Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Die Weltgeschichte - S. 127

1835 - Mainz : Kupferberg
Concil zu Kostnitz. Hussiten. 127 reich gefangen gehalten, und durch die deutschen Fürsten».C.t- wieder frei, die Beschwerden derselben nicht beachtend, abgesctzt. 8) Ruprecht von der Pfalz vermag weder in Italiener), noch in Deutschland Ruhe und Ordnung wieder herzustellcn, und nachdem durch das wegen der Kirchenspaltung gehaltene Co n eil der Cardin die zu Pisa sogar drei Päbste entstan-^09. den, stirbt er plötzlich. 9) S ieg m und von Ungarn, nach dem Tode seines 1410. Mitbewerbers Jobst von Mahren 1411 allgemein anerkannt, bewirkt durch seinen redlichen Eifer für die Kirche das große allgemeine Concil zu Kostnitz: Flucht des Pabstes1414. Johann's Xxiii. mit Hilfe des Herzogs Friedrichs von Oesterreich; daher dieser in der Rcichsacht und im Banne; Verlust seiner Lander — Eidgenossen. Johann vorgeladen, gefangen, abgesetzt. Gregor Xii. legt freiwillig sein Pouti- sicat nieder; aber Benedict Xiii. in Spanien weigert sich hartnäckig, wird nicht beachtet. Johann H u ß eifert zu Prag gleich dem Engländer Wiclef, gegen die Mißbräuche der Kirche — Ablaß; im Banne, nach Kostuitz geladen, soll er widerrufen, wird, des Geleitsbriefs von Siegmnnd ungeachtet, gefangen verbrannt; 1415. eben so im folgenden Jahre sein Schüler Hieronymus von Prag. Die Kirchenreform unterbleibt; Martin V. Pabst. Concordate der einzelnen Nationen; Siegmund getäuscht, ver- kauft die Mark Brandenburg an Friedrich Vi. von 1417. Hohenzollern, Burggraf von Nürnberg. Erbitterung der Hussiten in Böhmen; ihr Prediger Jakob von Mieß; Versammlungen auf dem Berge Tabor; blutige Unruhen in Prag unter dem blinden Johann Ziska.1419. Tod Wenzel's. Verwüstungen an Klöstern und Kirchen. Siegmund nicht anerkannt. Reichszüge gegen die Hussiten; Sieg derselben bei Teutschbrod. Verschiedene Parteien unter ihnen (die beiden Prokope); ihre verwüstenden Züge nach Schlesten, Mähren, Oesterreich, Baiern rc. Allgemeines Concil zu Basel*); Vergleich mit den1431. *) In demselben Jahre Hol wird Jeamie d’Arc, welche Orlean*

2. Die Weltgeschichte - S. 148

1835 - Mainz : Kupferberg
148 Leopold I. Karl Gustav. Frieden. n.f.y. Der Zwiespalt über die Jülichsche Erbfolge zwischen dem Pfalzgrafen Wolfgang von Neuburg und dem Churfürsten Friedrich Wilhelm von Brandenburg dauert noch fort, bis zu den Dergleichen zu Dorsten und Cleve 1665. 1653. Der zu Augsburg zum römischen Könige gewählte und zu Negensburg gekrönte Ferdinand Iv. stirbt schon im folgen- den Jahre zu Wien; daher Leopold Erbfolger in allen östcr- 1657. diebischen Staaten, und nach dem Tode seines Vaters Ferdi- nands Iii. deutscher Kaiser. 11) Leopold I. gegen die Erwartung Ludwigs Xiv. gewählt und gekrönt, verbindet sich mit dem bedrängten König Casimir von Polen, mit dem Cburfürsten von Brandenburg und mit Dänemark gegen den in Polen eingefallenen Karl Gustav von Schweden; dieser dringt über die gefrorenen Belte vor 1658. Kopenhagen, — Frieden zu Roskild; Rheinische Allianz. Der Cbnrfnrst von Brandenburg mit Monteencnli schlägt die Schweden in Holstein rc. Karl Gustav stirbt, nachdem er 1660.Friedrichshall vergebens angegriffen. Sein Sohn Karl Xi. schließt zu Oliva mit Polen und dessen Bundesgenossen*), und zu Kopenhagen mit Dänemark Frieden**); kurz zuvor auch der pyrenäische Frieden zwischen Ludwig Xiv. und England auf der einen, und Philipp Iv. von Spanien ans der andern Seite ***). *) Pelen trat in dem Frieden zu Oliva an Schweden Liestand und seine Ansprüche auf Esthland und Oesel ab, und der Churfürst von Brandenburg erhielt von beiden Machten seinen 1657 mit Polen geschlos- senen Vertrag zu Welan, wornach ihm die Souveränetat über das Her- zogthum Preussen zuerkannt worden, bestätigt, wie dieß auch schon 1656 im Vertrage zu Labiau von Karl Gustav geschehen war. Der Frieden zu Kopenhagen bestätigte den vorhergegangenen zu Roskild soweit, daß Dänemark Halland, Schonen, Blekingen und Bahus abtreten mußte. Der Krieg war schon unter Ludwig Xiii. im Jahre 1628 gegen Spanien (Philipp Iv.) begonnen und mit Unterbrechungen fort- geführt worden; im Jahre 1655 schloß sich England unter Cromwell's Protectorat an Ludwig Xiv. gegen Spanien an, welches zugleich seit 1640 mit Portugal im Kriege begriffen war. Wiederholt-geschlagen.

