166 Französische Re volutions kriege. Kosziu Sko.
n.c.g.mit Belgien frei werden, zu den Oesterreichern. Uebcrall die
Verbündeten im Vortheile, und im Innern Frankreichs die
Vendee, Bretagne (Wimpfen), Toulon, Marseille und Lyon
gegen den Convent im Aufruhr. Daher durch die Jakobiner
die Sch recken s regi e run g ; allgemeines Aufgebot in Masse;
ganz Frankreich ein Feld - und Waffenlagcr unter Carnot.
Darauf Siege der Franzosen gegen die im Innern Empörten
unter gräßlicher Rache; eben so in Belgien durch Iiouchard
und Jourdan, am Oberrhein durch Pickegru und Iiocle j
indessen sättigt sich die Revolution durch ihre Blntgerichte
1794. überall in Frankreich; ihre Häupter stürzen sich selbst; Ende
des Terrorismus.
In den Niederlanden siegt Pickegru bei Tournal, und
1795. ^onrdan bei Fleums; Holland wird erobert — batavische
Republik, verbunden mit Frankreich. Am Oberrhein müssen
die Preussen, nach ihrem Siege bei Kaiserslautern, weichen,—
Frieden zu Basel zwischen Preussen und Frank-
reich (das nördliche Deutschland neutral), etwas später mit
Spanien ( St. Domingo an Frankreich ) *).
*) Um dieselbe Zeit blutige Auftritte in Pvlen: »ach dem russisch»
türkischen Kriege ( 1787—1792) suchte Katharina Ii. ihren Einfluß in
Polen durch eine Conföderatiou der unzufriedenen Polen zu Targowih
geltend zu machen; eine russische Armee dringt ein; die Polen unter
Thaddäus Kosziusko müssen weichen. Auch eine preussische Armee,
mit Katharina einverstanden, rückt unter Möllendorf 1793 in Polen
ein, und bald darauf erfolgt die zweite Theilung Polens. Aber
die Erbitterung der Polen bricht schon 1794 aus. Kosziusko Ober-
feldherr. Die Russen aus Warschau vertrieben, vereinen sich mit den
unter ihrem König eindringenden Preussen. Sieg der Verbündeten bei
Raffka. Warschau vergebens belagert. Auch Oesterreich schickt eine
Armee. Kosziusko bei Maciejowiee von den Russen unter Fersen
geschlagen und gefangen. Suwarvv erstürmt Prag a; Warschau kapi-
tulirt, — dritte Theilung Polens 1795; der König Poniatowsky
legt seine Würde nieder (Rußland gewinnt 2000 Quadratmeilen, Preus-
fen 990 Quadratmeilen und Oesterreich 834 Quadratmeilen). Katharina
stirbt im folgenden Jahre; ihr folgt ihr Sohn Paul I (1796—1801).
Auch Friedrich Wilhelm Ii. von Preussen stirbt im November 1797, und
ihm folgt sein Sohn Friedrich Wilhelm Hl
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Extrahierte Personennamen: Kosziu_Sko Katharina_Ii Katharina Kosziusko Raffka Kosziusko Poniatowsky Katharina Friedrich_Wilhelm_Ii Friedrich Wilhelm Friedrich Wilhelm
Extrahierte Ortsnamen: Frankreichs Bretagne Toulon Marseille Lyon Frankreich Belgien Jourdan Frankreich Niederlanden Holland Frankreich Preussen Kaiserslautern Basel Preussen Frank- Deutschland Spanien Frankreich Polen Polen Polens Warschau Preussen Oesterreich Warschau Polens Oesterreich Preussen
87
Europäische Ereignisse Mischen dem spanischen Erbfolgeäriege
und den schlesischen Kriegen.
