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1. Die Weltgeschichte - S. 166

1835 - Mainz : Kupferberg
166 Französische Re volutions kriege. Kosziu Sko. n.c.g.mit Belgien frei werden, zu den Oesterreichern. Uebcrall die Verbündeten im Vortheile, und im Innern Frankreichs die Vendee, Bretagne (Wimpfen), Toulon, Marseille und Lyon gegen den Convent im Aufruhr. Daher durch die Jakobiner die Sch recken s regi e run g ; allgemeines Aufgebot in Masse; ganz Frankreich ein Feld - und Waffenlagcr unter Carnot. Darauf Siege der Franzosen gegen die im Innern Empörten unter gräßlicher Rache; eben so in Belgien durch Iiouchard und Jourdan, am Oberrhein durch Pickegru und Iiocle j indessen sättigt sich die Revolution durch ihre Blntgerichte 1794. überall in Frankreich; ihre Häupter stürzen sich selbst; Ende des Terrorismus. In den Niederlanden siegt Pickegru bei Tournal, und 1795. ^onrdan bei Fleums; Holland wird erobert — batavische Republik, verbunden mit Frankreich. Am Oberrhein müssen die Preussen, nach ihrem Siege bei Kaiserslautern, weichen,— Frieden zu Basel zwischen Preussen und Frank- reich (das nördliche Deutschland neutral), etwas später mit Spanien ( St. Domingo an Frankreich ) *). *) Um dieselbe Zeit blutige Auftritte in Pvlen: »ach dem russisch» türkischen Kriege ( 1787—1792) suchte Katharina Ii. ihren Einfluß in Polen durch eine Conföderatiou der unzufriedenen Polen zu Targowih geltend zu machen; eine russische Armee dringt ein; die Polen unter Thaddäus Kosziusko müssen weichen. Auch eine preussische Armee, mit Katharina einverstanden, rückt unter Möllendorf 1793 in Polen ein, und bald darauf erfolgt die zweite Theilung Polens. Aber die Erbitterung der Polen bricht schon 1794 aus. Kosziusko Ober- feldherr. Die Russen aus Warschau vertrieben, vereinen sich mit den unter ihrem König eindringenden Preussen. Sieg der Verbündeten bei Raffka. Warschau vergebens belagert. Auch Oesterreich schickt eine Armee. Kosziusko bei Maciejowiee von den Russen unter Fersen geschlagen und gefangen. Suwarvv erstürmt Prag a; Warschau kapi- tulirt, — dritte Theilung Polens 1795; der König Poniatowsky legt seine Würde nieder (Rußland gewinnt 2000 Quadratmeilen, Preus- fen 990 Quadratmeilen und Oesterreich 834 Quadratmeilen). Katharina stirbt im folgenden Jahre; ihr folgt ihr Sohn Paul I (1796—1801). Auch Friedrich Wilhelm Ii. von Preussen stirbt im November 1797, und ihm folgt sein Sohn Friedrich Wilhelm Hl

