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1. Die Weltgeschichte - S. 166

1835 - Mainz : Kupferberg
166 Französische Re volutions kriege. Kosziu Sko. n.c.g.mit Belgien frei werden, zu den Oesterreichern. Uebcrall die Verbündeten im Vortheile, und im Innern Frankreichs die Vendee, Bretagne (Wimpfen), Toulon, Marseille und Lyon gegen den Convent im Aufruhr. Daher durch die Jakobiner die Sch recken s regi e run g ; allgemeines Aufgebot in Masse; ganz Frankreich ein Feld - und Waffenlagcr unter Carnot. Darauf Siege der Franzosen gegen die im Innern Empörten unter gräßlicher Rache; eben so in Belgien durch Iiouchard und Jourdan, am Oberrhein durch Pickegru und Iiocle j indessen sättigt sich die Revolution durch ihre Blntgerichte 1794. überall in Frankreich; ihre Häupter stürzen sich selbst; Ende des Terrorismus. In den Niederlanden siegt Pickegru bei Tournal, und 1795. ^onrdan bei Fleums; Holland wird erobert — batavische Republik, verbunden mit Frankreich. Am Oberrhein müssen die Preussen, nach ihrem Siege bei Kaiserslautern, weichen,— Frieden zu Basel zwischen Preussen und Frank- reich (das nördliche Deutschland neutral), etwas später mit Spanien ( St. Domingo an Frankreich ) *). *) Um dieselbe Zeit blutige Auftritte in Pvlen: »ach dem russisch» türkischen Kriege ( 1787—1792) suchte Katharina Ii. ihren Einfluß in Polen durch eine Conföderatiou der unzufriedenen Polen zu Targowih geltend zu machen; eine russische Armee dringt ein; die Polen unter Thaddäus Kosziusko müssen weichen. Auch eine preussische Armee, mit Katharina einverstanden, rückt unter Möllendorf 1793 in Polen ein, und bald darauf erfolgt die zweite Theilung Polens. Aber die Erbitterung der Polen bricht schon 1794 aus. Kosziusko Ober- feldherr. Die Russen aus Warschau vertrieben, vereinen sich mit den unter ihrem König eindringenden Preussen. Sieg der Verbündeten bei Raffka. Warschau vergebens belagert. Auch Oesterreich schickt eine Armee. Kosziusko bei Maciejowiee von den Russen unter Fersen geschlagen und gefangen. Suwarvv erstürmt Prag a; Warschau kapi- tulirt, — dritte Theilung Polens 1795; der König Poniatowsky legt seine Würde nieder (Rußland gewinnt 2000 Quadratmeilen, Preus- fen 990 Quadratmeilen und Oesterreich 834 Quadratmeilen). Katharina stirbt im folgenden Jahre; ihr folgt ihr Sohn Paul I (1796—1801). Auch Friedrich Wilhelm Ii. von Preussen stirbt im November 1797, und ihm folgt sein Sohn Friedrich Wilhelm Hl

