Uebersicht.
4
müssen mehr oder weniger den Druck seiner Waffen empfinden, und wie
nur ausgezeichnete Männer an der Spitze seines Kabinets und seiner
Armeen stehen, so wird unter seinem Schutze auch die französische Litte-
ratur zu ihrer höchsten Blüthe geführt; doch die von ihm aufgeregten
Türken dringen vergebens bis vor Wien hin, und sein eigenes Land
erschöpft sich in seinen kriegerischen Anstrengungen.
3. Dritte Periode, von 1701 bis 1740, zu dem öster-
reichischen Erbfolgekrieg, oder dem Anfänge der Regierung
Friedrichs des Gr.
Zeitalter des politischen Gleichgewichts in
Europa. Spanischer Erbfolgekrieg. Eugen von Savoyen.
Marlborough. Peter der Gr. Karl Xu.
* Schon Wilhelm von Oranien, der Nachfolger Jakobs Ii. in
England, suchte das System des politischen Gleichgewichts durch gegen-
seitige Verbindungen zu begründen, ein System, welches nun im Westen
Europa's gegen die Vergrößerungen Frankreichs und Spaniens vorzüglich
durch Oesterreich und die beiden Seemächte, sowie im Norden gegen
Schweden durch Polen, Dänemark und Rußland in Anwendung gebracht
wird.
4. Vierte Periode, von 1740—1789, bis zur französischen
Revolution.
Zeitalter Friedrichs des Großen und der eng-
lischen Seemacht. Oesterreichischer Erbfolgekrieg. Schle-
sische Kriege — siebensahriger Krieg. Seekriege Englands —
Pitt. Russisch-türkischer Krieg — Katharina Ii.
* Das bisher künstlich erhaltene Gleichgewicht wird durch den mit
Karl Vi. aussterbenden österreichischen Mannsstamm unterbrochen.
Maria Theresia hat für die pragmatische Sanction schwere Kämpfe zu
bestehen; und Friedrich der Gr. benutzt Ansprüche und günstige Umstände,
um durch fein Herrschertalent im siegreichen Kampfe mit den bedeutend-
sten Mächten Europas sein bisher wenig beachtetes Königreich Preussen
zu dem Range der ersten Staaten emporzuheben. Eben so führt Katha-
rina Ii. in dem großen russischen Reiche mit einer neuen Organisation
auch neue Cultur ein, veranlaßt aber durch ihre glücklichen Eroberungen
iu dem türkischen Kriege die erste Theilung des in Parteien zerrissenen
Polens, welche das unterbrochene europäische Gleichgewicht wenigstens
im Osten wieder Herstellen sollte. Gleichzeitig hiermit erreicht England
m seinen Seekriegen, vorzüglich durch Pitt's weise Umsicht, den höchsten
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Extrahierte Personennamen: Friedrichs Eugen_von_Savoyen Eugen Marlborough Karl_Xu Karl Schon_Wilhelm_von_Oranien Wilhelm Jakobs Friedrichs Oesterreichischer Katharina_Ii Karl_Vi Karl Maria_Theresia Maria Theresia Friedrich Friedrich rina_Ii
Extrahierte Ortsnamen: Wien Europa England Frankreichs Spaniens Oesterreich Polen Dänemark Englands Europas Polens England
144 Wallen st eiii wird ermordet. Ferdiand Iii.
n.c.g.vaiern, aller Bitten ungeachtet, keine Hilfe, entdeckt seinen
1634. verrätherischen Entschluß gegen den Kaiser dem Grafen Picco-
lomini, gewinnt zu Pilsen die vornehmsten seiner Offiziere,
und wird zu Eg er, durch Gallas, Altringer und Piccolomini
Febr. verrathen, mit seinen Freunden ermordet.
Das Kriegsglück günstig dem Kaiser, von 1634
—1641.
Ferdinand Hi., König von Böhmen und Ungarn, jetzt
Sept. Oberfeldbcrr, siegt in der großen Schlacht bei Nördlingen
gegen Gustav Horn und Bernhard von Weimar. Der Chur-
sürst von Sachsen in Böhmen mit dem schwedischen Feld-
marschall Banner glücklich, schließt, während Bernhard, als
1635. Feldherr der obcrlandischen Armee, die Philipps bürg gegen
die Kaiserlichen nicht zu rette» vermag, und mit Frankreich
sich verbindet, zu Prag mit dem « aiser einen Separat-
Frieden; aber Banner, mit Wrangcl vereint, schlagt
1636. daö kaiserlich-sächsische Heer bei Wittstock, und kehrt nach
Pommern zurück.
