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1. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 420

1855 - Mainz : Kirchheim
420 Vorfahr war, den er verdrängen half. Als er das freie Vereins- und Versammlungsrecht beschränken wollte, brach die Februar- Revolution aus. Louis Philipp mußte die Negierung nieder- legen und Frankreich verlassen. Am 24. Februar 1848 wurde in Frankreich die Republik ausgerufen und später Louis Napoleon, ein Neffe des Kaisers Napoleon, als erster Präsident des Freistaates erwählt. Mehrere Aufstände der gefährlichsten und verdorbensten Gegner jeder staatlichen Ordnung, der Religion, des Eigenthums und der Familie, der sogenannten Socialisten und Communi- sten, unterdrückten tapfere Generäle und der Präsident mit seltener Kaltblütigkeit und Willensstärke. Das dankbare Frankreich erhob darauf letzteren, als seinen Schützer und Netter, mit großer Stimmen- mehrheit zum Kaiser. Die Februar-Revolution erschütterte alle Länder Europa's; das Jahr 1848 ist das denkwürdigste der Neuzeit geworden. Unter dem Vorwände, die Fremdherrschaft zu bekämpfen, erhoben sich die Italiener, von ehrgeizigen Parteihäuptern aufgestachelt, gegen Oesterreich. Der greise und ruhmgekrönte Feldherr Radetzky schlug in der Schlacht bei Novara (23. März 1849) den König Karl Albert von Sardinien, der sich der Sache der Revolution annahm und stellte mit ruhmreicher Kraft die Herrschaft seines Kai- sers über Italien wieder her. — Zu Rom wurde in blutiger Weise die Republik eingeführt und Papst Pius Ix. zur Flucht nach Neapel gezwungen. Ein französisches Heer eroberte aber in der Folge Rom und vertrieb die Revolutionäre, woraufder Papst wieder zurückkehrte. Wie die Italiener, so hatten sich auch die Ungarn im Jahre 1848 gegen Oesterreich empört. Oesterreich, von allen Seiten angegriffen, konnte diesen blutigen Kampf nur mit Hülfe der Russen siegreich beenden. — Auch indeutschland brachen revolutionäre Aufstände aus: Wien, Berlin und andere Städte wurden Schau- plätze blutiger Kämpfe zwischen Militär und revolutionären Volks- haufen. Um den Forderungen des Volkes zu genügen, traten zu Frankfurt am Main Abgeordnete aus ganz Deutschland zu einer deutschen Reichs- oder National-Versammlung (Par- lament) zusammen, wählten den Erzherzog Johann von Oesterreich zum deutschen Reichsverweser und setzten eine neue Gesammtverfassung Deutschlands und die Grundrechte des deutschen Volkes auf. Unter dem Vorwände, dieselben mit Waffengewalt ein- zuführen, entstanden in Baden, der bayerischen Pfalz und in andern Gegenden Revolutionen, die aber durch hessische und preußische Truppen unterdrückt wurden. — Die aus Italien, Ungarn und Deutschland vertriebenen Empörer fanden in England und der Schweiz Freistätten, von wo aus sie ihre verbrecherischen Unterneh- mungen von Zeit zu Zeit wiederholen und zur Erreichung ihres Zweckes die schlechtesten Mittel, namentlich den Meuchelmord, an- wenden. Durch Unterstützung Englands und der Schweiz wurde

2. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 413

1855 - Mainz : Kirchheim
413 derselben fast ganz von Geld entblößt. Ludwig Xiv. und Lud- wig Xv. hatten durch ihr üppiges Hofleben und ihre zahllosen kost- spieligen Kriege die ungeheure Schuldenlast von 4000 Millionen Franken dem Lande aufgebürdet. Steuern sollten nun den Geld- mangel decken, aber der Bürger- und Bauernstand mußten allein Steuer bezahlen. Adel und Geistlichkeit waren, obschon außeror- dentlich begütert, steuerfrei. Groß war daher der Druck, der auf der ärmeren Volksklasse lag. Dazu kam noch, daß das Volk in der Religion keinen Trost und keine Kraft zur Ertragung seiner Lei- den mehr fand, weil eine falsche Aufklärung, welche von England nach Frankreich sich verpflanzte und sich durch die Schriften eines Voltaire und Rousseau bald unter das Volk verbreitete, die Grund- säulen der Religion erschütterte. Reizend für die mißvergnügten Franzosen wirkte das Beispiel der Nordamerikaner, welche um diese Zeit das Joch der Engländer abgeschüttelt hatten. In dieser Zeit (1774) bestieg Ludwig Xvl., dem das Volk den Beinamen „der Ersehnte" gab, ein gütiger, aber für jene Zeit zu schwacher Regent, den Thron Frankreichs. Um die große Geld- noth zu entfernen und überhaupt einen bessern Zustand der Dinge herbeizuführen, rieth dem Könige der kluge und allgemein beliebte Minister N ecker, der anfangs Handlungsdiener zu Genf gewesen, die Reichsstände, die seit 1614 nicht mehr versammelt gewesen wa- ren, zusammen zu rufen. — Am 5. Mai 1789 kamen 300 Abgeord- nete vom Adel, 300 von der Geistlichkeit und 600 vom Bürgerstande zu Versailles zusammen. Gleich erhob sich ein Streit über die Weise der Abstimmung; Adel und Geistlichkeit wollten nach Ständen, die Bürger aber nach Köpfen abstimmen. Endlich erklärte sich am 17. Juni 1789 der dritte Stand, die Bürger, für die rechtmäßige Volks- versammlung. Männer aus dem niederen Adel und der Geistlich- keit, welche auf ihre vornehmen Standesgenossen eifersüchtig waren, und der Herzog Philipp von Orleans, einer der schänd- lichsten Menschen und abgesagter Feind des Königs, schlossen sich an den dritten Stand an. Der König befahl der Versammlung, sich aufzulösen; allein die Abgeordneten erklärten sich für unverletz- lich und der schwache König gab nach; ja auf seinen Befehl vereinig- ten sich sogar die übrigen Adeligen und Geistlichen mit den Bürgern. Die Zusammenziehung eines großen Heeres um Paris und Neckers Entlassung veranlaßten einen Volksaufstand in Paris und die Erstürmung des Staatsgefängnisses, B a stille genannt (14. Juli 1789). Der König ging nach Paris, um das Volk zu beruhigen, wurde aber unwürdig behandelt, und nun wanderte eine große An- zahl des hohen Adels und der Geistlichkeit aus (Emigranten). Der Aufruhr verbreitete sich bald auch in die Provinzen. Die National- versammlung hob in der Nacht vom 4. auf den 5. August die alte Ver- fassung des Reiches auf, und hiermit alle Vorrechte-des Adels und der Geistlichkeit und die unumschränkte Macht des Königs. Am 5.

3. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 419

1855 - Mainz : Kirchheim
419 Insel Elba und setzten den vertriebenen Ludwig Xviii., den Bru- der des Hingerichteten Ludwig Xvi., zum König von Frankreich ein. Doch Napoleon konnte sich mit seiner kleinen Herrschaft auf Elba nicht begnügen und machte einen Versuch, die verlorne Kaiserkrone wieder zu gewinnen. Am 1. März 1815 erschien er auf französi- schem Boden und wurde überall jubelnd empfangen. Alle Sol- daten gingen zu ihm über, .und so wurde es ihm möglich, daß er am 20. März seinen Einzug in Paris hielt, nachdem in der Nacht vorher der König Ludwig in schneller Flucht diese Stadt verlassen hatte. Der Schauplatz des neuen Kampfes waren nun die Nieder- lande. Bei Waterloo (Belle-Alliance) kam es zu einer furcht- baren Schlacht zwischen den Franzosen und den verbündeten Preußen und Engländern unter Blüchers und Wellingtons Befehlen. Hier bei Waterloo wurde die letzte Kraft Napoleons gebrochen und sein Heer gänzlich geschlagen. Ludwig Xviii. zog mit den Ver- bündeten am 10. Juli in Paris ein und bestieg wieder den franzö- sischen Thron. Napoleon aber wollte nach Amerika entfliehen, er- gab sich den Engländern und wurde auf die Insel St. Helena ver- bannt, wo er am 5. Mai 1821, 52 Jahre alt, starb. Im Jahre 1842 wurden seine sterblichen Ueberreste durch den Sohn des französischen Königs von St. Helena abgeholt und feierlich zu Paris in der Invalidenkirche begraben. Der heilige Bund, den nun Rußland, Oesterreich und Preußen mit einander schlossen, sollte die Ruhe in Europa erhalten. Die deutschen Fürsten schlossen aber unter sich den deutschen Bund zur äußeren und inneren Sicherheit der deutschen Staaten. Dieses geschah zu Wien am 8. Juni 1815; im November des folgenden Jahres schick- ten die Bundesmitglieder (ein Kaiser, sieben Könige, sechs Groß- herzoge, zehn Herzoge, eilf Fürsten und vier freie Städte) ihre Gesandten nach Frankfurt am Main, welche Stadt man zum Sitze der Bundesversammlung oder des Bundestages be- stimmt hatte. Die Gegenwart. Der Frieden, den Europa von 1815 an genoß, wurde zuerst in Frankreich, dem Mutterlande der Revolution, wieder ge- stört. Im Jahre 1830 brach wegen Verletzung der Verfassung in Frankreich die sogenannte Juli-Revolution aus. König Karl X. wurde vertrieben und der Herzog Louis Philipp von Orleans als König der Franzosen ausgerufen. Eine Folge dieser Empörung waren die Losreißung Belgiens von Holland und die Aufstände in Polen, Italien, Deutschland und der Schweiz, die aber bald unter- drückt wurden. Das Wohl des französischen Volkes wurde durch die Juli-Revolution nicht gefördert. Der neue König zeigte wenig Eifer für die Religion, die allein das Elend des Volkes zu entfer- nen fähig ist. Seine Habsucht machte ihn noch verhaßter, als sein 27 *

4. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 227

1855 - Mainz : Kirchheim
227 stimmung andeuten würde. Der Papst erwiederte mit fester Stimme und voll Würde: „Wenn Sie, Herr General, geglaubt haben, solche Befehle des Kaisers ausführen zu müssen wegen des ihm ge- leisteten Eides der Treue und des Gehorsams, so bedenken Sie auch, wie Wir die Gerechtsamen des heiligen Stuhles aufrecht er- halten müssen, an welchen Wir mit so vielen Eiden gebunden sind. Wir können nicht abtreten, noch auf Etwas verzichten, was Uns nicht gehört. Die weltliche Herrschaft gehört der römischen Kirche und Wir sind nur der Verwalter derselben. Der Kaiser kann Uns in Stücke hauen lassen, aber dieses wird er nie von Uns erlangen. Nach allem Dem aber, was Wir für denselben gethan haben, waren Wir auf eine solche Behandlung nicht gefaßt!" — Der General Radet sagte darauf: „Ich weiß, heiliger Vater, der Kaiser hat ge- gen Sie viele Verbindlichkeiten." — „Mehr als Sie wissen," er- wiederte der Papst in sehr lebhaftem Tone, und fuhr dann fort: „Sollen Wir allein gehen?" Der General antwortete: „Euere Hei- ligkeit können Ihren Minister, den Cardinal Pacca, mit sich neh- men." — Pacca begab sich darauf in das angrenzende Zimmer und legte das Chorhemd und die Mozzetta an, weil er glaubte, den hei- ligen Vater Ln den Palast Doria zu begleiten, wo der General Miollis wohnte. Wahrend dessen schrieb der Papst eigenhändig die Liste der Personen, von welchen er wünschte, begleitet zu werden- und ordnete Einiges in seinem Zimmer. Radet, dieses bemerkend, sagte zu ihm: „Heiliger Vater, fürchten Sie nicht, man wird nichts von Allem anrühren." Der Papst aber gab ihm zur Antwort: „Wer seines eigenen Lebens nicht achtet, der legt noch weniger Werth auf die Dinge dieser Welt." Bei seiner Rückkehr fand Pacca, daß sie den heiligen Vater bereits gezwungen hatten, abzugehen, ohne den Kammerdienern zu gestatten, einige Wäsche einzupacken. Er holte den Papst noch in seinen Gemächern ein und nun schritten Beide, von Gensd'armen und rebellischen Unterthanen umgeben, über die Trümmer der eingeschlagenen Thüren und kamen an die Hauptpforte, wo der Wagen des Generals Radet stand. Der Papst und sein Staatssekretär stiegen ein. Auf der Seite, wo der Papst saß, hatte man die Jalousien vernageln lassen. Ein Gensd'arme schloß mit einem Schlüssel die beiden Kutschenschläge, Radet und Cardini, ein Gensd'armeriewachtmeifter, setzten sich auf den Sitz des Kutschers und gaben Befehl abzufahren. Der Wagen fuhr zur Stadt hinaus, wo Postpferde vorgespannt wurden. Bei dem Wechseln der Pferde machte der Papst dem General sanfte Vorwürfe über die ihm gesagte Lüge, daß er Befehl habe, ihn zum General Miollis zu führen und beklagte sich über die gewaltsame Weise, wie man ihn zwinge, von Rom abzureisen ohne Gefolge, von Allem entblößt und mit dem einzigen Gewände, das er anhabe. Der General antwortete, das Gefolge, das Seine Heiligkeit bezeichnet habe, würde mit allem nothwendigen Geräthe bald nachkommen. 15 *

