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1. Die Weltgeschichte - S. 166

1835 - Mainz : Kupferberg
166 Französische Re volutions kriege. Kosziu Sko. n.c.g.mit Belgien frei werden, zu den Oesterreichern. Uebcrall die Verbündeten im Vortheile, und im Innern Frankreichs die Vendee, Bretagne (Wimpfen), Toulon, Marseille und Lyon gegen den Convent im Aufruhr. Daher durch die Jakobiner die Sch recken s regi e run g ; allgemeines Aufgebot in Masse; ganz Frankreich ein Feld - und Waffenlagcr unter Carnot. Darauf Siege der Franzosen gegen die im Innern Empörten unter gräßlicher Rache; eben so in Belgien durch Iiouchard und Jourdan, am Oberrhein durch Pickegru und Iiocle j indessen sättigt sich die Revolution durch ihre Blntgerichte 1794. überall in Frankreich; ihre Häupter stürzen sich selbst; Ende des Terrorismus. In den Niederlanden siegt Pickegru bei Tournal, und 1795. ^onrdan bei Fleums; Holland wird erobert — batavische Republik, verbunden mit Frankreich. Am Oberrhein müssen die Preussen, nach ihrem Siege bei Kaiserslautern, weichen,— Frieden zu Basel zwischen Preussen und Frank- reich (das nördliche Deutschland neutral), etwas später mit Spanien ( St. Domingo an Frankreich ) *). *) Um dieselbe Zeit blutige Auftritte in Pvlen: »ach dem russisch» türkischen Kriege ( 1787—1792) suchte Katharina Ii. ihren Einfluß in Polen durch eine Conföderatiou der unzufriedenen Polen zu Targowih geltend zu machen; eine russische Armee dringt ein; die Polen unter Thaddäus Kosziusko müssen weichen. Auch eine preussische Armee, mit Katharina einverstanden, rückt unter Möllendorf 1793 in Polen ein, und bald darauf erfolgt die zweite Theilung Polens. Aber die Erbitterung der Polen bricht schon 1794 aus. Kosziusko Ober- feldherr. Die Russen aus Warschau vertrieben, vereinen sich mit den unter ihrem König eindringenden Preussen. Sieg der Verbündeten bei Raffka. Warschau vergebens belagert. Auch Oesterreich schickt eine Armee. Kosziusko bei Maciejowiee von den Russen unter Fersen geschlagen und gefangen. Suwarvv erstürmt Prag a; Warschau kapi- tulirt, — dritte Theilung Polens 1795; der König Poniatowsky legt seine Würde nieder (Rußland gewinnt 2000 Quadratmeilen, Preus- fen 990 Quadratmeilen und Oesterreich 834 Quadratmeilen). Katharina stirbt im folgenden Jahre; ihr folgt ihr Sohn Paul I (1796—1801). Auch Friedrich Wilhelm Ii. von Preussen stirbt im November 1797, und ihm folgt sein Sohn Friedrich Wilhelm Hl

