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1. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 357

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
§ 132. Die schweizerische Eidgenossenschaft. 357 schlossen Werner Stauffacher aus Schwyz, Waltherfürst aus Uri intb Arnold von Melchthal aus Unterwalden mit noch je 10 Geuosseu einen Bund zur Vertreibung der Vögte und zur Behauptung ihrer Freiheiten. Dies geschah in der Nacht des Mittwochs vor Martini 1307 ans dem Rütli, einer Matte am 1307. Vierwaldstätter See. Am Nenjahrstag wurden die Vögte verjagt und ihre Bürgen gebrochen, ohne daß Leben oder Eigentum weiter beschädigt worden wären. Albrecht wollte sich zwar an den Schweizern rächen, wurde aber ermordet, ehe er sich mit ihnen messen konnte. Heinrich Vii. dagegen bestätigte die Freiheiten der Waldstätten aufs neue und schützte sie, solange er lebte, gegen Österreich. Nach dessen Tode zog Leopold von Österreich, Albrechts I. toohit, mit großer Macht gegen die Schweizer, aber sein Heer geriet bei Morgarten in einen Hinterhalt und erlitt eine gewaltige Niederlage. Leopold mußte einen Waffen- 16.N0-stillstand eingehen und die drei Orte schlossen nun zu Brun neu einen ewigen Bund, dem bald mehrere Städte, zuerst Luzern, 1^5. beitraten. Siebzig Jahre verstrichen in kleineren Fehden, bis Leopold Ii., der Neffe des vorigen, im Verein mit 165 geistlichen und weltlichen Herren wieder den Versuch wagte, die österreichische Herrschaft herzustellen, aber bei Sempach mit seinem s. Juli stolzen Heere auch fein Leben einbüßte. 1386- 366) Ebensowenig glückte es Kaiser Friedrich Iii., die Schweizer zu unterwerfen. Er hatte von Karl Vii. von Frankreich 10000 Söldner begehrt, dieser aber 40 000 unter den Befehlen des Kronprinzen (Dauphin) gesandt (die Armag-naken). Die Eidgenossen schlugen bei Prattelen und Mutte nz zwei Heerhaufen und widerstanden am Siechenhaus zu St. Zakob au der Birs bei Basel den Hanptheeren, bis alle, mit Ausnahme von 17, die durch einen Zufall sich retteten, gefallen waren. Nun hielten Österreich sowohl als Frankreich für gut, mit den Schweizern Friede zu schließen, und letzteres nahm sogar Schweizer in seine Dienste. Dies aber zog der Eidgenossenschaft den Haß Karls des Kühnen von Burgund zu. Die Schweizer sahen voraus, daß ihnen mit dem gefürchteten Herzog der Kampf nicht ausbleiben werde, und fielen zuerst in das bnrgundische Gebiet ein. In drei großem Schlachten, bei Gr an so n, Murten und Na net), wurde Karl besiegt und bei 1476. Nancy blieb er auf dem Platze. Fortan ließ man die Eid-1477. genossenschaft in Ruhe, und die Unabhängigkeit der Schweiz nicht nur von Österreich, sondern auch vom Reiche, wurde im west-i«48. sälischen Frieden ausdrücklich anerkannt.

