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1. Die Weltgeschichte - S. 166

1835 - Mainz : Kupferberg
166 Französische Re volutions kriege. Kosziu Sko. n.c.g.mit Belgien frei werden, zu den Oesterreichern. Uebcrall die Verbündeten im Vortheile, und im Innern Frankreichs die Vendee, Bretagne (Wimpfen), Toulon, Marseille und Lyon gegen den Convent im Aufruhr. Daher durch die Jakobiner die Sch recken s regi e run g ; allgemeines Aufgebot in Masse; ganz Frankreich ein Feld - und Waffenlagcr unter Carnot. Darauf Siege der Franzosen gegen die im Innern Empörten unter gräßlicher Rache; eben so in Belgien durch Iiouchard und Jourdan, am Oberrhein durch Pickegru und Iiocle j indessen sättigt sich die Revolution durch ihre Blntgerichte 1794. überall in Frankreich; ihre Häupter stürzen sich selbst; Ende des Terrorismus. In den Niederlanden siegt Pickegru bei Tournal, und 1795. ^onrdan bei Fleums; Holland wird erobert — batavische Republik, verbunden mit Frankreich. Am Oberrhein müssen die Preussen, nach ihrem Siege bei Kaiserslautern, weichen,— Frieden zu Basel zwischen Preussen und Frank- reich (das nördliche Deutschland neutral), etwas später mit Spanien ( St. Domingo an Frankreich ) *). *) Um dieselbe Zeit blutige Auftritte in Pvlen: »ach dem russisch» türkischen Kriege ( 1787—1792) suchte Katharina Ii. ihren Einfluß in Polen durch eine Conföderatiou der unzufriedenen Polen zu Targowih geltend zu machen; eine russische Armee dringt ein; die Polen unter Thaddäus Kosziusko müssen weichen. Auch eine preussische Armee, mit Katharina einverstanden, rückt unter Möllendorf 1793 in Polen ein, und bald darauf erfolgt die zweite Theilung Polens. Aber die Erbitterung der Polen bricht schon 1794 aus. Kosziusko Ober- feldherr. Die Russen aus Warschau vertrieben, vereinen sich mit den unter ihrem König eindringenden Preussen. Sieg der Verbündeten bei Raffka. Warschau vergebens belagert. Auch Oesterreich schickt eine Armee. Kosziusko bei Maciejowiee von den Russen unter Fersen geschlagen und gefangen. Suwarvv erstürmt Prag a; Warschau kapi- tulirt, — dritte Theilung Polens 1795; der König Poniatowsky legt seine Würde nieder (Rußland gewinnt 2000 Quadratmeilen, Preus- fen 990 Quadratmeilen und Oesterreich 834 Quadratmeilen). Katharina stirbt im folgenden Jahre; ihr folgt ihr Sohn Paul I (1796—1801). Auch Friedrich Wilhelm Ii. von Preussen stirbt im November 1797, und ihm folgt sein Sohn Friedrich Wilhelm Hl

2. Neuere Geschichte - S. 87

1869 - Mainz : Kunze
87 Europäische Ereignisse Mischen dem spanischen Erbfolgeäriege und den schlesischen Kriegen. 1. Der im Bunde mit Venedig (denen von den Osmanen 1715 Morea entrissen worden war) unternommene Türken- krieg 1716—1718 führte Oesterreich unter des Prinzen Eugen Leitung von Sieg zu Sieg (bei Peterwardein 1716, Belgrad 1717) und zuletzt im Frieden von Passaro- witz 1718 zum Besitz des Banats, eines Theiles von^is Serbien mit Belgrad, von Croatien, Bosnien imb der Walachei. Für den Verlust Moreas wurde Venedig durch albanische und dalmatinische Plätze entschädigt. 2. Die Friedensstörung Spaniens (Philipp V, seine zweite Gemahlin Elisabeth Farnese von Parma, der Car- dinal Alberoni), das während des Türkenkrieges 1717 Sardinien, 1718 Sieilien angrisf, führte 1718 zur Qua- druple-Allianz d. h. einem zur Aufrechterhaltung desl?i8 Utrechter Friedens geschlosserten Bündniß des Kaisers, Eng- lands, Frankreichs, Hollands. Vertauschung Siciliens mit Sardinien; Don Carlos, Sohn des spanischen Königspaares, erhält die Anwartschaft auf die Herzogthümer Parma und Piacenza, sowie aus Toskana, auf welche seine Mutter Erbansprüche hatte. 3. Der polnische Erbfolgekrieg 1733—1735 nach 1733-1735 dem Tode Augusts Ii von Polen zwischen dem Kaiser, dem Reich und Rußland, die für die Wahl Augusts Iii von Sachsen auftraten, einer —, Frankreich, Spanien und Sar- dinien, die für die Rechte des fast einstimmig gewählten Stanislaus Lesezinskm) kämpften, andererseits. Der Schau- platz dieses fast ereignislosen, für beit an tüchtigen Truppen und Geld armen Kaiser im ganzen unglücklichen Krieges am Rhein und in Italien; die greisen Feldherrn Eugen mtb Villars noch einmal als Gegner. Der Wiener Frieden: der Kaiser verliert Neapel mit Sieilien gegen Parma und Piacenza an den Jnfanten Don Carlos; Frankreich erkennt die pragmatische Sanction (s. Nr. 4.) an und erhält die Anwartschaft auf das alte deutsche Land Lothringen, das für seine Lebenszeit zunächst Stanis- laus Lesezinski (h 1766) statt der polnischen Krone be- *) Er führte noch immer den Königstitel und war der Schwiegervater Ludwigs Xv von Frankreich.