2. Vom großen Interregnum bis zur Reformation - S. 212

1893 - Langensalza : Schulbuchh. Greßler
212 ihren Beistand. Sie entwarfen eine neue Regel, die für die Thätigkeit der Ritter die Gesetze der Templer, für die Krankenpfleger aber das Muster der Johanniter annahm. Der neue Orden erhielt den Namen ,Orden des deutschen Hauses unserer lieben Frau zu Jerusalem', in der ältesten Urkunde werden die Brüder ,Dienstleute St. Mariens vom deutschen Hause' genannt. Ihre Tracht war ein weißes Gewand mit einem schwarzen Kreuze. Nachdem Papst Cölestin Iii. 1196 die Brüderschaft als eine geistliche Stiftung anerkannt hatte, bestätigte Innocenz Iii. im Jahre 1199 die Gesellschaft als geistlichen Ritterorden. Die Mehrzahl der Brüder war weltlichen Standes, man fand auch in späteren Zeiten nur wenige Priester im Orden. Unter den sogen. Laienbrüdern fanden sich Männer ans allen Ständen und jedem Beruf. Kost, Wohnung, Tagesleben, Teilnahme an dem Kapitel u. s. w. waren für alle Brüder gleich. Ein Unterschied bestand nur in der Farbe der Mäntel. Diese hatten bei den Ritterbürtigen weiße Farbe, während die nichtadeligen Mitglieder des Ordens graue Mäntel trugen. Zu größerer Bedeutung gelangte der Orden erst unter dem vierten Hochmeister, Hermann von Salza. Er wurde wegen seiner Verdienste für sich und seine Nachfolger im Amte zur Reichsfürstenwürde erhoben und erhielt das Recht, auf feinem Schilde und in seiner Ordensfahne den schwarzen Adler zu führen. Mehrfach schon hatten die Brüder versucht Land zu erwerben, aber ohne großen Erfolg. Da eröffnete sich thuen im Osten des Reiches eine neue Aussicht. Im Jahre 1230 trat der Herzog von Mafovien, der an der Weichsel von seinen christlichen Nachbarn und den heidnischen Preußen bedrängt wurde, die Grenzlandschaft im Norden von Mafovien an dem Ostufer der Weichsel, das verwüstete Kulmer Land, an den Orden ab, und Papst und Kaiser versprachen demselben die Herrschaft über alles Land, das er den Preußen abnehmen würde. Er- Hermann von Salza schickte infolge dieser Verhandlungen eine kleine Prellt Schar Ordensritter — die Sage spricht von sieben Brüdern — unter ^en” dem Befehle der Ritter Hermann Balk und Dietrich von Bern-tz e i m nach Preußen ab. Diese gewannen mit Hilfe Konrads von Mafovien ans dem linken Weichselufer die Burg Nefsau und im Süden der preußischen Grenze die Festung Dobrin. Im Jahre 1231 setzten sich die Brüder ans einer Höhe unweit der Stätte, wo jetzt Thorn liegt, fest. Die Sage berichtet, die erste preußische Warte des Ordens

3. Neuere Geschichte - S. 87

1869 - Mainz : Kunze
87 Europäische Ereignisse Mischen dem spanischen Erbfolgeäriege und den schlesischen Kriegen. 1. Der im Bunde mit Venedig (denen von den Osmanen 1715 Morea entrissen worden war) unternommene Türken- krieg 1716—1718 führte Oesterreich unter des Prinzen Eugen Leitung von Sieg zu Sieg (bei Peterwardein 1716, Belgrad 1717) und zuletzt im Frieden von Passaro- witz 1718 zum Besitz des Banats, eines Theiles von^is Serbien mit Belgrad, von Croatien, Bosnien imb der Walachei. Für den Verlust Moreas wurde Venedig durch albanische und dalmatinische Plätze entschädigt. 2. Die Friedensstörung Spaniens (Philipp V, seine zweite Gemahlin Elisabeth Farnese von Parma, der Car- dinal Alberoni), das während des Türkenkrieges 1717 Sardinien, 1718 Sieilien angrisf, führte 1718 zur Qua- druple-Allianz d. h. einem zur Aufrechterhaltung desl?i8 Utrechter Friedens geschlosserten Bündniß des Kaisers, Eng- lands, Frankreichs, Hollands. Vertauschung Siciliens mit Sardinien; Don Carlos, Sohn des spanischen Königspaares, erhält die Anwartschaft auf die Herzogthümer Parma und Piacenza, sowie aus Toskana, auf welche seine Mutter Erbansprüche hatte. 3. Der polnische Erbfolgekrieg 1733—1735 nach 1733-1735 dem Tode Augusts Ii von Polen zwischen dem Kaiser, dem Reich und Rußland, die für die Wahl Augusts Iii von Sachsen auftraten, einer —, Frankreich, Spanien und Sar- dinien, die für die Rechte des fast einstimmig gewählten Stanislaus Lesezinskm) kämpften, andererseits. Der Schau- platz dieses fast ereignislosen, für beit an tüchtigen Truppen und Geld armen Kaiser im ganzen unglücklichen Krieges am Rhein und in Italien; die greisen Feldherrn Eugen mtb Villars noch einmal als Gegner. Der Wiener Frieden: der Kaiser verliert Neapel mit Sieilien gegen Parma und Piacenza an den Jnfanten Don Carlos; Frankreich erkennt die pragmatische Sanction (s. Nr. 4.) an und erhält die Anwartschaft auf das alte deutsche Land Lothringen, das für seine Lebenszeit zunächst Stanis- laus Lesezinski (h 1766) statt der polnischen Krone be- *) Er führte noch immer den Königstitel und war der Schwiegervater Ludwigs Xv von Frankreich.