3. Die Weltgeschichte - S. 150

1835 - Mainz : Kupferberg
150 Frieden zu Nimwegen. Reunioiiskaminern. n.c.g.fürst die unter Wrang el in seine Mark eingebrochenen 1675. Schweden bei Fehr bell in aufreibt, bei Sasbach (Oppen- heim) seinen Tod, und seine Armee wird bei Altenheim ge- schlagen. — Die Schweden verlieren durch den mit dem Chur- fürst verbundenen König Christian V. von Dänemark immer 1676. mehr Besitzungen, wahrend Ruyter in der Schlacht bei Messina fällt. In den Niederlanden siegen die Franzosen (der Marschall von Luremburg), und treiben im Breisgau und den Saar- gegenden ihre Verwüstungen. Endlich, nach wiederholten 1678. Unterhandlungen, Frieden zu Nimwegen mit Holland, welches nichts verliert, dann ‘ mit Spanien (verliert die 1679. Fr«-mche Comte und zwölf niederländische Festungen), mit dem Kaiser und Reiche (tritt Freiburg gegen Philippsburg ab); und zwischen Frankreich, Schweden und dem Churfürstcn zu 8t. Germain en Faye (er behält nur seine Eroberungen auf der rechten Oder) rc. Ludwig, der schon 1673 die zehn Reichsstädte im Elsaß 1680. sich unterworfen, errichtet Reunionskammern zu Metz, Breisach, Tom-Hai und Besançon, nimmt Straßburg und Luremburg, während der Kaiser von den Türken bedroht wird. Die unter dem Grafen Emmerich von Tökeli empörten Ungarn unterwerfen sich den Türken (Muhamed Iv.), und diese, von den Franzosen aufgereizt, dringen unter dem Groß- 1683.wessir Cara Mustapha gegen Wien hin (Rüdiger von Stahremberg in der belagerten Stadt), werden aber von dem Könige von Polen Sobieöki und dem Herzoge Karl V. von Lothringen mit Reichstruppen zurückgeschlagcn; später 1687 ihre Niederlage bei Mohacz; Ungarn — österreichisches Erbreich, Joseph als Erbkönig gekrönt. 1685. Aufhebung des Edikts von Nantes durch Ludwig; Verfolgung der Protestanten in Frankreich (Dragoner-Bekeh- rungen). Auswanderungen der Rcfugies, besonders nach Brandenburg zu dem großen Churfürstcn. 1688. 3) Abermals gegen den Kaiser und das Reich, 1688 bis 1697, Frieden zu Ryswick. Nach den empö- renden Grausamkeiten der Franzosen (Louvois) in Franken,