3. Erdkunde - S. 162

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 162 — oft an 500 000 Menschen selbst aus den fernsten Gegenden Asiens zusammenströmen. — Tula mit 111 000 E. hat die größten Waffen- und Metallwarenfabriken, das „russische Birmingham". — Woronesch am Don (84000 E.) betreibt lebhasten Handel. — Archangelsk mit 21 000 E., unfern der Dwinamündung ge- legen, ist für Ausfuhr von Schiffsbauholz wichtig. 2. Kleinrußland (die Ukraine). K i j e w am Dnjepr (247 000 E.) ist Mittelpunkt der Rübenznckerindustrie. Uuiversität. — Charkow (175 000 E.) hat blühenden Handel, besonders mit Getreide und Wolle. Universität. 3. Südrußland, das ehemals türkische Gebiet am Schwarzen Meere. Kischinew (109 000 E.) im Bezirk des Wein- und Tabak- baues. — Odessa, unweit der Mündung des Dnjeftr (405 000 E.), ist die bedeutendste russische Handelsstadt am Schwarzen Meere, Stapel- Platz und Hanptaussuhrort für Getreide. Universität. — Nikolajew (92 000 E.) ist die Hauptstation für die russische Kriegsflotte im Schwarzen Meere. In der Nähe viele deutsche Kolonien. 4. Westrußland. Wilna (160000 E.) ist die bedeutendste Stadt Litauens. 5. Das Königreich Polen. Die Hauptstadt Warschau an der Weichsel (638 000 E.) ist Mittelpunkt der Gewerbethätigkeit und des Handels Polens. Festung. Russische Universität. — Lodz (mit Vor- orten 315 000 E.) hat sehr bedeutende Leinen- und Baumwollindustrie. 6. Die Ostseeprovinzen. St. Petersburg an der Newa- Mündung (mit Vororten 1 267 000 E.), die von Peter dem Großen gegründete, großartig angelegte neue Hauptstadt, ist der erste Handels- platz Rußlands. Universität. — Der Kriegshafen Kronstadt (60 000 E.) ist die Schutzfestung für Petersburg. — Dorpat, rusf. Jurjew (42 000 E.) mit (ehemals deutscher) Universität. — Reval (65000 E.) ist ein lebhafter Handelsplatz am Finnischen Meerbusen. — Riga an der Dünamündung (mit Vororten 283 000 E.) ist die zweite russische Handelsstadt an der Ostsee, wichtig als Stapelplatz und Ausfuhrort für Holz, Getreide, Hanf und Flachs. — Libau (65 000 E.), aufblühende Hafenstadt.

