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1. Die Weltgeschichte - S. 166

1835 - Mainz : Kupferberg
166 Französische Re volutions kriege. Kosziu Sko. n.c.g.mit Belgien frei werden, zu den Oesterreichern. Uebcrall die Verbündeten im Vortheile, und im Innern Frankreichs die Vendee, Bretagne (Wimpfen), Toulon, Marseille und Lyon gegen den Convent im Aufruhr. Daher durch die Jakobiner die Sch recken s regi e run g ; allgemeines Aufgebot in Masse; ganz Frankreich ein Feld - und Waffenlagcr unter Carnot. Darauf Siege der Franzosen gegen die im Innern Empörten unter gräßlicher Rache; eben so in Belgien durch Iiouchard und Jourdan, am Oberrhein durch Pickegru und Iiocle j indessen sättigt sich die Revolution durch ihre Blntgerichte 1794. überall in Frankreich; ihre Häupter stürzen sich selbst; Ende des Terrorismus. In den Niederlanden siegt Pickegru bei Tournal, und 1795. ^onrdan bei Fleums; Holland wird erobert — batavische Republik, verbunden mit Frankreich. Am Oberrhein müssen die Preussen, nach ihrem Siege bei Kaiserslautern, weichen,— Frieden zu Basel zwischen Preussen und Frank- reich (das nördliche Deutschland neutral), etwas später mit Spanien ( St. Domingo an Frankreich ) *). *) Um dieselbe Zeit blutige Auftritte in Pvlen: »ach dem russisch» türkischen Kriege ( 1787—1792) suchte Katharina Ii. ihren Einfluß in Polen durch eine Conföderatiou der unzufriedenen Polen zu Targowih geltend zu machen; eine russische Armee dringt ein; die Polen unter Thaddäus Kosziusko müssen weichen. Auch eine preussische Armee, mit Katharina einverstanden, rückt unter Möllendorf 1793 in Polen ein, und bald darauf erfolgt die zweite Theilung Polens. Aber die Erbitterung der Polen bricht schon 1794 aus. Kosziusko Ober- feldherr. Die Russen aus Warschau vertrieben, vereinen sich mit den unter ihrem König eindringenden Preussen. Sieg der Verbündeten bei Raffka. Warschau vergebens belagert. Auch Oesterreich schickt eine Armee. Kosziusko bei Maciejowiee von den Russen unter Fersen geschlagen und gefangen. Suwarvv erstürmt Prag a; Warschau kapi- tulirt, — dritte Theilung Polens 1795; der König Poniatowsky legt seine Würde nieder (Rußland gewinnt 2000 Quadratmeilen, Preus- fen 990 Quadratmeilen und Oesterreich 834 Quadratmeilen). Katharina stirbt im folgenden Jahre; ihr folgt ihr Sohn Paul I (1796—1801). Auch Friedrich Wilhelm Ii. von Preussen stirbt im November 1797, und ihm folgt sein Sohn Friedrich Wilhelm Hl

