TM Hauptwörter (50): [T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr]]
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Extrahierte Personennamen: Heinrich Heinrich Heinrichs_I. Alfons_Iii Enrico_Dandolo Kamps Heinrich_Vii Heinrich Matteo_Visconti Franz_Sforza Franz Philipp_Ii Philipp
Extrahierte Ortsnamen: Italien Spanien Portugal Portugal Lissabon Spanien Republik_Venedig Konstantinopel Genua Genua Genua Amerikas Eroberuna_Konstantinopels Mailand Mailand
306 Die mittlere Zeit.
gesetzen nichts vergeben werden. Demnngeachtet nahmen nachstehende Kaiser hiervon Veranlassung, in die Papstwahl sich einzumischen, obwohl zudem Otto I. selbst eidlich versprochen hatte, daß die Papstwahl frei sein und der Gewählte nur in Gegenwart eines kaiserlichen Kommissärs sich verpflichten sollte, nach Gesetz und Recht zu regieren.
5. Die Reichskleinodien waren: die goldene Krone, das vergoldete Zepter, der goldene Reichsapfel, den Otto I. vom Papste Leo Viii. J6ei der Kaiserkrönung erhielt, das Schwert Karls des Großen, das Schwert des Hl. Moritz, die vergoldeten Sporen und die Dalmatika, die der Kaiser bei der Krönung trug. Wenn der Kaiser persönlich beim Heere war, so wehte ihm die Reichsfahue voran (wie z. B. in den Schlachten Heinrichs I. und Ottos I. wider die Ungarn). Zur Zeit dieser Kaiser war auf derselben der Erzengel Michael abgebildet, unter Friedrich I. ein Adler, unter Otto Iv. ein Adler über einem Drachen schwebend, seit Sigismund der Reichsadler. Auf den „Reichs sturm-fahnen" dagegen, deren es mehrere für die einzelnen Ritterschaften gab, war das Bild des heiligen Ritters Georg. Des Kaisers Schild trug den einfachen schwarzen Adler im goldenen Feld. Die Reichsfahne war ein schwarz-roter Wimpel; die Farben waren senkrecht geteilt, bald schwär; voran, bald rot.
§ 112.
Die sali sch en (fränkischen) Kaiser, konrad Ii. (1024—1039).
Heinrich Iii. (1039—1056).
316) Da mit Heinrich dem Heiligen das Geschlecht der sächsischen Kaiser erlosch, so vereinigten die acht Herzoge Deutschlands mit den geistlichen Würdenträgern sich zur freien Wahl und erkoren angesichts des versammelten Heeres auf einer Rheininsel bei Oppenheim den Herzog Konrad von Franken zum deutscheu Könige. Der neue Herrscher fing sein Amt damit an, daß er durch das deutsche Reich ritt, um sich Kenntnis von dessen Zuständen zu verschaffen und vorkommenden Klagen abznhelfen. Um vielem Unfrieden ein Ende zu machen, erklärte er, daß die Nachkommen der Vasallen für ewige Zeiten lehensberechtigt sein sollten. Unter ihm fiel Burgund an das Deutsche Reich, doch mußte er gegen den Herzog Ernst von Schwaben und gegen Odo von Champagne, die ebenfalls Anspruch auf Burgund erhoben, Kriege führen, deren Schauplatz die deutsche Schweiz war. Ans seinem Römerzuge lernte er Kan nt den Großen kennen, der gerade als Pilgrim zu Rom war. Beide verständigten sich und Konrad gab Schleswig an Kaimt, doch nur als Reichslehen. Dagegen hatte er schwere Kämpfe mit den Slaven zu bestehen, die in Deutschland eingebrochen waren. Konrad starb zu
1039. Utrecht 1039 und wurde im Dome zu Speier begraben, dessen lose. 33au er neun Jahre vor seinem Tode begonnen hatte.
317) Heinrich Iii. oder der Schwarze kämpfte glücklich
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog], T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste], T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann]]
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Extrahierte Personennamen: Otto_I. Otto_I. Leo_Viii Leo Karls Moritz Heinrichs_I. Heinrichs_I. Ottos_I. Michael Friedrich_I. Friedrich_I. Otto Georg Heinrich_Iii Heinrich Heinrich Heinrich Konrad_von_Franken Konrad Ernst_von_Schwaben Ernst Konrad_gab_Schleswig Konrad Konrad Heinrich_Iii Heinrich
Extrahierte Ortsnamen: Ottos Ungarn Deutschlands Oppenheim Burgund Deutsche_Reich Burgund Rom Deutschland Utrecht
176
Dritte Periode, von 1150—1300.
