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1. Die Weltgeschichte - S. 108

1835 - Mainz : Kupferberg
108 Pipin der Kleine. Karolinger. n.t.s. unterwirft sich das südliche Gallien bis Marseille 9 verspricht bcm Pabst Gregor 111 Hilfe gegen die Langobarden und stirbt 74t. Seine Söhne Karlmann und Pipin theilcn sich in das Reich, erklären Childerich 111. zum König, schlagen die unter Herzog Odilo mit Sachsen, Alemannen und Wenden 743. verbundenen Baiern am Lech, bekämpfen den Herzog Hunold von Aquitanien, und nachdem Karlmann in ein römisches Kloster gegangen, hat Pipin der Kleine gegen dieselben Völker noch wiederholte Kämpfe zu bestehen, und wird von Bonifacius, dem Apostel der Deutschen, Erzbischof von Mainz, mit der Einwilligung des Pabsteö Zacharias, zu 752. Soissons als König der Franken gesalbt, Childerich, der letzte Merovinger, geht mit seinem Sohne ins Kloster. 2. Karolinger, von 752 bis-911 n. Eh. G. Pipin kämplt noch gegen die Araber und Sachsen, und zieht nach des Pabstcs Stephan's 11. Aufforderung wiederholt 756. nach Italien gegen die Langobarden unter Aistulf; er schenkt dem Pabste das Erarchat (Anfang des Kirchenstaates), und nachdem er nach neunjährigem Kampfe den Herzog Waifar von Aquitanien unterworfen, und sein Reich unter seine 768. Söhne Karl und Karlmann vertheilt, stirbt er. Die Macht des Königs wird durch Galliens Eroberung bedeutend vergrößert; daher seine Schenkungen (beneficia , Lehen ) auf bestimmte Zeit, später erblich; seine Antrnstionen (Leudes, Adel, Vasallen) mit ihren von ihnen oft wieder beschenkten Genossen. Die Volksversamm- lungen im Mai gehen in Versammlungen der Leudes über, unter beson- derem Einfluß des Major dornus, der ursprünglich ein Aufseher der königlichen Besitzungen war. Heerbann. Erblichkeit des Thrones. Statt- halter der Provinzen — Iludes, unter ihnen Comités, Aufseher mit sieben Beisitzern oder Schöppen, an den Gränzen Markgrafen. Ordalien. Das Christenthum lernen die Ausgewanderten bald kennen; nach den Gothen die Gepiden, Heruler, Rugier, Burgunder, Vandalen, Franken und Angelsachsen rc. Einfluß der Geistlichkeit am Hofe; ihre Heeresfvlge. Bischöfe in Gallien schon im vierten Jahrhundert (zu Trier, Köln, Metz, Mainz rc.). Unter den vier großen Bischöfen oder Patriarchen: von Rom, Konstantinopel, Antiochien und Alerandrien, die schon lange in Zwiespalt begriffen waren, wird im vierten Jahrhun- dert der römische als das Oberhaupt der Kirche anerkannt; Pabst heißt