1. Der im Bunde mit Venedig (denen von den Osmanen
1715 Morea entrissen worden war) unternommene Türken-
krieg 1716—1718 führte Oesterreich unter des Prinzen
Eugen Leitung von Sieg zu Sieg (bei Peterwardein 1716,
Belgrad 1717) und zuletzt im Frieden von Passaro-
witz 1718 zum Besitz des Banats, eines Theiles von^is
Serbien mit Belgrad, von Croatien, Bosnien imb der
Walachei. Für den Verlust Moreas wurde Venedig durch
albanische und dalmatinische Plätze entschädigt.
2. Die Friedensstörung Spaniens (Philipp V, seine
zweite Gemahlin Elisabeth Farnese von Parma, der Car-
dinal Alberoni), das während des Türkenkrieges 1717
Sardinien, 1718 Sieilien angrisf, führte 1718 zur Qua-
druple-Allianz d. h. einem zur Aufrechterhaltung desl?i8
Utrechter Friedens geschlosserten Bündniß des Kaisers, Eng-
lands, Frankreichs, Hollands. Vertauschung Siciliens mit
Sardinien; Don Carlos, Sohn des spanischen Königspaares,
erhält die Anwartschaft auf die Herzogthümer Parma und
Piacenza, sowie aus Toskana, auf welche seine Mutter
Erbansprüche hatte.
3. Der polnische Erbfolgekrieg 1733—1735 nach 1733-1735
dem Tode Augusts Ii von Polen zwischen dem Kaiser, dem
Reich und Rußland, die für die Wahl Augusts Iii von
Sachsen auftraten, einer —, Frankreich, Spanien und Sar-
dinien, die für die Rechte des fast einstimmig gewählten
Stanislaus Lesezinskm) kämpften, andererseits. Der Schau-
platz dieses fast ereignislosen, für beit an tüchtigen Truppen
und Geld armen Kaiser im ganzen unglücklichen Krieges
am Rhein und in Italien; die greisen Feldherrn Eugen
mtb Villars noch einmal als Gegner. Der Wiener
Frieden: der Kaiser verliert Neapel mit Sieilien gegen
Parma und Piacenza an den Jnfanten Don Carlos;
Frankreich erkennt die pragmatische Sanction (s. Nr. 4.)
an und erhält die Anwartschaft auf das alte deutsche
Land Lothringen, das für seine Lebenszeit zunächst Stanis-
laus Lesezinski (h 1766) statt der polnischen Krone be-
*) Er führte noch immer den Königstitel und war der Schwiegervater
Ludwigs Xv von Frankreich.
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Extrahierte Personennamen: Morea Eugen Eugen Philipp_V Philipp Elisabeth_Farnese_von_Parma Carlos Augusts Augusts Stanislaus_Lesezinskm Eugen Carlos Ludwigs Ludwigs
Extrahierte Ortsnamen: Venedig Oesterreich Belgrad Serbien Belgrad Bosnien Spaniens Frankreichs Hollands Sardinien Piacenza Toskana Polen Sachsen Frankreich Spanien Rhein Italien Neapel Piacenza Frankreich Lothringen Frankreich
— 162 —
oft an 500 000 Menschen selbst aus den fernsten Gegenden Asiens
zusammenströmen. — Tula mit 111 000 E. hat die größten
Waffen- und Metallwarenfabriken, das „russische Birmingham".
— Woronesch am Don (84000 E.) betreibt lebhasten Handel.
— Archangelsk mit 21 000 E., unfern der Dwinamündung ge-
legen, ist für Ausfuhr von Schiffsbauholz wichtig.
2. Kleinrußland (die Ukraine). K i j e w am Dnjepr (247 000 E.)
ist Mittelpunkt der Rübenznckerindustrie. Uuiversität. — Charkow
(175 000 E.) hat blühenden Handel, besonders mit Getreide und
Wolle. Universität.
3. Südrußland, das ehemals türkische Gebiet am Schwarzen
Meere. Kischinew (109 000 E.) im Bezirk des Wein- und Tabak-
baues. — Odessa, unweit der Mündung des Dnjeftr (405 000 E.),
ist die bedeutendste russische Handelsstadt am Schwarzen Meere, Stapel-
Platz und Hanptaussuhrort für Getreide. Universität. — Nikolajew
(92 000 E.) ist die Hauptstation für die russische Kriegsflotte im
Schwarzen Meere. In der Nähe viele deutsche Kolonien.