4. Die Weltgeschichte - S. 166

1835 - Mainz : Kupferberg
166 Französische Re volutions kriege. Kosziu Sko. n.c.g.mit Belgien frei werden, zu den Oesterreichern. Uebcrall die Verbündeten im Vortheile, und im Innern Frankreichs die Vendee, Bretagne (Wimpfen), Toulon, Marseille und Lyon gegen den Convent im Aufruhr. Daher durch die Jakobiner die Sch recken s regi e run g ; allgemeines Aufgebot in Masse; ganz Frankreich ein Feld - und Waffenlagcr unter Carnot. Darauf Siege der Franzosen gegen die im Innern Empörten unter gräßlicher Rache; eben so in Belgien durch Iiouchard und Jourdan, am Oberrhein durch Pickegru und Iiocle j indessen sättigt sich die Revolution durch ihre Blntgerichte 1794. überall in Frankreich; ihre Häupter stürzen sich selbst; Ende des Terrorismus. In den Niederlanden siegt Pickegru bei Tournal, und 1795. ^onrdan bei Fleums; Holland wird erobert — batavische Republik, verbunden mit Frankreich. Am Oberrhein müssen die Preussen, nach ihrem Siege bei Kaiserslautern, weichen,— Frieden zu Basel zwischen Preussen und Frank- reich (das nördliche Deutschland neutral), etwas später mit Spanien ( St. Domingo an Frankreich ) *). *) Um dieselbe Zeit blutige Auftritte in Pvlen: »ach dem russisch» türkischen Kriege ( 1787—1792) suchte Katharina Ii. ihren Einfluß in Polen durch eine Conföderatiou der unzufriedenen Polen zu Targowih geltend zu machen; eine russische Armee dringt ein; die Polen unter Thaddäus Kosziusko müssen weichen. Auch eine preussische Armee, mit Katharina einverstanden, rückt unter Möllendorf 1793 in Polen ein, und bald darauf erfolgt die zweite Theilung Polens. Aber die Erbitterung der Polen bricht schon 1794 aus. Kosziusko Ober- feldherr. Die Russen aus Warschau vertrieben, vereinen sich mit den unter ihrem König eindringenden Preussen. Sieg der Verbündeten bei Raffka. Warschau vergebens belagert. Auch Oesterreich schickt eine Armee. Kosziusko bei Maciejowiee von den Russen unter Fersen geschlagen und gefangen. Suwarvv erstürmt Prag a; Warschau kapi- tulirt, — dritte Theilung Polens 1795; der König Poniatowsky legt seine Würde nieder (Rußland gewinnt 2000 Quadratmeilen, Preus- fen 990 Quadratmeilen und Oesterreich 834 Quadratmeilen). Katharina stirbt im folgenden Jahre; ihr folgt ihr Sohn Paul I (1796—1801). Auch Friedrich Wilhelm Ii. von Preussen stirbt im November 1797, und ihm folgt sein Sohn Friedrich Wilhelm Hl

5. Leitfaden für den Geschichts-Unterricht in Mittelschulen und den unteren Klassen höherer Lehranstalten - S. 71

1879 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
4. Die Gallier in Rom. 71 Gallier der Stadt zu, ihre Schaaren bedeckten gleich Heuschrecken-schwärmen die Felder, ihr wildes Gehens erfüllte die Lüfte, und die Landleute flohen entsetzt in die festen Städte. Am Bache Allia,390 drei Meilen von Rom, trat ihnen das römische Heer entgegen. Es erlitt eine furchtbare Niederlage, und in wilder Flucht suchten sich die zerstreuten Haufen nach dein öden Veji zu retten. Rom war wehrlos und die Bewohner verließen mit ihrer besten Habe die Stadt, nur eine schwache Besatzung auf der Burg zurücklassend. Nur achtzig der angesehensten Greise wollten bcu Untergang der Vaterstadt nicht überleben und blieben zurück. Sie wurden von den eindringenden Barbaren erschlagen, worauf diese die Stadt au allen Ecken anzündeten. Jetzt versuchten die Gallier auch das Capitol zu erstürmen, aber vergebens. Einmal in der Nacht war es ihnen fast gelungen, sich desselben durch einen Ueberfall zu bemächtigen. Schon hatten die Gallier die Spitze des Felsens erreicht. Da erhoben die Gänse, welche im Heiligthnme der Juno zu Ehren der Göttin unterhalten wurden, ein lautes Geschnatter; der tapfere Marcus Manlius erwachte, eilte herbei und stieß den ersten Gallier hinab, dessen Fall die Nachfolgenden mit in die Tiefe riß. Nun beschlossen die Gallier die Besatzung durch Mangel zur Uebergabe zu zwingen. Bald stieg die Noth auf der Burg so hoch, daß das Leder der Schilde und Sohlen verzehrt wurde. Aber auch die Belagerer hatten iu der verödeten und ausgeplünderten Gegend vom Hunger zu leiden. So waren beide Theile zu einem Vertrage geneigt, und gegen Zahlung einer Summe vou 1000 Pfund Goldes willigte der gallische Heerkönig in den Abzug. Beim Abwägen des Lösegeldes wendeten die Feinde falsches Gewicht an. Die Römer beschwerten sich, aber Brennns cntgegnete trotzig: „Wehe den Besiegten!" und warf auch noch sein Schwert in die Wagschale. Der Sturm der Zerstörung hatte sich ausgetobt, und die Bevölkerung kehrte vou allen Seiten zurück. Aber ein trauriges Bild der Verwüstung bot sich den Heimkehrenden dar. Viele machten darum den Vorschlag, die öde Brandstätte zu verlassen und nach dem leeren Veji überzusiedeln. Doch Camillus, der aus der Verbannung zurückgerufen und zum Dictator ernannt worden war, widersetzte sich dem Vorschlage und bestand darauf, nicht feigherzig den ruhmreichen und geweihten Boden des Vaterlandes auszugeben. Und als sich die Stadt nach Jahresfrist wieder aus der Asche erhoben hatte, war das Volk dem Camillus dankbar, es an die alte Hcimath gefesselt zu haben, und es pries ihn als „zweiten Gründer Roms". Dem Retter des Capitols dagegen, Manlins, wurde von seiner Vaterstadt mit Undank gelohnt. Weil er sich der gedrückten Plebejer annahm, beschuldigten ihn seine Standesgenossen des Strebeus nach der königlichen Gewalt und verurteilten ihn zum Tooe, worauf er von demselben Felsen herab-