1637. 10) Ferdinand Hi. in demselben Jahre, wo sein Vater
zu Wien stirbt, zum römischen Könige gewählt und gek.'önt.—
Während nun Banner mit abwechselndem Glücke von Pom«
1638. mern aus seine Streifzüge macht, siegt Bernhard bei Rhcin-
feldeu, erobert Breisach, befreit Elsaß, und stirbt plötzlich
1639, seine Truppen und Eroberungen werden von den Fran-
1640. Zoscn erkauft. Auch Banner stirbt plötzlich zu Halberstadt,
nach seinem raschen Zuge bis vor Regensburg hin.
Das Kriegsglück wendet sich auf die schwedische
Seite, 1641—48*).
«) In England herrscht um diese Zeit der blutigste Bürger-
krieg, indem schon der Stuart Jakob 1., der Nachfolger Elisabeths
( 1603 1625 ), durch seine unwürdigen Günstlinge (Buckingham rc.)
wie durch seine Nichtachtung des Parlaments rc. große Unzufriedenheit
erregt, die durch Karls I. (1625-1649) Kriege mit Spanien und
Frankreich, durch seine wiederholte Auflösung des Parlaments, durch
seine Hinneigung zum Katholicismus, durch das blutdürstige lange Par-
lament (seit 1640) in eine Gährung übergeht, welche nach einem
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Extrahierte Personennamen: Ferdinand_Hi Ferdinand Gustav_Horn Gustav Bernhard_von_Weimar Bernhard Philipps Philipps Ferdinand_Hi Ferdinand Bernhard Jakob_1. Elisabeths Karls_I.
Extrahierte Ortsnamen: Altringer Ungarn Sachsen Frankreich Wittstock Pommern Wien Rhcin- Breisach Halberstadt England Spanien Frankreich
Torstenson. Wrangel. Cromwell. Ü5
n.c.g.
Sieg der Schweden (Pfuhl, Wrangel rc.) bei Wolfen-1641.
büttel. Die Fricdcusuuterhaudlungen, die schon 1640 zu
Regensburg begonnen, werden nach Münster und Osna-
brück verlegt.
Der neue schwedische Fcldmarschall Leonhard Torsten-
son schlagt, während die Franzosen und Hessen bei Kempen
siegen, die Kaiserlichen unter Piccolomini bei Breitenfeld,1642.
nimmt Leipzig und bricht in Böhmen und Mähren ein; auch
die Dänen treibt er plötzlich in Holstein und Jütland zurück,
siegt bei Jank au gegen Hatzfeld und Götz, streift gegen Wien 1645.
hin, und legt, nachdem Dänemark Frieden geschlossen, krän-
kelnd seine Würde nieder. Wrangel sein Nachfolger.
Während indessen die Franzosen (Turenue) nach ihrer
Niederlage bei Mergentheim und nach ihrem Siege bei Allers-
heim (Nördlingen) sich über den Rhein zurückzichen, bricht
Wrangel von Böhmen in Vaiern ein, kehrt über Franken
zurück, nimmt Eger, muß jedoch vor Melander von Holz-
apfel weichen, und siegt bei Susmarshausen, — auä 154?,
Königsmark erobert einen Tyeil von Prag; darauf Frie-
den zu Münster (Franzosen)*) und Osnabrück (Schwe-
den), Hauptbedingungen sind:
Bürgerkrieg von einigen Jahren (1642—45) die Hinrichtung des von
den Schotten 1647 dem Parlamente ausgelieferten Karls durch Oliver
Cromwell 1649 zur Folge hat; England Republik, Cromwell
Protector, — Navigationsacte. Nach Cromwell's Tode 0658) wird
alsbald der nach Frankreich geflüchtete Sohn Karls, Karl Ii. als
König 0660—1685) zurückgerufen, — ïiabeas-Corjmsiîlcte 1679; aber
dessen Sohn Jakob Ii. ( 1685—88) wird wieder wegen seines Katho-
licismus vertrieben, und so Wilhelm Iii. von Oranien, sein
Schwiegersohn, gewählt ( 1689—1701 ).
Portugal reißt sich von der spanischen Herrschaft Philipps Iv.
