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1. Die Weltgeschichte - S. 117

1835 - Mainz : Kupferberg
% Lothar der Sachse. Kreuzzüge. 117 n.c.t. 4) Heinrich V. bedrängt wiederholt die Päbste, kämpft 1100. gegen empörte Fürsten in Deutschland (Pfalzgraf Siegfried), beendigt den Investitur-Streit mit dem Concordat zu 1122. Worms (der Kaiser belehnt die Geistlichen wegen der Rega- lien mit dem Sceptcr, der Pabst investirt mit Ring und Stab), stirbt zu Utrecht, als der letzte der fränkischen Dynastie. 1125. Lothar Ii. der Sachse, von 1125 — 1137. * Au die Nachtheile des beginnenden unseligen Streites zwischen den Hohenstaufen und Welfen schließen sich die immer verderblicheren Züge nach Italien. Lothar, von den versammelten Fürsten am Rheine gewählt, kämpft gegen die geächteten Hohenstaufen, Kon- rad von Franken und Friedrich von Schwaben (Ghibellinen und Waiblinger), verbindet sich mit Herzog Heinrich dem Stolzen (Welfen) von Baiern und überträgt ihm Sachsen 1127. Zwei Züge nach Italien; Normänner unter Roger tl. von Sicilien. Albrecht der Bär, Graf von Ballenstädt, erhält die Markgrafschaft Nordsachsen, — seine wendischen Eroberungen (seit 1144 Markgraf von Brandenburg). Die Pfalz grafen verlieren, bei der zunehmenden Macht der Herzoge, an Einfluß; ihre Rechte gehen im Kleinen über an die Burg- grafen; und statt der Grafen erhalten viele Bischöfe Kirchenvögte über ihre kirchlichen Güter. Die Leibeigenen fangen unter Heinrich Iv. an, Waffen zu tragen und Kriegsdienste zu thntt: — Die Reichsversammlnngen sind allmälig mehr in den Städten, als in den Reichspfalzen; daher Reichs- städte. Handwerke und Handel besonders seit Heinrich V. allgemeiner; aber Menge der Raubschlösser, vorzüglich unter Heinrich Iv. Kreuzzüge: Jerusalem seit 657 unter den Arabern; der Druck der dortigen Christen, und namentlich der Pilger, im achten Jahrhundert unter dem Chalifat der Abbasiden besonders groß, steigt noch höher im zehnten unter den ägyptischen Fatimiden und im eilften unter dem Chali- fen Hakem, und als endlich die seldschukischen Türken unter dem Sultan Malek-Schah sich der arabischen Länder bemächtigen, und der Bruder des Sultans, Thutusch, seinem Feldherrn Orthok 1086 Jerusalem schenkte, begannen die furchtbarsten Greuel in der heiligen Stadt. Allgemeine Klage der Pilger. Peter von Amiens 1094.

