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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Für Präparandenanstalten - S. 181

1912 - Breslau : Hirt
I. Europa. — 3. Die außerdeutschen Länder Europas. 181 Die wichtigsten Erzeugnisse sind Holz und Getreide (im N Roggen, im S Weizen), die in Massen ausgeführt werden. Rußland ist eine Korn- kämm er Europas. Auch Schlachtvieh, Fluß- und Seefische, Wolle, Leder usw. werden ausgeführt. — An Bodenschätzen findet man das meiste Gold Europas am Südural, ebendort das seltene Platin, in Polen, am unteren Don und südlich von Moskau Kupfer, Kohlen und Eisen. Die In- dnstrie (Weberei, Metallwaren) deckt den Bedarf noch nicht. 100. Kaspische Steppe. Die mit Steinblöcken überstreute Steppe ist im Europäischen Rußland ähnlich wie im Asiatischen. Im Frühling bilden blühende Zwiebelgewächse für kurze Zeit einen bunten Teppich zwischen Büscheln von harten Gräsern und Stauden. Im Herbst unterbrechen nur noch vereinzelte staubfarbene Stauden die einförmige graue Fläche. Der Wind weht mächtige Sanddünen zusammen, die sichelförmig vorrücken. Berge durchziehen in niedrigen Reihen die Steppe besonders an den Rändern. § 284. Die Bevölkerung Rußlands besteht zu drei Vierteln aus Russen im engeren Sinne. Sie sind Slawen und gehören der griechisch- orthodoxen Kirche an, deren Oberhaupt der Kaiser (Zar) ist. Slawen sind auch die römisch-katholischen Polen. An der Ostsee wohnen südlich des Finnischen Meerbusens Litauer und Letten (Verwandte der Slawen), Esten (Verwandte der Mongolen) und Deutsche (diese außerdem besonders in Südrußland, im ganzen 11/2 Millionen), nördlich Finnen (mongolische Verwandte der Magyaren); bis auf die Litauer sind sie evangelisch. Den Nordrand bevölkern reine Mongolen (Lappen und heidnische Samojeden), ebenso den 80 lz. B. Kirgisen, Kalmücken; meist Mo- hammedaner). Juden leben in großer Zahl überall verstreut, namentlich in Polen.

2. Für Seminare - S. 316

1912 - Breslau : Hirt
316 B. Länderkunde. — Vi. Europa. unmittelbar zusammen. Obwohl die Europäische Türkei1 fast halb so groß wie das Königreich Preußen ist (170000 qkm), hat sie nur etwa 6 Mill. E. (36 auf 1 qkm). Seit 1909 ist sie ein konstitutioneller Staat. Osmanische Türken sinden sich in der Überzahl nur noch in den Städten Ostrumeliens, namentlich in Konstanti- nopel. — Die Türkei hat sehr fruchtbare Landschaften, wie besonders Makedonien, die Märitza-Niederung, die Getreide (Weizen, Mais), Wein, Seide, Tabak, Baum- wolle und Rosenöl liefern; aber infolge der langjährigen, schlechten Verwaltung, der Vernachlässigung des Wegebaus und der Schulen, ferner infolge der geringen Betriebsamkeit des Volkes stehen die wirklichen Erträgnisse des Ackerbaus und der Viehzucht noch sehr hinter den möglichen zurück. Auch Gewerbe und Haudel sind noch 181. Rosenernte im Tal von Kasanlik. Die Rosen (weisze und hellrote) werden in Abständen von 2 m gepflanzt. Sie überziehen wie ein Teppich, aus dem mächtige Kastanienbäume hervorragen, die Felder. Im Mai und Juni werden die Blüten gepflückt. 3000 Kx Blätter liefern 1kg Rosenöl. Die Leute auf dem Bilde sind Bulgaren. Vor der Moschee steht ein türkisches Gasthaus. (Nach Wünsche, Land und Leben. Verlag von Leutert & Schneidewind in Dresden.) wenig entwickelt. Der dentschehandel wird von dem englischen weit übertroffen. Wir erhalten Rohseide, Weintrauben, Wolle, Teppiche, Stickereien und liefern In- duftrieartikel, besonders Waffen, Chemikalien, Web- und Eisenwaren. Als Ab- nehmer von deutschen Erzeugnissen steht die Türkei allen Balkänstaaten voran. Makedonien hat das vielartigste Völkergemisch und ist darum der Herd be- ständiger Unruhen. Wo die Landstrecke des kürzesten Weges von der Nordsee nach Sues das Meer erreicht, liegt die Hauptstadt der Landschaft, Saloniki (150), ein aufblühender Handelsplatz, die zweite Seehandelsstadt der Türkei. Eine vom Gols von Saloniki nach 0 ziehende Bodenfurche gibt die Nordgrenze der dreifingerigen 1 Die unmittelbaren Besitzungen des Türkischen Reiches umfassen in drei Erdteilen etwa 3 Mill. qkm mit 25 Mill. E.