Innocenz Iii. Der Bann trieb viele der Anhänger Philipps in das
Lager des vom Papste begünstigten Otto und führte den erzürnten Dichter
zu einem Rügelied, in welchem er aus tiefstem Herzensgründe des Reiches
Zerrüttung beklagt.
Oer Leitstern.
Die Krön' ist älter als der König Philipp ist:
D'rum scheint's ein Wunder jedem Auge, das ermißt,
Wie ihr der Schmied das rechte Maß verliehen.
Sein kaiserliches Haupt geziemt ihr also gut,
Daß, wer sie scheiden will, als ein Verräter thut;
Keins mag dem andern Schein und Glanz entziehen:
Sie leuchten sich einander an,
Die edeln Steine mit dem jungen süßen Mann:
Der Anblick muß den Fürsten Wohlgefallen.
Wen nun nach anderm Herrn verlangt,
Der schaue, wem der Waise überm Scheitel prangt:
Der mag ein Leitstern sein den Fürsten allen. (Simrock.)
Unter Krone.
Zu Magdeburg ging an dem Tag, da Gott geboren
Ward von der Magd, die er zur Mutter sich erkoren,
Der König Philipp schön und tadelsohne:
Da gingen König, Kaisersbruder, Kaiserskind
In einem Kleid, ob auch der Namen dreie sind:
Er trug des Reiches Zepter und die Krone.
Gemess'nen Schritts ging er dahin,
Ihm folgte sacht die hochgeborne Königin,
Ros' ohne Dorn, ein Täublein sonder Gallen.
Solch Fest noch sah man nirgendwo:
Es dienten ihm die Thüringer und Sachsen so,
Daß es den Weisen mußte Wohlgefallen. (Simrock.)
Oer Pfaffen Wahl.
Es hat der König Konstantin
Dem Stuhl zu Rom so viel verlieh'n,
Speer, Kreuz und Krone, daß er Macht erlangte.
Da rief der Engel laut: „O weh,
Und aber weh, zum dritten weh!
Die Christenheit, die jetzt so herrlich prangte,
Der ist ein Gift herabgefallen,
Ihr Honig wandelt sich zu Gallen;
Einst steht die Welt darob verzagt."
Alle Fürsten leben nun mit Ehren,
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TM Hauptwörter (200): [T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T169: [Hand Kreuz König Krone Schwert Zeichen Haupt Gold Mantel Kaiser], T158: [Papst Kaiser Iii Vii Gregor Heinrich Rom Friedrich Italien Jahr], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch]]
Extrahierte Personennamen: Innocenz_Iii Innocenz Philipps Philipps Otto Philipp Philipp Simrock Philipp Philipp Simrock
w Die roncalischen Beschlüsse.
erstürmte einige Castelle und strafte die Lombarden für ihre ~uae^ mit der sie ihm überall Nachstellungen bereiteten.
^m Jahre 1158 endlich zog er gegen Mailand mit einem gewaltigen Heere und umlagerte die Stadt so lauge, bis sie sich auf Gnade und Ungnade ergab. Die Mailänder mußten den Etd der Treue fchwöreu. Außerdem sollte die Stadt dem Kaiser eine Pfalz bauen, 900 Mark Silber zahlen und 300 Geiseln stellen. Dafür sollten sie ihre Obrigkeit selbst wühlen. Nachdem btefe Bebingnngen von bethen Teilen angenommen waren, zogen die Mailänder barfuß und das blanke Schwert am Halse tragend, tief gebeugt durch die Reihen des Heeres bis zum Throne des Kaisers, stürzten auf die Kniee, und der Bürgermeister sprach: „Wir haben gesündigt, wir haben unrecht gehandelt, wir bitten um Verzeihung, wir legen unsere Schwerter vor Euch nieder und unser Leben in Eure Hand." Friedrich verzieh, nahm^die Vornehmsten bei der Hand, süßte und tröstete sie.