2. Neuere Geschichte - S. 87

1869 - Mainz : Kunze
87 Europäische Ereignisse Mischen dem spanischen Erbfolgeäriege und den schlesischen Kriegen. 1. Der im Bunde mit Venedig (denen von den Osmanen 1715 Morea entrissen worden war) unternommene Türken- krieg 1716—1718 führte Oesterreich unter des Prinzen Eugen Leitung von Sieg zu Sieg (bei Peterwardein 1716, Belgrad 1717) und zuletzt im Frieden von Passaro- witz 1718 zum Besitz des Banats, eines Theiles von^is Serbien mit Belgrad, von Croatien, Bosnien imb der Walachei. Für den Verlust Moreas wurde Venedig durch albanische und dalmatinische Plätze entschädigt. 2. Die Friedensstörung Spaniens (Philipp V, seine zweite Gemahlin Elisabeth Farnese von Parma, der Car- dinal Alberoni), das während des Türkenkrieges 1717 Sardinien, 1718 Sieilien angrisf, führte 1718 zur Qua- druple-Allianz d. h. einem zur Aufrechterhaltung desl?i8 Utrechter Friedens geschlosserten Bündniß des Kaisers, Eng- lands, Frankreichs, Hollands. Vertauschung Siciliens mit Sardinien; Don Carlos, Sohn des spanischen Königspaares, erhält die Anwartschaft auf die Herzogthümer Parma und Piacenza, sowie aus Toskana, auf welche seine Mutter Erbansprüche hatte. 3. Der polnische Erbfolgekrieg 1733—1735 nach 1733-1735 dem Tode Augusts Ii von Polen zwischen dem Kaiser, dem Reich und Rußland, die für die Wahl Augusts Iii von Sachsen auftraten, einer —, Frankreich, Spanien und Sar- dinien, die für die Rechte des fast einstimmig gewählten Stanislaus Lesezinskm) kämpften, andererseits. Der Schau- platz dieses fast ereignislosen, für beit an tüchtigen Truppen und Geld armen Kaiser im ganzen unglücklichen Krieges am Rhein und in Italien; die greisen Feldherrn Eugen mtb Villars noch einmal als Gegner. Der Wiener Frieden: der Kaiser verliert Neapel mit Sieilien gegen Parma und Piacenza an den Jnfanten Don Carlos; Frankreich erkennt die pragmatische Sanction (s. Nr. 4.) an und erhält die Anwartschaft auf das alte deutsche Land Lothringen, das für seine Lebenszeit zunächst Stanis- laus Lesezinski (h 1766) statt der polnischen Krone be- *) Er führte noch immer den Königstitel und war der Schwiegervater Ludwigs Xv von Frankreich.

3. Erdkunde - S. 162

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 162 — oft an 500 000 Menschen selbst aus den fernsten Gegenden Asiens zusammenströmen. — Tula mit 111 000 E. hat die größten Waffen- und Metallwarenfabriken, das „russische Birmingham". — Woronesch am Don (84000 E.) betreibt lebhasten Handel. — Archangelsk mit 21 000 E., unfern der Dwinamündung ge- legen, ist für Ausfuhr von Schiffsbauholz wichtig. 2. Kleinrußland (die Ukraine). K i j e w am Dnjepr (247 000 E.) ist Mittelpunkt der Rübenznckerindustrie. Uuiversität. — Charkow (175 000 E.) hat blühenden Handel, besonders mit Getreide und Wolle. Universität. 3. Südrußland, das ehemals türkische Gebiet am Schwarzen Meere. Kischinew (109 000 E.) im Bezirk des Wein- und Tabak- baues. — Odessa, unweit der Mündung des Dnjeftr (405 000 E.), ist die bedeutendste russische Handelsstadt am Schwarzen Meere, Stapel- Platz und Hanptaussuhrort für Getreide. Universität. — Nikolajew (92 000 E.) ist die Hauptstation für die russische Kriegsflotte im Schwarzen Meere. In der Nähe viele deutsche Kolonien. 4. Westrußland. Wilna (160000 E.) ist die bedeutendste Stadt Litauens. 5. Das Königreich Polen. Die Hauptstadt Warschau an der Weichsel (638 000 E.) ist Mittelpunkt der Gewerbethätigkeit und des Handels Polens. Festung. Russische Universität. — Lodz (mit Vor- orten 315 000 E.) hat sehr bedeutende Leinen- und Baumwollindustrie. 6. Die Ostseeprovinzen. St. Petersburg an der Newa- Mündung (mit Vororten 1 267 000 E.), die von Peter dem Großen gegründete, großartig angelegte neue Hauptstadt, ist der erste Handels- platz Rußlands. Universität. — Der Kriegshafen Kronstadt (60 000 E.) ist die Schutzfestung für Petersburg. — Dorpat, rusf. Jurjew (42 000 E.) mit (ehemals deutscher) Universität. — Reval (65000 E.) ist ein lebhafter Handelsplatz am Finnischen Meerbusen. — Riga an der Dünamündung (mit Vororten 283 000 E.) ist die zweite russische Handelsstadt an der Ostsee, wichtig als Stapelplatz und Ausfuhrort für Holz, Getreide, Hanf und Flachs. — Libau (65 000 E.), aufblühende Hafenstadt.