4. Schicksale unseres Volkes, zusammenfassende Darstellung der staatlichen Zustände unseres Volkes - S. 54

1904 - Cöthen : Schulze
— 54 — Feind. Von nun an begann Leopold L den Angriffskrieg. Die „heilige Liga" zwischen dem Papste, Venedig, Polen und dem Kaiser beschloß, die Türken nicht bloß an der Donau anzugreifen. Im Jahre 1686 fiel Ofen, hier kämpften auch Brandenburger urti> Sachsen. Das Blutbad von Eperies (1687) räumte unter dem ungarischen Adel auf; doch suchte unmittelbar darauf Österreich durch politische und religiöse Zugeständnisse die Ungarn zu versöhnen, während ein ungarischer Reichstag (1688) sich für das erbliche Regiment der Habsburger in Ungarn erklärte. In demselben Jahre trat auch Siebenbürgen unter österreichische Oberhoheit. Max Emanuel von Bayern nahm im gleichen Jahre Belgrad. Deutsche Truppen drangen (1688 und 1689) bis tief nach Serbien hinein. Dann kam noch einmal ein Rückschlag. Die Türken gewannen (1690) das wichtige Belgrad wieder. Mit Mühe wurden sie das Jahr darauf bei Salankemen bei Belgrad von Ludwig von Baden zurückgehalten. Nach einer lässigeren Kriegsführung auch von feiten der Kaiserlichen, die von 1695—1697 von Friedrich August (dem Starken) von Sachsen befehligt wurden, drohte ein erneuter Ansturm der Türken die Eroberungen rückgängig zu machen; doch der tapfere und geniale Prinz Eugen von Savoyen griff sie bei Zenta an der Theiß in dem Augenblicke an, da ein Teil derselben schon über den Fluß gegangen war. Der Sieg war entscheidend. Der Friede von Karlowitz (1699) machte die Österreicher zu Herren von Siebenbürgen, Ungarn und Slavonien; nur das Banat blieb noch türkisch. Auch Polen und Venedig bekamen ansehnliche Gebiete. Österreich wuchs durch diese Erfolge zu einer europäischen Großmacht heran; je mehr es freilich den Schwerpunkt seiner Politik nach dem Osten verlegte, desto mehr wuchs es aus Deutschland heraus. ume Erb- Roch einmal wurde Kaiser Leopold I. in einen Krieg mit . 1701-1714 »Frankreich verwickelt, in den spanischen Erbfolge krieg (1701 bis 1714). Der schon lange erwartete Tod Karls Ii. von Spanien, des letzten Regenten der spanisch-habsburgischen Linie, trat endlich am 1. November 1700 ein, und damit wurde eine Erbschaft von gewaltigem Umfange frei: außer Spanien halb Italien, die spanischen Niederlande und der große Kolonialbesitz. Kein Wunder, daß Gesamteuropa um des europäischen Gleichgewichts willen ein Interesse an der Frage hatte, was aus dem Erbe werden sollte. Die

5. Quellensätze zu den staatlichen Zuständen - S. 252

1904 - Cöthen : Schulze
— 252 — Regalien, Ämtern, . . . nichts ausgenommen, auch mit der Oberpfalz und der Grafschaft Cham, wie bisher, so auch in Zukunft Herrn Maximilian, Pfalzgraf bei Rhein, Herzog von Baiern, und seinen Kindern und der ganzen Wilhelmischen Linie . . . zustehen, so lange der Mannesstamm besteht. — Bezüglich des pfalzgräflichen Hauses haben sich Kaiser und Reich . . . dahin geeinigt, daß kraft gegenwärtigen Vertrages eine achte Chur errichtet werde, welche Herr Karl Ludwig, . . . und seine Erben bekleiden sollen. — Sollte aber der Fall eintreten, daß die Wilhelminische Linie im Mannesstamme gänzlich ausstirbt, so soll, wenn die pfälzische Linie noch besteht, nicht nur die Oberpfalz, sondern auch die Churwürde, die im Besitz der Herzoge von Baiern gewesen, an eben jene überlebenden Pfalzgrafen kommen . . ., indem die achte Chur dann völlig erlischt . . . Friede von Osnabrück, Art. Iv, § 3, 5, 9. 18 c. (1706. 29. April. Aus der Reichsachtsurkunde gegen Baiern:) Es ist nuumehro Weltkundig, was maffen, seit etlichen Jahren, der bißherige Churfürst und Hertzog in Bayern, Maximilian Emanuel, . . . gegen Weyland Jhro Kays. Maj. . . . Unsern . . . Vattern, ... sich dergestalt einnehmen lassen, daß er . . . an den . . . König in Frankreich sich gehenget . . . Hierum erkennen Wir (Kaiser Joseph) . . . Maximilian Emanuel ... in Unsere und des Heil. R. Reichs Acht und Ober-Acht . . . Entsetzen damit . . . Ihn . . . aller von Uns und dem Reich habenden oder gehabten Gnaden, Freyheiten, Rechten, Regalien, Ehren-Ämptern, Titulen, Lehen . . . Vitr. illustr. Tom. Iii, S. 544 ff. 18 d. (1714. 26. April). In Sachen des Bayrischen Hauses . . . stimmt S. Kaiser!. Maj. und das Reich dem zu, daß kraft dieses Friedens Herr Joseph Clemens, Erzbischof von Köln, und Herr Maximilian Joseph von Bayern ... in ihre Besitzungen, Ehrenstellen, Vorrechte, Regalien, Güter, churfürstliche und andere Würden, wie auch in alle Rechte, deren sie vor dem vergangenen Kriege sich erfreut haben oder sich hätten erfreuen können . . . wiedereingesetzt werden . . . Friede von Baden, Art. Xv. 19 a. (1692. 22. März. Für die Zusicherung der Churwürde verspricht Braunschweig dem Kaiser,) daß Uns (dem Kaiser) Sie (der Braunschweiger) von Ihren alten geübten Trouppen, 6000 Mann, als 4500 zu Fuß, und 1500 zu Pferde, an Reutern und