Hierauf wurde auf den roncalischen Feldern bei Piaeenza int November 1158 ein großer Reichstag abgehalten, aus welchem festgesetzt wurde, was dem Kaiser in Italien zustehe. Vier gelehrte Juristen von der Hochschule zu Bologna und 48 Abgeordnete aus 14 italienischen Städten ordneten die Angelegenheit dahin, daß dem Kaiser außer allen Hoheitsrechten oder Regalien, als Münze, Zölle, Wege-, Hasen-, Fluß- und Brückengelder, Fischereien, ^alzgttellert, Bergwerken, erledigten und eingezogenen Gütern, das Recht zustehe, mit Beistimmung des Volkes in allen Städten die kaiserlichen Landvögte, Consnln und andere obrigkeitliche Personen einzusetzen, die Herzogtümer, Markgrasschasten und Grafschaften zu vergeben, zum Heereszuge aufzurufen und alle Lieferungen zum Römerzuge, Spann- und Fuhrdienst zu Wasser uttb zu Lande zu fordern.
^ Diese Beschlüsse von Roncaglta mußten sogleich und in der Folge alle 5 Jahre auss neue von allen Rittern und Bürgern von 18 — 70 Jahren beschworen werden. Allein ließen sich dieselben auch durchführen, ohne das bisherige Recht ans das schneidenste zu verletzen? Friedrich kannte die Rechtsverhältnisse zu wenig, und Schmeichler führten ihn irre. Genua rüstete sich znm Widerstand, Männer und Weiber halfen die Mauern bauen. Friedrich aber vertrug sich mit der mächtigen und gefährlichen ^tabt dahin, daß bte Genuesen bett Lehenseib leisten, ihre Güter und Besitzungen behalten, 12,000 Mark Silber aus einmal zahlen, die Küsten des westlichen Italien und des südlichen Burgund gegen die Ungläubigen schützen, bafür aber von Heerbienst und Abgaben frei bleiben uttb ihre eigenen Obrigkeiten behalten sollten.
TM Hauptwörter (50): [T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr], T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
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Extrahierte Personennamen: Friedrich Friedrich Roncaglta Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich
M
— 170 —
Edelsteine und schöne Marmorarten. Auch hat Rußland mächtige,
noch wenig benützte Steinkohlenlager und ergiebige Petroleumquellen
(letztere am Kaspischen Meere).
Trotz so reicher natürlicher Hilfsquellen steht die russische In-
dustrie noch weit hinter der westeuropäischen zurück. Von Be-
deutung ist nur die Baumwollen-, Wollen- und Leinenweberei, die
Lederfabrikation (Juchten) und Branntweinbrennerei. In neuerer
Zeit geschieht sehr viel zur Hebung der Industrie.
Der Handel Rußlands ist jetzt schon von großer Wichtigkeit
und dabei noch in steter Ausdehnung begriffen. Zur Ausfuhr ge-
langen vornehmlich: Getreide, Hanf, Flachs, Holz, Talg, Wolle,
Rindvieh, Schweine, Pelzwerk und Leder. Dagegen müssen fast
sämtliche Luxus- und ein großer Teil der Industrie-Artikel noch ein-
geführt werden.
V. a. Obwohl das europäische Rußland 87l/2 Millionen
Einwohner zählt, so ist es doch unter allen europäischen Län-
dern nach Skandinavien am schwächsten bevölkert; denn auf 1 qkm
treffen nur 16 Meuschen. Wäre Rußland so dicht wie z. B.
Deutschland bewohnt, so müßte es ans seinem Flächenraum von
fast 5 390000 qkm ungefähr 460 Millionen Einwohner haben;
aber große Bodenstrecken Rußlands sind des kalten Klimas wegen
sehr schwach bevölkert. So hat der Bezirk Archangel, der Deutsch-
land an Größe weit übertrifft, nur etwa 300000 Bewohner. —
Die dichteste Bevölkerung findet sich in der Mitte Rußlands, be-
sonders in der industriereichen Gegend um Moskau. — Nur zehn
Städte des ungeheuren Reiches haben mehr als 100000 Ein-
wohner.
