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1. Die Weltgeschichte - S. 108

1835 - Mainz : Kupferberg
108 Pipin der Kleine. Karolinger. n.t.s. unterwirft sich das südliche Gallien bis Marseille 9 verspricht bcm Pabst Gregor 111 Hilfe gegen die Langobarden und stirbt 74t. Seine Söhne Karlmann und Pipin theilcn sich in das Reich, erklären Childerich 111. zum König, schlagen die unter Herzog Odilo mit Sachsen, Alemannen und Wenden 743. verbundenen Baiern am Lech, bekämpfen den Herzog Hunold von Aquitanien, und nachdem Karlmann in ein römisches Kloster gegangen, hat Pipin der Kleine gegen dieselben Völker noch wiederholte Kämpfe zu bestehen, und wird von Bonifacius, dem Apostel der Deutschen, Erzbischof von Mainz, mit der Einwilligung des Pabsteö Zacharias, zu 752. Soissons als König der Franken gesalbt, Childerich, der letzte Merovinger, geht mit seinem Sohne ins Kloster. 2. Karolinger, von 752 bis-911 n. Eh. G. Pipin kämplt noch gegen die Araber und Sachsen, und zieht nach des Pabstcs Stephan's 11. Aufforderung wiederholt 756. nach Italien gegen die Langobarden unter Aistulf; er schenkt dem Pabste das Erarchat (Anfang des Kirchenstaates), und nachdem er nach neunjährigem Kampfe den Herzog Waifar von Aquitanien unterworfen, und sein Reich unter seine 768. Söhne Karl und Karlmann vertheilt, stirbt er. Die Macht des Königs wird durch Galliens Eroberung bedeutend vergrößert; daher seine Schenkungen (beneficia , Lehen ) auf bestimmte Zeit, später erblich; seine Antrnstionen (Leudes, Adel, Vasallen) mit ihren von ihnen oft wieder beschenkten Genossen. Die Volksversamm- lungen im Mai gehen in Versammlungen der Leudes über, unter beson- derem Einfluß des Major dornus, der ursprünglich ein Aufseher der königlichen Besitzungen war. Heerbann. Erblichkeit des Thrones. Statt- halter der Provinzen — Iludes, unter ihnen Comités, Aufseher mit sieben Beisitzern oder Schöppen, an den Gränzen Markgrafen. Ordalien. Das Christenthum lernen die Ausgewanderten bald kennen; nach den Gothen die Gepiden, Heruler, Rugier, Burgunder, Vandalen, Franken und Angelsachsen rc. Einfluß der Geistlichkeit am Hofe; ihre Heeresfvlge. Bischöfe in Gallien schon im vierten Jahrhundert (zu Trier, Köln, Metz, Mainz rc.). Unter den vier großen Bischöfen oder Patriarchen: von Rom, Konstantinopel, Antiochien und Alerandrien, die schon lange in Zwiespalt begriffen waren, wird im vierten Jahrhun- dert der römische als das Oberhaupt der Kirche anerkannt; Pabst heißt

