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1. Die Weltgeschichte - S. 166

1835 - Mainz : Kupferberg
166 Französische Re volutions kriege. Kosziu Sko. n.c.g.mit Belgien frei werden, zu den Oesterreichern. Uebcrall die Verbündeten im Vortheile, und im Innern Frankreichs die Vendee, Bretagne (Wimpfen), Toulon, Marseille und Lyon gegen den Convent im Aufruhr. Daher durch die Jakobiner die Sch recken s regi e run g ; allgemeines Aufgebot in Masse; ganz Frankreich ein Feld - und Waffenlagcr unter Carnot. Darauf Siege der Franzosen gegen die im Innern Empörten unter gräßlicher Rache; eben so in Belgien durch Iiouchard und Jourdan, am Oberrhein durch Pickegru und Iiocle j indessen sättigt sich die Revolution durch ihre Blntgerichte 1794. überall in Frankreich; ihre Häupter stürzen sich selbst; Ende des Terrorismus. In den Niederlanden siegt Pickegru bei Tournal, und 1795. ^onrdan bei Fleums; Holland wird erobert — batavische Republik, verbunden mit Frankreich. Am Oberrhein müssen die Preussen, nach ihrem Siege bei Kaiserslautern, weichen,— Frieden zu Basel zwischen Preussen und Frank- reich (das nördliche Deutschland neutral), etwas später mit Spanien ( St. Domingo an Frankreich ) *). *) Um dieselbe Zeit blutige Auftritte in Pvlen: »ach dem russisch» türkischen Kriege ( 1787—1792) suchte Katharina Ii. ihren Einfluß in Polen durch eine Conföderatiou der unzufriedenen Polen zu Targowih geltend zu machen; eine russische Armee dringt ein; die Polen unter Thaddäus Kosziusko müssen weichen. Auch eine preussische Armee, mit Katharina einverstanden, rückt unter Möllendorf 1793 in Polen ein, und bald darauf erfolgt die zweite Theilung Polens. Aber die Erbitterung der Polen bricht schon 1794 aus. Kosziusko Ober- feldherr. Die Russen aus Warschau vertrieben, vereinen sich mit den unter ihrem König eindringenden Preussen. Sieg der Verbündeten bei Raffka. Warschau vergebens belagert. Auch Oesterreich schickt eine Armee. Kosziusko bei Maciejowiee von den Russen unter Fersen geschlagen und gefangen. Suwarvv erstürmt Prag a; Warschau kapi- tulirt, — dritte Theilung Polens 1795; der König Poniatowsky legt seine Würde nieder (Rußland gewinnt 2000 Quadratmeilen, Preus- fen 990 Quadratmeilen und Oesterreich 834 Quadratmeilen). Katharina stirbt im folgenden Jahre; ihr folgt ihr Sohn Paul I (1796—1801). Auch Friedrich Wilhelm Ii. von Preussen stirbt im November 1797, und ihm folgt sein Sohn Friedrich Wilhelm Hl

2. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 524

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
524 Die neue Zeit. die ihnen ans dem republikanischen Geist des Nachbarstaates er- 1793. wachse. Den Polen blieb nur noch ein Drittel des alten Gebiets. Vergeblich kämpfte Thaddäus Kosciuszko für die Befreiung 1794.seines Vaterlandes. Bei Macziewize (Matschiewize) wurde er mit seinen Polen geschlagen und gefangen nach Rußland ^abgeführt. Die Erhebung hatte nur zur Folge, daß die drei Mächte 1795. deu letzten Nest sich vollends einverleibten. Anmerkungen. 1. Livlaud, Esthland und Kurland, welches die Schwertritter im Besitz hatten, waren stets der Zankapfel zwischen Polen, Rußland und Schweden. Als Rußland 1558 in Livland einfiel, übergab Großmeister Gotthard Kettler die Souveränität an Sigismund 21 iigiist dou Polen, trat der Reformation bei und erhielt Kurland und Semg allen für sich und seine männlichen Erben als polnisches Reichslehen. Mit diesem Sigismund Ii. August starben die Ja-gellonen aus (1572). Livlaud kam im Frieden von Oliva an Dchwe-deu (1660) und im Nystädter Frieden an Rußland (1721). 2. Das Geschick Polens lag weniger in den Händen der Könige als des polnischen Reichstages, auf dem es so stürmisch zuging, daß die Mitglieder uicht selten die Schwerter gegeneinander zogen. Der Reichstag bestand ans der Ma gn at en kamm er, d. i. aus den Bischöfen und Woiwodeu (Statthalter der einzelnen Bezirke), und aus der Landboteukammer, d. i. aus den Abgeordneten des Adels, deren aus jeder Woiwodschaft zwei gesandt wurden. Aber nur ein Beschluß, welcher mit Stimme ne in Helligkeit gefaßt wurde, war gültig, und jeder Landbote konnte einen Beschluß dadurch zu nichte machen, daß er sein liberum veto (freier Protest) einlegte. Dieses liberum veto war seit 1652 gesetzlich gestattet. Seit 1572 legte der Reichstag jedem neu zu wählenden König eine Wahlkapitulation vor (pacta conventa). 3. August Ii. erscheint in der Geschichte Sachsens als August I. oder der Starke, so genannt von seiner Körperkraft (er konnte z. B. ein Hufeisen mit den Händen zerbrechen). Um König von Polen werden zu können, mußte er, wie ehedem Johann Iii. von Schweden, zur katholischen Kirche zurückkehren (1697). Seitdem ist die Alber-tinische Linie des Hauses Sachsen katholisch geblieben. 4. Stanislaus Lescinsky kam nach seiner Vertreibung nach Frankreich, und Ludwig Xv. begehrte seine Tochter Maria Les-cinska zur Ehe. Als August Ii. starb, verwendete sich Ludwig für seinen Schwiegervater, konnte aber nur durchsetzen, daß er im Wiener Frieden die Herzogtümer Lothringen und Bar erhielt und den Titel eines Königs von Polen behalten durfte (siehe Nr. 488). Er trat aber beide Herzogtümer an Frankreich ab gegen eine Pension von zwei Millionen Francs und starb 1766 zu Lüueville. 5. Bei der ersten Teilung Polens erhielt Rußland Politisch-Litauen, die Woiwodschaften Minsk, Witebsk und Mieczis-law, zusammen 1975 Qiiadratmeilen mit 1 800 000 Einwohnern; Preußen erhielt 631 Qiiadratmeilen mit 600 000 Einwohnern in Westpreußen, wodurch das Königreich Preußen mit dem Kurfürstentum Brandenburg in Verbindung gesetzt wurde, um was es Preußen Haupt-

3. Abriss der neuesten Geschichte - S. 26

1875 - Mainz : Kunze
26 1837 f Wilhelm Iv.; es folgt seine Nichte Alexandine Victoria; — der Herzog von Cnmberland als Ernst August König von Hannover, das damit von jeder Verbindung mit England ge- löst ist. Die unbefriedigende Lage zeigt sich in der ultraradikalen Bewegung der Chartisten für jährliche Wahlen mit allgemeinem Stimmrecht, Besoldung der Abgeordneten u. s. w.; fruchtbarer war die von Manchester aus durch Richard Cobden und die Anticornlawleague geleitete Agitation für Abschaffung der Korn- zölle 1839. Fortdauernde Uuzufriedenheit in Irland; wolil- thätige Wirkung der Mässigkeitsvereine des Paters Matthew. Unscheinbare, aber wichtige Refonnmassregel die Herabsetzung des Briefportos ,1840. B. Der Osten. 1. Russland und Polen. Die von Alexander I. dein Königreich Polen gegebene Consti- tution trägt bei dem Misstrauen der russischen Regierung und der unruhigen, Agitation und Verschwörung der ruhigen Arbeit vor- ziehenden Sinnes weise des polnischen Adels keine Früchte. Eine länger vorbereitete Verschwörung kommt infolge der pariser Ereignisse Nov. 1830 in Warschau zum Ausbruch; der Statthalter Grossfürst Constantin verlässt mit den russischen Truppen das Land. Die Versuche der Gemässigten und des Generals Chlopitzky, der die Diktatur in die Hand nimmt — mit Russland zu friedlicher Verständigung zu gelangen, schei- tern, und lähmen zugleich die Kraft der Revolution, die, einmal begonnen, nur durch rücksichtslose Kühnheit gelingen konnte. Ein russisches Heer unter Diebitzsch rückt heran; 19. Febr. 1831 bei Grochow in Angesicht der Tliürme von Warschau Schlacht ohne Entscheidung. Der Aufstand verbreitet sich unter dem Adel der Provinzen des alten Polenreichs, Litthauen, Podolien, Volhynien; aber die Niederlage Skrzynezkys bei Ostrolenka Mai 1831 vernichtet die Aussichten auf Erfolg in Litthauen, Paskiewitsch, des von der Cholera weggerafiten Diebitzsch Nachfolger, rückt vor Warschau, wo unter terro- ristischen Gräueln General Krukowiezky sich der Gewalt be- mächtigt (Aug,). Heftiger Kampf in Warschau im Sept.;.

