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1. Theil 2 - S. 258

1864 - Mainz : Kirchheim
258 zen, Citronen, Datteln, Oes, Kaffee, Zuckerrohr, Gummi, Tabak, Indigo, Banniwolle, Kameele, Pferde, Schafe, Ziegen, Rindvieh, Büffel, Elephanten, Löwen, Tiger, Panther, Leoparden, Hyänen, Schakals, Antilopen, Zebras, Giraffen, Affen, Krokodile, Strauße, Pfauen, Papageien und vieles andere Geflügel; Kupfer, Gold u. s. w. Auf der Nordküste von Afrika, die reich an Städten ist, blühen auch städtische Gewerbe und Manufakturen in Seidenwaa- ren, Leinwand, Leder u. s. f. Im Innern aber beschränkt sich der ganze Kunstfleiß der Einwohner auf einige Bautnwvlleuzeuge, die sie zu ihrer Be- deckung weben, und dazu gehört nicht viel; denn ihr ganzes Gewand ist ein Schurz,Khre Wohnung ein Zelt oder eine Hütte. Mit Allem, was sie sonst bedürfen zu ihrem Unterhalte, sind sie von der Natur reichlich beschenkt wor- den. Vieles von dein, was sie haben, können sie zum Handel mit den Euro- päern und Kaufleuten anderer Erdtheile benutzen, wie z. B. Baumwolle, Gummi, Indigo, Kupfer, Gold, Elfenbein, auf der Nordküste auch Getreide. Und was verkaufen sie noch? — Zsch, kaum sollte man es glauben —Fürsten verkaufen ihre Unterthanen, Väter ihre Kinder oder die Kinder ihrer Nach- barn , der Freund oft seinen Freund. — Und an wen? — An die Europäer, damit sie von diesen als Sklaven nach Amerika geführt werden. In manchen Jahren wurden ehedem über 200,000 Neger auf solche Art verkauft, sowohl Männer, als Weiber und Kinder. Man bezahlte 30 bis 40 Gulden für den Kopf; aber auch mancher schöne Jüngling wurde mit allen seinen Ansprüchen auf Lebensglück für ein Füßchen Branntwein und oft noch wohlfeiler hinge- geben. Hundert Kriege wurden muthwillig angefangen, nur um Sklaven zu machen, und oft ganze, friedliche Familien von den Soldaten des Fürsten aus ihren Hütten geholt und auf die Schiffe gebracht. Doch dieser abscheuliche Menschenhandel hat in den neuesten Zeiten sehr abgenommen, und es ist von den Engländern, Holländern, Franzosen und Amerikanern beschlossen worden, ihn ganz abzuschaffen. Im Innern von Afrika wird er aber leider! fortdauern. Der innere Verkehr wird durch Karavanen geführt, die mit Salz, Dat- teln, Goldstaub und andern Waaren, auch vorzüglich mit Sklaven handeln. Die Ostküste von Afrika besuchen vorzüglich Araber und Indianer, die West- küste aber nur Europäer. Von Gelehrsamkeit ist in Südafrika nicht die Rede; doch hat sich im Norden, wo sich die Araber festgesetzt haben, noch Manches von ihren ehema- ligen Kenntnissen erhalten. Es war eine Zeit, wo Aegypten berühmt war durch seine Weisen, und auch noch in der Folge zeichneten sich manche ara- bische Gelehrten durch Scharfsinn und großes Wissen aus; jetzt aber sind nur noch geringe Spuren in Aegypten, Abyssinien, Fetz und Marokko davon übrig. — Unter den schönen Künsten ist bloß Musik und Tanz bei den Afrikanern beliebt; im nördlichen Theile des Landes auch die 'Bau- und Gartenkunst. In ganz Afrika findet sich aber kein so gebildetes Volk, als in Asien die Chi- nesen und Japanesen, und viel weniger kann eines den Europäern an die Seite gesetzt werden.