5. Viertehalb Jahrhunderte - S. 761

1856 - Freiburg im Breisgau : Herder
und der von den Vortheilen des Handels bestimmten Staatskunst. 761 nicht rechnen ließ. Doch der Reichstag zu Regensburg bewilligte die Unterstützung des Reiches, und auf die Bitten des Kaisers sandte selbst Ludwig Xiv., der öffentlich doch lieber als Vertheidiger der Christen- heit, denn als Bundesgenosse der Türken erscheinen mochte, ein kleines französisches Heer zu Hülfe. Die Türken hatten bereits im Jahre 1663 Neuhäusel an der Neutra, eine Grenzfeste des östreichischen Ungarns, genommen, und ihre Schaaren schweiften bis nach Mähren hinein. Im folgenden Jahre nahm Montecuculi mit dem Heere, das sich unterdessen zusammengezogen hatte, eine Stellung am linken Ufer der Raab, und durch eine Bewegung, die der türkische Heerführer im Laufe des neuen Feldzuges gegen den oberen Lauf dieses Flusses machte, verlegte sich der Schauplatz der Entscheidung in die Nähe von Steiermark, in die Gegend, wo die Naab aus dem Gebirge tritt. Hier, bei St. Gotthard, erlitten die Türken eine Niederlage, welche den Wendepunkt ihres Glückes bildet. Darauf schlossen sie noch im Jahre 1664 einen Frieden, der ihnen Neuhäusel ließ, dem Kaiser einen Theil des zwischen der Theiß und Siebenbürgen liegenden Gebietes übergab und Siebenbürgen unter An- erkennung des von den Türken eingesetzten Fürsten unabhängig machte. Die Vortheile des Friedens entsprachen nicht dem Erfolge der Waffen. Auch die ferneren Bemühungen Oestreichs, seine Herrschaft in Ungarn zu befestigen, hatten nicht den gewünschten Fortgang, da Frankreich den Widerstand der Ungarn verstärkte und endlich auch die Türken zu neuer Kriegserklärung veranlaßte, um den Kaiser an wirksamem Eingreifen in die westlichen Händel zu hindern. 5. Im Westen wurde der Krieg damit begonnen, daß nach dem im Jahre 1665 erfolgten Tode des Königs Philipp Iv. von Spanien der König von Frankreich, ungeachtet er bei seiner Vermählung in seiner Gemahlin Verzicht auf alle Erbansprüche gewilligt hatte, unter nichtigen Vorwänden nun doch auf die spanischen Niederlande ein Recht zu haben behauptete. Er berief sich auf ein Recht der Devolution oder des Heimfalles, welches in einigen Gegenden der Niederlande den Töch- tern erster Ehe in Betreff der Erbfolge den Vorrang vor den Söhnen zweiter Ehe gebe, und welches nun in Betreff der gesummten spanischen Niederlande ihm, da seine Gemahlin aus Philipps erster Ehe mit einer Tochter Heinrichs Iv. stamme, gegen König Karl Ii. als Sohn Philipps mit seiner zweiten Gemahlin, der Tochter Kaiser Ferdinands Iii. zu Statten kommen müsse. Dieses angebliche Recht geltend zu machen, ließ er im Jahre 1667 durch Türenne einen großen Theil jenes Gebietes und dazu im Jahre 1668 durch Conds die Freigrafschaft wegnehmen, während Spanien unter König Karl Ii. (1665—1700) keine Vertheidigungs- mittel hatte und Kaiser Leopold durch Ungarn beschäftigt war. Dem Könige wurde jetzt plötzlich in seinen Siegen auf eine Weise Halt ge- 49«

