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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Für Präparandenanstalten - S. 181

1912 - Breslau : Hirt
I. Europa. — 3. Die außerdeutschen Länder Europas. 181 Die wichtigsten Erzeugnisse sind Holz und Getreide (im N Roggen, im S Weizen), die in Massen ausgeführt werden. Rußland ist eine Korn- kämm er Europas. Auch Schlachtvieh, Fluß- und Seefische, Wolle, Leder usw. werden ausgeführt. — An Bodenschätzen findet man das meiste Gold Europas am Südural, ebendort das seltene Platin, in Polen, am unteren Don und südlich von Moskau Kupfer, Kohlen und Eisen. Die In- dnstrie (Weberei, Metallwaren) deckt den Bedarf noch nicht. 100. Kaspische Steppe. Die mit Steinblöcken überstreute Steppe ist im Europäischen Rußland ähnlich wie im Asiatischen. Im Frühling bilden blühende Zwiebelgewächse für kurze Zeit einen bunten Teppich zwischen Büscheln von harten Gräsern und Stauden. Im Herbst unterbrechen nur noch vereinzelte staubfarbene Stauden die einförmige graue Fläche. Der Wind weht mächtige Sanddünen zusammen, die sichelförmig vorrücken. Berge durchziehen in niedrigen Reihen die Steppe besonders an den Rändern. § 284. Die Bevölkerung Rußlands besteht zu drei Vierteln aus Russen im engeren Sinne. Sie sind Slawen und gehören der griechisch- orthodoxen Kirche an, deren Oberhaupt der Kaiser (Zar) ist. Slawen sind auch die römisch-katholischen Polen. An der Ostsee wohnen südlich des Finnischen Meerbusens Litauer und Letten (Verwandte der Slawen), Esten (Verwandte der Mongolen) und Deutsche (diese außerdem besonders in Südrußland, im ganzen 11/2 Millionen), nördlich Finnen (mongolische Verwandte der Magyaren); bis auf die Litauer sind sie evangelisch. Den Nordrand bevölkern reine Mongolen (Lappen und heidnische Samojeden), ebenso den 80 lz. B. Kirgisen, Kalmücken; meist Mo- hammedaner). Juden leben in großer Zahl überall verstreut, namentlich in Polen.

2. Für Seminare - S. 316

1912 - Breslau : Hirt
316 B. Länderkunde. — Vi. Europa. unmittelbar zusammen. Obwohl die Europäische Türkei1 fast halb so groß wie das Königreich Preußen ist (170000 qkm), hat sie nur etwa 6 Mill. E. (36 auf 1 qkm). Seit 1909 ist sie ein konstitutioneller Staat. Osmanische Türken sinden sich in der Überzahl nur noch in den Städten Ostrumeliens, namentlich in Konstanti- nopel. — Die Türkei hat sehr fruchtbare Landschaften, wie besonders Makedonien, die Märitza-Niederung, die Getreide (Weizen, Mais), Wein, Seide, Tabak, Baum- wolle und Rosenöl liefern; aber infolge der langjährigen, schlechten Verwaltung, der Vernachlässigung des Wegebaus und der Schulen, ferner infolge der geringen Betriebsamkeit des Volkes stehen die wirklichen Erträgnisse des Ackerbaus und der Viehzucht noch sehr hinter den möglichen zurück. Auch Gewerbe und Haudel sind noch 181. Rosenernte im Tal von Kasanlik. Die Rosen (weisze und hellrote) werden in Abständen von 2 m gepflanzt. Sie überziehen wie ein Teppich, aus dem mächtige Kastanienbäume hervorragen, die Felder. Im Mai und Juni werden die Blüten gepflückt. 3000 Kx Blätter liefern 1kg Rosenöl. Die Leute auf dem Bilde sind Bulgaren. Vor der Moschee steht ein türkisches Gasthaus. (Nach Wünsche, Land und Leben. Verlag von Leutert & Schneidewind in Dresden.) wenig entwickelt. Der dentschehandel wird von dem englischen weit übertroffen. Wir erhalten Rohseide, Weintrauben, Wolle, Teppiche, Stickereien und liefern In- duftrieartikel, besonders Waffen, Chemikalien, Web- und Eisenwaren. Als Ab- nehmer von deutschen Erzeugnissen steht die Türkei allen Balkänstaaten voran. Makedonien hat das vielartigste Völkergemisch und ist darum der Herd be- ständiger Unruhen. Wo die Landstrecke des kürzesten Weges von der Nordsee nach Sues das Meer erreicht, liegt die Hauptstadt der Landschaft, Saloniki (150), ein aufblühender Handelsplatz, die zweite Seehandelsstadt der Türkei. Eine vom Gols von Saloniki nach 0 ziehende Bodenfurche gibt die Nordgrenze der dreifingerigen 1 Die unmittelbaren Besitzungen des Türkischen Reiches umfassen in drei Erdteilen etwa 3 Mill. qkm mit 25 Mill. E.