4. Erdkunde - S. 162

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 162 — oft an 500 000 Menschen selbst aus den fernsten Gegenden Asiens zusammenströmen. — Tula mit 111 000 E. hat die größten Waffen- und Metallwarenfabriken, das „russische Birmingham". — Woronesch am Don (84000 E.) betreibt lebhasten Handel. — Archangelsk mit 21 000 E., unfern der Dwinamündung ge- legen, ist für Ausfuhr von Schiffsbauholz wichtig. 2. Kleinrußland (die Ukraine). K i j e w am Dnjepr (247 000 E.) ist Mittelpunkt der Rübenznckerindustrie. Uuiversität. — Charkow (175 000 E.) hat blühenden Handel, besonders mit Getreide und Wolle. Universität. 3. Südrußland, das ehemals türkische Gebiet am Schwarzen Meere. Kischinew (109 000 E.) im Bezirk des Wein- und Tabak- baues. — Odessa, unweit der Mündung des Dnjeftr (405 000 E.), ist die bedeutendste russische Handelsstadt am Schwarzen Meere, Stapel- Platz und Hanptaussuhrort für Getreide. Universität. — Nikolajew (92 000 E.) ist die Hauptstation für die russische Kriegsflotte im Schwarzen Meere. In der Nähe viele deutsche Kolonien. 4. Westrußland. Wilna (160000 E.) ist die bedeutendste Stadt Litauens. 5. Das Königreich Polen. Die Hauptstadt Warschau an der Weichsel (638 000 E.) ist Mittelpunkt der Gewerbethätigkeit und des Handels Polens. Festung. Russische Universität. — Lodz (mit Vor- orten 315 000 E.) hat sehr bedeutende Leinen- und Baumwollindustrie. 6. Die Ostseeprovinzen. St. Petersburg an der Newa- Mündung (mit Vororten 1 267 000 E.), die von Peter dem Großen gegründete, großartig angelegte neue Hauptstadt, ist der erste Handels- platz Rußlands. Universität. — Der Kriegshafen Kronstadt (60 000 E.) ist die Schutzfestung für Petersburg. — Dorpat, rusf. Jurjew (42 000 E.) mit (ehemals deutscher) Universität. — Reval (65000 E.) ist ein lebhafter Handelsplatz am Finnischen Meerbusen. — Riga an der Dünamündung (mit Vororten 283 000 E.) ist die zweite russische Handelsstadt an der Ostsee, wichtig als Stapelplatz und Ausfuhrort für Holz, Getreide, Hanf und Flachs. — Libau (65 000 E.), aufblühende Hafenstadt.