4. Geschichte der neueren Zeit - S. 228

1876 - Mainz : Kunze
228 Dritte Periode der neueren Geschichte. Institution . (3ofort wurden die Gefängnisse geöffnet und viele Tausende be° vom Jahre freit. Die Schreckenszeit hatte innerhalb 14 Monaten 2 Millionen Men-|1795- schendas Leben gekostet. Nachdem der berüchtigte Jakobinerklub geschlossen war, erlangte die gemäßigte Partei entschieden die Oberhand. Der Convent löste sich auf, und am 28. Oktober 1795 erschien die dritte Constitution, nach welcher ein Ratlj von 500 Männern Gesetze vorschlagen, der Rath der Alten (250 Männer) solche prüfen und fünf Direktoren die Vollziehungsbehörde bilden sollten. Diese neue Verfassung wurde, nicht ohne heißen Kampf in den Straßen von Paris, eingeführt; General Napoleon Bonaparte hatte die Erhebung der Sektionen von Paris mit Gewalt unterdrückt. §. 20. Der Intergang $Mens 1795. Die Kaiserin . .. @eit der ersten Theilung Polens übte Rußland auf die Verhält-Katharina. nifse dieses Landes den entschiedensten Einfluß. Die Kaiserin Katharina Ii. Conföde! ""hrte absichtlich die inneren Zwistigkeiten des unglücklichen Landes, um ration Vortheil daraus zu ziehen. Die Polen ertrugen den russischen Ein- fluß nicht, und als Rußland in einen Krieg mit der Türkei verwickelt war, glaubten sie, es sei die Zeit gekommen, die frühere Selbständigkeit wieder zu erlangen. Zunächst entwarfen sie eine neue Verfassung, welche mit Preußens Zustimmung ungeachtet des widersprechenden Adels ins Leben trat. Die Edelleute baten daher die Kaiserin um ihren Beistand zur Wiederherstellung der alten Wahlverfassung und schlossen Icon Targo-, Konföderation zu Targowicz. Die erbetene Hülfe säumte nicht dem herbei. Wunsche der Conföderirten zu entsprechen; russische Colonnen rückten in Polen ein und unterdrückten die Bestrebungen der Patrioten. An ihre Spitze stellte sich der edle Kosciusko, welcher in Nordamerika unter Georg Washington mit Auszeichnung gefochten hatte; er kämpfte auch in seinem Vaterlande anfangs mit glücklichem Erfolge. Allein Verrath und Zwietracht hemmten den Fortgang des begonnenen Kampfes. Sobald der schwache König Stanislaus Poniatowsky den Aufforderungen teiterregen. ^er Kaiserin Gehör gab und sich den Conföderirten anschloß, mußten die Patrioten die Waffen niederlegen und ihr Vaterland verlassen. Zu spät gewahrten die Conföderirten ihren Irrthum; Rußland und Preußen erklärten eine neue Theilung Polens für unerläßlich. Da der polnische Reichstag sich nicht gefügig erwies, umstellten russische Truppen das Sitzungshaus und setzten es durch, daß Litthauen, Kleinpolen, der Rest von Volhynien, Podolien und der Ukraine an Rußland, Großpolen nebst Danzig und Thorn an Preußen abgetreten wurden. Polen