2. Geschichte der neueren Zeit - S. 287

1876 - Mainz : Kunze
Von der ersten französischen Revolution bis zur Gegenwart. 287 §. Zz. Der oiienmifcfie Krieg (1853—1856). Der Conißartsifrfle Krieg (1859). Kaum waren die revolutionären Bewegungen gedämpft, so führten Der Oriente die Angelegenheiten des Orients neue Kämpfe herbei. Im türkischen Krieg Reiche hatte der Sultan im Jahre 1839 allen seinen Unterthanen ohtte(lb’ 18 " Unterschied des Glaubens — Sicherheit des Lebens, des Eigenthums und Gleichheit vor dem Gesetze verheißen. Gleichwohl fehlte es, namentlich seit 1852 in Folge der Erhebung der alttürkischen Partei, nicht an Verletzungen dieses Reichsgesetzes. Als nun ein türkisches Heer unter Omer Pascha die unabhängigen und unter russischem Schutze stehenden Montenegriner zu unterwerfen suchte (1853), mußte zwar die Pforte auf Oesterreichs Drohung vom Kriege ablassen und das Versprechen geben, die bosnischen Christen vor Bedrückungen zu wahren; bald aber riefen die Streitigkeiten über den Besuch der heiligen Stätten in Palästina einen furchtbaren Krieg hervor. Als nämlich die Pforte im Jahre 1852 allen christlichen Confessionen gleiche Rechte an den heiligen Stätten zuerkannte, sah Rußland darin eine Beeinträchtigung alter Vorrechte der griechischen Christen, forderte Gewährleistung derselben, so wie das Zugeständnis, die griechischen Christen gegen liebergriffe tür-fischer Beamten schützen zu dürfen. Die Pforte wies diesen Eingriff in ihre Unabhängigkeit zurück, bestätigte aber gleichzeitig allen Christen ihre Rechte. Daraus besetzte, gestützt aus einen alten Vertrag, ein russisches Heer die Moldau und Walachei, um die Türkei zur Nachgiebigkeit zu zwingen; aber trotz der Erklärung Rußlands, daß es nur zum Schutz der griechischen Kirche auftrete, tauchten doch bei den übrigen europäischen Mächten Besorgnisse auf, Rußland verberge unter diesem Vorwande Eroberungspläne gegen die Türkei, und es drohe dadurch dem Gleichgewichte Europas Gefahr. Im October 1853 begannen die Feindseligkeiten an der Donau, in denen die Türken höhere Tapferkeit bewiesen, als man von ihnen erwartet hatte; namentlich setzten sie sich bei Kalafat jenseits der Donau fest, das ihnen die Russen vergebens zu entreißen suchten, wogegen letztere die türkische Flotte bei Sinope im schwarzen Meere in Brand steckten (30. Nov. 1853). Da die Friedensvorfchläge der europäischen Mächte vergeblich waren, und die Russen nach ihrem Uebergang über die Donau ins türkische Reich selbst einfielen, so er-fotgte (27. März 1854) die Kriegserklärung Englands und Frankreichs an Rußland, wogegen Oesterreich und Preußen neutral blieben. Die Türken waren im Felde glücklich, die lange Belagerung Silistrias durch die Russen war erfolglos, und diese zogen sich nach ihrer Nieder-

3. Geschichte des Alterthums für Mittelschulen und zum Selbstunterricht - S. 170

1857 - Freiburg im Breisgau : Herder
170 Das heilige römische Reich deutscher Nation. das Haupt, da den Gebannten in der interdicierten Kirche kein Bischof krönen durfte. Mit den Tempelrittern war er in der feindseligsten Spannung; diese sollen selbst dem Sultan angezeigt haben, wenn der Kaiser mit kleinem Gefolge an den Jordan reiten werde, der Sultan aber habe den Fabricius gespielt; eben so gerieth Friedrich mit dem Pa- triarchen von Jerusalem in Streit; die Genuesen haßten ihn, weil er ihre Nebenbuhler, die Pisaner, begünstigte, und für ihn war niemand als die Ritter des Deutschordens und sein kleines Heer. Dies war der Kreuzzug Friedrichs; die heiligen Stätten waren wieder christlich, und dennoch ließen wenige dies als Verdienst des Kaisers gelten, denn er stieß durch seinen Vertrag mit Kamel gegen den Geist der Zeit an. Nämlich 1) der Kaiser erlaubte es, daß die Moslemin in der Moschee Omars ihren Gottesdienst halten durften (auch dem Moslemin ist Jeru- salem ein heiliger Ort); für die strengen Christen aber war die Dul- dung des Islams in Jerusalem ein Gräuel. 2) Der Kaiser hatte mit dem Sultan Friede geschlossen, daher verbot er es dem Patriarchen streng, mit französischem Gelde Söldner zu werben, wie dieser bereits angefangen hatte; ebensowenig durften die Tempelritter, deren Ordens- regel ihnen jeden Waffenstillstand mit den Ungläubigen verbot, die Feindseligkeiten erneuern und deßgleichen kriegslustige Pilger, deren ge- nug herbeikamen. Darum erschien der Friede des Kaisers unritterlich, unehrenhaft, selbst unchristlich, obwohl die Christen.mehr gewonnen hat- ten, als früher mit den furchtbarsten Anstrengungen und mit Aufopfe- rung von unzähligen Kriegern. Auch der Papst wollte den kaiserlichen Frieden nicht billigen; da der Herzog von Spoleto im Namen Friedrichs Ii. den Kirchenstaat angriff, war auf des Papstes Befehl Johann von Brienne, Friedrichs Schwie- gervater, der selbst Titularkönig von Jerusalem und darum mit jenem gänzlich zerfallen war, in Neapel eingefallen und hatte theils durch Waffen, theils durch Versprechungen viele Städte gewonnen. Friedrich eroberte aber nach seiner Ankunft das Verlorene schnell wieder, und da er dem Papste Friedensanträge machte und wiederum das Beste ver- sprach, schloßen beide den Frieden in San Germano 0230). Friedrich in Deutschland (1235). Des Kaisers Erstgeborner, Heinrich, welchen er den Deutschen als König zurückgelassen hatte, war völlig entartet. Er lebte mit rohen Jagdgesellen, mit Gauklern und Musikanten und hatte keinen Sinn für Staatsgeschäfte; ein solcher König war vielen Herren der rechte und sie wußten ihn zu benutzen. Zuerst brauchten sie ihn gegen die Städte; die fränkischen Kaiser hatten diese begünstigt, und obwohl Friedrich I.