1640 unter dem Herzoge von Braganza (Johann Iv.) los und wird
als unabhängiges Königreich im Frieden 1668 anerkannt.
#) In Frankreich herrschte seit 1643 Ludwig Xiv., von Maza,-:»,
dem Nachfolger Richelieu’é, gebildet, stolz und eroberungssüchtig, s. die
Tabelle.
10
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Extrahierte Personennamen: Cromwell Pfuhl Leonhard_Torsten- Piccolomini Hatzfeld Karls Oliver
Cromwell Cromwell
Protector Karls Karl_Ii Karl Jakob_Ii Wilhelm_Iii Wilhelm Philipps Philipps Braganza Johann_Iv. Johann_Iv. Ludwig_Xiv. Ludwig_Xiv.
Extrahierte Ortsnamen: Schweden Hessen Leipzig Holstein Wien Mergentheim Rhein Eger Susmarshausen Karls England_Republik Frankreich Karls Portugal Frankreich
Krieg gegen die Franzosen
163
n.c.g.
17) Leopold Ii., der durch weises Nachgeben die Ruhe 1790.
in seinen Staaten wieder herstellt, und gegen die Beeinträch-
tigungen der Franzosen tut Elsaß und Lothringen, sowie zum
Schutze der königlichen Familie Ludwigs, stch mit dem Könige
Friedrich Wilhelm von Preussen zu Pilnitz 1791 verabredet,
und dann zu Berlin 1792 einen Allianztractat abschließt;
aber schon in demselben Jahre stirbt. Ihm folgt sein Sohn
18) Franz Ii., welcher die erzwungene Kriegserklärung 1792.
Ludwigs erwidert.
a) Erster Krieg des Kaisers gegen die franzö-
sische Revolution, 1792 — 1797, Frieden zu Eampo
Formio.
Die französischen Armeen in den österreichischen Niederlanden
zurückgeschlagen, sind glücklicher am Rheine unter Gustine rc.
Preussen nimmt Antheil. Der Herzog von Brannschweig
(sein drohendes Manifest) rückt mit den vereinten Heeren in
die Champagne, bei Valmy von Dumouriez geschlagen, unter
gräßlichen Mühseligkeiten zurück hinter die Mosel. Frankreich
eine Republik; Belgien und Savoyen von den Franzosen
erobert; die Oesterreicher bei Jemappe von Dumouriez ge-
schlagen ; die österreichischen Niederlande eingenommen, sowie
Mainz, Speier und Worms durch Gustine; und nachdem sie
den König 1793 hingerichtet, erklären sie den Krieg gegen
England, die vereinten Niederlande und Spanien. Darauf
durch Pitt die erste große Coalition der meistert eurv-1793.
päischen Mächte gegen Frankreich.
Dumouriez, bei Necrwittden von dem Prinzen von Kobnrg
geschlagen, entflieht, während die österreichischen Niederlande
armeen mit der Guillotine in Frankreich umherziehend. Die Königin
Marie Antoinette im Oktober, der Herzog von Orleans ( Egalite ),
Johanna Roland und Raitly im November, später des Königs Schwe-
ster Elisabeth hingerichtet. Neue Zeichrechnung; Dernunftgvttesdienst.
Der Terrorismus immer gräßlicher. Marat ermordet, Danton gestürzt
1794; aber auch Robespierre durch den Convent im Juli hingerichtet.
Don nun an die Gemäßigten im Uebergewichte; die Jakobiner aufge-
hoben. Statt des Conventes eine Directorialregierung mit zwei Sena-
ten den 28, Oktober 1795 (gemäßigte Volksherrschaft).
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Extrahierte Personennamen: Leopold_Ii Leopold Ludwigs Ludwigs Friedrich_Wilhelm_von_Preussen Friedrich Wilhelm Franz_Ii Franz Ludwigs Ludwigs Eampo
Formio Valmy_von_Dumouriez Dumouriez Dumouriez Marie_Antoinette Johanna_Roland Danton
Extrahierte Ortsnamen: Lothringen Berlin Rheine Frankreich Belgien Niederlande Mainz Worms England Niederlande Spanien Frankreich Niederlande Frankreich
Protestanten. Reichstag zu Augsburg. 133
n.s.t.
