483
Traghimmel, Thronhimmel. — Ballast, m. Schiffsbcschwerung, Unterlast.
— Ballon, m. (Ballong) Luftball, Windball. — Bandage, ». (Bandahsch)
Wundverband, Bruchbinde. — Bandit, m. Verbannter, Meuchelmörder. —
Banquerout, m. (Bankerutt) auch Bankerott, der Bankbruch, die Zahlungs-
unfähigkeit. — Banquier, m. (Bankjch) Geldwechsler. — Baret, s. (Ba-
rett) eine Mütze aus alter Zeit; Hütchen bei geistlicher Amtstracht. —
Barke, ». kleines Fahrzeug, — Barometer, m. Luftschwermcffer. — Barri-
cade, w. Versperrung, Eiraßenversperrung. — Barrière, ». (Barriähr)
Grenzwehr, Schlagbaum, Geländer. — Base, Basis, ». Grundlage, Grund-
feste, Fußgestell. — Basrelief, s. (Basrelljef) halb erhabenes Bildwerk. —
Bataille, ». (Batallje) die Schlacht, das Treffen. — Bataillon, s. (Ba-
talljong» Schlachtschaar; Unterabrhcilung eines Regiments, gewöhnlich auö
vier Compagnien bestehend. — Batterie, ». der Geschützwall, die Geschütz-
abtheilung; ein Zug Kanonen aus acht bis zehn Stück bestehend; eine
Flaschenrcihe zu elektrischen Versuchen. — Benedeien, segnen, selig preisen.
Bestie, ». (Bestjeh) wildes Thier, Vieh. — Bibliothek, ». Büchersamm-
lung, Büchersaal. — Billiard, s. (Billjahr) Balltasel, Balltafclspicl. —
Billet, s. (Billjeh oder Billjctt) Briefchen, Schein, Einlaßkarte. — Bio-
graphie, ». Lebensbeschreibung. — Blainircn, beschimpfen, in Übeln Ruf
bringen. — Blasphemie, ». die Gotteslästerung. — Blessiren, verwunden.
— Blockade, ». Einsperrung, Einschließung einer Festung. — Bord, ».
Rand des Schiffes, das Schiff selbst (an Bord gehen). — Borde, ».
Einfassung, Randbesctzung. — Bornirt, beschränkt am Verstände. —
Börse, ». Geldbeutel; Sammelplatz der Kaufleute ihrer Geschäfte wegen.
— Bouquet, 8. (Vukeh oder Büket) Bluincnstrauß, auch Wohlgcruch des
Weines. — Bouteille, ». (Butellje) die Flasche. — Boutique, ». (Butihk)
Bude, Kramladen, Werkstätte eines Handwerkers. — Breve, 8. (Brehve)
päpstliches Sendschreiben. — Brevier, 8. Gebetbuch der katholischen Geist-
lichen. — Brigg, ». (Brick) Schnellschiff; leichtes Kriegsschiff von zehn
bis zwölf Kanonen und hundert Mann. — Brigade, ». größere Heerschaar,
bestehend aus mehreren Regimentern. — Brochircn, (broschihren) heften. —
Brochüre, ». (Broschühr) Heft, kleine geheftete Schrift, Flugschrift. —
Bronze, ». (Brongs) Gicßerz, Glockenspeise, worin Kupfer der Haupt-
inhalt ist. — Brutal, viehisch, ungesittet, grob. — Brutto, 8. Gewicht
einer Waare sammt Packhülle. — Budget, 8. (engl. Bodschet, franz.
Büdscheh) Verzcichniß der zu den Staatsausgaben erforderlichen Auflagen;
die Uebersicht der wahrscheinlichen jährlichen Einnahmen und Ausgaben einer
Staats-, Gemeinde- oder Kirchenkaffe u. s. w. — Bulle, ». päpstliche Ver-
ordnung. — Bureau, 8. (Vüroh) Schreibtisch, Schreibstube; Geschäfts-
oder Amtsstube. — Büste, ». Brustbild aus Marmor oder Gyps u. s. w.
C.
Cabinet, 8. Nebenzimmer; Geheim- oder Geschäftszimmer eines Für-
sten. — Calculiren, rechnen, berechnen, überschlagen. — Camisol, 8. Wamms.
— Campagne, ». (Campanje) das Land; der Feldzug. — Campiren, auf
dem Felde lagern. — Canal, m. Wasserführung, Wassergang, Kunstfluß. —
Canapè, 8. (Kanapch) Ruhebank, Polsterbank. — Candidai, m. Amts-
bewerber. — Candis oder Candelzucker, m. brauner crystallisirter Zucker. —
Canevas oder Cannevas, m. leinenes oder baumwollenes Zeug, Futterlcin-
wand. — Cannibale, m. Menschenfresser, Unmensch. — Cantate, ». Sing-
gedicht, zum Kirchengebrauch bestimmt. — Capellán, m. Hauspriester,
Hülfspriester, Untergeistlicher. — Capelle, ». Bethaus, kleine Kirche. —
Capitata, m. (Kapitähn) Hauptmann, Anführer einer Compagnie oder
eines Schiffes. — Capital, 8. Haupt- oder Grundvermögen, auf Zinsen
stehendes Geld. — Capitel, 8. Abschnitt; sämmtliche Geistliche eines Kirch--
31 *
TM Hauptwörter (50): [T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg]]
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235
neuen, zum unsterblichen Leben auferstand. Die erwähnte Königin
Sancha hatte auf dem Berge Sion ein Kloster bauen lassen und für
zwölf Priester und drei Laienbrüder eine Schenkung ausgesetzt. —
Allein die Wuth der Muhamedaner hatte nur geschlummert. Im
Jahre 1391 wurden alle Ordensglieder von den Türken ermordet.