2. Geschichte des Mittelalters - S. 134

1878 - Mainz : Kunze
134 Dritte Periode des Mittelalters. und Falkner, Sänger und Gaukler seine Gesellschafter. Friedrich hatte ihn öfter vor Misgrissen, Fehlern und Unbesonnenheiten gewarnt; dies war ihm lästig und darum hoffte er sich mit Hülfe der Geistlichkeit unabhängig zu machen. Allein der unbesonnene, ausschweifende Jüngling war zu schwach, dem kräftigen Arme des Vaters zu trotzen. Er mußte sich ergeben und sein Leben in enger Haft beschließen (1242). ®ie M°ng°- Unter Friedrichs Regierung brachen wilde Horden der Monaolen len brechen - ^ »* r - —. . , ,, „, v in Deutsch- m Schlesien etn. Diese hatten schon vorher das heutige Rußland und land ei» 1241. Polen erobert und gräßlich verwüstet. Aller Widerstand war vergeblich gewesen. Eine Schar drang über die Oder, verbrannte Breslau und Schlacht bei wandte sich nach Liegnitz (1241). Hier stellte sich Herzog Heinrich der i24i^ Fromme von Niederschlesien, unterstützt vom deutschen Ritterorden, den Barbaren muthig entgegen. In der Ebene, da wo später das Kloster Wahlstatt erbaut wurde, focht das kleine Christenheer, mit dem Zeichen des Kreuzes geschmückt, auss heldenmüthigste, mußte aber der Ueber-macht erliegen. Herzog Heinrich selbst blieb. Die Mongolen steckten sein Haupt auf eine Lanze und forderten die Burg von Liegnitz zur Uebergabe auf; aber Heinrichs Gemahlin schlug das Begehren ab und rettete dadurch sich nebst ihren 4 Kindern das Leben. Als die Feinde Schlesien räumten und in Ungarn einbrachen, um die Donau aufwärts ins Herz von Deutschland vorzudringen, traten ihnen Friedrichs röhrte, Konrad und Enzio, mit ihren Scharen entgegen und erfochten einen glänzenden Sieg. Im folgenden Jahre gab ihnen Friedrich der Streitbare den Rest, und seitdem hatte Deutschland vor ihren Einfällen Ruhe. Friedrich Ii. Friedrichs Ii. Regierung ist ein ununterbrochener Kamps mit den mü d^n^Lom-Lombarden und dem Papste. Je mehr Vortheile Friedrich gegen die barden und Lombarden errang, desto feindseliger und unversöhnlicher ward der bemjfrtffte welchem die Macht der Hohenstaufen in Ober- und Unteritalien lästig und störend erschien. Als Friedrich seinen Sohn Enzio mit Adalasia, der reichen Erbin von Sardinien, vermählte, drohte der Papst, welcher nicht ganz unbegründete Ansprüche aus diese Insel hatte, er werde die härtesten Maßregeln ergreifen, wenn Friedrich die Regelung der lombardischen Angelegenheiten nicht dem römischen Stuhle zur Entscheidung überlasse. Kaum hatte Friedrich dies verweigert, so regte der Papst die Lombarden aufs neue zum Widerstände an und bannte 1239 zum den Kaiser zum zweiten Male (1239). In öffentlichen Schriften gebannf016 schmähten und verfolgten sich seitdem die Häupter der weltlichen und geistlichen Macht mit den härtesten Beschuldigungen. Gregor Ix. warf

3. Geschichte des Alterthums für Mittelschulen und zum Selbstunterricht - S. 319

1857 - Freiburg im Breisgau : Herder
Die Liga von Kambrai. 319 gegen Frankreich fochten. Den 6. Juni 1513 griffen 8000 Schweizer das verschanzte französische Lager bei Novara an, das von 60 Kanonen und 7000 Landsknechten vertheidigt wurde; das französische Fußvolk und die Reiterei standen seitwärts und sollten die Schweizer in der Flanke fassen. Diese wiesen die Reiterei mit ihrem Geschütze und der blanken Waffe ab und drangen gegen die Landsknechte vor, den Kern des feindlichen Heeres. Das sicher gerichtete Geschütz schlug furchtbar in die stürmenden Schweizer, aber sie unterliefen es. Die Landsknechte hielten Stand, denn sie wollten den Schimpf des Schwabenkriegs ab- waschen; die erbitterten Söldner fochten in solchem Gedränge, daß sie Lanze und Hellebarde nicht mehr brauchen konnten und mit Dolchen und schweren Beimeffern einander niederstachen; kein Schlachtruf wurde aus dem Mordgetümmel gehört, nur das Gestöhn der Getroffenen und das Klirren der Waffen, so daß Franzosen und Italiener mit Entsetzen er- füllt wurden. Endlich verjagten die Schweizer die Franzosen und nah- men die Landsknechte auch in der Seite, die bis auf den letzten Mann erschlagen wurden; von den Schweizern blieben 2000 tobt auf dem Schlachtfelde; eine ebenso schwere Niederlage erlitten die Venetianer am 7. Oktober unweit Vicenza durch das spanisch-deutsche Heer. Im. glei- chen Jahre fielen die Schweizer auch in Frankreich ein und mit ihnen ein kaiserliches Heer unter Herzog Ulrich von Wirtenberg. Sie drangen bis Dijon vor; die Mauer war theilweise niedergeschossen und der ge- meine Mann freute sich auf den Sturm, der Ruhm und Beute verhieß. Aber nachts kamen zu den Schweizern wohlbekannte französische Herren in das Lager, gaben den Schweizerhauptleuten Geld und versprachen noch mehr — und die Schweizer zogen ab; nun mußte auch Herzog Ulrich umkehren. Die Franzosen hielten nachträglich nicht Wort, worüber die Schweizer sehr ergrimmten. Mar war zu den Engländern gestoßen und traf den 15. August (1513) bei Guinegate auf die Franzosen; da nahm er den Helm vom Haupte und zeigte seinen Kriegern seine ergrauten Haare; diese seien blond gewesen als er zum erftenmale für das Erbe Marias von Burgund hier gegen die Franzosen gejochten. Es war ihm gegönnt, die Franzosen noch einmal auf dieser Walstatt zu schlagen, aber großen Gewinn brachte ihm der Krieg nicht. Denn Heinrich Viii. machte mit Frankreich gegen eine große Geldsumme Frieden und Ma- rens eigene Mittel reichten zu einer entscheidenden Verfolgung des er- rungenen Vortheils nicht hin. Ludwig Xii. starb 1. Januar 1515, und ihm folgte sein Neffe, Franz I., in jeder Hinsicht ein ächter Franzose, persönlich tapfer, ruhm- begierig, herrschfüchtig, glanzliebend und wollüstig; er liebte die Künste und unterstützte sie, weil sie seinen Namen verherrlichen sollten. Das Parlament berücksichtigte er wenig, seine Verwaltung war eine schlechte

