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1. Die Weltgeschichte - S. 166

1835 - Mainz : Kupferberg
166 Französische Re volutions kriege. Kosziu Sko. n.c.g.mit Belgien frei werden, zu den Oesterreichern. Uebcrall die Verbündeten im Vortheile, und im Innern Frankreichs die Vendee, Bretagne (Wimpfen), Toulon, Marseille und Lyon gegen den Convent im Aufruhr. Daher durch die Jakobiner die Sch recken s regi e run g ; allgemeines Aufgebot in Masse; ganz Frankreich ein Feld - und Waffenlagcr unter Carnot. Darauf Siege der Franzosen gegen die im Innern Empörten unter gräßlicher Rache; eben so in Belgien durch Iiouchard und Jourdan, am Oberrhein durch Pickegru und Iiocle j indessen sättigt sich die Revolution durch ihre Blntgerichte 1794. überall in Frankreich; ihre Häupter stürzen sich selbst; Ende des Terrorismus. In den Niederlanden siegt Pickegru bei Tournal, und 1795. ^onrdan bei Fleums; Holland wird erobert — batavische Republik, verbunden mit Frankreich. Am Oberrhein müssen die Preussen, nach ihrem Siege bei Kaiserslautern, weichen,— Frieden zu Basel zwischen Preussen und Frank- reich (das nördliche Deutschland neutral), etwas später mit Spanien ( St. Domingo an Frankreich ) *). *) Um dieselbe Zeit blutige Auftritte in Pvlen: »ach dem russisch» türkischen Kriege ( 1787—1792) suchte Katharina Ii. ihren Einfluß in Polen durch eine Conföderatiou der unzufriedenen Polen zu Targowih geltend zu machen; eine russische Armee dringt ein; die Polen unter Thaddäus Kosziusko müssen weichen. Auch eine preussische Armee, mit Katharina einverstanden, rückt unter Möllendorf 1793 in Polen ein, und bald darauf erfolgt die zweite Theilung Polens. Aber die Erbitterung der Polen bricht schon 1794 aus. Kosziusko Ober- feldherr. Die Russen aus Warschau vertrieben, vereinen sich mit den unter ihrem König eindringenden Preussen. Sieg der Verbündeten bei Raffka. Warschau vergebens belagert. Auch Oesterreich schickt eine Armee. Kosziusko bei Maciejowiee von den Russen unter Fersen geschlagen und gefangen. Suwarvv erstürmt Prag a; Warschau kapi- tulirt, — dritte Theilung Polens 1795; der König Poniatowsky legt seine Würde nieder (Rußland gewinnt 2000 Quadratmeilen, Preus- fen 990 Quadratmeilen und Oesterreich 834 Quadratmeilen). Katharina stirbt im folgenden Jahre; ihr folgt ihr Sohn Paul I (1796—1801). Auch Friedrich Wilhelm Ii. von Preussen stirbt im November 1797, und ihm folgt sein Sohn Friedrich Wilhelm Hl

