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1. Geschichte des Alterthums für Mittelschulen und zum Selbstunterricht - S. 253

1857 - Freiburg im Breisgau : Herder
Sigismund. 253 In Ungarn war 1301 mit Andreas Hl. das Geschlecht der Arpaden erloschen, worauf nach längerer Anarchie von den Kronprätendenten Karl Robert, aus dem neapolitanischen Hause (1310), den Thron behauptete. Ihm folgte (1342—1382) sein Sohn Ludwig der Große; derselbe zwang Serbien, Bosnien, die Moldau und die Walachei zur Anerkennung seiner Oberherrschaft und entriß der Republik Venedig Dalmatien, das diese seinen Vorgängern abgenommen hatte; er war überdies eifrig bedacht, das Wohl seiner Völker durch Gesetze und Stiftungen zu befördern. 1370 wurde er auch König von Polen und dadurch der mächtigste Monarch - im östlichen Europa; er war auch weise genug, um Neapel nicht mit Un- garn vereinigen zu wollen, nachdem er die Ermordung seines Vetters Andreas gerächt hatte (s. unten bei Neapel). Von seinen Töchtern sollte die jüngere, Hedwig, die Krone Polens, die ältere, Maria, die Ungarns erben; Maria verlobte er mit Sigismund, die Königin-Wittwe Elisabeth sollte nach Ludwigs Tod einstweilen die Regentschaft führen. Eine Partei der ungarischen Großen wählte dagegen Karln Hi. von Neapel zum König; derselbe wurde auch 1385 zu Stuhlweißenburg gekrönt, aber im Februar 1366 von der Partei der Königin ermordet. Sein Sohn Ladis- laus verfolgte zwar seine Ansprüche mit Waffengewalt, Horvath, der Ban von Kroatien und Ladislaus mächtigster Anhänger, ermordete sogar die Königin-Wittwe, Sigismund errang jedoch mit Waffengewalt die Oberhand und war seit 1378 König von Ungarn; hier hatte er bald mit den unruhigen Großen, bald mit den fürchterlichen Türken zu schaffen; gegen die Türken verlor er 1396 die große Schlacht von Ni- kopolis, was aber die Herren in Ungarn und Siebenbürgen nicht hin- derte, zu ihren Aufständen Türkenhilfe zu gebrauchen und 1401 den König in Ofen gefangen zu nehmen. Nun bekriegten die deutschen Luxemburger Ungarn und schon nach achtzehnwöchentlicher Gefangenschaft wurde Sigismund aus seiner Haft wieder frei. Darauf demüthigte er mit Hilfe des Adels den hohen Klerus und erließ ein Landesgesetz, durch welches die Geistlichen gehalten wurden, in weltlichen Dingen von weltlichem Gerichte Recht zu nehmen, gerade wie es die eidgenössischen Bauern einige Jahre vorher angeordnet hatten. Sonst verdankt ihm Un- garn manches; so beförderte er den Handel durch vernünftige Zollgesetze, gab den Bauern freien Zug in die königlichen Städte (deutsches, viel- bestrittenes Städterecht), berief zum Reichstage Abgeordnete des Komi- tatsadels und der königlichen Städte, von welcher Zeit an der ungarische Reichstag aus zwei Tafeln bestand: Ltntus et oräir>68. Mit Venedig führte Sigismund als ungarischer König einen drei- jährigen blutigen Krieg. Den Venetianern hatte der Usurpator der un- garischen Krone, Ladislaus von Neapel, das dalmatische Küstenland 1409 um 100,000 Dukaten verkauft und sie wollten es nun um keinen