6. Leitfaden für den Geschichts-Unterricht in Mittelschulen und den unteren Klassen höherer Lehranstalten - S. 302

1879 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
302 Vi. Friedrich bcr Große und der siebenjährige Kr'ieg. Nov., Die Preußen hatten eben noch auf den Hügeln von Roßbach in aller Ruhe ihr Mittagsessen gekocht. Plötzlich wurden die Zelte abgebrochen, die Geschütze aufgefahren, und binnen einer halben Stunde stand die Armee in Schlachtordnung. Verheerend schlugen die Geschosse in die Reihen der feinde ein, die Infanterie ging mit dem Bajounet vor, und der General Scidlitz, der die Gegner umgangen, warf sich mit seiner leichten Reiterei so ungestüm auf die französische, daß diese wild auseinander stob. Die Franzosen kamen vor Ueberraschung gar nicht zu sich selber. Sobald sie es uur versuchten, sich zu ordnen, wurden sie auch schon wieder zersprengt; rückte eine ihrer Colonnen heran, so bedurfte es nur weniger Minuten, und sie war zurückgeworfen. Nach Verlauf vou zwei Stunden war das Schlachtfeld vom Feinde geräumt. Die Reichsarmee („Reißausarmee") hatte schon nach den ersten Schüssen die Flucht ergriffen. Viele warfen ihre Gewehre, Tornister, kurz Alles weg, was sie nur irgendwie am Laufen hätte hindern können; meilenweit war der Weg, den die Fliehenden genommen, mit Waffen und Montirungsstücken bedeckt; schaareuweise wurden die Franzosen und Reichstruppen, oft von einzelnen preußischen Reitern, gefangen genommen. Es war eine lustige Schlacht und ein leichter, aber herrlicher Sieg. 2000 todte und verwundete Feinde lagen auf dem Schlachtfelde, 7000 wurden zu Gefangenen gemacht, eine Menge Geschütze, Fahnen und Gepäck erbeutet. Die Preußen, von denen übrigens kaum die Hälfte der Infanterie ins Feuer gekommen war, verloren nur einige Hundert Mann. — Der Tag von Roßbach war etit Ehrentag für die ganze deutsche Nation. War es ja doch ein deutscher Fürst, der die übermüthigen und verhaßten Franzosen zum Lande hinausgetrieben. In England wurde Preußens Heldenkönig fast vergöttert. Mau hob die Convention von Kloster Zeven wieder auf, rüstete eiu neues Heer und bat Friedrich um einen Befehlshaber für dasselbe. Dieser ernannte dazu den Herzog Ferdinand von Braunschweig. Ohne sich mit der Verfolgung der Franzosen aufzuhalten, trat Friedrich den Marsch nach Schlesien an. Die wenigen Truppen, die er unter dem Herzoge von Bevern dort zurückgelassen, waren von Daun bei Breslau (am 22. November) geschlagen worden, woraus eiu großer Theil des Landes in die Hände des Feindes siel. Wollte Friedrich Schlesien nicht gänzlich den Oestreich ent überlassen, die Provinz, um deren Besitz ja der Krieg geführt wurde, so mußte er eilen. Er war auch wirklich entschlossen, die Gegner anzugreifen, wo er sie nur fände, „und wäre es hoch auf Dec.i dem Zobten". Bei Leuthen (unweit Breslau) traf er mit seinen 33000 Mann auf den 80000 Mann starken Feind. Dieser hatte bis vor Kurzem eine ziemlich feste Stellung irnte gehabt, sie aber wieder verlassen, da er es unter seiner Würde hielt, dem kleinen preußischen Heere gegenüber, das man spottweise nur die „Potsdamer

