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1. Neuere Geschichte - S. 87

1869 - Mainz : Kunze
87 Europäische Ereignisse Mischen dem spanischen Erbfolgeäriege und den schlesischen Kriegen. 1. Der im Bunde mit Venedig (denen von den Osmanen 1715 Morea entrissen worden war) unternommene Türken- krieg 1716—1718 führte Oesterreich unter des Prinzen Eugen Leitung von Sieg zu Sieg (bei Peterwardein 1716, Belgrad 1717) und zuletzt im Frieden von Passaro- witz 1718 zum Besitz des Banats, eines Theiles von^is Serbien mit Belgrad, von Croatien, Bosnien imb der Walachei. Für den Verlust Moreas wurde Venedig durch albanische und dalmatinische Plätze entschädigt. 2. Die Friedensstörung Spaniens (Philipp V, seine zweite Gemahlin Elisabeth Farnese von Parma, der Car- dinal Alberoni), das während des Türkenkrieges 1717 Sardinien, 1718 Sieilien angrisf, führte 1718 zur Qua- druple-Allianz d. h. einem zur Aufrechterhaltung desl?i8 Utrechter Friedens geschlosserten Bündniß des Kaisers, Eng- lands, Frankreichs, Hollands. Vertauschung Siciliens mit Sardinien; Don Carlos, Sohn des spanischen Königspaares, erhält die Anwartschaft auf die Herzogthümer Parma und Piacenza, sowie aus Toskana, auf welche seine Mutter Erbansprüche hatte. 3. Der polnische Erbfolgekrieg 1733—1735 nach 1733-1735 dem Tode Augusts Ii von Polen zwischen dem Kaiser, dem Reich und Rußland, die für die Wahl Augusts Iii von Sachsen auftraten, einer —, Frankreich, Spanien und Sar- dinien, die für die Rechte des fast einstimmig gewählten Stanislaus Lesezinskm) kämpften, andererseits. Der Schau- platz dieses fast ereignislosen, für beit an tüchtigen Truppen und Geld armen Kaiser im ganzen unglücklichen Krieges am Rhein und in Italien; die greisen Feldherrn Eugen mtb Villars noch einmal als Gegner. Der Wiener Frieden: der Kaiser verliert Neapel mit Sieilien gegen Parma und Piacenza an den Jnfanten Don Carlos; Frankreich erkennt die pragmatische Sanction (s. Nr. 4.) an und erhält die Anwartschaft auf das alte deutsche Land Lothringen, das für seine Lebenszeit zunächst Stanis- laus Lesezinski (h 1766) statt der polnischen Krone be- *) Er führte noch immer den Königstitel und war der Schwiegervater Ludwigs Xv von Frankreich.

2. Geschichtstabellen - S. 38

1876 - Mainz : Kunze
38 1254 Die Anfänge des rheinischen Städtebundes. 1256 Doppelwahl Alphon s’, Königs von Kastilien, und Richards, Grafen von Cornwallis. 1266 König Manfred (gekrönt 1258) fällt in der Schlacht bei Benevent. 1268 Konradins Niederlage bei Scurcola. Seine Hin- richtung zu Neapel. — Graf Karl von Provence und Anjou, König beider Sicilien. 1270 Siebenter Kreuzzug. Ludwig Ix. f 1282 Sicilianische Vesper. 1291 Akkon, die letzte Besitzung der Christen im Morgenlande, fällt in die Hände der Ungläubigen. 1312 Aufhebung des von Philipp dem Schönen von Frankreich verfolgten Templerordens durch Papst Clemens V. 1226 Der deutsche Orden (Hochmeister Hermann von Salza 1210—1239) wird von Herzog Konrad von Masovien gegen die Preussen zu Hülfe gerufen. 1230—1283 Eroberung Preussens durch den Orden. 1351—1382 Hochmeister Winrich von Kniprode. Blüthezeit des Ordens. 1410 Niederlage des deutschen Ordens bei Tannenberg durch die Polen. 1411 Erster Friede von Thorn. Hochmeister Heinrich Reuss von Plauen. 1466 Zweiter Friede von Thorn. 1525 Säcularisierung Preussens durch den Hochmeister Albrecht von Brandenburg. Yierte Periode. 1273—1291 Rudolf I.; Graf von Habsburg. — Erzbischof Werner von Mainz. Burggraf Friedrich von Nürnberg.