4. Westrußland. Wilna (160000 E.) ist die bedeutendste
Stadt Litauens.
5. Das Königreich Polen. Die Hauptstadt Warschau an der
Weichsel (638 000 E.) ist Mittelpunkt der Gewerbethätigkeit und des
Handels Polens. Festung. Russische Universität. — Lodz (mit Vor-
orten 315 000 E.) hat sehr bedeutende Leinen- und Baumwollindustrie.
6. Die Ostseeprovinzen. St. Petersburg an der Newa-
Mündung (mit Vororten 1 267 000 E.), die von Peter dem Großen
gegründete, großartig angelegte neue Hauptstadt, ist der erste Handels-
platz Rußlands. Universität. — Der Kriegshafen Kronstadt
(60 000 E.) ist die Schutzfestung für Petersburg. — Dorpat,
rusf. Jurjew (42 000 E.) mit (ehemals deutscher) Universität. —
Reval (65000 E.) ist ein lebhafter Handelsplatz am Finnischen
Meerbusen. — Riga an der Dünamündung (mit Vororten
283 000 E.) ist die zweite russische Handelsstadt an der Ostsee,
wichtig als Stapelplatz und Ausfuhrort für Holz, Getreide, Hanf
und Flachs. — Libau (65 000 E.), aufblühende Hafenstadt.
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Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
— 54 —
Feind. Von nun an begann Leopold L den Angriffskrieg. Die „heilige Liga" zwischen dem Papste, Venedig, Polen und dem Kaiser beschloß, die Türken nicht bloß an der Donau anzugreifen. Im Jahre 1686 fiel Ofen, hier kämpften auch Brandenburger urti> Sachsen. Das Blutbad von Eperies (1687) räumte unter dem ungarischen Adel auf; doch suchte unmittelbar darauf Österreich durch politische und religiöse Zugeständnisse die Ungarn zu versöhnen, während ein ungarischer Reichstag (1688) sich für das erbliche Regiment der Habsburger in Ungarn erklärte. In demselben Jahre trat auch Siebenbürgen unter österreichische Oberhoheit. Max Emanuel von Bayern nahm im gleichen Jahre Belgrad. Deutsche Truppen drangen (1688 und 1689) bis tief nach Serbien hinein. Dann kam noch einmal ein Rückschlag. Die Türken gewannen (1690) das wichtige Belgrad wieder. Mit Mühe wurden sie das Jahr darauf bei Salankemen bei Belgrad von Ludwig von Baden zurückgehalten. Nach einer lässigeren Kriegsführung auch von feiten der Kaiserlichen, die von 1695—1697 von Friedrich August (dem Starken) von Sachsen befehligt wurden, drohte ein erneuter Ansturm der Türken die Eroberungen rückgängig zu machen; doch der tapfere und geniale Prinz Eugen von Savoyen griff sie bei Zenta an der Theiß in dem Augenblicke an, da ein Teil derselben schon über den Fluß gegangen war. Der Sieg war entscheidend. Der Friede von Karlowitz (1699) machte die Österreicher zu Herren von Siebenbürgen, Ungarn und Slavonien; nur das Banat blieb noch türkisch. Auch Polen und Venedig bekamen ansehnliche Gebiete. Österreich wuchs durch diese Erfolge zu einer europäischen Großmacht heran; je mehr es freilich den Schwerpunkt seiner Politik nach dem Osten verlegte, desto mehr wuchs es aus Deutschland heraus.