Mehrfach fielen Mitglieder des Ordens als Schlachtopfer der Tür-
ken. Im Jahre 1561 wurden sie gänzlich vom Berge Sion ver-
trieben ; doch konnten sie in der Stadt bleiben. Ja es gelang ihnen
sogar später, das Kloster und die Kirche des heiligen Erlösers den
Türken abzukaufen. In Folge der Glaubensspaltung in Europa
verschwand das heilige Land fast gern;, aus der Erinnerung des
Abendlandes. Aber die treuen Wächter, obgleich verlassen von
aller Welt, verließen doch nicht das ihnen anvertraute Grab des
Herrn. Sie widerstanden ebenso der unbarmherzigen Gleichgültig-
keit der Christen, wie der erbarmungslosen Grausamkeit per Tür-
ken. Sie sammelten vielmehr die wenigen zerstreuten Gläubigen im
heiligen Lande, errichteten Klöster, Spitäler und Schulen und
übten Gastfreundschaft an den vielen, meistens armen Pilgern, die
das heilige Land besuchten. Während die Türken sie nach und
nach in Ruhe ließen, entstanden ihnen allmälig neue und gefähr-
lichere Feinde: es waren die verschiedenen christlichen Secten, die
ihnen das rechtmäßige Eigenthum des heiligen Grabes streitig
machten. Aeußere Gewalt und Gold stand ihnen im Ueberfluß zu
Gebote: mit Geld konnten sie bei den türkischen Behörden mehr
ausrichten, als die Söhne des heiligen Franziscus mit ihrem durch
Jahrhunderte verjährten Rechte und ihrer Gottes- und Nächsten-
liebe. Doch verlassen und sich aufopfernd, immer mehr verlassen
von dem christlichen Europa, das in das Jahrhundert der Auf-
klärung eingetreten war, mußten diese armen Mönche mit ihrem
guten Rechte vor dem Gewichte des Goldes weichen.
In diesem Jahrhundert kam ein schreckliches Unglück über die
Wächter des heiligen Grabes und damit über die Christenheit. Gott
ließ es in seinen unerforschlichen Rathschlüssen zu, daß die Kirche
des heiligen Grabes am 12. Oktober 1808 von den Flammen ver-
zehrt wurde. Da aber die Mittel zum Neubau der heiligen Grabes-
kirche meistens aus den Händen der Griechen und Russen flössen, so
suchten diese auch mit scheinbarem Rechte die Katholiken zu ver-
drängen. Ehedem die einzigen Besitzer des größten Theiles der
heiligen Orte, sahen sie sich nun genöthigt, diesen Schatz von un-
nennbarem Werthe, dessen Besitzer sie so lange Zeit allein gewesen,
und den sie mit Aufopferung ihres Blutes und Lebens gegen die
Türken allein vertheidigt hatten, mit Fremden zu theilen; ja sie
stehen in Gefahr, von den Fremden sogar aus diesem Mitbesitze
verdrängt zu werden. Die Lage der katholischen Kirche in der heili-
gen Stadt ist über allen Ausdruck traurig geworden.
Nach der Deutschen Volkshalle.
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg]]
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397
haltige Kraft. Und so kam es, daß im Laufe der Zeit die heiligen
Orte von den Türken wieder erobert wurden. Die letzten christlichen
Städte im Morgenlande, Tyrus und Ptolemais, fielen im Jahre
1291 in die Hände der Ungläubigen. — Es wäre engherzig und
unrichtig, wenn wir den Werth der K re uz zü ge nach ihrem
Nutzen und Schaden beurtheilen wollten. Immerhin bleiben die
Kreuzzüge ein ehrenvolles Zeugniß für jene Zeit, daß man vom
christlichen Glauben auf's innigste durchdrungen und einer Begeiste-
rung für Christi Sache fähig war, die in unseren kalten, genuß-
und erwerbsüchtigen Zeiten vergeblich gesucht wird. Die Kreuzzüge
gingen hervor aus Liebe zu Christus und aus warmem Bußgeiste.