3. Für Seminare - S. 391

1912 - Breslau : Hirt
C. Die Skandinavisch-Russische Tafel, — 2. Rußland. 391 Woll-, Leinen- und Hanfindustrie ansehnliche Werte. Die größte Aus- dehnnng hat sie in Polen (in und um Lodz und in Warschau), ferner in der Moskauer Gegend gewonnen. Die Metallindustrie hat ihren Sitz um Tula und Kaluga südlich von Moskau, am Donetz und untern Dnjepr, ferner im Süduräl. In dem bedeutenden Handel Rußlands überwiegt der Warenvertrieb im Binnenlande den Außenhandel. Deutschland steht in der russischen Ein- und Aussuhr bei weitem au erster Stelle. In unserer Einfuhr nimmt Rußland die erste, in unserer Ausfuhr die vierte Stelle ein. Wir erhalten von Rußland an Wert mehr als das Doppelte von dem, was wir ihm liefern. Das Dentfche Reich bezieht vornehmlich Getreide, Holz, Eier, Flachs, Edelmetalle, Milch, Butter, Geflügel, Pferde und Felle, also besonders landwirtschaftliche Erzeugnisse; es liefert Web- und Eisenwaren, Häute, 209. Holzflößerei in Nordrutzland. Der Wald bedeckt im nördlichen Rußland 60 bis 70% der Bodenfläche und liefert trotz des gewaltigen Verbrauchs von Holz zum Bau der Häuser und als Brennstoff riesige Mengen für die Ausfuhr. Die gehauenen Hölzer über- gibt man in der eisfreien Zeit dem Flusse zum Transport in die Städte. Hier werden sie mit Stangen in den ab- getrennten Holzhafen gestoßen, am Lande aufgestapelt und zu Schiff oder mit der Bahn zum Versand gebracht. Leder und Maschinen. Zur Bewältigung des russischen Außenhandels genügt die einheimische Handelsflotte (reichlich ein Drittel der deutschen) bei weitem nicht. Er wird zu neun Zehnteln von fremden Schiffen besorgt. Im Vergleich zur Seeschiffahrt, deren geringe Entwicklung in der Binnen- läge des Landes ihre Begründung findet, ist die Binnenschiffahrt ver- hältnismüßig vou großer Bedeutung. Dem ersten Verkehrsstrom, der Wolga, folgen der Wichtigkeit nach die Newa und die Düna. Das russische Bahn- netz ist nicht ganz so groß wie das des Deutschen Reiches. Von Moskau aus strahlen die Hauptlinien, durch Systeme von konzentrischen Ringbahnen unter sich verbunden, radienartig auseinander. St. Petersburg (28 Std. von Berlin) ist der Ausgangspunkt des Nord-Expreß nach Paris; Warschau sammelt den russischen Verkehr nach Wien und Italien. Die Verbindung

4. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 203

1911 - Breslau : Hirt
Das Zeitalter der Reformation. 203 und Schwaben und verbreiteten die Bewegung. Schlielich war das ganze Volk von Augsburg bis ins Elsa im Aufruhr, darauf auch Franken. Die Bauern schlssen sich zu groen Heerhaufen zusammen, plnderten die Klster und belagerten die Burgen ihrer Herren, zerstrten u. a. das Kloster Lorch, die Grabsttte der Hohenstaufen, und steckten die Kaiserburg in Brand. Den greren Stdten konnten sie nichts anhaben; kleinere nahmen ihre Be-dingungen an, wie Rothenburg a. T., Gnzburg, Mergentheim; auch der ganze Adel vom Odenwald bis an die schwbische Grenze, darunter die Gemmingen und die Grafen von Wertheim. Obwohl die Bauern berall Gewalttaten vollbrachten, so waren doch Greueltaten wie bei der Erstrmung der altberhmten Weibertreu" bei Weinsberg selten, wo sie den Grafen von Helfenstein und alle berlebenden Spieruten laufen lieen. Als Gtz von Berlichingen fr sein Hornberg frchtete, mute er mit den Bauern unterhandeln und trotz alles Strubens einen Monat lang ihr oberster Feldhauptmann sein. Whrend sich die frnkischen Bauern schlielich vor die Feste Marienberg bei Wrzburg legten, zerstrten die thringischen, an deren Spitze der ehemalige Geistliche Thomas Mnzer stand, die Klster zwischen dem Harz und dem Thringer Walde. Aber der Sieg der die Bauern war nicht schwer. In Thringen erlagen ihre ungebten Haufen dem Heere der Fürsten unter Landgraf Philipp von Hessen bei Franken-hausen. Kurfürst Ludwig von der Pfalz suberte die Bruchsaler Gegend. Der Hauptmann des Schwbischen Bundes, Georg Truchse von Waldburg berwltigte die schwbischen Bauern bei Bblingen, darauf bei Knigs-Hofen an der Tauber den Odenwalder Haufen, wo Georg Metzler befehligte, nachdem Gtz von Berlichingen nach Ablauf seiner Vertragszeit weggeritten war. In das Elsa stieg der die Zaberner Steige Herzog Anton von Lothringen herab, schlug die Aufrhrer bei Lu pst ein und vernichtete sie einige Tage spter bei Scherweiler vollends. Sobald sich die bedrohten Grundherren, Fürsten, Städte, Klster und Ritter angesichts der gemeinsamen Gefahr geeinigt und ihre Krfte ge-sammelt hatten, war der Krieg schnell entschieden. Furchtbar war die Rache und das Los der Bauern nach der Niederlage schlimmer, als es vorher gewesen war. 99. Die Kriege Karls V. gegen Frankreich. Die Trkengefahr. Karl V. hat vier Kriege mit Franz I. von Frankreich gefhrt. Karls Ziel war auf eine Weltherrschaft gerichtet, die Kraft seines Gegners beruhte darin, da er an der Spitze eines nationalen Staates stand. Not-wendig riefen Karls Plne berall Gegner wach, die alle an Franz einen Buudesgenosfen fanden. Die Stellung beider Fürsten zueinander blieb im Grunde immer dieselbe, eine feindselige, auch wenn sie Frieden mit-einander geschloffen hatten, während die der brigen Mchte wechselte. Im ersten Kriege handelte es sich um den Besitz von Mailand und das Herzogtum Burgund. Beide Heere fetzten sich aus Sldnern zusammen; auf der Seite Franzens fochten die Schweizer; fr Karl neben Spaniern und Italienern deutsche Landsknechte. Die Besetzung des lom-bardischen Herzogtums gelang den Truppen Karls. Aber ein vllig ver-