2. Die Weltgeschichte - S. 166

1835 - Mainz : Kupferberg
166 Französische Re volutions kriege. Kosziu Sko. n.c.g.mit Belgien frei werden, zu den Oesterreichern. Uebcrall die Verbündeten im Vortheile, und im Innern Frankreichs die Vendee, Bretagne (Wimpfen), Toulon, Marseille und Lyon gegen den Convent im Aufruhr. Daher durch die Jakobiner die Sch recken s regi e run g ; allgemeines Aufgebot in Masse; ganz Frankreich ein Feld - und Waffenlagcr unter Carnot. Darauf Siege der Franzosen gegen die im Innern Empörten unter gräßlicher Rache; eben so in Belgien durch Iiouchard und Jourdan, am Oberrhein durch Pickegru und Iiocle j indessen sättigt sich die Revolution durch ihre Blntgerichte 1794. überall in Frankreich; ihre Häupter stürzen sich selbst; Ende des Terrorismus. In den Niederlanden siegt Pickegru bei Tournal, und 1795. ^onrdan bei Fleums; Holland wird erobert — batavische Republik, verbunden mit Frankreich. Am Oberrhein müssen die Preussen, nach ihrem Siege bei Kaiserslautern, weichen,— Frieden zu Basel zwischen Preussen und Frank- reich (das nördliche Deutschland neutral), etwas später mit Spanien ( St. Domingo an Frankreich ) *). *) Um dieselbe Zeit blutige Auftritte in Pvlen: »ach dem russisch» türkischen Kriege ( 1787—1792) suchte Katharina Ii. ihren Einfluß in Polen durch eine Conföderatiou der unzufriedenen Polen zu Targowih geltend zu machen; eine russische Armee dringt ein; die Polen unter Thaddäus Kosziusko müssen weichen. Auch eine preussische Armee, mit Katharina einverstanden, rückt unter Möllendorf 1793 in Polen ein, und bald darauf erfolgt die zweite Theilung Polens. Aber die Erbitterung der Polen bricht schon 1794 aus. Kosziusko Ober- feldherr. Die Russen aus Warschau vertrieben, vereinen sich mit den unter ihrem König eindringenden Preussen. Sieg der Verbündeten bei Raffka. Warschau vergebens belagert. Auch Oesterreich schickt eine Armee. Kosziusko bei Maciejowiee von den Russen unter Fersen geschlagen und gefangen. Suwarvv erstürmt Prag a; Warschau kapi- tulirt, — dritte Theilung Polens 1795; der König Poniatowsky legt seine Würde nieder (Rußland gewinnt 2000 Quadratmeilen, Preus- fen 990 Quadratmeilen und Oesterreich 834 Quadratmeilen). Katharina stirbt im folgenden Jahre; ihr folgt ihr Sohn Paul I (1796—1801). Auch Friedrich Wilhelm Ii. von Preussen stirbt im November 1797, und ihm folgt sein Sohn Friedrich Wilhelm Hl

3. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 369

1849 - Münster : Coppenrath
369 große Völkerschlacht vor, eine der mörderischsten, die je in Europa geliefert worden ist. 160,000 Leichen beider Heere (darunter der Westgothenkönig) deckten die Wahlstatt. Attila wurde in seine Wagenburg zurückgedrängt, trotzte aber hinter dieser den anstürmenden Feinden. Dann zog er, verheerend wie er ge- kommen, über den Rhein nach Ungarn zurück, um während des Winters zu einer zweiten wider Italien gerichteten Heerfahrt zu rüsten. Er verlangte die Hand der Honoria nebst ihrem Erb- theile, und brach, als beides verweigert wurde, im Jahre 452 über die unbewachten julischen Alpen in Italien ein. Er er- oberte und vertilgte das blühende Aquileja; die Flüchtlinge aus der Stadt und Umgegend verbargen sich auf den Felsen- und Sandinseln (Lagunen) des adriatischen Meeres und legten hier den Grund 'zu der Stadt Venedig. Dann folgte die Erstür- mung von Mailand, Pavia, Verona, Padua und anderen Städten. Unter fürchterlichen Verwüstungen zog der Hunne unaufhaltsam vorwärts gegen die Hauptstadt selbst. Rom schien verloren. Da nahm der Papst Leo den Bischofsstab in seine Hand und zog an der Spitze der Geistlichkeit in feierlichem Zuge in das hunnische Lager. Mit rührenden Bitten und Vorstellungen wandte er sich an Attila. „Bedenke — sprach er — daß der Erste der Apostel Rom in seinen mächtigen Schutz genommen hat. Auch Alarich kam nach Rom: aber darum hat er frühen Tod erlitten. Hüte du dich zu kommen!" Die ehrwürdige Gestalt des Priestergreises, umgeben von dem Glanze seiner heiligen Würde, und die ernste Mahnung, die er im Namen der Reli- gion feierlich ausgesprochen hatte, flößten dem wilden Barbaren Achtung und Ehrfurcht ein. Sein Herz ward erweicht. Er nahm die ihm angebotenen Geschenke an und zog mit seinen Horden nach seinem ungarischen Standlager zurück. Hier starb er schon im nächsten Jahre, 453; ein plötzlicher Tod befreiete die Menschheit von dieser Geißel. Sein Leichnam wurde unter festlichem Gepränge in einen goldenen Sarg gelegt, dieser in einen silbernen und beide in einen eisernen. Dann wurde er unter kriegerischen Spielen und Gesängen begraben, am Grabe aber alle Arbeiter umgebracht, damit Niemand verrathe, wo der große Hunnenheld ruhe. Nach Attila's Tode zerfiel unter den Kriegen seiner Söhne das große Hunnenreich, welches sich von Wetter, Geschichte der Römer. Oa