Sie gehören zu den schönsten Erscheinungen der Geschichte, welche
nur Jener lächerlich findet, der es längst aufgegeben hat, sich seiner
Glaubenslofigkeit zu schämen. Diese großartigen Bewegungen des
Abendlandes aus den ehrgeizigen Absichten der Fürsten und Päpste
zu erklären, verräth einen kühnen Unverstand. Natürlich ist es, daß
unter dieser großen Zahl tapferer, frommer und edler Männer auch
Viele sich fanden, welche die Kreuzzüge zu Raub und Gewaltthat
benützten. Viele Millionen verloren ihr Leben im Morgenlande;
aber neues Leben, Bildung, Künste, Handel, Gewerbe, Veredlung
der Geistlichen, Ritter und Bürger kehrten zum Abendlande zurück
und wirkten wohlthätig auf dasselbe ein. Besonders wurden die Frei-
staaten Venedig und Genua durch die Kreuzzüge mächtig gehoben.
Den edlen, christlichen Geist jener Zeit beweisen besonders die
Stiftung der geistlichen Ritterorden der Johanniter, Temp-
ler und Deutschherren. Sie entstanden zum Schutze der Pilger und
zur Pflege der Kranken. Die Johanniter, also genannt von
ihrem Schutzpatron Johannes dem Täufer und gestiftet von itali-
schen Kaufleuten, besaßen zu Jerusalem ein Kloster mit einem Hospi-
tal. Nach dem Verluste von Palästina gingen sie nach Nhodus und
1520 nach Malta, woher sie Malteserritter genannt wurden.
— Die Tempelherren, welche ihr Kloster in der Nähe des Sa-
lomonischen Tempels zu Jerusalem hatten, waren eine Stiftung
französischer Ritter. Der Reichthum dieses Ordens reizte Philipp Iv.
von Frankreich so sehr, daß er den Orden auf eine gewaltthätige
Weise aufhob. — Der deutsche Ritterorden entstand eben-
falls in Palästina und zwar durch deutsche Kaufleute. Später zogen
sie nach Ostpreußen, um die heidnischen Preußen durch's Schwert
zum Christenthume zu bekehren. Nachdem ihr Hochmeister Albrecht
von Brandenburg zur lutherischen Lehre übergetreten war, wander-
ten die Deutschherren nach Mergentheim.
Die Hohenstaufen.
Das Geschlecht der Hohenstaufen hat seinen Namen
von einer Burg auf dem Hohenstaufen, einem der Bergkegel der
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Extrahierte Personennamen: Johannes_dem_Täufer Palästina Philipp_Iv Philipp Albrecht
von_Brandenburg Albrecht
Extrahierte Ortsnamen: Tyrus Christi Genua Jerusalem Nhodus Malta Jerusalem Frankreich Palästina Mergentheim
403
Wenzels Bruder, zum Throne, und es war nun seine erste Sorge
dahin gerichtet, auch die Unordnung in der Kirche zu entfernen. Es
wurde daher eine allgemeine Kirchenversammln n g nach
Konstanz ausgeschrieben und am 16. November 1414 dieselbe er-
öffnet. Hier wurden die drei Päpste abgesetzt, und Martin V., ein
hochgebildeter, kluger, fester Mann, ward als Oberhaupt der
Kirche ausgerufen. Auch wurde vor die Kirchenversammlung Jo-
hann Huß, ein Prager Professor, der verderbliche, unchristliche
Lehren verbreitete, geladen. Kaiser Sigismund versprach ihm siche-
res Geleit, jedoch mit Vorbehalt der Rechtsübung. Huß wollte
aber seine Lehren nicht widerrufen, wurde nun als Irrlehren seiner
priesterlichen Würde verlustig erklärt und der weltlichen Obrigkeit
zur Bestrafung übergeben. So wurde Huß nach den damaligen
strengen Gesetzen lebendig verbrannt. Dasselbe Loos traf seinen
Schüler Hieronymus von Prag. Hussens Anhänger, Hus-
siten genannt, suchten in Böhmen die Lehren ihres Meisters
mit Feuer und Schwert zu verbreiten. Die wilden Ziska,
P r o k o p i u s der Große und P r o k o p i u 6 der Kleine führten
sie in ihrem gräßlichen Vertilgungskriege gegen die Katholiken an.
Bald aber zerfielen sie unter sich in Parteien, die Gemäßigten ver-
einigten sich mit den Katholiken, die Strengen wurden besiegt und
zum Frieden gezwungen. — Die große Unordnung und Schwäche
des deutsäen Reiches endete mit Sigismunds Tod. Eine neue,
bessere Zeit bricht nun für unser Vaterland an. Das Faustrecht
hört auf, Gesetze und Ordnung beginnen, Deutschland wird mäch-
tig und vom Auslande geachtet. Diese glückliche Umänderung
haben wir den Kaisern aus dem Hause Oesterrich zu
verdanken. In diesen Zeitraum gehören noch zwei derselben,
Albrecht Ii. und Friedrich Ul., deren Regierung eine bessere
Zeit anbahnte. Zur Zeit Friedrichs eroberten die Türken Konstan-
tinopel am 29. Mai 1453. Umsonst waren seine Bemühungen,
einen Kreuzzug gegen die Türken zu Stande zu bringen, denn
überall herrschte Uneinigkeit im Reiche. Friedrich hatte noch die
Freude erlebt, daß die deutschen Kurfürsten seinen Sohn Maxi-
milian zum König wählten.