2. Geschichte des Mittelalters - S. 281

1866 - Freiburg im Breisgau : Herder
Sigismund. 281 Robert, aus dem neapolitanischen Hause (1310) der Ansou, den Thron behauptete. Ihm solgte (1342—1382) sein Sohn Ludwig der Große; derselbe zwang Serbien, Bosnien, die Moldau und die Walachei zur Anerkennung seiner Oberherrschaft und entriß der Republik Venedig Dal- matien, das diese seinen Vorgängern abgenommen hatte; er war über- dies eifrig bedacht, das Wohl seiner Völker durch Gesetze und Stiftun- gen zu befördern. 1370 wurde er auch König von Polen und dadurch der mächtigste Monarch im östlichen Europa; er war auch weise genug, um Neapel nicht mit Ungarn vereinigen zu wollen, nachdem er die Er- mordung seines Vetters Andreas gerächt hatte (s. unten bei Neapel). Von seinen Töchtern sollte die jüngere, Hedwig, die Krone Polens, die ältere, Maria, die Ungarns erben; Maria verlobte er mit Sigismund, die Königin-Wittwe Elisabeth sollte nach Ludwigs Tod (1382) einst- weilen die Regentschaft führen. Eine Partei der ungarischen Großen wählte dagegen Karl Iii. von Neapel zum König; derselbe wurde auch 1385 zu Stuhlweißenburg gekrönt, aber im Februar 1386 von der Par- tei der Königin ermordet. Sein Sohn Ladislaus verfolgte zwar seine Ansprüche mit Waffengewalt, Horvath, der Ban von Kroatien und La- dislaus mächtigster Anhänger, ermordete sogar die Königin-Wittwe, Si- gismund errang jedoch die Oberhand und war seit 1378 König von Ungarn. König Sigismund (1378—1437). Hier hatte er bald mit den unruhigen Großen, bald mit den fürch- terlichen Türken zu schaffen; gegen die Türken verlor er 1396 die große Schlacht bei Nikopolis, was aber die Herren in Ungarn und Sieben- bürgen nicht hinderte, zu ihren Aufständen Türkenhilfe zu gebrauchen und 1401 den König in Ofen gefangen zu nehmen. Nun bekriegten die deutschen Luxemburger Ungarn und schon nach achtzehnwöchentlicher Gefangenschaft wurde Sigismund auö seiner Haft wieder frei. Darauf demüthigte er mit Hilfe des Adels den hohen Klerus und erließ ein Lan- desgesetz, durch welches die Geistlichen gehalten wurden, in weltlichen Dingen von weltlichem Gerichte Recht zu nehmen, gerade wie es die eidgenössischen Bauern einige Jahre vorher angeordnet hatten. Sonst verdankt ihm Ungarn manches; er beförderte den Handel durch vernünf- tige Zollgesetze, gab den Bauern freien Zug in die königlichen Städte (deutsches, vielbestrittenes Städterecht), berief zum Reichstage Abgeord- nete des Komitatsadels und der königlichen Städte, von welcher Zeit ander ungarische Reichstag aus zwei Tafeln bestand: 8tatu8 et ordines. Krieg gegen Venedig (14t0—1413). Mit Venedig führte Sigismund als ungarischer König einen drei- jährigen blutigen Krieg. Den Venetianern hatte der Usurpator der un-

3. Geschichte der neuen Zeit für Mittelschulen und zum Selbstunterricht - S. 210

1862 - Freiburg im Breisgau : Herder
210 Englische Revolution. Zeitalter Ludwigs Xiv. re. Neuer Türkenkrieg (1737 — 1739). Mit Rußland verbündet griff Karl Vi. die Türken an; aber er ahnte nicht, wie sehr sein Heerwesen zerfiel, als Eugen kaum die Augen geschlossen hatte. Statt 120,000 Mann zählte das Heer kaum 40,000, und diese wurden schlecht genährt und gekleidet; viele Ange- stellten trieben Unterschleif auf Kosten der armen Soldaten; Marschälle und Generale gab es mehr als genug, aber nur wenige verstanden et- was vom Kriege. Weil den Türken der Angriff unerwartet kam, konnte der kaiserliche Feldherr Seckendorf in Servien Vordringen und die wichtige Festung Nissa erobern. Aber diese Fortschritte dauerten nur kurze Zeit; bald geriethen die Operationen durch Mangel an Lebensmit- teln, Ungehorsam und Ungeschicklichkeit der Generale in die vollständigste Unordnung, und einer derselben, Dorat, übergab Nissa ohne einen Schuß an die Türken. Seckendorf wurde nun zurückgerufen und gefangen ge- setzt, dem General Königsegg der Oberbefehl übergeben. Dieser er- focht 1738 einen Sieg über die Türken bei Kornia, erhielt aber die verlangten Verstärkungen nicht und wurde abberufen. Ihn ersetzte Wal- lis, der sich bei Kruzka (7. Juli 1739) von den Türken so schlagen ließ, daß er 20,000 Mann einbüßte und hinter Belgrad hinaus reti- rierte. Vergebens bot sich General Schmettau zur Vertheidigung Belgrads an, ein Feigling, Sukkow, erhielt den Befehl in der wich- tigen Festung, Wallis aber Vollmacht zu unterhandeln und im Nothfalle Belgrad herauszugeben. Ein anderer General, Neipperg, wurde als Unterhändler von Wien zu den Türken geschickt, ohne daß Wallis davon unterrichtet wurde; Neipperg sollte Belgrad nicht herausgeben, wurde aber von den Türken als Spion gefangen gesetzt und mit dem Tode bedroht. Da vermittelte der französische Gesandte Villeneuve dienst- fertig den Frieden, in welchem die Eroberungen Eugens mit alleiniger Ausnahme des Banats wieder herausgegeben wurden; dieser unselige Friede heißt der Friede von Belgrad (18. September 1739). Wallis und Neipperg wurden kurze Zeit gefangen gesetzt, bekamen jedoch bald ihre Ehren und Aemter wieder, Schmettau aber ging später in preu- ßische Dienste. Cilftes Kapitel. Preußen kommt empor. Deutschland hatte durch Eugens und Marlboroughs Siege seine Gränze nicht wieder erhalten, und an der unteren Donau litt die blutig errungene Waffenehre sogar gegen die Türken neuen Schimpf; doch sollte
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