b. Bezüglich der Abstammung herrscht in der Bevölkerung
Rußlands ebenso große Mannigfaltigkeit und Verschiedenheit wie
in derjenigen Österreich-Ungarns und der Türkei. Doch ist in
Rußland der slavische Stamm so stark vorherrschend, daß
ihm mehr als 3/4 der Gesamtbevölkerung angehören. Unter den
verschiedenen Völkern des slavischen Stammes bilden die Russen
(65 Millionen) weitaus die Mehrzahl gegenüber den Polen
(8 Millionen). Außerdem leben in Rußland:
Hl
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Extrahierte Ortsnamen: Skandinavien Deutschland Moskau Polen Rußland
173
Fig. 27. Der Kreml zu Moskau.
nales Heiligtum der Nüssen. — Charkow (160000 Einwohner)
hat blühenden Handel, besonders mit Pferden und Wolle. Jähr-
lich vier große Messen. Universität.
3. Süd- oder Neurußland, das ehemals türkische Gebiet am
Schwarzen Meere. Kischinew (130000 Einwohner) wichtiger
Getreidemarkt. — Odessa unweit der Mündung des Dnjestr
(217 000 Einwohner) mit einem den größten Seeschiffen zugänglichen
Hafen, ist die bedeutendste russische Handelsstadt am Schwarzen
Meere, Stapelplatz und Hauptausfuhrort für Getreide. Universität.
— Sewastopol auf der Halbinsel Krim ist durch die Belage-
rung 1854—1855 bekannt. — Taganrog am Asowschen Meere
(63 000 Einwohner) verliert infolge zunehmender Versandung seines
Hafens immer mehr seine Bedeutung als hervorragender Getreide-
TM Hauptwörter (50): [T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
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TM Hauptwörter (200): [T87: [Meer Rußland Wolga Stadt Petersburg Moskau See Ostsee Hauptstadt Ural], T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr]]
11
teils nach der Litanei zu allen Heiligen gesprochen werden, dann die
Salbung. Diese geschieht mit dem auch bei der Priesterweihe gebräuch-
lichen Oleum Oateollumenorum, und zwar an verschiedenen Stellen
des Armes unter einer Reihenfolge darauf bezüglicher Gebete. Hiervon
gab es jedoch einige mit den Kanones nicht übereinstimmende Ausnahmen,
indem die Könige von Frankreich auch mit Chrisam, und gleich ihnen
die Könige von England auf dem Haupte, der Brust und dem Arme
gesalbt wurden, womit nach der Erklärung des heiligen Thomas Decket
der Ruhm, die Heiligkeit und die Kraft des Königtums ausgedrückt
werden soll. Nach vollzogener Salbung, und nachdem der zu Krönende
die königlichen Gewänder angethan, beginnt die Messe und wird bis zum
Gradnale fortgesetzt, dann aber die Übergabe der Symbole der könig-
lichen Gewalt vorgenommen. Zuerst überreicht der Konsekrator das auf
dem Altare liegende Schwert mit den Worten: „Einpfange ans den zwar
unwürdigen, aber doch an Stelle und durch die Auktorität der Apostel
geweihten Händen der Bischöfe das dir verliehene königliche Schwert, und
sei dessen eingedenk, was der Prophet prophezeite, indem er sprach:
,Gürte dein Schwert um deine Lende, Allmächtigster st damit du durch
dasselbe die Macht der Billigkeit ausübest, den Druck der Schlechtigkeit
kräftig zerstörest, und die heilige Kirche Gottes und die Gläubigen ver-
teidigest und beschützest, nicht minder die im Glauben Falschen als wie
Feinde des christlichen Namen verabscheuest und vernichtest; Witwen und
Waisen mit Milde hilfst und sie verteidigst, das Verlassene wieder aufrichtest,
das Aufgerichtete bewahrest, das Unrecht rächest und das Wohlgeordnete be-
kräftigest, auf daß du also handelnd durch den Triumph der Tugenden
ruhmvoll und durch den Dienst der Gerechtigkeit erhaben, dereinst ohne
Ende mit dem Erlöser der Welt, dessen Vorbild in deinem Namen liegt,
zu herrschen würdig werden mögest. Der mit dem Vater und dem Hei-
ligen Geiste Gott lebet und regieret in Ewigkeit. Amen!" Mit dem
Schwerte umgürtet, entblößt der König dasselbe und schwingt es kraft-
voll über dem Haupte, worauf ihm dann der Ring, als das Zeichen
des Bundes mit dem christlichen Glauben, an den Finger gesteckt wird.