2. Das Mittelalter - S. 114

1857 - Koblenz : Baedeker
114 Ausbreitung des Christenthums. Klosterleben. 3. dem Hause Luxemburg (1387—1437), welcher weder die Rechte der Krone gegen innere, noch das Gebiet des Reiches gegen äußere Feinde zu behaupten vermochte, wie er denn namentlich von den Türken die schwere Niederlage bei Nikopolis (1396) erlitt und an diese Bulgarien, wie an die Venetianer Dalmatien verlor. 4. Ungarn zum ersten Male unter dem Hause Oesterreich (1438—1457). Nach der kurzen Regierung von Sigmund's Schwie- gersöhne Albrecht von Oesterreich (1438—1439) und von dessen nachgebornem Sohne Ladislaus folgte 5. ein einheimischer König (1457— 1490), Matthias Corvinus (Sohn des tapfern Hunyad, des Reichsverwesers wäh- rend Ladislaus' Minderjährigkeit), welcher glückliche Kriege gegen die Osmanen führte und im Kampfe um die Krone Böhmens Mähren, Schlesien und die Lausitz gewann. Zugleich suchte er durch Errich- tung eines stehenden Heeres, einer Universität und Bibliothek zu Ofen, Berufung von Gelehrten und Künstlern, Verbesserung aller Verwaltungszweige, nicht ohne drückende Steuern, den Glanz des Reiches zu erneuern. Nach seinem Tode ward 6. Ungarn mit Böhmen vereinigt (1490 — 1526), dem Hause Habsburg aber die Erbfolge zugesichert, vgl. §. -.37 zu Ende. 8- 49. Uebersicht der Entwickelung der Cultur im Mittelalter. 1. Religion. a) Ausbreitung des Christenthums. Nachdem mit der Bekehrung der Sachsen durch Karl den Großen (s. S. 37) das Christenthunl bei allen Völkern deutschen Stammes eingeführt war, verbreitete sich dasselbe im 9. und 10. Jahrh. von Deutschland ans nach den Nachbarländern im N. und O. sowohl zu den skandinavi- schen als zu den slavischen Völkern und zu den Ungarn. Die süd- lichen Slaven (Mähren, Böhmen) erhielten die Kenntniß desselben zwar von griechischen Missionären, schlossen sich aber der abendlän- dischen Kirche an, während die Russen und Bulgaren durch ihre Verbindung mit Coustantinopel den griechischen Ritus erhielten. Seit dem 11. Jahrh. bemühten sich die Päpste durch ihre Gesandten oder bevollmächtigten Bischöfe die Erhaltung und weitere Verbreitung des Christenthums zu fördern, das nun auch von den Bewohnern

3. Das Mittelalter - S. 68

1857 - Koblenz : Baedeker
68 Der deutsche Orden. ten waren. Nach dem Verluste Jerusalems an Saladin (1187) ver- ließ dieser Brüdervereiu die h. Stadt und begab sich in das Lager der Kreuzfahrer vor Accon, um dort seinen Beruf fortzusetzen. Der Hohenstaufe, Herzog Friedrich von Schwaben, erhob diesen Verein zu einen: Orden, der die Hauptzwecke der Johanniter und Tempel- herren vereinigte, nämlich die Krankenpflege und den Kampf wider die Feinde des christlichen Glaubens. Deßhalb wurden die Brüder, welche alle von deutscher Abstammung sein mußten, zunächst in strei- tende (welche einen weißen Mantel mit schwarzem Kreuze trugen) und in dienende eingetheilt, denen sich bald die geistlichen anreihten. Das (1191) eroberte Accon ward der erste Hauptsitz des Ordens und seines Meisters (später Hochmeister). Schon unter dem vierten Hochmeister, Hermann von Salza, der von Kaiser Friedrich Ii. zum deutschen Neichsfürsten erhoben wurde, hatte der Orden zahlreiche Güter, Besitzungen und Privilegien im Morgen- und Abendland, in Italien, Ungarn, den Niederlanden, besonders aber in Deutschland. Da Hermann von Salza einsah, daß der Eifer für die Kreuzzüge bereits erkaltet und der gänzliche Verlust der noch übrigen christli- chen Besitzungen im Morgenlande zu befürchten sei, so nahm er das Anerbieten des Herzogs Konrad von Masovien an, dem Orden das Culmerland (nebst dem Gebiete von Löbau) abzutreten, wenn dieser einen Theil seiner Ritter zur Bekämpfung der heidnischen Preußen schicke. Nach einem 50jährigen, blutigen Kampfe unterwarf der Orden durch Ausdauer und kriegerische Ueberlegenheit ganz Preußen, wel- ches er Anfangs durch einen Landmeister verwalten ließ. Als aber Accon, nachdem es gerade 100 Jahre der Hauptsitz des Ordens ge- wesen, an den Sultan von Aegypten verloren ging (1291), zog der Hochmeister (Konrad von Feuchtwangen) nach Venedig, und als diese Stadt sich den päpstlichen Bann zugezogen hatte (wegen der Eroberung Ferrara's), ward der Hauptsitz nach Marienburg verlegt (Wz)- Diese Ritterorden trugen wesentlich dazu bei, den Formen des Adels eine größere Festigkeit zu geben, sie waren die Veranlassung zur Stiftung anderer Ritter- orden in Europa und vertraten in Palästina die Stelle stehender Truppen. 8- 27. Das deutsche Reich unter Lothar Ni., dem Sachsen, 1125 — 1137. Nach Heinrich's V. Tode erwartete sein Neffe, Herzog Friedrich von Schwaben, die Krone; aber der Erzbischof von Mainz, welcher