2. Neuere Geschichte - S. 87

1869 - Mainz : Kunze
87 Europäische Ereignisse Mischen dem spanischen Erbfolgeäriege und den schlesischen Kriegen. 1. Der im Bunde mit Venedig (denen von den Osmanen 1715 Morea entrissen worden war) unternommene Türken- krieg 1716—1718 führte Oesterreich unter des Prinzen Eugen Leitung von Sieg zu Sieg (bei Peterwardein 1716, Belgrad 1717) und zuletzt im Frieden von Passaro- witz 1718 zum Besitz des Banats, eines Theiles von^is Serbien mit Belgrad, von Croatien, Bosnien imb der Walachei. Für den Verlust Moreas wurde Venedig durch albanische und dalmatinische Plätze entschädigt. 2. Die Friedensstörung Spaniens (Philipp V, seine zweite Gemahlin Elisabeth Farnese von Parma, der Car- dinal Alberoni), das während des Türkenkrieges 1717 Sardinien, 1718 Sieilien angrisf, führte 1718 zur Qua- druple-Allianz d. h. einem zur Aufrechterhaltung desl?i8 Utrechter Friedens geschlosserten Bündniß des Kaisers, Eng- lands, Frankreichs, Hollands. Vertauschung Siciliens mit Sardinien; Don Carlos, Sohn des spanischen Königspaares, erhält die Anwartschaft auf die Herzogthümer Parma und Piacenza, sowie aus Toskana, auf welche seine Mutter Erbansprüche hatte. 3. Der polnische Erbfolgekrieg 1733—1735 nach 1733-1735 dem Tode Augusts Ii von Polen zwischen dem Kaiser, dem Reich und Rußland, die für die Wahl Augusts Iii von Sachsen auftraten, einer —, Frankreich, Spanien und Sar- dinien, die für die Rechte des fast einstimmig gewählten Stanislaus Lesezinskm) kämpften, andererseits. Der Schau- platz dieses fast ereignislosen, für beit an tüchtigen Truppen und Geld armen Kaiser im ganzen unglücklichen Krieges am Rhein und in Italien; die greisen Feldherrn Eugen mtb Villars noch einmal als Gegner. Der Wiener Frieden: der Kaiser verliert Neapel mit Sieilien gegen Parma und Piacenza an den Jnfanten Don Carlos; Frankreich erkennt die pragmatische Sanction (s. Nr. 4.) an und erhält die Anwartschaft auf das alte deutsche Land Lothringen, das für seine Lebenszeit zunächst Stanis- laus Lesezinski (h 1766) statt der polnischen Krone be- *) Er führte noch immer den Königstitel und war der Schwiegervater Ludwigs Xv von Frankreich.

3. Erdkunde - S. 91

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 91 — und Theiß ausbreitet und von den Alpen, den Karpaten sowie den Gebirgen der Balkanhalbinsel eingefaßt wird. Der Bakonywald und die südlichen Ausläufer der Westkarpaten scheiden das Tiefland in die ober- und nieder ungarische Ebene. Kleinere Tiefländer der Monarchie sind das Wiener Becken und die kroatisch-slavouische Ebene um die mittlere Save. Iii. Die Bewässerung ist mit Ausnahme der adriatischen Küstenländer durchweg günstig. Die österreichisch-ungarische Mon- archie hat an den Stromgebieten des Dnjestr, der Weichsel, Oder, Elbe, der Etsch, ja selbst des Rheines Anteil, doch gehören über 3/± der Gesamtfläche zum Stromgebiet der Donau, welche als die „Lebensader" des Reiches dasselbe seiner ganzen Breite nach durchfließt, den Westen mit dem Osten verbindend. (Näheres s. Seite 57.) Die zahlreichen Seen liegen zum größten Teile in den Alpen; hierzu kommen noch der Platten- und Neusiedlersee in der ungarischen Tiefebene. Iv. Das Klima ist in den westlichen Kronländern ziemlich gleichmäßig, in den Küstenländern des Adriatischen Meeres südlich milde, im Osten aber mehr kontinental, d. h. auf kalte Winter folgen heiße Sommer mit oft langen Dürren und plötzlichen starken Regengüssen. Mehr als 9/i0 der Bodenfläche sind anbaufähig und fast durchweg recht fruchtbar. Ungarn ist eines der ersten Getreide- und Weinländer Europas. Doch ist der Getreidebau auch in Böhmen, Mähren und Galizien von Bedeutung, ebenso der Weinbau in Südtirol und Dalmatien. — Sehr groß ist der Reichtum an Wäldern, welche ungefäbr 1/6 des Flächeninhaltes bedecken. In der Viehzucht ist die Pflege des Rindes und die Milch- Wirtschaft in den Alpen, die großartige Pferde-, Schaf- und Schweinezucht in der Osthälfte der Monarchie (vor allem in den Steppen oder Pußten der Theißniederung) wichtig. Der Bergbau liefert reichlichen Ertrag. Im ungarischen und siebenbürgischen Erzgebirge findet man Gold und Silber, vor-