ume Erb- Roch einmal wurde Kaiser Leopold I. in einen Krieg mit
. 1701-1714 »Frankreich verwickelt, in den spanischen Erbfolge krieg (1701 bis 1714). Der schon lange erwartete Tod Karls Ii. von Spanien, des letzten Regenten der spanisch-habsburgischen Linie, trat endlich am 1. November 1700 ein, und damit wurde eine Erbschaft von gewaltigem Umfange frei: außer Spanien halb Italien, die spanischen Niederlande und der große Kolonialbesitz. Kein Wunder, daß Gesamteuropa um des europäischen Gleichgewichts willen ein Interesse an der Frage hatte, was aus dem Erbe werden sollte. Die
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Extrahierte Personennamen: Leopold_L Leopold Max_Emanuel_von_Bayern Max Ludwig_von_Baden Ludwig Friedrich_August Friedrich August Eugen_von_Savoyen Eugen Zenta Karlowitz Leopold_I. Leopold_I. Karls
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Ersteigerung, in den Craysen, zu Wasser oder zu Lande, von einem oder mehr Ständen . . fürgenommen seyn sollen . . . Das alles sollen sie die Crayß-Obersten . . . beschreiben, und verschlossen zu obberührtem Francksurtischen Deputation-Dag1), in die Mayntzische Cantzley daselbst, überantworten lassen . . .
Ebenda Hi, S. 372.
10f. (1681. Reichsgutachten.) (Die drei Reichs-Kollegien haben auf ein Kaiserliches Kommissions-Dekret beschlossen,) daß sowohl eine General-Reichs- Kriegs- als auch in jedem Creyß eine Particular-Creyß- Cassa zu bestellen . . sey (zu Kriegszwecken)... Und werden Ihre Kayserliche Majestät . . sich Allergnädigst belieben lassen, damit ein jeder Creyß sein Quantum sördersamst und zeitlich stelle, alle nachdrückliche Erinnerung zu thun. . . . (Es) wird denen Ereyß-Ausschreibenden und Creyß-Obristen obliegen, daran zu seyn, auf daß von jeden Creyß-Ständen eine solche Mannschafft zu Roß und Fuß gestellt werde, welche im Feld tauglich . . . Ebenda Iv, S. 138.
11. (1718. 5. März. Churbrandenburg schreibt an Chursachsen, nachdem im Jahre 1717 Friedrich August von Sachsen zur katholischen Religion übergetreten war:) Weilen Ew. Maj. in Dero Schreiben, wegen des Ober-Sächsischen Craiß-Direktorii, Erwehnung gethan, so werden dieselbe hoffentlich nicht übel deuten, wan Wir dabey die Erinnerung thun müssen, daß nunmehro, da, durch Dero Herrn Sohns, des Chur-Printzens, Religions-Veränderung, alle sonst gewesene Vermuthung, ob würde solch Direktorium in diesem, der Evangelischen Religion gantz zugethanen Craiße, dermahleinst in eines Evangelischen Chur-Fürsten zu Sachsen Hände wiederkommen, sich verlohren, es die Nothwendigkeit seyn werde, daß man sich dieserwegen in dem Craiße mit einander vernehme, und, wegen der dabey versirenden Sicherheit . . der Evangelischen Religion, behörige Einrichtung mache . .
Vitr. ill. Iii, S. 955.
12 a. (1555. Augspurger Reichsabschied, § 89:) Da aber einem vorstehenden Unrath (Störung des Landfriedens), wachsenden Feuer, und thätlichen Beschädigungen zu begegnen, zweyer, dreyer.
J) Zu Deputationstagen siehe Sz. 78 ff.
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Extrahierte Personennamen: Churbrandenburg Friedrich Friedrich August Augspurger_Reichsabschied
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
— 432 —
darvor gehabt. (Folgt noch eine Schilderung der Plünderungsscenen und des Brandes der Stadt.)
Theatrum Europaeum, Ii, S. 358—369.