5. Europa (Oberstufe), Mathematische Erdkunde, Verkehrs- und Handelswege - S. 62

1896 - Breslau : Hirt
62 Europa. b) itiittclbare türkische Besitzungen. 1. Bosnien nebst der Herzegowina, die nordwestlichste Landschaft, ist von Osterreich-Ungarn beseht und verwaltet und somit diesem zuzurechnen. S.s. 37. 2. Zinspflichtiger „Schutzstaat" der Türkei ist das Fürstentum Bulgarien, nieist n. vom Balkan. Die arbeitsamen, tapferen Bulgaren haben sich seit der Befreiung schnell entwickelt; sie führen Weizen, Mais "und Teppiche aus. Hst. Sofia, 50000 E., auf eiuer Hochebene zwischen den Ausläufern des Balkans und des Rilo. 3. Ost-Rumelien, s. vom Balkan, ist thatsächlich vereinigt mit Bulgarien, deffen Fürst zugleich Statthalter Ost-Rumeliens ist. Aus weiten Rosengärten wird das kostbare Rosenöl gewonnen, anch wird viel Getreide ausgeführt. — Philippopel, Hst. an der Martha. c) Königreich Serbien, eine konstitutionelle erbliche Monarchie. [48000 qkm, 2,2 Mill. ©.] Belgrad (b. h. Weiße Burg), alte Festung am Einflüsse der Save in bte Donau, in den Kriegen zwischen Österreich nnb der Türkei viel umstritten. („Prinz Eugenins, der eble Ritter".) Von hier führen zwei wichtige Bahnen nach Konstantinopel und Saloniki. 55000 E. d) Fürstentum Montenegro, [0000 qkm, V5 Mill. @.], d. i. Schwarze Berge, ist eine absolute erbliche Monarchie, zumeist ein rauhes Gebirgsland. Die kriegs- und raublustigen Bewohner haben sich durch ihre Tapferkeit vom türkischen Joche frei gehalten; Cetinse ist der dorfartige Fürstensitz. e) Königreich Griechenland, eine konstitutionelle erbliche Monarchie. [63000 qkm, 2,2 Mill. ©.] a) Volkswirtschaftliches. Der Schauplatz altgriechischer Gesittung hat zwar bis auf eiueu geringen Rest seine Freiheit, erkämpft; aber die rechte Entwicklung der Friedenswerke folgt sehr langsam nach. Über ein Drittel des knltursähigen Bodens liegt zur Zeit uoch brach, die sonnverbrannten Kalkfelsen des s. Peloponnes scheinen zum Teil kaum noch anbaufähig, und die Ausdehnung der Weideflächen für Schafe und die dem Waldwuchfe fo nachteiligen Ziegen ist fast breimal so groß als die des Ackerlanbes. Der Getreibeban genügt auch uach der Erwer- bung des fruchtbareu Theffalieus nicht zur Ernährung der Bewohner, aber die Einfuhr an Fleisch, Vieh, Getreibe wirb reichlich gebeckt bnrch die Ausfuhr au Korinthen,*) Wein, Blei, Tabak, Oliven-Öl, Schwämmen nnb Feigen. Über manchen im Altertnm hochberühmten Gegenben herrscht noch wehmütige Öbe. Noch ist das Land arm, das Volk nngebilbet nnb der Staat machtlos; aber in den kleinen Ebenen nnb den Küstenstrichen entwickelt sich nenes Leben. *) Kleine, kernlose Weinbeeren, die im frischen Zustande nicht genießbar sind.

