jesus Christus, dessen Namen du trägst und dessen Stelle du vertrittst, ohne Ende der Glorie genießest. Der da lebet und regieret Gott mit Gott dem Vater in Einigkeit des Heiligen Geistes in alle Ewigkeit. Amen." Alsdann wird dem Könige das Scepter in die rechte, der königliche Stab in die linke Hand gegeben. In Frankreich war es Sitte, ihm auch eine elfen- beinerne Hand, als Symbol der Gerechtigkeit, zu überreichen; schon Hugo Capet wird ans manchen Siegeln mit derselben abgebildet. Ein anderes, ebenfalls häufiges Symbol der umfassenden Herrschaft war der Reichs- apfel, dessen jedoch das Pontificad Romanum nicht gedenkt. Nach Empfang dieser Symbole wird der König in Prozession nach seinem königlichen Sitze hin begleitet, wo er nunmehr von dem Erzbischof feierlich inthronisiert wird. Dieser erhebt dann seine Stimme und ruft durch die Hallen des Domes: „Vivat Rex in aeternum“, und der Chor stimmt, um Gott für die Wohlthat zu danken, daß dem Volke wieder eine natürliche, schützende und wohlthätige, Gottes Gesetz unterworfene, und zur Handhabung von Recht und Gerechtigkeit ein- geweihte Macht gegeben sei, das Te Deum laudamus an. Danach wird die Messe fortgesetzt; die Lektion wird schon in den ältesten Krönungsord- nungen aus den im Levitikns enthaltenen Segensworten über die, welche Gottes Willen thun, genommen, das Evangelium, während dessen Ver- lesung der König die Krone vom Haupte nimmt, nach älterem Gebrauche, aus Matthäus von Christi Antwort: „Gebet dem Kaiser, was des Kaisers ist"; in späterer Zeit hat man das Evangelium aber von der Anbetung der heiligen drei Könige dazu gewählt. Während des Offer- toriums schreitet der König zum Altare hin und bringt seine Opsergabe dar. Unter der Messe empfängt er dann mit entblößtem Haupte die heilige Kommunion, nach mehreren Krönnngsformularen unter beiderlei, nach dem Pontificale Romanum nur unter einer Gestalt, worauf dann von dem Erzbischof die allgemeine Benediktion erteilt wird. Georg Phillip s. Die Sonne nach ihrer Derlinsternng an die Erdbewohner. Nun ist's vorbei, ich bin des Schattens bar! Was das da drunten für ein Treiben war, Mit langen Röhren, angerußten Scheiben, Mit Zirkeln meine Flecken zu beschreiben!

9. Mancherlei für Jung und Alt - S. 482

1884 - Freiburg im Breisgau : Herder
482 Am Thore schlug der König die Neffen des Kardinals von Ostia zu Rittern, dann empfingen ihn die Bevollmächtigten der Stadt und das jubelnde Volk. Das Gedränge war so groß, daß man nur mit Mühe durch die Straßen vorwärts gelangte, während rechts und links Karl den Ritterschlag erteilte. Auf dem Platz vor der Basilika, der Cortina, wo es von Bewaffneten und Volk wogte und mancher im Gewühl zu Schaden kam, standen die beiden Senatoren, welche, der eine rechts, der andere links, des Königs Roß bis^ an die Stufen führten, wo auch er abstieg und mit jenen und den übrigen Stadtbeamten, mit den Herzogen, Markgrafen, Grafen und Baronen sich zur Kirche begab. Oben aus den Stufen empfing der Kardinal in Pontifikalkleidung, von dem Klerus umgeben, mit einer Umarmung den König, der ihm als dem Stellvertreter des Papstes Gold überreichte. Dann traten beide, der König zur Rechten, in die Kirche S. Maria in Turri, vor deren Altar Karl den Krönungseid ablegte und von den Stiftsherren als einer der Ihrigen empfangen ward. Nun begaben sich beide in das Innere der Basilika. Der Jubelrus der versammelten Menge, sagt der Berichterstatter, ertönte so laut, daß man Donnerschläge nicht vernommen haben würde. Darf man dem Floren- tiner Chronisten Glauben beimessen, so hatte der König eine solche An- ordnung getroffen, daß seine das Mittelschiff füllenden Ritter ihn sogleich umgaben, so daß niemand vom Volke etwas von der Ceremonie sah. Diese erfolgte nach gewohntem Ritus. Vor dem Altar des heiligen Mauritius wurden König und Königin gesalbt, dann stiegen sie zur Hanpttribüne hinan, wo jener zur Rechten, diese zur Linken Platz nahmen, während der Kardinal den päpstlichen Marmorstuhl einnahm und das Meßgewand anlegte, König und Königin aber mit den kaiserlichen Ge- wändern bekleidet wurden. Nun begann das Hochamt, dann folgten beider Segnung und Krönung, endlich die Kommunion. Auch in der Kirche fuhr Karl den Ritterschlag zu erteilen fort. Nach der Krönungsmesse kehrten Kaiser und Kaiserin auf den Platz an den Stufen der Basilika zurück, wo der Kardinal sich von ihnen verabschiedete, worauf sie hinunter- gehend unter dem Jubelrus des Volkes weiße Zelter bestiegen. Vornehme Bürger führten die Pferde, hielten die Steigbügel, trugen den Thron- himmel; kaum war vorwärts zu kommen, während kaiserliche und römische Beamte Geld unter die Menge warfen und Zahllose sich znm Fußkuß herandrängten. Mittag war vorüber, ehe man den Lateran erreichte. Erst ging der Zug in die Basilika, dann in die Kapelle Sancta Sanctorum, worauf das Festmahl stattfand. Bevor Karl jedoch zu demselben nieder- saß, erteilte er den Herren aus dem Hause Colonna vor dem Hoch- altar den Ritterschlag. Noch war das Gastmahl nicht vorüber, so mußte der Kaiser ausstehen, denn die Nacht war da und er hatte
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