3. Für Seminare - S. 391

1912 - Breslau : Hirt
C. Die Skandinavisch-Russische Tafel, — 2. Rußland. 391 Woll-, Leinen- und Hanfindustrie ansehnliche Werte. Die größte Aus- dehnnng hat sie in Polen (in und um Lodz und in Warschau), ferner in der Moskauer Gegend gewonnen. Die Metallindustrie hat ihren Sitz um Tula und Kaluga südlich von Moskau, am Donetz und untern Dnjepr, ferner im Süduräl. In dem bedeutenden Handel Rußlands überwiegt der Warenvertrieb im Binnenlande den Außenhandel. Deutschland steht in der russischen Ein- und Aussuhr bei weitem au erster Stelle. In unserer Einfuhr nimmt Rußland die erste, in unserer Ausfuhr die vierte Stelle ein. Wir erhalten von Rußland an Wert mehr als das Doppelte von dem, was wir ihm liefern. Das Dentfche Reich bezieht vornehmlich Getreide, Holz, Eier, Flachs, Edelmetalle, Milch, Butter, Geflügel, Pferde und Felle, also besonders landwirtschaftliche Erzeugnisse; es liefert Web- und Eisenwaren, Häute, 209. Holzflößerei in Nordrutzland. Der Wald bedeckt im nördlichen Rußland 60 bis 70% der Bodenfläche und liefert trotz des gewaltigen Verbrauchs von Holz zum Bau der Häuser und als Brennstoff riesige Mengen für die Ausfuhr. Die gehauenen Hölzer über- gibt man in der eisfreien Zeit dem Flusse zum Transport in die Städte. Hier werden sie mit Stangen in den ab- getrennten Holzhafen gestoßen, am Lande aufgestapelt und zu Schiff oder mit der Bahn zum Versand gebracht. Leder und Maschinen. Zur Bewältigung des russischen Außenhandels genügt die einheimische Handelsflotte (reichlich ein Drittel der deutschen) bei weitem nicht. Er wird zu neun Zehnteln von fremden Schiffen besorgt. Im Vergleich zur Seeschiffahrt, deren geringe Entwicklung in der Binnen- läge des Landes ihre Begründung findet, ist die Binnenschiffahrt ver- hältnismüßig vou großer Bedeutung. Dem ersten Verkehrsstrom, der Wolga, folgen der Wichtigkeit nach die Newa und die Düna. Das russische Bahn- netz ist nicht ganz so groß wie das des Deutschen Reiches. Von Moskau aus strahlen die Hauptlinien, durch Systeme von konzentrischen Ringbahnen unter sich verbunden, radienartig auseinander. St. Petersburg (28 Std. von Berlin) ist der Ausgangspunkt des Nord-Expreß nach Paris; Warschau sammelt den russischen Verkehr nach Wien und Italien. Die Verbindung

4. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 81

1911 - Breslau : Hirt
Tafel Iv. 7. bis 9. Jahrhundert. 600. 650. Die Kirche. Das Frankenreich. Die brigen Germanenreiche. Byzanz. ^Mohammed u. d. Kalifen. Gregor I., der Groe. Westgoten und Langobarden werden katholisch. Mission bei den Angelsachsen. Die Iren Kolumba n. Gallus bei d. Alamannen a. Bodensee. Verfall des Merowingischen Reiches. Anstrasien, Neustrien. Die Langobarden er-weitern ihre Herr-schast nach Sden, bedrngen das Patri-monium Petri. 622die Hedschra. Kalifen in Medina. 632tod Mohammeds. Die Kalifen Abu Bekr, Omar, Othman erobern Vorderasien n.nordasrika. 700. 750. 800. 687 Pippin d. M., Majordomus v. Australien, nach der Schlacht bei Tertry dux et princeps Fnincorum. 1. Belagerung von Konstantinopel. Ali. 661750 Dieomaijaden. Damaskus. Willibrord predigt bei d. Frieseu. Gregor Ii. Bonifatius der Apostel der Deutschen. Gregor Iii. 732 Karl Martell siegt bei Poitiers der die Araber. 711 Ende des Westgotenreiches. Die Jkonoklasten. Leo der Jsaurier. 2. Belagerung von Konstantinopel. Tarik siegt bei Xeres de la Frontera. Grte Ausdehnung des Ka--lifenreiches. Zacharias. Bonifatius stirbt. Stephan Ii. Der Kirchenstaat. Bekehrung der Sachsen. Die Karolinger. 751-768 Pippin. 768 Karl der Groe. Unterwerfung der Langobarden, Sachsen, Bayern. Kmpfe gegen die Slawen, Awaren, Basken, Araber, Normannen. 772 Ende d. Langobardenreiches. Raubzge der Nor-mannen. Wikinger. 750 Das Kalifat der Ab-bassiden in Bagdad. Die Omaijaden in Cor-doba. Harun al Raschid. 850. Leo Iii. Bistum Hamburg (Bremen) zur Mission unter den Normannen gegrndet. Ansgar. 800 Karlerneu.d.westrm.kaiserwrde 814 Karl der Groe stirbt zu Aachen. 814-840 Ludwig der Fromme. 843 Derteilnngsvertragzuverduu. 827 Egbertv.wessex erster König von England. (Irene.) Ende d. Bilderstreites. Nikolaus I. Trennung der Rmischen und der Griechischen Kirche. Methodius u. Cyrillus bekehren die Mhren. Ludwig der Deutsche. 870 Vertrag zu Meerssen. Karl der Dicke. 888 Zerfall des Karoling. Reiches in Ost- n. Westfranken, Hoch- u. Nieder burgund und Italien. Plnderungszge der Normannen an allen Ksten Europas. Die mazedon. Kaiser. Das Reich vonserben, Bulgaren u. a. hart bedrngt. Eroberung von Sizilien, Sardinien, Kreta. Tafel Iv. 7. bis 9. Jahrhundert.