6. Quellensätze zu den staatlichen Zuständen - S. 287

1904 - Cöthen : Schulze
— 287 — 65 a. Vgl. Sz. 18. ^skaise 65b. (1653. 3/13. Mai.) Wir Carl Ludwig, von Gottes Beamte. Gnaden, Pfaltz-Graf bey Rhein, des H. Römischen Reichs Ertz-Schatzmeister und Churfürst . . . Bekennen und thun kund . . ., nachdem die Hoch-Wohlgebohrne . . . Grafen von Sintzendorf . . . Uns . . ersuchet . ., daß Wür Ihnen des H. R. Reichs Erb- Schatzmayster-Amt gnädigst verleihen wollen; ........... verleihen Ihnen auch solches hiermit .... sdie Belehnung hatte 1652 stattgefunden^. — Vitr. 111. Tom. Hl., S. 833. 65c. (1684). Die Kurfürsten sind die obersten Reichsbeamten. Erzkanzler sind für Deutschland der Mainzer, für Gallien und das Königreich Arelate der Trierer . . ., für Italien der Kölner: heute hat nur noch der erste ein wirkliches Amt, die beiden anderen haben nur leere Titel. Der König von Böhmen ist Erzschenk . . . Der Baier ist heute Erztruchseß, er trägt bei feierlichen Prozessionen den Reichsapfel. Der Sachse trägt als Erzmarschall dem Kaiser das entblößte Schwert voran. Der Brandenburger trägt als Erzkämmerer ... bei Aufzügen dem Kaiser das Scepter voran. Der Pfalzgraf bei Rhein als Erzschatzmeister streut bei der feierlichen Abholung des gekrönten Königs zur Pfalz Gold und Silberstücke unter das herumstehende Volk. Von den weltlichen Kurfürsten hat ein jeder seinen Stellvertreter bei diesen Ämtern, der Böhme den Schenk von Limburg, der Baier den Truchseß von Walburg, der Sachse den Marschall von Pappenheim, der Brandenburger den Grafen von Hohenzollern, der Pfalzgraf den Grafen von Sintzendorf. Pufendorf, De Statu Imp. Germ. Cap. Iv, Vii. 66 a. (1692. 22. März. In Sachen der Braunschweigischen Churwürde:) Und weilen ferner bey jeder Chur ein gewisses Reichs-Ertz-Amt und Reichs-Jnsigne gewidmet ist, so ist, wegen jenes, das Ampt des Reichs-Ertz-Panner-Herrn, und zu diesem die Reichs-Fahne, von Uns (Leopold I.) allergnädigst beliebet worden' Dafern jedoch, auf den . . . Fall . . Der Achte Elektorat (-Churfürstentum) außgehen würde, so soll, an statt des vorgedachten Ertz-Ampts, und Reichs-Jnsignis, das Ertz-Schatzmeister-Ambt, und das darzu gehörige Jnsigne, diesem Neunten, und also dann Achten Elektorat zugeeignet und gewidmet seyn. Vitr. 111. Tom. Itt, S. 275, Punkt 4.