2. Geschichte des Mittelalters - S. 37

1870 - Mainz : Kunze
37 Gottfried 810, von seinen eignen Dienstleuten erschlagen. Sein Neffe und Nachfolger Hemming schließt Frieden. Tie Reichsgrenzen: Eider, Garigliano, Raab, Ebro.— Eine Herrschaft nach Umfang und innerer Organisation, wie sie seit dem Untergang der weströmischen nicht wieder erschienen war. Karl auch von andern Königen und Fürsten als der erste der Christenheit anerkannt. Diese seine centrale Machtstellung und seine enge Verbindung mit der Kirche, deren Schirmherr und Vor- kämpfer gegen die Ungläubigen er ist, führt zu der Idee eines Universalreiches als Abschluß und Schlußstein. Karls Kaiserkrönung zu Rom durch Pabst Leo Iii, am Weihnachtstage 800, nach damaliger Rechnung zugleich dem An- 300 fang eines neuen Jahres und Jahrhunderts. Zuruf des Volkes: Carolo angusto, a Deo coronato, magno et pacifieo imperatori Romanorum vita et victoria. — B. Staalslkben nttb Cnltur unter Kart d. Gr. I. Die Marken (lirnes), eroberte Grenzlande, zum Schutz des Reichs befestigt, von einem Markgrafen (marchio, comes marchiae) regiert. So die Spanische, Britannische, Sächsische oder Dänische, Serbische, Avarische oder Pannonische, Friaulische, die fränkische Mark auf dem Nordgäu, die thüringische Mark an der Saale. Ii. Der Staat Karls des G r.: Sein großartiger Grund- gedanke: die Begründung einer staatlich-kirchlichen Gemeinschaft aller unter seinem Scepter vereinigten Nationalitäten. Die frühere Organisation des Reiches in Gaue, mit Grasen als Beamten des Königs an der Spitze, beibehälten und noch allgemeiner durch- geführt; — comitatus — pagus. Zur Aufrechterhaltnng der Reichseinheit bildete Karl, besonders nach der Kaiserkrönung, das Amt der (theils weltlichen, theils geistlichen) Königs boten (missi dominici) als Aufsichtsbehörde über weltliche und geistliche Beamte, über die Rechtspflege vor allem, aus. — Die Reichsversamm- lung der Beamten und Großen des Reiches (campus Madius schon seit Pippin), beschäftigt auch mit kirchlichen Dingen, ver- bunden mit der alten Heerschau. — Die Beschlüsse des Reichs- tages (Capitularia) das erste große Gesetzbuch der Germanen. — Steigende Macht des Benefizial- und Vasallitütswesens. Volks- versammlungen in den Gauen. Iii. Pflege der Cnltur unter Karl dem Gr.: Das

3. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 291

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
§ 106. Karl der Große. 291 barden krönen. Er bestätigte die Schenkung, welche Pipin den Päpsten gemacht, und fügte noch neue Provinzen hinzu. Dagegen übertrug der Papst dem Könige Karl die Würde des Patricius Romanus, welche ihm zu Rom gewisse Rechte einräumte, ihum dagegen auch zum Schutze und Schirme der Kirche verpflichtete. 299) Von spanischen Arabern gerufen, zog Karl auch nach 778. Spanien und eroberte eine große Landstrecke, die er unter dem Namen „spanische Mark" mit dein Frankenreich vereinigte. Aber aus dem Rückzüge überfielen die Ra skert seine Nachhut und brachten ihr große Verluste bei. Die spanische Mark wurde zwar behauptet, allein Karl hielt es doch für besser, ihre Hut den Goten zu übergeben, die im Lanfe der Zeit die Araber ans gänz"spanien verdrängten. In Deutschland unterwarf er sich die Bayern, welche sich unter ihrem Herzoge Thassilo mehrmals empört hatten. Auch die Slaven an der Ostsee und die 788. Sorben in Meißen bezwang Karl und errichtete an der Grenze ' seines Reiches die Mark H o l st e i u zum Schutze gegen die Dänen. Die Avaren an der Donau wurden bis auf die Raab zurückgedrängt, die Ostmark (Österreich) errichtet und das verlassene Land mit deutschen Kolonisten, hauptsächlich Bayern, bevölkert. 300) In Rom hatte es unterdessen erhebliche Unruhen gegeben, und Papst Leo Iii. war von einer aufrührerischen Partei falsch angeklagt und mißhandelt worden. Er flüchtete sich zu Karl nach Paderborn, und dieser sandte ihn nicht nur in starker Begleitschaft zurück, sondern ging das Jahr darauf selbst nach Rom, um diesoo. Ordnung wiederherzustellen. Leo erkannte mit scharfem Sinne, ^ daß die Kirche Gottes, weil sie ans dieser Welt sich ausbreiten und befestigen muß, auch eines weltlichen Schirmers bedürfe. Niemand konnte diesen Schutz besser gewähren, als der mächtige Frankenkönig, der am Weihn ach tsseste die erweiterte Schenkungsurkunde feines Vaters auf das Grab des hl. Petrus niederlegte. Darum fetzte Papst Lev dem frommen Kaiser während des Gottesdienstes die kaiserliche Krone auf nud das Volk rief in Jubel und Freude: Heil dem von Gott gekrönten Kaiser Carolus Angnstns; dem großen, friedebringenden Kaiser Leben und Sieg! So war das weströmische Reich wiedererrichtet, aber auf die Deutschen übergegangen. Kaiser-Karl nannte sich fortan den demütigen Beschirmer und Beschützer der heiligen Kirche. Anmerkungen. 1. Desiderius, König der Langobarden, hatte drei Töchter: Ger-berga, Desiderata oder Sibylla und Liutberga. Gerberga wurde die