4. Bd. 2 - S. 24

1838 - Freiburg im Breisgau : Herder
24 Erstes Kap. Geschichte der Perser. §. 7. Artarer.res Mnemon und Ochus. Unter Artarerres Ii. und Hi. (Mnemon und Ochns) gibt das Reich wieder einige Blicke der Macht von stch. Die Regierung Mnemon's (3579. 404 v. Ehr.), dessen Gaben gerühmt werden, trübten die Ranke der grausamen Pary satis, der Königin Mutter, die für den jüngeren Sohn, Cyru s, eine leidenschaftliche Vorliebe hegte. Cyrus, von dem unvorsichtigen Artarerres in der schon durch den Vater erhaltenen Würde eines Satrapen und Befehlshabers der Truppen in Kleinasten bestätigt, erhob die Fahne gefährlichen Auf- ruhrs, und drang mit einem starken Heere — dessen Kern in 13,000 Griechen unter dem Spartaner Ktearch us bestund — bis nach Cu- nara in Mesopotamien. Hier fand Cyrus im Schlachtgctümmel den Tod von des Bruders Hand. Sein Heer zerstäubte, oder ging zu Artarerres über; nur die Griechen (zehntausend zählte noch ihr Schlachthaufe) blieben unbesiegt, und kehrten, wiewohl ihre Feldherren durch Vcrrath gefallen, unter neugewählten Führern, worunter der vortrcssliche Fenophon, im Angesichte der persischen Myriaden, durch einen er- staunenswürdigen Zug ans dem Herzen des Perserreiches, mehrere hun- dert Meilen weit, durch feindseliges, meist unbekanntes Land, ohne Unterlaß mit allen Bedrängnissen der Natur und des Krieges kämpfend, nach dem Hellespont zurück. Diese Vorgänge erregten die Erbitterung beider Nationen auf's Nene. Mit Recht mochte sich Artarerres über die Hilfe beschweren, welche die Griechen seinem rebellischen Bruder geleistet; dagegen hat- ten diese ihre ermordeten Feldherren zu rächen, und wurden durch die Großthatcn der Zehntausende mit erhöhtem Selbstvertrauen er- füllt. Auch führten die Spartaner — damals die anführende Macht in Griechenland — den erneuten Krieg mit überlegener Stärke. Sie griffen das Perserreich an, und Dercyllidas, und nach ihm der große Agesilaus, machten in Kleinasien so schnelle Eroberungen, daß der Schrecken ihrer Waffen bis nach Susa drang. Die Wege nach Groß- asien waren durch Ten ophon's Rückzug den Griechen bekannter ge- worden; kein persisches Heer mochte ihrem Angriffe stehen, und viel- leicht würde Agesilaus schon jezt gethan haben, was zwei Men- schenalter später Alexander vollbrachte, hätte nicht für Artarerres die einheimische Zwietracht seiner Feinde gestritten. Der Spartaner Herrschaft war verhaßt in Griechenland und Hassenswerth; noch blu- teten alle Wunden, die sie den Athenern geschlagen; man sehnte sich nach der Gelegenheit, das Joch abzuschütteln, und die 50 Talente, die Artarerres zur Beförderung der Sache an die mißvergnügten Staaten ffandte, mochten zwar als Subsidie willkommen seyn; aber