6. Europa (Oberstufe), Mathematische Erdkunde, Verkehrs- und Handelswege - S. 37

1896 - Breslau : Hirt
Königreich Rumänien. 37 Weinbau. Smegedin, zweite Stadt Ungarns, hat viel von den Überschwem- mungen der nngebändigten Theiß zu leiden. 8ö000 E. In den Karpaten: Schemnitz und Kremnitz. Auf der Pnßta: Debreczin, 4 große Messen. Zwischen Theiß und Donau: Maria-Theresiopel, im „ungarischen Mesopo- tamien". b) Siebenbürgen wird von hohen Gebirgen eingeschlossen, ist reich an edlen Metallen, Salz und Heilquellen. Hermannstadt, Kronstadt, Klausenburg — deutsche Namen, denn hier wohnen seit mehreren Jahrhunderten deutsche An- siedler, „Sachsen" genannt. 2. Kroatien-Slawonien liegt im Gebiete der Dran und Save und besitzt wie Ungarn viel fruchtbares Ackerland. Agram, Hst., nahe der Save. — Dazu die „königlich ungarische Freistadt" Fiume, Hafen an einem Busen des Adriatischen Meeres. e) Bosnien und die Herzegowina. Für die Hebung dieser dem Namen nach türkischen Länder wird von feiten Österreich - Ungarns viel gethan. Sarajevo, Hst., an der Bosna, nach der Bosnien benannt ist, und an der Heerstraße von N.w. nach S.o., 25000 E. 8. Königreich Rumänien, *) eine konstitutionelle erbliche Monarchie. [130000 qkm, etwa 5,8 Mill, meist griech.-kath. (5.] a) Das Land und seine Erzeugnisse. Rumänien besteht aus dein fruchtbaren Tieflande der Walachei, der teilweis steppenartig dürren, im N.o. sumpfigen und daher spärlich bevölkerten Dobrudscha, die beide die in einem Delta ins Schwarze Meer mündende Donau begleiten, und der hügeligen Moldau, die vom O.-Abhange der Karpaten bis zum Prut, dem Grenzflusse gegeu Rußland, sich ausdehnt. Bon den drei Haupt- Mündungen der Donau ist die mittlere, die Sülina, die wichtigste. — Das Klima ist kontinental, in der w. Hälfte milder als in der ö. (warum?). ^Der Ackerbau bildet die Haupterwerbsquelle der Bewohner. Das ^Land liefert große Mengen von Weizen und Mais nach W.-Europa; neben/. ( dem Hausrinde dient der Büffel als Zugtier. Das Mineralreich liefert < besonders Salz und Petroleum. Der Gewerbfleiß ist unbedeutend, daher ^ werden viel Metalle und Webstoffe eingeführt. ^ b) Die Bewohner, von den Deutschen und Slawen Walachen**) ge- nannt, sind Nachkommen der Dacier und Römer, mit slawischem Blute gemischt. Sie bekennen sich zur griechisch-katholischen Kirche; außerdem wohnen noch viele Juden, die den Handel beherrschen, und Zigeuner im Lande. Der König ist ein Hohenzoller. e) Städte. Die wichtigsten Ortschaften sind: Bukarest, d. h. Freudenstadt, in der Walachei, Hst. des Königreichs, 220000 E. Die dorfähnlichen Gassen machen immer mehr breiten, gepflasterten Straßen mit glänzenden Gebäuden *) d. i, Land der Rumänen oder Römer. **) d. i. Ausländer-