2. Die allgemeine Geschichte für Gymnasien und ähnliche Schulen - S. 256

1844 - Belle-Vue bei Constanz : Verl.- und Sortimentsbuchh.
Ls« Aufstand und es entspann sich ein hartnäckiges Straßengefecht, in welchem die Deutsche» endlich siegten. Nun sprach Friedrich: „So kaufen die Deutschen die Kaiserkrone." Arnold von Brescia wurde gefangen und als Feind der geistlichen und weltlichen Ordnung im Gefängniß hingerichtet. Aber schwerer als die republikanischen Römer waren die freien Städte der Lombardei zu bezwingen. • Diese Städte waren reich durch Gewerbe und Handel, namentlich machten die Lombarden damals fast alle Geldgeschäfte; darin hatten sie nur die Juden zu Nebenbuhlern, da diese aber oft verfolgt und ausgeplündert wurden, konnten die Lombarden das Uebergewicht wohl behaupten. Diese Städte waren seit den Zeiten Heinrichs in. gewohnt sich selbst zu regieren, weil keiner der nachfolgenden Kaiser im Stande war, eine Herrschaft über sie geltend zu machen, und um deren Titel und Namen küm- merten sich die Lombarden sehr wenig. Die Bürger dieser Städte hatten den Adel mit Güte und Gewalt dahingebracht, daß er in die Städte zog-, da saßen die reichen und adeligen Herren im Nalhe, bekleideten die ersten Aemter im Frieden und im Kriege und waren für das Wohl und die Ehre ihrer Stadt so eifrig, als nur ein Bürger sein konnte. Unter diesen italieni- schen Städten waren Genua und Venedig stark als Seemächte und reich durch Handel, und mit ihnen wetteiferte Pisa. Unter den Städten des Binnen- lands war Mailand die mächtigste; aber auch Pavia, Tortona, Cremona, Crema, Bologna, Verona, Vicenza, Como, Lodi, Treviso, Padua und viele andern waren reich und von einer zahlreichen und streitbaren Bürger- schaft bewohnt. Wären diese Städte einig gewesen, so hätten sie in jener Zeit, wo starke Mauern fast unüberwindlich waren, der ganzen Welt Trotz bieten können; so aber haderten sie unaufhörlich mit einander. Pavia wett- eiferte um den ersten Rang mit Mailand, und dieses behandelte die kleinern Städte, welche seinen Vorrang nicht gutwillig anerkennen wollten, mit grau- samen Uebermuth, wie es einstens Athen und Sparta in Griechenland gethan hatten. Die Bürger von Lodi baten den Kaiser um Schutz gegen das über- müthige Mailand, und dieser sandte den Mailändern ein Schreiben, in wel- chem er zu ihnen als Kaiser und Herr sprach. Sie aber verspotteten das kaiserliche Siegel, beschimpften die Boten und zerstörten das wehrlose Lodi. Die Rache des Kaisers verzögerte sich einige Jahre, endlich aber kam er mit Heeresmacht, eroberte und zerstörte Crema und Tortona und nach langer Be»

3. Die allgemeine Geschichte für Gymnasien und ähnliche Schulen - S. 313

1844 - Belle-Vue bei Constanz : Verl.- und Sortimentsbuchh.
:ü3 feste Burg und ließen die Besatzung über die Klinge springen. Als sie das 'fefie Höricourt belagerten, kam der Graf Romont mit 18000 Mann zum Entsätze; den sagten sie beim ersten Anlauf in die Flucht und verfolgten den Feind stundenweit; die Sieger hatten nur fünf Mann verloren! Endlich kam Karl selbst; er hatte mit dem Kaiser Frieden geschlossen, König Ludwig regte sich nicht, und die Schweizer hatten nun keine Ver- bündeten, außer den wenigen Reitern der Herzoge Sigismund und Renatus und die Bürger aus den oberrheinischen Städten. Die Besatzung des Schlos- ses Granson ergab sich nach tapferer Gegenwehr, und Karl ließ die 600 Männer theils ersäufen, theils erhenkcn; aber am 3. März 1476 schlugen ihn die Schweizer bei Granson so leicht und vollständig, als den Romont bei Hericourt; auch da rettete die Schnellfüßigkeit der Italiener und der Mangel an Reiterei auf Seite der Schweizer Karls Heer vom Verderben. Doch sein Geschütz, sein Lager mit unermeßlichen Vorräthen, viele Millionen werth, wurden eine Beute der Sieger, die in ihrer Einfalt den Werth der größten Kostbarkeiten gar nicht zu schätzen wußten. So verkaufte z. B. ein Soldat Karls größten Diamant um einen Gulden, der später für 20000 Dukaten in die päpstliche Krone kam. Rachedurstig kehrte Karl im Juni zurück und belagerte die kleine Stadt Murten, welche der Edle'von Bubenberg heldenmüthig vertheidigte. Endlich kamen auch die Schweizer bei 32,000 Mann stark, und nun beriethen ihre kriegserfahrenen Hauptleute nicht länger, wie sie den Feind schlagen, son- dern wie sie ihn vernichten wollten. Den einen Flügel führte der Edle von Hallwyl, das Mitteltreffen der Bürgermeister Hans Waldmann aus Zürich, den andern Flügel der greise Hertenstein aus Luzern. Es regnete mehrere Stunden lang; die Burgunder hatte Karl auf der Ebene in Schlachtordnung aufgestellt, während die Schweizer durch waldige Anhöhen gedeckt den An- griff vorbereiteten. Da kam der Augenblick; die Sonne blickte aus den Wolken, Hallwyl zog sein Schwert und rief: Auf, Freunde, Gott will uns zum Siege leuchten! Wohl schlug das Geschütz mehrere hunderte der Anrennenden nieder, sie liefen nur um so schneller auf dasselbe, nahmen es, drückten tapfer auf den feindlichen Flügel und trieben ihn mit Stich und Hieb vor sich her. Unterdessen hatte auch Waldmann angegriffen und das Mitteltreffen geworfen, und die Burgunder wären nun gerne davon gelaufen.