Das Mittelalter.
Im M i t t e l a l t e r oder in der Zeit von Karl dem
Großen bis auf die Entdeckung Amerika's (800 - 1500) fanden
Künste und Wissenschaften bei den Päpsten und Kaisern vor-
züglichen Schutz. Gern hörte man Dichter zur Harfe singen. Man
nannte sie Minnesänger und später, da sie handwerksmäßig die
Dichtkunst betrieben, M e i st e r s ä n g e r. In den Klosterschulen
wurden die Wissenschaften fleißig betrieben, welche dilrch Stiftung
der Universitäten zu Prag, Wien, Heidelberg, Köln, Erfurt,
Leipzig, Freiburg, Basel, Mainz u. s. w. und durch Wieder-
26 *
TM Hauptwörter (50): [T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T90: [Luther Kirche Lehre Schrift Wittenberg Papst Kaiser Reformation Jahr Konzil], T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung], T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser]]
TM Hauptwörter (200): [T26: [Kaiser Luther Papst König Wort Gott Tag Sache Fürst Schrift], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T158: [Papst Kaiser Iii Vii Gregor Heinrich Rom Friedrich Italien Jahr], T4: [Orden Ritter Peter Kreuzzug Land Jahr Jerusalem Johanniter Arnold Frankreich], T157: [Friedrich Wilhelm Iii Kaiser König Karl groß Preußen Kurfürst Jahr]]
Extrahierte Personennamen: Martin_V. Sigismund Hussens_Anhänger Ziska Albrecht_Ii Albrecht Friedrich_Ul. Friedrich Friedrichs Friedrich Friedrich Karl Karl
Extrahierte Ortsnamen: Konstanz Prag Deutschland Wien Heidelberg Erfurt Leipzig Freiburg Basel Mainz Wieder-
484
sprengels oder sämmtliche Domherrn. — Carbonade, w. Rostbraten. —
Cardinal, m. Titel der vornehmsten Geistlichen, welche den Papst aus ihrer
Mitte wählen. — Cascrne, w. großes Wohngebäude für Soldaten. —
(Jassiren, zernichten, absetzen. — Castell, s. festes Schloß, Burg. — Ca-
sualien, zufällige Amtsvcrrichtungcn ' des Geistlichen). — Caution, w.
Bürgschaft, Gewährleistung. — Ccdiren, abtreten, überlassen. — Celebrircn,
feiern, festlich begehen. — Censiren, prüfen, beurtheilen. — Centrum, s.
Mittelpunkt eines Kreises. — Ceremonie, w. (Zeremonih) Kirchengebrauch,
Feierlichkeit, Hofsitte. — Ccrtificat, 8. das schriftliche Zeugniß, Beglaubi-
gungsschein. — Cervelatwurst, ». (Serwelatwurst) Hirnwurst, Rohfleisch-
wurst. — Chaise, w. (Schäsel Stuhl, Halbkutschc. leichter Wagen. —
Changuen, (schanschihren) verändern, wechseln, schillern. — Chaos, s.
(Ka-os) der unentwickelte Stoff aller Wesen; die Schöpfungsmasse vor
ihrer Entwickelung und Ausbildung, das Gewirr. — Charade, w. zscha-
rahdc) Silbenräthsel. — Charaeter, m. eigenthümliche Kennzeichen, Ge-
müthsart, L)ittengepräge, Amtstitel, guter Name. — Charge, w. (Scharsche)
Ehrenstelle, Amt, Bürde. — Chaussee, w. (Schosseh) Steinbahn, Kunst-
straße, Fahrbahn^— Cbef, m. (Scheff) Führer, Befehlshaber, Vorgesetzte.
— Chemie, w. Scheidekunst, Lehre von den Bestandtheilen der Körper, ihrer
Zersetzung und Vereinigung. — Chcvcaurlegers, (Schwolcscheh) die leichten
Reiter. — Chikane, (Schik.mc) Ränke, Rechtsverdrehung. — Chika-
niren, (schikanihren) Kniffe gebrauchen, foppen, hudeln. — Chirurg, m.
Wundarzt. — Cholera, w. (Kohlcrah) Gallenruhr, Brechdurchfall. —
Chor, m. und 8. Rundtanz mit Gesang, Gesellschaft von Sängern und
Sängerinnen; mehrstimmiger Gesang; der erhöhte Ort in der Kirche für
die Geistlichen und Sänger. — Choral, m. Kirchengcsang, Kirchenlied. —
Chronik, w. Zeitgeschichte. — Chronologie, w. Zeltrechnungskunde. — Ci-
garros oder Cigarren, (Sikarros) Tabaksröllchen zuni Rauchen ohne Pfeife.
— Circa, (zirka) ungefähr, gegen. — Circular, 8. Umlaufsschreiben. —
Circulation, w. Kreislauf, Umlauf. — Cisterne, w. Wasserbehälter, Wasser-
fanggrube. — Citadelle, w. kleine Festung neben größerer Festung oder
Stadt. — Citircn, vorladen, eine Schriftstelle anführen. — Civilisation, w.