4. Erdkunde - S. 122

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 122 — die Bosna und Driua, während andererseits Narentci und Drin zum Adriatischeu Meer abfließen. Vom Ostabhang des Schar Dagh geht die Morava zur Donau und der Vardar zum Golf von Saloniki. Der Balkan selbst entsendet den Strnma (Strymou) und die Maritza mit der Tuudscha zum Ägäischeu Meer. — Die übrigen Flüsse siud uubedeuteud. Im Sommer trocknen viele der- selben aus. Iv. Das Klima der Halbinsel ist infolge der vorherrschenden Gebirgssorm im ganzen rauher als in den beiden andern Halbinseln; doch erfreuen sich die geschützten Küstenstriche Griechenlands wie auch die Juselu einer äußerst milden und gesunden Witterung, die Herr- liche Südfrüchte zeitigt. (Produkte sieh bei den einzelnen Ländern der Balkanhalbinsel.) V. Die Balkanhalbinsel, früher gauz im Besitze der Türkei, löst sich allmählich in eine Anzahl selbständiger Staaten aus. Voll- ständig unabhängig sind die Königreiche Griechenland und Serbien und das Fürstentum Montenegro. Unter türkischer Oberhoheit steht noch das Fürstentum Bulgarien, dessen Herrscher zugleich Statthalter der türkischen Provinz Ostrumelien (Südbulgarien) ist. Bosnien und die Herzegowina endlich werden von der öfter- reichischen Regierung verwaltet. A. Die europäische Türkei. a) Die Bevölkerung der europäischen Türkei (ohne Bul- garien und Ostrumelieu) zählt uach ueuester Schätzung nur 6^/4 Mil- lionen, so daß bei einem Flächenraume von 178 900 qkm ans 1 qkm 35 Menschen treffen. b) Der Abstammuug nach ist die Bevölkerung außerordeut- lich gemischt. Die Mehrzahl der Bewohner bilden die Slaven (Bulgaren), an 2 Millionen; außerdem giebt es noch Albanesen über 1 Million, Griechen über 1 Million, Armenier u. s. w. Eigeuliche Türken oder Osmanen (Bild 37) sind es etwa 11/2 Million, so daß der herrschende Stamm kaum den vierten Teil der Gesamt- bevölkerung ausmacht.

5. Erdkunde - S. 162

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 162 — oft an 500 000 Menschen selbst aus den fernsten Gegenden Asiens zusammenströmen. — Tula mit 111 000 E. hat die größten Waffen- und Metallwarenfabriken, das „russische Birmingham". — Woronesch am Don (84000 E.) betreibt lebhasten Handel. — Archangelsk mit 21 000 E., unfern der Dwinamündung ge- legen, ist für Ausfuhr von Schiffsbauholz wichtig. 2. Kleinrußland (die Ukraine). K i j e w am Dnjepr (247 000 E.) ist Mittelpunkt der Rübenznckerindustrie. Uuiversität. — Charkow (175 000 E.) hat blühenden Handel, besonders mit Getreide und Wolle. Universität. 3. Südrußland, das ehemals türkische Gebiet am Schwarzen Meere. Kischinew (109 000 E.) im Bezirk des Wein- und Tabak- baues. — Odessa, unweit der Mündung des Dnjeftr (405 000 E.), ist die bedeutendste russische Handelsstadt am Schwarzen Meere, Stapel- Platz und Hanptaussuhrort für Getreide. Universität. — Nikolajew (92 000 E.) ist die Hauptstation für die russische Kriegsflotte im Schwarzen Meere. In der Nähe viele deutsche Kolonien. 4. Westrußland. Wilna (160000 E.) ist die bedeutendste Stadt Litauens. 5. Das Königreich Polen. Die Hauptstadt Warschau an der Weichsel (638 000 E.) ist Mittelpunkt der Gewerbethätigkeit und des Handels Polens. Festung. Russische Universität. — Lodz (mit Vor- orten 315 000 E.) hat sehr bedeutende Leinen- und Baumwollindustrie. 6. Die Ostseeprovinzen. St. Petersburg an der Newa- Mündung (mit Vororten 1 267 000 E.), die von Peter dem Großen gegründete, großartig angelegte neue Hauptstadt, ist der erste Handels- platz Rußlands. Universität. — Der Kriegshafen Kronstadt (60 000 E.) ist die Schutzfestung für Petersburg. — Dorpat, rusf. Jurjew (42 000 E.) mit (ehemals deutscher) Universität. — Reval (65000 E.) ist ein lebhafter Handelsplatz am Finnischen Meerbusen. — Riga an der Dünamündung (mit Vororten 283 000 E.) ist die zweite russische Handelsstadt an der Ostsee, wichtig als Stapelplatz und Ausfuhrort für Holz, Getreide, Hanf und Flachs. — Libau (65 000 E.), aufblühende Hafenstadt.

