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1. Geschichte des Alterthums für Mittelschulen und zum Selbstunterricht - S. 291

1857 - Freiburg im Breisgau : Herder
Das burgundische Erbe. 291 32,000 Mann stark, nahmen eine durch Gehölz gedeckte Stellung auf einer Anhöhe, und nun beriethen ihre Hauptleute nicht wie sie den Feind schlagen, sondern wie sie ihn vernichten könnten. Den einen Flügel führte der Edle von Hallwyl, ein Berner Bürger, das Mitteltreffen der Bürgermeister Hans Waldmann von Zürich, den anderen Flügel der greise Hertenstein aus Luzern. Es regnete am Morgen des 22. Juni mehrere Stunden lang; die Burgunder standen unterdessen auf der Ebene in Schlachtordnung, während die Schweizer auf der Anhöhe den Angriff vorbereiteten. Da kam der rechte Augenblick; die Sonne blickte aus den Wolken, Hallwyl schwang sein Schwert und rief: „Auf, Freunde, Gott will uns zum Siege leuchten!" Wohl schlug das Ge- schütz der Burgunder einige Hundert nieder, als die Schweizer aus dem Walde vordrangen, die andern liefen nur um so schneller auf dasselbe, nahmen es, drückten mit Macht auf den feindlichen Flügel und trieben ihn mit Stich und Hieb vor sich her. Unterdessen griff auch Wald- mann an, warf das Mitteltreffen, und das feindliche Heer würde nun gern sein Heil in der Flucht gesucht haben, wenn ihm Hertenstein die Straße nach Wisiisburg, den einzigen Weg nach Burgund, nicht ver- legt hätte. Der Herzog hatte vergebens die Ordnung herzustellen ge- sucht, sich vergebens mit der Reiterei auf den Feind geworfen, er mußte entfliehen und entkam mit wenigen Reitern. Ueber 20,000 Burgunder wurden erschlagen, 4000 schwere Reiter in den See gesprengt, in wel- chem Roß und Mann versanken. Später wurden die verblichenen Knochen in ein Beinhaus gesammelt und darauf die Inschrift gesetzt: „Das Heer des berühmten Herzogs Karl von Burgund hat von den Schweizern ver- nichtet dieses Denkmal hier von sich zurückgelassen." Dieses Beinhaus wurde 1798 von einer französischen Halbbrigade niedergebrannt. Karl verlor ob dieser neuen Niederlage fast den Verstand; Herzog Renat von Lothringen eroberte sein Erbe wieder, und da Karl über den „Buben" von Lothringen besonders erzürnt war, so raffte er ein neues Heer zusammen und belagerte im strengen Winter die Stadt Nancy. Herzog Renat war in die Schweiz entwichen und bat flehentlich um Hilfe, worauf 15,000 Schweizer unter Hans Waldmann nach Nancy zogen. Mit einem kaum so starken Heere, das durch Hunger und Kälte litt, wagte Karl dennoch die Schlacht^ er verlor sie und wurde auf der Flucht getödtet (7. Januar '1477). V, Y - tu ' . '-Zülr' sah) a.hä] .n mnd Das burgundische Erbe. Ssiibf, Niemanden erfreute der Tod des Herzogs mehr, als dessen Vetter, den König von Frankreich, der sich nun daran machte, ganz Burgund an sich zu reißen. In dieser Sache hatten die Schweizer ein entschei- 19*