4. Geschichte der neuen Zeit für Mittelschulen und zum Selbstunterricht - S. 20

1862 - Freiburg im Breisgau : Herder
20 Die Reformation. Religionskriege. Verfall Deutschlands rc. gerung von Marseille mußte nach großem Verluste aufgehoben werden. Dagegen erschien nun Franz mit einem Heere in Italien, wie dieses seit Barbarossas Zeit keines mehr gesehen hatte, und belagerte (seit Ende Oktobers) Pavia, welches der Spanier Antonio de Leyva mit ebenso viel Geschicklichkeit als Ausdauer vertheidigte. Das kaiserliche Heer bestand aus Italienern und Spaniern unter Peskara und Vasto (zwei Brüder aus dem Heldengeschlecht der Avalos) und 15,000 Landsknechten, welche Georg von Frundsberg in Eilmärschen aus Süd- deutschland, von dem Schauplatze des Bauernkrieges, herbeigeführt hatte. Es litt Mangel an Lebensmitteln und die Feldherren hatten kein Geld, um die Sold heischenden Schaaren zu befriedigen, die auseinander zu laufen drohten. Darum beschloßen sie dem viel stärkeren feindlichen Heere eine Schlacht zu liefern. Letzteres bestand aus den schwarzen Banden, einem gefürchteten Fußvolke aus Norddeutschland unter dem Herzog von Suffolk, und 12,000 Schweizern, die von erfahrenen Hauptleuten angeführt wurden. Das französische Fußvolk stand unter Franzens Schwager, dem Herzog von Alenyon, die treffliche Reiterei befehligte der König selbst; um ihn waren die erprobtesten und vor- nehmsten Feldherren Frankreichs: die Marschälle Chabanes, Bonni- vet, la Tremouille, de Foir, der Herzog von Lothringen, der Graf de Tonn er re; das Geschütz kommandierte de Genouillak, der bei Marignano den Ausschlag gegeben hatte. Durch den großen Thiergarten, der mit einer Mauer umgeben war, in welche Frundsberg nachts eine 60 Schritte breite Oeffnung hatte brechen lassen, drangen die Kaiserlichen unter Frundsberg gegen das französische Lager vor (24. Februar 1525). Aber schnell richtete Genouillak das Geschütz auf diese Stelle, und die Schlacht hätte wohl eine andere Wendung bekommen, wenn sich der König nicht zwischen das Geschütz und den Feind gewor- fen hätte. Nun entbrannte ein heißer Kampf auf allen Punkten; die Landsknechte stachen die 7000 Schwarzen nieder, griffen dann den linken französischen Flügel an und vernichteten auch diesen. Das Mitteltreffen, die französische Reiterei und die Schweizer, fochten unterdessen mit glänzender Tapferkeit, versprengten die Italiener, und kaum vermochte Peskara mit den Spaniern Stand zu halten; da kamen ihm 1500 spa- nische Büchsenschützen zu Hilfe, welche auf die französische Reiterei ein furchtbares Feuer eröffneten, das viele der Tapfersten niederstreckte, die andern aber in wilde Flucht jagte. Untermischt mit den verfolgenden feindlichen Reitern stürzten sie auf die fechtenden Schweizer, und als auch die Landsknechte herbeirückten, flohen die Schweizer trotz der Bitten ihrer Anführer, von denen die meisten den Tod suchten und fanden, da sie diese neue Schmach des schweizerischen Kriegsruhmes nicht überleben wollten. Um den König selbst schaarten sich die Edelsten und kämpften