Sittcnbildung, wittenverbesserung. — Civilliste, w. die einem Fürsten von
den Ständen bewilligte Summe zur seiner Hofhaltung. — Classe, » Ab-
theilung, Ordnung. — Classisch, vorzüglich, musterhaft in seiner Art. -
Clause, w. eng eingeschlossener Raum, Mönchswohnung. — Clausel, w.
Einschränkung, Bedingrmg, Vorbehalt, Schlußsatz. — Client, m. Schütz-
ling. — Club oder Klubb, m. Verein, geschlossene Gesellschaft. — Coad-
jutor, m. vorausbestimmter Nachfolger eines Bischofs. — Coaks, (Kohks)
abgcschwefelte Steinkohlen. — Cocarde, w. Landcsfarbzcichen, Feldzeichen,
Hutrosc. — Cocon, m. (Kokong) Puppe der Seidenraupe. — Coffre oder
Koffer, ui. Kasten, Reisekiste. — Cölibat, m. cheloscr Stand. — Col-
lecte, >r. Sammlung milder Gaben, Meßgebet. — College, rn Amtsgenosse,
Amtsbruder. — Colonie, w. Niederlassung, Ansicdlung. — Colonne, w.
Säule, Theil eines Heeres, die Spalte einer Seite. — Commandiren, be-
fehlen, gebieten, anführen. — Commis, m. (Kommih) Geschäftsbesorgcr,
Handlungsdicner. — Commissär, m. Beauftragter, Bevollmächtigter zur
Ausführung eines Geschäfts. — Commod, bequem, gemächlich. — Com-
municiren, mittheilen, gemeinsam das heilige Abendmahl genießen. — Com-
munion, w. die Feier des heiligen Abendmahls. — Compagnie, w. (Kom-
panih) Gesellschaft, Gemeinschaft, Handelsgesellschaft, Hanptmannschaft. —
Compaß, m. die eingefaßte Magnetnadel, die stets nach Norden zeigt. —
Complimcnt, 8. Bückling, Hochachtungsgruß, etwas Wohlwollendes, Ver-
bindliches. — Complot, 8. geheime Verbindung, Verschwörung, Rotte. —
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201
den er besonders liebte, starb, weinte er so, als ob er den Bruder
oder den liebsten Sohn verloren. Er ließ ihm eine goldene Grab-
schrift auf Marmor setzen, viele Messen lesen und Almosen aus-
theilen, nicht als ob er zweifele, daß Hadrians Seele in der seligen
Ruhestätte wohne, sondern damit er seine Treue und Liebe gegen
einen geliebten Freund beweise. — So steht denn Karl in der Ge-
schichte der Welt und insbesondere der christlichen Kirche da als eine
große, ehrwürdige und zugleich herzgewinnende Gestalt, groß als
Feldherr, Gesetzgeber, Beförderer der Wissenschaften und Künste,
ehrwürdig als frommer, christlicher Kaiser, herzgewinnend durch
einfache Sitten, durch seine Milde und Liebe gegen Arme, gegen
seine Familie und seine Freunde. H e p p.
14. Der heilige Stephanus, König von Ungarn.
Das schöne und fruchtbare Ungarn war bis gegen die Mitte des
zehnten Jahrhunderts von Heiden bewohnt. Von da an warf das Licht
des christlichen Glaubens seine Strahlen auch über dieses Land. Christ-
liche Glaubensboten kamen und predigten den Gekreuzigten. Mehrere
tausend Ungarn und unter ihnen Geisa, der Herzog des Landes,
ließen sich taufen. Der größere Theil des Volkes aber betete noch die
Götzen an und selbst die zu Christus Bekehrten thaten nicht vollständig
allen heidnischen Aberglauben von sich. Erst Geisa's Sohn und Un-
garns erster König, der tapfere und fromme Stephan, führte das
ganze Volk zum Glauben an Christus und befestigte die christliche
Kirche in seinem Reiche. Er ist der Apostel Ungarns.
Geboren 977 zu Gran, der damaligen Hauptstadt Ungarns,
folgte Stephan seinem Vater im Jahr 997 in der Regierung. Bei
diesem Thronwechsel empörten sich die zahlreichen Heiden des Landes
gegen ihren christlichen Herrscher; allein Stephan, obgleich erst
zwanzig Jahre alt und nur von einem kleinen Heere umgeben, zog den
Empörern im Vertrauen auf den göttlichen Schutz entgegen und schlug sie
bei Veszprim vollständig auf's Haupt. Nach dieser Niederlage hielt
das Christenthum seinen triumphirenden Einzug in Ungarn. Heid-
nische Tempel und Götzenbilder verschwanden, christliche Kirchen und
Klöster erhoben sich an den Hauptpunkten des Reiches. Fromme Mis-
sionäre durchzogen alle Provinzen, predigten das Kreuz und tauften
die Schaaren. Stephan war selbst zum Missionär geworden. Er
durchreiste alle Gegenden seines Reiches, versammelte das Volk um sich
und suchte es durch liebreiche Vorstellungen zur Annahme des Christen-
thums zu bewegen. Nachdem nun die meisten Ungarn getauft waren,
theilte er das ganze Reich in zehn Bisthümer und ernannte fromme
Priester zu Bischöfen, damit unter ihrer Obhut der allerwärts aus-
gestreute Same des göttlichen Wortes zu einer fruchtreichen Ernte
heranreifen könne. Papst Sylvester Ii. bestätigte diese kirchlichen
Einrichtungen und übersandte Stephan, den sein Heer gleich nach der
Schlacht bei Veszprim zum König ausgerufen hatte, eine goldene
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg]]
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Extrahierte Personennamen: Karl Karl Christus Stephan Christus Apostel Stephan Stephan Stephan Stephan
351
Jahre 1313 aufgehoben, seine Güter aber zum Vortheile des Königs ein-
gezogen. —
Auch der deutsche Ritterorden hat den Kreuzzügen seine Ent-
stehung zu verdanken. Er wurde im Jahre 1190 von Deutsche!: gegründet.
