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1. Die Weltgeschichte - S. 166

1835 - Mainz : Kupferberg
166 Französische Re volutions kriege. Kosziu Sko. n.c.g.mit Belgien frei werden, zu den Oesterreichern. Uebcrall die Verbündeten im Vortheile, und im Innern Frankreichs die Vendee, Bretagne (Wimpfen), Toulon, Marseille und Lyon gegen den Convent im Aufruhr. Daher durch die Jakobiner die Sch recken s regi e run g ; allgemeines Aufgebot in Masse; ganz Frankreich ein Feld - und Waffenlagcr unter Carnot. Darauf Siege der Franzosen gegen die im Innern Empörten unter gräßlicher Rache; eben so in Belgien durch Iiouchard und Jourdan, am Oberrhein durch Pickegru und Iiocle j indessen sättigt sich die Revolution durch ihre Blntgerichte 1794. überall in Frankreich; ihre Häupter stürzen sich selbst; Ende des Terrorismus. In den Niederlanden siegt Pickegru bei Tournal, und 1795. ^onrdan bei Fleums; Holland wird erobert — batavische Republik, verbunden mit Frankreich. Am Oberrhein müssen die Preussen, nach ihrem Siege bei Kaiserslautern, weichen,— Frieden zu Basel zwischen Preussen und Frank- reich (das nördliche Deutschland neutral), etwas später mit Spanien ( St. Domingo an Frankreich ) *). *) Um dieselbe Zeit blutige Auftritte in Pvlen: »ach dem russisch» türkischen Kriege ( 1787—1792) suchte Katharina Ii. ihren Einfluß in Polen durch eine Conföderatiou der unzufriedenen Polen zu Targowih geltend zu machen; eine russische Armee dringt ein; die Polen unter Thaddäus Kosziusko müssen weichen. Auch eine preussische Armee, mit Katharina einverstanden, rückt unter Möllendorf 1793 in Polen ein, und bald darauf erfolgt die zweite Theilung Polens. Aber die Erbitterung der Polen bricht schon 1794 aus. Kosziusko Ober- feldherr. Die Russen aus Warschau vertrieben, vereinen sich mit den unter ihrem König eindringenden Preussen. Sieg der Verbündeten bei Raffka. Warschau vergebens belagert. Auch Oesterreich schickt eine Armee. Kosziusko bei Maciejowiee von den Russen unter Fersen geschlagen und gefangen. Suwarvv erstürmt Prag a; Warschau kapi- tulirt, — dritte Theilung Polens 1795; der König Poniatowsky legt seine Würde nieder (Rußland gewinnt 2000 Quadratmeilen, Preus- fen 990 Quadratmeilen und Oesterreich 834 Quadratmeilen). Katharina stirbt im folgenden Jahre; ihr folgt ihr Sohn Paul I (1796—1801). Auch Friedrich Wilhelm Ii. von Preussen stirbt im November 1797, und ihm folgt sein Sohn Friedrich Wilhelm Hl