4. Das Mittelalter - S. 100

1857 - Koblenz : Baedeker
100 Venedig auf dem Gipfel seiner Macht. Besitz genommene Herzogthum Burgund lassen, aber später (im Frieden zu Senlis 1493) erhielt er auch den Rest der burgundischen Erbschaft. Dazu gewann Maximilian Tirol, indem die Tiroler Stände von dem Erzherzog Sigmund, der die meisten österreichi- schen Besitzungen in der Schweiz durch Kriege verloren, das Uebrige verkauft und sich durch seine elende Verwaltung verhaßt gemacht hatte, abfielen und sich an Maximilian anschlossen, weßhalb der kin- derlose Sigmund ihm (1490) das Land abtrat, welches ihm ohnehin anheim gefallen wäre. Dreimaliger Krieg mit Ungarn. Papst Pius Ii., obgleich er einst selbst zu den Baseler Compaktaten mitgewirkt hatte, wodurch den Utraquisten der Gebrauch des Kelches gestattet worden war, faßte den Emschluß, die Hussiten wieder mit der römischen Kircbe zu vereinigen; sein Nachfolger Paul Ii. versuchte die Aus- führung desselben und bewog den König Matthias Corvinus von Ungarn durch das Versprechen der böhmischen Krone, ibm beizustehen. So entstand ein vcrbeerender Krieg zwischen Böhmen und Ungarn, in welchem Kaiser Friedrich für Böhmen Partei nahm. Als Friedrich dem ungarischen König nicht nur seine Toch- ter (Kunigunde) als Gemahlin verweigerte, sondern auch dsn polnischen Prinzen Wladislav feierlich mit Böhmen belehnte, obgleich er früher diese Belehnung dem Matthias für geleistete Hülfe versprochen hatte, so fielen die Ungarn in Oester- reich ein, verwüsteten das Land und zwangen die Einwohner, ihrem Könige Treue zu schwören. Der Kaiser mußte ihren Abzug mit großen Versprechungen erkaufen (1477). Bald erneuerte sich der Krieg, als Friedrich den (aus unbekannten Ursachen) zu ihm entflohenen Erzbischof von Gran gegen den König in Schutz nahm und ihm das Erzbisthum Salzburg verlieh. Die Ungarn eroberten Wien (1485), wo sich Matthias huldigen ließ, und das Land unter der Ens, während Oesterreich ob der Ens sich gegen den Feind behauptete. Als Matthias Corvinus gestorben war (1490), trat Maximilian als Bewerber um die ungarische Krone auf, und da die Ungarn diese dem böhmischen Könige übertrugen, griff er zu den Waffen, vertrieb zunächst die Ungarn aus Oesterreich und drang in Ungarn selbst bis Stuhlweißenburg vor, mußte aber wegen Geldmangels zurückkehren und sich mit Oesterreich und mit Zu- sicherung der Nachfolge in Ungarn, falls Wladislav ohne männliche Erben stürbe, begnügen (1491). S- 38. Die Staaten Italiens. A. In Oberitalien: 1. Venedig. Die dnrch Attila's Einfall in Italien bevölker- ten Inseln in den Lagunen des adriatischen Meeres traten durch die Einsetzung eines vom Volke gewählten Herzogs (Dogen) am Ende des 7. Jahrhunderts in eine nähere Verbiudung und trennten sich in Folge der Edikte der bilderstürmenden Kaiser von der byzanti-