3. Abriss der Geschichte für höhere Knaben- und Mädchenschulen - S. 127

1878 - Mainz : Kunze
erlag er diesem in der großen Schlacht bei Tannenberg, wo der Hochmeister Ulrich von Jnngingen und mit ihm die Blüte der Ritterschaft fiel (1410). Mit Mühe hielt sich Heinrich von Plauen in der Marienburg und hatte nur einer schweren Seuche, die im polnisch-litthauischen Belagerungsheere ausbrach, einen glimpflichen Frieden zu verdanken. Als er darauf die gesunkene Zucht wieder herstellen wollte, warf man ihn ins Gefängnis, wo er nach 15 Jahren starb. Unter seinen Nachfolgern lehnten sich die unzufriedenen Vasallen immer mehr an Polen an; die gegen dieselben geworbenen Söldner konnten nicht bezahlt werden, obwohl man die Neumark an den zweiten hohen-zollerschen Kurfürsten Brandenburgs verkaufte. Eine Ordensburg nach der andern mußte daher den Soldaten verpfändet werden, sogar die Marienburg. Um Geld zu erhalten, verkauften sie dieselbe an Polen, das 1457 in die Hauptstadt des Ordens einzog. Diesem langsamen Aussaugen machte der Friede von Thorn 1466 ein Ende, durch welchen Westpreußen und Erme-land in das volle Eigentum Polens übergieng, Ostpreußen dagegen mit der Hauptstadt Königsberg Ordensland unter polnischer Oberherrlichkeit blieb. Ungarn war nach Albrechts Ii. Tode durch Wahl der Magnaten dem polnischen Könige Wladislav Iii. übergeben worden; nachdem aber dieser bei Varna 1444 gegen den türkischen Sultan Mnrad gefallen war, ließ man den nachgeborncn Sohn Albrechts, Ladislaus Posthumus, die Krone erben und gab ihm deu siebenbürgischen Großfürsten Johauu Hanyad zum Vormund, der, als Constantinopel 1453 in türkische Hände gerathen, durch seine Tapferkeit das Land schützte. Nach seinem und des jungen Königs Tode erhielt Matthias Corvinns, Hunyads Sohn, die Königswürde. Er bedrängte den trägen deutschen Kaiser-Friedrich Iii., der selber Ansprüche auf den ungarischen Thron erhob, in Wien und erweiterte und schützte die Grenzen seines Reichs auf Kosten Böhmens und gegen die um sich greifende Türkenherrschaft. So hat er, des Kaisers Feind, Deutschlaud dennoch wesentliche Dienste geleistet Ju Böhmen, wo die Lehre des Hns noch immer festen Boden hatte, war der strengkatholische Albrecht nur dem Namen nach König gewesen. Nach seines Sohnes Tod gedachte auch hier Friedrich 111. sein Erbrecht geltend zu machen, die Böhmen aber wählten den Hussiten Georg Podiebrad und nach ihm einen polnischen Prinzen. So verachtet und zugleich so verhaßt war der Kaiser und das Hans Habsburg.