2. Geschichte der neuen Zeit für Mittelschulen und zum Selbstunterricht - S. 272

1862 - Freiburg im Breisgau : Herder
272 Englische Revolution. Zeitalter Ludwigs Xiv. re. dienst bestritten, die Wittwen, Waisen, die Alten und Gebrechlichen unter- halten. Das andere Ackerfeld wurde nach Familien vertheilt und von diesen bearbeitet; wer faul war, mußte ein größeres Stück des Gottes- besitzeö bearbeiten. Die Erzeugnisse der familienweise vertheilten Grund- stücke wurden in große Vorrathshäuser niedergelegt, und von dort em- pfingen die Quartiervögte das nöthige Fleisch, Mehl, Tuch u. s. w. Am Montag erhielten die Frauen und Töchter Wolle, Baumwolle und Seide; das Gespinnst daraus lieferten sie am Samstag ab. Baumwol- lenzeug war ein Theil der Ausfuhr, besonders aber Paraguaythee, von dem jeder seine bestimmte Quantität sammeln und einliefern mußte. Das Tagewerk begann mit gemeinsamem Gesang, Gebet und dem hei- ligen Meßopfer; es schloß mit Gesang und Gebet; die Glocken der Kirche verkündeten die Tageszeiten und deren Geschäfte. Die ganze Reduktion hatte also gemeinsames Gut und gemeinsame Arbeit, sie bildete eine große Familie, wie zur Zeit der Apostel die ersten Christengemeinden. Der Vorsteher der Reduktion war der Missionär, er vereinigte also die priesterliche und obrigkeitliche Würde in seiner Person. Zur Handhabung der Disciplin war die Gemeinde in Quartiere getheilt, von denen je- des einen Oberaufseher hatte, der die Erwachsenen überwachte. Unter ihm stand ein Oberaufseher, der die Schuljugend beaufsichtigte; beide hatten untergeordnete Gehilfen, die ihnen alles meldeten, wozu sie selbst hinwieder gegen den Missionär verpflichtet waren. Vergehen wurden im ersten Falle mit Zurechtweisung unter vier Augen bestraft, im zwei- ten durch öffentliche Buße an der Kirchenthüre, im dritten durch Ruthen- streiche, was äußerst selten vorkam, wie denn alle Zeugnisse ohne Aus- nahme, selbst die der Zesuitenfeinde, den sittlichen Zustand der Reduktio- nen nur loben können. Auch das Wehrwesen war gut organisiert; die Indianer besaßen Musketen und Kanonen, der Montag war der Tag der Waffenübung; die Oberleitung hatten natürlich die Missionäre, den Befehl aber führten Indianer; sie schlugen sich sehr gut nicht nur gegen die räuberischen Einfälle wilder Stämme, sondern auch gegen Europäer, namentlich die Portugiesen. Die Zerstörung dieser herrlichen Schöpfungen (im Ganzen 33) be- gann in dem von Spanien an Portugal abgegebenen Distrikte. Die Jesuiten wurden hier wie in allen portugiesischen Besitzungen in Amerika ausgetrieben; die Indianer der Reduktionen aber sollten ihren Boden verlassen und sich eine neue Heimath suchen. Sie weigerten sich und griffen zu den Waffen; die Folge war, daß sie zersprengt und die Je- suiten als Urheber der Empörung angeklagt wurden. Die Portugiesen fanden keine Gold- und Silbergruben, und da sie zu faul waren, um das Ackerland der eroberten Reduktionen anzubauen, so verwilderte die- ses, die schönen Dörfer gingen unter, die übriggebliebenen Indianer aber