5. Kleine Wirtschaftsgeographie für kaufmännische Fortbildungsschulen - S. 95

1913 - Langensalza : Beyer
Iii. Rußland. 95 4. Grwerbsuerhältniffe. Trotz der unermeßlichen Reichtümer an Rohstoffen ist das Großgewerbe sehr wenig vertreten und dort, wo es erscheint, fast immer auf deutschen Einfluß zurückzuführen. In Petersburg, in den Ostseeprovinzen, in Russisch-Polen, in Moskau wie in den Groß- städten des s. Rußlands, überall stehen deutsche Firmen an der Spitze der großgewerblichen Unternehmungen. Diese richten sich vor allem auf Getreidehandel, die Textil- und Metallindustrie. Die Textilindustrie blüht besonders in und um Lodz, Warschau, Petersburg und Moskau und wirft sich vornehmlich auf grobe Woll- und Baumwollwaren. Für Kattun ist Kasan, für Seiden-, Leinen- und Hanfwaren die Moskauer Gegend bemerkenswert. Die Metallindustrie entfaltet in den letzten Jahren in den genannten Bergbaugebieten eine ziemlich rege gewerbliche Tätigkeit (Maschinenfabriken und Eisengießereien). Große Hüttenwerke besitzt Jekaterinburg, während Tula Gewehre, Werkzeuge und Schneidewaren, Perm und Kaluga Kanonen und Pulver liefern. Sehr ausgedehnt ist die Hausindustrie der Gegenden um Moskau, Tula und Kasan, wo Gold-, Silber-, Eisen- und Stahl- waren verfertigt werden. Andere Gewerbe. Müllereien und Spiritusbrennereien, Ölmühlen, Seifen- und Tabakfabriken sind an vielen Orten vorhanden. Astrachan ist für Bereitung des Kaviars und Kostroma für Herstellung des feinen Juchtenleders weltbekannt. Die wichtigsten Verkehrsadern sind Wolga und Newa, die Hanpt- seehandelsplätze Petersburg und Odessa. 5. Oer deutfcfwuttuche ßüterciusfciufch. Wir bezogen 1911 aus Rußland Wir lieferten 1911 nach Rußland für 1634 Mill. M; Hauptartikel: für 625 Mill. M; Hauptartikel: Gerste (413), Weizen (179), Holz (130), Eier (72), Kleie (71), Roggen (69), Butter (67), Haser (62), Felle zu Pelz- werk (58), Flachs (41), lebendes und ge- schlachtetes Federvieh >.37), Ölkuchen (30), Erbsen (30), Mais (27), Tierfelle (22), Pferde (21), Eisenerze (21), Borsten (18), Hans (17), Schmieröl (16), Schweine (15), Kartoffeln (14), Linsen (13), Därme (13), Mangan- und Platinerze (12), Rotklee- saat (12), Kaviar (9). Maschinen und Lokomotiven (40), Wolle und Wollwaren (40), Rohe Tier- felle (24), Roggen (21), Steinkohlen (17), Pelztierfelle (16), Oberleder (15), Zu- gerichtetes Leder (16), Haus- und Küchen- gerate (7), Glühlampen (7), Rohzink (7), Pflüge (6), Säuren (6), Phosphate (6), Koks (6), Bücher (6), Arzneimittel (5), Klaviere (3), Teerfarbstoffe (3).