5. Geschichte des Mittelalters - S. 188

1866 - Freiburg im Breisgau : Herder
188 Das heilige römische Reich deutscher Nation. sollten selbst dem Sultan angezeigt haben, wenn der Kaiser mit kleinem Gefolge an den Jordan reiten werde, der Sultan aber habe den Fabri- cius gespielt; ebenso gerieth Friedrich mit dem Patriarchen von Jeru- salem in Streit; die Genuesen haßten ihn, weil er ihre Nebenbuhler, die Pisaner, begünstigte, so daß für ihn niemand war als die Ritter des Deutschordens und sein kleines Heer. Dies Schicksal hatte der Kreuzzug Friedrichs; die heiligen Stätten waren wieder christlich, und dennoch ließen wenige dies als Verdienst des Kaisers gelten, denn er stieß durch seinen Vertrag mit Kamel gegen den Geist der Zeit an. Nämlich 1) der Kaiser erlaubt es, daß die Moslemin in der Moschee Omars ihren Gottesdienst halten durften (auch dem Moslemin ist Jeru- salem ein heiliger Ort), für die strengen Christen aber war die Duldung des Islam in Jerusalem ein Gräuel. 2) Der Kaiser hatte mit dem Sultan Friede geschlossen, daher verbot er es dem Patriarchen streng, mit dem französischen Gelde Söldner zu werben, wie dieser bereits an- gefangen hatte; ebensowenig durften die Tempelritter, deren Ordens- regel ihnen jeden Waffenstillstand mit den Ungläubigen verbot, die Feind- seligkeiten erneuern und deßgleichen kriegslustige Pilger, deren genug herbeikamen. Darum erschien der Friede des Kaisers unritterlich, un- ehrenhaft, selbst unchristlich, obwohl die Christen mehr gewonnen hatten als früher mit den furchtbarsten Anstrengungen und mit Aufopferung von unzähligen Kriegern. Friedensschluß des Kaisers und Papstes (1230). Auch der Papst wollte den kaiserlichen Frieden nicht billigen; da der Herzog von Spoleto im Namen Friedrichs ll den Kirchenstaat angriff, war auf des Papstes Befehl Johann von Brienne, Friedrichs Schwieger- vater, der selbst Titularkönig von Jerusalem und darum mit jenem gänzlich zerfallen war, in Neapel eingefallen und hatte theils durch Waffen, theils durch Versprechungen viele Städte gewonnen. Friedrich eroberte aber nach seiner Ankunft das Verlorne schnell wieder, und da er dem Papste Friedensanträge machte und wiederum das Beste versprach, schloßen beide den Frieden in San Germano (1230). Friedrich in Deutschland (1235). Die deutschen Dynastieen und der Kaiser gegen die Städte. Der Wormser Reichstag (1231). Des Kaisers Erstgeborner, Heinrich, welchen er den Deutschen als König zurückgelassen hatte, war völlig entartet. Er lebte mit rohen Jagdgesellen, mit Gauklern und Musikanten und hatte keinen Sinn für Staatsgeschäfte; ein solcher König war vielen Herren der rechte und ffe wußten ihn zu benutzen.