4. Abriss der neuesten Geschichte - S. 17

1875 - Mainz : Kunze
17 der kriegerischen Unternehmung gegen den Dey von Algier welche am 5. Juli mit Eroberung von Algier und Begründung einer französischen Herrschaft in Nordafrika endigte, gegen die Regierung ausfielen, erliess diese in Kraft des Art. 14 der Charte am 25. Juli 1830 fünf Ordonnanzen, welche die Wahlen kassirten, ein neues Wahlgesetz octroyirten, die Pressfreiheit auf hohen, und die nun zu Ereignissen führten, welche die Ordnung der Dinge, wie sie der wiener Congress aufgerichtet, in Frankreich über den Haufen stiessen und in ganz Europa erschütterten. C. Der Osten. Im Süd-Osten Europas wurde, während im romani- schen Süden und Westen Revolution und Reaction rangen, ein Kampf ausgefochten, der, obwohl seine schliesslichen Erfolge wenig bedeutend waren, doch auf die Verhältnisse der westlichen Staaten untereinander und auf die Stimmung ihrer Bevölkerungen von grosser Wirkung war: der griechische Unabhängigkeitskrieg. 1. Das türkische Reich nämlich, als ein unorganischer Be- standteil des europäischen Lebens in den Südosten des Erdtheils eingesprengt, war längst im Rückgang begriffen. Die Herrschaft der osmanischen Barbaren lastete schwer auf den christlichen Bevölkerungen (Raja-Heerde genannt), von denen die Griechen durch die Erinnerungen aus altklassischer Vergangenheit wie durch die Leiden der Gegenwart aufgeregt, durch die Hoff- nung auf die glaubensverwandte russische Macht belebt, von geheimen Gesellschaften (die Hetärie der Philiker) bearbeitet, nach Neuerungen trachten. Das Signal zum Aufstande gab, gestützt auf Kaiser Alexanders Sympathien mit seinen Glau- bensbrüdern, der griechische Fürst und russische Offizier Alexander Ypsilantis durch einen Einfall in die Donaufürsten- thümer (Proclamation von Jassy 1821). Dieser misslingt: letzter Kampf bei Dragetschan endet mit einer Niederlage und dem Uebertritt Ypsilantis auf österreichisches Gebiet. Bereits aber ist im Peloponnes die Erhebung gegen die Türken- herrschaft nachgefolgt, welche hier, wo der Boden günstiger als in den Donaufürstenthümern, rasch zu grosser Kraft ge- langte, auch den mittelgriechischen Landschaften sich mittheilte 2

5. Abriss der neuesten Geschichte - S. 49

1875 - Mainz : Kunze
49 (7. März 1849). Dasselbe verkündet d. d. 4. März eine frei- sinnige, aber nur auf Täuschung berechnete Gesammtstaats- verfassung, nach welcher Oesterreich einschliesslich Italien und Ungarn eine untheilbare und unauflösliche constitutionelle Monarchie bilden solle. Um diesen Einheitsstaat zur Wirk- lichkeit zu machen, galt es nunmehr Ungarn zu bezwingen, dessen Reichstag die Thronbesteigung Franz Josephs nicht als rechtsgültig anerkennt. Bei der erbärmlichen Führung der österreichischen, der überlegenen'führung der ungarischen Trup- pen (Görgey) erleiden die ersteren Niederlage auf Niederlage, so dass der Kaiser Franz Joseph 1. Mai sich genöthigt sieht, die ihm vom Kaiser Nikolaus von Russland „mit edelster Bereitwilligkeit“ angebotene russische Hülfe in ihrem vollen Umfang anzuneh- men. Die Ungarn, in deren Reichstag der Führer der radi- kalen Partei, Ludwig Kossuth, 14. April den Beschluss der Absetzung des Hauses Habsburg durchgesetzt hat, werden nun durch die Uebermacht erdrückt; nachdem der Widerstand bis aufs äusserste fortgesetzt ist, streckt am 13. Aug. 1849 das ungarische Heer noch 22,000 Mann unter Görgey vor den Russen unter Paskiewitsch bei Vilagos die Waffen. „Ungarn liegt zu den Füssen Ew. Majestät“, schreibt der letztere an den Kaiser Nikolaus. 5. Nunmehr wieder Herr seiner Entschlüsse, siegreich in Italien (Venedig fällt 22. Aug. 1849), „siegreich“ in Ungarn, von Russland gedeckt, nimmt Oesterreich den mattherzigen preussisch-deutschen Unionsbestrebungen gegenüber Stellung. Es vereinbart mit Preussen das sogenannte Interim, eine ge- meinsame Commission, in deren Hände der Erzherzog-Reichs- verweser Dec. 1849 seine Schattengewalt niederlegt. Während in den Einzelstaaten der reactionäre Umschwung immer voll- ständigerwird, ein Märzministerium nach dem andern, eine „März- errungenschaft“ nach der andern verschwindet, geht mit der Frei- heit auch die Einheit rückwärts. Der „Verwaltungsrath der Union“ beruft Febr. 1850 einen Reichstag der Unionsstaaten nach Erfurt, welchen jedoch Hannover und Sachsen, die das Dreikönigs- bündniss nicht um es zu halten abgeschlossen hatten, nicht beschicken und der 20. März zusammengetreten, ,am 29. April „vertagt“ wird; Oesterreich aber, dem i|fverzagten Handeln kecken Muth entgegensetzend,^ seines Russischen Verbündeten Jäger ^Abriss der neuesten Geschichte. ^ 4