4. Die alte Geschichte - S. 387

1872 - Münster : Coppenrath
3 387 wurde vernichtet, viele blhende Städte am Rhein, wie auch in Gallien, unter anderen Trier und Metz, zerstrt, und die Schrecknisse des Krieges bis an die Loire getragen. In dieser Noth vereinigten sich im Abendlande Freunde I und Feinde zur gemeinsamen Rettung. Die Rmer hatten zu I dieser Zeit einen trefflichen Feldherrn, mit Namen Atius. Dieser verband sich mit Theodrich, dem Könige der West-gothen, zog viele deutsche Hlssvlker an sich und stellte sich auf den weiten Catalaunischen Gefilden, bei dem heu-tigen Chalons an der Marne, dem Lnderstrmer khn ent-gegen. Fast alle Völker von der Wolga bis zum atlantischen Meere standen hier kampfbegierig einander gegenber. Hier fiel nun im Jahre 451 die groe Vlkerschlacht oor, eine der mrderischsten, die je in Europa geliefert find. 160,000 Leichen beider Heere bedeckten die Wahlstatt. Attila wurde zum ersten-mal geschlagen und zog sich der den Rhein zurck, Im nchsten Jahre aber fate er neue Hoffnung und verlangte die Hand der Honorta, der Schwester des Kaisers, nebst ihrem Erbtheile. Als man ihm aber beides verweigerte, fiel er in Italien ein. Er eroberte und vertilgte das blhende Aquileja. Flchtlinge ans der Stadt und Umgegend verbargen sich auf den vielen kleinen Inseln (Lagunen) des adriatischen Meeres und grndeten daselbst eine neue, gleichsam schwimmende, Stadt, Venedig. Unter frchterlichen Verwstungen zog er unaufhaltsam vorwrts gegen die Hauptstadt selbst. Rom schien verloren! Da nahm der Papst Leo den Bischofstab in seine Hand und zog an der Spitze der Geistlichkeit in feierlicher Prozession in das hunnische Lager. Mit rhrenden Bitten und Vorstellungen wandte er sich an Attila. Bedenke," sprach er, da der Erste der Apostel Rom in seinen mchtigen Schutz genommen hat. Auch Alarich kam nach Rom; aber darum hat er frhen Tod gelitten. Hte du dich zu kommen!" Die ehrwrdige Erscheinung des Oberhauptes der Christenheit, und die ernste Mahnung, die von ihm im Namen der Religion 25*

5. Geschichte des Mittelalters - S. 28

1872 - Münster : Coppenrath
28 ab und eilte voll Entsetzen in wilder Flucht durch- und der--einander vom Kampfplatze. Dieser Sieg verschaffte ihm die Herrschaft der den nrdlichen Theil von Alemannien, am Rhein i m,b Main; der sdliche begab sich unter die Herrschaft der Oftothen. | Chlodwig erfllte nun auch sein Gelbde. Am Weihnachts-feste desselben Jahres (496) lie er sich zu Rheims feierlich taufen. Nach der Taufe flble ihn auch der Bischof Remigius zum Könige der Franken. Vom Papste ward er der erstg e-borene Sohn der Kirche, auch der allerchristlichste Konig genannt, ein Titel, der auf seine Nachfolger berging. Mit dem Könige zugleich taufte der Bischof die Schwester des Chlodwig liebst dreitausend Franken hohen Ranges und sprach dabei die bedeutungsvollen Worte: Betet an, was ihr zuvor verbrannt habet, und verbrennt, was ihr zuvor angebetet habet." Das Christenthum ward nun frnkische Staatsreligion. ^ marb jedoch bald an Chlodwig sichtbar, ba die An-nhme des Christenthums nur das Werk augenblicklicher Noth gewesen; berm es wirkte nicht veredelnd auf seine Gesinnung. Er mordete in seiner Familie nach wie vor. Ja, es mute sogar die neue Religion seiner Herrschsucht zum Vorwande die-nen, die brigen Völker Galliens, die sich nicht zur katholischen Kirche bekannten, zu unterwerfen. In Gallien waren jetzt auer den Franken nur noch zwei mchtige Völker, die Burgunder und Westgothen. Ueber Burgund, den schnen blhenden Landstrich, der sich von der Saone bis Avignon hinab erstreckte, herrschten zwei Könige, die sich gegenseitig bekriegten. Fr einen jhrlichen Zins zog er dem einen zur Hlfe und trieb den anderen in die Enge, fehrte aber zurck, als auch dieser ihm Abtretungen und jhr-lichen Zins verhie. Nun griff er die Westgothen an und ersocht einen vollstndigen Sieg der sie bei Vougl6, in der Nhe von Poitiers (507); ihren König tbtete er mit eigener Hand. Er wrbe sich das ganze Reich unterworfen haben, htte sich nicht Theodorich seiner unmigen Vergrerung^- i