5. Hülfsbuch für den ersten Unterricht in der deutschen Geschichte - S. 140

1877 - Mainz : Kunze
- 140 bis dieser 1675 bei dem Dorfe Sabach in Baden fiel. Der Kurfürst von Brandenburg wurde 1674 dadurch vom Kriege abgezogen, da Ludwig Xiv. die Schweden bestimmte, in die Mark Brandenburg einzufallen. Der Kurfürst zog in sein Erbland zurck und schlug die Schweden entscheidend in der Schlacht bei F ehr belli n am 18. Juni 1675*). 5600 Reiter mit 13 Geschtzen hatten 4000 Reiter und 7000 Mann Fuvolk mit 38 Geschtzen geschlagen. An diesem glnzenden Siege, dem ersten, welchen Brandenburg in offenem Felde erkmpfte, erwachte das Bewutsein des brandenburg-preuischen Heeres. Nachdem noch in den beiden letzten Jahren der Krieg in den Niederlanden ohne Entscheidung gefhrt worden war, kam es in Folge beiderseitiger Erschpfung zum Frieden von Nym-wegen 1678. Ludwig wute in schlauer Weise seine Gegner -zu trennen und unterhandelte mit jedem einzeln. Holland verlor nichts, Spanien trat vierzehn niederlndische Pltze (darunter Cambray, Valenciennes) und die Franche comte ab, die nun vom deutschen Reiche ganz losgelst wurde. Der Kurfürst von Brandenburg, der den Schweden Pommern abgenommen hatte, gab, vom Kaiser und von Allen verlassen, im Frieden zu St. Germain en Laye 1679 alle Eroberungen mit schwerem Herzen zurck. Kaiser und Reich traten an Frankreich Freiburg ab, erhielten aber das Besatzungsrecht in Philippsburg zurck, welches nun-mehr Reichsfestung wurde. 4. Die Reunione 16801684. Ludwig fand in der Auslegung der Friedensschlsse ein Mittel zu neuen Erwerbungen. Er setzte (1680) zu Metz, Breisach und Besan^on Gerichtshfe (chambres de reunion) ein. die untersuchen sollten, welche Gebiete und Ortschaften jemals zu den in den letzten Friedensschlssen abgetretenen Lndern gehrt hatten. Die Untersuchungen waren auerordentlich ergiebig. *) Am 18. Juni 1875 wurde zu Fehrbellin die zweihundertjhrige Gedenkfeier in glnzender Weise gehalten.

6. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 244

1874 - Mainz : Kunze
244 Mittel-Europa. Ortschaften, a) Im Norden. — Donaueschingen, wo berj Strom seinen Namen erhält, kleine Residenz des Fürsten von Fürstenberg unter badischer Hoheit; bxe Ruinen seines Stammschlosses nicht weit davon. Ulm. Mit 26,100 E in fruchtbarer Ebene am Strom, der hier durch Aufnahme der Jller für größere Fahrzeuge schiffbar wird, daher früh .bedeutender Handelsplatz, infolge davon reichsfrei und oft, im 14. Jahrh. besonders, an der Spitze dcs schwäbischen Städtebuudes, der mit beuachbar- ten Fürsten und Rittern stritt. Weit und breit hörte man die Reime: Venedigs Macht, Augsburger Pracht, Nürnberger Witz, Straßburger Geschütz und Ulmer Geld behält deu,Preis in der Welt. Noch erinnert an den alten Glanz die hohe ehrwürdige Kirche von 135 m. Länge, 54 m. Breite, 49 m. Höhe. Neben den 2 mittleren Säulenreihen, die das Ge- wölbe des Kirchenschiffs tragen, werden noch 4 niedere Seitenschiffe durch 2 andere Säulenreihen gebildet, die eine schöne Perspective gewähren. Der Thurm soll nun nach dem ursprünglichen Plane Böbliugers auch ausgebaut werden. In der Kirche sind viele Kunstwerke, »eine Weltkultnrgeschichte in Bildern", darunter namentlich das größte: Meisterwerk der Holzschnitzkunst aus dem ganzen Mittelalter,' das eichne Chorgestühle mit den hölzernen Büsten der Propheten und Sybillen von dem Meister Sürlin aus d. I. 1489. Abwärts Ulm meileubreite Versumpfungen a. d. Donau, deshalb hierauf eine weite Strecke der letzte bequeme Uebergangspnnkt, in welchem Umstände die mili- tärische Bedeutung dieser Stelle mit ihren vielen Schlachtfeldern. Ehemals Bundes- festung, sind nun die Werke im Besitze von Würtemberg und Baieru (Neu-Ulm). — Lau in gen, nicht weit davou, wo 1205 der gelehrte und deshalb für einen Zauberer gehaltene Dominikaner Albertus Magnus geb. wurde. Bei Giengen No- von Ulm überwand 1462 Ludwig von Baiern den Albrecht Achilles, und bei Höchste dt siegten Prinz Eugen und Marlborongh im Jahre 1704 über ein sranzösisch-bairisches Heer; 15,000 Franzosen streckten bei dem Torfe Blindheim die Waffen. „Des Zeng' ist Höchstedt, wo die Schlacht noch donnert, wo vereint mit Britten Deutsche dem Gallier Flucht geboten." So singt Klopstock und nennt aus Zartgefühl die Baiern nicht mit. Nör düngen im Ries, ebemals Reichsstadl, wo Bernhard von Weimar nebst- Gnst. Horn 1634 vergeblich gegen die Überlegeue Macht des Oesterreichers Gallas kämpften. So. davon Donauwörth, wo die aus Franken (Nürnberg) ziehende Straße die Donan erreicht (daher in der Umgegend zahlreiche Schlachtfelder), und wo man das Grabmal bei? schönen Maria von Brabant zeigt, die ihr 25jähriger Gemahl Lndwig v. Baiern 1256 aus Eifersucht enthaupten ließ. — Au der Altmühl: Pappenheim, mit Stamm- schloß der ans dem 30jährigen Kriege bekannten Familie, Solnhofen mit seinen weltberühmten Marmorbrüchen, und Eichstädt, ehemals Sitz eines fränkischen Fürst- bischofs. Bei Kelheim, wo auf dem Michelsberge 122 m. über dem Donauspiegel die prachtvolle, von Ludwig I. zum Andenken an die Befreiungskriege gebaute 18eckige, mit kolossalen Figuren geschmückte Rotunde „Befreiungshalle", mündet die Altmühl in die Donau. Oberhalb dieses Orts, wo hohe Felsen mit schwarzem Nadelholz die Do- nau einengen, liegt Welten bürg, das älteste Kloster Baierns und jetzt von Bene- diktinern bewohnt, in wildschöner schauerlicher Einsamkeit; diese Gegend entschädigt für die langweilige Stromfahrt von Ulm bis Regensburg. Ingolstadt an der Donau war geraume Zeit Lieblingssitz der Jesuiten; die von Moreau geschleiften Festungswerke sind jetzt verstärkt wieder hergestellt. — Zu Weidenmang bei Neumarkt wurde 1714