7. Quellensätze zu den staatlichen Zuständen - S. 259

1904 - Cöthen : Schulze
— 259 — Huldigung in dem hessischen Lustlager und dem Freudenfeuer auf den prächtigen Wasserjachten der geistlichen Kurfürsten ... Die in ganzen Strichen herbeigeflogenen deutschen Professoren und Dozenten rissen sich um die nassen Druckbogen der neuen Wcchl-capitulation, um zu erforschen, an welcher Stelle etwa aus einem Komma ein Semikolon geworden, und berühmten sich zum Theil, daß sie es bewirkt . . . Memoiren des Karl Heinrich Ritters von Lang. 1842. 1. Theil. S. 209 ff. 26. (1689). Memoriale der Stadt Franckfurt an das Höchstlöbliche Churfürstliche Collegium zu Augspurg: . . (üment Churfürst!. Gn. ... ist von selbsten . . bekandt, was maßen des H. Reichs Stadt Franckfurt . . der gewöhnliche Ort gewesen, da die Wahl eines Röm. Königs vorgenommen . . . Nachdemmahlen aber jetziger Kayserl. Maj. . . ohne Zweiffel aus höchstbewegenden Ursachen [wegen der französischen Kriegsgefahr!) . . beliebet hat, Zu vorstehender . . Wahl, des H. Reichs Stadt Augspurg diß-mahls zu benennen, und wir der zuverlässigen Hoffnung . . leben, es werde solches, zu Präjuditz und Nachtheil des H. Reichs Stadt Franckfurt . . Gerechtigkeit der Wahl-Stadt, nicht angesehen seyn .... [Der Kaiser versichert die Stadt Frankfurt ihres alten Rechts). Pfeffinger-Vitr. 111. I, S. 810. 27. (1684). Für die Krönung ist durch die goldene Bulle Aachen gesetzlich bestimmt; doch ist bisher am Wahlort auch die Krönung zumeist gefeiert. Und weil diese Stadt (Aachen) in der Diöcese Köln gelegen ist, so hat der Churfürst von Köln schon früher die Krönung häufig vollzogen. Doch begann der Mainzer mit jenem über diese Befugnis einen Streit; derselbe ist jüngst dahin beigelegt, daß die Krönung in der Diöcese Köln vom Kölner Erzbischöfe, in der Diöcese Mainz vom Mainzer, außerhalb dieser beiden Diöcesen abwechselnd von beiden vorgenommen werden solle. Pufendorf, De statu Imperii Grermanici, Cap. Iv, V. 28. (1657, 25. Juni). Demnach zwischen Chur-Maintz und Cölln, eine Zeilhero, sich um des willen Irrung und Streit enthalten, daß Se. Churfürstl. Durchl. zu Cölln, die Krönung eines erwehlten Röm. Königs, Ihr, und dero Nachkommenden am Crtz-Stifft Cölln, allein, und zwar nicht nur zu Aachen, und in bero 17*

8. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 438

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
438 Die neue Zeit. Soliman stellte den Seeräubern seine Flotte zur Verfügung', um der Christenheit desto empfindlicher schaden zu können. Mulei Hassau wandte sich an den Kaiser um Hilfe. Dieser landete vor Tunis, eroberte die Stadt und befreite 22 000 Christeu-1538. sklaveu aus der Gefangenschaft. Mulei Hassau erhielt Tunis zurück, aber als spanischer Vasall. Der Menschenraub wurde ihm untersagt. Aber ein zweiter Zng, den Karl neun Jahre später gegen Hayreddin Barbarossa nach Algier unter* 1541. nahm, lief sehr unglücklich ab, da ein Sturm die Flotte zertrümmerte und nur ein kleiner Teil des Heeres gerettet wurde. 443) Das Unglück Karls in Algier bot Franz I. eine zu günstige Gelegenheit dar, um seinem Verlangen nach Rache widerstehen zu können. Er verband sich mit Schweden, Dänemark und den Türken, um Karl an fünf verschiedenen Punkten auf einmal anzugreifen. Doch Karl faud an Genua und England wieder die alten Bundesgenossen. Die Genuesen unter dem Dogeu (Dodschen) Andreas Doria blieben Meister zur See, Heinrich landete in Calais und drang von da aus gegen Paris vor; Karl aber zog durch die Champagne und trieb das Heer des Dauphin (Dofäng) vor sich her. 1544.Franz mußte sich zum Frieden von Crespy (Kräpi) herbeilassen, durch welchen der italienische Zwist dauerud beseitigt wurde. Anmerkungen. 1. Sultau Solimau Ii. der Große oder der Prächtige belagerte 1522 Rhodus sechs Monate lang. Endlich fiel es durch Berrat, worauf Karl V. den Rhodiser-Rittern die Insel Malta znm Aufenthalte anwies. Mit 100 000 Mann und 300 Kanonen brach der Sultan 1526 in Ungarn ein. Der König von Ungarn Lndwig Ii. ging ihm entgegen, wurde aber vou dem Fürsten von Siebenbürgen Johann Zapolya, der mit seinen Truppen zu ihm stoßen sollte, im Stiche gelassen und fiel in der Schlacht von Moha cs (Mohatsch) nebst vielen Adeligen, Bischöfen und dem größern Teile des Heeres, worauf Pest und Ofen den Türken ihre Thore öffneten (29. Ang. 1526). Lndwig hinterließ keinen Sohn. Nach „den Verträgen sollte jetzt Ungarn an den Erzherzog Ferdinand von Österreich, den Bruder Karls V., fallen. Allein Zapolya ließ sich auf einer Reichsversammlung zu Stuhl-weißeuburg zum König von Ungarn wählen, während Ferdinand zu Preßburg gewählt wurde. Als Zapolya bei Tokay geschlagen wurde, rief er selbst Soliman Ii. zu Hilfe und lieferte ihm sogar die heilige Krone und die Reichsinsignien Ungarns aus. Dafür unterstützte ihn Soliman und nannte ihn Freund, Bruder und Lehensmann. Die Türken erfochten einen großen Sieg bei Essek gegen Ferdinand, welcher nicht in den Besitz Ungarns zu gelangen vermochte und zu Großwar de in (1538) einen Frieden eingehen mußte, wonach er Ungarn bis an die Theiß dem Zapolya überließ. Auch behielt dieser Siebenbürgen und den Titel König von Ungarn. Nach dessen Tode je-

9. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 357

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
§ 132. Die schweizerische Eidgenossenschaft. 357 schlossen Werner Stauffacher aus Schwyz, Waltherfürst aus Uri intb Arnold von Melchthal aus Unterwalden mit noch je 10 Geuosseu einen Bund zur Vertreibung der Vögte und zur Behauptung ihrer Freiheiten. Dies geschah in der Nacht des Mittwochs vor Martini 1307 ans dem Rütli, einer Matte am 1307. Vierwaldstätter See. Am Nenjahrstag wurden die Vögte verjagt und ihre Bürgen gebrochen, ohne daß Leben oder Eigentum weiter beschädigt worden wären. Albrecht wollte sich zwar an den Schweizern rächen, wurde aber ermordet, ehe er sich mit ihnen messen konnte. Heinrich Vii. dagegen bestätigte die Freiheiten der Waldstätten aufs neue und schützte sie, solange er lebte, gegen Österreich. Nach dessen Tode zog Leopold von Österreich, Albrechts I. toohit, mit großer Macht gegen die Schweizer, aber sein Heer geriet bei Morgarten in einen Hinterhalt und erlitt eine gewaltige Niederlage. Leopold mußte einen Waffen- 16.N0-stillstand eingehen und die drei Orte schlossen nun zu Brun neu einen ewigen Bund, dem bald mehrere Städte, zuerst Luzern, 1^5. beitraten. Siebzig Jahre verstrichen in kleineren Fehden, bis Leopold Ii., der Neffe des vorigen, im Verein mit 165 geistlichen und weltlichen Herren wieder den Versuch wagte, die österreichische Herrschaft herzustellen, aber bei Sempach mit seinem s. Juli stolzen Heere auch fein Leben einbüßte. 1386- 366) Ebensowenig glückte es Kaiser Friedrich Iii., die Schweizer zu unterwerfen. Er hatte von Karl Vii. von Frankreich 10000 Söldner begehrt, dieser aber 40 000 unter den Befehlen des Kronprinzen (Dauphin) gesandt (die Armag-naken). Die Eidgenossen schlugen bei Prattelen und Mutte nz zwei Heerhaufen und widerstanden am Siechenhaus zu St. Zakob au der Birs bei Basel den Hanptheeren, bis alle, mit Ausnahme von 17, die durch einen Zufall sich retteten, gefallen waren. Nun hielten Österreich sowohl als Frankreich für gut, mit den Schweizern Friede zu schließen, und letzteres nahm sogar Schweizer in seine Dienste. Dies aber zog der Eidgenossenschaft den Haß Karls des Kühnen von Burgund zu. Die Schweizer sahen voraus, daß ihnen mit dem gefürchteten Herzog der Kampf nicht ausbleiben werde, und fielen zuerst in das bnrgundische Gebiet ein. In drei großem Schlachten, bei Gr an so n, Murten und Na net), wurde Karl besiegt und bei 1476. Nancy blieb er auf dem Platze. Fortan ließ man die Eid-1477. genossenschaft in Ruhe, und die Unabhängigkeit der Schweiz nicht nur von Österreich, sondern auch vom Reiche, wurde im west-i«48. sälischen Frieden ausdrücklich anerkannt.

10. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 633

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
§ 227. Österreich. 633 Emmanuel ebenfalls Frieden geschlossen hatte und ein paar« Tage nachher Venedig, welches am längsten Widerstand leistete, kapitulierte, so war in Österreich die Ruhe wieder zurückgekehrt.: Anmerkungen. 1. Die Studenten Wiens bildeten unter sich eine akademische Legion, von deren Hauptquartier iu der Aula die Befehle ausgingen. Als die Regierung diese Legion aufheben und mit der Nationalgarde verschmelzen wollte, entstanb ein Aufruhr, so daß das Ministerium diese Anordnung zurücknehmen mußte. Bei der Belagerung Wiens befehligte bei- Reichstagsabgeorbnete Robert Blum von Leipzig eine Kompanie und würde deshalb nach der Einnahme der Stadt stanbrechtlich erschossen. Der Pole Bem leitete die Verteibigung der Stadt. Den Aufruhr schürten ganz besonbers ungarische Agenten, welche von Kossuth bezahlt würden. Diesem lag baran, daß Wien die Truppen des Kaisers beschäftige, bamit er selbst in Ungarn sich freier bewegen konnte. Der Ban Jella-chich verließ auch wirklich seine Stellung bei Preßburg, wo er eine Schlacht annehmen wollte, und zog auf Wien zu, als er Nachricht von den Vorfällen in der Stadt erhalten hatte (7. Okt. 1848). 2. In Prag war das Volk vor das Haus des Fürsten Winbisch-grätz gezogen. Zum Schutze besselben hatte sich Militär aufgestellt. Da fiel aus einem gegenüberstehenben Hause eiu Schuß, der die Fürstin Winbischgrätz, die am Fenster stand, tötete. Das Militär schritt nun ein und es entwickelte sich ein Straßenkampf, der das Bombardement zur Folge hatte. In Wien wurde der Kriegsminister Latour von einem Pöbelhaufen an einen Laternenpfahl gehenkt, in Pest der General Graf La mb erg auf der Brücke getötet und durch die Stadt geschleift. 3. Zugleich mit dem Kaiser Ferdinand I. verzichtete dessen Bruder, der Erzherzog Franz Karl, auf die Thronfolge und es gelangte nun nach dem Erbfolgerecht Franz Joseph, der Sohn bieses Erzherzogs und der Prinzessin Sophie von Bayern, an die Regierung. Derselbe ist geboren am 18. August 1830 und mußte vor der Abdankung Ferdinands erst für volljährig erklärt werden. 4. Joseph Freiherr von Jellachich war beim Ausbruche der ungarischen Revolution nur Oberst, wurde aber auf ausdrückliches Verlangen bet Kroaten, die beshalb eine Deputation an den Kaiser schickten, zum Banus des vereinigten Königreichs Kroatien, Dalmatien und Slavonien, zum geheimen Rat und Felbmarfchallleutnant und zum Inhaber zweier Regimenter ernannt. Als der Banus gegen Ungarn marschierte, zwang der ungarische Kriegsminister dem Kaiser zwar ein Manifest ab, in welchem Jellachich aller seiner Ämter und Würden entsetzt wurde, aber dieser gehorchte nicht, behielt das Kommando und half so das Kaiserreich retten. 5. Ludwig Kofsuth war bereits 1830 Advokat und Agitator für bte Sache der Polen. Als solcher staub er einmal wegen Veruntreuung anvertrauten Gutes in Untersuchung. Seine Bewerbung um ein Staatsamt hatte feinen Erfolg und ba er das Vertrauen als Abvokat verloren hatte, so verfaßte er politische Schriften, die ihm eine vierjährige Haft zuzogen. Nach feiner Entlassung würde er Rebafteur. Er griinbete den Schutzverein, der sich verpflichtete, nur ungarische Erzeugnisse zu gebrauchen. Rolfus, Weltgeschichte. 3. Aufl. 27
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