6. Geschichte des Mittelalters - S. 68

1872 - Münster : Coppenrath
68 Nednitz und Altmhl entworfen. Schon war ein Kanal erffnet; allein natrliche Hindernisse und Unerfahrenheit der Arbeiter hemmten das Geschft; uach Beendigung des Krieges ward er ganz vergessen. Erst nach mehr als tausend Jahren ist dieser groartige Plan wieder aufgenommen und m's Werk gesetzt worden von dem Könige Ludwig 1. von Bayern. Whrend dieser Kriege, von 794 bis 798, mute Karl wiederholt nach Sachsen eilen, um die dort neu ausgebrochenen Unruhen zu dmpfen. Das freisinnige Volk konnte sich nicht so leicht an die fremde Herrschaft und Religion gewhnen, und war besonders aufgebracht, dem neuen Herrscher auf ungewohn-ten Zgen von Jahr zu Jahr Heeresfolge leisten zu mssen. Zur festeren Begrndung des Friedens verpflanzte Karl eine bedeutende Menge Sachsen nach Franken und Thringen. Des-halb hier die vielen an Bewohner des Sachsenstammes erin-nernde Namen, als Waldsachsen bei Kobnrg, Sachsenheim bei Wrzburg, Sachsen hausen bei Frankfurt a. M., Sach-senflur bei Knigshofe an der Tauber, Sachsenstein im Thringer Walde, Sachsen brg an der Unstrut :c. 22. Karl, rmischer Kaiser (800), Der Papst Hadrian, Karl's Freund, war gestorben. Ihm folgte Leo Iii. Als dieser nach alter Sitte am St. Georgen-tage des Jahres 799 in feierlicher Prozession zu Pferde aus dem Lateran nach der St. Lorenzkirche zog, wurde er pltzlich von einem Haufen belgesinnter vom Pferde gerissen und mi-handelt. Nur mit genauer Noth tvar er von dem herbeieilen-den Herzoge von Spoleto gerettet. Nun wandte sich Leo an den mchtigen Frankenknig und begab sich selbst mit einem glnzenden Gefolge nach Paderborn, wo Karl gerade sein Hof-lager hielt. Karl empfing nach seiner frommen Weise den hei-ligen Vater mit aller Ehrerbietung und versprach ihm, bald selbst nach Rom zu kommen, um die Frevler zu bestrafen. Dann lie er ihn auf das Feierlichste nach Rom zurckgeleiten. Gegen das Ende des Jahres kam er, seinem Versprechen gem, selbst