Der in Schwaben ausbrechende Bauernkrieg endigt 1525.
mit den Schlachten bei Ulm, Wurzach, Böblingen, Weins-
berg rc. Auch der unsinnig schwärmerische Thomas Münzer
in Mühlhausen wird mit seiner fanatischen Rotte aufgerieben.
Torgauer Schutzbündniß der Lutherischen; im fol-1526.
genden Jahre Luthers und Melauchthons Visitationsreise durch
Sachsen, — erste lutherische Lehrbücher.
Die Türken (Soliman Ii.) belagern Wien vergebens; 1529.
Johann von Zipolia König von Ungarn.
Reichstag zu Speier: Wormser Edict; Protestation
der Lutherischen — Protestanten*).
Der Kaiser erscheint drohend; daher das Vertheidi-
gungsbündniß der Protestanten zu Rodach, und nachdem
Luther zu Marburg mit Zwiugli, der schon 1518 in der
Schweiz seine Reformation begonnen, sich nicht vereint, —
die Schwabacher und Torgauer Artikel.
Reichstag zu Augsburg: Confession der Prote-1530.
stanten (durch Melanchthon); Confutatiou dsr Katholischen;
Apologie der Confession. Die Protestanten, unzufrieden
mit dem Reichsabschiede, entfernen sich. Ein allgemeines
Concil soll entscheiden. Speier Sitz des Kammergerichtes.
5) Ferdinand I., König von Ungarn und Böhmen, 1531.
Karls Bruder, gegen den Willen der protestantischen Stande
zu Köln gewählt und zu Aachen gekrönt. Daher der schmal-
kaldische Bund der Protestanten. Karl, wegen der drohen-
#) Um dieselbe Zeit wird in Schweden durch Gustav Erich son
Wasa, der deu tyrannischen Christian H. von Dänemark (Stockholmer
Blutbad 1520j nach wunderbaren Schicksalen verdrängt, und Stockholm
1523 erobert, die lutherische Reformation eingeführt. — Eben so sagt
sich Heinrichen!, von England (1509—1547) etwas später (I534)vom
Pabste los, und zieht die Kirchengüter ein; und unter seinem Sohne
Eduard Vi. schreitet die Resormation weiter; aber seine älteste Tochter
Maria, Gemalin Philipps Ii. von Spanien, 1553—58, stellt, nachdem
sie die Johanna Gray w. ermordet, die katholische Kirche wieder her;
Elisabeth, ihre Schwester, führt indessen den Protestantismus wieder
ein, Episcopal-Kirche, s. die Tabelle.
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Extrahierte Personennamen: Thomas_Münzer Soliman_Ii Johann_von_Zipolia_König Johann Melanchthon Ferdinand_I. Ferdinand_I. Karls Karls Karl Karl Gustav_Erich_son
Wasa Gustav Christian_H._von_Dänemark Eduard_Vi Eduard Maria Maria Philipps Philipps Johanna_Gray
Extrahierte Ortsnamen: Schwaben Ulm Wurzach Böblingen Mühlhausen Sachsen Wien Ungarn Rodach Marburg Schweiz Ungarn Aachen Schweden Stockholm England Spanien Episcopal-Kirche
28
theokratische Macht, giebt bet Kirche demokratische Formen. Sein Nachfolger
Theodor Beza (äe Beze) 1519—1605.
Genf durch Calvin der Mittelpunkt der reformierten Kirche.
Von hier gehen Wirkungen aus namentlich nach Frankreich, Schott-
land, England, den Niederlanden, wo indeß früher schon die
lutherische Richtung, aber eruch wiedertäuferische Lehren (auch nach
der Müusterschen Katastrophe) eingedrungen waren.
Geographisches Bild der Niederlande.
Geschichte des Abfalls.
1. Bis zu Herzog Albas Ankunft in den Niederlanden 1367.
Karl V befolgte in Bezug auf die Niederlande (den burgun-
dischen Kreis) namentlich zwei Mgiernngsgruudsatze: 1. Die katho-
lische Kirche als die^allein herrschende zrt wahren, also das Wormser
Edict und weitere Verordnungen (die s. g. Placate) streng aus-
zuführen: 2. den Zusammenhang dieser Territorien mit dein
deutschen Reich unter Erweiterung seiner Fürstengewalt möglichst
zu lösen — eilt politischer Fehlgriff, indem dadurch das Land
seiner natürlichen Verbindung entzogen ward und die unnatürliche
mit Spanien um so greller hervortrat.