6. Geschichte der neueren Zeit - S. 264

1868 - Mainz : Kunze
264 Dritte Periode der neueren Geschichte. Der Aufstand der Griechen 1821-1827. Die Befreiung Griechen, lands vom türkischen Joche Bundestag zu Frankfurt den 13. Artikel der Bundesacte von der Ein- führung landständischer Verfassungen zur Berathung empfahl. Dieser letzte schwierige Punkt veranlaßte noch im nämlichen Jahre einen be- sonderen Ministereougreß sämmtlicher deutscher Bundesstaaten zu Wien, dessen Beschlüsse als die Schlußakte des deutschen Bundes einstimmig angenommen wurden. Sie zielten hauptsächlich dahin, den Landständen der einzelnen Staaten, welche allmählich ins Leben traten, jegliche Ein- mischung in allgemeine deutsche Angelegenheiten zu entziehen, sowie die Souverainität den Ständen gegenüber durch Verheißung der Bundes- hülfe zu heben. Schon seit der Eroberung Constantincpels schmachteten unsere Glaubensbrüder, die Griechen, unter dem Joche der Türken, des Erb- feindes des Christenthums. 1814 war zu Wien zur Zeit des Congresses von dem russischen Staatssecretär Grafen Capodistrias und dem in Pisa lebenden Erzbischof Ignatius unter dem Namen Hetäria ein ge- heimer Bund gestiftet worden, welchem nicht nur die angesehensten Griechen, sondern auch einflußreiche Männer anderer Nationen ange- hörten. Dem ursprünglichen Zwecke, das griechische Volk durch wissen- schaftliche Lehranstalteu und Volksschulen zu bilden, gesellte sich bald ein anderer bei, das türkische Joch von Griechenland abzuschütteln. Man baute auf Hülfe von Rußland und auf die Ohnmacht der Türken. Der Aufstand begann unter den Griechen in der Moldau und Wallachei, wo der Sohn eines ehemaligen Hospodars der Wallache!, Alexander Apsilanti, ein russischer Generalmajor, die Griechen zur Ab- werfung des türkischen Joches aufforderte. Vou allen Seiten stürmten heldenmüthige Schaaren zu seinen Fahnen, mit denen Npsilauti die Türken zu bezwingen hoffte. Im Peloponnes, in Hellas und Thessalien, auf den Inseln entbrannte zu gleicher Zeit der Aufruhr. Allein die Griechen fanden nirgends Beistand, im Gegentheil erklärten die auf dem Congresse zu Laibach versammelten Monarchen auf Metternichs Rath, daß sie die revolutionäre Bewegung der Griechen nicht unter- stützen würden. Bei Galacz und bei Dragaschau ward die heilige Schaar der Hetäristen aufgerieben; Npsilauti floh nach Siebenbürgen, wo er verhaftet wurde und vier Jahre in östreichischer Gefangenschaft schmachtete. Der Sultan richtete nach diesen Vorgängen unter den zu Constantinopel wohnenden Griechen ein furchtbares Blutbad an, weil er sie mit den revolutionären Bewegungen ihrer Glaubensbrüder ein- verstanden erklärte. Viele Familien wurden ermordet oder beraubt und verbannt, der 72jährige Patriarch von Constantinopel am Ostertage vom Hochaltare gerissen und mit seinen Bischöfen am Haupteingange