7. Geschichte der neueren Zeit - S. 288

1861 - Münster : Coppenrath
288 Rache an den Griechen, welche an dem Aufstande Theil ge- nommen hatten. Katharina rüstete sich zu einem neuen Kriege gegen die Türken. Sie hatte nichts geringeres im Sinne, als dieses Volk in seine asiatischen Steppen zurückzujagen und auf den Trümmern seines Reiches ein neues griechisches unter einem Prinzen ihres Hauses, der deshalb auch schon den Namen Constantin führte, zu errichten. Auch den Kaiser Joseph wußte sie bei einer persönlichen Zusammenkunft mit ihm zu Cherson zur Theilnahme am Kriege zu bewegen. Dieser zweite Krieg fing 1787 an und dauerte bis 1791. Den Oberbefehl über das russische Heer führte jetzt der Fürst Potemkin. Die Türken waren in diesem neuen Kriege, in welchem sie sich größtentheils auf die Vertheidigung ihrer Festungen be- beschrankten, nicht glücklicher. Am 17. Dezember 1788 er- stürmte Potemkin die Festung Oczakow und richtete ein fürch- terliches Blutbad an. Noch blutiger war die Erstürmung der Festung Ismail durch den General Suwarow am 22. De- zember 1790. Die Besatzung leistete verzweiflungsvolle Ge- genwehr und schlug die anstürmenden Russen zweimal mit großem Verluste zurück. Endlich jedoch erstiegen diese die Wälle und brachen wild und gewaltig in die Festung ein. Fast fünf und zwanzigtauscnd Türken wurden ein Opfer der Wuth der Sieger. Acht Tage waren nöthig, um die Gefal- lenen zu begraben. Auch die österreichischen Feldherren Lon- don und Koburg erfochten herrliche Siege; und vielleicht wären die Türken ganz aus Europa vertrieben worden, hätte nicht die plötzliche Krankheit und der bald darauf erfolgte Tod Kaisers Joseph Ii., wie auch die Eifersucht Englands und Preußens, von welchen die Schweden zur Ergreifung der Waffen gegen Rußland unaufhörlich aufgereizt wurden, die Fortschritte der verbündeten Waffen gehemmt. Katharina, die an Oesterreich einen mächtigen Bundesgenossen verloren hatte, neigte sich jetzt zum Frieden, der zu Jassy 1792 zu Stande-

8. Geschichte der neueren Zeit - S. 60

1861 - Münster : Coppenrath
60 Oesterreich, dann auch über ganz Deutschland einbrachen. Fer- dinand, des Kaisers Bruder, hatte mit seinen neuen Kronen eine schwere Aufgabe übernommen. In Böhmen wurden seine Kronansprüche sogleich einstimmig anerkannt. In Ungarn da- gegen wußte der ehrgeizige Johann von Züpolya, Graf von Zips und Woiwod oder Statthalter von Siebenbürgen, eine große Partei für sich zu gewinnen und ließ sich von dieser widerrechtlich zum Könige ausrufen. Aber der bei weitem größte Theil des Landes war für seinen rechtmäßigen König Ferdi- nand, und durch Siege und Verträge fiel diesem auch bald die ganze Staatsgewalt in Ungarn zu. Die benachbarten Türken hatten sich schon längst das gesegnete Ungarn zu ihrer Beute ausersehen. Und jetzt war Zapolya gewissenlos genug, die Erzfeinde seines Vaterlandes und der ganzen Christenheit zu Hülfe zu rufen. Da drang der türkische Sultan, So lim an 11., mit einem mächtigen Heere in Ungarn ein, eroberte Ofen, Gran, Raab re. und stand gegen Ende Septembers 1529 zum ersten Male vor den Thoren Wiens. Die Janitscharen brannten vor Eifer, den Halbmond auf den Zinnen der Residenzstadt aufzupflanzen und die St. Stephanskirche in eine Moschee zu verwandeln. Der Kaiser konnte nicht helfen, weil er schon in andere auswärtige Kriege verwickelt war; die protestantischen Fürsten aber wollten nicht helfen, so lange ihnen nicht vollständige Religionsfreiheit be- willigt sei, so dringend auch der Kaiser noch auf dem letzten Augsburger Reichstage dieselben um Hülfsleiftung gebeten hatte. Da sammelte Ferdinand selbst zu Prag ein Heer, um seiner hart bedrängten Stadt zu Hülfe zu eilen. Sie bedurfte dieser aber nicht mehr. Die Besatzung selbst hatte fort und fort den heldenmüthigsten Widerstand geleistet, so daß der Feind in der Nacht vom 14. auf den 15. Oktober eiligst wieder abzog. So blieb Wien die Ehre, unter den deutschen Städten die erste gewesen zu sein, welche der Macht des allgefürchteten Christen- feindes siegreich widerstanden hatte.