5. Das Mittelalter - S. 60

1857 - Koblenz : Baedeker
60 Geographische Nrbersicht von Europa im Zeitalter der Kreuzjüge. 13) Preußen. 14) Rußland unter der Oberherrschaft des Großfürsten von Kijow. 15) Ungarn hatte sich durch Eroberung von Croatien, Dal- matien und Bosnien bedeutend vergrößert. 16) Die Cumanen hatten die Wohnsitze der Petschenegcn im südlichen Rußland eingenommen. 17) Ein neues Bulgarisches Reich zwischen Donau und Hämus (seit 1186). 18) Das byzantinische Reich hatte, durch das Vordringender türkischen Völker, außerhalb Europa nur noch den westlichen und nordwestlichen Theil von Kleinasten behalten. Serbien war unter einheimischen Fürsten meist abhängig von Byzanz. §. 26. Die Kreuzzüge. 1096—1276. Sobald das Christenthunl sich über die Grenzen Palästina's hinaus verbreitet hatte, wallfahrteten die Christen ans andern Pro- vinzen des römischen Reiches nach Jerusalem zum heiligen Grabe, neben welchem Constantin der Große eine prachtvolle Kirche erbaut hatte. Diese Wallfahrten, begünstigt durch die gastfreie Aufnahme der Pilger und den Handel nach dem Orient, wurden immer häufiger und dauerten auch nach derleroberung Jerusalems durch die Araber (ßäß) ungehindert fort. Seitdem aber Palästina unter die Herr- schaft der Khalifen ans dem Hanse der Fatimiden, und noch mehr, als cs unter die der Seldschnken gekonuuen war, begannen die Miß- handlungen der Christen im Morgenlande und die Türken erhoben von den Pilgern eine Abgabe für den Besuch Jerusalems. Dennoch ließen die Wallfahrten nicht nach, und der Gedanke, Palästina wieder zu einem christlichen Reiche zu machen, ward überall rege. Der erste Kreuzzug 1096 —1100. Die bittersten Klagen der morgenländischen Christen kamen nach Europa. Insbesondere forderte der Einsiedler Peter von Amiens, nach seiner Rückkehr aus Jerusalem, -in Italien, Frankreich und Burgund, durch die Schilderung jener Leiden, und der Papst Ur- ban Ii. auf der Kirchenvcrsammlung zu Clermont durch eine begei- sternde Rede zur Befreiung Jerusalenls auf. Im Frühjahr 1096

6. Die neuere Zeit - S. 65

1855 - Koblenz : Baedeker
Karl Xii. in der Türket. 65 ihn gefangen, bis er endlich (Ende 1714) auf die Nachricht, daß man in Schweden seiner Schwester (Ulrike) die Negierung übertragen wolle, sich bewogen fand, mit abenteuerlicher Schnelligkeit in seine Staaten zurückzueilen. 5) Karl's Angriff auf Norwegen und sein Tod. In- zwischen hatten sich auch Friedrich Wilhelm I., König von Preußen, und Georg I., Kurfürst von Hannover und König von England, an die Feinde Schwedens angeschlossen, welches nun seine letzten Be- sitzungen in Deutschland (Stralsund, Wismar) verlor. Während Karl Peter den Gr. durch Friedensuuterhandluugen uuthätig machte, verwandte er die letzten Kräfte der Nation zu dem vergeblichen Ver- suche, den Dänen Norwegen zu entreißen und sich durch diese Er- oberungen für das Verlorne zu entschädigen. Der erste Feldzug ward durch die schlechte Witterung vereitelt, und auf dem dritten fiel Karl in den Laufgräben vor Friedrichshall, wahrscheinlich durch die Hand eines Meuchelmörders und als Opfer einer Verschwö- rung 1718 (36 I. alt). 6) Der Krieg ward durch einzelne Friedensschlüsse mit den Gegnern Schwedens beendet: 1) Dänemark erhielt einen Theil Schleswig's und verkaufte Bremen und Verden an Hannover. 2) Preußen erhielt Vorpommern zwischen Oder und Peene nebst Stettin und den Inseln Usedom und Wollin (gegen 2 Mill. Thlr.). 3) Die Russen erzwangen durch wiederholte Verwüstungen der schwedischen Küsten (im Frieden zu Nystädt 1721) die Abtretung von Liefland, Esthland, Jngermannlaud und eines Theils von Carelien, wogegen sie Finnland Zurückgaben. So verlor Schweden sein Uebergewicht im Norden, und Rußland trat an seine Stelle als europäische Großmacht. 8- 21. Kaiser Karl Vi. 1711 — 1740. 1) In einem Kriege mit den Türken (1714 — 1718), den der Kaiser zum Schutze der aus Morea vertriebenen Venetianer führte, bewährte der Prinz Engen von Savoyen sein Feldherrntalent von Neuem in der glänzendsten Weise, indem er zwei so bedeutende Siege, den einen bei Peterwardein, den andern bei Belgrad, erfocht, daß die Türken im Frieden (zu Passarowitz) dem Kaiser alles Eroberte (den Banat, Theile von Servien und der Walachei) lassen mußten. Einen so vortheilhaften Frieden hatte Oesterreich noch nicht mit den Türken geschlossen. Pütz Geogr. u. Gesch. f. mittl. Kl. Abth. Hl** 5