6. Leitfaden zur allgemeinen Geschichte - S. 146

1877 - Langensalza : Beyer
— 146 — (1700—1721). Karl rückte nämlich rasch in Rußland ein und schlug mit nur 8000 Schweden 40,000 Nüssen in der Schlacht bei Narwa (1800). Daraus fiel er auch in Polen ein, besiegte den König von Polen und Kurfürsten von Sachsen August H in mehreren Schlachten und zwang ihn, mitten in feinem eigenen Kurfürstentum Sachsen, in Altranstädt bei Leipzig, zum Frieden (1706). Unterdessen hatte sich Peter der schwedischen Ostseeprovinzen Ingermanland, Estland und Livland bemächtigt und am Ausflusse der Newa die neue Hauptstadt Petersburg gegründet, welche er mit Gewalt mit Einwohnern aus allen Teilen seines Reiches bevölkerte. Jetzt kehrte Karl aus Sachsen zurück, vertrieb schnell die Russen von der Ostsee, ließ sich aber von einem ausständischen Kosakenhäuptling Mazeppa, der ihm Hilfe gegen Peter versprach, nach Südraßland locken. Auf dem Marsche dahin ward er von den Russen am 8. Juli 1709 bei der Stadt Pultawa angegriffen und besiegt. Fast sein ganzes Heer ward gefangen genommen. Karl flüchtete nun zu den Türken und reizte dieselben zum Kriege gegen Peter, aber die Türken kämpften unglücklich gegen die Russen und schloffen bald mit denselben Frieden. So mußte sich Karl dazu verstehen nach Schweden zurückzukehren, wo er 1718 bei der Belagerung der Festung F riedrichshall in Norwegen von einer Kugel getroffen und getödtet ward. Der Krieg zwischen Schweden und Rußland dauerte aber noch bis zum Jahre 1721, in welchem man den Frieden von Nystadt schloß, durch welchen Peter die Provinzen Livland, Estland und Jngermanland behielt. So hatte der Czar feinen Zweck, die russische Herrschaft au der Ostsee auszudehnen und Rußland dadurch zur ersten Macht des Nordens zu erheben, erreicht. Peter starb 1725. Sein Nachfolger wurde nicht fein Sohn Alexei, sondern seine Gemalin Katharina. Sein Sohn Alexei nämlich hatte offen zu verstehen gegeben, daß er Peters Schöpfungen wieder umstoßen würde, da hatte ihn der Vater, um dieselben besorgt, gefangen nehmen und hinrichten lassen. — Daraus ersehen wir die Roheit Peters, der auch in anderer Hinsicht sich häufig große Grausamkeit und tierische Gemeinheit zu Schulden kommen ließ. Dennoch ist es nicht zu leugnen, daß er Rußland groß gemacht und in die Reihe der europäischen Staaten eingeführt hat. Weil er sich als europäischen Fürsten fühlte, führte er in feinen spätern Jahren den Titel Kaiser, und nannte sich Kaiser aller Reußen. F. Die neueste Zeit. I. Die französische Revolution. § 174. Ursachen und Anfang der französischen Wevotntion. Auf Ludwig Xiv. folgte in Frankreich fein Urenkel Ludwig Xv. (1714 — 1774). Derselbe gab feinem Vorgänger in Bezug auf Ver-

7. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 438

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
438 Die neue Zeit. Soliman stellte den Seeräubern seine Flotte zur Verfügung', um der Christenheit desto empfindlicher schaden zu können. Mulei Hassau wandte sich an den Kaiser um Hilfe. Dieser landete vor Tunis, eroberte die Stadt und befreite 22 000 Christeu-1538. sklaveu aus der Gefangenschaft. Mulei Hassau erhielt Tunis zurück, aber als spanischer Vasall. Der Menschenraub wurde ihm untersagt. Aber ein zweiter Zng, den Karl neun Jahre später gegen Hayreddin Barbarossa nach Algier unter* 1541. nahm, lief sehr unglücklich ab, da ein Sturm die Flotte zertrümmerte und nur ein kleiner Teil des Heeres gerettet wurde. 443) Das Unglück Karls in Algier bot Franz I. eine zu günstige Gelegenheit dar, um seinem Verlangen nach Rache widerstehen zu können. Er verband sich mit Schweden, Dänemark und den Türken, um Karl an fünf verschiedenen Punkten auf einmal anzugreifen. Doch Karl faud an Genua und England wieder die alten Bundesgenossen. Die Genuesen unter dem Dogeu (Dodschen) Andreas Doria blieben Meister zur See, Heinrich landete in Calais und drang von da aus gegen Paris vor; Karl aber zog durch die Champagne und trieb das Heer des Dauphin (Dofäng) vor sich her. 1544.Franz mußte sich zum Frieden von Crespy (Kräpi) herbeilassen, durch welchen der italienische Zwist dauerud beseitigt wurde. Anmerkungen. 1. Sultau Solimau Ii. der Große oder der Prächtige belagerte 1522 Rhodus sechs Monate lang. Endlich fiel es durch Berrat, worauf Karl V. den Rhodiser-Rittern die Insel Malta znm Aufenthalte anwies. Mit 100 000 Mann und 300 Kanonen brach der Sultan 1526 in Ungarn ein. Der König von Ungarn Lndwig Ii. ging ihm entgegen, wurde aber vou dem Fürsten von Siebenbürgen Johann Zapolya, der mit seinen Truppen zu ihm stoßen sollte, im Stiche gelassen und fiel in der Schlacht von Moha cs (Mohatsch) nebst vielen Adeligen, Bischöfen und dem größern Teile des Heeres, worauf Pest und Ofen den Türken ihre Thore öffneten (29. Ang. 1526). Lndwig hinterließ keinen Sohn. Nach „den Verträgen sollte jetzt Ungarn an den Erzherzog Ferdinand von Österreich, den Bruder Karls V., fallen. Allein Zapolya ließ sich auf einer Reichsversammlung zu Stuhl-weißeuburg zum König von Ungarn wählen, während Ferdinand zu Preßburg gewählt wurde. Als Zapolya bei Tokay geschlagen wurde, rief er selbst Soliman Ii. zu Hilfe und lieferte ihm sogar die heilige Krone und die Reichsinsignien Ungarns aus. Dafür unterstützte ihn Soliman und nannte ihn Freund, Bruder und Lehensmann. Die Türken erfochten einen großen Sieg bei Essek gegen Ferdinand, welcher nicht in den Besitz Ungarns zu gelangen vermochte und zu Großwar de in (1538) einen Frieden eingehen mußte, wonach er Ungarn bis an die Theiß dem Zapolya überließ. Auch behielt dieser Siebenbürgen und den Titel König von Ungarn. Nach dessen Tode je-

8. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 633

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
§ 227. Österreich. 633 Emmanuel ebenfalls Frieden geschlossen hatte und ein paar« Tage nachher Venedig, welches am längsten Widerstand leistete, kapitulierte, so war in Österreich die Ruhe wieder zurückgekehrt.: Anmerkungen. 1. Die Studenten Wiens bildeten unter sich eine akademische Legion, von deren Hauptquartier iu der Aula die Befehle ausgingen. Als die Regierung diese Legion aufheben und mit der Nationalgarde verschmelzen wollte, entstanb ein Aufruhr, so daß das Ministerium diese Anordnung zurücknehmen mußte. Bei der Belagerung Wiens befehligte bei- Reichstagsabgeorbnete Robert Blum von Leipzig eine Kompanie und würde deshalb nach der Einnahme der Stadt stanbrechtlich erschossen. Der Pole Bem leitete die Verteibigung der Stadt. Den Aufruhr schürten ganz besonbers ungarische Agenten, welche von Kossuth bezahlt würden. Diesem lag baran, daß Wien die Truppen des Kaisers beschäftige, bamit er selbst in Ungarn sich freier bewegen konnte. Der Ban Jella-chich verließ auch wirklich seine Stellung bei Preßburg, wo er eine Schlacht annehmen wollte, und zog auf Wien zu, als er Nachricht von den Vorfällen in der Stadt erhalten hatte (7. Okt. 1848). 2. In Prag war das Volk vor das Haus des Fürsten Winbisch-grätz gezogen. Zum Schutze besselben hatte sich Militär aufgestellt. Da fiel aus einem gegenüberstehenben Hause eiu Schuß, der die Fürstin Winbischgrätz, die am Fenster stand, tötete. Das Militär schritt nun ein und es entwickelte sich ein Straßenkampf, der das Bombardement zur Folge hatte. In Wien wurde der Kriegsminister Latour von einem Pöbelhaufen an einen Laternenpfahl gehenkt, in Pest der General Graf La mb erg auf der Brücke getötet und durch die Stadt geschleift. 3. Zugleich mit dem Kaiser Ferdinand I. verzichtete dessen Bruder, der Erzherzog Franz Karl, auf die Thronfolge und es gelangte nun nach dem Erbfolgerecht Franz Joseph, der Sohn bieses Erzherzogs und der Prinzessin Sophie von Bayern, an die Regierung. Derselbe ist geboren am 18. August 1830 und mußte vor der Abdankung Ferdinands erst für volljährig erklärt werden. 4. Joseph Freiherr von Jellachich war beim Ausbruche der ungarischen Revolution nur Oberst, wurde aber auf ausdrückliches Verlangen bet Kroaten, die beshalb eine Deputation an den Kaiser schickten, zum Banus des vereinigten Königreichs Kroatien, Dalmatien und Slavonien, zum geheimen Rat und Felbmarfchallleutnant und zum Inhaber zweier Regimenter ernannt. Als der Banus gegen Ungarn marschierte, zwang der ungarische Kriegsminister dem Kaiser zwar ein Manifest ab, in welchem Jellachich aller seiner Ämter und Würden entsetzt wurde, aber dieser gehorchte nicht, behielt das Kommando und half so das Kaiserreich retten. 5. Ludwig Kofsuth war bereits 1830 Advokat und Agitator für bte Sache der Polen. Als solcher staub er einmal wegen Veruntreuung anvertrauten Gutes in Untersuchung. Seine Bewerbung um ein Staatsamt hatte feinen Erfolg und ba er das Vertrauen als Abvokat verloren hatte, so verfaßte er politische Schriften, die ihm eine vierjährige Haft zuzogen. Nach feiner Entlassung würde er Rebafteur. Er griinbete den Schutzverein, der sich verpflichtete, nur ungarische Erzeugnisse zu gebrauchen. Rolfus, Weltgeschichte. 3. Aufl. 27