7. Leitfaden für den Geschichts-Unterricht in Mittelschulen und den unteren Klassen höherer Lehranstalten - S. 314

1879 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
314 Vii. Tie französische Republik und das Kaiserreich. reichlich entschädigt; aber sein Verfahren war hier nicht ehrenvoller als dort. Es hatte Polen seinen Schutz zugesagt, für den Fall, daß dieses seine Verfassung ändern, dem Volke größere Freiheiten bewilligen und das Wahlreich in eine erbliche Monarchie umwandeln wolle. Ruß land, das bei einer Befestigung der innern Verhältnisse des Nachbarlandes seinen Einfluß auf dasselbe zu verlieren fürchtete, erhob Einspruch und ließ einen Theil Polens durch seine Truppen besetzen. In zwei Kriege zu gleicher Zeit konnte und wollte sich Preußen nicht einlassen. Um aber doch gegen Rußland nicht allzu sehr im Nachtheil zu sein, vereinigte 1793] es sich mit diesem zu einer zweiten Theilung Polens, in welcher ihm Südpreußen (die Gebiete von Posen und Kalisch) nebst Thorn und Danzig zugestanden wurde. Diese ueue Gewaltthat rief unter den Polen eine dumpfe Gähruug und endlich einen offenen Aufstaud hervor. Der edle Kosziusko, der schon in Amerika unter der Fahne der Freiheit gekämpft, bewaffnete sein Volk mit Sensen, um das Vaterland von den Fremden zu befreien. Aber er war der Macht der Gegner, denen sich diesmal auch Oestreich angeschlossen, nicht gewachsen. Bei Maeiejow iee wurde er von dem russischen Feldherrn Suwa-row geschlagen und gefangen genommen. Mit dem Rufe „Finis Poloniae!“ („Poleus Ende!") sank er verwundet vom Pferde. Seine Ahnung sollte nur zu bald zur Wahrheit werden. Nach blutiger Erstürmung der Vorstadt Praga wurde Warschau genommen, der schwache König Stanislaus Poniatowsky zur 1795] Abdankung gezwungen und hierauf die dritte Theilung Polens vollzogen. Preußen erhielt darin alles Land bis zur Weichsel mit der Hauptstadt Warschau. Nach dem Baseler Frieden setzten Oestreich und England den Krieg gegen Frankreich allein fort, da auch die übrigen Staaten von der Eoalition zurückgetreten waren. In zwei Heeren i?96drangen die Franzosen über den Rhein vor. Jonrdan fiel in Franken, Moreau in Schwaben ein. Da griff der Erzherzog Karl den Ersteren bei Amberg an, brachte ihm eine vollständige Niederlage bei und trieb die Feinde in wilder Flucht dem Rheine zu. Dadurch sah sich auch Moreau, der bereits Bai er u erobert hatte, und nun Gefahr lief, von den Oestreich ent abgeschnitten zu werden, zum Rückzüge genöthigt, den er in der meisterhaftesten Weise durch die Pässe des Schwarzwaldes bewerkstelligte. Süddeutschland war befreit; aber der Vortheil, den man hier - errungen, wurde durch die in Italien erlittenen Verluste bei Weitem aufgewogen. Dort führte deu Oberbefehl über das französische Heer der junge, erst 27jährige Napoleon Bonaparte. Geboren am 15. August 1769 zu Ajaecio auf Korsika als Sohn eines unbemittelten Edelmannes, kam er später durch Vermittelung einflußreicher Gönner auf die Kriegsschule zu Brunne und war