6. Viertehalb Jahrhunderte - S. 773

1856 - Freiburg im Breisgau : Herder
und der von den Vortheilen des Handels bestimmten Staatskunst. 773 die Gemüther auf Annahme der französischen Herrschaft vorbereitet waren, erschien plötzlich Louvois im Jahre 1681 mit Truppen und erhielt von der überraschten und geschreckten Stadt Einlaß, worauf auch der König mit Sieggepränge einen Einzug in dieselbe hielt. Ein Ein- greifen des Kaisers wurde fortwährend ferngehalten. Der französische Einfluß brachte sogar den Sultan Mohammed Iv. im Jahre 1683 zu neuer Kriegserklärung gegen Oestreich. Die Türken hatten jüngst unter dem Vezier Kara Mustapha zum ersten Male die Russen unter Alerei's ältestem Sohne Feodor (1676—1682) zu bekämpfen gehabt. Unglück- liche Feldzüge hatten sie zum Frieden bewogen, und von Tökelp und dem französischen Könige getrieben, wandte sich nun ihre Kriegslust gegen Westen, wo sie ihre Bahn mit fürchterlicher Grausamkeit bezeich- rietea. Die Gefahr, die Ludwig von dieser Seite dem Reiche bereitet hatte, erreichte ihren höchsten Grad mit der Belagerung Wiens durch den türkischen Heerführer. Wurde auch Wien in der höchsten Roth durch kaum gehoffte Hülfe gerettet, so nahm doch der Türkenkrieg die Kräfte, die der Kaiser aufbieten konnte, fortwährend so sehr in Anspruch, daß Ludwig neue Schläge gegen das Reich und Spanien ungehindert führte. Das Herzogthum Luxemburg und das Kurfürstenthnm Trier wurden im Jahre 1684 besetzt, und da der Hof zu Madrid den Krieg erklärte, Spanien in seinen Niederlanden und von Roussillon aus ange- griffen. Darauf bot Ludwig einen Waffenstillstand an, den der Kaiser, das Reich und Spanien gern annahmen und in dem sie das neuerdings Verlorene bis zum Abschlüsse eines förmlichen Friedens dem Feinde lassen mußten. Gleich räuberisch und übermüthig trat Ludwig in Italien auf. Als ein Aussterben der mantuanischen Herzogslinie erwartet wurde, knüpfte er mit dem letzten Herzoge Unterhandlungen wegen der Nach- folge an und bereitete sich auf Grund eines kurz vor dem Nimwegener Frieden zu Versailles abgeschlossenen Vertrages zur Besetzung der im mantuanischen Antheil von Montserrat gelegenen Festung Casale, die den bequemsten Stützpunkt für Angriffe auf die spanischen Besitzungen in Oberitalien bildete. Dies gelang an demselben Tage, an welchem Straßburg in seine Hände fiel. Als nun die Republik Genua, die sich seit den Zeiten des Andreas Doria auf Spaniens Seite gehalten hatte, den Durchgang der für die Besatzung Casale's bestimmten Lebensmittel durch ihr Gebiet nicht gestatten wollte, schickte er im Jahre 1684 vor ihre Hauptstadt eine Flotte, um Abbitte der Beleidigung zu verlangen, und ließ, als die Genuesen sich gegen die Zumuthung sträubten, sie durch eine Beschießung zwingen, daß sie ihren Dogen nach Versailles schickten. 11. Zu solchen Thaten hatte sich Ludwig zwar durch den gegen Oestreich erregten Türkenkrieg die Hände frei gehalten, aber den Zweck, Oestreich auf die Dauer zu schwächen, erreichte er dadurch nicht, da der