5. Geschichte der neuen Zeit für Mittelschulen und zum Selbstunterricht - S. 566

1862 - Freiburg im Breisgau : Herder
566 Die Zeit von 1815 bis 1857. einer liberaleren Wendung der Politik des französischen Bürgerkönigs und schaarte sich um den Fürsten Czartoryski, der von einer Seiten- linie der Jagellonen stammt, und designierte ihn zum König; der größere Theil aber schloß sich den republikanischen Parteien an, indem er von der Mattherzigkeit der französischen Liberalen so wenig als von den eng- lischen Whigs hoffte und zu der Ueberzeugung gekommen war, daß nur durch die gewaltsamste Erschütterung des europäischen Staatengebäudes die Wiederherstellung eines polnischen Reiches möglich werde. Diese Partei unterhielt von Paris aus einen lebhaften Verkehr mit den Un- zufriedenen in Russisch-, Preußisch- und Oesterreichisch-Polen; in Paris, als dem Hauptquartier der europäischen Revolution, wurden die großen Operationen entworfen, Krakau aber war für Polen, was Paris für- ganz Europa und überdies zum Stützpunkt der nächsten polnischen Re- volution bestimmt. Diese kleine Republik, welche 1815 durch eine Laune der Großmächte als selbstständiger Staat zwischen Schlesien, Galizien und Russisch-Polen hingestellt war und als ehemalige Krönungsstadt der polnischen Könige die Hoffnungen auf eine Krönung lebendig erhalten mußte, war von 1815 —1830 von Beamten geleitet worden, die dem russischen Einflüsse fast unbedingt gehorchten; die Warschauer Revolution hatte aber eine Bewegung in Krakau zur Folge, durch welche die bis- herigen Beamten entfernt und mit polnisch Gesinnten vertauscht wurden. Krakau unterstützte den polnischen Krieg von 1831 durch Geldopfer und Freiwillige, nahm auch viele Flüchtlinge auf, wurde darum nach dem Falle Warschaus von dem russischen General Rüdiger besetzt, von den Flüchtlingen gesäubert, jedoch bald wieder geräumt. Schon damals sollen sich die drei Schutzmächte über die allenfalls nöthige Aufhebung des Freistaates verständigt haben und sie warnten die Regierung in den folgenden Jahren zu wiederholtenmalen, als Krakau abermals der Sam- melplatz vieler Flüchtlinge und der Brennpunkt der revolutionären Ent- würfe wurde. Die Regierung entschuldigte sich jedoch damit, sie könne der Volksstimmung gegenüber den Weisungen der Schutzmächte nicht ent- sprechend Nachkommen, die Propaganda schaltete ungestört weiter und wagte es 1835 einen gewissen Pawlowski, der ein geheimer Agent der russischen Polizei sein sollte, durch Meuchelmord aus dem Wege zu schaffen, ohne daß der Thäter entdeckt worden wäre. Die Schutzmächte verlangten darauf im Februar 1836 die Entfernung der Flüchtlinge, und als diese dennoch blieben, weil sie niemand zum Fortgehen zwang, so rückten am 17. Februar österreichische, am 20. russische und am 22. preußische Truppen ein, über welche insgesammt der österreichische Gene- ral Kaufmann den Oberbefehl erhielt. Als Krakau von Flüchtlingen frei und die Regierungsgewalt durch eine Verfassungsänderung gestärkt war, zogen die russischen, preußischen und die meisten österreichischen

6. Geschichte der neuen Zeit für Mittelschulen und zum Selbstunterricht - S. 324

1862 - Freiburg im Breisgau : Herder
324 Zeitalter der Revolution. len zu einer Macht zweiten Ranges herab und schreiben ihm eine seine Ruhe und die Ruhe seiner Nachbarn sichernde Verfassung vor. Doch der Reichstag wollte in die Theilungsakte nicht einwilligen, auch die Targowiczer waren gegen Rußland und noch mehr gegen Preußen wü- thend erbost; jetzt ließ der russische Gesandte die lautesten Sprecher ge- fangen setzen, den Reichstag mit Militär umstellen und ihn zum letzten- male fragen, ob er unterzeichnen wolle oder nicht. Das half, die Land- boten Unterzeichneten (22. Juli und 2. September) und Rußland hatte 4500 rn Meilen mit 3 Millionen Einwohnern, Preußen 1000 üi Meilen mit 1,200,000 Einwohnern erworben. Das polnische Heer sollte entwaffnet und auf 16,000 Mann her- untergebracht werden; aber die Entwaffnung wurde das Signal zu einem allgemeinen Aufstande. Die Stadt Krakau war zum Mittelpunkte er- wählt, wo sich alle Schaaren vereinigten, und Thaddäus Kosciusko sollte den Aufstand als Diktator leiten. Der General Madalinski, dessen Korps in Pultusk entwaffnet werden sollte, brach zuerst los; er weigerte sich und führte seine Soldaten unter meist glücklichen Gefechten nach Krakau, wo er sich mit dem Aufgebote Kosciuskos vereinigte. Die Konföderation von Krakau verkündigte in einem Manifeste den Zweck des Aufstandes, der mit dem Jakobinismus nichts zu thun hatte und nur die Wiederherstellung Polens wollte. Diesem Rufe folgte Lit- thauen und Warschau, das die russische Besatzung unter dem General Jgelström nach einem mörderischen Kampfe, in welchem von beiden Seiten kein Pardon gegeben wurde, aus der Stadt vertrieb (17. und 18. April). Die Polen erfochten noch einige glänzende Vortheile über feindliche Heeresabtheilungen, und das Glück schien ihnen, selbst als die Preußen herankamen, günstig zu bleiben. Diese schlugen zwar den Kos- ciusko bei Seelze und eroberten Krakau, aber Warschau belagerten sie vergebens und zogen mit Verlust ab, als in ihrem Rücken das Landvolk aufftand. Die Russen hatten sich von den Preußen entfernt gehalten, weil sie von der Beute möglichst viel für sich erraffen wollten; nach dem Abzüge derselben rückte der schreckliche Suwarow heran, um den Ent- scheidungskampf auszufechten. Kosciusko wollte der Vereinigung der russischen Streitkräfte zuvorkommen und griff den General Fersen bei Macziewice an (10. Oktober 1794); aber die Reiterei, die Haupt- waffe der Polen, wurde bei ihrem Angriffe zurückgeschlagen; Kosciusko eilte den Fliehenden nach, um sie zu sammeln, stürzte jedoch mit dem Pferde und rief: fini8 Poloniae, da er die Folgen der Niederlage in ihrem ganzen Umfange erkannte; er fiel verwundet in die Gewalt der Kosacken. Suwarow vernichtete noch einige polnische Abtheilungen auf seinem Wege nach Warschau; am 4. November erstürmte er die befestigte Vorstadt Praga jenseits der Weichsel, wo seine Soldaten 18,000 Men-

7. Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 123

1831 - Mainz : Kunze
Z. 3. Der große polnische Theil. Das Stromgebiet laßt sich am besten nach der Sprachgrenze abtheilen. Die bei weitem größere Hälfte von den Gebirgen hinab bis nahe der Stadt Thorn wird von Polen, der untere Küsten- strich von Deutschen bewohnt. Ortschaften im polnischen Theil: Krakau, im schönen Thal der bereits schiffbaren Weichsel, eine freie Stadt mit eigner Re- gierung, also keinem der königlichen Nachbarstaaten unterworfen. 26000 E., Gräber ehemaliger Polenkönige, vorzüglich des Ioh. Sobiesky, im Dome, wo auch die Gebeine des unvergeßlichen Patrioten Koscinsko, und des Fürsten Jos. Poniatowsky ruhen. — Zwei M. ostwarrs, wo sich der Fuß der Karpathen ins Weichselthal abflacht, W ieliczka, ein kleiner reinlicher Bergflecken; merkwürdig durch seine Salzbergwerke. Etwa 400 Schritt vom Orte steht ein hölzernes Gebäude über dem Haupt- schacht. Zum Einfahren erhalt der Reisende einen weißen Linnenmantel statt der anderwärts bräuchlichen schwarzen Grubenkittel, und wird beim Schein des Grubenlichtes 200' hinabgelassen. Hier ist ein Gang (Strecke) durch braun- grauen Salzstein gehauen, und führt zur sogenannten Kapelle. Dies ist ein großes Gewölb mit spitzbogigem Eingang, Kanzel und Altar, an dessen Stufen zwei Mönche knieen und die oberhalb stehenden Gestalten Christus und Maria anbeten; alles ist nach Angabe eines geschickten Bergmannes aus dem Salzstein gehauen. Setzte sich über die Oberfläche des abgebrochenen und abgemeißelten Gesteins nicht ein düsterer Salzschleim, so müßten die Wände und Gestalten bei gehörigem Fackellicht flimmern und glitzern. So aber sieht es düster aus. Mehrere Gänge streifen von der Kapelle weiter und durchschneiden sich mannig- fach, so daß man in einem Labyrinthe zu sein glaubt. Da begegnet man häufig Bergleuten, die in einer klotzrädrigen Kastenart (Hunde) die großen Salzbrocken fortschieben, während man die Hauptmassen, tonnenförmig zurecht gehauen, bis zu dem Schachte fortwälzt und hinauf ziehen läßt. Da gehts oft viele Stufen hinunter und hinauf, wie in verschiedenen Stockwerken. Zuweilen kömmt man in ungeheure Gewölbe (Verhaue), deren ausgeleerte Räume nicht geringe Massen Salz geliefert haben. Da wird mit Pulver gesprengt, mit Meißel und Ham- mer, mit Keil und Brechstange stückweis oder banderweis das Gestein abgelöst. Damit sie nicht einstürzen, hat man Felsstützen wie Pfeiler stehen lassen. Be- sonders merkwürdig ist der große Saal, ein Verhau, worin eine Dorfkirche bequem stehen könnte. Er dient zur Aufbewahrung solcher Dinge, die in den mancherlei Abtheilungen des weitschichtigen Bergwerkes sehenswerth sind, und hier auf ein- mal betrachtet werden können, z. B. Stufen in den Wänden, getrennte Salz- bänder, erste Anfänge dazu, Anlagen von Strecken, Fossilien, Versteinerungen und Krystallisationen, die im Salzstein gefunden werden, u. a. nt. Pyramiden aus geöltem Papier und andere Vorkehrungen zum Ziluminiren stehen umher.