Hierauf folgt die eigentliche Krönung mit den Worten: „Empfange die
Krone des Reiches, welche von den zwar unwürdigen Händen der Bischöfe
auf dein Haupt gesetzt wird; wolle sie dahin verstehen, daß sie den Ruhm
der Heiligkeit und Kraft ausdrücklich bezeichne, und wisse, daß du durch
sie auch an unserm Dienste teilhaftig wirst, so daß, wie wir als die
Hirten und Leiter der Seelen in dem Innern anzusehen sind, so auch du
im Äußern der wahre Diener Gottes, der kräftige Verteidiger der Kirche
Christi gegen alle Widerwärtigkeiten, und der tüchtige Vollführer und
gedeihliche Lenker des Reiches sein mögest, welches dir von Gott ver-
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann], T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste]]
TM Hauptwörter (200): [T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T169: [Hand Kreuz König Krone Schwert Zeichen Haupt Gold Mantel Kaiser], T77: [Papst Bischof Kaiser Rom Kirche König Heinrich Erzbischof Gregor Papste], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee]]
12
liehen, und durch die von uns an Stelle der Apostel vollzogene Spendung
der Benediktion und unter der Fürbitte aller Heiligen deiner Leitung
übergeben ist; auf daß du unter den ruhmvollen Streitern, mit den Edel-
steinen der Tugend geschmückt und mit dem Preise der ewigen Glückselig-
keit gekrönt, mit dem Erlöser und Heilande, unserm Herrn Jesus Christus,
dessen Namen du trägst und dessen Stelle du vertrittst, ohne Ende der
Glorie genießest. Der da lebet und regieret Gott mit Gott dem Vater
in Einigkeit des Heiligen Geistes in alle Ewigkeit. Amen." Alsdann
wird dem Könige das Scepter in die rechte, der königliche Stab in die
linke Hand gegeben. In Frankreich war es Sitte, ihm auch eine elfen-
beinerne Hand, als Symbol der Gerechtigkeit, zu überreichen; schon Hugo
Capet wird ans manchen Siegeln mit derselben abgebildet. Ein anderes,
ebenfalls häufiges Symbol der umfassenden Herrschaft war der Reichs-
apfel, dessen jedoch das Pontificad Romanum nicht gedenkt. Nach
Empfang dieser Symbole wird der König in Prozession nach seinem
königlichen Sitze hin begleitet, wo er nunmehr von dem Erzbischof
feierlich inthronisiert wird. Dieser erhebt dann seine Stimme und
ruft durch die Hallen des Domes: „Vivat Rex in aeternum“, und
der Chor stimmt, um Gott für die Wohlthat zu danken, daß dem
Volke wieder eine natürliche, schützende und wohlthätige, Gottes Gesetz
unterworfene, und zur Handhabung von Recht und Gerechtigkeit ein-
geweihte Macht gegeben sei, das Te Deum laudamus an. Danach wird
die Messe fortgesetzt; die Lektion wird schon in den ältesten Krönungsord-
nungen aus den im Levitikns enthaltenen Segensworten über die, welche
Gottes Willen thun, genommen, das Evangelium, während dessen Ver-
lesung der König die Krone vom Haupte nimmt, nach älterem Gebrauche,
aus Matthäus von Christi Antwort: „Gebet dem Kaiser, was des
Kaisers ist"; in späterer Zeit hat man das Evangelium aber von der
Anbetung der heiligen drei Könige dazu gewählt. Während des Offer-
toriums schreitet der König zum Altare hin und bringt seine Opsergabe
dar. Unter der Messe empfängt er dann mit entblößtem Haupte die
heilige Kommunion, nach mehreren Krönnngsformularen unter beiderlei,
nach dem Pontificale Romanum nur unter einer Gestalt, worauf dann
von dem Erzbischof die allgemeine Benediktion erteilt wird.
Georg Phillip s.
Die Sonne nach ihrer Derlinsternng an die Erdbewohner.
Nun ist's vorbei, ich bin des Schattens bar!
Was das da drunten für ein Treiben war,
Mit langen Röhren, angerußten Scheiben,
Mit Zirkeln meine Flecken zu beschreiben!