4. Geographische Repetitionen für die oberen Klassen von Gymnasien und Realschulen - S. 107

1874 - Mainz : Kunze
— 107 — förmigen Strecken zwischen Deutschland und dem Ural, dem Eis- meere und dem schwarzen Meere; Stützpunkt einer Herrschaft über die weit größern sibirischen und turanischen Länder- massen, die von zwei Seiten ein anderes Weltreich, das chine- sische umschließen; nur durch den hohen Isthmus zwischen dem vorder- und hinterasiatischen Hochlande (90. Meridian) von einer dritten Weltherrschaft, der englisch-indischen, geschieden, und jenseits des kaukasischen Isthmus in die Grenzen des persischen und. türkischen Reiches vorgeschoben. — Die Grenzen der asiatischen Besitzungen in stätig vorschreitender Bewegung gegen absterbende halbcultivierte Staaten, oder Barbarenhorden. Im europäischen Stammlande neben den Küsten natürliche Festlands- grenzen der Kaukasus und Ural, die übrigen nur durch die Macht- stellnng der nachbarlichen Kulturstaaten gesicherte Der Boden eine durchschnittlich nicht über 500' anschwel- lende Ebene, nach O. hin immer mehr mit asiatischem Steppen- charakter. Doch ist das 300 M. lange Meridiangebirge des Ural eine Scheide gegen Sibirien. Es zerfällt von N. nach S. in drei Theile, deren keiner über 6000' aufsteigt: mehrfache Pässe über seine einzelnen Ketten. Der mittlere Theil am wich- tigsten durch den Reichthnm an Eisen, Kupfer, edeln Metallen und Steinarten (Perm). Nordwestliche Fortsetzung über die Weigatschinsel nach Nowaja-Semlja, der Grenze des enro- päischen Eismeeres; südliche Fortsetzung ein niederes Platean (jenseits des Flusses Ural) bis zum Truchmenenisthmus zwischen Aralsee und kaspischem Meere. Kurzer Abfall des Gebirgs nach der sibirischen Seite; an der europäische!: Seite vom mitt- lern breiten Vorlande aus der bis nach Jütland ziehende Wasser- reiche nördliche Landrücken, Wasserscheide der großen Flüsse des Eismeeres und der Ostsee einerseits, des schwarzen und kaspischen Meeres andrerseits (höchster Theil die Waldaihöhe Oberhaupt der griechischen Kirche Rußlands, ausgeglichene Gegensatz histo- risch begründet. Vom Ostseegebiete her über Nowgorod nach Kijew erste politische Machtentfaltung: das von den Varägern (Russen, Rurik) gegrün- dete Großfürstenthum, das sich bald mit dem vom nahen griechischen Kaiserreiche erhaltenen orientalischen Christenthume durch Wladimir über die ganze sarmatische Tiefebene ausbreitete. Die lange Mongolenherrschaft brachte den größten Theil des Westens unter Polens Botmäßigkeit; mit deren Ver- fall nationale Entwicklung von Moskau aus. Peter d. Gr. verlegt den Schwerpunkt der politischen Macht zurück an die Ostsee. Seitdem von neuem Bes.tzungdes von den Polen occnpierten Westens; zugleich Eroberung der deutsch-schwedischen Ostseeländer: Eingang der europäischen Bildung.