7. Heimatkunde der Provinz Brandenburg - S. 9

1911 - Breslau : Hirt
Ergänzung für die Mittelstufe. 9 Es beherbergt in sich die Technische Hochschule, in der junge Leute ausgebildet werden, die sich der Erbauung von Häusern, Brücken, Schiffen, elektrischen Anlagen usw. widmen wollen, die Hochschule für Musik, Malerei und Bild- Hauerkunst und die Königl. Porzellanmanufaktur. Am meisten zieht die zahl- reichen Besucher der Stadt aber das Schloß unsers Königshauses an, in dessen Park sich am Ende einer düsteren Fichtenallee ein Heiligtum des preußischen Volkes befindet. Es ist das Mausoleum; in seiner Gruft ruhen König Friedrich Wilhelm Iii. und feine Gemahlin Luise, Kaiser Wilhelm der Siegreiche und seine Gemahlin Augusta. In dem Mausoleum selber sind ihre ruhenden Ge- stalten durch Marmorbilder verewigt. — Das Ende des Spreetales bezeichnet die Festung Spandau (70 300(5.). Die starken Mauern, die sie ehemals umgaben und den Truppen in einem unglücklichen Kriege Schutz vor den Feinden gewähren sollten, sind niedergelegt worden. Dafür hat man sie im Westen mit einem weiten Halbkreise von kleinen Festungen, den sog. Forts, umgeben, die mit weittragenden Kanonen versehen sind. Sie soll in erster Linie einen Berlin von Westen her bedrohenden Feind aufhalten. Daß man Spandan einst zur Festung machte, hat seinen Grund in dem sumpfigen Boden, der es auf allen Seiten umgibt. In Spaudau sind viele Soldaten untergebracht (6000 Mann); dazu befinden sich hier zahlreiche Verwaltnngs- gebäude, Borratshäuser, die die Truppen bei einer Belagerung mit allem Nötigen versorgen sollen, Werkstätten zur Herstellung von Geschützen, Geschossen, Gewehren, Patronen, Pulver, fertigen Speisen, die in luftdicht verschlossenen Blechbüchsen aufbewahrt werden (Konserven), usw. Die Bewohner Spandaus betreiben Holzhandel, Schiffbau, Fischerei, Schiffahrt und eine sehr rege Fabrik- tätigkeit. Berlin. (2 300 000 E.) Wie es entstanden ist. Die Riesenstadt liegt dort, wo das Spreetal sich auf wenige Kilometer verengt. Dazu ist der Boden hier sandig, und die Spree teilt sich in zwei schmale Arme. Daher wählten schon in alter Zeit die Handels- leute, die vom Süden und Westen Deutschlands nach Norden und Osten zogen, diese Stelle zur Überschreitung des Flusses und des sonst sumpfigen Spreetales. Es entstanden infolgedessen hier zwei wendische Fischerdörfer. Sie entwickelten sich später durch Zuzug von deutschen Ansiedlern zu Städten und schlössen sich endlich zu einer Stadt zusammen, die man Berlin nannte. Diese wurde in kurzer Zeit zum vornehmsten Handelsorte der Mark. Die Hohenzollern machten sie zu ihrer Haupt- und Residenzstadt. Bald erhob sich auf der Spreeinsel eine Burg mit Mauern, Türmen und Gräben, an deren Stelle später das heutige gewaltige Schloß aufgeführt wurde. Jetzt füllt die Stadt das ganze Spreetal aus und steigt auch schon auf die Höhenländer im Süden und Norden empor. Ihre Einwohnerzahl, die beim Tode des Großen Kurfürsten nur 20 000 und am Anfang des vorigen Jahrhunderts 172 000 betrug, ist jetzt auf weit über 2 000000 gestiegen; sie gehört damit zu den größten Städten der Welt.

8. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 183

1911 - Breslau : Hirt
98. 99. Die beiden ersten Kriege Karls V. gegen Frankreich. Die Trkengefahr. 183 Der schwierigen Aufgabe, Zucht und Ordnung in den einzelnen Haufen zu erhalten und Migung zu beobachten, waren die Fhrer der Bauern (Gtz von Berlichingen, Florian Geyer) nicht gewachsen. Wenn auch Grausamkeiten vereinzelt blieben, so waren doch Roheiten die Regel. Je lnger der Aufruhr dauerte, desto mehr gewannen diejenigen die Ober-Hand, deren Forderungen am weitesten gingen. Die stdtischen Teil-nehmer suchten kommunistische Ideen zur Geltung zu bringen. Durch diese Ausschreitungen und das Umsichgreifen religis schwrmerischer Gedanken sah Luther, der anfangs zu vermitteln gesucht hatte, sein Lebens-werk, die Herstellung der reinen evangelischen Lehre, bedroht und nahm daher gegen die Bauern in der heftigen Schrift Wider die mordischen und raubischen Rotten der. Bauern" mit unverhohlener Feindschaft Stellung. Whrend sich die frnkischen Bauern schlielich vor die Feste Marienberg bei Wrzburg legten, zerstrten die thringischen, an deren Spitze der ehemalige Geistliche Thomas Mnz er stand, die Klster zwischen dem Harz und dem Thringer Walde. Bald aber erlagen hier ihre ungebten Haufen dem Heere der Fürsten unter dem Landgrafen Philipp von^anken-^ Hessen bei Frankenhausen. Gleich darauf berwltigte der Haupt-mann des Schwbischen Bundes, Georg Truchse von Waldburg, die schwbischen Bauern bei Knigshofen an der Tauber. Knigshofen. Sobald sich die bedrohten Fürsten, Städte, Klster und Ritter an-A^des ijesichts der gemeinsamen Gefahr geeinigt und ihre Krfte gesammelt hatten, war der Krieg eine der grten Revolutionen, die Deutschland jemals durchgemacht hat schnell entschieden. Furchtbar war die Rache, und das Los der Bauern wurde nach der Niederlage schlimmer, als es vorher gewesen war. 99. Die beiden ersten Kriege Karls Y. gegen Frankreich. Die Trkengefahr. Karl V. war nicht gewillt, das alte Reichslehen Mailand, das Ursache der Franz I. durch die Schlacht bei Marignano (vgl. 93) erworben hatte, nc9e' und sein Erbland Burgund in den Hnden der Franzosen zu lassen. Er begann daher bald nach dem Wormser Reichstage den Krieg, während sich Franz der drohenden Umklammerung seines Landes durch die Habs-burgische Weltmacht zu entziehen suchte. Hierbei fand er Karls Plnen gegenber, die auf die Errichtung einer Weltherrschaft hinzielten, auch die Untersttzung anderer Mchte und hatte vor seinem Gegner den Vorteil, da er an der Spitze eines nationalen Staates stand, wogegen Karl den mehr als zwanzigjhrigen, nur durch kurze Friedenszeiten unterbrochenen Kampf lediglich mit eigenen Mitteln bestehen mute. Beide Heere setzten sich aus Sldnern zusammen; auf der Seite Franzens fochten die Schweizer, fr Karl neben Spaniern und Italienern deutsche Landsknechte unter Georg von Frundsberg. Nachdem Karls Truppen bereits das lombardische Herzogtum besetzt hatten, verschaffte sein vllig verunglckter Zug nach Sdfrankreich, bei dem der Conuetable Karl von Bonrbon auf des Kaisers Seite