2. Geschichte des Mittelalters - S. 356

1866 - Freiburg im Breisgau : Herder
256 Das Geschütz und die stehenden Heere. aber die Kaufleute wiesen es zurück, die Soldaten nahmen es noch we- niger und außerhalb des fürstlichen Territoriums galt es nicht. Es mußte demnach ein anderes Mittel, die außerordentliche Besteue- rung, eingeführt werden; dabei war es hauptsächlich auf die Geistlichkeit und die Städte, als die reichsten Stände, abgesehen. Nun erlaubte aber der Papst keine willkürliche Besteuerung der Geistlichkeit, die Städte be- zahlten nur, wenn sie mußten und verweigerten jede außerordentliche Steuer, wenn sie die Verhältnisse für ihren Trotz günstig fanden; daher blieb den Fürsten keine Wahl, sie mußten zuerst die Einwilligung der Stände haben, bevor sie eine außerordentliche Steuer erheben konnten. Dies führte zu Landtagen oder Ständeversammlungen; Adel, Geistlich- keit und Bürger hüteten sich wohl eine Steuer anders als auf eine be- stimmte Zeit zu bewilligen, und dies machte die Wiederberufung der Stände nothwendig, weil das Bedürfniß des Fürsten fortdauerte. So entstand das ständische Recht der Steuerbewiüigung, und die landstän- dischen Versammlungen gaben Gelegenheit die fürstliche Macht in andern Sachen zu beschränken. Die Stände knüpften an die Bewilligung der Steuern (es sind immer die außerordentlichen gemeint, die von alters her geleisteten bedurften keiner Bewilligung) verschiedene Bedingungen, durch welche ihre Rechte nicht allein gesichert, sondern auch ausgedehnt wurden. Sie verlangten z. B. die Entfernung einer mißliebigen Person aus der Umgebung des Fürsten, indem sie dieselbe als Urheber eines Uebelstandes oder einer verhaßten Maßregel ansahen; sie schrieben diese oder jene Abänderung in dem Staatshaushalte und dem fürstlichen Hof- halte vor, wehrten den Verkauf oder die Verpfändung von Landschaften und Orten, verweigerten zum Voraus jede Steuer, wenn ohne ihren Willen ein Krieg angefangen würde u. s. w. Am weitesten wurden die ständischen Rechte (die Bauern waren selten vertreten, da es nur sehr wenige freie Bauern gab) in Deutschland und Spanien ausgedehnt, während die Königsmacht in Frankreich und England sich der unbe- schränkten näherte. In Italien war die Fürstenmacht schon deßwegen unbeschränkt, weil sie meistens auf vernichtete demokratische Republiken gegründet wurde. Wie man sieht, traten besonders der Adel und die Geistlichkeit der Fürstenmacht im Ständesaale entgegen, denn die Städte waren nicht so zahlreich vertreten, daß der Ausschlag von ihnen abhing; aber wenn es zur Widersetzlichkeit gegen den Fürsten kam, eröffneten sie den Reigen und gaben meistens durch ihre Volksmassen und feste Mauern die Entscheidung. Das Geschütz und die stehenden Heere. Die Macht des Adels erlitt durch die Feuerwaffe den Todesstoß; hatte er früher fast ausschließlich die Kriege geführt und sich zu einer

3. Geschichte der neuen Zeit für Mittelschulen und zum Selbstunterricht - S. 566

1862 - Freiburg im Breisgau : Herder
566 Die Zeit von 1815 bis 1857. einer liberaleren Wendung der Politik des französischen Bürgerkönigs und schaarte sich um den Fürsten Czartoryski, der von einer Seiten- linie der Jagellonen stammt, und designierte ihn zum König; der größere Theil aber schloß sich den republikanischen Parteien an, indem er von der Mattherzigkeit der französischen Liberalen so wenig als von den eng- lischen Whigs hoffte und zu der Ueberzeugung gekommen war, daß nur durch die gewaltsamste Erschütterung des europäischen Staatengebäudes die Wiederherstellung eines polnischen Reiches möglich werde. Diese Partei unterhielt von Paris aus einen lebhaften Verkehr mit den Un- zufriedenen in Russisch-, Preußisch- und Oesterreichisch-Polen; in Paris, als dem Hauptquartier der europäischen Revolution, wurden die großen Operationen entworfen, Krakau aber war für Polen, was Paris für- ganz Europa und überdies zum Stützpunkt der nächsten polnischen Re- volution bestimmt. Diese kleine Republik, welche 1815 durch eine Laune der Großmächte als selbstständiger Staat zwischen Schlesien, Galizien und Russisch-Polen hingestellt war und als ehemalige Krönungsstadt der polnischen Könige die Hoffnungen auf eine Krönung lebendig erhalten mußte, war von 1815 —1830 von Beamten geleitet worden, die dem russischen Einflüsse fast unbedingt gehorchten; die Warschauer Revolution hatte aber eine Bewegung in Krakau zur Folge, durch welche die bis- herigen Beamten entfernt und mit polnisch Gesinnten vertauscht wurden. Krakau unterstützte den polnischen Krieg von 1831 durch Geldopfer und Freiwillige, nahm auch viele Flüchtlinge auf, wurde darum nach dem Falle Warschaus von dem russischen General Rüdiger besetzt, von den Flüchtlingen gesäubert, jedoch bald wieder geräumt. Schon damals sollen sich die drei Schutzmächte über die allenfalls nöthige Aufhebung des Freistaates verständigt haben und sie warnten die Regierung in den folgenden Jahren zu wiederholtenmalen, als Krakau abermals der Sam- melplatz vieler Flüchtlinge und der Brennpunkt der revolutionären Ent- würfe wurde. Die Regierung entschuldigte sich jedoch damit, sie könne der Volksstimmung gegenüber den Weisungen der Schutzmächte nicht ent- sprechend Nachkommen, die Propaganda schaltete ungestört weiter und wagte es 1835 einen gewissen Pawlowski, der ein geheimer Agent der russischen Polizei sein sollte, durch Meuchelmord aus dem Wege zu schaffen, ohne daß der Thäter entdeckt worden wäre. Die Schutzmächte verlangten darauf im Februar 1836 die Entfernung der Flüchtlinge, und als diese dennoch blieben, weil sie niemand zum Fortgehen zwang, so rückten am 17. Februar österreichische, am 20. russische und am 22. preußische Truppen ein, über welche insgesammt der österreichische Gene- ral Kaufmann den Oberbefehl erhielt. Als Krakau von Flüchtlingen frei und die Regierungsgewalt durch eine Verfassungsänderung gestärkt war, zogen die russischen, preußischen und die meisten österreichischen