5. Geographische Repetitionen für die oberen Klassen von Gymnasien und Realschulen - S. 109

1874 - Mainz : Kunze
— 109 - kehr im Innern von Petersburg bis zur Wolga und dem kaspi- scheu Meere durch natürliche und (leicht anzulegende) künstliche Wasserstraßen^) sehr erleichtert, nach dem Pontus wegen der Stromschnellen des Dnjepr erschwert, überhaupt wegen des Klimas nur auf einen Theil des Jahres angewiesen. Die größte Kultur in den alten deutschen Ostseeländern, hier auch em den deutschen Nachbarstaaten entsprechendes Verhältnis zwischen Stadt und Land; im eigentlichen Rußland treten die Städte noch sehr zurück**). Einfluß der Fremden, namentlich der Deutschen und Franzosen, auf geistige Bildung und auf Industrie. Die Russen bewnndernswerth in der Nachahmung, ohne Talent für geistige originelle Schöpfung. Streben nach Uniformität im Charakter begründet. Daher anch narionaler Kampf gegen die römisch-katholischen Polen und die deutsch-russischen lutherischen Provinzen. Nur das nicht einflußreiche lutherische Finnland noch in größerer Selbständigkeit. a) Das Gebiet der Ostsee, vom finnischen Meerbusen in einen nördlichen und südlichen Theil zerschnitten. Der erstere: die Halbinsel Finnland, auch jetzt noch ein gesondertes Glied (s. S. 42), eine große zerrissene, mit zahllosen Flußseen ange- füllte, mit Wald und Sumpf bedeckte Granitplatte, die durch- schnittlich nicht über 4—600' hoch sich von Lappland her nach dem weißen Meere und dem Ladoga- und Onegasee zu all- mählich senkt, gegen die Ostsee einen fruchtbaren, durch Skä r en geschützten Küstensaum übrig läßt: den Raum sür die schwedischen Städte, wie Helsingsors, Sveaborg (die Skärenfestnng), Abo, Nystad. Außer den Namen erinnern noch viele Jnsti- tntionen an die Schwedenzeit. — Auf der sumpfigen Verbin- dungsliuie des nördlichen mit dem südlichen Theile unter 60° n. Br. St. Petersburg, die geniale Schöpfung Peters d. Gr. in Jngermanland, gleichsam das vom Jlmensee nach dem nahen Meere verpflanzte Nowgorod; an der innersten Seite des von Natur und durch Kunst (Kronstadt) gesicherten Meerbusens^). Verbindung der Stadt durch Newa und Kanäle *) Die Flüsse um den nördlichen Landrücken meist schon im Quellbezirk schiffbar, durch Kanäle einer mit dem andern verbunden. **) Der Uniformität des Landes und Volkes entspricht auch der Charak- ter der russischen und polnischen Städte. Selbst die griechischen neuern Kirchen ganz nnisorm im Kuppelstil der neuern byzantinischen Baukunst. ***) Vergeblicher Versuch der Engländer, während des Krimkriegs in den

6. Geographische Repetitionen für die oberen Klassen von Gymnasien und Realschulen - S. 111

1874 - Mainz : Kunze
— 111 — Gora)*) an die Karpathen anlehnend, im N. durch die Depression des Narew von der baltischen Seenplatte geschieden, dazwischen etwas gehoben der Getreide- und Waldboden, in dessen Mitte Warschau. b. Das Gebiet des schwarzen Meeres. Das Quell- gebiet des Dnjepr (Borysthenes), den Pripät entlang (Rokit- nofümpfe) bis zu deu höhern Sandufern der Beresina ein uuge- heuerer waldiger Morast, dessen Wassermassen der Dnjepr durch die niedere, aber hügelige Ukrain e (Pultawa) von Kijew, dem hochgelegenen Mittelpunkte dieses Flußgebietes an über lange und gefährliche Stromschnellen den pontischen Steppen und dem Meere zuführt. Mit der Stadt Kijew steigt auf dem rechten Ufer wieder der Landrücken an, der nun ohne Steppen durch das fruchtbare Podolien und Wolyuieu in das verwandte Galizien und Polen zieht. Zwischen Dnjester und Pruth das walachische Bessarabieu (Bender), die äußerste Karpa- theuterrasse bis zur Küste. Im Mündungsgebiet zwischen Dnje- ster und Bug (mit deutschen Kolonieen) Odessa, die neue politische Großstadt, und hinter dem Bug verdeckt der seit Seba- stopols Fall gegründete Kriegshafen Nikolajew. — Die über den schmalen Isthmus von Perekop durch die Krim (Cherson- nesus Taurica) ziehende tanrisch e Steppe endigt im S. in einer lieblichen, seit ältester Zeit besungenen, malerischen Gebirgs- landschast, mit mehrern vor den pontischen Stürmen gesicherten Häsen, den Emporien für das skythische Hinterland, daher von Griechen, Gothen, Genuesen, Tataren und Russen**) besetzt, ein farbenreiches Geschichtstableau in eintöniger Umgebung. — Der Don (Tanais) fast ein Nebenfluß der Wolga; uur die schmale Wolgahöhe in der Nähe der Herrnhuterkolouie Sarepta hin- dert das Zusammenströmen und zwingt ihn, die palus Maeotis immer weiter mit seinem Schlamme auszufüllen. Sein Ufer- *) Höchster Theil des südlichen Landrückens überhaupt, bis 2000' auf- steigend , mit wirklichem Gebirgscharakter. Er nöthigt die Weichsel zu der großen östlichen Ausbiegung. Im Westen ^begrenzt ihn die Warta, im Norden die Pilica. **) Der Besitz der Krim (Sinope gegenüber) eine Lebensfrage für Ruß- lands Macht. — Von hier gieng die venetianische und genuesische Karawa- neustraße über Sarepta (den Tragplatz) in die Steppen Asiens nach Indien und China. Damals zahlte Kaffa um asowschen Meere 100000 Ew., in derselben Zeit, wo auf der nördlichen Handelsstraße zwischen Byzanz und der Ostsee Kijew 200000, Nowgorod 400000 Ew. hatte.