4. Die allgemeine Geschichte für Gymnasien und ähnliche Schulen - S. 394

1844 - Belle-Vue bei Constanz : Verl.- und Sortimentsbuchh.
394 leichtere Arbeit; denn die Franzosen hatten die Reiterei in das Mitteltreffen ge- stellt, welche Marlborough mit Geschütz und Fußvolk versprengte; nun war der eine Flügel der Franzosen abgeschnitten und warf sich bei 15000 Mann stark in das Dorf Blenheim; der Knäuel konnte sich rkicht bewegen und wurde von Marlborough so tüchtig beschossen, daß er sich gefangen gab. Viel hart- näckiger kämpften die Baiern; Eugen mußte seine Leute durch Sumpf und Morast, über Bäche und Gräben ins Feuer führen und konnte die Baiern nur mit der äußersten Anstrengung überwältigen, lieber 15000 Franzosen lagen auf dem Schlachtfelde, eben so viele waren mit ihrem Marschall gefangen und Ludwigs Größe war verblichen. Der Churfürst von Baiern entfloh nach Frankreich, das Land aber wurde von den Soldaten furchtbar mitgenommen. Da brach die Geduld des kräftigen Volksstammes; die Baiern empörten sich unter Anführung des Studenren Meindl; aber unweit München, bei Sendling, wurden die Bauern am Neusahrstag 1706 überfallen und bei 3000 nieder- gemetzelt. Die schlecht bewaffneten Haufen wagten noch ein Treffen, wurden aber geschlagen und Baiern wurde nun die Vorrathskammer der vereinigten -Heere. Schlachten bei Ramilies, Turin, Oudenarde, Malplaquet Doch die Kraft Frankreichs war durch eine Niederlage nicht erschöpft; im Jahr 1707 stunden 3 Heere im Felde, das eine am Rhein, ein zweites drang gegen die Niederlande vor und das dritte griff Italien an. Am Rhein siegte Villars über den Markgrafen von Baireuth bei Stollhofen, aber Marlborough schlug bei Ramilies in den Niederlanden den Marschall Villeroi, der sein Heer mit musterhafter Ungeschicklichkeit führte; es wurde versprengt, obwohl es so stattlich ausgesehen hatte, daß die Franzosen sagten, wenn sie diesmal besiegt werden, so dürfen sic sich vor Schande nimmer im Felde zeigen. Eugen ging vom Rhein in Eilmärschen nach Italien und war in Piemont, ehe die Fran- zosen nur erfuhren, daß er komme. Sie standen in einem festen Lager vor Turin; Eugen ließ ihnen keine Zeit sich zu besinnen, er stürnite es, in wenigen Stunden war es in seiner Gewalt lind die französische Armee vernichtet. Im folgenden Jahre kam Eugen vcm Marlborough zu Hilfe und sie be- siegten den Marschall Vendome bei Oudenarde in einer großen Schlackt. Jetzt