3. Geschichte der neuen Zeit für Mittelschulen und zum Selbstunterricht - S. 515

1862 - Freiburg im Breisgau : Herder
England. Verfassungsreformen. 515 Kromwell über Amerika behauptetes Prästigium zu Ende sei und die Frist nicht mehr lauge dauern könne, bis die Union jenseits des atlan- tischen Oceans gebieten werde. Durch die Emancipation der Sklaven hat sich aber England an Amerika gerächt; die größeren westindischen Inseln sind dadurch zum künftigen Erbtheil der Schwarzen bestimmt, denn sobald die englischen und spanischen Besatzungen aus Kuba, Ja- maika, Trinidad :c. abziehen, sind die Schwarzen so gut Meister als auf Hapti; die Pankees werden dieselben nie bezwingen können und verge- bens nach der „Perle des Golfs" (Kuba) gelüsten. Außerdem ist die Emancipation der Neger in den englischen Kolonieen eine stete Auffor- derung an die 4 Millionen Sklaven in den südlichen Staaten Nordame- rikas ihre Fesseln zu zerbrechen; die Negerregimenter, welche England in Westindien unterhält, dürften bei einem Kriege zwischen England und Nordamerika, wenn sie in einem seiner Sklavenstaaten gelandet werden, für die Jankees gefährlicher werden, als die Hessen und andere deutsche Micthtruppen, welche Howe, Bourgoyne und Kornwallis im vorigen Jahrhundert gegen Washington führten. Mit der Aufhebung des Skla- venhandels und der Emancipation der Sklaven hat England außerdem die amerikanischen Plantagen anderer Nationen für die Zukunft ruiniert; die Einfuhr der Schwarzen aus Afrika wird immer geringer, sie und die Sklavenzüchtung ersetzt den Verbrauch derselben in den kubanischen, brasilischen re. Plantagen nicht, es mangelt also an Arbeitskräften, welcke weder durch die Miethung freier afrikanischer Arbeiter, noch durch die ostindischen Kulis ersetzt werden; das Herbeiziehen armer, von aller Welt verlassener deutscher Auswanderer hat Brasilien zwar mit Erfolg versucht, allein die Sterblichkeit unter den statt Negersklaven verwendeten deutschen Auswanderern ist zu groß, als daß der Nachschub aus Deutschland ge- nügen könnte. Deßwegen muß die Produktion von Kaffee, Zucker, Baum- wolle :c. im tropischen Amerika mit der Zeit abnehmen, Kuba, Brasilien, die Guyana re. ihre frühere Bedeutung verlieren, wie sie Hapti verloren hat, während der Anbau der sogenannten Kolonialwaaren in dem südöst- lichen Asien seine große Zukunft zu finden scheint. Die malaiische Be- völkerung eignet sich nämlich vortrefflich zur Plantagenarbeit, und wie die- selbe auszubeuten ist, haben die Niederländer auf Java bewiesen, dessen 9 Millionen Einwohner gegen geringen Lohn für die niederländische Han- delsmatschapp (Gesellschaft) die ungeheuren Kaffeemaffen bauen, welche all- jährlich in Rotterdam versteigert werden. Die Hindu taugen fast eben so gut, wenn nicht noch besser, als die Malaien zur Plantagenarbeit, und da Boden und Klima des ostindischen Festlandes sowie seines Archipels dem Anbau der sogenannten Kolonialwaaren, der Baumwolle, des Indigo u. s. w. günstig sind, so muß es in nicht zu ferner Zukunft den Englän- dern bei einiger Umsicht möglich sein, nach dem Vorgänge der Nieder- 33*