9. Die außerdeutschen Länder Europas - S. 161

1914 - Langensalza : Beltz
X. Das Kaiserreich Rußland. 161 usw. Trotz seiner gewaltigen Größe ist Rußland zur staatlichen Einheit bestimrnt. Sie wird durch verschiedene Umstände begünstigt und erleichtert: 1. Durch die einförmige Tieflandsnatur. Das Tiefland zerfällt in vier Landschaften: Tundren, Waldgürtel, Acker- land, Steppen. 2. Durch den Mangel an trennenden Scheidewän- den. Im Innern des weiten Tieflandes gibt es keine Gebirge, welche die Völker voneinander scheiden, welche den Verkehr hemmen. So kann sich ein Haupt- volk nach allen Richtungen hin leicht ausbreiten. 3. Durch die großen Flüsse. Die Hauptflüsse entspringen im Innern in der Nähe der Waldaihöhe und fließen von da nach allen Himmelsrichtungen. So konnten die Großrussen von diesem Quellgebiete aus sich strahlenförmig ausbreiten. Die Flüsse sind weithin schiffbar und erleichtern so den Verkehr nach allen Seiten hin. Moskau war somit die natürliche Hauptstadt des Landes. 4. Durch die ziemlich gleichartige Bevölkerung. Die meisten Bewohner sind Slawen. Zerfallen sie auch in mehrere Volks- stämme, so sind sie doch einander verwandt. Die Slawen stehen auch den Mon- golen näher als die Germanen; die Slawen haben sich auch viel mit Finnen und Mongolen vermischt. 5. Durch die herrschende griechisch-katholische Kirche. Die meisten Bewohner gehören zur griechisch-katholischen Kirche. Lange war es Russen verboten, aus ihr auszutreten. Heiratete ein Russe eine Pro- testantin, so mußte sie übertreten. Dadurch wurden die Bewohner sich ähnlicher. 6. Durch die vorherrschende Beschäftigung mit der Land- und For st Wirtschaft. Rußland ist ein Ackerbaustaat, 4/5 aller seiner Bewohner sind mit Land- und Forstwirtschaft beschäftigt. 7. Durch das Übergewicht der Großrussen. Die Großrussen sind der zahlreichste, größte slawische Volksstamm; sie sind fast dreimal größer als die Kleinrussen, etwa zehnmal stärker als die Weißrussen, ungefähr siebenmal stärker als die Polen usw. So konnten sie sich die andern Volksstämme unterwerfen. Die staatliche Einheit Rußlands war notwendig; denn die einzelnen natürlichen Landschaften hingen voneinander ab: 1. Dem Tundrengebiete fehlen Holz, Getreide, Salz und allerlei Geräte und Werkzeuge; dafür hat es Überfluß an Fellen und Pelzwerk. 2. Dem Waldgebiete mangeln Getreide, Salz und Maschinen; dafür hat es Überfluß an Holz und Jagdtieren und Pelzwerk. 3. Dem Ackerbaugebiete fehlen Holz, Pelzwerk und Metalle; dafür hat es Überfluß an Getreide. 4. Dem Steppengebiete fehlt es an Getreide und Holz; dafür hat es Überfluß an Vieh. Die meisten Völkerschaften stehen unter den Russen; dazu sind sie viel zu klein, als daß sie einen besonderen Staat bilden könnten. Rußland mußte ein Reich werden, worin der Zar ein Selbstherrscher war. Die Großrussen sind das herrschende Staatsvolk. Doch ertragen die Finnländer, die Polen, die Litauer, die Esten, Liven und Kuren und selbst die Weiß- und Kleinrusfen die großrussische Herrschaft nur widerwillig. Sie werden mit der Ratgeber I. Franke, Erdkunde, Teil 2. ii