7. Viertehalb Jahrhunderte - S. 774

1856 - Freiburg im Breisgau : Herder
774 Die Zeit des französischen Ucbergewichtes durch ihn entzündete Krieg in seinem Fortgange gerade zur Wiederher- stellung der östreichischen Herrschaft über das gesammte Ungarn führte. Während die Stadt Wien, aus welcher sich der Kaiser nach Linz ge- flüchtet hatte, ungeachtet der angestrengtesten Gegenwehr von einem der nächsten Stürme des türkischen Heeres ihren Fall erwarten mußte, sam- melte sich unter dem Herzoge von Lothringen ein Heer von Reichs- Völkern aus dem fränkischen und dem schwäbischen Kreise, sowie aus Baiern und Sachsen, deren Kurfürsten, Maximilians Enkel Maximilian Emanuel und Johann Georgs I. Enkel Johann Georg Hl., selbst an dem Feldzuge zur Rettung Wiens Theil nahmen. Eine fernere Hülfe kam der bedrängten Stadt, deren Schicksal für Deutschland und die Christenheit entscheidend sein mußte, aus Polen trotz der Gegenbemühun- gen Ludwigs. Hier war im Jahre 1674 auf Michael ein neuer ein- heimischer König, Johann Sobieski, gefolgt, der in einem durch Kosaken- aufruhr veranlaßten Kriege mit den Türken sich den Ruhm eines Helden erworben hatte. Auch als König setzte Johann den Krieg fort, in welchem er sich die Krone verdient hatte. Ein Sieg bei Lemberg warf die Türken nach dem Dnjester zurück, und eine weitere Verfolgung des gewonnenen Vortheils hinderte nur der im polnischen Reiche herr- schende Mangel an Unterordnung, so daß nach einem nochmaligen harten Kampfe am Dnjester im Jahre 1676 ein Friede geschloffen wurde, der dem Sultan das in diesem Kriege gewonnene Podolien mit Einschluß der festen Stadt Kaminiez ließ. Als die Türken nun vor Wien standen, ließ sich der König durch die im Lande mächtige französische Partei nicht hindern, die Laufbahn, die ihn zu dem schönsten Ruhme eines Vor- kämpfers der Christenheit geführt hatte, noch einmal zu betreten. Er stieß mit einem polnischen Heere zu den Truppen des Herzogs von Lothringen, und beide Führer machten auf die Uebermacht der Türken einen Angriff, den der glänzendste Erfolg krönte. Die Niederlage des Kara Mustapha war der Anfang eines beständigen Zurückweichens der Türken, und die zweite Belagerung Wiens hatte den höchsten und letz- ten Schrecken für Deutschland erregt. Zwar kehrte der Polenkönig, nachdem er noch an der Granmündung bei Parkany einen Sieg hatte erfechten helfen, in sein Land zurück, doch blieb er der Verbündete des Kaisers gegen die Türken, und während der Herzog von Lothringen an der Donau hinab von Erfolg zu Erfolg eilte, trat Johann in der Mol- dau den Türken wieder entgegen. Das neue Glück abendländischer Waffen gegen die Türken belebte auch den Eifer einer dritten Macht, die schon von anderer Seite einen blutigen Krieg gegen sie geführt hatte. Nicht betheiligt an den großen Händeln Europas hatte Venedig noch zur Zeit des dreißigjährigen Krieges Gelegenheit erhalten, durch Thaten auf der See das Andenken seiner schönsten Zeiten zu erneuern.

8. Viertehalb Jahrhunderte - S. 728

1856 - Freiburg im Breisgau : Herder
728 Der dreißigjährige, der französisch-spanische 1634 zurück und fügte sich seitdem so sehr in die Verhältnisse, daß Truppen, die in den Niederlanden gegen die Spanier kämpften, unter seinen Befehl gestellt wurden. In sein Schicksal wurde auch der Herzog Karl Iv. von Lothringen, mit dessen Tochter er sich vermählt hatte, verflochten. Da der Herzog, nachdem Gastón auf seiner ersten und zweiten Flucht bei ihm Schutz gefunden, auch durch Unterstützung der Kaiserlichen und der Spanier gegen die Absichten der französischen Ne- gierung gehandelt, wurde sein Land zur Beute der Franzosen, und er selbst trat in Dienste des Kaisers, ohne von Gallas' französischem Feld- zuge seine Wiedereinsetzung erhalten zu können. Nach der zweiten Ent- fernung Gastons fand Richelieu auch eine Gelegenheit, das Pariser Parlament zu demüthigen, das sich das Recht beilegte, königliche Ver- ordnungen durch Verweigerung ihrer Eintragung ungültig zu machen. Als cs dieses Verfahren auf eine Verordnung anwandte, welche die Anhänger des Geflüchteten für Beleidiger der königlichen Majestät er- klärte, wurde sein Beschluß durch den Staatsrath vernichtet und dieser Vernichtungsbeschluß in Gegenwart des vor den König berufenen Par- lamentes in dessen Bücher eingetragen. So mußte sich das Recht des Widerstandes in ein Recht der Bitte verwandeln. Richelieu behauptete, ungeachtet er dem der Arbeit nicht geneigten Könige oft unbequem wer- den mußte, seine Herrschaft bis zu seinem Tode. Dieser erfolgte im Jahre 1642. Kurz vor ihm war die Königin Maria zu Köln in Dürftigkeit gestorben. Nicht lange nach ihm starb im Jahre 1643 der König mit Hinterlassung eines erst fünfjährigen Nachfolgers, Ludwigs Xiv. An Nichelieu's Stelle trat noch bei Lebzeiten des Königs von ihm selbst empfohlen der Cardinal Mazarin, der früher päpstlicher Botschafter in Paris gewesen, aber auf seine Veranlassung in französische Dienste über- gegangen war. 19. Die Minderjährigkeit des neuen Königs stürzte das Land in Unruhen, wie es sie unter ähnlichen Verhältnissen schon öfter erfahren hatte. Die Fortdauer der von Richelieu begründeten Negierungsweise weckte fortwährend Widerstand, und dieser hatte jetzt größere Aussicht auf Erfolg, weil dem Nachfolger Nichelieu's nicht dessen Entschlossenheit und Festigkeit, vielmehr nur Klugheit des Täuschens, Hinhaltens und Einlenkens zu Gebote stand und die Größe der durch die Kriegsunter- nehmuugen verursachten Ausgaben zu einem Steuerdrücke geführt hatten, welcher der Widerstaudspartei zahlreiche Bundesgenossen verschaffte. Der Kampf gegen Mazarin begann im Jahre 1648, als derselbe durch die französischen Gesandten zu Münster an der Erniedrigung und Schmälerung des deutschen Reiches arbeitete. Neue Steuerverordnungen erweckten den Widerspruch und Widerstand des Parlamentes, und als die von Mazarin geleitete Königin, Anna von Oestreich, gegen Mit-