Verfassung der Niederlande. An der Spitze des
Ganzen standen ein Generalstatthalter (unter Karl V seine
Schwester Maria, die Königin-Wittwe von Ungarn, dann sein
Neffe Herzog Emanuel Philibert von Savoyen) und die General-
staaten, an der Spitze der einzelnen (17) Provinzen Unter-
statth alter und Provinzial st aaten. Gemeinsame und pro-
vinzielle Regierungsbehörden.
Unter dem hohen Landesadel, der im Besitz der Unterstatt-
halterschaften und Staatsrathsstellen war, aber durch Philipp
mehr und mehr politisch machtlos wurde, ragten beim Tode
Karls V hervor
W ilh elm Graf von Nassau (taciturnus), 1533 in Dillenburg ge-
boten, Erbe der früher durch Heirat erworbenen niederländischen und franzö-
sischen Besitzungen seines Hauses, als Kind lutherisch, am Hofe Karls V katho-
lisch erzogen, später reformiert, in zweiter Ehe mit einer Tochter des Kurfürsten
Moritz von Sachsen verhejrathet, unter Philipp Ii Statthalter von Holland,
Seeland, Utrecht.
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Extrahierte Personennamen: Theodor_Beza Albas Karl_V Karl Karl Karl Maria Maria Emanuel_Philibert_von_Savoyen Philipp Philipp Karls Karls Moritz_von_Sachsen Philipp_Ii_Statthalter_von_Holland Philipp
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich England Niederlanden Niederlande Niederlanden Niederlande Spanien Niederlande Ungarn Karls Nassau Dillenburg Karls Seeland Utrecht
32
1578, Die Wiedervereinigung der Südprovinzen (unter der Be-
dingung des Abzugs der spanischen Truppen, Bestätigung der
Landesprivilegien und Ausrechterhaltung der katholischen Kirche)
1579 fjatte die Utrechter Unio n der überwiegend deutschen und pro-
testantischen Staaten Holland, Seeland, Geldern, Utrecht, Fries-
land, Overyssel und Gröningen zur Folge. Die förmliche Los-
reißungsacte von Spanien erst 1581, nach Oraniens Aechtung.
3. Bis zum Waffenstillstand 1609.
1584 Nach Wilhelms Ermordung zu Delft 1584 tritt sein Sohn,
der 17jährige Moritz von Oranien, besonders im Festungs-
krieg ein großer Feldherr, an die Spitze des Staatsraths von vier
Provinzen und wird Statthalter von Holland und Seeland, dann
auch von Utrecht, Geldern, Overyssel, später auch Hauptadmiral.
Aber die Fortschritte Alexanders von Parma — Einnahme Ant-
werpens 1585 — nöthigten die unierten Provinzen bei Elisabeth
1585 Von England Hülfe zu suchen. Robert Dudley, Graf Von
Leicester Oberstatthalter. Dieser, persönlich ohne die
nöthige Befähigung, stieß zugleich auf Widerstand gegen sein eigen-
mächtiges Auftreten bei den Ständen und bei dem Oranischen
Hause und gab Ende 1587 seine Stellung auf.
Gleichzeitige Angriffe der Engländer auf Spaniens west-
indische Besitzungen; 1586 nimmt Franz Drake auf kurze Zeit
St. Domingo.
Dies Eingreifen Englands, sowie die Hinrichtung der Schotti-
schen Königin Maria Stuart 1587 führt zum Krieg Spaniens
1588 gegen England. Untergang der Armada unter dem Herzog
Medina Sidonia durch englische Schiffe und die stürmische Um-
fahrt um Schottland; das Ende der spanischen Seeherrschaft.
Durch die Rückwirkung dieses Schlages und durch die fort-
währenden Unterstützungen, die der Guisischen Partei nach Frank-
reich gesandt wurden (seit 1584), nahm Alexanders Macht ab.
Nach seinem Tode neigte sich vollends das Kriegsglück den ver-
einigten Staaten zu. Hülfe Englands, Bündniß mit Frankreich
unter Heinrich Iv, bis zum Frieden von Bervins 1598, der die
Fortdauer der Unterstützungen nicht hinderte; 1608 Abschluß eines
förmlichen Defensivvertrags.