7. Die Neuzeit - S. 211

1884 - Mainz : Kirchheim
Friedrich Wilhelm I. Schlacht bei Fehrbellin. 211 Krieg erklärt hatte, von diesem und dem Kaiser gezwungen, von dem Bündnis mit Ludwig zurückzutreten. Der Beschluß des Reiches, an dem Kriege teilzunehmen, führte auch beu großen Kurfürsten wieber auf beu Kriegsschauplatz. Aber die Intriguen des bestochenen Ministers von Lobkowitz hatten den Ernst der Kriegsführung ans kaiserlicher Seite schon wieder abzuschwächen gewußt, und nur der Tapferkeit des großen Kurfürsten, Wilhelms Iii. von Oranien und der hollänbischen Befehlshaber zur See hatte man es zu Verbanken, daß bte französischen Waffen nicht größere Erfolge erstritten, als es der Fall war. Hollanb war bereits so gut wie gerettet: jetzt kämpfte Frankreich nur noch zu dem Zwecke, wenigstens Spanien bte schon früher von ihm ersehnte Bente wegzunehmen. Da Ludwig namentlich den großen Kurfürsten fürchtete, veranlaßte er , um jenen von dem Kriegsschauplätze zu entfernen, bte Schweden, in Brandenburg einzufallen. 4. Die Schlacht bei Fehrbellin (18. Zum) 1675. Obwohl Schweden im Jahre 1673 ein Verteidigungsbündnis mit dem Kurfürsten geschlossen hatte, wußte Frankreich doch Mittel, basselbe zu brechen: ohne Kriegserklärung fielen bte Schweden unter 295 ränget in die branbenbnrgischen Marken ein. Der Fürst -von Anhalt, Statthalter der Mark, beschwerte sich über biesen Einfall. Die Schweden, lautete die Antwort, würden sich zurückziehen, sobald der Kurfürst mit Frankreich Frieden gemacht. Indessen bemächtigten sich die nordischen Gäste ohne Widerstand fast des ganzen Landes, ihren Weg allerorten dnrch Plünderung, Raub und Mord bezeichnend. Die Gotteshäuser wurden zerstört, Kinder und Greise ermordet, den Toten int Grabe nicht Ruhe gelassen, Tausende wurden an den Bettelstab gebracht; fast 7000 flohen, um den Martern zu entrinnen, nach Polen. Der Fürst von- Anhalt setzte den Kurfürsten von diesen Vorgängen in Kenntnis. „Das soll ihnen Pommern kosten!" rief dieser aus. Da es aber an der gehörigen Trttp-penmacht mangelte, um eine offene Feldfchlacht zu wagen , so billigte der Kurfürst des Statthalters Vorhaben, sich in Berlin einzuschließen und seine Ankunft abzuwarten. Das bauerte jeboch den branbenbnrgischen Bauern zu lange. Voller Verzweiflung über bte unablässigen Plünbernngen der Schweden, sammelten sie sich in hellen Hansen unter bett Fahnen mit dem Wahlspruch: „Wir sirtb Bauern von geringem Gut ltttb bienen unserm Kur- 14*

8. Die Neuzeit - S. 304

1884 - Mainz : Kirchheim
o04 Friedrich Ii. von Preußen. rufe: „Die Schlacht ist gewonnen, der Feind zieht sich zurück!" heransprengte. Der tapfere Held hatte nämlich gegen zehn Uhr abends mit ungeheurer Anstrengung die Höhen von Siptitz endlich erstürmt und dadurch die Österreicher, welche eingeschlossen zu werden fürchteten, zum Rückzüge über die Elbe bewogen. Friedrichs beste Truppen waren gefallen, fast alle seine Hilfsquellen erschöpft, und da auch Georg Iii., Enkel und Nachfolger Georgs Ii. (starb 25. Oktober 1760), die fernere Zahlung der Unterstützungsgelder verweigerte, so konnte der König keine größeren Unternehmungen ausführen und nur verteidigungsweise verfahren. Zwar wagten die vereinigten Russen und Österreicher, da die Feldherren derselben, Butturliu und Laudon, uneinig waren, keinen Angriff ans das feste Lager des Königs bei Bnnzelwitz, unweit Schweidnitz, und die Russen kehrten aus Mangel an Lebensmitteln bald nach Polen Zurück; allein Laudon nahm Schweidnitz mit Sturm (l. Oktober 1761) und verschaffte sich dadurch zum erstenmale Winterquartiere in Schlesien. — Im folgenden Jahre (1762) nahmen die Verhältnisse für Friedrich eine sehr günstige Wendung. Peter Iii., Neffe und Nachfolger der russischen Kaiserin Elisabeth, der längst ein begeisterter Verehrer des großen Königs gewesen war, schloß mit demselben Frieden (Mai) und verbündete sich bald nachher sogar mit ihm. Auch Schweden war dadurch bewogen worden, mit Preußen Frieden zu schließen, da es sich sürchtete, zu Rußland in eine feindliche Stellung zu treten. Zwar wurde Friedrich durch den schon nach sechsmonatlicher Regierung erfolgten Tod Peters Iii. dieses neuen Bundesgenossen wieder beraubt, allein dessen Gemahlin und Nachfolgerin, Katharina Ii., hielt wenigstens den Frieden mit Preußen, wenn sie auch von dem Bündnisse mit demselben zurücktrat. Der russische Feldherr Czeruitschew erhielt, als er eben gemeinschaftlich mit Friedrich einen Angriff auf Dann unternehmen wollte, den Befehl, nach Rußland zurück zu kehren; doch führte er denselben nicht eher aus, als bis Friedrich in Gegenwart, aber ohne Mitwirkung der Russen, bei Bnrkers dorf, unweit Reichenbach, über Dann gesiegt hatte (21. Juli). Dieser Sieg erleichterte dem Könige die Eroberung von Schweidnitz und da bald nachher auch Prinz Heinrich*) die mit den Reichstruppen verbundenen Österreicher bei Freiberg in Sachsen besiegte (29. Oktober) und Ferdi- 1) Prinz Heinrich, welchem der König das schöne Zeugnis gab: „er sei von allen seinen Feldherren der einzige, der keinen Fehler gemacht habe," bezog nach hergestelltem Frieden das Schloß Rheinsberg, wo er in hohem Alter am 3. August 1802 starb.