7. Die neuere Zeit - S. 52

1855 - Koblenz : Baedeker
52 Leopold I. fallen lassen mußte. Der Reichstag, auf welchem damals 240 Stände vertreten waren, erhielt (seit 1663) immerwährende Dauer und be- stand aus einem Congresse von Abgeordneten zu Regensburg. Wäh- rend seiner langen Regierung war Leopold mit einem dreifachen Kampfe beschäftigt: a) gegen die Vergrößernngssucht Frankreichs, 6) gegen die abermals das christliche Europa bedrohenden Türken, e) gegen die mißvergnügten ungarischen Magnaten. Erster Türkenkrieg 1664. Der Großfürst von Sieben- bürgen verband sich mit dem Kaiser, um sich gegen einen von den Türken eingesetzten Nebenbuhler zu behaupten. Der Kaiser, der auch das Wachsen des türkischen Einflusses in Siebenbürgen nicht wün- schen konnte, eröffnete deshalb Unterhandlungen nüt der Pforte, die aber zu keinem Ziele führten. Vielmehr rückten die Türken ans Nieder- ungarn, welches ganz in ihrem Besitze war, gegen die Grenze Ober- ungarns vor und gingen bei der Cisterzienser Abtei St. Gotthardt über die Raab; aber der kaiserliche Feldherr Montecucnli erfocht hier einen glänzenderen Sieg, als seit 3 Jahrhunderten christliche Truppen in offener Feldschlacht gegen die Osmanen gewonnen hatten. Doch der von den Türken eingesetzte Großfürst blieb, und der einzige Vor- theil des Kaisers bestand darin, die Umwandlung Siebenbürgens in ein türkisches Paschalik verhindert zu haben. Erster Reichskrieg gegen Ludwig Xiv. 1674—78 s. S. 50. Zweiter Türkenkrieg 1683 — 1699. Während im W. Lud- wig Xiv. Elsaß abriß, wurden im O. die Türken noch einmal furcht- bar. Sowohl der ungünstige Friede nach dem vorigen Türkenkriege, als das Zurückbleiben deutscher Truppen in Ungarn und die erneu- erte Bedrückung der Protestanten veranlaßten eine Verschwörung ungarischer Magnaten gegen die deutsche Herrschaft, welche jedoch entdeckt und mit der Hinrichtung der (4) Häupter derselben bestraft wurde. Die wichtigste Folge derselben war, daß der Kaiser eine Abänderung mit der ungarischen Verfassung vornahm, indem er die Würde des Palatinus aufhob und einen Deutschen zum Statthalter ernannte. Dies rief einen neuen Aufstand hervor, an dessen Spitze sich Graf Emmerich Tökely stellte. Zu spät suchte der Kaiser durch Herstellung der alten Verfassung und der Religionsfreiheit die Ge- müther zu beruhigen; Tökely wandte sich an den Sultan um Hülfe.