316. (1762.) Die Belagerung (von Schweidnitz) . . nahm den 8. August ihren Anfang . . . Sie war, vom Standpunkte der Kriegskunst aus betrachtet, die merkwürdigste des ganzen Krieges sowohl in Ansehung der Kunst des Angriffes und der Verteidigung, als wegen der Dauer und mancherlei Nebenumstände .... Le Fevre (ein in Diensten Friedrichs stehender französischer Ingenieur) wollte vorzüglich durch Minen die Festung einnehmen und zwar in kurzer Zeit. Er erfüllte aber sein Ver-
sprechen nur sehr unvollkommen und war genötigt, größtenteils nach den alten Vorschriften zu verfahren . t . Die Beschießung ^ahm den Anfang; sie war sehr lebhaft und wurde Tag und Nacht ununterbrochen fortgesetzt. Ebenso lebhaft war die Ver-
teidigung. Das Geschütz in der Festung wurde sehr wohl bediem, und fast alle Nächte geschahen Ausfälle, jedoch mit geringer Wirkung ... Le Fevres künstliche Minen erforderten . . viel Zeit und thaten anfangs nur geringe Wirkung. Es waren sogenannte Druckkugeln, eine vortreffliche Erfinbung . ., welche der Mineurwiffenfchaft sowohl in ihren Gruubsätzen als in der Ausübung eine große Erweiterung verschaffte und jetzt zum erstenmal durch ernstliche Versuche geprüft würde. Der mannigfaltige Zweck biefer Druckkugeln war, in einer Entfernung von breißig bis vierzig Fuß durch Sprengung der Minen die Galerieen der Belagerten einzubrücken, die Kontreskarpe (den Gegenwall) in den Festungsgraben zu werfen, sich einen neuen gesicherten Angriffsort einzurichten und den bebeckten Weg und die Außenwerke ohne Sturm und Verlust zu öffnen; bagegen aber konnte man vermittelst biefer Erfinbung, wenn sie gegen Belagerer angewenbet wurde, außer dem Einbrücken ihrer Minen und der Zerstörung ihrer Logements auch ihre Breschebatterieen in die Luft sprengen und die Kanonen gegen die Stadt werfen. Im Laufe der Belagerung wurden viele solcher Druckkugeln zubereitet, gefüllt und angezünbet, wovon aber einige ganz mißglückten. Es würden
unterirbische Horchgänge gemacht, um den Gang und die Nähe
der entgegengesetzten Minen auszuspähen. Bisweilen begegneten sich die beiberseitigen Mineure unter der Erbe, wo sie
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Extrahierte Personennamen: August Friedrichs Le_Fevres
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
— 247 —
einem jeden Kreyß oder Zirck des Heiligen Reichs durch die Müntzgenossen verordnet werden, daß alle und jedes Jahrs besonder zweymahl gemeine Probation-Xäg, und Rechtfertigung der gemeinen Reichs-Müntzen gehalten werden . . .
Neue Sammlg. d. Reichsabschiede, Teil Iii, S. 197.
10c. (1566. Augsburger Reichstagsabschied, § 130ff:) (Wir) Setzen, ordnen und wollen, daß . . . diejenigen, so geringert (in Len Reichsanschlägen) zu werden begehren, . . . ihre Beschwerden mit den Ursachen . . in den oder die Creyß, darunter der oder die Beschwerten gehörig, denen Creyß-ausschreibenden Fürsten, in Schrifften verschlossen, übergeben sollen ... — Hierauff so wollen Wir ferner, daß . . der oder die, so allein die Creyß, darinn Beschwerungen übergeben seynd, zu beschreiben haben, innerhalb eines Monats, ein jeder seinen Creyß . . beschreiben und erfordern ... — Wo aber einer, so der Creyß einen zu beschreiben, selbst beschwert seyn, und Ringerung begehren würde, der soll seine Beschwerung alsdann aufs solchem Creyß-Tag auch fürbringen. — Ebenda Iii, S. 232.