9. Die Weltgeschichte - S. 166

1835 - Mainz : Kupferberg
166 Französische Re volutions kriege. Kosziu Sko. n.c.g.mit Belgien frei werden, zu den Oesterreichern. Uebcrall die Verbündeten im Vortheile, und im Innern Frankreichs die Vendee, Bretagne (Wimpfen), Toulon, Marseille und Lyon gegen den Convent im Aufruhr. Daher durch die Jakobiner die Sch recken s regi e run g ; allgemeines Aufgebot in Masse; ganz Frankreich ein Feld - und Waffenlagcr unter Carnot. Darauf Siege der Franzosen gegen die im Innern Empörten unter gräßlicher Rache; eben so in Belgien durch Iiouchard und Jourdan, am Oberrhein durch Pickegru und Iiocle j indessen sättigt sich die Revolution durch ihre Blntgerichte 1794. überall in Frankreich; ihre Häupter stürzen sich selbst; Ende des Terrorismus. In den Niederlanden siegt Pickegru bei Tournal, und 1795. ^onrdan bei Fleums; Holland wird erobert — batavische Republik, verbunden mit Frankreich. Am Oberrhein müssen die Preussen, nach ihrem Siege bei Kaiserslautern, weichen,— Frieden zu Basel zwischen Preussen und Frank- reich (das nördliche Deutschland neutral), etwas später mit Spanien ( St. Domingo an Frankreich ) *). *) Um dieselbe Zeit blutige Auftritte in Pvlen: »ach dem russisch» türkischen Kriege ( 1787—1792) suchte Katharina Ii. ihren Einfluß in Polen durch eine Conföderatiou der unzufriedenen Polen zu Targowih geltend zu machen; eine russische Armee dringt ein; die Polen unter Thaddäus Kosziusko müssen weichen. Auch eine preussische Armee, mit Katharina einverstanden, rückt unter Möllendorf 1793 in Polen ein, und bald darauf erfolgt die zweite Theilung Polens. Aber die Erbitterung der Polen bricht schon 1794 aus. Kosziusko Ober- feldherr. Die Russen aus Warschau vertrieben, vereinen sich mit den unter ihrem König eindringenden Preussen. Sieg der Verbündeten bei Raffka. Warschau vergebens belagert. Auch Oesterreich schickt eine Armee. Kosziusko bei Maciejowiee von den Russen unter Fersen geschlagen und gefangen. Suwarvv erstürmt Prag a; Warschau kapi- tulirt, — dritte Theilung Polens 1795; der König Poniatowsky legt seine Würde nieder (Rußland gewinnt 2000 Quadratmeilen, Preus- fen 990 Quadratmeilen und Oesterreich 834 Quadratmeilen). Katharina stirbt im folgenden Jahre; ihr folgt ihr Sohn Paul I (1796—1801). Auch Friedrich Wilhelm Ii. von Preussen stirbt im November 1797, und ihm folgt sein Sohn Friedrich Wilhelm Hl