7. Geschichte der neueren Zeit - S. 266

1868 - Mainz : Kunze
266 Dritte Periode der neueren Geschichte. wird nach der Leeschlacht bei Ravanno durch den russisch-türki- schen Arie,, durchtzesrtzi. Prinz Otto von Baiern wird König von Griechenland. in der Festung zurückgebliebenen Kranken und Greise sprengten sich mit den eingedrungenen Türken in die Lust. Ibrahim verwüstete den Pe- loponnes mit Feuer und Schwert, und Viele gaben die Sache der Griechen aus. Da gelang es dem edlen Minister Canning in London, zwischen England, Frankreich und Rußland einen Vertrag zu Gunsten Griechenlands zu stiften. Die drei Großmächte schickten, da die Türken auf keine Unterhandlungen eingehen wollten, eine Flotte nach dem Peloponnes ab, welche im Hafen von Navarin die ganze türkische Flotte vernichtete (1827). Trotz dieser ungeheuren Niederlage wollte sich der Sultan noch immer nicht herbeilassen, die Griechen frei zu geben und benahm sich insbesondere gegen Rußland so wenig nachgiebig, daß Kaiser Nikolaus den Krieg erklärte. Dadurch wurden die Türken genöthigt, nachdem die Ianitscharen in Constantinopel auf Befehl des Sultans niedergemacht worden waren*), ihre Truppen aus Hellas zurückzuziehen. Ibrahim wurde von den Franzosen, welche unter dem General Maison in den Peloponnes eingerückt waren, verjagt, und in Folge der glücklichen Wendung der Dinge der Gras Capodistrias zum Präsidenten Griechen- lands ernannt. Mit ungewöhnlicher Raschheit rückten die Russen unter Wittgensteins Oberbefehl gegen die Türken über die Donau, eroberten 7 Donaufestuugen und das noch nie genommene Varna am schwarzen Meere (1828). Im folgenden Jahre übernahm General Diebilsch das Commando der Russen, schlug den Großvezier bei Schumla, erstürmte Silistria, überstieg den Balkan und rückte nach Constantinopel vor, während Fürst Paskiewitsch Eriwansky Erzerum in Kleinasien eroberte. In dieser Noth bequemte sich der Sultan znm Frieden von Adrianopel (1829), worin er die Unabhängigkeit der Griechen anerkennen, den Russen aber die freie Schiffahrt auf der Donau und in den Darda- nellen, sowie die Schutzherrschast über die Donaufürstenthümer ein- räumen mußte. Noch waren die inneren Angelegenheiten Griechenlands nicht ge- ordnet. Das Volk war insbesondere mit der Strenge des Präsidenten Capodistrias unzufrieden, welcher (1831) zuletzt ein Opfer des Meu- chelmordes wurde. Die Großmächte, welche Griechenlands Unabhängig- keit durchgesetzt hatten, ordneten nun auch die äußeren und inneren Verhältnisse des neuen unabhängigen Staates und bestimmten, daß der Peloponnes, die Inseln des Archipels mit Ausnahme von Samos ') Die Ianitscharen bildeten die Leibwache des Sultans und genossen vor den anderen türkischen Truppen mancherlei Vorrechte. Sie hatten sich damals gegen den Sultan aufgelehnt.