8. Leitfaden für den Geschichts-Unterricht in Mittelschulen und den unteren Klassen höherer Lehranstalten - S. 173

1879 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
2. Friedrich Barbarossa. 173 seiner durch Seuchen geschwächten Truppen gebot ihm die Heimkehr. Im Etschthale hatte sich eine Schaar Veroneser in eine fast unzugängliche Felsenburg geworfen, um das Heer durch herabgeworfene Felsstücke am Durchzug zu Hinbern. Da erstieg der Pfalzgraf Otto von Wittelsbach mit 200 Leichtbewaffneten die hinter bcr Burg steil aufsteigende Bergwand, eroberte die Feste und hieb die Besatzung nieder. Auch in Deutschland übte Fricbnch seilt Herrscheramt mit . Nachbruck und Würde. Viele Ritter, die kein edleres Ziel für ihre Thatenlust finden konnten, lebten zu jener Zeit vom Stehgreife, b. H. sie überfielen von ihren festen Schlössern aus die durchziehenden Kaufleute, beraubten sie ihrer Wagenladungen oder nahmen sie gefangen, um sie nur gegen ein hohes Lösegeld freizulassen. Friedrich trat dem Unfug aufs Strengste entgegen und zerstörte eine Menge Ranbburgen am Rhein. Dann zog er gegen die Polen, führte sie zur Lehnspflicht zurück und verlieh dem Böhmenherzog Wladislav, der ihm babei Hülfe geleistet, die Königs würde. In demselben Jahre ließ er sich von den Großen Burgunds, das ihm als Erbe seiner zweiten Gemahlin Beatrix zugefallen war, zu Besannen huldigen. Es war eine Zeit desii57 Glanzes und der Macht für das Reich und seinen Herrscher. Die geistlichen und weltlichen Fürsten wetteiferten in Dienstbeflissenheit gegen einen Kaiser, der durch Kraft und Weisheit unter allen Zeitgenossen hervorragte, und die Gesanbten der meisten Beherrscher Europa's brachten ihm ihre Huldigungen dar. In Italien allein wurde das kaiserliche Ansehn offen verspottet. Nach Friedrichs Abzüge hatten die Mailänder eine der von ihm zerstörten Städte (Tortona) wieder aufgebaut und das dem Kaiser ergebene Lobi der Erbe gleich gemacht. Da zog Fnebnch zum zweiten Meile über die Alpen, schloß die trotzigeu58 Stadt aufs Engste ein und zwang sie nach vierwöchentlicher Belagerung zur Ergebung. Mailand mußte sich der kaiserlichen Hoheit unterwerfen, einen kaiserlichen Podesta (Gewaltboten) in seine Mauern aufnehmen und zum Unterpfand der Treue Geiseln stellen. Hierauf hielt Friedrich abermals einen Reichstag auf bcn roncctlifcheu Felbern ab, auf welchem er durch die berühmtesten Rechtsgclchrtcn Italiens und die Abgeordneten von 14 Städten die kaiserlichen Rechte feststellen ließ. Die Mailänder vermochten den Verlust ihrer Freiheit nicht zu verschmerzen. Sie vertrieben den kaiserlichen Podesta und weigerten sich, die festgesetzten Steuern zu zahlen. Da rückte Friedrich zum zweiten Male vor Mailand und schwur, die Krone nicht wieder aufzusetzen, bis die widerspenstige Stadt gedetmit^igt sei. Länger als ein Jahr dauerte der Kampf, der von beiden Seiten mit der größten Erbitterung und Grausamkeit geführt wurde. Endlich erschienen die Häupter der Stadt im deutschen