6. Geographische Repetitionen für die oberen Klassen von Gymnasien und Realschulen - S. 91

1874 - Mainz : Kunze
— 91 — von Nw. nach So., bisweilen nach S., die andern von W. nach O., bei Annäherung an das ägäische Meer nach So. übergehend. Der bedeutendste Knoten im ganzen Gebirgssystem Skar Dagh (Seardns) Grenze Jllyriens, Maeedoniens und des alten Ser- benreiches; Wasserscheide der Morawa, des Vardar und Drin (der Donau, des ägäischen und adriatischen Meeres) nn- ter 42 0 n. Br. Der nordwestlich vorliegende Jllyrische Land- strich (zwischen Drin, dem Meere, der Save und Drina) in der Umgebung der Bucht von Cattaro nacktes, armes, unzugängliches Gebirge (Czruagora — Montenegro) senkt sich von da mitsrucht- baren zum Obstbau geeigneten Thälern gegen die Save. Bis hierher haben die Türken ihre unmittelbare Herrschaft seit ihrem Verfall behauptet und durch kluge Trennung der ver- wandten slavischen Stämme Bosniens Besitz gerettet. Diese Provinz gleichsam ein Keil zwischen der östreichischen dalmati- schen Küste und dem kaum uoch vom Sultan abhängigen Für- stenthnm Serbien. — Nördlich das Quellgebiet der Morawa mit dem Amselfelde, dem Grabe der Serbenherrschaft, wo die Heerwege vom nördlichen Albanien (Skutari, Seodra) und Maee- dornen (Saloniki, Thessalonice) zusammentreffen und nach Bel- grad (s. Iv, §. 1, 2) führen. — Nach O. gewundene Verzwei- gutigen, die sich den von der bulgarischen Morawa*) herauf- ziehenden nähern und mit ihnen die kleine bulgarische Hochebene von Sofia (Mittelpunkt des großen schon von den Römern begangenen Heerwegs zwischen Constantinopel und Sirmtum**) umschließen. — Von da bis zum schwarzen Meere der Balkan (Hämus), ein weniger hohes als wildes Waldgebirge, im O. in zwei Ketten erweitert, Scheidewand Mösiens und Thraziens, auch eine klimatische Scheide. Nordabhang zur untern Donau die türkische Provinz Bulgarien: s. Iv, §. 1, 3. Der Süd- abhang fällt schroff zur Ebene der Maritza (Hebros), dem größ- ten der fruchtbaren Flußthäler Thraziens, zwischen dem vom Balkan nach der Halbinsel von Constantinopel sich senkenden Küsten- gebirge und dem vom Rilo Dagh***) ausgehenden Despoto- *) In der weiten Spannung ihrer Quellflüsse ähneln Morava und Maritza der Mulde, die des Drin fließen sogar direct gegeneinander. Aehn-- lich Alpheios — Ruphia im Peloponnes. **) Trajanspsorte zwischen Philippopel und Sofia. ***) Der zweite große Gebirgsstock, unter gleicher Breite mit dem Skar- Dagh, aber noch höher (9200 0/ eines der großartigsten Landschaftsbilder der Türkischen Gebirge. An seinem Fuße das reiche große bulgarisch-griechische