8. Geschichte der neueren Zeit - S. 282

1868 - Mainz : Kunze
282 Dritte Periode der neueren Geschichte. Der Krieg der venetianische Königreich von Oestreich abgefallen und hatte die Truppen derlombardet unter ^er Führung des greisen Feldniarschalls Radetzky zurückgedrängt. Sardinische, römische und toskanische Freischaaren strömten den Lom- barden zu, und der König Karl Albert von Sardinien, welcher zum Herrscher des einigen freien Italiens ausersehen war, rückte ebenfalls mit 100,000 Mann heran. Inzwischen hatte Radetzky bedeutende Verstärkungen an sich gezogen, und durch seinen Sieg bei Mortara und Novara lieferte er nicht nur Mailand wieder in die Hände des Kaisers, sondern nöthigte auch den König von Sardinien zum Rückzüge in sein Land. Nach der Eroberung von Brescia wurde der Aufstand in der Lombardei von Haynau mit blutiger Strenge unterdrückt; Ve- nedig, welches die Republik proklamirt hatte, wurde eng eingeschlossen und mußte sich nach einer schwierigen Belagerung endlich ergeben. Auch in Mittel- und Süditalien gab es Unruhen. Pius Ix., seit 1846 Papst, mußte in: November 1848 nach Gaeta fliehen, und Rom ward für eine Republik erklärt; aber ein französisches Heer unter Oudinot eroberte die Stadt, und der Papst konnte 1850 zurückkehren. Tos- cana hatte sich für eine Republik erklärt, aber der geflüchtete Groß- herzog kehrte in Folge einer Gegenrevolution zurück. Auch Sicilien, und:» das sich von Neapel losgerissen, ward wieder unterjocht. In Böh- Ungarn. men unk ¡n uit£arn waren gefährliche Unruhen ausgebrochen. Die ersteren hatte Fürst Windifchgrätz bald gedämpft, die letzteren nahmen einen so großartigen Charakter an, daß Oestreich allein sich außer Stand sah, die Ruhe wieder herzustellen. Hier war nämlich der Gedanke an- geregt worden, den Ungarn die alten Privilegien wieder zu erzwingen, deren sie sich von je her zu erfreuen hatten, und darum verlangten die Stände eine selbständige Natioualregierung unter dem Erzherzog Palatin, eine Reforn: ihrer Verfassung, Minderung der Steuern und für das ungarische Militär das Vorrecht, nicht außerhalb ihres Königreichs dienen zu müssen. Kaiser Ferdinand I. hatte diese Forderungen nicht alle unbedingt gewähren können, aber die Einsetzung eines besonderen ver- antwortlichen ungarischen Ministeriums bewilligt, dessen Seele der Finanzminister Ludwig Kossuth wurde. Zwischen den Magyaren und Slavoniern und Kroaten bestand schon längst Uneinigkeit, und den Augenblick, wo die Ungarn dem Kaiser jene Vorrechte im Drange der Zeitverhältnisse abgenölhigt hatten, benutzte der Banus Iellachich von Kroatien, um sich von Ungarn loszureißen und das kaiserliche An- sehen wieder auszurichten. Zwar mußte der Kaiser die Absetzung des ungehorsamen Banus verhängen, allein derselbe reiste nach Innsbruck, wo Ferdinand weilte, und fand daselbst freundliche Aufnahme. Iellachich

9. Geschichte der neueren Zeit - S. 283

1868 - Mainz : Kunze
' Von der ersten französischen Revolntion bis zur Gegenwart. 283 überschritt alsbald die ungarische Grenze, mußte sich aber wieder zurück- ziehen. Kurz darauf ernannte der Kaiser, nachdem er die ungarische Nationalversammlung aufgehoben hatte, den Banns zum Stellvertreter des Kaisers in Ungarn und bekleidete ihn mit unumschränkter Gewalt. ®ic Otloßexi Die Wiener widersetzten sich sofort dem Abmarsche der östreichischen Wie,-. 1848. Truppen, welche zu Iellachichs Armee nach Ungarn aufzubrechen Befehl erhalten hatten, und das gesammtc Proletariat der Kaiserstadt bewaffnete sich. Der Kriegsminister Latour ward vom Volke grausam ermordet. Da verhängte der Kaiser den Belagerungszustand über Wien, schloß die Stadt ein und ließ sie durch den Fürsten Windischgrätz beschießen, den Reichstag aber nach Kremsier in Mähren verlegen. Wien konnte sich nicht lauge halten und fiel den Truppen in die Hände. Ein blutiges Strafgericht ward über die Rädelsführer „der Wiener Oktoberrevolution" gehalten. Robert Blum, ein Mitglied des Frankfurter Parlaments, welcher auf die Kunde von diesen Vorgängen nach Wien geeilt war, Ludwig Messenhauser, der Commandant der Wiener, und andere Führer des Volkes, welche man ergriffen hatte, wurden standrechtlich erschossen. Viele waren entflohen und hatten sich nach Ungarn gewandt, insbe- sondere Pulsky, Bem und Fenueberg. Diese traurigen Verhältnisse Kaiser Fcrdi- hatten die Bildung eines neuen Ministeriums zur Folge, dessen Seele und Vorstand der Feldmarschalllieutenant Fürst Felix von Schwarzen- des Erzher- berg wurde, und veranlaßten den Kaiser die Krone zu Gunsten des jungen Erzherzogs Franz -Joseph niederzulegen. Da der Reichstag in Kremsier den Grundsatz festhielt, daß alle Staatsgewalt vom Volke ausgehen müsse, so ward er aufgelöst, und Oestreich erhielt eine Ver- fassung (1849), welche für sämmtliche Kronländer gelten sollte, aber 1851 mit einer andern vertauscht wurde *). Doch dauern die Ver- fassungsveränderuugen bis zur Gegenwart fort. Der Aufstand in Ungarn war inzwischen planmäßig organisirt Derauistcmd und über ganz Ungarn und Siebenbürgen ausgedehnt worden. Fürst ________________ sischer Hülse unterdrückt. *) In derselben ist die Gleichheit aller Staatsangehörigen vor dem Gesetze, die Ablösbarkeit aller Feudallasten und jede in den Kronländern gesetzlich anerkannte Kirche in dem Rechte gemeinsamer öffentlicher Religionsnbung bestätigt. Die Minister sind nur dem Kaiser verantwortlich. Sie erkennt der katholischen Kirche die kirchliche Disciplinargewalt und die Verwaltung der geistlichen Güter zu, setzt die Jesuiten in ihre früheren Rechte ein und ordnet statt der Censur ein strenges Preßgesetz an. Die Einheit des Kaiserstaates soll unwandelbar erhalten und in allen Kronländern die politische Verwaltung in gleicher Weise geordnet werden. Einen Reichs- tag setzt sie nicht ein.