4. Mancherlei für Jung und Alt - S. 418

1884 - Freiburg im Breisgau : Herder
418 welche diese an Geschichte und Altertümern reiche Stadt zur Hauptfestung machten. Seitdem ließ jeder König an den Werken bessern und erweitern: eine Schuppe nach der andern setzte sich an den Festungspanzer. Unab- lässig wurde daran gearbeitet in den letzten zwölf Jahren Ferdinands Ii. Gaeta sollte das unüberwindliche Bollwerk des Reiches werden. Denn längst hatte die Stadt und Festung Gaeta einen stolzen Namen in der Kriegsgeschichte. Noch im Jahre 1806 hatte der Prinz von Hessen-Philippsthal glorreich sie verteidigt. Die Franzosen hatten ganz Unteritalien erobert, nur Gaeta widerstand: sechs Monate bombar- dierte und stürmte Massena vor ihren Wällen; die Festung ergab sich erst, als eine Granate den deutschen Helden zu Boden gerissen. Ein halbes Jahrhundert später war wiederum Gaetas Name monatelang in aller Munde, und wieder war es vorzugsweise deutscher Heldensinn, der stolz auf dieser Felsenburg das königliche Banner von Neapel flattern ließ. Diesmal umfaßte es die zarte Hand einer jungen Königin. Wie oft war ich der anmutigen feinen Gestalt in München begegnet — ein paar Jahre später, und sie hatte den fünf großen Berühmtheiten, welche das neue Italien zählt, die sechste und schönste hinzugefügt. Mit lebhaftem Interesse hörte ich daher Verschiedene, welche an den Ereignissen in Gaeta hervorragend teilgenommen, davon erzählen, und so möge hier noch eine kurze Skizze der merkwürdigen Belagerung Platz finden. Gaeta wurde im Jahre 1860 die Zuflucht der königlichen Familie. Die Gesandten von Bayern, Spanien, Österreich, Sachsen und Toskana verließen sie nicht. Die letzten elftansend treuen Soldaten hatten sich hineingeworfen. Außer der Citadelle von Messina war das ganze Reich verloren: von Gaeta aus schien aber noch Wiedereroberung möglich. Die Ereignisse waren so plötzlich und betäubend gekommen, daß man auf ihr Umschlagen rechnen durfte. Es kam daher alles darauf an, diese Festung siegreich zu behaupten. Allein schon in den ersten November- tagen, als die Belagerung anfing, stand der Kampf ungleich. Die Festungswerke waren noch nicht vollendet; die Munition zu gering, in Eile gemacht, und besonders das Pulver schlecht; Lebensrnittel knapp und keineswegs von besonderer Güte. Der größte Nachteil jedoch bestand in der Ungleichheit der Geschütze. Gaeta war nicht auf gezogene Kanonen gebaut: es war die erste Festung, welche mit so weit und sicher treffen- den Geschossen angegriffen wurde. Die Anzahl der Geschütze war hüben und drüben ziemlich dieselbe, allein die Piemontesen besaßen 75 gezogene, die Belagerten deren nur neun; außerdem hatten jene großes, diese nur ganz kleines Kaliber. Nun war der ganze Verteidigungsplan, auf welche man einst die Werke berechnet hatte, auf einmal verdorben. Diese soll- ten ihr Feuer auf die schmale Landenge vereinigen, die Piemontesen aber
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