5. Die allgemeine Geschichte für Gymnasien und ähnliche Schulen - S. 257

1844 - Belle-Vue bei Constanz : Verl.- und Sortimentsbuchh.
257 lagerung mußten sich auch die trotzigen Mailänder auf Gnade und Ungnade ergeben. Friedrich verzieh ihnen, aber er machte sich nun zum Herrn der Lombardei und wollte alle Rechte üben, die einst bei den despotischen Cäsaren in Rom gegolten hatten. Bald empörten sich daher die Mailänder wieder, und es kostete ahermals einen harten Kampf, bis das ausgehungerte Mailand sich unterwarf. Italiener und Deutsche wetteiferten in Grausamkeiten gegen ein- ander; der Kaiser z. B. ließ Gefangene an Wurfmaschinen binden, daß es die Belagerten nicht wagen sollten, die Maschinen mit ihren Geschoßen zu zerstören; aber die Angebundenen riefen ihren Landsleirten zu, nur zu schießen und nicht auf sie zu sehen. Doch der Hunger brach den Heldenmuth; barfuß, mit Stricken um den Hals zogen die Mailänder in das kaiserliche Lager und flehten um Gnade. Sie mußten einige Stunden auf Friedrichs Urtheilsspruch warten, und dieser lautete streng: Mailand wird zerstört, und die Bewohner werden in 4 Dörfer getheilt; so groß war der Haß der italienischen Städte gegen das stolze Mailand, daß sie es sich als Gnade aus- baten die Mauern dieser Stadt niedcrreißen zu dürfen. (1162.) Neuer Krieg mit den Lombarden. Streit mit Papst Alexander Hl. Kaum waren 5 Jahre über Mailands Trümmer hinweggegangen, als die meisten lombardischen Städte einen Bund mit einander schloßen und nun Mailand eben so eifrig wieder aufbauten, als sie es vorher zerstört hatten; sie bedachten nun, daß sie durch eigene Zwietracht um die Freiheit gekommen, und Unterthanen der verhaßten und verachteten Deutschen geworden waren. Und Unterthanen waren sie nun im vollen Sinne des Wortes, denn der Kai- ser hatte gelehrte Juristen ausmachen lassen, was denn des Kaisers sei; diese blätterten nun in den alten Büchern des römischen Rechts und schieden dem Kaiser gerade so viel zu, als einst Vespasian und Trajan ausgeübt hatten; an die Jahrhunderte der Völkerwanderung, an Gothen und Lombarden, an die fränkischen und deutschen Könige und den Zustand seit Heinrich in. dach- ten sie nicht, obwohl gerade dadurch das römische Recht umgeworfen war? Die Lombarden verloren so alle ihre bisherige Freiheiten und wurden 17

6. Die allgemeine Geschichte für Gymnasien und ähnliche Schulen - S. 320

1844 - Belle-Vue bei Constanz : Verl.- und Sortimentsbuchh.
Kaiser Max, Carl Vn. von Frankreich, seine Nachfolger Ludwig Xii. und Franz I,, Ferdinand von Spanien, Venedig suchen die Herrschaft über Italien. Das schöne Italien war um diese Zeit wieder in gräßlicher Verwirrung) die Fürsten uno Herzoge, welche in den ehemaligen Freistädten herrschten, be- kriegten einander mit Gift und Dolch und im offenen Felde) die Inselstadt Ve- nedig benutzte solche Gelegenheit und eroberte die Lombardei bis Verona. In Mailand herrschte das Haus der Sforza und bei Gelegenheit eines Mordes in. der herzoglichen Familie nahmen es die Franzosen durch die Schweizer weg, stießen aber diese zurück, als sie ihren Arm nicht mehr nöthig zu haben glaubten. Das erbitterte die Schweizer so, daß sie die Partei des jungen Sforza nahmen. Die Franzosen hatten damals die beste Reiterei, das meiste und beste Geschütz, aber ihr Fußvolk war sehr schlecht, deßwegen warben sie nun deutsche Lands- knechte. Bei Novara griffen 8000 Schweizer das stark verschanzte französische Lager an, das durch 60 Kanonen und 7000 Landsknechte vertheidigt wurde) die französische Reiterei und ihr Fußvolk stund seitwärts. Das Geschütz schlug furchtbar in die anstürmenden Schweizer, aber sie unterliefen es) die franzö- sische Reiterei sprengte an, aber sie wurde zurückgeschlagen. Die Landsknechte hielten Stand, denn sie wollten den Schimpf des Schwabenkrieges abwaschen und die erbitterten Gegner fochten so strenge, daß sie Lar ze und Helebarden nicht mehr brauchen konnten und mit Dolchen und schweren Beimessern einander nie- derstachen; kein Schlachtruf wurde aus dem Mordgetümmel gehört, nur Gestöhn der Getroffenen und Klirren der Waffen, daß Franzosen und Ita- liener mit Entsetzen erfüllt wurden. Endlich verjagten die Schweizer die Franzo- seu und faßten die Landsknechte von der Seite, die bis ans den letzten Mann erschlagen wurden (1513). Im gleichen Jahre fielen auch die Schweizer in Frankreich ein und mit ihnen ein kaiserliches Heer unter Herzog Ulrich von Württemberg. Sie drangen bis Dijon vor) die Mauer war theilweise niederge- schossen, und der gemeine Mann freute sich auf den Sturm, der Ruhm und Beute verhieß. Aber des Nachts kamen französische Herren ins Lager, gaben den Schweizerhauptleuten Geld und versprachen noch mehr — und die Schweizer zogen ab, und so mußte auch der Herzog heimkehren. Die Franzosen hielten aber