10d. (1566. Augsburger Reichsabschied, § 178:) Aus gleichmäßige Uns fürkommene Anzeig, daß unangesehen in hiebevor beschlossener Unser und des Reichs außgekündter Policey-Ord-nung, gemeinen Ständen aufferlegt . ., gute Ordnung fürzu-Ttehmen, damit die Wollenweber an Wollen nicht Mangel leyden, und die Wollen nicht mit grossen Haussen in fremde Nation verführt werde: Nichts destoweniger solche übermäßige Verführung . . fürgangen, und aber auch in solchem Wollenkauss nicht wol ein gemein general durchgehend Constitution und Satzung, . . auff-gericht werden mag . . .: Setzen und wollen (Wir), daß Unser und des Heiligen Reichs Creyß . . diesen Wollenkauss, und Verführung derselbigen betreffend, wie es in ihren Landschafften, Oberseiten und Gebieten gehalten werden soll, Ordnungen . . . fürnehmen . . . Ebenda Iii, S. 239.
10e. (1576. Regensburger Reichstagsabschied, § 120:) ... Wie wir dann auch eilt jeden Crayß-Obersten, Zu- und Nachgeordneten, darzu auch die andere Crayß-Stände selbst,.. gnädigst ersuchen . . ., auf nechstkommenden Crayß-Tägen, sowohl in ihren, als auch dero benachbarten Craysen fleißig nachfragen, . . ob, wo, und welcher Massen ungebührliche neue Zölle, oder der alten Zölle
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Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
— 252 —
Regalien, Ämtern, . . . nichts ausgenommen, auch mit der Oberpfalz und der Grafschaft Cham, wie bisher, so auch in Zukunft Herrn Maximilian, Pfalzgraf bei Rhein, Herzog von Baiern, und seinen Kindern und der ganzen Wilhelmischen Linie . . . zustehen, so lange der Mannesstamm besteht. — Bezüglich des pfalzgräflichen Hauses haben sich Kaiser und Reich . . . dahin geeinigt, daß kraft gegenwärtigen Vertrages eine achte Chur errichtet werde, welche Herr Karl Ludwig, . . . und seine Erben bekleiden sollen. — Sollte aber der Fall eintreten, daß die Wilhelminische Linie im Mannesstamme gänzlich ausstirbt, so soll, wenn die pfälzische Linie noch besteht, nicht nur die Oberpfalz, sondern auch die Churwürde, die im Besitz der Herzoge von Baiern gewesen, an eben jene überlebenden Pfalzgrafen kommen . . ., indem die achte Chur dann völlig erlischt . . . Friede von Osnabrück, Art. Iv, § 3, 5, 9.
18 c. (1706. 29. April. Aus der Reichsachtsurkunde gegen Baiern:) Es ist nuumehro Weltkundig, was maffen, seit etlichen Jahren, der bißherige Churfürst und Hertzog in Bayern, Maximilian Emanuel, . . . gegen Weyland Jhro Kays. Maj. . . . Unsern . . . Vattern, ... sich dergestalt einnehmen lassen, daß er . . . an den . . . König in Frankreich sich gehenget . . . Hierum erkennen Wir (Kaiser Joseph) . . . Maximilian Emanuel ... in Unsere und des Heil. R. Reichs Acht und Ober-Acht . . . Entsetzen damit . . . Ihn . . . aller von Uns und dem Reich habenden oder gehabten Gnaden, Freyheiten, Rechten, Regalien, Ehren-Ämptern, Titulen, Lehen . . .
Vitr. illustr. Tom. Iii, S. 544 ff.
18 d. (1714. 26. April). In Sachen des Bayrischen Hauses . . . stimmt S. Kaiser!. Maj. und das Reich dem zu, daß kraft dieses Friedens Herr Joseph Clemens, Erzbischof von Köln, und Herr Maximilian Joseph von Bayern ... in ihre Besitzungen, Ehrenstellen, Vorrechte, Regalien, Güter, churfürstliche und andere Würden, wie auch in alle Rechte, deren sie vor dem vergangenen Kriege sich erfreut haben oder sich hätten erfreuen können . . . wiedereingesetzt werden . . . Friede von Baden, Art. Xv.