5. Europa (Oberstufe), Mathematische Erdkunde, Verkehrs- und Handelswege - S. 62

1896 - Breslau : Hirt
62 Europa. b) itiittclbare türkische Besitzungen. 1. Bosnien nebst der Herzegowina, die nordwestlichste Landschaft, ist von Osterreich-Ungarn beseht und verwaltet und somit diesem zuzurechnen. S.s. 37. 2. Zinspflichtiger „Schutzstaat" der Türkei ist das Fürstentum Bulgarien, nieist n. vom Balkan. Die arbeitsamen, tapferen Bulgaren haben sich seit der Befreiung schnell entwickelt; sie führen Weizen, Mais "und Teppiche aus. Hst. Sofia, 50000 E., auf eiuer Hochebene zwischen den Ausläufern des Balkans und des Rilo. 3. Ost-Rumelien, s. vom Balkan, ist thatsächlich vereinigt mit Bulgarien, deffen Fürst zugleich Statthalter Ost-Rumeliens ist. Aus weiten Rosengärten wird das kostbare Rosenöl gewonnen, anch wird viel Getreide ausgeführt. — Philippopel, Hst. an der Martha. c) Königreich Serbien, eine konstitutionelle erbliche Monarchie. [48000 qkm, 2,2 Mill. ©.] Belgrad (b. h. Weiße Burg), alte Festung am Einflüsse der Save in bte Donau, in den Kriegen zwischen Österreich nnb der Türkei viel umstritten. („Prinz Eugenins, der eble Ritter".) Von hier führen zwei wichtige Bahnen nach Konstantinopel und Saloniki. 55000 E. d) Fürstentum Montenegro, [0000 qkm, V5 Mill. @.], d. i. Schwarze Berge, ist eine absolute erbliche Monarchie, zumeist ein rauhes Gebirgsland. Die kriegs- und raublustigen Bewohner haben sich durch ihre Tapferkeit vom türkischen Joche frei gehalten; Cetinse ist der dorfartige Fürstensitz. e) Königreich Griechenland, eine konstitutionelle erbliche Monarchie. [63000 qkm, 2,2 Mill. ©.] a) Volkswirtschaftliches. Der Schauplatz altgriechischer Gesittung hat zwar bis auf eiueu geringen Rest seine Freiheit, erkämpft; aber die rechte Entwicklung der Friedenswerke folgt sehr langsam nach. Über ein Drittel des knltursähigen Bodens liegt zur Zeit uoch brach, die sonnverbrannten Kalkfelsen des s. Peloponnes scheinen zum Teil kaum noch anbaufähig, und die Ausdehnung der Weideflächen für Schafe und die dem Waldwuchfe fo nachteiligen Ziegen ist fast breimal so groß als die des Ackerlanbes. Der Getreibeban genügt auch uach der Erwer- bung des fruchtbareu Theffalieus nicht zur Ernährung der Bewohner, aber die Einfuhr an Fleisch, Vieh, Getreibe wirb reichlich gebeckt bnrch die Ausfuhr au Korinthen,*) Wein, Blei, Tabak, Oliven-Öl, Schwämmen nnb Feigen. Über manchen im Altertnm hochberühmten Gegenben herrscht noch wehmütige Öbe. Noch ist das Land arm, das Volk nngebilbet nnb der Staat machtlos; aber in den kleinen Ebenen nnb den Küstenstrichen entwickelt sich nenes Leben. *) Kleine, kernlose Weinbeeren, die im frischen Zustande nicht genießbar sind.