7. Die allgemeine Geschichte für Gymnasien und ähnliche Schulen - S. 473

1844 - Belle-Vue bei Constanz : Verl.- und Sortimentsbuchh.
473 in Volhynien die Flanken deckten; den ersten Widerstand leisteten die Russen bei Smolensk, verbrannten aber die Stadt und zogen weiters, verfolgt von der großen Armee, die bei dem andauernden Regcnwetter und dem Mangel an Nahrungsmitteln viel zu leiden hatten. Endlich am 7. Sept. hielten die Rus- sen bei dem Dorfe Borodino Stand, einige Meilen von ihrer heilig gehaltenen Stadt Moskau, und lieferien zu deren Rettung die von Napoleon und seinen Soldaten sehnlich gewünschte Schlacht. Sie war mörderisch, die Russen schlu- gen sich heldenmüthig, mußten aber doch die mit 40,000 Leichen besäte Wahl- statt dem Sieger überlassen und wandten sich südwärts nach Kaluga. Einige Tage darauf sahen die Franzosen die große Stadt mit ihren tausend Kirchen und Palästen, mehr asiatischen als europäischen Anblicks; sie zogen ein, die Straßen wiederhallten von dem Hufschlag der Kriegsrosse, aber kein Mensch ließ sich sehen; denn viele Einwohner, die vornehmen alle, waren ausgewan- dert, die andern blieben in ihren Häusern. Wie froh waren die abgematteten, ausgehungerten Soldaten, daß einmal der Ort der Ruhe und Erholung er- reicht war! Aber bald erhob sich da und dort in den verschiedenen Quartieren der Stadt eine Feucrsäule, und bald loderte an mehr als 40 Stellen der Brand zu gleicher Zeit auf und auf einmal wurde es Napoleon und den Soldaten zu ihrem Entsetzen klar: die Russen haben ihre Hauptstadt selbst angezündet! So war es auch; der Statthalter Nostopschin hatte vor dem Einzug der Franzosen die Feuerspritzen untauglich gemacht, in öffentlichen Gebäuden leicht ent- zündbare Stoffe aufgehäuft und einige hundert Verbrecher aus den Gefängnis- sen losgelassen, die nun an allen Enden und Ecken Brand legten. Bald war die große Stadt nur ein Feuermeer, welches alles verzehrte; das ersehnte Ob- dach, die ungeheuren Vorräthe an Kleid und Speise, deren die Solvaten so be- dürftig waren. Von den Trümmern Moskaus unterhandelte Napoleon mit Kaiser Alexander, der ihn eine Zeitlang hinhielt, aber endlich erklärte, von keinem Frieden wissen zu wollen, so lang noch ein Franzose aus russischem Boden stehe. So mußte sich Napoleon zum Rückzug entschließen, denn einen Winterfeldzug gegen St. Petersburg konnte er mit seinem entblößten Heere nicht wagen. Am 19. October wurde er angetreten und zum Abschied der Kremlin, die alte Czarenburg, in die Luft gesprengt. Die große Armee zog des Weges, den sie gekommen war, und hatte sic damals schon Mangel gelit^ ten, so fand sie jetzt vollends nichts mehr und es begann eine schreckliche Noch.