7. Geographische Repetitionen für die oberen Klassen von Gymnasien und Realschulen - S. 101

1874 - Mainz : Kunze
— 101 — tes Thal zwischen den transylvanischen Alpen und dem Balkan, dessen Nordfnß der Strom in noch behaglicherer Breite als in der ungarischen Ebene begleitet, bis er, der Küste des schwarzen Meeres nahe (Landschwelle Dobrndscha) nach langer nördlicher Ausbiegung sein Sumpfdelta erreicht (Snlinamündnng). — Der Boden unter der Herrschaft des Continentalklimas; in den weiten Ebenen (trotz des Steppencharakters in Niederungarn) und in den Flußthäleru des äußern Bogens reich an Getreide und Weide; an den Niedern Gebirgshängen der obern Theiß (Toka y), Oberungarns (Ödenburg) und Syrmiens an Wein, in den höhern Theilen *) an Wäldern, in den Bergen der Centralkarpathen und des Siebenbürgischen Erzgebirges an edeln Metallen (Kremnitzer Dukaten), Salz vor allem in den Beskiden (Wieliezka). Da- her eben so geeignet für die skythischen Steppenbewohner wie für die deutschen arbeitsamen Ansiedler. In den Ebenen und Abhän-- gen Ackerleute und Viehzüchter (Magyaren, Rumänen, Slaven), in den Bergthälern die deutschen Bergleute, in den spärlichen Zrößern Städten geistiges Leben nur wo deutscher Einfluß. Der Handel meist in den Händen der Juden **). Als Passageland lange Jahrhunderte hindurch seit der Völkerwanderung ein Kampsobjeet, zuletzt der mit den Kräften der unterjochten Bulgaren und Albaueseu vordringenden Os- manen. Nachdem deren Uebermacht durch den nachhaltigen Widerstand der Deutschen, Polen und Russen gebrochen, die „orientalische Frage" vertagt, sind bei aller Unruhe im Innern die politischen Grenzen fester und den Naturgrenzen entsprechender. 1. Die außerdeutschen Kronländer der östreichisch- ungarischen Monarchie. Ihre Mitte das Königreich Un- garn, das karpathische Donanland, wenig größer als die deut- heute mit römischen Alterthümern), das östliche fette Tiefland der Daker zur Bereicherung des Staats. Seitdem in Siebenbürgen wie in der Walachei die lateinische Sprache, deren Tochter das Rumänische. *) Neben den klimatischen Gegensätzen tritt auf kleinem Räume der Gegensatz von Feuchtigkeit und Dürre auffällig hervor. Furchtbare, fast tägliche Sommergewitter in den Centralkarpathen von Ende Mai bis An- fang August. **) In den unter der Herrschaft der Türken stehenden Ländern ist der Jüdische Stamm spärlich vertreten. Der Türke verachtet den Juden, und die Griechischen und Armenischen Handelsleute übertreffen noch die Jü- dischen an Schlauheit. — Auf der bunten Völkertafel find auch die Zigeuner vertreten. Ihr musikalischer Einfluß auf das Stillleben der Hirten.