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Extrahierte Personennamen: Wilhelms Wilhelms Moritz_von_Oranien Alexanders_von_Parma_— Alexanders Elisabeth Robert_Dudley Leicester_Oberstatthalter Franz_Drake Franz Maria_Stuart Maria Alexanders Alexanders Heinrich_Iv Heinrich
Extrahierte Ortsnamen: Holland Seeland Utrecht Overyssel Spanien Oraniens Holland Seeland Utrecht Overyssel England Oranischen
Hause Spaniens Englands Spaniens England Schottland Frank- Englands Frankreich
79
bildung, bis ins Kleinste der Volkssitte, z. B. Tracht, Gastereien
u. dgl. mit durchgreifender Härte erstreckten, stießen auf Wider-
stand, besonders während seiner Abwesenheit.
Empörung der Anhänger des Alten, der Geistlichkeit und
der 15000 Strelitzen, die sich gegen die neueren Truppen zurück-
gesetzt sahen unter Leitung der Großfürstin Sophia. Blutige
Unterdrückung durch Peter 1698; Sophia aufs neue in engerer
Klosterhast (f 1704).
Während seiner zweiten Reise stellte sich Al ex ei, ein Sohn
aus Peters erster Ehe und Thronfolger, an die Spitze der Oppo-
sition der Altrussen. Flüchtig, zurückgeführt und zum Tode ver-
urtheilt, starb er im Kerker 1718.
Zuletzt nmcht Peter auch die griechische Kirche in seinem
Reiche von der weltlichen Macht abhängig, nachdem er schon
1700 das russische Patriarchat aufgehoben; 1721 Einführung
des dirigierenden heiligsten Synods, durchaus dem Zaren unterthan.
B. Nordischer Krieg 1700 — 1721.
Schweden seit Gustav Adolfs Tod. Nach dem Rück-
tritt seiner Tochter Christi n a (1632—1654) Regierung der
den Wasas verwandten Wittelsbacher. Karl Ix. Gustav
von Pfalz-Zweibrücken (—1660), Neffe Gustav Adolfs, begann
den- Schwedisch-Polnischen Erbfolgekrieg 1655—1660
gegen den Kronprätendenten Johann Casimir von Polen
aus dem Hause Wasa. Dreitägige Schlacht bei Warschau 1656,
in der Karl X nüt brandenburgischer Hülfe siegt. Dänemarks
Theilnahme am Kampfe gegen Schweden führt zu seiner De-
müthigung und großen Gebietsabtretungen im .Frieden von
Röskild 1658, der Bruch des Friedens durch Karl X zu einer
Coalition der Seemächte, Frankreichs, Polens, des Kaisers,
Brandenburgs gegen Schweden. Nach Karls X Tod die Frie-
densschlüsse zu Oliva (zwischen Polen und Schweden) und
Kopenhagen (zwischen Dänemark und Schweden) 1660.
Karls Xi (1660—1697) friedliches Regiment entwickelte
Schwedens innere Hülfsquellen; unter ihm der Staat unbestritten
die erste Macht des Nordens.
Die Jugend seines Sohnes Karls Xii veranlaßt einen
Angriffsbund der drei nordischen Mächte Rußland (zu Eroberungen
an der Ostsee), Polen und Dänemark (zur Wiedergewinnung
ihrer Verluste in den genannten Friedensschlüssen) — Peters I,
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Extrahierte Personennamen: Sophia Peter Peters Peter Gustav_Adolfs Gustav Adolfs Christi Karl_Ix Karl Gustav
von_Pfalz-Zweibrücken Gustav Gustav_Adolfs Gustav Adolfs Johann_Casimir_von_Polen Johann Wasa Karl_X Karl Dänemarks Karl_X Karl Karls Karls Schwedens Karls Peters
Extrahierte Ortsnamen: Warschau Schweden Frankreichs Polens Brandenburgs Schweden Karls Polen Schweden Kopenhagen Dänemark Schweden Karls Karls Ostsee Polen
63
Dieser, in den Niederlanden, in Italien, Deutschland,
Spanien selbst, für Frankreich, vollends seit Englands Unter-
stützung, meist glücklich geführt, wird durch den Pyre-
näischen Frieden 1659 beendigt, in dem Frankreich Rous-
sillon mit Conflans und der Cerdagne in den Pyrenäen,
fast ganz Artois, einige andere Plätze in den spanischen Nieder-
landen und in Lothringen erhält. Dagegen: Wiederherstellung
Condäs in seine Würden und Aemter und (1660) Vermählung
Ludwigs Xiv mit Maria Theresia, der Tochter Philipps Iv
unter Verzicht auf die künftige Nachfolge in Spanien.