8. Neuere Geschichte - S. 87

1869 - Mainz : Kunze
87 Europäische Ereignisse Mischen dem spanischen Erbfolgeäriege und den schlesischen Kriegen. 1. Der im Bunde mit Venedig (denen von den Osmanen 1715 Morea entrissen worden war) unternommene Türken- krieg 1716—1718 führte Oesterreich unter des Prinzen Eugen Leitung von Sieg zu Sieg (bei Peterwardein 1716, Belgrad 1717) und zuletzt im Frieden von Passaro- witz 1718 zum Besitz des Banats, eines Theiles von^is Serbien mit Belgrad, von Croatien, Bosnien imb der Walachei. Für den Verlust Moreas wurde Venedig durch albanische und dalmatinische Plätze entschädigt. 2. Die Friedensstörung Spaniens (Philipp V, seine zweite Gemahlin Elisabeth Farnese von Parma, der Car- dinal Alberoni), das während des Türkenkrieges 1717 Sardinien, 1718 Sieilien angrisf, führte 1718 zur Qua- druple-Allianz d. h. einem zur Aufrechterhaltung desl?i8 Utrechter Friedens geschlosserten Bündniß des Kaisers, Eng- lands, Frankreichs, Hollands. Vertauschung Siciliens mit Sardinien; Don Carlos, Sohn des spanischen Königspaares, erhält die Anwartschaft auf die Herzogthümer Parma und Piacenza, sowie aus Toskana, auf welche seine Mutter Erbansprüche hatte. 3. Der polnische Erbfolgekrieg 1733—1735 nach 1733-1735 dem Tode Augusts Ii von Polen zwischen dem Kaiser, dem Reich und Rußland, die für die Wahl Augusts Iii von Sachsen auftraten, einer —, Frankreich, Spanien und Sar- dinien, die für die Rechte des fast einstimmig gewählten Stanislaus Lesezinskm) kämpften, andererseits. Der Schau- platz dieses fast ereignislosen, für beit an tüchtigen Truppen und Geld armen Kaiser im ganzen unglücklichen Krieges am Rhein und in Italien; die greisen Feldherrn Eugen mtb Villars noch einmal als Gegner. Der Wiener Frieden: der Kaiser verliert Neapel mit Sieilien gegen Parma und Piacenza an den Jnfanten Don Carlos; Frankreich erkennt die pragmatische Sanction (s. Nr. 4.) an und erhält die Anwartschaft auf das alte deutsche Land Lothringen, das für seine Lebenszeit zunächst Stanis- laus Lesezinski (h 1766) statt der polnischen Krone be- *) Er führte noch immer den Königstitel und war der Schwiegervater Ludwigs Xv von Frankreich.

9. Erdkunde - S. 162

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 162 — oft an 500 000 Menschen selbst aus den fernsten Gegenden Asiens zusammenströmen. — Tula mit 111 000 E. hat die größten Waffen- und Metallwarenfabriken, das „russische Birmingham". — Woronesch am Don (84000 E.) betreibt lebhasten Handel. — Archangelsk mit 21 000 E., unfern der Dwinamündung ge- legen, ist für Ausfuhr von Schiffsbauholz wichtig. 2. Kleinrußland (die Ukraine). K i j e w am Dnjepr (247 000 E.) ist Mittelpunkt der Rübenznckerindustrie. Uuiversität. — Charkow (175 000 E.) hat blühenden Handel, besonders mit Getreide und Wolle. Universität. 3. Südrußland, das ehemals türkische Gebiet am Schwarzen Meere. Kischinew (109 000 E.) im Bezirk des Wein- und Tabak- baues. — Odessa, unweit der Mündung des Dnjeftr (405 000 E.), ist die bedeutendste russische Handelsstadt am Schwarzen Meere, Stapel- Platz und Hanptaussuhrort für Getreide. Universität. — Nikolajew (92 000 E.) ist die Hauptstation für die russische Kriegsflotte im Schwarzen Meere. In der Nähe viele deutsche Kolonien. 4. Westrußland. Wilna (160000 E.) ist die bedeutendste Stadt Litauens. 5. Das Königreich Polen. Die Hauptstadt Warschau an der Weichsel (638 000 E.) ist Mittelpunkt der Gewerbethätigkeit und des Handels Polens. Festung. Russische Universität. — Lodz (mit Vor- orten 315 000 E.) hat sehr bedeutende Leinen- und Baumwollindustrie. 6. Die Ostseeprovinzen. St. Petersburg an der Newa- Mündung (mit Vororten 1 267 000 E.), die von Peter dem Großen gegründete, großartig angelegte neue Hauptstadt, ist der erste Handels- platz Rußlands. Universität. — Der Kriegshafen Kronstadt (60 000 E.) ist die Schutzfestung für Petersburg. — Dorpat, rusf. Jurjew (42 000 E.) mit (ehemals deutscher) Universität. — Reval (65000 E.) ist ein lebhafter Handelsplatz am Finnischen Meerbusen. — Riga an der Dünamündung (mit Vororten 283 000 E.) ist die zweite russische Handelsstadt an der Ostsee, wichtig als Stapelplatz und Ausfuhrort für Holz, Getreide, Hanf und Flachs. — Libau (65 000 E.), aufblühende Hafenstadt.