4. Geschichte der neuen Zeit für Mittelschulen und zum Selbstunterricht - S. 411

1862 - Freiburg im Breisgau : Herder
Griechenland. 411 sardinischen Truppen nach Novara, General Bubna eilte mit einigen österreichischen Bataillonen herbei und zersprengte am 8. April die Auf- ständischen, womit die Revolution ihr Ende hatte. Karl Albert dankte ab und ging nach Toskana, diente hierauf zur Abbüßung seiner Kar- bonarisünden als Freiwilliger in dem Heere des Herzogs von Angou- leme gegen die spanischen Kortes und war beim Sturm auf den Tro- kadero. Er folgte 1831 dem Könige Karl Felir, Viktor Emmanuels Bruder, der vom 21. April 1821 an Sardinien ruhig regiert hatte, als König. Viertes Kapitel. Griechenland (der Äricg von 1821 — 1827). Gleichzeitig mit den Revolutionen in Spanien und Italien begann die Erhebung der Griechen gegen die despotische Herrschaft der Türken, und alle christlichen Völker begleiteten deren Fortschritte oder Verluste mit der lebhaftesten Theilnahme. Gewöhnlich nennt man die christlichen Bewohner der Türkei mit dem Gesammtnamen Griechen (und unter- scheidet von ihnen nur die Armenier), diese Griechen sind jedoch mit ganz geringer Ausnahme keine eigentlichen Griechen, d. h. Nachkommen der Hellenen. Die Bewohner der Moldau und Walachei sind mit Slaven gemischte Romanen, die Serben, Bulgaren, Montenegriner, Bosniakcn re. Slaven, die meisten Bewohner des alten Hellas Slaven oder Albanesen und die wenigsten Nachkommen der Hellenen. Die tür- kische Herrschaft lastete auf den Griechen sowohl durch den Druck der regelmäßigen Abgaben, noch mehr aber durch die Erpressungen der Paschas und Agas, deren zügellose Gewalt Leben, Eigenthum und Ehre fortwährend bedrohte, und daneben bestanden erniedrigende Verord- nungen für die Christen, welche bei der fanatischen Brutalität der ge- meinen und vornehmen Türken nicht einmal durch die Gewohnheit erträg- lich werden konnten (Verbot gewisser Farben und Trachten, des Reitens auf Pferden, des Gebrauchs der Glocken, der Kreuze auf den Kirchen, Ehrenbezeugungen gegen jeden begegnenden Türken u. s. w.). Einzelne Bezirke jedoch, z. B. Athen, das Vorgebirge Athos, die meisten Inseln genoßen gewisser Freiheiten, theilweise regierten sie sich fast selbstständig und entrichteten nur die festgesetzten Abgaben; viele Griechen waren als Sekretäre, Aerzte und Diplomaten im Dienste des Sultans und der Paichas, und diese Griechen thaten ihren Landsleuten oft mehr liebet an als die Türken. Daß die christliche Bevölkerung ihren Zustand schmerzlich empfinden mußte, ist natürlich, um so mehr als die Erinnerung an die Zeit des griechischen Kaiserthums nie erlöschen konnte. Die Hoffnung

5. Viertehalb Jahrhunderte - S. 982

1856 - Freiburg im Breisgau : Herder
982 Die Zeit der siegreichen Revolution» Der Erzherzog Johann hatte in Friaul bei Sacile an der Livenza über den Vicekönig von Italien, und Erzherzog Ferdinand, der Sohn des Kaisers, bei Warschau über die Polen gesiegt. Dazn hatten sich die Tiroler, welche die bei Abtretung ihres Landes ihnen gewährleistete Verfassung doch eingebüßt, unter östreichischer Leitung in Masse gegen die ihnen verhaßte, von französischem Geiste erfüllte bairische Regierung erhoben. Der Erzherzog Johann mußte nach Deutschland berufen werden, der Erzherzog Ferdinand ward durch ein in Galizien eingerück- tes russisches Heer zurückgedrängt, und gegen die Tiroler wütheten die Baiern mit einer Grausamkeit, welche die Greuel des spanischen Krieges übertraf. Der Hauptschlag, der den Krieg beendete, erfolgte durch die Schlacht, die Napoleon mehrere Wochen nach der Schlacht bei Aspern bei Wagram auf dem Marchfelde dem Erzherzoge Karl lieferte. Nach beharrlichem Widerstande wichen die Oestreicher, da Erzherzog Johann, der inzwischen gegen den ihm nachrückenden Vicekönig ein Treffen bei Naab verloren hatte, nicht der Erwartung gemäß erscheinen konnte. Der Rückzug des geschlagenen Heeres ging nach Mähren, und bei Znaym wurde, als es eben zu einer neuen Schlacht kommen zu sollen schien, im Aufträge des Kaisers Franz ein Waffenstillstand mit Napoleon ge- schlossen. Oestreich mußte den Krieg endigen, ehe es durch gänzliche Erschöpfung die Hoffnung auf dereinstige Wiedererhebung verlor. Für Napoleon mag aber außer der Furcht vor einer Volkserhebung, von der er in Spanien und Tirol Beispiele gesehen, die Rücksicht auf Rußland eine schonende Behandlung empfohlen haben, da dieses bei dem Angriffe auf Galizien sich als ein nicht eifriger Bundesgenosse zeigte und aus einer zu weit gehenden Schwächung der östreichischen Monarchie Besorg- nisse für sich selbst schöpfen konnte. Der im Herbste des Jahres 1809 zu Schönbrunn geschlossene Friede entzog dem östreichischen Staate Salz- burg und das Jnnviertel nebst einem ostwärts daran stoßenden Bezirke zu Gunsten des ohnehin auf seine Kosten vergrößerten und neben ihm zum feindlichen Wächter aufgestellten Baierns. Westgalizien mit Krakau wurde zur Vergrößerung des Herzogthüms Warschau abgerissen, und selbst Rußland erhielt einen Theil, den östlichsten Bezirk von Ostgalizien, in welchem Tarnopol liegt. Außerdem aber legte der Sieger dem Be- siegten ein Opfer auf, durch welches er selbst im Südosten Europa's festen Fuß faßte. Er ließ sich die Gegenden an der oberen Drau, Ober- kärnthen mit seiner Hauptstadt Villach und alles am rechten Ufer der Sau bis zur Mündung der Unna gelegene Land, Krain und einen Theil Kroatiens, abtreten, womit er auf Kosten des Königreichs Italien den östlich vom Jsonzo gelegenen Theil der ehemals venetianischen Besitzun- gen nebst dem Gebiete der Republik Ragusa verband, so daß sich die jonischen Inseln als Fortsetzung daran anschloffen. Dieses Ganze, das

6. Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 461

1855 - Mainz : Kunze
459 Afrika — das Kapland. arbeiten, sind hart gegen Feinde, doch den Freunden tren. Die einzelnen Stämme oder Ama's haben erbliche Oberhäupter, nicht immer gleich Homers Völkerhirten mit einem Rath der Vornehmsten zur Seite; denn bei den Zulahs gilt der König grade wie in Dahome, für den Herrn über Leben und Tod, und kann, wenn seine Natur dahin neigt, gar leicht zum blutdürstigen Tyrannen werden*). Die Hottentotten, auch aus mehreren Stämmen (Griquas, Koranas, Namaqnas rc.) bestehend, sind blos Hirtenvölker und ihre Kraals oder Dörfer aus beweglichen Zelthütten zusammengestellt. Musik und Tan; liebend, sind sie dennoch überaus trag und geistiger Bildung schwer zugänglich-, ein Gürtel und eine Thierhaut als Kroß oder Mantel genügt ihnen zur Kleidung. Gegen Vieh tauschen sie Brantewein und Tabak ein, ihre höchsten Genüsse; sonst haben sie nichts weiter zu erstreben. Dabei sind sie aber gastfrei, wie die Kaffern auch. Die sogenannten Buschmänner (holländisch: Bosjesmans), die auf thierische Weise in Wäldern und Wildnisien hausen, gehören auch zur Raße der Hottentotten; man meint, sie seien Abkömmlinge derer, die im 17. Jahrhundert von den Europäern ihres Viehes beraubt und verjagt worden. Es hat lange gewährt, ehe sich eine europäische Seemacht zu Niederlassungen an der Südküste Afrikas entschloß. Es war kein Goldland, die Portugiesen also eilten stets daran vorüber, um nach Sofala und weiter zu gelangen. Höchstens wurde nur so lange verweilt, bis frisches Wasser eingenommen und Vieh geraubt war. Erst später begriff >nan die Wichtigkeit einer dortigen sichern Station für die Jndienfahrer, und als der holländische Wundarzt Ribbek sich von den Hotten- totten ein Stück Land am Kap um etwas Leinwand erhandelt hatte, folgte die Regierung seinem Beispiel und kaufte einen beträchtlichen Strich Südküste ilm 15000 fl., die sie in allerlei Waaren bezahlte. So entstand im Jahr 1652 die Kolonie Kap land, die sehr bald eine große Bedeutung erhielt. Europäisches Getreide, Obst, Wein, Südfrüchte gediehen nach Wunsch. In neuester Zeit hat man noch Baumwolle, Kaffee, Thee, Bambus und sogar den Brodbaum dahin verpflanzt rmd macht Versuche mit der Seidenzncht. Die Kolonie kann als Keim einer Kultur betrachtet werden, die sich im nächsten Jahrhundert über ganz Südafrika ausbreiten wird. Bis 1806 blieb sie holländisch. Seitdem gehört sie den Engländern, welche damals, als Holland dem Willen Napoleons gehorchen mußte, sich des Kaps bemächtigten und es im Friedenschluß 1814 behielten. Das ganze Gebiet, wozu jetzt das schöne Küstenland Natal gehört, umfaßt gegenwärtig 10000 Qm. und hat über 300000 Bew., nämlich 60000 Weiße, meist Holländer, 50000 Neger (gewesene Sklaven) und Malaien. Die übrigen sind theils Hottentotten, deren viele das Christenthum angenommen und sogar Ackerbau treiben, theils Kaffern, besonders Betschnanen, deren großer Hauptort *) ist noch nicht lange, daß die Völker in der Nähe des Kaschangebirgs Beispiele davon erlebten. Die Zulahs wurden Eroberer, ihr Herrscher aber, in fast wahnsinniger Blutgier, ging aufs Morden aus und suchte ganze Stämme, die sich schon unterworfen hatten, auszurotten. Man sieht jetzt weite, vorder zahlreich bewohnte Landstrecken völlig menschenleer.

7. Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 123

1831 - Mainz : Kunze
Z. 3. Der große polnische Theil. Das Stromgebiet laßt sich am besten nach der Sprachgrenze abtheilen. Die bei weitem größere Hälfte von den Gebirgen hinab bis nahe der Stadt Thorn wird von Polen, der untere Küsten- strich von Deutschen bewohnt. Ortschaften im polnischen Theil: Krakau, im schönen Thal der bereits schiffbaren Weichsel, eine freie Stadt mit eigner Re- gierung, also keinem der königlichen Nachbarstaaten unterworfen. 26000 E., Gräber ehemaliger Polenkönige, vorzüglich des Ioh. Sobiesky, im Dome, wo auch die Gebeine des unvergeßlichen Patrioten Koscinsko, und des Fürsten Jos. Poniatowsky ruhen. — Zwei M. ostwarrs, wo sich der Fuß der Karpathen ins Weichselthal abflacht, W ieliczka, ein kleiner reinlicher Bergflecken; merkwürdig durch seine Salzbergwerke. Etwa 400 Schritt vom Orte steht ein hölzernes Gebäude über dem Haupt- schacht. Zum Einfahren erhalt der Reisende einen weißen Linnenmantel statt der anderwärts bräuchlichen schwarzen Grubenkittel, und wird beim Schein des Grubenlichtes 200' hinabgelassen. Hier ist ein Gang (Strecke) durch braun- grauen Salzstein gehauen, und führt zur sogenannten Kapelle. Dies ist ein großes Gewölb mit spitzbogigem Eingang, Kanzel und Altar, an dessen Stufen zwei Mönche knieen und die oberhalb stehenden Gestalten Christus und Maria anbeten; alles ist nach Angabe eines geschickten Bergmannes aus dem Salzstein gehauen. Setzte sich über die Oberfläche des abgebrochenen und abgemeißelten Gesteins nicht ein düsterer Salzschleim, so müßten die Wände und Gestalten bei gehörigem Fackellicht flimmern und glitzern. So aber sieht es düster aus. Mehrere Gänge streifen von der Kapelle weiter und durchschneiden sich mannig- fach, so daß man in einem Labyrinthe zu sein glaubt. Da begegnet man häufig Bergleuten, die in einer klotzrädrigen Kastenart (Hunde) die großen Salzbrocken fortschieben, während man die Hauptmassen, tonnenförmig zurecht gehauen, bis zu dem Schachte fortwälzt und hinauf ziehen läßt. Da gehts oft viele Stufen hinunter und hinauf, wie in verschiedenen Stockwerken. Zuweilen kömmt man in ungeheure Gewölbe (Verhaue), deren ausgeleerte Räume nicht geringe Massen Salz geliefert haben. Da wird mit Pulver gesprengt, mit Meißel und Ham- mer, mit Keil und Brechstange stückweis oder banderweis das Gestein abgelöst. Damit sie nicht einstürzen, hat man Felsstützen wie Pfeiler stehen lassen. Be- sonders merkwürdig ist der große Saal, ein Verhau, worin eine Dorfkirche bequem stehen könnte. Er dient zur Aufbewahrung solcher Dinge, die in den mancherlei Abtheilungen des weitschichtigen Bergwerkes sehenswerth sind, und hier auf ein- mal betrachtet werden können, z. B. Stufen in den Wänden, getrennte Salz- bänder, erste Anfänge dazu, Anlagen von Strecken, Fossilien, Versteinerungen und Krystallisationen, die im Salzstein gefunden werden, u. a. nt. Pyramiden aus geöltem Papier und andere Vorkehrungen zum Ziluminiren stehen umher.

8. Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 457

1855 - Mainz : Kunze
455 31 frisa — Nigntien. nach Benin und Bonny gehen, um den amerikanischen Sklavenhändlern in die Hände zu gerathen. Es muß also an Benutzung der Gaben der Natur und — wie die Größe der Städte und der Karawanen schon vermuthen ließe — au einem gewissen Gewerbfleiße nicht fehlen. So ist es auch in der That. Man hat unter manchen dieser Völker, namentlich in Haussa, eine Arbeitsamkeit vorgefunden, die freilich nicht englisch und deutsch, aber bei einer mittleren Jahreswärme von 221/, Grad anerkennenswerther ist als die der Neapolitaner. Der Ackerbau wird nicht ohne Sorgfalt betrieben, die Felder stehen voll Durrah, Reis und Mais, in Haussa sogar voll Waizen, und mehrere andre Produkte werden kultivirt, wenn auch die Hacke das einzige Werkzeug ist und alle Feldarbeit auf den Schultern der Frauen ruht. Rinder- und Pferdezucht beschäftigt eine Menge Männer; und was die städtischen Gewerbe betrifft, so ließe sich vielleicht keine ganz schlechte Ausstellung einheimischer Sudanwaaren veranstalten, als da sind: mannigfaltige Sachen aus Holz, Leder, Thon und Eisen, Ringe und sonstige seine Goldgebilde, Leinwand und Baumwollzenge in schönen Farben, glänzende Matten und San- dalen, buntfarbige Seidenwaareu, wozu das Material vom Mittelmeere her be- zogen wird, und sogar Pulver aus eignen Fabriken. Daß sie dennoch nicht blos Salz aus der Sahara — und an Salz hat Sudan Mangel — sondern vielerlei Mannfacturwaaren, z. B. brittische, französische und indische Zeuge, Teppiche, Gürtel, seidene Tücher und Sammet, Stahlwaaren, besonders Waffen, vom Auslande beziehen, beweist nur< wie vielerlei sie bedürfen und wie sie längst über die beschränkten Naturzustände hinaus sind. Wo man, wie in den Städten Sudans, europäische Arbeiten fünfmal höher bezahlt als am Mittelmeere, da ist sicher kein geringer Wohlstand zu Haus. Dies zeigt sich selbst an ihren Kriegs- Heeren, die gut nusgerüstet und geordnet sind. Wie haben sich nicht Denham und Clapperton über die Reiterei in Bornu und Baghermi gewundert, die in Drath- panzern und eisernen Pickelhauben, die Pferde durch Slirnbleche und Polsterdecken geschützt, daher zog! Die Königsmacht bei diesen Völkern ist erblich, wird indeß nicht in so des- potischer und grausamer Art ausgeübt, wie in einigen Guineastaaien, ist auch nicht mit so blutigem Fetischendienste gepaart, denn Sudan kennt keine Menschen- opfer. Der Unterthan wirft sich freilich vor dem Angesichte des Herrn zu Boden und bestreut sein Haupt mit Staub. Das ist aber auch altorientalischer Brauch, und offenbar befindet sich die Kultur Sudans in einer Uebergangsstnse zu orien- talischer Regierungs- und Lebensweise. Ist doch der Islam schon da, schon in Haussa, Bornu, Uaday, Dar Für, Dschenne u. s. w. vorherrschend , und in Nyffe und Bambarra, wo die große Volksmenge noch am Heidenthnme hängt, bereits Religion der Herrscher und der Vornehmsten! Es giebt viele Araber hier, nicht blos einzelne als Handelsleute in Städten, sondern massenweis als Beduinen auf den Sawannen Ostsudans, und sogar nicht fern vom Tsadsee. Diese sind so zahlreich, daß der Beherrscher Bornu's sie zur Stellung einiger tausend Reiter für seine Kriegszüge verpflichtet hat. Es ist also erklärlich, daß schon vor Jahr- hunderten der Islam von zwei Seiten hieher gekommen, von Osten durch die Araber, von Nordwesten durch die Mauren. Zur Herrschaft ist er jedoch erst in
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