6. Geschichte des Mittelalters - S. 114

1866 - Freiburg im Breisgau : Herder
114 Das heilige römische Reich deutscher Nation. noch viel strengerer, der Todesstrafe auf die Beibehaltung von heiligen Bildern in Kirchen, auf öffentlichen Plätzen und selbst in Privathäusern setzte. Dagegen erhob stch Widerstand von Seite des Volks und der Geistlichen, die Päpste Gregor Ii. und Iii. verwiesen dem Kaiser seine Gewaltthätigkeit sehr strenge, indem sie ihm die katholische Lehre von der Verehrung der heiligen Bilder vorhielten; aber Leo antwortete, er sei Kaiser und Priester, und fuhr fort, seinen Willen mit Gewalt durch- zusetzen. Sein Sohn und Nachfolger, Konstantin Iii. Kopronymus (741—775), verfuhr noch gewaltsamer und ließ durch eine Synode willfähriger griechischer Bischöfe die Verehrung heiliger Bilder verur- theilen (eine rechtmäßige, durch Papst Adrian Ii. nach Nikäa berufene Synode bestätigte aber 787 aufs neue die kirchliche überlieferte An- schauung), doch damit beschwichtigte er die Widersetzlichkeit gegen die Bilderstürmerei (Ikonoklasie, Zkonomachie) keineswegs. In Rom em- pörte sich das Volk und verweigerte dem Kaiser förmlich den Gehorsam, so daß diese Stadt mit ihrem Gebiete thatsächlich einen unabhängigen Staat bildete; die Städte des Erarchats lehnten sich gleichfalls auf und wurden (752) eine leichte Eroberung der Longobarden, und dem griechi- schen Kaiser blieben lediglich seine Besitzungen in Unteritalien, welche er nur mit Mühe gegen die sicilischen Araber vertheidigte. Unter Konstan- tin Iv. Porphyrogennetus (der im Purpur geborene, wie die Griechen einen dem regierenden Kaiser geborenen Prinzen nannten), für den seine ränkevolle Mutter Irene herrschte, wurde 787 der Bilderstürmerei Ein- halt gethan, doch Irene wurde selbst 803 gestürzt, als sie gerade mit Karl dem Großen wegen eines Bündnisses der beiden Kaiserreiche unter- handelte. Ihr Nachfolger, Nikephorus (803—811), wurde 806 von dem Chalifen Harun al Radschid zu einem schimpflichen Frieden genöthigt und 811 von den Bulgaren in einer Schlacht besiegt und getödtet. Dieses türkische, mit Slaven stark gemischte Volk war um 680 vor den Awaren über die Donau geflüchtet und hatte sich zwischen diesem Strom und dem Hämus mit Bewilligung des griechischen Kaisers angesiedelt. Die Bulgaren geriethen jedoch bald mit ihm in Streitigkeiten, die lang- wierige und erbitterte Kriege zur Folge hatten; mehr als einmal erschie- nen sie vor Konstantinopel und dehnten ihre Herrschaft vorübergehend bis Mittelgriechenland aus, während sie nach der Vernichtung der Awaren durch Karl den Großen jenseits der Donau bis Oberpannonien vor- drangen, welche Eroberung sie wieder durch die Ungarn verloren. Von des Nikephorus Nachfolger, Leo V., dem Armenier, wurden sie blutig zurückgeworfen; dieser Bilderstürmer wurde 813 in der Kirche ermordet, aber auch sein Nachfolger, Michael Iii., der Stammler (820 bis 829), sowie Theophilus (829—842) waren Bilderstürmer, zu-

7. Das Mittelalter - S. 321

1884 - Mainz : Kirchheim
Leo der Jsaurier. Const. Kopronymus. Michael. 321 Leo der Jsaurier durch das Verbot der Bilderverehrung anregte und der von 726—842 gedauert hat. Vergebens suchten der Patriarch Germanus und Papst Gregor Ii. den Tyrannen eines bessern zu belehren. Vergebens schrieb der Hl. Johannes von Damaskus seine herrliche Apologie der Verehrung der Bilder. Auch die Unzufriedenheit des Volkes, welches seinem Unmut wiederholt Lust machte, konnten den Barbar von seinem ruchlosen Werke nicht abhalten. Unter seinen Nachfolgern dauerten die Streitigkeiten, welche mit heimlichen und offenen Waffen, durch List und Gewalt geführt wurden, fort. Der glanbens - und sittenlose Kaiser Constautiu Kopronymus zwang sogar die auf der Pseudosynode zu Constantinopel 754 versammelten griechischen Bischöfe die Verehrung der Bilder zu verbieten, ließ hierauf die Bilder und die Reliquien der Heiligen in das Meer werfen, die Klöster aufheben und in Kasernen umwandeln, und die Mönche, die sich seinem Willen nicht fugten, granfam verfolgen. Unter des Konstantins Nachfolger, Leo Iv., blieb das Verbot der Bilderverehrung in Kraft. Als aber nach ihm seine Gemahlin Irene zur Regierung kam (780—782), wurde durch die allgemeine Synode von Nicäa die Verehrung der Bilder wiederhergestellt, den erhobenen Einwänden gegenüber begründet und die Beschlüsse des Asterconcils von 754 verworfen. Nach der Entthronung der Kaiserin Irene regierten von 811—867 sieben Kaiser, unter deren Regierung der Bilderstreit aufs neue angefacht wurde. Erst als nach der Ermordung des Kaisers Michael Iii. mit Kaiser Basilius eine makedonische Familie die Herrschaft erlangte, kamen bessere Zeiten. Dieses makedonische Kaiserhaus, aus welchem mehrere tapfere und selbst gelehrte Herrscher hervorgingen, behauptete sich mit geringen Unterbrechungen beinahe 200 Jahre aus dem griechischen Throne, schlug die Araber, Magyaren, Bulgaren und andere Völker mit gewaltigem Arme zurück und verlieh dem byzantinischen Reiche Ansehen, Kraft und Festigkeit. Zur Zeit des deutschen Königs Heinrich Iv. erlosch das makedonische Kaiserhaus und Isaak Comueuus, aus einer italienischen Familie, wurde auf den byzantinischen Thron erhoben. Seine Nachkommen haben, mit kurzer Unterbrechung, bis zur Stiftung des lateinischen Kaisertums (1204) das Reich mit Kraft und Geschicklichkeit regiert *). Allein zu Ende des 12. Jahrhunderts 1) In diese Periode fällt die längst im Stillen vorbereitete Los-reißung der orientalischen Kirche von ihrem Haupt-und Mittelpunkte und zwar z. Z. als Isaak Comnenus griechischer Kaiser und Stephan Ix. Papst war (1054). Hoffmann, Weltgeschichte :c. Ii. 21