4. Geschichte des Alterthums für Mittelschulen und zum Selbstunterricht - S. 65

1857 - Freiburg im Breisgau : Herder
Karl nimmt den Kaisertitel an. 65 Hoffnung, unterwarfen sich Karln und nahmen die Taufe; die andern Häuptlinge folgten dem Beispiele und der Widerstand schien erloschen. Aber 793 machte sich der Haß gegen Karln und die Franken blutig Luft; diesesmal waren es besonders die Liten, welche aufstanden; der Zehenten, den sie an die Kirche entrichten sollten, erbitterte sie, und nicht weniger die Heerfolge, welche sie Karln gegen die Slaven leisten muß- ten. Der Aufstand wurde jedoch unterdrückt, so oft er sich wiederholte; 10,000 sächsische Familien verpflanzte Karl in entfernte Gegenden und ersetzte sie durch fränkische Bevölkerung, baute Burgen und versah dieselben mit Besatzungen. Mit dem Zahre 804 war der Sachsenkrieg zu Ende; einzelne Gewaltthaten kamen aber noch längere Zeit vor; auch blieben viele Sachsen ihren Göttern im Herzen getreu und feierten ihnen auf den Bergen nächtlicher Weile die alten Feste. Karl stiftete im Sachsen- lande acht Bisthümer: Osnabrück, Minden, Verden, Bremen, Paderborn, Münster, Halberstadt und Hildesheim, und in nicht langer Zeit wurden die Sachsen eifrige Christen und blieben dabei ein kräftiger, ja herr- licher deutscher Volksstamm. Karl nimmt den Kaisertitel an (800). Durch den Sieg über die Sachsen war der Sieg des Christenthums in Europa entschieden; wären die Sachsen Heiden geblieben, so wäre dieser mächtige Volksstamm in späterer Zeit (sie wurde trübe genug) gewiß einmal losgebrochen und hätte seine Macht und mit derselben das Heidenthum über Deutschland ausgebreitet; wo würde dann den heidnischen Sachsen, Normannen, Slaven und Mohammedanern gegen- über noch ein christliches Volk gewesen sein? Vor einer solchen Zukunft schützte Karl die Christenheit. Sein Ruhm verbreitete sich über die Erde; zu ihm kamen Gesandte des Chakans der Hunnen, des griechischen Kai- sers, des Königs von Asturien, des Chalifen Harun al Radschid und ehrten ihn durch Geschenke. Er war der mächtigste Fürst Europas, der Beschirmer des Chriftenthums gegen Heiden und Mohammedaner, und nun nahm er auch den ehrenvollsten Titel an, welchen es gab, nämlich des römischen Kaisers. Karl war wie sein Vater Patricius von Rom und hatte mit Papst Adrian I. (772—795) in enger Freundschaft gelebt; dessen Nachfolger Leo Iii. wurde 799 bei einem Aufstande der Römer schwer mißhandelt und hatte sich mit Mühe nach Spoleto gerettet. Da- mals nämlich wie auch später war Rom der Schauplatz der heftigsten Parteikämpfe, die am häufigsten bei einer Papftwahl zum Ausbruch kamen; denn da die Bürgerschaft der Stadt und die Adeligen des Stadt- gebiets den von dem römischen Klerus gewählten Papst in öffentlicher Versammlung durch ihren Zuruf gewissermaßen zu bestätigen hatten, Bumüller, Gesch. d. Mittelalters.