6. Europa (Oberstufe), Mathematische Erdkunde, Verkehrs- und Handelswege - S. 37

1896 - Breslau : Hirt
Königreich Rumänien. 37 Weinbau. Smegedin, zweite Stadt Ungarns, hat viel von den Überschwem- mungen der nngebändigten Theiß zu leiden. 8ö000 E. In den Karpaten: Schemnitz und Kremnitz. Auf der Pnßta: Debreczin, 4 große Messen. Zwischen Theiß und Donau: Maria-Theresiopel, im „ungarischen Mesopo- tamien". b) Siebenbürgen wird von hohen Gebirgen eingeschlossen, ist reich an edlen Metallen, Salz und Heilquellen. Hermannstadt, Kronstadt, Klausenburg — deutsche Namen, denn hier wohnen seit mehreren Jahrhunderten deutsche An- siedler, „Sachsen" genannt. 2. Kroatien-Slawonien liegt im Gebiete der Dran und Save und besitzt wie Ungarn viel fruchtbares Ackerland. Agram, Hst., nahe der Save. — Dazu die „königlich ungarische Freistadt" Fiume, Hafen an einem Busen des Adriatischen Meeres. e) Bosnien und die Herzegowina. Für die Hebung dieser dem Namen nach türkischen Länder wird von feiten Österreich - Ungarns viel gethan. Sarajevo, Hst., an der Bosna, nach der Bosnien benannt ist, und an der Heerstraße von N.w. nach S.o., 25000 E. 8. Königreich Rumänien, *) eine konstitutionelle erbliche Monarchie. [130000 qkm, etwa 5,8 Mill, meist griech.-kath. (5.] a) Das Land und seine Erzeugnisse. Rumänien besteht aus dein fruchtbaren Tieflande der Walachei, der teilweis steppenartig dürren, im N.o. sumpfigen und daher spärlich bevölkerten Dobrudscha, die beide die in einem Delta ins Schwarze Meer mündende Donau begleiten, und der hügeligen Moldau, die vom O.-Abhange der Karpaten bis zum Prut, dem Grenzflusse gegeu Rußland, sich ausdehnt. Bon den drei Haupt- Mündungen der Donau ist die mittlere, die Sülina, die wichtigste. — Das Klima ist kontinental, in der w. Hälfte milder als in der ö. (warum?). ^Der Ackerbau bildet die Haupterwerbsquelle der Bewohner. Das ^Land liefert große Mengen von Weizen und Mais nach W.-Europa; neben/. ( dem Hausrinde dient der Büffel als Zugtier. Das Mineralreich liefert < besonders Salz und Petroleum. Der Gewerbfleiß ist unbedeutend, daher ^ werden viel Metalle und Webstoffe eingeführt. ^ b) Die Bewohner, von den Deutschen und Slawen Walachen**) ge- nannt, sind Nachkommen der Dacier und Römer, mit slawischem Blute gemischt. Sie bekennen sich zur griechisch-katholischen Kirche; außerdem wohnen noch viele Juden, die den Handel beherrschen, und Zigeuner im Lande. Der König ist ein Hohenzoller. e) Städte. Die wichtigsten Ortschaften sind: Bukarest, d. h. Freudenstadt, in der Walachei, Hst. des Königreichs, 220000 E. Die dorfähnlichen Gassen machen immer mehr breiten, gepflasterten Straßen mit glänzenden Gebäuden *) d. i, Land der Rumänen oder Römer. **) d. i. Ausländer-

7. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 60

1911 - Breslau : Hirt
60 Das Frankenreich unter den Karolingern. 33. 34. einem andern, der fern von diesen Sorgen und Geschften in voller Mne lebe. Nachdem der Papst so entschieden hatte, wie es die Frage-stellung forderte, mrbe Pippin vom frnkischen Heerbann znm Könige gewhlt und von den Bischfen gesalbt (751); der letzte Merowingerknig endete im Kloster. Pippin nahm in seinen Urknnden hinter seinen Namen die Bezeichnung Dei gratia rex Francorum auf, um damit auszudrcken, da er sein Knigtum der Gnade Gottes, nicht eigenem Verdienst, aber auch nicht anderen Menschen zu verdanken habe. Grndung Zweimal zog Pippin der die Alpen, um dem Papst gegen die 6e$tatiesen' Scmgobardm Hilfe zu bringen. In Rom wurde er zum Patrizius er-uannt; mit diesem Amte bernahm er die Pflichten und Rechte eines Schutzherrn der rmischen Kirche und ihres Gebietes. Das den Lango-barden entrissene Land, nmlich den grten Teil des alten Exarchates von Ravenna, schenkte er dem Papste; es wurde der Kern des Kirchenstaates. Bedeutung Es ist das Verdienst der Karolinger, das Frankenreich nach tiefer Pippins. innerer Zerrttung vor vlligem Verfall gerettet und neu gefestigt zu haben. Namentlich war Pippin ein politischer Kopf ersten Ranges, eine wahre Herrschernatur". Er geno das grte Ansehen unter den Knigen Europas; er stand mit dem Hofe in Konstantinopel in Verkehr, und seine Gesandten gingen bis nach Bagdad. Besonders aber wurde damals eine enge Verbindung und wechselseitige Untersttzung der rmischen Kirche und des frnkischen Knigtums geschaffen und damit der Gruub gelegt zu einer selb-stubigen, zugleich rmisch-germanischen und christlichen Kulturwelt. Seitbem gingen das ganze Mittelalter hinburch Unterwerfung und Bekehrung der Heiben Hand in Hand. Christliche Gesittung und lateinisch-kirchliche Bilbung wrben bei den Germanen heimisch. Durch die Grnbung von Bistmern, Kirchen, Klstern und Schulen wrbe diese Kulturarbeit planmig gefrbert. Karl der Groe (768 814). 34. Die Einigung der Germanen des Festlandes. Die ganze Karld.groe Gre des karolingifchen Hauses kommt iu Karl dem Groen zur <768-814). Erscheinung. Karl Martell und Pippin hatten das Frankenreich wiederhergestellt, seine Grenzen bis zu den Pyrenen ansgebehut und die oft schon unterworfenen, oft wieber abgefallenen Alamannen, Thringer und Bayern abhngig gemacht. Auf allen Seiten aber war bieses Reich von Feinben umgeben, die, mit wenigen Ausnahmen, zugleich Feiube des christlichen Namens waren: die Kalifen von Corboba, die heibnifchen Aroaren und Slawen, die noch nicht bekehrten Sachsen, die an den Dnen (Normannen) einen Rckhalt hatten, waren seine Nachbarn. Weber die Frankenherrschaft noch der Be-stanb des Christentums, das rechts vom Rhein noch nicht einmal uerlich durchgefhrt war, noch die Selbstnbigkeit des Papstes konnten als gesichert gelten. Es beburfte also einer so gewaltigen Persnlichkeit, wie die Karls war, um in Westeuropa ein christlich-germanisches Universalreich aufzurichten und zu befestigen. Die Einigung aller germanischen Stmme auf dem europischen Festlanbe ist sein Werk.

8. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 81

1911 - Breslau : Hirt
44. Deutschtum und Christentum im Osten und Norden. Rckblick auf die Ottouen. 81 Gefahr der Bildung eines groen Slawenreiches wieder hervor. Der Piast Boleslaw Chrobry (der Ruhmreiche"), Herzog von Polen, warsoiesiam sein Grnder. Otto Iii. untersttzte ihn noch dadurch, da er Gueseu*), ^ovry. das bisher unter Magdeburg gestanden hatte, zum Erzbistum erhob (1000) und so nicht nur die kirchliche Selbstndigkeit Polens begrndete, son-dern auch der deutschen Kirche die Mglichkeit der Ausdehnung nach Osten nahm. Umsonst hat Heinrich Ii. in seinen Polenkriegen (mit Unterbrechungen 10041018), die ihn als ersten unter den deutschen Knigen nach Schlesien fhrten, den Schaden wieder gutzumachen ver-sucht. Er zwang Boleslaw zwar, im Frieden zu Bautzen die Oberhoheit des Kaifers anzuerkennen, mute ihn aber im Besitze der Lausitz lassen. Wie alles ostelbische Land wurde auch Schlesien in den ersten nach-Schlesien, christlichen Jahrhunderten von Germanen, nmlich den Lugiern und Silingen, bewohnt. Nachdem diese bei der groen Vlkerwanderung mit den Wandalen sdwrts gezogen waren, nahmen slawische Stmme ihre Wohnsitze ein. Zur Zeit Swatopluks gehrte das Land zu dem Gro-mhrischen Reiche (vgl. 40). Im 9. Jahrhundert whlten die Polen nach alter Sage einen von den Gttern begnstigten Landmann namens Pia st zu ihrem Herzoge. Seine Nachkommen, die sich in mehrere Zweige teilten, haben in Polen bis 1370, in Schlesien bis 1675 geherrscht; doch hat schwer-lich das ganze heutige Schlesien einem Herrn gehrt, wie es denn berhaupt im frhen Mittelalter ein abgegrenztes Land dieses Namens nicht gegeben hat. Sein nrdlicher Teil stand unter polnischer Herrschaft, während sich um den Sden Polen und Bhmen oft stritten. Der Name Schlesien wird jetzt allgemein von Slenz, dem alten Namen des Zobtenberges, und der dafelbst vorberflieenden Slenza (Lohe) abgeleitet. Um das Jahr 1000 werden bereits als Ortschaften angefhrt: das angeblich von Deutschen er-baute Nimptfch, Beuthen an der Oder, Crossen, Glogau und Breslau. In derselben Zeit bekehrte sich der Arpade Stephan von Ungarn Die Ungarn, zum Christentum. Er empfing aus der Hand des Papstes Silvester Ii. (Gerbert) die Knigskrone und grndete das Erzbistum Gran. Auch Dnemark und Skandinavien traten zum Christentum der; bald be-Nordeuropa, gauueu die dortigen Könige, den Papst um Errichtung eines eigenen Erzbistums zu bitten, um sich von Bremen und damit vom deutschen Einflu loszulsen. Die Vereinigung der am Rhein und stlich davon wohnenden germa- Rckblick, mschen Stmme zu einem deutschen Staate ist das Werk der schsischen Könige. Auf die Macht des Reiches gesttzt, suchten sie die Vorherrschaft im Abendlande zu gewinnen; sie unterwarfen Ober- und Mittelitalien, er-oberten einen Teil des Slawenlandes und erneuerten das Kaisertum Karls *) Im dortigen Dom war Bischof Adalbert von Prag beigesetzt worden, der <997) auf einer Missionsreise bei den Preußen den Mrtyrertod gefunden hatte. Vgl. 70. Dem Erzbistum Gnesen wurde das von Boleslaw gegrndete Bistum Breslau unterstellt. Pfeifer, Geschichte. V. C. g

9. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 56

1911 - Breslau : Hirt
56 Das Frankenreich unter den Merowingern. 31. b) Befestigung und Ausbreitung des Christentums im Abendlande. 31. Die Rmische Kirche. Von gleicher Bedeutung fr die Geschichte des westlichen Europa wie die Entstehung der frnkischen Monarchie wurde es, da die Verfassung der Kirche einen ausgesprochen monar-chischen Charakter erhielt. Primat des Seit alter Zeit geno der Stuhl Petri nicht nur als Bischofssitz 93if'km n ^er Hauptstadt der Alten Welt, sondern auch als einzige sedes apostolica, d. h. als der einzige von einem Apostel (Petrus) begrndete Bischofssitz, hohes Ansehen. Der erste Papst, der eine alle anderen Bischfe bet-ragende Stellung innehatte, die'sogar in der Kirche des Orients aner-Leo i. kannt wurde, war Leo I., der Groe (440461). In der Erzhlung (440-461). on s^ner Begegnung mit Attila am Po (vgl. 23) spiegelt sich seine weltgeschichtlid)e Bedeutung; er erscheint als der Schirmherr der rmischen und christlichen Welt. Gregor I. Unter Leos I. Nachfolgern war in den nchsten beiden Jahrhunderten (590-604). ^er bedeutendste Gregor I., der Groe (590604), ein Rmer aus altem, vornehmem Geschlechte. Die verzettelten groen Gter seiner Kirche nahm er in straffe Verwaltung; mit den gewonnenen Mitteln bekmpfte er die arianischen Langobarden, um dann die kirchliche Zerrttung mg-lichst zu beseitigen und Roms Ansprdje mit Nachdruck und Erfolg wieder geltend zu machen. Damals verloren nad) dem Untergnge der ariani-schen Vandalen (534) und Ostgoten (553) die letzten arianischen Son-derkirchen der Germanen immer mehr an Anhang. Sieg des Ka- Wie die Westgoten begannen auch die Langobarden, unter tholizismus. jjem Einflu ihrer katholischen Knigin Theodelinde, die mit dem Papste eng verbndet war, vom Arianismus zum Katholizismus berzugehen. Der Glaubenswechsel frderte die Romanisierung beider Völker. Zngleidi sandte Gregor Missionare zu den Angelsad)sen, die schon nach kurzer Wirksamkeit den König von Kent und die Mehrzahl seiner Untertanen taufen konnten. Rasch breitete sich hier die d)ristliche Religion und die Herrschaft der katholischen Kirche aus. Unabhngig- In schwierigen Kmpfen errang im folgenden Jahrhundert der rmi-^tn sche Stuhl auch seine Unabhngigkeit von Byzanz. Die byzantinischen 1,30,13 Kaiser verboten aus eigener Machtvollkommenheit den in der Christenheit weit verbreiteten Bilderdienst. Die Patriarchen von Jerusalem, Anti-ochia und Alexandria standen schon unter mohammedanisd)er Herrschaft: der Patriarch von Konstantinopel mute sid) dem Kaiser fgen, so da die Kirche des Morgenlandes ihre Unabhngigkeit von der weltlkhen Ge walt einbte: der byzantinische Kaiser war zugleid) weltliches und geistliches Oberhaupt. Fr das ganze Abendland war es deshalb von groer Bedeutung, da Gregor Ii. und Gregor Iii. einem kaiserlichen Befehle nicht gehorchten, sondern Einsprud) dagegen erhoben. Durch ihre Haltung retteten sie der abendlndischen Kirche die Freiheit der Lehre, gerieten aber in die grte Not, da der Langobardenknig Rom bedrohte. Sd)on