7. Schicksale unseres Volkes, zusammenfassende Darstellung der staatlichen Zustände unseres Volkes - S. 54

1904 - Cöthen : Schulze
— 54 — Feind. Von nun an begann Leopold L den Angriffskrieg. Die „heilige Liga" zwischen dem Papste, Venedig, Polen und dem Kaiser beschloß, die Türken nicht bloß an der Donau anzugreifen. Im Jahre 1686 fiel Ofen, hier kämpften auch Brandenburger urti> Sachsen. Das Blutbad von Eperies (1687) räumte unter dem ungarischen Adel auf; doch suchte unmittelbar darauf Österreich durch politische und religiöse Zugeständnisse die Ungarn zu versöhnen, während ein ungarischer Reichstag (1688) sich für das erbliche Regiment der Habsburger in Ungarn erklärte. In demselben Jahre trat auch Siebenbürgen unter österreichische Oberhoheit. Max Emanuel von Bayern nahm im gleichen Jahre Belgrad. Deutsche Truppen drangen (1688 und 1689) bis tief nach Serbien hinein. Dann kam noch einmal ein Rückschlag. Die Türken gewannen (1690) das wichtige Belgrad wieder. Mit Mühe wurden sie das Jahr darauf bei Salankemen bei Belgrad von Ludwig von Baden zurückgehalten. Nach einer lässigeren Kriegsführung auch von feiten der Kaiserlichen, die von 1695—1697 von Friedrich August (dem Starken) von Sachsen befehligt wurden, drohte ein erneuter Ansturm der Türken die Eroberungen rückgängig zu machen; doch der tapfere und geniale Prinz Eugen von Savoyen griff sie bei Zenta an der Theiß in dem Augenblicke an, da ein Teil derselben schon über den Fluß gegangen war. Der Sieg war entscheidend. Der Friede von Karlowitz (1699) machte die Österreicher zu Herren von Siebenbürgen, Ungarn und Slavonien; nur das Banat blieb noch türkisch. Auch Polen und Venedig bekamen ansehnliche Gebiete. Österreich wuchs durch diese Erfolge zu einer europäischen Großmacht heran; je mehr es freilich den Schwerpunkt seiner Politik nach dem Osten verlegte, desto mehr wuchs es aus Deutschland heraus. ume Erb- Roch einmal wurde Kaiser Leopold I. in einen Krieg mit . 1701-1714 »Frankreich verwickelt, in den spanischen Erbfolge krieg (1701 bis 1714). Der schon lange erwartete Tod Karls Ii. von Spanien, des letzten Regenten der spanisch-habsburgischen Linie, trat endlich am 1. November 1700 ein, und damit wurde eine Erbschaft von gewaltigem Umfange frei: außer Spanien halb Italien, die spanischen Niederlande und der große Kolonialbesitz. Kein Wunder, daß Gesamteuropa um des europäischen Gleichgewichts willen ein Interesse an der Frage hatte, was aus dem Erbe werden sollte. Die