5. Geschichte des Mittelalters - S. 128

1866 - Freiburg im Breisgau : Herder
128 Das heilige römische Reich deutscher Nation. Herrschaft der deutschen Könige über Italien verwandeln wollten. Dann fochten die kräftigsten italienischen Staaten mit ihrer Selbstständigkeit zu- gleich die Sache des hl. Stuhles aus, und in der Regel fand der Papst in Deutschland selbst seine mächtigsten Bundesgenossen, indem die deut- schen Fürsten unablässig bestrebt waren, ihre eigene Macht auf Kosten der königlichen zu verstärken und dann am erfolgreichsten Vorgehen konnten, wenn sie Gelegenheit hatten als Vertheidiger der Rechte des Papstes aufzutreten. Der Zug zur Krönung hieß der Römerzug; es muß etwas Wunder- bares gewesen sein, wenn der König die Großen des Reiches und seine unmittelbaren Dienftleute zur Fahrt über die Alpen aufbot und der ge- waltige Heereszug so vieler Herren und streitbarer Mannen sich südwärts über die hohen Alpenpässe bewegte. Es war ein großer nationaler Festzug, der vielmal zu einem Kriegszug wurde. Daß er für den Kaiser und für die Mannen große Auslagen verursachte, versteht sich von selbst; beispielsweise führen wir an, was ein persönlich freier Lehensmann, dessen Lehen von seinem Herrn an den Kaiser überging, erhielt, wenn er zum Römerzuge aufgeboten wurde: zehn Pfund an Geld, fünf Pferdcbeschläge, zwei Rehhäute, einen Maulesel zu zwei Felleisen, einen Knecht zum Fahren und einen zum Treiben, von denen jeder ein Pferd und ein Pfund Geld erhielt. Nach Uebersteigung der Alpen lag die Verpflegung des Lehensmannes dem königlichen Hoflager ob. Otto hatte nichts Geringeres als die Unterwerfung von ganz Ita- lien im Sinne, weßwegen er auch mit dem griechischen Kaiser in Unter- handlung trat, um durch die Heirath seines Sohnes mit einer griechi- schen Prinzessin das griechische Unteritalien zu gewinnen. Allein dies führte nur zu einem Kriege mit Nikephorus Phokas, und erst nach dessen Ermordung kam 972 wenigstens die Vermählung des Kaisersohnes mit der griechischen Prinzessin Theophano zu Stande. Otto gkzrn iie Dänen (947). Den dänischen Uebermuth züchtigte Otto (wahrscheinlich 947) noch schärfer als sein Vater Heinrich. Er drängte den König Harald aus Schleswig hinaus, welches dieser überfallen hatte, und verfolgte ihn durch Jütland bis an den Lymsiord; er schleuderte seinen Speer in den Sund, der von da an Ottensund heißt, und erklärte durch diese Hand- lung, daß so weit das Festland reiche, er mit den Waffen seinen Ge- boten Gehorsam verschaffen wollte. Harald selbst wurde Christ; Otto aber gründete die drei nördlichen Bisthümer Schleswig, Ripen und Aar- hus, die dem Erzstifte Bremen untergeordnet wurden; letzterem untergab er auch Oldenburg, von wo aus die Bekehrung der slavischen Obotriten betrieben wurde.