10. Die Weltgeschichte - S. 108

1835 - Mainz : Kupferberg
108 Pipin der Kleine. Karolinger. n.t.s. unterwirft sich das südliche Gallien bis Marseille 9 verspricht bcm Pabst Gregor 111 Hilfe gegen die Langobarden und stirbt 74t. Seine Söhne Karlmann und Pipin theilcn sich in das Reich, erklären Childerich 111. zum König, schlagen die unter Herzog Odilo mit Sachsen, Alemannen und Wenden 743. verbundenen Baiern am Lech, bekämpfen den Herzog Hunold von Aquitanien, und nachdem Karlmann in ein römisches Kloster gegangen, hat Pipin der Kleine gegen dieselben Völker noch wiederholte Kämpfe zu bestehen, und wird von Bonifacius, dem Apostel der Deutschen, Erzbischof von Mainz, mit der Einwilligung des Pabsteö Zacharias, zu 752. Soissons als König der Franken gesalbt, Childerich, der letzte Merovinger, geht mit seinem Sohne ins Kloster. 2. Karolinger, von 752 bis-911 n. Eh. G. Pipin kämplt noch gegen die Araber und Sachsen, und zieht nach des Pabstcs Stephan's 11. Aufforderung wiederholt 756. nach Italien gegen die Langobarden unter Aistulf; er schenkt dem Pabste das Erarchat (Anfang des Kirchenstaates), und nachdem er nach neunjährigem Kampfe den Herzog Waifar von Aquitanien unterworfen, und sein Reich unter seine 768. Söhne Karl und Karlmann vertheilt, stirbt er. Die Macht des Königs wird durch Galliens Eroberung bedeutend vergrößert; daher seine Schenkungen (beneficia , Lehen ) auf bestimmte Zeit, später erblich; seine Antrnstionen (Leudes, Adel, Vasallen) mit ihren von ihnen oft wieder beschenkten Genossen. Die Volksversamm- lungen im Mai gehen in Versammlungen der Leudes über, unter beson- derem Einfluß des Major dornus, der ursprünglich ein Aufseher der königlichen Besitzungen war. Heerbann. Erblichkeit des Thrones. Statt- halter der Provinzen — Iludes, unter ihnen Comités, Aufseher mit sieben Beisitzern oder Schöppen, an den Gränzen Markgrafen. Ordalien. Das Christenthum lernen die Ausgewanderten bald kennen; nach den Gothen die Gepiden, Heruler, Rugier, Burgunder, Vandalen, Franken und Angelsachsen rc. Einfluß der Geistlichkeit am Hofe; ihre Heeresfvlge. Bischöfe in Gallien schon im vierten Jahrhundert (zu Trier, Köln, Metz, Mainz rc.). Unter den vier großen Bischöfen oder Patriarchen: von Rom, Konstantinopel, Antiochien und Alerandrien, die schon lange in Zwiespalt begriffen waren, wird im vierten Jahrhun- dert der römische als das Oberhaupt der Kirche anerkannt; Pabst heißt
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