2. Neuere Geschichte - S. 87

1869 - Mainz : Kunze
87 Europäische Ereignisse Mischen dem spanischen Erbfolgeäriege und den schlesischen Kriegen. 1. Der im Bunde mit Venedig (denen von den Osmanen 1715 Morea entrissen worden war) unternommene Türken- krieg 1716—1718 führte Oesterreich unter des Prinzen Eugen Leitung von Sieg zu Sieg (bei Peterwardein 1716, Belgrad 1717) und zuletzt im Frieden von Passaro- witz 1718 zum Besitz des Banats, eines Theiles von^is Serbien mit Belgrad, von Croatien, Bosnien imb der Walachei. Für den Verlust Moreas wurde Venedig durch albanische und dalmatinische Plätze entschädigt. 2. Die Friedensstörung Spaniens (Philipp V, seine zweite Gemahlin Elisabeth Farnese von Parma, der Car- dinal Alberoni), das während des Türkenkrieges 1717 Sardinien, 1718 Sieilien angrisf, führte 1718 zur Qua- druple-Allianz d. h. einem zur Aufrechterhaltung desl?i8 Utrechter Friedens geschlosserten Bündniß des Kaisers, Eng- lands, Frankreichs, Hollands. Vertauschung Siciliens mit Sardinien; Don Carlos, Sohn des spanischen Königspaares, erhält die Anwartschaft auf die Herzogthümer Parma und Piacenza, sowie aus Toskana, auf welche seine Mutter Erbansprüche hatte. 3. Der polnische Erbfolgekrieg 1733—1735 nach 1733-1735 dem Tode Augusts Ii von Polen zwischen dem Kaiser, dem Reich und Rußland, die für die Wahl Augusts Iii von Sachsen auftraten, einer —, Frankreich, Spanien und Sar- dinien, die für die Rechte des fast einstimmig gewählten Stanislaus Lesezinskm) kämpften, andererseits. Der Schau- platz dieses fast ereignislosen, für beit an tüchtigen Truppen und Geld armen Kaiser im ganzen unglücklichen Krieges am Rhein und in Italien; die greisen Feldherrn Eugen mtb Villars noch einmal als Gegner. Der Wiener Frieden: der Kaiser verliert Neapel mit Sieilien gegen Parma und Piacenza an den Jnfanten Don Carlos; Frankreich erkennt die pragmatische Sanction (s. Nr. 4.) an und erhält die Anwartschaft auf das alte deutsche Land Lothringen, das für seine Lebenszeit zunächst Stanis- laus Lesezinski (h 1766) statt der polnischen Krone be- *) Er führte noch immer den Königstitel und war der Schwiegervater Ludwigs Xv von Frankreich.

3. Erdkunde - S. 162

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 162 — oft an 500 000 Menschen selbst aus den fernsten Gegenden Asiens zusammenströmen. — Tula mit 111 000 E. hat die größten Waffen- und Metallwarenfabriken, das „russische Birmingham". — Woronesch am Don (84000 E.) betreibt lebhasten Handel. — Archangelsk mit 21 000 E., unfern der Dwinamündung ge- legen, ist für Ausfuhr von Schiffsbauholz wichtig. 2. Kleinrußland (die Ukraine). K i j e w am Dnjepr (247 000 E.) ist Mittelpunkt der Rübenznckerindustrie. Uuiversität. — Charkow (175 000 E.) hat blühenden Handel, besonders mit Getreide und Wolle. Universität. 3. Südrußland, das ehemals türkische Gebiet am Schwarzen Meere. Kischinew (109 000 E.) im Bezirk des Wein- und Tabak- baues. — Odessa, unweit der Mündung des Dnjeftr (405 000 E.), ist die bedeutendste russische Handelsstadt am Schwarzen Meere, Stapel- Platz und Hanptaussuhrort für Getreide. Universität. — Nikolajew (92 000 E.) ist die Hauptstation für die russische Kriegsflotte im Schwarzen Meere. In der Nähe viele deutsche Kolonien. 4. Westrußland. Wilna (160000 E.) ist die bedeutendste Stadt Litauens. 5. Das Königreich Polen. Die Hauptstadt Warschau an der Weichsel (638 000 E.) ist Mittelpunkt der Gewerbethätigkeit und des Handels Polens. Festung. Russische Universität. — Lodz (mit Vor- orten 315 000 E.) hat sehr bedeutende Leinen- und Baumwollindustrie. 6. Die Ostseeprovinzen. St. Petersburg an der Newa- Mündung (mit Vororten 1 267 000 E.), die von Peter dem Großen gegründete, großartig angelegte neue Hauptstadt, ist der erste Handels- platz Rußlands. Universität. — Der Kriegshafen Kronstadt (60 000 E.) ist die Schutzfestung für Petersburg. — Dorpat, rusf. Jurjew (42 000 E.) mit (ehemals deutscher) Universität. — Reval (65000 E.) ist ein lebhafter Handelsplatz am Finnischen Meerbusen. — Riga an der Dünamündung (mit Vororten 283 000 E.) ist die zweite russische Handelsstadt an der Ostsee, wichtig als Stapelplatz und Ausfuhrort für Holz, Getreide, Hanf und Flachs. — Libau (65 000 E.), aufblühende Hafenstadt.

4. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 438

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
438 Die neue Zeit. Soliman stellte den Seeräubern seine Flotte zur Verfügung', um der Christenheit desto empfindlicher schaden zu können. Mulei Hassau wandte sich an den Kaiser um Hilfe. Dieser landete vor Tunis, eroberte die Stadt und befreite 22 000 Christeu-1538. sklaveu aus der Gefangenschaft. Mulei Hassau erhielt Tunis zurück, aber als spanischer Vasall. Der Menschenraub wurde ihm untersagt. Aber ein zweiter Zng, den Karl neun Jahre später gegen Hayreddin Barbarossa nach Algier unter* 1541. nahm, lief sehr unglücklich ab, da ein Sturm die Flotte zertrümmerte und nur ein kleiner Teil des Heeres gerettet wurde. 443) Das Unglück Karls in Algier bot Franz I. eine zu günstige Gelegenheit dar, um seinem Verlangen nach Rache widerstehen zu können. Er verband sich mit Schweden, Dänemark und den Türken, um Karl an fünf verschiedenen Punkten auf einmal anzugreifen. Doch Karl faud an Genua und England wieder die alten Bundesgenossen. Die Genuesen unter dem Dogeu (Dodschen) Andreas Doria blieben Meister zur See, Heinrich landete in Calais und drang von da aus gegen Paris vor; Karl aber zog durch die Champagne und trieb das Heer des Dauphin (Dofäng) vor sich her. 1544.Franz mußte sich zum Frieden von Crespy (Kräpi) herbeilassen, durch welchen der italienische Zwist dauerud beseitigt wurde. Anmerkungen. 1. Sultau Solimau Ii. der Große oder der Prächtige belagerte 1522 Rhodus sechs Monate lang. Endlich fiel es durch Berrat, worauf Karl V. den Rhodiser-Rittern die Insel Malta znm Aufenthalte anwies. Mit 100 000 Mann und 300 Kanonen brach der Sultan 1526 in Ungarn ein. Der König von Ungarn Lndwig Ii. ging ihm entgegen, wurde aber vou dem Fürsten von Siebenbürgen Johann Zapolya, der mit seinen Truppen zu ihm stoßen sollte, im Stiche gelassen und fiel in der Schlacht von Moha cs (Mohatsch) nebst vielen Adeligen, Bischöfen und dem größern Teile des Heeres, worauf Pest und Ofen den Türken ihre Thore öffneten (29. Ang. 1526). Lndwig hinterließ keinen Sohn. Nach „den Verträgen sollte jetzt Ungarn an den Erzherzog Ferdinand von Österreich, den Bruder Karls V., fallen. Allein Zapolya ließ sich auf einer Reichsversammlung zu Stuhl-weißeuburg zum König von Ungarn wählen, während Ferdinand zu Preßburg gewählt wurde. Als Zapolya bei Tokay geschlagen wurde, rief er selbst Soliman Ii. zu Hilfe und lieferte ihm sogar die heilige Krone und die Reichsinsignien Ungarns aus. Dafür unterstützte ihn Soliman und nannte ihn Freund, Bruder und Lehensmann. Die Türken erfochten einen großen Sieg bei Essek gegen Ferdinand, welcher nicht in den Besitz Ungarns zu gelangen vermochte und zu Großwar de in (1538) einen Frieden eingehen mußte, wonach er Ungarn bis an die Theiß dem Zapolya überließ. Auch behielt dieser Siebenbürgen und den Titel König von Ungarn. Nach dessen Tode je-

5. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 357

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
§ 132. Die schweizerische Eidgenossenschaft. 357 schlossen Werner Stauffacher aus Schwyz, Waltherfürst aus Uri intb Arnold von Melchthal aus Unterwalden mit noch je 10 Geuosseu einen Bund zur Vertreibung der Vögte und zur Behauptung ihrer Freiheiten. Dies geschah in der Nacht des Mittwochs vor Martini 1307 ans dem Rütli, einer Matte am 1307. Vierwaldstätter See. Am Nenjahrstag wurden die Vögte verjagt und ihre Bürgen gebrochen, ohne daß Leben oder Eigentum weiter beschädigt worden wären. Albrecht wollte sich zwar an den Schweizern rächen, wurde aber ermordet, ehe er sich mit ihnen messen konnte. Heinrich Vii. dagegen bestätigte die Freiheiten der Waldstätten aufs neue und schützte sie, solange er lebte, gegen Österreich. Nach dessen Tode zog Leopold von Österreich, Albrechts I. toohit, mit großer Macht gegen die Schweizer, aber sein Heer geriet bei Morgarten in einen Hinterhalt und erlitt eine gewaltige Niederlage. Leopold mußte einen Waffen- 16.N0-stillstand eingehen und die drei Orte schlossen nun zu Brun neu einen ewigen Bund, dem bald mehrere Städte, zuerst Luzern, 1^5. beitraten. Siebzig Jahre verstrichen in kleineren Fehden, bis Leopold Ii., der Neffe des vorigen, im Verein mit 165 geistlichen und weltlichen Herren wieder den Versuch wagte, die österreichische Herrschaft herzustellen, aber bei Sempach mit seinem s. Juli stolzen Heere auch fein Leben einbüßte. 1386- 366) Ebensowenig glückte es Kaiser Friedrich Iii., die Schweizer zu unterwerfen. Er hatte von Karl Vii. von Frankreich 10000 Söldner begehrt, dieser aber 40 000 unter den Befehlen des Kronprinzen (Dauphin) gesandt (die Armag-naken). Die Eidgenossen schlugen bei Prattelen und Mutte nz zwei Heerhaufen und widerstanden am Siechenhaus zu St. Zakob au der Birs bei Basel den Hanptheeren, bis alle, mit Ausnahme von 17, die durch einen Zufall sich retteten, gefallen waren. Nun hielten Österreich sowohl als Frankreich für gut, mit den Schweizern Friede zu schließen, und letzteres nahm sogar Schweizer in seine Dienste. Dies aber zog der Eidgenossenschaft den Haß Karls des Kühnen von Burgund zu. Die Schweizer sahen voraus, daß ihnen mit dem gefürchteten Herzog der Kampf nicht ausbleiben werde, und fielen zuerst in das bnrgundische Gebiet ein. In drei großem Schlachten, bei Gr an so n, Murten und Na net), wurde Karl besiegt und bei 1476. Nancy blieb er auf dem Platze. Fortan ließ man die Eid-1477. genossenschaft in Ruhe, und die Unabhängigkeit der Schweiz nicht nur von Österreich, sondern auch vom Reiche, wurde im west-i«48. sälischen Frieden ausdrücklich anerkannt.

6. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 617

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
§ 221. Polen. 617 Anmerkungen. 1. Am 1. November 1806 enthielt der Moniteur (die französische Staatszeitung) einen mit dem Namen Kosciuskos unterzeichneten Aufruf, der aber aus der Feder Napoleons kam und von Koscinsko als unecht erklärt wurde. Die Polen wurden aufgefordert, für die Befreiung des Vaterlandes gegen Preußen und Rußland die Waffen zu ergreifen. Sie erhoben sich wirklich unter Dombrowski und Joseph Ponia-towski. Am 28. Nov. 1806 zogen die Franzosen unter Murat in Warschau ein; Sachsen, das bisher mit Rußland und Preußen verbündet war, trat 1807 dem Rheinbünde bei; der Kurfürst wurde vou Napoleon zum König erhoben und zum erblichen Herzog von Warschau ernannt. Joseph Poniatowski wurde Kriegsminister und Ober-kommaudaut aller polnischen Truppen. Bei Raszin wurde er zwar vom Erzherzog Ferdinand geschlagen (1809), veranlaßte aber die Ga-lizier zum Aufstande und nötigte dadurch die Österreicher, die sich Warschaus bemächtigt hatten, dasselbe wieder zu räumen. 2. Ehlopicki hatte den unglückseligen Gedanken, die Russen bis vor Warschau kommen zu lassen und erst dort eine Schlacht zu liefern. Bei Grochow hätte er gesiegt, aber die Generale befolgten seine Befehle nicht und handelten eigenmächtig. Chlapowski und Gielgiid führten ihre Korps, ohne daß diese es merkten, über die preußische Grenze; Gielgud wurde deshalb vou einem Artillerieoffizier erschossen. Bei Wroclowek ließ Paskewitsch eine Brücke über die Weichsel schlagen, und die Russen zogen während 36 Stunden über die Brücke, ohne daß Skrzyuecki sie angriff. Er wurde deshalb abgesetzt, und Dembinski übernahm den Oberbefehl. Aber bald wurde er vom Präsident«: Krukow i e ck i vom Kommando entfernt, das dieser selbst übernahm. Als Paskewitsch vor Warschau anlangte und die Bürger die Stadt verteidigen wollten, verbot ihnen Krukowiecki, sich bewaffnet zu zeigen, und entzog dem General Uminski die Artillerie und die Reserve. In der Zivilregierung stritten sich die Feudaler: mit den Demokraten. So ging Polen abermals aus eigener Schuld zu Grunde. 3. Schon nach der Revolution von 1831 ging man in der Unterdrückung der polnischen Nationalität so weit, daß man die Kinder der toten, geflüchteten und eingekerkerten polnischen Adeligen und auch die der niedern Volksklafsen von Kosaken einsangen und sie nach Rußland schaffen ließ, um sie zu russischen Soldaten zu erziehen. Aber nach dem Aufstande von 1863 verbannte Mnrawiew sogar Kinder unter neun Jahren an den Amurfluß in Asien. Man zerriß die Familien, indem man den Vater an einen andern Ort als die Mntter, und die Kinder an einen andern Ort als die Eltern verbannte. Infolge des Aufstandes von 1863 wurden 48 182 Personen nach Sibirien geschleppt, 12 556 in das Innere von Rußland, 33 780 in die wüsten Steppen ant Ural-gelurge; 2416 Personen aus den bessern Ständen wurden als gemeine Soldaten in russische Regimenter gesteckt, 1464 wurden gehenkt und er-schossen und 7000 flüchteten sich in das Ausland. Alle jungen Leute männlichen Geschlechts, über siebzehn Jahre alt, wurden abgeführt und in die asiatischen Bataillone gesteckt. Hieraus war Polen freilich ruhtg. Es muß aber auch zugegeben werden, daß die geheime Natio-»alreglerutig die Russen auf unverantwortliche Weise reizte, indem dieselbe über deren Anhänger zahlreiche Todesurteile ergehen und sie meuch-lertsch vollziehen ließ. Sie hatte besondere „Hänge - Gendarmen" zur 26**

7. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 698

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
698 Unsre Zeit. melien) ein besonderes Fürstentum unter russischer Oberhoheit. Rumänien mußte gegen seinen Willen Bessarabien an Rußland abtreten, wurde aber als unabhängiges Fürstentum anerkannt und erhielt dafür die Dobrndscha, das Küstenland am Schwarzen Meere. Montenegro und Serbien wurden gleichfalls als unabhängige Staaten erklärt und erhielten Gebietserweiterung, ersteres bis zum Adriatischen Meere. _ Griechenland, sollte seine Grenzen in Epirus und Thessalien berichtigen bürsen, was auch nach langen Verhanblungen 1881 geschah, und würden die Griechen überall, wo sie einrückten, mit Jubel als Befreier vom türkischen Joche begrüßt. 4. In betreff bei- Entthronung des Sultans Abbnl Aziz entschieden die Ulcmas (türkischen Rechts- und Gottesgelehrten) mit dem Scheik-ul-Jslam (oberster Ausleger des Korans) an der Spitze, auf eine Anfrage des gegenwärtigen Sultans Abdul Hamid: Abdul Aziz habe schlecht reqiert, wollte augenscheinlich das Land seinem Erbfeind überantworten, bemächtigte sich unbefugterweise der öffentlichen Gelder, des Staatsschatzes sowohl, als jener der Kirche und bet Schulen, und gab durch Dekorierung von Kampfhähnen und anbere für einen Souverän unziemenbe Haublungen unbestreitbare Zeichen von Wahnsinnsanfällen. 5 Das Attentat, welchem Zar Alexander Ii. erlag, war das achte, welches auf denselben gemacht wurde. Beim Heimkehren von einer Parade wurde er von einer geworfenen Sprengbombe getroffen und konnte nur noch in den Palast gebracht werben, wo er alsbald feinen Geist aufgab. Das Attentat war nicht das Werk emes Einzelnen, sonbern längst vorbereitet bnrch eine über das ganze russische Reich verbreitete Verbiubuug, welche auch die vorhergehend Attentate geplant hatte 1866 würde ein Attentat von einem Russen versucht, ein anderes bei Gelegenheit der Pariser Weltausstellung 1867 von dem Polen B ere-sowski, aus Rache, weil sein ©ruber gehenkt, seine Schwester geschändet und sein alter Vater nach Sibirien geschleppt worben. Ein weiteres Attentat geschah am 14. April, wieder ein anderes am 1 ©e* „mb er 1879. Am 17. Februar 1880 wurde der kaiserliche Palast tn St. Petersburg mit Dynamit in die Lust zu sprengen versucht. Des letzten Attentates wegen, dem der Kaiser unterlag, wurden fünf Personen zum Tode verurteilt. § 246. Übersichtliche Darstellung der neuesten Geschichte in einzelnen Ländern. 692) Seit dem Ausscheiden aus dem deutschen Bunde suchte Österreich die innern Zustände dadurch zu befestigen nud zu verbessern, daß es die Reichseinheit aufgab und Ungarn die alte Verfassung wieder zugestand, gemäß welcher der Kaiser von Österreich zugleich apostolischer König von Ungarn ist. Österreich sowohl als Ungarn erhielten eigene Ministerien. Die gemeinschaftlichen Angelegenheiten werden von einem Reichsmimsterium besorgt und bezahlt Österreich 70 und Ungarn 30 Prozent an 8i867niden gemeinschaftlichen Ausgaben. Am 8. Zum 1867 wurde

8. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 699

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
§ 246. Übersichtliche Darstellung der neuesten Geschichte. 699 Franz Joseph als apostolischer König in Pest in altherkömmlicher Weise gekrönt. Demgemäß wurde der Titel Kaisertum Österreich in „österreichisch-ungarische Monarchie" umgewandelt, 15.N0-und teilten sich die Länder der Verwaltung nach in Länder dies- 6er' seits und in Länder jenseits der Leitha (cisleithanisch und trans- m leithanisch). Es wurde ein neues Wehrgesetz eingeführt, gemäß welchem eine Landwehr errichtet und die Kriegsmacht dadurch auf über eine Million Soldaten erhöht wurde. Das Einreihen in die Landwehr rief zwar in Dalmatien Unruhen hervor, welche durch Militärgewalt niedergedrückt werden mußten. Doch folgte i869. im Frieden von Knezlac eine allgemeine Amnestie für die Jn-n.ja-surgenten. Dagegen wurde die allmähliche Verwandlung der i87o. Militärgrenze angeordnet, um auch in diesem Territorium mit22.Au-den übrigen Ländern gleichförmige Organisation einzuführen. i8<k Allein der Ausgleich mit den Ungarn rief bei den Böhmen, Galiziern und Kroaten ähnliche Wünsche hervor, und von den mannigfachen Versuchen, mit den Bewohnern dieser Länder sich zu verständigen, ist noch keiner gelungen. So leidet Österreich hauptsächlich an der Zerklüftung in Parteien. Dagegen erweiterte es seinen Einfluß nach Osten, indem es im Aufträge der europäischen Mächte in Bosnien und der Herzegowina einrückte, um die Christen in diesen Ländern vor den Mißhandlungen der türkischen Bevölkerung zu schützen. Nach der Einnahme der Hauptstadt Sera je wo und nicht unerheblichen Kämpfen mit den türkischen io.au-Anfrührern, gelang es, in den Besitz sämtlicher Festungen und ms. damit in den Besitz des Landes zu kommen, welches nun von österreichischen Behörden verwaltet wird, welche am 1. Januar i- Ja-1879 ihr Amt antraten. isra. 693) In Spanien, dessen Schicksal schon seit 1815 in den Händen ehrgeiziger Generale lag, brach eine Militäreinente aus, n. die sich unerwartet über das Land verbreitete und der Königin tember Jsabella, welche sich in demselben Augenblicke in einem Pyre- 1868-näenbade befand, die Rückkehr unmöglich machte. Durch den Spruch der Cortes wurden die Bourbonen des spanischen Thrones verlustig erklärt, und die aufrührerischen Generale nahmen dies. Ok-Leitung der öffentlichen Angelegenheiten in ihre Hände. Doch S sprach sich die Mehrheit der Abgeordneten für die erbliche Monarchie aus. Nach Veröffentlichung einer neuen Verfassung wurde der Marschall Serrano mit dem Titel „Hoheit" zum provisorischen Regenten von Spanien ernannt. Nachdem die Krone mehreren fürstlichen Persönlichkeiten angeboten worden, ohne daß sie einen Liebhaber fand und der Prinz Leopold von Hohenzollern verzichtete, um keinen Anlaß zu europäischen

9. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 524

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
524 Die neue Zeit. die ihnen ans dem republikanischen Geist des Nachbarstaates er- 1793. wachse. Den Polen blieb nur noch ein Drittel des alten Gebiets. Vergeblich kämpfte Thaddäus Kosciuszko für die Befreiung 1794.seines Vaterlandes. Bei Macziewize (Matschiewize) wurde er mit seinen Polen geschlagen und gefangen nach Rußland ^abgeführt. Die Erhebung hatte nur zur Folge, daß die drei Mächte 1795. deu letzten Nest sich vollends einverleibten. Anmerkungen. 1. Livlaud, Esthland und Kurland, welches die Schwertritter im Besitz hatten, waren stets der Zankapfel zwischen Polen, Rußland und Schweden. Als Rußland 1558 in Livland einfiel, übergab Großmeister Gotthard Kettler die Souveränität an Sigismund 21 iigiist dou Polen, trat der Reformation bei und erhielt Kurland und Semg allen für sich und seine männlichen Erben als polnisches Reichslehen. Mit diesem Sigismund Ii. August starben die Ja-gellonen aus (1572). Livlaud kam im Frieden von Oliva an Dchwe-deu (1660) und im Nystädter Frieden an Rußland (1721). 2. Das Geschick Polens lag weniger in den Händen der Könige als des polnischen Reichstages, auf dem es so stürmisch zuging, daß die Mitglieder uicht selten die Schwerter gegeneinander zogen. Der Reichstag bestand ans der Ma gn at en kamm er, d. i. aus den Bischöfen und Woiwodeu (Statthalter der einzelnen Bezirke), und aus der Landboteukammer, d. i. aus den Abgeordneten des Adels, deren aus jeder Woiwodschaft zwei gesandt wurden. Aber nur ein Beschluß, welcher mit Stimme ne in Helligkeit gefaßt wurde, war gültig, und jeder Landbote konnte einen Beschluß dadurch zu nichte machen, daß er sein liberum veto (freier Protest) einlegte. Dieses liberum veto war seit 1652 gesetzlich gestattet. Seit 1572 legte der Reichstag jedem neu zu wählenden König eine Wahlkapitulation vor (pacta conventa). 3. August Ii. erscheint in der Geschichte Sachsens als August I. oder der Starke, so genannt von seiner Körperkraft (er konnte z. B. ein Hufeisen mit den Händen zerbrechen). Um König von Polen werden zu können, mußte er, wie ehedem Johann Iii. von Schweden, zur katholischen Kirche zurückkehren (1697). Seitdem ist die Alber-tinische Linie des Hauses Sachsen katholisch geblieben. 4. Stanislaus Lescinsky kam nach seiner Vertreibung nach Frankreich, und Ludwig Xv. begehrte seine Tochter Maria Les-cinska zur Ehe. Als August Ii. starb, verwendete sich Ludwig für seinen Schwiegervater, konnte aber nur durchsetzen, daß er im Wiener Frieden die Herzogtümer Lothringen und Bar erhielt und den Titel eines Königs von Polen behalten durfte (siehe Nr. 488). Er trat aber beide Herzogtümer an Frankreich ab gegen eine Pension von zwei Millionen Francs und starb 1766 zu Lüueville. 5. Bei der ersten Teilung Polens erhielt Rußland Politisch-Litauen, die Woiwodschaften Minsk, Witebsk und Mieczis-law, zusammen 1975 Qiiadratmeilen mit 1 800 000 Einwohnern; Preußen erhielt 631 Qiiadratmeilen mit 600 000 Einwohnern in Westpreußen, wodurch das Königreich Preußen mit dem Kurfürstentum Brandenburg in Verbindung gesetzt wurde, um was es Preußen Haupt-

10. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 632

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
632 Unsre Zeit. die Bewegung, so daß Ferdinand I. sich zweimal veranlaßt sah, Wien zu verlassen und das erste Mal nach Innsbruck, das zweite Mal nach Olmütz sich zu begeben. In Wien gestaltete sich unter den Augen des Reichstages eine Studenten- und Pöbelherrschaft, während welcher blutige Exzesse undstraßen-kämpfe vorfielen. Die Ruhe konnte erst wiederhergestellt werden, 28.Ok-nachdem der Fürst Windischgrätz in förmlicher Belagerung im die Stadt erobert hatte. Der Reichstag wurde nach Kremsier verlegt. Da derselbe aber ebensowenig etwas Lebensfähiges zustande brachte, als die konstituierende Versammlung in Berlin, so wurde er aufgelöst und eine neue Gesamtstaatsversas-sung aus kaiserlicher Machtvollkommenheit gegeben (oktroyiert). 2.De-Kaiser Ferdinand I. dankte zu guusten seines Neffen, Franz ^i8?8?Joseph I., ab. 628) Die Bedrängnisse, in welche der Kaiser durch die Wiener Revolution geraten war, benützten sowohl die Böhmen als die Ungarn, um ihre Ansprüche durchzusetzen. In Prag kam es ebenfalls zu einem Volksaufstande, den der Fürst Windischgrätz nur dadurch unterdrücken konnte, daß er Prag bombar-i2. feierte. Noch ernsthafter standen die Dinge in Ungarn, dem ms! gestattet worden war, durch einen eigenen Vizekönig in Ofen regiert zu werden. Die Ungarn bestanden auch darauf, daß die Nebenländer (Kroatien, Slawonien, Siebenbürgen, Militärgrenze) mit Ungarn vereinigt bleiben sollten, wogegen die Kroaten unter dem Ban Jellachich (—tschitsch) sich wehrten. Der Advokat io.ok-Ludwig Kossuth wurde zum Diktator gewählt und das Haus 184& Habsburg der ungarischen Krone verlustig erklärt. Gegen die ^^kaiserliche Streitmacht, welche die Revolution bekämpfen sollte, er-1849. fochten die ungarischen Generale, namentlich Görgey und die Polen Bem und Dembinski, um so leichter glänzende Siege, als sie aus Ungant alle Hilfsmittel zum Kriege in reichlichem Maße bezogen. Da die Armee, welche unter Radetzky in Italien kämpfte, nicht abgerufen werden konnte und in Deutschland, Böhmen und Galizien ebenfalls bedeutende Streitkräfte notwendig waren, nahm der Kaiser, der sich selbst an die Spitze der in Ungarn operierenden Armee gestellt hatte, die Intervention Rußlands an. Der Generalfeldmarschall Fürst Paskewitsch führte eine russische Armee über die Karpathen nach der obern Donau. Nach mehrfachen Niederlagen trat Kossuth seine Diktatur an Görgey ab, der aber vor dem russischen General Rüdiger i3.Au-bei Vilagos die Waffen streckte. Die ungarische Verfassung 1849. wurde aufgehoben und Ungarn den übrigen Kronländern eingereiht. Da wenige Tage vor dem Siege bei Vilagos Viktor
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