8. Fünfzehn Jahrhunderte - S. 368

1855 - Freiburg im Breisgau : Herder
368 Das römisch-deutsche Reich im Zeitalter der Kreuzzüge. einer Reise nach Bremen, wo er im Aufträge des Papstes Clemens Iii. zum Bischöfe Liflands geweiht worden war, zurückkehrte, fand er die junge Pflanzung von dem Grimme der Heiden zertreten. Papst Cöle- stinus Iii. ließ das Kreuz gegen die nordischen Heiden predigen und unter dem Schutze der Waffen konnte das Bekehrungswerk von Neuem beginnen. Doch da die Heere immer bald wieder heimkehrten, entschloß sich Meinhards Nachfolger zur Gründung eines Ritterordens, der, während die Kreuzzüge fortdauerten, stets zum Schutze des Christen- thums bereit wäre. So entstanden die Brüder des Ritterdienstes Christi, nach dem Schwerte, dessen Zeichen sie neben einem schwarzen Kreuze auf weißem Mantel trugen, die Schwertbrüder genannt. Als fester Stützpunkt ward im Jahre 1200 die Stadt Riga gegründet. Die Eroberung des Landes gelang ungeachtet der Angriffe, welche die benach- barten Lithauer, Eftheu und Russen machten, und ungeachtet der zwi- schen dem Bischöfe und dem Orden eintretenden Mißhelligkeiten. Selbst das nördlich benachbarte Efthland, von einem Volke finnischen Stammes bewohnt, ward bis zum Jahre 1217 mit Hülfe des Dänenkönigs Wal- demar Ii. unterworfen, der dem Orden nur einzelne Striche abtrat. Durch die Begründung des Christenthums in Lifland wurden die Preußen, an deren Bekehrung von Polen aus schon lange ohne nachhaltigen Erfolg gearbeitet worden war, von christlichem Gebiete umschlossen, zu- mal sich die südwestlich von Lifland wohnenden Kuren ebenfalls dem Christenthume unterwarfen. Es erwachte ein neuer Eifer für die Be- kehrung dieses heidnischen Volkes. Der Mönch Christian aus dem pommerischen Kloster Oliva trat als Glaubeusbote auf und erfreute sich der Unterstützung des Herzogs Konrad, der in dem vielfach getheilten Polen Masovien als besonderes Gebiet beherrschte. Christian, der von Innocenz Iii. zum Bischöfe des Landes geweiht worden, fand aber bald gleichen Widerstand, wie Meinhard in Lifland, und suchte auf demselben Wege eine Hülfe, indem er einen Ritterorden stiftete, der die Regel der Templer erhielt und nach einer mit Hülfe Herzog Konrads erbauten Burg der Orden von Dobrin genannt wurde. Doch die furchtbaren Preußen vertilgten in einer Schlacht fast den ganzen Orden und machten nicht bloß in Masovien, sondern auch in Pommern, wo das Kloster Oliva ihnen im Jahre 1224 erlag, Raubzüge. Nun warf der Bischof Christian seinen Blick auf die deutschen Ritter, und in seinem und Herzog Konrads Namen ging eine Gesandtschaft nach Italien zu Hermann von Salza, erhielt gegen das Versprechen, dem Orden ein an der Nordwest- grenze Masoviens gelegenes Gebiet, das Land nördlich von dem Flusse Drewenz, abzutreten, dessen Zusage sowie die päpstliche Einwilligung, und Kaiser Friedrich bestätigte im Voraus dem Orden den Besitz aller zu machenden Eroberungen, wie es vorher Philipp und Otto Iv. den
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