9. Leitfaden für den Geschichts-Unterricht in Mittelschulen und den unteren Klassen höherer Lehranstalten - S. 181

1879 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
3. Friedrich It. 181 Haupt empor, Abfall folgte auf Abfall, und das mächtige Venedig trat an die Spitze des Bundes. Auch Papst Gregor stellte sich auf Seite der Lombarden; und als Friedrich seinem außer der Ehe aebornen Sohne, dem schonen, blondgelockten Enzio, das Königreich Sardinien verlieh, auf welches der römische Stuhl Ansprüche machte, da traf ihn zum zweiten Male der Bann. Wieder erging sich der Papst in maßlosen Schmähungen gegeu den Kaiser. Er beschuldigte ihn der gröbsten Verbrechen, nannte ihn einen Ketzer und h cimlich en Muh amm ed au er und behauptete, Friedrich habe Moses, Christus und Muhammed als die drei großen Betrüger bezeichnet. Friedrich antwortete in gleich heftiger Weise und versicherte in einem Schreiben an die Fürsten Europa's, daß er den rechten christlichen Glauben besäße und dies vor einem allgemeinen Concil darzuthuu bereit sei. Dann fiel er in den Kirchenstaat ein, gewann eine Stadt nach der andern und bedrohte Rom. Da berief Gregor eine Kirchenversammluug, um durch dieselbe den Streit mit dem Kaiser entscheiden zu lassen. Friedrich hatte selbst eine solche gewünscht und sich im Voraus ihrem Urtheile unterworfen. Als er aber sah, daß nur seine heftigsten Gegner dazu eingeladen wurden, erklärte er die Versammlung für ungültig, und sein Sohn Enzio nahm mit einer Flotte mehr als hundert der übers Meer ziehenden Bischöfe gefangen. Kummer und Sorge warfen den Papst aufs Krankenbett, aus dem ein Todtenbett für den fast 100jährigen Greis wurde. Während der Kaiser tu Italien kämpfte, wurde das nordöstliche Deutschland durch einen. Einfall der Tartarcn (Mongolen) heimgesucht. Nachdem sie unter dem gewaltigen Dschingischan ein ungeheures Reich gegründet, später auch Rußland erobert hatten, drang dessen Enkel Batn mit einem zahlreichen Heere durch Polen in Schlesien ein, die Felder verheerend, Städte und Dörfer niederbrennend und die Einwohner mordend oder als Sclaven mit hinweg schleppend. Da stellte sich ihnen Herzog Heinrich von Liegiütz mit einem ans Schlesiern und Ordensrittern aus Preußen gemischten Heere bei Wahlstatt entgegen. Zwei Tage lang hielt [1241 die wackere Schaar gegen den sechsfach überlegenen Feind Stand, bis sie samt ihrem heldenmütigen Führer der Uebermacht erlag. Doch die Tartaren hatten Respekt vor deutscher Tapferkeit bekommen und setzten ihren Zug nicht weiter fort, sondern wandten sich nach Mähren und Ungarn. An Gregors Nachfolger Jnnoccnz Iv. bekam Friedrich einen noch weit heftigeren Gegner, als selbst jener es war. Um zur Demüthigung des Kaisers freie Hand zu bekommen, verließ Innocenz Rom und nahm feinen Sitz zu Lyon in Frankreich. Dorthin berief er eine Kirchenverfarnrnlung, welche über die angeblichen Verbrechen des Kaisers zu Gericht sitzen sollte. Friedrich, welcher ahnen mochte, was man im Werke habe, sandte seinen treuen Freund

10. Leitfaden für den Geschichts-Unterricht in Mittelschulen und den unteren Klassen höherer Lehranstalten - S. 298

1879 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
298 Vi. Friedrich der Große und der siebenjährige Krieg. sehen. Es war klar, schritt Maria Theresia aus ihrer Siegesbahn fort, so nahm sie ihm auch Schlesien wieder ab. Er verbündete sich daher mit Karl Vii. und begann mit 80000 Mann soge- 1744—1745] nannter „kaiserlicher Hülfstruppen" den zweiten schle-sischen Krieg. Im Spätsommer 1744 rückte er in Böhmen ein, mußte sich aber vor Karl vou Lothringen nach Schlesien zurückziehen, das zum Theil von Oestreichern erobert wurde. Da griff der König am Morgen des 4. Juni 1745 die Feinde bei Hohenfriedberg (zwischen Weistritz und Katzbach) an und erfocht in wenigen Stunden einen glänzenden Sieg. Der Herzog von Lothringen ging nach Böhmen zurück, Friedrich folgte ihm und schlug ihn am 30. September abermals bei Sorr. Jetzt ging auch Leopold von Dessau, der bisher beobachtend bei Halle gestanden, zum Angriff über. Bei Keffelsdorf (unweit Dresden), wo die mit Oestreich verbündeten Sachsen eine sehr feste Stellung iuue hatten, kam es am 15. December zur Schlacht. Unter den Klängen des „Dessauer Marsches" drangen die wackern preußischen Grenadiere durch Eis und Schnee ans die Feinde ein und zwangen sie nach hartem Ringen zur Flucht. Zehn Tage später erfolgte der Abschluß des Dresdener Friedens, der den König im Besitze Schlesiens bestätigte. Friedrichs Siege hatten es dem Kaiser ermöglicht, in seine Hauptstadt zurückzukehren, doch nur um dort zu sterben. Sein Nachfolger im Knrfürstenthnme, Maximilian Joseph, beeilte sich, den Frieden zu Füssen zu schließen, worin er gegen Herausgabe Baierns auf die östreichische Erbschaft verzichtete. Noch in demselben Jahre wurde Maria Theresia's Gemahl, 1745—1765] Franz I., zum Kaiser gewählt und auch vou Preußen anerkannt. Frankreich führte den Kampf allein fort, mußte aber doch endlich im Frieden zu Aachen feine besonders in den Niederlanden gemachten Eroberungen wieder zurückgeben. 3. Der siebenjährige Krieg. Lowosih, Prag und Kollin. Maria Theresia konnte den Verlust Schlesiens nicht verschmerzen. Aber von dem Augenblicke an, wo sie die herrliche Provinz verloren, dachte sie auch daran, wie sie dieselbe wiedergewinnen möchte. Sie trat daher im Geheimen in ein Bündniß mit Rußland, dessen Kaiserin Elisabeth sich durch beißende Spottreden Friedrichs beleidigt fühlte, mit Frankreich, wo die berüchtigte Marquise Pompadour den schwachen Ludwig Xv. vollständig beherrschte, mit Sachsen, dessen Minister Graf Brühl ein persönlicher Feind des Königs war, und mit Schweden, das bei der beabsichtigten Zerstückelung Preußens nicht leer ausgehen wollte. Denn nichts Geringeres als eine solche hatte man im Sinne; der rasch emporgewachsene Staat sollte wieder zu einem Kurfürsten-
   bis 10 von 174 weiter»  »»
174 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 174 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 203
1 33
2 73
3 33
4 278
5 232
6 110
7 642
8 47
9 54
10 409
11 67
12 177
13 26
14 7
15 410
16 138
17 65
18 93
19 802
20 10
21 140
22 66
23 21
24 122
25 123
26 85
27 154
28 157
29 267
30 184
31 431
32 24
33 47
34 420
35 199
36 61
37 560
38 167
39 109
40 44
41 118
42 953
43 30
44 57
45 199
46 414
47 72
48 36
49 173