8. Quellensätze zu den staatlichen Zuständen - S. 248

1904 - Cöthen : Schulze
Ersteigerung, in den Craysen, zu Wasser oder zu Lande, von einem oder mehr Ständen . . fürgenommen seyn sollen . . . Das alles sollen sie die Crayß-Obersten . . . beschreiben, und verschlossen zu obberührtem Francksurtischen Deputation-Dag1), in die Mayntzische Cantzley daselbst, überantworten lassen . . . Ebenda Hi, S. 372. 10f. (1681. Reichsgutachten.) (Die drei Reichs-Kollegien haben auf ein Kaiserliches Kommissions-Dekret beschlossen,) daß sowohl eine General-Reichs- Kriegs- als auch in jedem Creyß eine Particular-Creyß- Cassa zu bestellen . . sey (zu Kriegszwecken)... Und werden Ihre Kayserliche Majestät . . sich Allergnädigst belieben lassen, damit ein jeder Creyß sein Quantum sördersamst und zeitlich stelle, alle nachdrückliche Erinnerung zu thun. . . . (Es) wird denen Ereyß-Ausschreibenden und Creyß-Obristen obliegen, daran zu seyn, auf daß von jeden Creyß-Ständen eine solche Mannschafft zu Roß und Fuß gestellt werde, welche im Feld tauglich . . . Ebenda Iv, S. 138. 11. (1718. 5. März. Churbrandenburg schreibt an Chursachsen, nachdem im Jahre 1717 Friedrich August von Sachsen zur katholischen Religion übergetreten war:) Weilen Ew. Maj. in Dero Schreiben, wegen des Ober-Sächsischen Craiß-Direktorii, Erwehnung gethan, so werden dieselbe hoffentlich nicht übel deuten, wan Wir dabey die Erinnerung thun müssen, daß nunmehro, da, durch Dero Herrn Sohns, des Chur-Printzens, Religions-Veränderung, alle sonst gewesene Vermuthung, ob würde solch Direktorium in diesem, der Evangelischen Religion gantz zugethanen Craiße, dermahleinst in eines Evangelischen Chur-Fürsten zu Sachsen Hände wiederkommen, sich verlohren, es die Nothwendigkeit seyn werde, daß man sich dieserwegen in dem Craiße mit einander vernehme, und, wegen der dabey versirenden Sicherheit . . der Evangelischen Religion, behörige Einrichtung mache . . Vitr. ill. Iii, S. 955. 12 a. (1555. Augspurger Reichsabschied, § 89:) Da aber einem vorstehenden Unrath (Störung des Landfriedens), wachsenden Feuer, und thätlichen Beschädigungen zu begegnen, zweyer, dreyer. J) Zu Deputationstagen siehe Sz. 78 ff.

9. Quellensätze zu den staatlichen Zuständen - S. 432

1904 - Cöthen : Schulze
— 432 — darvor gehabt. (Folgt noch eine Schilderung der Plünderungsscenen und des Brandes der Stadt.) Theatrum Europaeum, Ii, S. 358—369. 316. (1762.) Die Belagerung (von Schweidnitz) . . nahm den 8. August ihren Anfang . . . Sie war, vom Standpunkte der Kriegskunst aus betrachtet, die merkwürdigste des ganzen Krieges sowohl in Ansehung der Kunst des Angriffes und der Verteidigung, als wegen der Dauer und mancherlei Nebenumstände .... Le Fevre (ein in Diensten Friedrichs stehender französischer Ingenieur) wollte vorzüglich durch Minen die Festung einnehmen und zwar in kurzer Zeit. Er erfüllte aber sein Ver- sprechen nur sehr unvollkommen und war genötigt, größtenteils nach den alten Vorschriften zu verfahren . t . Die Beschießung ^ahm den Anfang; sie war sehr lebhaft und wurde Tag und Nacht ununterbrochen fortgesetzt. Ebenso lebhaft war die Ver- teidigung. Das Geschütz in der Festung wurde sehr wohl bediem, und fast alle Nächte geschahen Ausfälle, jedoch mit geringer Wirkung ... Le Fevres künstliche Minen erforderten . . viel Zeit und thaten anfangs nur geringe Wirkung. Es waren sogenannte Druckkugeln, eine vortreffliche Erfinbung . ., welche der Mineurwiffenfchaft sowohl in ihren Gruubsätzen als in der Ausübung eine große Erweiterung verschaffte und jetzt zum erstenmal durch ernstliche Versuche geprüft würde. Der mannigfaltige Zweck biefer Druckkugeln war, in einer Entfernung von breißig bis vierzig Fuß durch Sprengung der Minen die Galerieen der Belagerten einzubrücken, die Kontreskarpe (den Gegenwall) in den Festungsgraben zu werfen, sich einen neuen gesicherten Angriffsort einzurichten und den bebeckten Weg und die Außenwerke ohne Sturm und Verlust zu öffnen; bagegen aber konnte man vermittelst biefer Erfinbung, wenn sie gegen Belagerer angewenbet wurde, außer dem Einbrücken ihrer Minen und der Zerstörung ihrer Logements auch ihre Breschebatterieen in die Luft sprengen und die Kanonen gegen die Stadt werfen. Im Laufe der Belagerung wurden viele solcher Druckkugeln zubereitet, gefüllt und angezünbet, wovon aber einige ganz mißglückten. Es würden unterirbische Horchgänge gemacht, um den Gang und die Nähe der entgegengesetzten Minen auszuspähen. Bisweilen begegneten sich die beiberseitigen Mineure unter der Erbe, wo sie