9. Viertehalb Jahrhunderte - S. 730

1856 - Freiburg im Breisgau : Herder
730 Der dreißigjährige, der französisch-spanische Rang im Nathe erstrebte. Conds trat jetzt selbst an die Spitze der Fronde. Zwar suchte Mazarin sich seiner zu entledigen, indem er ihn und seinen Bruder Conty verhaften ließ, doch die Stellung der Gegen- partei, zu welcher auch Gaston von Orleans getreten war, wurde so drohend, und der Aufruhr schwoll so an, daß die Königin im Jahre 1651 die Freilassung Conds's verfügen mußte und Mazarin es am ge- rathensten fand, sich aus dem Lande zu entfernen, bis der Sturm aus- getobt haben würde. Conds erreichte seinen Zweck nicht. Die Königin war von Nathgebern der Richelieu'schen Schule umgeben, und Mazarin konnte auch von Köln aus, wo er sich aufhielt, Einfluß auf sie üben. Ihre Gegner waren nicht einig, da Conds, sobald er sein Uebergewicht errungen, sich in seinen Bestrebungen von dem Parlamente, dem er es zum Theile verdankte, alsbald wieder entfernte, auch mit den übrigen Leitern der Fronde, namentlich mit Gondi, sich entzweite. Es änderte sich in diesen Verhältnissen nichts, als Ludwig Xiv., der inzwischen großjährig geworden war, im Jahre 1651 im Parlamente mit der Er- klärung erschien, daß er nun die Negierung selbst übernehme. Es kam vielmehr zu einem abermaligen Bürgerkriege. Conds ging nach Gupenne und gab dort das Zeichen zur Empörung, zu deren Unterstützung ihm das mit Frankreich immer noch im Kriege stehende Spanien Hoffnung machte. Die Königin, auf deren Seite jetzt Türenne stand, eilte ihm mit Truppen entgegen bis Poitiers. Hier stieß Mazarin zu ihr, der mit einem in Deutschland geworbenen Heerhaufen nach Frankreich zurück- gekehrt war. Da der Krieg einen schleppenden Gang annahm, suchte Conds die Entscheidung dadurch zu beschleunigen, daß er sich nach Paris begab, wo er durch die Volksmassen das Uebergewicht hatte, während das Parlament, seine Stellung über den Parteien nehmend, ihm und Mazarin gleichmäßig entgegen war. Doch das Parlament und der bessere Theil der Bürgerschaft widersetzten sich ihm und dem für ihn aufgeregten Pöbel so beharrlich, daß er die Entscheidung doch in dem Felde zu suchen genöthigt war. Er kehrte zu seinem Heere, welches von Türenne bedrängt wurde, zurück und erlitt bei Etampeö eine Nie- derlage. Auf dem Rückzüge begriffen, wurde er von Türenne an den Mauern von Paris eingeholt, lieferte demselben aber ein Gefecht, in welchem er die Vorstadt St. Antoine behauptete und den Gegner zum Rückzüge nöthigte. Dieser Sieg entschied eine Pöbelherrschaft in Paris, und da man die Ankunft eines spanischen Heeres aus den Niederlanden, bei welchem sich der nach dem westphälischen Frieden in spanische Dienste übergegangene Herzog von Lothringen befand, erwarten zu müssen glaubte, beruhte die Hoffnung des Hofes auf Türenne und seinem Heere. Nach seinem Nathe wählte man Pontoise zum Aufenthaltsorte, während er selbst eine Stellung bei Compiegne nahm und Mazarin, dessen Ent-