9. Geschichte der neueren Zeit - S. 234

1861 - Münster : Coppenrath
234 So hatte der junge nordische Held in einem Jahre zwei Feinde geschlagen; nun sollte die Reihe an den dritten, den König von Polen, August Ii., kommen. Karl hatte nichts Geringeres im Sinne, als ihn ganz vom Throne zu stoßen und hörte nicht auf die Bitten seines Feindes. Er drängte ihn und seine Sachsen aus Liefland und Kurland, schlug diese bei Clissow und Pultusk in den Jahren 1702 und 1703 und brachte die Polen dahin, daß sie den jungen geistreichen Stanislaus Lesczinskp zu ihrem neuen Könige wählten. August floh nach seinem Lande Sachsen zurück. Aber auch dorthin folgte ihm der junge Held und trieb ihn so in die Enge, daß dieser, um nicht zuletzt auch Sachsen zu verlieren, dcmüthigst um Frieden bat. Diesen erhielt er zu Altran- städt bei Leipzig (1706*); er mußte in demselben auf die polnische Krone verzichten und seinen Gegner Lesezinskp als König anerkennen. (Der weitere Verlauf dieser Angelegenheit ist bereits früher unter dem Artikel „der polnische Erbfolge- krieg" Seite 222 näher angegeben worden.) Lrbannng Petersburgs (1703). — Unterdessen hatte Peter Jngcrmannland erobert und beschlossen, am Einflüsse der Newa in den finnischen Meerbusen eine neue Stadt zu bauen, die nach ihm Petersburg heißen sollte. Jin Jahre 1703 legte er den Grund zu derselben, indem er auf einer Insel in dem Hauptstrome der Newa eine Festung anlegte. Um den Bau schnell zu betreiben, wurden selbst aus den entferntesten Ge- genden des Reiches Tausende von Russen, Kosaken, Tartarcn, Finnen und Kalmücken zusammengctriebcn. Vierzigtausend Men- schen arbeiteten binnen Kurzem an demselben. In Nockschößen und kleinen Säcken von Matten ward die Erde zusammenge- tragen, jedes Fahrzeug mußte Steine mitbringen, jeder Bau- ernwagen wenigstens drei Stück, und im ganzen übrigen Lande *) In demselben Jahre gewann Marlborough die Schlacht bei Ra- millics gegen Billcroi, und entsetzte Eugen die von den Franzosen hart bedrängte Stadt Turin.

10. Die alte Geschichte - S. 357

1846 - Münster : Coppenrath
357 sich über den Rhein zurück. Im nächsten Jahre aber faßte er neue Hoffnung und verlangte,die Hand der Honoria, der Schwester des Kaisers, nebst ihrem Erbtheile. Als man ihm aber beides verweigerte, fiel er in Italien ein. Er eroberte und ver- tilgte das blühende Aguileja; die Flüchtlinge aus der Stadt und ihren Umgebungen verbargen sich auf den vielen kleinen Inseln (Lagunen) dis adriatischen Meeres und gründeten daselbst Venedig. ' Unter fürchterlichen Verwüstungen zog er unauf- haltsam vorwärts gegen die Haupstadt selbst. Rom schien ver- loren! Da nahm der Papst Leo den Bischofsstab in seine Hand und zog an der Spitze der Geistlichkeit in feierlicher Prozession in das hunnische Lager. Mit rührenden Bitten und Vorstellungen wandte er sich an Attila. „Bedenke, — sprach er, — daß der Erste der Apostel Rom in seinen mächtigen Schutz genommen hat. , Auch Manch kam nach Rom; aber darum hat er frühen Tod erlitten. Hüte du dich zu kommen.!" Die ehrwürdige Gestalt des Priestergreises, umgeben von dem ganzen Glanze seiner heiligen Würde, und die ernste Mahnung, die er im Namen der Religion feierlich ausgesprochen hatte, flößte dem wilden Barbaren Achtung und Ehrfurcht ein. Sein Herz ward erweicht. Er nahm die angebotenen Geschenke an, und- zog mit seinen Horden nach Pannonien (Ungarn) zurück. Hier starb er schon im nächsten Jahre, 453. Ein plötzlicher Tod befreiete die Menschheit von dieser Geißel. Sein Leichnam wurde unter festlichem Gepränge in einen goldenen Sarg gelegt, dieser in einen silbernen und beide in einen eisernen. Dann wurde er unter kriegerischen Spielen und Gesängen begraben, am Grabe aber alle Arbeiter umgebracht, damit Niemand verrathe, wo der große Hunnenheld ruhe. Nach Attilas Tode zerfiel unter den Kriegen seiner Söhne das große Hunnenreich, welches sich von der Wolga bis zum Rhein erstreckt hatte. Die deutschen Völker, welche bisher von den Hunnen ab- hängig oder mit ihnen verbunden gewesen waren, wurden wieder frei und behaupteten sich in festen Wohnsitzen. Die Überreste jener Barbaren aber wurden bis zum schwarzen Meere zurück- gedrängt.
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