10. Schicksale unseres Volkes, zusammenfassende Darstellung der staatlichen Zustände unseres Volkes - S. 54

1904 - Cöthen : Schulze
— 54 — Feind. Von nun an begann Leopold L den Angriffskrieg. Die „heilige Liga" zwischen dem Papste, Venedig, Polen und dem Kaiser beschloß, die Türken nicht bloß an der Donau anzugreifen. Im Jahre 1686 fiel Ofen, hier kämpften auch Brandenburger urti> Sachsen. Das Blutbad von Eperies (1687) räumte unter dem ungarischen Adel auf; doch suchte unmittelbar darauf Österreich durch politische und religiöse Zugeständnisse die Ungarn zu versöhnen, während ein ungarischer Reichstag (1688) sich für das erbliche Regiment der Habsburger in Ungarn erklärte. In demselben Jahre trat auch Siebenbürgen unter österreichische Oberhoheit. Max Emanuel von Bayern nahm im gleichen Jahre Belgrad. Deutsche Truppen drangen (1688 und 1689) bis tief nach Serbien hinein. Dann kam noch einmal ein Rückschlag. Die Türken gewannen (1690) das wichtige Belgrad wieder. Mit Mühe wurden sie das Jahr darauf bei Salankemen bei Belgrad von Ludwig von Baden zurückgehalten. Nach einer lässigeren Kriegsführung auch von feiten der Kaiserlichen, die von 1695—1697 von Friedrich August (dem Starken) von Sachsen befehligt wurden, drohte ein erneuter Ansturm der Türken die Eroberungen rückgängig zu machen; doch der tapfere und geniale Prinz Eugen von Savoyen griff sie bei Zenta an der Theiß in dem Augenblicke an, da ein Teil derselben schon über den Fluß gegangen war. Der Sieg war entscheidend. Der Friede von Karlowitz (1699) machte die Österreicher zu Herren von Siebenbürgen, Ungarn und Slavonien; nur das Banat blieb noch türkisch. Auch Polen und Venedig bekamen ansehnliche Gebiete. Österreich wuchs durch diese Erfolge zu einer europäischen Großmacht heran; je mehr es freilich den Schwerpunkt seiner Politik nach dem Osten verlegte, desto mehr wuchs es aus Deutschland heraus. ume Erb- Roch einmal wurde Kaiser Leopold I. in einen Krieg mit . 1701-1714 »Frankreich verwickelt, in den spanischen Erbfolge krieg (1701 bis 1714). Der schon lange erwartete Tod Karls Ii. von Spanien, des letzten Regenten der spanisch-habsburgischen Linie, trat endlich am 1. November 1700 ein, und damit wurde eine Erbschaft von gewaltigem Umfange frei: außer Spanien halb Italien, die spanischen Niederlande und der große Kolonialbesitz. Kein Wunder, daß Gesamteuropa um des europäischen Gleichgewichts willen ein Interesse an der Frage hatte, was aus dem Erbe werden sollte. Die
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