10. Viertehalb Jahrhunderte - S. 1001

1856 - Freiburg im Breisgau : Herder
Die Zeit der siegreichen Revolution. 1091 Soult bei Orthez am Chave de Pau gesiegt hatte, Bordeaux, die dritte Stadt Frankreichs, den Ruf für Wiederherstellung der bourbonifchen Königsfamilie erschallen. Welche Ueberzeugung von dem Wechsel seiner Stellung die Ereignisse dem einst Unwiderstehlichen aufgenöthigt, war schon an dessen veränderter Haltung gegen den Papst klar geworden. Im Jahre 1813, wo ihm das von Außen erschütterte Gebäude einer Befestigung von Innen zu bedürfen scheinen mochte, hatte er den Greis aus Savoua nach Fontainebleau kommen lassen und demselben über eine Anzahl von Punkten in der kirchlichen Frage Zugeständnisse abgedrungen, die er eilfertig als ein Concordat bekannt machen ließ. Der Papst hatte in Uebereinstimmung mit den allmälig bei ihm eingetroffenen Cardinälen jenen Schritt widerrufen. Als sich mit Ablauf des Jahres 1813 das Bedürfniß zur Ausgleichung für Napoleon erhöht hatte, bot er dem Papste Rückgabe eines Theiles des Kirchenstaates an, und da dieser den- selben anders als unverkürzt anzunehmen sich weigerte, erhielt er Be- fehl, ohne Begleitung der Cardinäle, deren jeder in eine andere Stadt zu reisen gezwungen ward, nach Savoua zurückzukehren. Jetzt aber, als fast Alles verloren war, wurde die Freilassung des Gefangenen angeordnet. Indessen versuchte Napoleon das Aeußerste, die Feinde von seiner Hauptstadt abzuziehen. Er wollte über die an der Marne ge- legenen Städte Vitry und St. Dizier zwischen den beiden Heeren durch- brechen, um sie zur Umkehr zu nöthigen und den Krieg nach Deutschland zu versetzen. Das Heer Augereau's im Südosten und ein von Maison im Norden des Kriegsschauplatzes zusammengebrachtes Heer konnten den Plan unterstützen, und die Gefahr für die Verbündeten mehrte sich durch die in ihrem Rücken ausgebrochenen Aufstände des von der Kriegsnoth gereizten und von Napoleon wiederholt in die Waffen gerufenen Volkes, die einem im Rückzüge begriffenen Feinde äußerst verderblich werden mußten. Doch die Heerführer, durch einen aufgefangenen Brief, den Napoleon nach Paris an seine Gemahlin geschrieben, von dessen Absicht unterrichtet, drangen um so rascher jetzt gegen Paris vor, um das ver- wegene Beginnen des Gegners wirkungslos zu machen. Um ihn glau- den zu lassen, daß er seinen Zweck erreicht habe, schickten sie ihm eine kleine Heeresabtheilung nach, warfen die ihnen unter Marmont und Mortier entgegentretenden Truppen bei Fere Champenoise zurück und erstürmten am 30. März die Höhe des Montmartre im Norden von Paris, da Napoleons Bruder Joseph und die beiden zuletzt geschlagenen Heerführer noch einen Versuch zur Vertheidigung der Hauptstadt machten. Am 31. März zogen die verbündeten Monarchen in Folge eines ge- schlossenen Vertrages in Paris ein, an demselben Tage, als Papst Pius Vh., von östreichischen Truppen geleitet, in Bologna anlangte. Napoleon aber, der nach erlangter Kunde von dem Plane seiner Gegner 64*
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