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 26
1 172
2 20
3 49
4 107
5 17
6 27
7 108
8 72
9 267
10 102
11 57
12 22
13 26
14 1
15 30
16 333
17 655
18 202
19 318
20 83
21 82
22 1
23 573
24 7
25 23
26 41
27 6
28 61
29 100
30 5
31 1
32 18
33 7
34 334
35 22
36 58
37 150
38 103
39 50
40 23
41 96
42 17
43 79
44 35
45 78
46 17
47 7
48 156
49 35
50 40
51 60
52 22
53 7
54 184
55 12
56 38
57 21
58 57
59 218
60 34
61 81
62 15
63 2
64 11
65 29
66 11
67 167
68 120
69 72
70 149
71 63
72 90
73 72
74 77
75 49
76 203
77 164
78 375
79 20
80 39
81 3
82 184
83 58
84 8
85 565
86 251
87 56
88 20
89 11
90 62
91 56
92 255
93 38
94 173
95 105
96 94
97 172
98 356
99 19

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 9
1 2
2 1
3 1
4 4
5 1
6 7
7 2
8 0
9 19
10 0
11 2
12 11
13 0
14 0
15 0
16 8
17 0
18 3
19 5
20 1
21 1
22 0
23 0
24 0
25 1
26 13
27 0
28 0
29 0
30 19
31 1
32 0
33 2
34 5
35 0
36 0
37 0
38 0
39 6
40 2
41 0
42 0
43 2
44 15
45 0
46 3
47 0
48 1
49 0
50 8
51 0
52 0
53 0
54 5
55 24
56 0
57 4
58 1
59 20
60 0
61 2
62 1
63 0
64 2
65 3
66 0
67 0
68 5
69 0
70 2
71 2
72 0
73 3
74 0
75 3
76 0
77 7
78 11
79 23
80 11
81 17
82 0
83 0
84 0
85 0
86 0
87 15
88 27
89 1
90 1
91 0
92 0
93 2
94 0
95 3
96 4
97 9
98 1
99 0
100 8
101 2
102 3
103 12
104 0
105 2
106 0
107 2
108 0
109 0
110 0
111 0
112 4
113 5
114 2
115 0
116 1
117 1
118 5
119 5
120 0
121 24
122 5
123 0
124 4
125 0
126 3
127 2
128 1
129 3
130 1
131 3
132 4
133 3
134 2
135 8
136 5
137 0
138 1
139 2
140 17
141 1
142 13
143 21
144 20
145 5
146 2
147 2
148 2
149 0
150 20
151 2
152 5
153 11
154 0
155 6
156 12
157 5
158 14
159 4
160 1
161 1
162 0
163 0
164 0
165 0
166 1
167 1
168 0
169 9
170 6
171 9
172 0
173 2
174 1
175 2
176 13
177 19
178 0
179 2
180 0
181 1
182 18
183 1
184 1
185 0
186 1
187 0
188 4
189 0
190 0
191 5
192 0
193 0
194 0
195 0
196 1
197 25
198 22
199 1