19 a. (1692. 22. März. Für die Zusicherung der Churwürde verspricht Braunschweig dem Kaiser,) daß Uns (dem Kaiser) Sie (der Braunschweiger) von Ihren alten geübten Trouppen, 6000 Mann, als 4500 zu Fuß, und 1500 zu Pferde, an Reutern und
TM Hauptwörter (50): [T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger]]
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TM Hauptwörter (200): [T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T65: [König Herr Soldat Offizier Vater Prinz Friedrich Majestät General Brief]]
Extrahierte Personennamen: Maximilian Maximilian Karl_Ludwig Karl Ludwig Osnabrück Maximilian_Emanuel Maximilian Weyland_Jhro_Kays Joseph) Maximilian_Emanuel Maximilian Joseph_Clemens Maximilian_Joseph_von_Bayern Maximilian
Extrahierte Ortsnamen: Rhein Baiern Baiern Baiern Bayern Frankreich Bayrischen_Hauses Baden
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
— 287 —
65 a. Vgl. Sz. 18. ^skaise
65b. (1653. 3/13. Mai.) Wir Carl Ludwig, von Gottes Beamte. Gnaden, Pfaltz-Graf bey Rhein, des H. Römischen Reichs Ertz-Schatzmeister und Churfürst . . . Bekennen und thun kund . . ., nachdem die Hoch-Wohlgebohrne . . . Grafen von Sintzendorf . . .
Uns . . ersuchet . ., daß Wür Ihnen des H. R. Reichs Erb-
Schatzmayster-Amt gnädigst verleihen wollen; ........... verleihen
Ihnen auch solches hiermit .... sdie Belehnung hatte 1652 stattgefunden^. — Vitr. 111. Tom. Hl., S. 833.
65c. (1684). Die Kurfürsten sind die obersten Reichsbeamten. Erzkanzler sind für Deutschland der Mainzer, für Gallien und das Königreich Arelate der Trierer . . ., für Italien der Kölner: heute hat nur noch der erste ein wirkliches Amt, die beiden anderen haben nur leere Titel. Der König von Böhmen ist Erzschenk . . .
Der Baier ist heute Erztruchseß, er trägt bei feierlichen Prozessionen den Reichsapfel. Der Sachse trägt als Erzmarschall dem Kaiser das entblößte Schwert voran. Der Brandenburger trägt als Erzkämmerer ... bei Aufzügen dem Kaiser das Scepter voran. Der Pfalzgraf bei Rhein als Erzschatzmeister streut bei der feierlichen Abholung des gekrönten Königs zur Pfalz Gold und Silberstücke unter das herumstehende Volk. Von den weltlichen Kurfürsten hat ein jeder seinen Stellvertreter bei diesen Ämtern, der Böhme den Schenk von Limburg, der Baier den Truchseß von Walburg, der Sachse den Marschall von Pappenheim, der Brandenburger den Grafen von Hohenzollern, der Pfalzgraf den Grafen von Sintzendorf. Pufendorf, De Statu Imp. Germ. Cap. Iv, Vii.
66 a. (1692. 22. März. In Sachen der Braunschweigischen Churwürde:) Und weilen ferner bey jeder Chur ein gewisses Reichs-Ertz-Amt und Reichs-Jnsigne gewidmet ist, so ist, wegen jenes, das Ampt des Reichs-Ertz-Panner-Herrn, und zu diesem die Reichs-Fahne, von Uns (Leopold I.) allergnädigst beliebet worden'
Dafern jedoch, auf den . . . Fall . . Der Achte Elektorat (-Churfürstentum) außgehen würde, so soll, an statt des vorgedachten Ertz-Ampts, und Reichs-Jnsignis, das Ertz-Schatzmeister-Ambt, und das darzu gehörige Jnsigne, diesem Neunten, und also dann Achten Elektorat zugeeignet und gewidmet seyn.
Vitr. 111. Tom. Itt, S. 275, Punkt 4.