8. Schicksale unseres Volkes, zusammenfassende Darstellung der staatlichen Zustände unseres Volkes - S. 54

1904 - Cöthen : Schulze
— 54 — Feind. Von nun an begann Leopold L den Angriffskrieg. Die „heilige Liga" zwischen dem Papste, Venedig, Polen und dem Kaiser beschloß, die Türken nicht bloß an der Donau anzugreifen. Im Jahre 1686 fiel Ofen, hier kämpften auch Brandenburger urti> Sachsen. Das Blutbad von Eperies (1687) räumte unter dem ungarischen Adel auf; doch suchte unmittelbar darauf Österreich durch politische und religiöse Zugeständnisse die Ungarn zu versöhnen, während ein ungarischer Reichstag (1688) sich für das erbliche Regiment der Habsburger in Ungarn erklärte. In demselben Jahre trat auch Siebenbürgen unter österreichische Oberhoheit. Max Emanuel von Bayern nahm im gleichen Jahre Belgrad. Deutsche Truppen drangen (1688 und 1689) bis tief nach Serbien hinein. Dann kam noch einmal ein Rückschlag. Die Türken gewannen (1690) das wichtige Belgrad wieder. Mit Mühe wurden sie das Jahr darauf bei Salankemen bei Belgrad von Ludwig von Baden zurückgehalten. Nach einer lässigeren Kriegsführung auch von feiten der Kaiserlichen, die von 1695—1697 von Friedrich August (dem Starken) von Sachsen befehligt wurden, drohte ein erneuter Ansturm der Türken die Eroberungen rückgängig zu machen; doch der tapfere und geniale Prinz Eugen von Savoyen griff sie bei Zenta an der Theiß in dem Augenblicke an, da ein Teil derselben schon über den Fluß gegangen war. Der Sieg war entscheidend. Der Friede von Karlowitz (1699) machte die Österreicher zu Herren von Siebenbürgen, Ungarn und Slavonien; nur das Banat blieb noch türkisch. Auch Polen und Venedig bekamen ansehnliche Gebiete. Österreich wuchs durch diese Erfolge zu einer europäischen Großmacht heran; je mehr es freilich den Schwerpunkt seiner Politik nach dem Osten verlegte, desto mehr wuchs es aus Deutschland heraus. ume Erb- Roch einmal wurde Kaiser Leopold I. in einen Krieg mit . 1701-1714 »Frankreich verwickelt, in den spanischen Erbfolge krieg (1701 bis 1714). Der schon lange erwartete Tod Karls Ii. von Spanien, des letzten Regenten der spanisch-habsburgischen Linie, trat endlich am 1. November 1700 ein, und damit wurde eine Erbschaft von gewaltigem Umfange frei: außer Spanien halb Italien, die spanischen Niederlande und der große Kolonialbesitz. Kein Wunder, daß Gesamteuropa um des europäischen Gleichgewichts willen ein Interesse an der Frage hatte, was aus dem Erbe werden sollte. Die

9. Quellensätze zu den staatlichen Zuständen - S. 248

1904 - Cöthen : Schulze
Ersteigerung, in den Craysen, zu Wasser oder zu Lande, von einem oder mehr Ständen . . fürgenommen seyn sollen . . . Das alles sollen sie die Crayß-Obersten . . . beschreiben, und verschlossen zu obberührtem Francksurtischen Deputation-Dag1), in die Mayntzische Cantzley daselbst, überantworten lassen . . . Ebenda Hi, S. 372. 10f. (1681. Reichsgutachten.) (Die drei Reichs-Kollegien haben auf ein Kaiserliches Kommissions-Dekret beschlossen,) daß sowohl eine General-Reichs- Kriegs- als auch in jedem Creyß eine Particular-Creyß- Cassa zu bestellen . . sey (zu Kriegszwecken)... Und werden Ihre Kayserliche Majestät . . sich Allergnädigst belieben lassen, damit ein jeder Creyß sein Quantum sördersamst und zeitlich stelle, alle nachdrückliche Erinnerung zu thun. . . . (Es) wird denen Ereyß-Ausschreibenden und Creyß-Obristen obliegen, daran zu seyn, auf daß von jeden Creyß-Ständen eine solche Mannschafft zu Roß und Fuß gestellt werde, welche im Feld tauglich . . . Ebenda Iv, S. 138. 11. (1718. 5. März. Churbrandenburg schreibt an Chursachsen, nachdem im Jahre 1717 Friedrich August von Sachsen zur katholischen Religion übergetreten war:) Weilen Ew. Maj. in Dero Schreiben, wegen des Ober-Sächsischen Craiß-Direktorii, Erwehnung gethan, so werden dieselbe hoffentlich nicht übel deuten, wan Wir dabey die Erinnerung thun müssen, daß nunmehro, da, durch Dero Herrn Sohns, des Chur-Printzens, Religions-Veränderung, alle sonst gewesene Vermuthung, ob würde solch Direktorium in diesem, der Evangelischen Religion gantz zugethanen Craiße, dermahleinst in eines Evangelischen Chur-Fürsten zu Sachsen Hände wiederkommen, sich verlohren, es die Nothwendigkeit seyn werde, daß man sich dieserwegen in dem Craiße mit einander vernehme, und, wegen der dabey versirenden Sicherheit . . der Evangelischen Religion, behörige Einrichtung mache . . Vitr. ill. Iii, S. 955. 12 a. (1555. Augspurger Reichsabschied, § 89:) Da aber einem vorstehenden Unrath (Störung des Landfriedens), wachsenden Feuer, und thätlichen Beschädigungen zu begegnen, zweyer, dreyer. J) Zu Deputationstagen siehe Sz. 78 ff.