6. Geschichte des Mittelalters - S. 72

1866 - Freiburg im Breisgau : Herder
72 Das heilige römische Reich deutscher Nation. blieben viele Sachsen ihren Göttern im Herzen getreu und feierten ihnen auf den Bergen nächtlicher Weile die alten Feste. Karl stiftete im Sachsenlande acht Bisthümer: Osnabrück, Minden, Verden, Bremen, Paderborn, Münster, Halberstadt und Hildesheim, und in nicht langer Zeit wurden die Sachsen eifrige Christen und blieben dabei ein kräftiger, ja herrlicher deutscher Volksstamm. Kart nimmt den Aaisertitcl an (800). Durch den Sieg über die Sachsen war der Sieg des Christenthums in Europa entschieden; wären die Sachsen Heiden geblieben, so wäre dieser mächtige Volksstamm in späterer Zeit (sie wurde trübe genug) gewiß einmal losgebrochen und hätte seine Macht und mit derselben das Heidenthum über Deutschland ausgebreitet; wo würde dann den heidnischen Sachsen, Normannen, Slaven und Mohammedanern gegen- über noch ein christliches Volk gewesen sein? Vor einer solchen Zukunft schützte Karl die Christenheit und sicherte die christliche Civilisation vor einem neuen Einbrüche der Barbarei. Sein Ruhm verbreitete sich über die Erde; zu ihm kamen Gesandte des Chakans der Hunnen, des griechischen Kaisers, des Königs von Asturien, des Chalifen Harun al Radschid und ehrten ihn durch Geschenke. Er war der mächtigste Fürst Europas, der Beschirmer des Christenthums gegen Heiden und Mohammedaner, und nun nahm er auch den ehren- vollsten Titel an, welchen es gab, nämlich des römischen Kaisers. Karl war, wie sein Vater, Patricius von Rom und hatte mit Papst Adrian I. (772—795) in enger Freundschaft gelebt; dessen Nachfolger Leo Hi. wurde 799 bei einem Aufstande der Römer schwer mißhandelt und hatte sich mit Mühe nach Spoleto gerettet. Damals nämlich, wie auch später, war Rom der Schauplatz der heftigsten Parteikämpfe, die gewöhnlich bei einer Papstwahl zum Ausbruch kamen; denn da die Bürgerschaft der Stadt und die Adeligen des Stadtgebietes den von dem römischen Klerus gewählten Papst in öffentlicher Versammlung durch ihren Zuruf gewisser- maßen zu bestätigen hatten, so wurde die Papstwahl selbst in das Ge- triebe der Volksgunst und der Eifersucht der vornehmen Familien hinein- gezogen und in Folge davon wurde auch der regierende Papst oft von den Leidenschaften der Parteien beunruhigt, wie dies 799 Leo Iii. wider- fuhr. Derselbe kam zu Karl auf den Reichstag zu Paderborn, empfing dort von dem Kaiser und der Versammlung die gebührende Huldigung und kehrte im November nach Rom zurück, wo Karl durch eine voraus- geschickte bewaffnete Macht Ruhe und Ordnung hergestellt hatte. Fast ein Jahr später kam auch Karl in die Weltstadt, ordnete mit dem Papste die Angelegenheiten Mittelitaliens und empfing von dem Patriarchen von Jerusalem eine Gesandtschaft, die ihm die Schlüssel des

7. Leitfaden der Weltgeschichte zum Gebrauche für Schulen - S. 64

1882 - Mainz : Kirchheim
- 64 - bigten sie die alte Freiheit itnb Religion ihres Volkes. Diejenigen Sachsen, welche sich Karl unterworfen hatten, würden dem fränkischen Heere eingereiht und nahmen teil an einem Zuge gegen die Slave n. Am Berge Süntel erwachte der alte Haß: die Sachsen überfielen und töteten den größten Teil des fränkischen Heeres 782. Diese Treulosigkeit empörte Karl. 4500 Sachsen, die er gefangen hielt, ließ er in Verden an der Aller hinrichten. Solche Grausamkeit brachte die Sachsen zur Verzweiflung. Sie siegten in der blutigen Schlacht bei Detmold 783, warben aber gänzlich geschlagen an der Hase in bemselben Jahre. Mit dieser Nieberlage war ihr Widerstand gebrochen. Sie erkannten Karl als König an und wurden Christen. Wittekind und viele seiner Anhänger empfingen in Attigny 785 die heilige Taufe. Einmal zum Christentums bekehrt, zeigten sie sich als eben so treue Anhänger der Lehre Jesu, wie sie früher Verteibiger ihrer falschen heibnifchen Religion gewesen waren. Der Friebe zu Selz 803 machte dem langjährigen Sachsenkrieg ein Ende. Karl's Reich behüte sich nach den genannten Eroberungen aus von der Tiber bis zur Elbe, vom Ebro bis zur Nordsee. Er teilte dasselbe in verschiedene Bezirke ein, die von Grafen verwaltet wurden. (Send-, Gau- und Pfalzgrafen.) Wie Karl für die Bildung des Volkes besorgt war, haben wir bereits gesehen. Er gab auch den Monaten deutsche Namen, ließ die alten Heldenlieder sammeln und durch Eginhard, der Karl's Geschichte schrieb, die Anfänge zu einer deutschen Grammatik entwerfen. Schon Pipin der Kleine hatte durch Zuwendung eroberter Länderstrecken den Grund zum Kirchenstaate gelegt. Diese Schenkung bestätigte Karl 774. Auf Bitten des Papstes Leo Iii., welcher bei einem Aufstande in Rom arg mißhandelt worden war, kam Karl selbst dorthin und empfing am Weihnachtsfeste des Jahres 800 die Kaiserkrone aus den Händen des Papstes vor dem Altare des heiligen Petrus. Leo sprach dabei die Worte: „Carolo Augusto, dem von Gott gekrönten, großen und friedenbringenden Kaiser Leben und Sieg!" So entstaub das heilige römische Reich beutscher Nation, das eine Dauer von mehr als tausenb Jahren hatte. Am 28. Januar 814 starb der große Kaiser, von seinem Volke aufrichtig betrauert. Er liegt in der Marienkirche zu Aachen begraben. Im Munde des Volkes lebte er noch lange fort.