8. Viertehalb Jahrhunderte - S. 982

1856 - Freiburg im Breisgau : Herder
982 Die Zeit der siegreichen Revolution» Der Erzherzog Johann hatte in Friaul bei Sacile an der Livenza über den Vicekönig von Italien, und Erzherzog Ferdinand, der Sohn des Kaisers, bei Warschau über die Polen gesiegt. Dazn hatten sich die Tiroler, welche die bei Abtretung ihres Landes ihnen gewährleistete Verfassung doch eingebüßt, unter östreichischer Leitung in Masse gegen die ihnen verhaßte, von französischem Geiste erfüllte bairische Regierung erhoben. Der Erzherzog Johann mußte nach Deutschland berufen werden, der Erzherzog Ferdinand ward durch ein in Galizien eingerück- tes russisches Heer zurückgedrängt, und gegen die Tiroler wütheten die Baiern mit einer Grausamkeit, welche die Greuel des spanischen Krieges übertraf. Der Hauptschlag, der den Krieg beendete, erfolgte durch die Schlacht, die Napoleon mehrere Wochen nach der Schlacht bei Aspern bei Wagram auf dem Marchfelde dem Erzherzoge Karl lieferte. Nach beharrlichem Widerstande wichen die Oestreicher, da Erzherzog Johann, der inzwischen gegen den ihm nachrückenden Vicekönig ein Treffen bei Naab verloren hatte, nicht der Erwartung gemäß erscheinen konnte. Der Rückzug des geschlagenen Heeres ging nach Mähren, und bei Znaym wurde, als es eben zu einer neuen Schlacht kommen zu sollen schien, im Aufträge des Kaisers Franz ein Waffenstillstand mit Napoleon ge- schlossen. Oestreich mußte den Krieg endigen, ehe es durch gänzliche Erschöpfung die Hoffnung auf dereinstige Wiedererhebung verlor. Für Napoleon mag aber außer der Furcht vor einer Volkserhebung, von der er in Spanien und Tirol Beispiele gesehen, die Rücksicht auf Rußland eine schonende Behandlung empfohlen haben, da dieses bei dem Angriffe auf Galizien sich als ein nicht eifriger Bundesgenosse zeigte und aus einer zu weit gehenden Schwächung der östreichischen Monarchie Besorg- nisse für sich selbst schöpfen konnte. Der im Herbste des Jahres 1809 zu Schönbrunn geschlossene Friede entzog dem östreichischen Staate Salz- burg und das Jnnviertel nebst einem ostwärts daran stoßenden Bezirke zu Gunsten des ohnehin auf seine Kosten vergrößerten und neben ihm zum feindlichen Wächter aufgestellten Baierns. Westgalizien mit Krakau wurde zur Vergrößerung des Herzogthüms Warschau abgerissen, und selbst Rußland erhielt einen Theil, den östlichsten Bezirk von Ostgalizien, in welchem Tarnopol liegt. Außerdem aber legte der Sieger dem Be- siegten ein Opfer auf, durch welches er selbst im Südosten Europa's festen Fuß faßte. Er ließ sich die Gegenden an der oberen Drau, Ober- kärnthen mit seiner Hauptstadt Villach und alles am rechten Ufer der Sau bis zur Mündung der Unna gelegene Land, Krain und einen Theil Kroatiens, abtreten, womit er auf Kosten des Königreichs Italien den östlich vom Jsonzo gelegenen Theil der ehemals venetianischen Besitzun- gen nebst dem Gebiete der Republik Ragusa verband, so daß sich die jonischen Inseln als Fortsetzung daran anschloffen. Dieses Ganze, das

9. Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 438

1855 - Mainz : Kunze
436 Afrika — Aegypten. Zugleich ist er Oberkaufmann, so daß alle Produkte in seine Magazine müssen, woraus er sie um willkührliche Preise an die Verkäufer abläßt. Alle Webstühle in Flachs und Wolle sind sein, wozu er den rohen Stoff liefert und die Arbeiter bezahlt. Das Fabrikat müssen ihm die Handelsleute abnehmen, denen er so- wohl den Preis des Kaufs als Verkaufs bestimmt. Eben so willkührlich be- steuert er das Volk." — Andre dagegen urtheilen günstiger. Ihnen zufolge soll das Monopol, das der Pascha übt, grade für Aegypten eine Quelle des Wohl- standes sein, da es keinen Abnehmer der Landesprodukte gebe, der so sicher und gut bezahle als er. Das Gerücht von dein Elend und der Armuth der Fellahs sei ungegründet. Die Lebensbedürfnisse, Brot, Butter, Eier, Geflügel, Früchte seien im Ueberfluß vorhanden und wohlfeil, die Menschen froh und zufrieden bei Gesang und Tanz, und Sicherheit herrsche auf allen Landstraßen. Was der Pascha für den erweiterten Anbau von Oliven, Zuckerrohr, Indigo, und vor allen der Baumwolle gethan, die im vorigen Jahrhundert kaum für die Fellahs zur Deckung der Blöße ausgereicht, jetzt aber sogar in großer Masse ins Ausland gehe, sowie seine Bemühungen für Einführung europäischer Bildung, und für Herstellung einer Seemacht, das habe den Mehemed Ali in die Reihe der vor- züglichsten Herrscher gestellt; wenigstens könne man ihm das Lob unermüdeter Thätigkeit nicht versagen. Die Aufhebung und Vernichtung der anarchischen Mameluckengarde, die unter seinen Vorgängern keine geregelte Regierung zuließ, sei schon allein eine große Wohlthat für Aegypten, und daß er das Reisen euro- päischer Forscher nach Nubien, und weiter aufwärts, aufs bereitwilligste unter- stützt habe, müsse ihm von allen Freunden der Wissenschaft verdankt werden. Dies mag ganz richtig sein; dabei ist und bleibt aber Aegypten ein des- potisch regierter Staat, und wie in allen Despotieen des Orients, so hängt auch dort von den persönlichen Eigenschaften des Herrschers Sicherheit, Wohlstand, Bildung, ja das Leben der Bewohner ab. Ein unglücklicher Thronwechsel kann wieder umstürzen, was eben der Geist eines vorzüglichen Fürsten gebaut hat. Wo der Grund und Boden als Eigenthum eines Einzigen betrachtet wird, wo die Rechtsprechung nicht unabhängig ist von der Willkühr des Herrschers, wo der Unterthan nicht eben so gut Rechte wie Pflichten hat, und wo die Regierung nicht durch die Formen der Verfassung genöthigt ist, diese Rechte unangetastet zu lassen, da ist kein Volksglück dauerhaft. Aegypten besteht jetzt aus 5 Provinzen oder Mudirliks, die wieder in Mamurliks zerfallen, und jeder Mamur hat Nazirs oder Beamte kleinerer Kreise unter sich. Die ältere Eintheilnng war: Ober- und Mittel-Aegypten, oder das Thal, und Unterägypteu oder das Delta. 1) Das Thal, nur 3 bis 4 Stunden breit, zwischen den sogenannt arabi- schen Bergen (Dschebl Mokattam) und den libyschen. Beide sind niedrig und öde, in Oberägypten ans Sandstein, unterhalb Theben aus Kalkstein bestehend. In beide öffnen sich öde Seitenthäler und Schluchten; durch eins dieser Thäler geht der Weg von Kenneh nach Kossei r am rothen Meere. Die Menge blühen- der Städte, die es sonst besaß, hat es nicht mehr; die jetzigen sind unbedeutend, etwa mit Ausnahme von Siut (18000 E.) Girgeh und Kenneh. Wichtiger