10. Quellensätze zu den staatlichen Zuständen - S. 432

1904 - Cöthen : Schulze
— 432 — darvor gehabt. (Folgt noch eine Schilderung der Plünderungsscenen und des Brandes der Stadt.) Theatrum Europaeum, Ii, S. 358—369. 316. (1762.) Die Belagerung (von Schweidnitz) . . nahm den 8. August ihren Anfang . . . Sie war, vom Standpunkte der Kriegskunst aus betrachtet, die merkwürdigste des ganzen Krieges sowohl in Ansehung der Kunst des Angriffes und der Verteidigung, als wegen der Dauer und mancherlei Nebenumstände .... Le Fevre (ein in Diensten Friedrichs stehender französischer Ingenieur) wollte vorzüglich durch Minen die Festung einnehmen und zwar in kurzer Zeit. Er erfüllte aber sein Ver- sprechen nur sehr unvollkommen und war genötigt, größtenteils nach den alten Vorschriften zu verfahren . t . Die Beschießung ^ahm den Anfang; sie war sehr lebhaft und wurde Tag und Nacht ununterbrochen fortgesetzt. Ebenso lebhaft war die Ver- teidigung. Das Geschütz in der Festung wurde sehr wohl bediem, und fast alle Nächte geschahen Ausfälle, jedoch mit geringer Wirkung ... Le Fevres künstliche Minen erforderten . . viel Zeit und thaten anfangs nur geringe Wirkung. Es waren sogenannte Druckkugeln, eine vortreffliche Erfinbung . ., welche der Mineurwiffenfchaft sowohl in ihren Gruubsätzen als in der Ausübung eine große Erweiterung verschaffte und jetzt zum erstenmal durch ernstliche Versuche geprüft würde. Der mannigfaltige Zweck biefer Druckkugeln war, in einer Entfernung von breißig bis vierzig Fuß durch Sprengung der Minen die Galerieen der Belagerten einzubrücken, die Kontreskarpe (den Gegenwall) in den Festungsgraben zu werfen, sich einen neuen gesicherten Angriffsort einzurichten und den bebeckten Weg und die Außenwerke ohne Sturm und Verlust zu öffnen; bagegen aber konnte man vermittelst biefer Erfinbung, wenn sie gegen Belagerer angewenbet wurde, außer dem Einbrücken ihrer Minen und der Zerstörung ihrer Logements auch ihre Breschebatterieen in die Luft sprengen und die Kanonen gegen die Stadt werfen. Im Laufe der Belagerung wurden viele solcher Druckkugeln zubereitet, gefüllt und angezünbet, wovon aber einige ganz mißglückten. Es würden unterirbische Horchgänge gemacht, um den Gang und die Nähe der entgegengesetzten Minen auszuspähen. Bisweilen begegneten sich die beiberseitigen Mineure unter der Erbe, wo sie
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