8. Die neuere Zeit - S. 53

1855 - Koblenz : Baedeker
Die Türken vor Wien. 53 Dieser, zugleich vom französischen Gesandten aufgereizt, schickte den Großvezier Kara Mustapha mit mehr als 200,000 Mreitern gegen Wien 1683. Aber Graf Rüdiger vom Starhcmberg vertheidigte (mit 21,000 M., theils Linientruppen, theils Bürgern) die Haupt- stadt, bis ein deutsch-polnisches Heer unter Anführung des Polen- Königs Johann Sobiesky zum Entsätze herbeikam, das türkische Be- lagerungsheer in die Flucht schlug und so das Schicksal Oesterreichs und Deutschlands entschied. Ungarn, wo Tökely's Anhang rasch abnahm, wurde durch Karl von Lothringen größtentheils vom tür- kischen Joche befreit, und ein Reichstag zu Preßburg (1687) über- trug dem österreichischen Manns-Stamme die erbliche Thronfolge. Nachdem die Kämpfe zwischen Oesterreich und den Türken während 150 I. auf ungarischem Boden ausgefochten worden, brachen Karl von Lothringen, Prinz Ludwig von Baden, der Kurfürst von Baiern und Prinz Eugen von Savoyen in Bosnien und Servien ein und setzten den Krieg mit solchem Glücke fort, daß man nach der Ein- nahme der Hauptfestung Belgrad schon an eine Theilung der türki- schen Provinzen gedacht haben soll. Aber Frankreichs Politik und namentlich der dritte Raubkrieg Ludwig's Xiv. verhinderte die Ver- treibung der Türken aus Europa. Doch der glänzende Sieg des Prinzen Eugen von Savoyen bei Zentha, wo der Sultan über die Theiß gehen wollte (1697), führte den Frieden zu Carlo- witz 1699 herbei, in welchem der Kaiser Siebenbürgen, welches der Großfürst (schon 1696) an ihn, als seinen Schutzherrn, abgetreten hatte, behielt; von Ungarn blieb den Türken nur der Theil auf den linken Ufern der Maros und der Theiß, so daß auch das früher (vor 1526) zu Ungarn gehörende und in diesem Kriege wiederer- oberte Slavonien bei Oesterreich blieb. Den zweiten Krieg mit Frankreich s. S. 51. Standeserhöhungen deutscher Fürsten: 1) für das Haus Hannover ward eine 9. Kurwürde errichtet (1692) zur Belohnung für die im Kriege gegen Frankreich geleistete Hülfe und um zu fer- uern Diensten im bevorstehenden spanischen Erbfolgekriege zu ver- pstichten. 2) Nach dem Tode des Königs Joh. Sobiesky wurde der Kurfürst von Sachsen unter dem Namen August Ii. zum Könige von Polen gewählt (1697) und trat deshalb zur katholischen Kirche über. 3) Die Erhebung des Kurfürsten von Brandenburg zum Könige von Preußen 1701 s. §. 16.

9. Die neuere Zeit - S. 111

1855 - Koblenz : Baedeker
Krieg Oesterreichs gegen Napoleon. Hofer. 111 Karl entgegen und erlitt nach zweitägigem Kampfe bei den unweit der Donau liegenden Dörfern Aspern und Esling (21. und 22. Mai) die erste Niederlage. Nachdem er sich darauf mit der unter Eugen Beauharnais herbeigekommenen italienischen Armee ver- einigt hatte, ging er zum zweiten Male über die Donau und erfocht iu der zweitägigen, überaus blutigen Schlacht bei Wagram (5. u. 6. Juli) einen entscheidenden Sieg über den Erzherzog Karl, den er nach Mähren verfolgte. Hier (bei Znaim) hatte ein neues Tref- fen angefangen und der Sieg begann eben sich den Franzosen zuzu- neigen, als Fürst Lichtenstein, vom Kaiser Franz mit dem Abschluß eines Waffenstillstandes Beauftragt, anlangte. Diesem folgte der sog. Wiener Friede (zu Schöubrunn 14. Oct. unterzeichnet); Oester- reich verlor 2000 □ M. mit 31/2 Mill. Menschen, indem es abtrat: Salzburg und mehrere benachbarte Länderstriche an Baiern, West- galizien an das Herzogthum Warschau, einen District von Ostgali- zien an Rußland, seine Besitzungen jenseits der San (nebst dem Villacher Krecs) an Napoleon, als König von Italien, aus welchem dieser nebst (dem vom Königreiche Italien getrennten) Dalmatien Istrien, Ragusa und den (von Rußland 1807 ihm überlassenen) griechischen Inseln den neuen Staat der sieben illyrischen Provinzen (Kram, Kärnthen, Istrien, Dalmatien, Ragusa, Civil- croatien und Militaircroatien) als ein französisches Gouvernement bildete. Noch vor dem Ausbruche dieses Krieges, im April 1809, wa- ren die mit der baierischen Regierung (wegen Erpressungen, Con- scriptionen und Klöstereinziehung) mißvergnügten Tiroler unter An- führung des Sandwirths Andreas Hofer (und Speckbacher's) für ihren alten Herrn, Oesterreich, aufgestanden, und hatten mit verzweifelter Tapferkeit das Land dreimal (im April, Mai und August) von den Franzosen und Baiern befreit, die aber nach dem Frieden zu Wien mit ihrer ganzen Macht Tirol, wo Einheit und umsichtige Leitung der Kriegsführung fehlten, wieder unterwarfen; Hofer ward in einer Alpenhütte im Passeyerthale aufgespürt und in Mantua gegen den Ausspruch des Kriegsgerichts auf Napoleon's Befehl erschossen. Doch behielt Baiern nur ein Drittheil von Tirol, dessen südlicher Theil mit dem Königreiche Italien, ein östlicher Di- strict mit Jllyrien vereinigt wurde, um so des Volkes Kraft zu zertheilen.