10. Schulgeographie nach natürlichen Landschaftsgebieten - S. 80

1909 - Langensalza : Greßler
80 Zeiten tritt das verschwundene Wasser wieder hervor und füllt den See innerhalb 24 Stunden. An den Karst schließen sich die D i n a r i s ch e n Alpe n an, die einige Eichen- und Buchenwälder ausweisen. Die Abhänge und Täler sind mit Weinreben, Ölbäumen, Aloe und Rosmarin und die Höhen mit Thymian, Wacholdersträuchern usw. bedeckt. Tie Bewohner der Küstenstriche treiben Ackerbau (Feld- und Gartenbau) und Viehzucht (Schiffahrt und Fischfang). Das Küstenland am Adriatischen Meere liefert Getreide, Obst, Wein und Oliven. Zu den Alpengebieten gehören folgende Länder Österreichs: 1. Tirol und Vorarlberg, deren Bewohner von Ahn- Wirtschaft und Fremdenbesuch leben. Die Hauptstadt ist I n n s- brück. M e r a n ist Luftkurort. 2. Salzburg. Die Bewohner finden ihren Erwerb durch Salzbergbau und Fremdenverkehr. Die Hauptstadt ist Salzburg. Weltberühmt ist der Badeort G a st e i n. 3. Steiermark, woselbst Ackerbau und Eisenindustrie (Sensen) blühen. Die Hauptstadt ist Gr atz. 4. Kärnten. Die Bewohner beschäftigen sich mit Eisen- und Bleigewinnung. Die Hauptstadt ist K l a g e u s u r t. 5. Krain enthält die ergiebigsten Quecksilberbergwerke der Erde. Die Hauptstadt ist L a i b a ch. 6. Das Küstenland besitzt in T r i e st die größte See- Handelsstadt Österreichs. 7. D a l m a t i e n. Die Bewohner leben größtenteils von Fischerei und Schiffahrt. Der Ackerbau ist wenig erträglich. Die Hauptstadt ist Z a r a. 8. Bosnien und Herzegowina enthält umfangreiche Eichen- und Buchenwälder, in denen große Schweineherden ge- mästet werden. Die fruchtbaren Flußtäler liefern Mais, Weizen und Tabak. Das Erdinnere ist reich an Eisenerzen und Braun- kohlen. Beide Länder bildeten früher eine türkische Provinz, werden aber seit 1879 von Osterreich verwaltet. Die Hauptstadt ist S e r a j e w o. 9. O b e r - £) st e r r e i ch enthält reiche Land- und Waldwirtschaft
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TM Hauptwörter (200)200

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