Die Mitglieder mußten Deutsche sein. Auch sie legten, wie die vorgenann-
ten Orten, das dreifache Gelübde ab und hatten im Ganzen denselben
Zweck und dieselbe Einrichtung. Ihre Ordenstracht war ein weißer
Mantel mit einem schwarzen Kreuze. Nach dem Verluste des heiligen
Landes wandten sie sich nach Venedig. Von da wurden sie unter ihrem
Großmeister Hermann von Salza im Jahre 1229 von den Polen
gegen die Preußen zu Hülse gerufen. Dreiundfünfzig Jahre lang (von
1230 bis 1283) führten sie niit diesem heidnischen Volke schwere Kriege.
Endlich eroberten sie das Land und verbreiteten darin das C h r i st e n t h u m
und deutsche Bildung, Sitte und Sprache. Durch sie entstanden die
Städte Thorn und Kulm, später Memel und Königsberg. Marien-
burg wurde im Jahre 1309 die Residenz des Hochmeisters. Im 16.
Jahrhundert (1525) nahm der Hochmeister des Ordens, Markgraf Albrecht
von Brandenburg, mit den meisten Ordensgliedern die evangelische Reli-
gion an. Die Uebrigen zogen nach dem Städtchen Mergentheim im Wür-
tembergischen. Im Jahre 1815 wurde der Orden durch den Wiener
Vertrag aufgehoben. —
24. Co lumbus und die Entdeckung von Amerika.
(1492.)
Schon im Alterthume galt das ferne Indien für das Land der Wun-
der. Tiefe Weisheit, unübertreffliche Kunstwerke, vor Allein aber unermeßliche
Reichthümer suchte man dort. Dort kannte man bis zum 15. Jahrhundert n.
Chr. keinen andern Weg dahin, um die Schätze jenes Landes zu beziehen, als
den langwierigen und durch Beduinen unsichernlandweg über Aegypten
und Abessynien. Schon mancher denkende Kopf hatte sich die Frage aufge-
worfen, ob nicht Afrika unten in eine Spitze auslaufe, und ob man nicht
durch Umschiffung desselben schneller und ungehinderter nach Indien müsse ge-
langen können. Im 14. und 15. Jahrhunderte waren die P ortugi esen
die unternehmendsten Seefahrer, und König Johann Ii. sandte einen kühnen
Mann, Bartholomäus Diaz, zur Entdeckung dieses Seeweges nach In-
dien aus. Wirklich erblickte er die äußerste Spitze von Afrika, und in froher
Ahnung gab ihr der König den Namen: „Vorgebirge der guten Hoff-
nung," überzeugt, daß es jetzt nicht mehr schwer halten müsse, das ersehnte
Indien aufzufinden. (1486)
In eben der Zeit kam ein anderer Mann auf einen noch kühneren Ge-
danken: „Wie," dachte er, „ist nicht die Erde eine Kugel? Lesen wir nicht in
den alten Reisebeschreibungen, daß Indien sich in unermeßlicher Weite gegen
TM Hauptwörter (50): [T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich]]
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TM Hauptwörter (200): [T57: [Orden Polen Preußen Land Hochmeister Ritter Marienburg Stadt deutsch Jahr], T126: [Land Handel Europa Meer Osten Zeit Westen Volk Deutschland Jahrhundert], T106: [Kloster Jahr Schule Mönch Kirche Kind kranke Frau arme Knabe], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm]]
Extrahierte Personennamen: Hermann_von_Salza Albrecht
von_Brandenburg Albrecht Johann Bartholomäus_Diaz
Extrahierte Ortsnamen: Venedig Kulm Königsberg Städtchen_Mergentheim Amerika Indien Afrika Indien Afrika Indien Indien
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gegen das w eibliche Geschlecht waren die vier Haupttugenden der
Mitglieder.