10. Grundriß der deutschen Geschichte mit geographischen Uebersichten für die mittleren Klassen der Gymnasien und höhern Bürgerschulen - S. 112

1852 - Koblenz : Bädeker
I 112 Die Türken vor Wien. neuerte Bedrückung der Protestanten veranlaßten eine Verschwörung ungarischer Magnaten gegen die deutsche Herrschaft, welche jedoch entdeckt und mit der Hinrichtung der (4) Häupter derselben bestraft wurde. Die wichtigste Folge derselben war, daß der Kaiser eine Ab- änderung mit der ungarischen Verfassung vornahm, indem er die Würde des Palatinus aufhob und einen Deutschen zum Statthalter ernannte. Dies rief einen neuen Aufstand hervor, an dessen Spitze sich Graf Emmerich Tökely stellte. Zu spät suchte der Kaiser durch Herstellung der alten Verfassung und der Religionsfreiheit die Ge- müther zu beruhigen; Tökely wandte sich an den Sultan um Hülfe. Dieser, zugleich vom französischen Gesandten aufgereizt, schickte den Großvezier Kara Mustapha mit mehr als 200,000 Streitern gegen Wien 1683. Aber Graf Rüdiger von Stahremberg vertheidigte (mit 21,000 M., theils Linientruppen, theils Bürgern) die Hauptstadt, bis ein deutsch-polnisches Heer unter Anführung des Polen-Königs Johann Sobiesky zum Entsätze herbeikam, das türkische Belagerungs- heer in die Flucht schlug und so das Schicksal Oesterreichs und Deutschlands entschied. Ungarn, wo Tökely's Anhang rasch abnahm, wurde durch Karl von Lothringen größtentheils vom türkischen Joche befreit und ein Reichstag zu Preßburg (1687) übertrug dem öster- reichischen Manns-Stamme die erbliche Thronfolge. Nachdem die Kämpfe zwischen Oesterreich und den Türken während 150 I. aus ungarischem Boden ausgefochten worden, brachen Karl von Lothrin- gen, Prinz Ludwig von Baden, der Kurfürst von Baiern und Prinz Eugen von Savoyen in Bosnien und Serbien ein und setzten den Krieg mit solchen: Glücke fort, daß man nach der Einnahme der Hauptfestung Belgrad schon an eine Theilung der türkischen Provin- zen gedacht haben soll. Aber Frankreichs Politik und namentlich der 3. Raubkrieg Ludwig's Xiv. verhinderte die Vertreibung der Türken aus Europa. Doch der glänzende Sieg des Prinzen Eugen von Savoyen bei Zentha, wo der Sultan über die Theiß gehen wollte (1697), führte den Frieden zu Carlowitz 1699 herbei, in wel- chem der Kaiser Siebenbürgen, welches der Großfürst (schon 1696) an ihn, als seinen Schntzherrn, abgetreten hatte, behielt; von Un- garn blieb den Türken nur der Theil auf den linken Ufern der Maros und der Theiß, so daß auch das früher (vor 1526) zu Un- garn gehörende und in diesem Kriege wiedereroberte Slavonien bei Oesterreich blieb.
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