Ludwigs Xiv Selbstherrschaft. 1661—1713.
Nach Mazarins Tode übernahm der 23jührige König selbst,
ohne leitenden Minister die Regierung — hierin ein Vorbild für-
alle namhaften Selbstherrscher dieser Periode.
V. Seine drei Eroberungskriege.
I. Der Devolutionskrieg gegen Spanien 1667—1668.
Ludwig Xiv erhebt beim Tode Philipps Iv von Spanien
(1665) trotz der Verzichtleistung seiner Gemahlin auf spanische
Besitzungen nach dem, in Brabant (privatrechtlich) gültigen ins
devolutionis Ansprüche auf große Theile der spanischen Nieder-
lande. Schon vorher — 1658 — hatte Frankreich den traurigen
Verfall des deutschen Reichs (Leopold I 1658—1705) zur
Gründung eines Rheinbundes mit den westdeutschen Reichs-
ständen benutzt, der 1660 und 1663 erneuert worden war und
eine förmliche Verfassung (Bundesrath zu Frankfurt) erhalten
hatte.
Den Angriffen Ludwigs auf Spanien gegenüber beendigen
Holland und England einen Seekrieg, in den sie verwickelt tee?
waren*), und schließen mit Schweden zur Aufrechterhaltung
des europäischen Gleichgewichtes die Tripelallianz, hauptsäch-
lich das Werk des Rathspensionarius Johann de Witt.
In dem unter Garantie der Tripelallianz geschlossenen
Frieden zu Aachen erhält Ludwig einen Theil von Flandern
(darunter Lille und Tournai), giebt aber die schon besetzte Franche-
Comtä an Spanien zurück.
0 Siehe oben Seite 56.
TM Hauptwörter (50): [T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr]]
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Ii. Frankreich als Kaiserreich »bis jur
ijülje seiner Macht».
1804-1812.
Die Gründung der neuen Monarchie.
Nach Unterdrückung der letzten ohnmächtigen Versuche gegen *
seine Alleinherrschaft — Moreaus Exil, Pichegrus Tod im Kerker,
des Herzogs von Enghien widerrechtliche Erschießung — wird
Bonaparte auf Vorschlag der Tribunen durch Senatsbeschluß als
Napoleon erblicher Kaiser der Franzosen. Umgebung dexis. Mai.
jungen Dynastie mit neuem Glanz: Napoleons Geschwister mit
dem Titel Kaiserliche Hoheit'; 18 neue Marschälle; Proelamierung
des Ordens der Ehrenlegion; Salbung des Imperators durch
Papst Pins Vii, seine und seiner Gemahlin Selbstkrönung; —2. Dem.
Napoleons bürgerliches Gesetzbuch vollendet 1804, mit dem Titel
Cod6 Napoleon 1807; schon vorher Herstellung der Kirche und
des Cultus, seit Anfang 1806 auch der christlichen Zeitrechnung.
Verwandlung der eisalpinischen (seit 1802 italienischen)
Republik in ein Königreich Italien 1805, Napoleons
Königskrönung im Dom zu Mailand, sein Stiefsohn Eugene
Beauharnais Vicekönig. Einverleibung Liguriens, Parmas,
Piacenzas und Gnastallas.
Napoleons siegreiche Kämpfe.
I. Gegen Oesterreich und Unluand 1805.
Dem für England trotz seiner Seesiege im ganzen ungünstigen
Frieden von Amiens folgte bald eine abermalige Spannung beider
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TM Hauptwörter (200): [T197: [Italien Mailand Stadt Rom Venedig Neapel Republik Kaiser Genua Sardinie], T9: [Frieden Napoleon Krieg Kaiser Frankreich Friede Preußen Rußland Jahr Franz], T63: [Kaiser Macht Rom Zeit Volk Jahr Mann Staat Augustus Name], T73: [König Paris Parlament Partei Frankreich Volk Regierung Nationalversammlung Republik Robespierre], T98: [König Jahr Mitglied Verfassung Regierung Republik Präsident Kammer Gewalt Staat]]
Extrahierte Personennamen: Napoleon Napoleons Napoleons Napoleon Napoleons Eugene
Beauharnais_Vicekönig Napoleons
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