Zur Zeit der Kreuzzüge stand das Ritterthnin in seiner schönsten
Blüthe. Es bildeten sich, gleich den Mönchsorden, drei engere Ver-
bb üder un g e n der Ritter unter einander. Das waren die Orden der Jo-
hanniter, der Tempelherrn und der Deutschen. Schon im Jahre
1043 hatten Kaufleute aus Amalfi (in Unteritalien) in der Nahe des hei-
ligen Grabes ein Kloster bauen lasten zur unentgeltlichen Ausnahme und Ver-
pflegung armer und kranker Pilger. Als Gottfried von Bouillon
1099 nach Eroberung der heiligen Stadt dieses Spital besuchte, wurde er von
der hingebenden Treue der Mönche, die hier ihr Leben der Krankenpflege wid-
meten, so gerührt, daß er der Stiftung eines seiner Güter in Brabant zum
Geschenke machte. Nun traten einige Ritter seines Gefolges in das Kloster als
dienende Brüder ein, entsagten der Welt, verpflichteten sich zu den gewöhn-
lichen K l o st e r g e l ü b d e n des Gehorsams, der Ehelosigkeit und der
Armuth und bezeichneten ihre schwarze Ordenstracht mit einem acht-
spitzigen, weißen Kreuze. Schnell verbreitete die Dankbarkeit heimkehrender
Pilger, die bei ihnen Aufnahme und Verpflegung gefunden hatten, ihren
Ruhm durch ganz Europa, und in allen Ländern wetteiferte die Mildthätigkeit
der Fromme», durch reiche Gaden sich einen Antheil an diesem Verdienste zu
erwerben. Jetzo erhoben sich statt des armseligen Obdachs, das die Brüder
bisher zur Aufnahme bieten konnten, Paläste, und daneben wurde ein präch-
tiger Tempel zu Ehren des heil. Johannes des Täufers erbaut, und die
Brüderschaft führte von nun an den Namen Johanniterorden. — Ihre
Güter mehrten sich bald in allen europäischen Ländern, und sie selbst schlugen
sich lang heldenmüthig mit den Türken herum, bis auch-sie der Uebermacht
welchen mußten. Sie ließen sich dann auf der Insel Cype rn nieder, und als
sie auch hier vertrieben wurden, auf der Insel Rhodus. Als sie aber endlich
auch hier keine bleibende Stätte mehr fanden, schenkte ihnen im Jahre 1530
der deutsche Kaiser Karl V. die Insel Malta, und von jener Zeit an hießen
sie auch Malthes er ritte r. —
Der König Balduin von Jerusalem schenkte im Jahre 1118 acht
französischen Rittern, die sich heldenmüthig der armen Pilger außer-
halb der Hauptstadt gegen die Angriffe der räuberischen Horden angenommen
hatten, den Platz, wo einst der Tempel Salomo's stand. Hier bauten sie sich
an und erhielten davon den Namen Tempelherrn. Sie trugen ein rothes
K re uz aüs ihrem weißen Mantel. Ungewöhnlich schnell stieg das An-
sehen dieses Ordens, der größtentheils aus Franzosen bestand, und er gewann
durch reiche Mitglieder und fromme Vermächtnisse einen Reichthum, der bald
jenen der Johanniter überstieg. Aber dieser Reichthum reizte den habsüch-
tigen französischen König Philipp Iv. zum Verderben dieses Ordens. Er
klagte die Mitglieder der gröbsten Verbrechen an; sie wurden unschuldig
mißhandelt, eingemauert, lebendig verbrannt, und der ganze Orden wurde im
TM Hauptwörter (50): [T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
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Extrahierte Personennamen: Gottfried_von_Bouillon Johannes Karl_V. Karl_V. König_Balduin_von_Jerusalem Philipp_Iv Philipp
Extrahierte Ortsnamen: Amalfi Unteritalien Brabant Europa Rhodus Malta
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Zu Gottes und Mariens Ehr Empfange dies und keines mehr;
Sei kühn, biderbe und gerecht Besser Ritter, denn Knecht.
Religion, Waffenfreude und Hochschätzung der Frauen waren die Triebfedern des ritterlichen Lebens, das reich an Kampf und Abenteuern war, wie es aus der Poesie des Mittelalters ersichtlich ist. (Artus- und Gralsage, Parcival.)
Merkwürdig waren die Turniere oder ritterlichen Kampfspiele. Um zu denselben zugelassen zu werden, genügten ritterliche Abkunft und Tapferkeit nicht; der Kämpfende mußte tugendhaft sein. Häufig kämpfte man nur um ein Ehrenzeichen, Dank genannt, das dem Sieger durch Fraueuhand gegeben wurde.
Eine besondere Weihe erhielt das Rittertum durch die drei geistlichen Ritterorden, die zugleich Mönchsorden waren.
1. Der Johannit erorden , gegründet in Jerusalem 1048, vom Papste bestätigt 1118 , verdankt sein Entstehen italienischen Kaufleuten aus Am als i. Er bestand aus den eigentlichen Rittern, die in den Kampf ziehen mußten, aus den Geistlichen oder Caplänen, und den dienenden Brüdern, die für die Pflege der Pilger und Kranken sorgten. Ordenskleidung: schwarzer Mantel mit weißem Kreuze.