10. Fünfzehn Jahrhunderte - S. 111

1855 - Freiburg im Breisgau : Herder
die Ostgothen und die Longobarden. 1 í 1 sich dem Heraklius und seinen Nachfolgern als ein Mittel, die Mono- Physiten mit den Rechtgläubigen zu vereinigen. Der Widerstand, welchen die Papste diesem Versuche leisten mußten, veranlaßte gegen sie ein Verfahren, aus welchem sich ergibt, welche Wohlthat es für die Kirche war, daß sie in der Folge der kaiserlichen Hoheit entzogen wurde. Heraklius' Enkel, Constantinus' Ii!. Sohn, Constans, ließ den Papst Martin, der sich dem widersinnigen Gebote, über die schwebende Frage zu schweigen, nicht fügen wollte, im Jahre 653 durch den Exar- chen gefangen nehmen und nach Constantinopel senden. Nachdem der- selbe dort schwere Mißhandlungen ertragen, ward er nach Taurien verbannt, wo er im Jahre 655 starb. Des Kaisers Sohn und Nach- folger, Constantinns Iv., Pogonatus genannt, suchte das Schisma, welches durch die Gewaltmaßregeln des Vaters in der Kirche eingetreten war, anfzuheben und es ward im Jahre 680 zu Constantinopel die sechste ökumenische Synode gehalten, welche die in einem Schreiben des - Papstes Agatho dargelegte Lehre als acht anerkannte, daß in Christo zwei Willen und zwei Wirkungsweisen ohne Theilung, ohne Verwand- lung und ohne Vermischung seien, und daß der menschliche Wille dem göttlichen nicht widerstrebe, sondern ihm folge. Ein neuer Versuch, den der Usurpator Philippikns Bardanes im Jahre 712 zu Gunsten der Monotheleten machte, erneuerte das Schisma und rief in Rom eine so große Widersetzlichkeit des Volkes hervor, daß der Gewalthaber nicht anerkannt wurde. Doch erlosch der Streit bald auch im Orient und nur im Libanon erhielt sich die monotheletische Lehre noch geraume Zeit unter den von den alten Phöniciern abstammenden Maroniten, die gegen Oströmer und Araber sich unabhängig behaupteten. 16. Hatten schon die bisherigen kirchlichen Streitigkeiten, bei welchen es sich um die schärfste Begriffsbestimmung handelte, den Orient gewaltig aufgeregt, so mußte es eine noch größere Erschütterung hervorbringen, als in Bezug auf äußerliches kirchliches Leben und sichtbare Gegenstände ein Kampf entbrannte. Eine Reihe von Thronstreitigkeiten im Anfänge des achten Jahrhunderts endete im Jahre 717 durch Thronbesteigung des tapfern Jsaurers Leo Iii., der in Kleinasien gegen die Araber glücklich gekämpft hatte und Constantinopel gegen ihre Flotten beschützte. Ihn hatte der Umgang mit Juden und Arabern, welche den religiösen Gebrauch von Bildern Christi und der Heiligen für Götzendienst hielten, zu dem Entschlüsse gebracht, diesen Gebrauch zu verbieten. Der Wider- stand, den er fand, trieb ihn zur äußersten Gewalt und die Bevölkerung theilte sich in eine Partei der Bilderverehrer und eine Partei der Bilderstürmer. Es entstanden Verfolgungen gegen diejenigen, welche nach kirchlicher Lehre in den Bildern ein angemessenes Mittel zur Erweckung der Andacht beibehalten wissen wollten und besonders wurden die Mönche
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TM Hauptwörter (200)200

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