10. Quellensätze zu den staatlichen Zuständen - S. 247

1904 - Cöthen : Schulze
— 247 — einem jeden Kreyß oder Zirck des Heiligen Reichs durch die Müntzgenossen verordnet werden, daß alle und jedes Jahrs besonder zweymahl gemeine Probation-Xäg, und Rechtfertigung der gemeinen Reichs-Müntzen gehalten werden . . . Neue Sammlg. d. Reichsabschiede, Teil Iii, S. 197. 10c. (1566. Augsburger Reichstagsabschied, § 130ff:) (Wir) Setzen, ordnen und wollen, daß . . . diejenigen, so geringert (in Len Reichsanschlägen) zu werden begehren, . . . ihre Beschwerden mit den Ursachen . . in den oder die Creyß, darunter der oder die Beschwerten gehörig, denen Creyß-ausschreibenden Fürsten, in Schrifften verschlossen, übergeben sollen ... — Hierauff so wollen Wir ferner, daß . . der oder die, so allein die Creyß, darinn Beschwerungen übergeben seynd, zu beschreiben haben, innerhalb eines Monats, ein jeder seinen Creyß . . beschreiben und erfordern ... — Wo aber einer, so der Creyß einen zu beschreiben, selbst beschwert seyn, und Ringerung begehren würde, der soll seine Beschwerung alsdann aufs solchem Creyß-Tag auch fürbringen. — Ebenda Iii, S. 232. 10d. (1566. Augsburger Reichsabschied, § 178:) Aus gleichmäßige Uns fürkommene Anzeig, daß unangesehen in hiebevor beschlossener Unser und des Reichs außgekündter Policey-Ord-nung, gemeinen Ständen aufferlegt . ., gute Ordnung fürzu-Ttehmen, damit die Wollenweber an Wollen nicht Mangel leyden, und die Wollen nicht mit grossen Haussen in fremde Nation verführt werde: Nichts destoweniger solche übermäßige Verführung . . fürgangen, und aber auch in solchem Wollenkauss nicht wol ein gemein general durchgehend Constitution und Satzung, . . auff-gericht werden mag . . .: Setzen und wollen (Wir), daß Unser und des Heiligen Reichs Creyß . . diesen Wollenkauss, und Verführung derselbigen betreffend, wie es in ihren Landschafften, Oberseiten und Gebieten gehalten werden soll, Ordnungen . . . fürnehmen . . . Ebenda Iii, S. 239. 10e. (1576. Regensburger Reichstagsabschied, § 120:) ... Wie wir dann auch eilt jeden Crayß-Obersten, Zu- und Nachgeordneten, darzu auch die andere Crayß-Stände selbst,.. gnädigst ersuchen . . ., auf nechstkommenden Crayß-Tägen, sowohl in ihren, als auch dero benachbarten Craysen fleißig nachfragen, . . ob, wo, und welcher Massen ungebührliche neue Zölle, oder der alten Zölle
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