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger], T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann]]
TM Hauptwörter (100): [T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen], T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste]]
TM Hauptwörter (200): [T97: [Heinrich Herzog Graf Erzbischof König Grafe Kaiser Stadt Herr Mainz], T92: [Vgl Aufl fig Vergl Sch. Liv Sept Aug Iii Geb], T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T169: [Hand Kreuz König Krone Schwert Zeichen Haupt Gold Mantel Kaiser], T65: [König Herr Soldat Offizier Vater Prinz Friedrich Majestät General Brief]]
Extrahierte Personennamen: Carl_Ludwig Ludwig Schenk Baier Leopold_I. Leopold_I.
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
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Huldigung in dem hessischen Lustlager und dem Freudenfeuer auf den prächtigen Wasserjachten der geistlichen Kurfürsten ... Die in ganzen Strichen herbeigeflogenen deutschen Professoren und Dozenten rissen sich um die nassen Druckbogen der neuen Wcchl-capitulation, um zu erforschen, an welcher Stelle etwa aus einem Komma ein Semikolon geworden, und berühmten sich zum Theil, daß sie es bewirkt . . .
Memoiren des Karl Heinrich Ritters von Lang.
1842. 1. Theil. S. 209 ff.
26. (1689). Memoriale der Stadt Franckfurt an das Höchstlöbliche Churfürstliche Collegium zu Augspurg: . . (üment Churfürst!. Gn. ... ist von selbsten . . bekandt, was maßen des H. Reichs Stadt Franckfurt . . der gewöhnliche Ort gewesen, da die Wahl eines Röm. Königs vorgenommen . . . Nachdemmahlen aber jetziger Kayserl. Maj. . . ohne Zweiffel aus höchstbewegenden Ursachen [wegen der französischen Kriegsgefahr!) . . beliebet hat, Zu vorstehender . . Wahl, des H. Reichs Stadt Augspurg diß-mahls zu benennen, und wir der zuverlässigen Hoffnung . . leben, es werde solches, zu Präjuditz und Nachtheil des H. Reichs Stadt Franckfurt . . Gerechtigkeit der Wahl-Stadt, nicht angesehen
seyn .... [Der Kaiser versichert die Stadt Frankfurt ihres alten
Rechts). Pfeffinger-Vitr. 111. I, S. 810.
27. (1684). Für die Krönung ist durch die goldene Bulle Aachen gesetzlich bestimmt; doch ist bisher am Wahlort auch die Krönung zumeist gefeiert. Und weil diese Stadt (Aachen) in der Diöcese Köln gelegen ist, so hat der Churfürst von Köln schon früher die Krönung häufig vollzogen. Doch begann der Mainzer mit jenem über diese Befugnis einen Streit; derselbe ist jüngst dahin beigelegt, daß die Krönung in der Diöcese Köln vom Kölner Erzbischöfe, in der Diöcese Mainz vom Mainzer, außerhalb dieser beiden Diöcesen abwechselnd von beiden vorgenommen werden solle.
Pufendorf, De statu Imperii Grermanici, Cap. Iv, V.
28. (1657, 25. Juni). Demnach zwischen Chur-Maintz und Cölln, eine Zeilhero, sich um des willen Irrung und Streit enthalten, daß Se. Churfürstl. Durchl. zu Cölln, die Krönung eines erwehlten Röm. Königs, Ihr, und dero Nachkommenden am Crtz-Stifft Cölln, allein, und zwar nicht nur zu Aachen, und in bero
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TM Hauptwörter (50): [T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger], T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst]]
TM Hauptwörter (100): [T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste], T32: [Tag Jahr Monat Mai Juli März Juni April Ende Oktober], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten], T144: [Stadt Frankreich Münster Straßburg Metz Mainz Elsaß Bischof Frieden Trier], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T92: [Vgl Aufl fig Vergl Sch. Liv Sept Aug Iii Geb], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium]]
Extrahierte Personennamen: Karl Heinrich_Ritters_von_Lang Karl Heinrich Imperii_Grermanici