Nachdem Jerusalem den Christen wieder entrissen worden war, zogen sie nach C Ypern, dann nach Rhodns, daher ihr Name Rhodiser, und 1530 nach Malta, das ihnen Karl V. anwies. Bon dieser Insel stammt der jetzt gebräuchlichere Ausdruck „Malteserritter". Napoleon I. nahm auf seinem Zuge nach Egypten Malta für Frankreich in Besitz, und damit endigte die kriegerische Wirksamkeit des Ordens auf dem Mittelmeere, das derselbe von Seeräubern rein zu halten suchte.
2. Der Deutschherrnorden ging aus den deutschen Spitalbrüdern hervor, welche bei der Belagerung von Accort 1190 zum erstenmal als Genossenschaft auftraten. Papst Jnnoeenz Iii. erkannte 1195 den Lerein als Ritterorden
an. Ordenskleidung: weißer Mantel mit schwarzem Kreuz. v Unter dem Großmeister Hermann von Salza 1226 eroberte und bekehrte der Orden Preußen. Die Ordensbrüder gründeten Bistümer und Städte (Thorn, Kulm, Königsberg), verbreiteten überall Bildung und Gesittung und kämpften erfolgreich mit den slavischen Nachbarvölkern. 1525
TM Hauptwörter (50): [T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich]]
TM Hauptwörter (100): [T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche], T89: [Stadt Spanien Insel Land Jerusalem Reich Afrika Jahr Araber Herrschaft], T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel], T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau], T35: [Dichter Zeit Gedicht Lied Dichtung Schiller Poesie Werk Goethe Sprache]]
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erfochten gegen Leopold Iii. von Oesterreich einen glänzenden Sieg bei Sempach 1386. Einen Augenblick schien sie das Knegsglück zu verlassen. Da stürzte der Sage gemäß Arnold von Winkelried sich in die Reihe der Feinde mit dem Ausrufe: ..Liebe Eidgenossen, der Freiheit eine Gasse Mir nach! sorgt für Weib und Kind!" und umfaßte so viel Speere, als seine Brust begraben konnte. Solcher Heldenmut verfehlte seine Wirkung nicht; die Schweiz blieb ein freies Land!
Sigismund von Ungarn, eilt Bruder Wenzels, regierte von 1410—1438. Sein Gegenkaiser, Jobst von Mähren, erlangte keinen bedeutenden Einfluß.
Die traurigen kirchlichen Zustände veranlaßten das allgemeine Concil zu Consta uz oder Kostnitz 1414.
Dem Einflüsse der französischen Könige war es gelungen, die Päpste nach A v igno n zu ziehen. Dadurch entstanden unselige Wirren. Die französischen Cardinäle wählten einen Papst, der in Avignon residierte, die übrigen Cardinäle einen, der m Rom seinen Sitz hatte. Zur Zeit des Kostnitzer (Sonette gab es drei: Johann Xxiii., Gregor Xii. und der in Avignon residierende Benedikt Xiii. Die beiden ersteren legten freiwillig ihre Würde nieder, Benedikt wurde für abgebt erklärt, und dann zur Wahl eines neuen Papstes geschritten. Der Cardinal Otto Colvnna wurde gewählt und hat unter dem Namen M artin V. die Kirche mit Weisheit und Umsicht regiert.
Die Einheit der Kirche war hergestellt, doch drohten derselben verderbliche Spaltungen. Johann Hus, Professor und Rector an der Universität Prag, hatte die Irrlehre des englischen Professors Wicliffe angenommen, noch mit persönlichen irrigen Ansichten bereichert und sich Anhang ver-jchafft Sem Deutschenhaß veranlaßte die meisten deutschen Professoren und Studenten, nach Leipzig zu ziehen, wo der Markgraf Friedrich von Sachsen eine neue Universität gründete.
Zur Verantwortung gezogen, erschien Hus vor dem Concile in Konstanz, war aber nicht zum Widerrufe zu bewegen.
wurde von den Vätern des Concils dem weltlichen Gerichte übergeben, da im Mittelalter die Ketzerei als Staatsverbrechen galt. Von der weltlichen Gewalt zum Feuertode verurteilt, starb er am 6. Juli 1415. Dasselbe Los traf seinen freund, H ieronymns von Prag.
£mfens Anhänger, Husiten genannt, veranlaßten bln-
TM Hauptwörter (50): [T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr]]
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TM Hauptwörter (200): [T158: [Papst Kaiser Iii Vii Gregor Heinrich Rom Friedrich Italien Jahr], T4: [Orden Ritter Peter Kreuzzug Land Jahr Jerusalem Johanniter Arnold Frankreich], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium], T62: [Gericht Recht Gesetz Richter Jahr Volksversammlung Senat Plebejer Beamter König], T58: [Kirche Lehre Luther Schrift Bibel Gott Christus Bischof Papst Wort]]
Extrahierte Personennamen: Leopold_Iii Leopold Arnold_von_Winkelried Sigismund_von_Ungarn Bruder_Wenzels Jobst_von_Mähren Johann_Xxiii Johann Gregor_Xii Gregor Otto_Colvnna Otto Johann_Hus Johann Friedrich_von Friedrich