9. Fünfzehn Jahrhunderte - S. 359

1855 - Freiburg im Breisgau : Herder
Das römisch-deutsche Reich im Zeitalter der Kreuzzüge. 359 Lauf genommen. Von Dschingischans Söhnen hatte Oktai die Stelle eines Großchans erhalten und wohnte in der mit chinesischer Kunst ge- schmückten mongolischen Stadt Karakorum, die Früchte der Siege in Ruhe genießend und die Gewinnung neuer Siege seinen Feldherren überlassend. Eines seiner Heere warf sich auf das Seldschukenreich von Jkonium, ein zweites drang in das südliche Rußland ein und ein drittes, das des Großchans Neffe Batu führte, zog gegen die nördlichen russi- schen Gebiete. Das Heer Batu's war es, das für das mittlere Europa die Schrecken hunnischer Verheerungen erneute. Polen wurde, obgleich es größer» Widerstand als Rußland leistete, überwältigt und Krakau verbrannt. Dann ging das Heer über die Oder und drang bis Liegnitz vor. Hier hatte einer der schlesischen Fürsten, Heinrich der Fromme, Herzog von Niederschlesien, Heereshaufen aus den Nachbarländern ge- sammelt, und die Schlacht bei Wahlstatt im Jahre 1241 brachte zwar dem ohne Vergleich schwächeren christlichen Heere eine Niederlage und seinem heldenmüthigen Führer den Tod, gab aber dem Zuge der Feinde die Richtung nach Mähren, wo ein Feldherr König Wenceslaw's ihnen in Olmütz beharrlichen Widerstand leistete, und nach Ungarn, das mit allen Greueln der Wildheit erfüllt wurde. König Bela Iv., der sich auf die Inseln des adriatischen Meeres geflüchtet, rief Papst und Kaiser um Hülfe an, die durch ihren Kampf an der Hülfeleistung gehindert waren. Erst nach Gregors Tode führte Enzius Truppen nach Deutsch- land, und König Konrad siegte über die furchtbaren Feinde, die man im Westen Tartaren nannte, jenseits der östreichischen Grenze im Jahre 1241, worauf Herzog Friedrich von Oestreich im Jahre 1242 einen neuen Angriff abwehrte. Die Nachricht von Oktai's Tode und das Verlangen, die Beute zu bergen, bewirkte nun den Rückzug, und in Ungarn und Polen traten die einheimischen Fürsten wieder in ihre Rechte. In Betreff beider Reiche war die letzte Gelegenheit, eine früher erstrebte und zeitweise behauptete Hoheit des deutschen Reiches geltend zu machen, verloren gegangen. Ungarn, das Papst Alexander Iii. erst durch Lö- sung einer allzunahen Verbindung der Herrscher Manuel und Bela Iii- der katholischen Kirche und dem abendländischen Staatsspsteme erhalten hatte, war jetzt bereit gewesen, um der Rettung willen in ein Lehens- verhältniß zu treten. Aber, wofür man früher vergeblich gekämpft, das konnte man jetzt, da es angeboten wurde, nicht annehmen. 20. Der Kampf zwischen Papst und Kaiser ward seiner Entschei- dung näher geführt, als der Kirche eine durch Friedrich gestattete Wahl im Jahre 1243 ein neues Haupt in der Person des genuesischen Gra- fen Fiesko von Lavagna gab, der den Namen Innocenz Iv. annahm. Es wurden zwischen ihm und dem Kaiser Unterhandlungen geführt, da aber der Papst während derselben in die Gewalt des Kaisers zu
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