10. Geschichte der neueren Zeit - S. 265

1876 - Mainz : Kunze
Von der ersten französischen Revolution bis zur Gegenwart. 265 Walachei, wo der Sohn eines ehemaligen Hospodars der Walachei, Alexander Dpsilanti, ein russischer Generalmajor, die Griechen zur Ab-werfung des türkischen Joches aufforderte. Von allen Seiten strömten heldenmüthige Scharen zu seinen Fahnen, mit denen Dpsilanti die Türken zu bezwingen hoffte. Im Peloponnes, in Hellas und Thessalien, auf den Inseln entbrannte zu gleicher Zeit der Aufruhr. Allein die Griechen fanden nirgends Beistand, im Gegentheil erklärten die auf dem Congresse zu Laibach (1821) versammelten Monarchen auf Metternichs Rath, daß sie die revolutionäre Bewegung der Griechen nicht unterstützen würden. Bei Galacz und bei Dragetschan ward die heilige Schar der Hetäristen aufgerieben; Apsilanti floh nach Siebenbürgen, wo er verhaftet wurde, um 6 Jahre lang in österreichischer Gefangenschaft zu schmachten. Der Sultan richtete nach diesen Vorgängen unter den zu Konstantinopel wohnenden Griechen ein surcht-bares Blutbad an, weil er sie mit den revolutionären Bewegungen ihrer Glaubensbrüder einverstanden erklärte. Viele Familien wurden ermordet oder beraubt und verbannt, der 72jährige Patriarch von Konstantinopel am Ostertage 1821 vom Hochaltare gerissen und mit seinen Bischöfen am Haupteingange seiner Kirche aufgehängt, diese selbst nebst 15 anderen dem Boden gleichgemacht. Die Fürsprache Rußlands und Oesterreichs blieb unbeachtet. Die Wuth der Türken gegen die Griechen fachte den Aufstand nur noch heftiger an. Zu Wasser und zu Lande brach der Krieg aus und wurde auf beiden Seiten mit der heftigsten Erbitterung und der furchtbarsten Grausamkeit geführt. Am glücklichsten waren die Griechen zur See. Mit ihren kleinen, gefährlichen Brandern fuhren sie an die feindlichen Schiffe heran und steckten sie in Brand; unter Canaris Sachturis und Miaulis verrichteten sie Thaten, welche ihrer Vorfahren würdig waren. Der Kapudan Pascha, Admiral der türkischen Flotte, hatte auf der Insel Ehios fast alle Griechen, Männer, Frauen, Greife und Kinder, ermorden lassen. Er ward von der griechischen Flotte angegriffen und mit feinem Admiralschiffe in die Luft gesprengt. Gleiches Schicksal traf seinen Nachfolger. Im Landkriege zeichneten sich Demetrius Ipsilanti, Odysseus, Niketas, die Brüder Marko und Noto Bozzaris, Guras, Kolokotroni und Maurokordato aus und entrissen den Türken den größten Theil von Morea. Der Heldenmuth und die Selbstverleugnung der Griechen erregte in ganz Europa neben hoher Bewunderung innige Theilnahme. Es bildeten sich allenthalben Vereine zur Unterstützung der Griechen mit Waffen, Geld und anderen Bedürfnissen, und viele für die griechische Die Befreiung Griechenlands vom türkischen Joche
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