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde]]
TM Hauptwörter (200): [T169: [Hand Kreuz König Krone Schwert Zeichen Haupt Gold Mantel Kaiser], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T58: [Kirche Lehre Luther Schrift Bibel Gott Christus Bischof Papst Wort], T102: [Glocke Stimme Wort Hand Auge Ohr Kirche Ton Fenster Herr], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
Extrahierte Personennamen: Apostel Jesus_Christus Hugo
Capet Matthäus_von_Christi Georg_Phillip_s
482
Am Thore schlug der König die Neffen des Kardinals von Ostia zu
Rittern, dann empfingen ihn die Bevollmächtigten der Stadt und das
jubelnde Volk. Das Gedränge war so groß, daß man nur mit Mühe
durch die Straßen vorwärts gelangte, während rechts und links Karl
den Ritterschlag erteilte. Auf dem Platz vor der Basilika, der Cortina,
wo es von Bewaffneten und Volk wogte und mancher im Gewühl zu
Schaden kam, standen die beiden Senatoren, welche, der eine rechts, der
andere links, des Königs Roß bis^ an die Stufen führten, wo auch er
abstieg und mit jenen und den übrigen Stadtbeamten, mit den Herzogen,
Markgrafen, Grafen und Baronen sich zur Kirche begab. Oben aus
den Stufen empfing der Kardinal in Pontifikalkleidung, von dem Klerus
umgeben, mit einer Umarmung den König, der ihm als dem Stellvertreter
des Papstes Gold überreichte. Dann traten beide, der König zur Rechten,
in die Kirche S. Maria in Turri, vor deren Altar Karl den Krönungseid
ablegte und von den Stiftsherren als einer der Ihrigen empfangen ward.
Nun begaben sich beide in das Innere der Basilika. Der Jubelrus der
versammelten Menge, sagt der Berichterstatter, ertönte so laut, daß man
Donnerschläge nicht vernommen haben würde. Darf man dem Floren-
tiner Chronisten Glauben beimessen, so hatte der König eine solche An-
ordnung getroffen, daß seine das Mittelschiff füllenden Ritter ihn sogleich
umgaben, so daß niemand vom Volke etwas von der Ceremonie sah.
Diese erfolgte nach gewohntem Ritus. Vor dem Altar des heiligen
Mauritius wurden König und Königin gesalbt, dann stiegen sie zur
Hanpttribüne hinan, wo jener zur Rechten, diese zur Linken Platz nahmen,
während der Kardinal den päpstlichen Marmorstuhl einnahm und das
Meßgewand anlegte, König und Königin aber mit den kaiserlichen Ge-
wändern bekleidet wurden. Nun begann das Hochamt, dann folgten beider
Segnung und Krönung, endlich die Kommunion. Auch in der Kirche
fuhr Karl den Ritterschlag zu erteilen fort. Nach der Krönungsmesse
kehrten Kaiser und Kaiserin auf den Platz an den Stufen der Basilika
zurück, wo der Kardinal sich von ihnen verabschiedete, worauf sie hinunter-
gehend unter dem Jubelrus des Volkes weiße Zelter bestiegen. Vornehme
Bürger führten die Pferde, hielten die Steigbügel, trugen den Thron-
himmel; kaum war vorwärts zu kommen, während kaiserliche und römische
Beamte Geld unter die Menge warfen und Zahllose sich znm Fußkuß
herandrängten. Mittag war vorüber, ehe man den Lateran erreichte. Erst
ging der Zug in die Basilika, dann in die Kapelle Sancta Sanctorum,
worauf das Festmahl stattfand. Bevor Karl jedoch zu demselben nieder-
saß, erteilte er den Herren aus dem Hause Colonna vor dem Hoch-
altar den Ritterschlag. Noch war das Gastmahl nicht vorüber, so
mußte der Kaiser ausstehen, denn die Nacht war da und er hatte
TM Hauptwörter (50): [T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom]]
TM Hauptwörter (100): [T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt]]
TM Hauptwörter (200): [T169: [Hand Kreuz König Krone Schwert Zeichen Haupt Gold Mantel Kaiser], T77: [Papst Bischof Kaiser Rom Kirche König Heinrich Erzbischof Gregor Papste], T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast], T102: [Glocke Stimme Wort Hand Auge Ohr Kirche Ton Fenster Herr], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind]]
Extrahierte Personennamen: Karl Karl Maria Maria Karl Karl Karl Karl Karl Karl Colonna