8. Bilder aus der vaterländischen Geschichte für hessische Schulen - S. 30

1885 - Mainz : Frey
30 wurde darauf in Grafschaften aufgelöst. Einige Jahre nachher (791) züchtigte Karl die Avaren. Es war ein gefürchtetes türkisches Reitervolk, an Raubgier und Wildheit den Hunnen vergleichbar. Mit einem gewaltigen Heer aus allen Teilen des Frankenreichs zog Karl auf der rechten und linken Seite der Donau in das Land der Avaren und eroberte es von der Enns bis an die Raab. Im Jahre 795 drang Herzog Erich von Friaul, ein Straßburger von Gebnrt, ins Herz des Landes ein und eroberte die Königsburg. Sie war von meilenlangen, kreisförmigen Verschanzungen umschlossen, die aus Baumstämmen gebildet waren. Die je fünf Meter entfernten Stämme waren mit Lehm ausgefüllt und oben mit Rasen bedeckt. In dieser Burg hatten die Avaren unermeßliche Schätze, die seit Jahrhunderten geraubte Beute, aufgespeichert. Alles fiel den glücklichen Siegern in die Hände. Das Land wurde nun bis an die Theiß erobert und daraus die avarische Mart, das Ostreich, gebildet. Erst mit der Annahme des Christentums trat völlige Ruhe ein. Karls Krönung zum Kaiser. (800.) Karl hielt sich wieder einmal in Paderborn auf; da erhielt er den Besuch des Papstes Leo Iii., der ihn um Hilfe bat. Böse Menschen hatten ihn bei einer Prozession überfallen, zu Boden geworfen, seine Kleiber zerrissen und ihn schwer mißhanbelt. Nur mit Not war er dem Tode entronnen. Darauf verwüstete die böse Rotte die Kirchen Roms und plünderte sie. Karl gab dem Papste eine starke Bedeckung mit nach Rom und zog das nächste Jahr selbst mit einem Heere dorthin, um die Empörer zu strafen. In Rom feierte er das Weihnachtsfest. Am ersten Weihnachtstage wohnte er in der Peterskirche dem Gottesdienste bei. Er kniete ganz in der Nähe des Altars und betete. Da trat der Papst heran, kniete nieder zum Gebete, erhob sich darauf und setzte Karl eine goldene Krone aufs Haupt. Nachdem das geschehen, hing er ihm einen prächtigen Kaisermantel um und sprach: „Hiermit ernenne ich dich im Namen des römischen Volkes und der heiligen Kirche zum römischen Kaiser." Das Volk rief jauchzend: „Earolo Augufto, dem von Gott gekrönten, großen, friedebringenden Kaiser der Römer, Leben und Sieg!" Nun salbte der Papst Karl zum Kaiser und seinen Sohn zum König von Italien. So war Karl zum ersten Fürsten Europas und zum obersten Schirmherrn der Kirche ernannt. Seine Pläne gingen jedoch weiter. Er gedachte durch Vermählung mit der griechischen Kaiserin Irene
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