10. Geschichte der Neuzeit von 1648 bis zur Gegenwart - S. 37

1911 - Breslau : Hirt
Rußland. 37 Da die Russen durch den Fall von Konstantinopel die Heimat ihrer geistigen Kultur verloren hatten, regte sich jetzt nach ihrer Befreiung von der Mongolenherrschaft der Wunsch bei ihnen, mit den Lndern christlicher Kultur im Abendlande in Verbindung zu treten. Iwan Iv. der Schreckliche" (15331584) suchte sich den Weg dahin zu ffnen, indem er gegen den Schwertorden in Livland Krieg fhrte. Er stie aber dabei auf die Feindschaft von Polen und Schwe-den und mute einen ungnstigen Frieden schlieen. Iwan gewhrte den Englndern, die den Seeweg der Archangel entdeckt hatten, Handels-vorteile, zog Deutsche in das Land, lud Knstler, Gelehrte, Kaufleute nach Moskau ein. Er begrndete die fast absolute Macht des Zaren-tnms in Rußland; während in dem benachbarten Polen der Adel die Gewalt an sich ri und das Knigtum unterdrckte, machte sich Iwan durch die Bildung eines Krondomaniallandes, das zum Unterhalte des Zaren bestimmt war, in seinen Einknften vom Adel unabhngig und verschaffte sich die Mittel, ein stehendes Heer, die Strelzi" (Strelitzeu, d. h. Schtzen), zu unterhalten. 1598 starb das Hans der Rnrik aus. Whrend der darauffolgenden Wirren erhoben die Polen einen Jngling, der behauptete, Demetrius, ein Sohn Iwans Iv., zu fein, auf den russischen Thron; da er aber die Fremden und die rmischen Katholiken begnstigte, konnte er sich nicht halten und wurde bald wieder gestrzt. 1613 bestieg Michael Romanow, ein Verwandter der Rnriks, den Thron. Sein Enkel ist Peter der Groe, der Begrnder der Machtstellung Rulands in Europa. 18. Peter der Groe (16891725). Peter, der Sohn des Zaren Alexei und einer Bojarentochter Natalie Narischkin, geboren 1672 im Kreml zu Moskau, wurde nach dem Tode seines Stiefbruders Fedor Iii. (16761682) zugleich mit seinem schwachsinnigen Stiefbruder Iwan als Zar ausgerufen; allein seine Stiefschwester Sophie bernahm die Regierung fr ihn, ja sie legte sich den Titel einer Selbstherrscherin bei. Peter zeigte frh eine groe Wibegier und war zugleich unermd-lich praktisch ttig. Durch den Genfer Lefort wurde er in die Mathematik und die Kriegskunst eingefhrt und lernte durch ihn europische Einrichtungen wenigstens vom Hrensagen kennen; auch schuf er sich auf dem Landgute Preobrascheusk eine kleine Truppe, die er erst spielend, dann ernsthaft einbte. 1689 wurde Sophie eines Mordanschlages gegen ihn angeklagt, aus der Regierung verdrngt und in ein Kloster gebracht. Peter zog als Alleinherrscher in Moskau ein, schuf, untersttzt von Lefort und dem Schotten Gordon, ein Heer nach westeuropischem Muster, legte den Grund zu einer Flotte und nahm 1697 den Trken Asow. Noch in demselben Jahre trat er als Mitglied einer russischen Gesandtschast seine erste Reise nach dem Westen Europas an. Er besuchte die
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TM Hauptwörter (200)200

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