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1. Neuere Geschichte - S. 119

1869 - Mainz : Kunze
Ii. Frankreich als Kaiserreich »bis jur ijülje seiner Macht». 1804-1812. Die Gründung der neuen Monarchie. Nach Unterdrückung der letzten ohnmächtigen Versuche gegen * seine Alleinherrschaft — Moreaus Exil, Pichegrus Tod im Kerker, des Herzogs von Enghien widerrechtliche Erschießung — wird Bonaparte auf Vorschlag der Tribunen durch Senatsbeschluß als Napoleon erblicher Kaiser der Franzosen. Umgebung dexis. Mai. jungen Dynastie mit neuem Glanz: Napoleons Geschwister mit dem Titel Kaiserliche Hoheit'; 18 neue Marschälle; Proelamierung des Ordens der Ehrenlegion; Salbung des Imperators durch Papst Pins Vii, seine und seiner Gemahlin Selbstkrönung; —2. Dem. Napoleons bürgerliches Gesetzbuch vollendet 1804, mit dem Titel Cod6 Napoleon 1807; schon vorher Herstellung der Kirche und des Cultus, seit Anfang 1806 auch der christlichen Zeitrechnung. Verwandlung der eisalpinischen (seit 1802 italienischen) Republik in ein Königreich Italien 1805, Napoleons Königskrönung im Dom zu Mailand, sein Stiefsohn Eugene Beauharnais Vicekönig. Einverleibung Liguriens, Parmas, Piacenzas und Gnastallas. Napoleons siegreiche Kämpfe. I. Gegen Oesterreich und Unluand 1805. Dem für England trotz seiner Seesiege im ganzen ungünstigen Frieden von Amiens folgte bald eine abermalige Spannung beider

2. Erdkunde - S. 153

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 158 — Dieselben sind aber trotz ihres Wasserreichtums wegen der vielen Wasserfälle — wenn diese nicht durch Kanüle umgangen sind — nur teilweise schiffbar. Die bedeutendsten Flüsse sind : Tornea-Els, Dal-Elf, Klar-Els (Göta-Els) und Glommen. — Unter den zahl- reichen Seen sind die größten der Wen er-, Wetter- und Mälar- see. Mit Benutzung der beiden ersteren Seen führt eine Kanal- Verbindung aus dem Skager Rak in die Ostsee. Iv. Das Klima ist im Westen infolge der oceanischen Lage und der erwärmenden Nähe des Golfstromes viel milder als in allen andern Ländern mit gleicher geographischer Breite. Das Meer gefriert hier fast nie, und in den geschützten Fjorden gedeiht selbst noch Obst. Weniger begünstigt ist die Ostseite der Halbinsel. Südschweden ist fin- den Getreidebau sehr geeignet. Im Hoch- lande aber sind weite Flächen mit Gletschern und ewigem Schnee bedeckt. Hauptbeschäftigung der Bewohner ist in Schweden Ackerbau und Viehzucht, in Norwegen (Bild 51) hingegen Fischerei 51. (Heringe, Dorsch oder Kabeljau, wenn ge- Norwegische Frauentracht. . ' ' ' N ' ? trocknet, Stockfisch genannt). Von großer Bedeutung ist der Bergbau auf Eisen, Kupfer und Silber. Einen besondern Reichtum bilden die unermeßlichen Wälder, welche den größten Teil des bebaubaren Bodens bedecken. — Die In- dustrie ist in der Entwicklung gehemmt durch den Mangel an Steinkohlen, der nur zum Teil durch den Reichtum an Wasserkräften ersetzt wird. Sie beschäftigt sich vornehmlich mit Verarbeitung des Holzes (Bautischlerei, Zündholzfabrikation) und des Eisens. — Leb- haft ist der Seehandel (Norwegen allein hatte 1897 über 7000 Seeschiffe, darunter 960 Dampfer). V. a) Skandinavien ist unter allen europäischen Ländern am schwächsten bevölkert. Auf der großen Fläche von 776000 qkm leben nur 7 Millionen Menschen, also wenig mehr als in dem kleinen Belgien. Auf 1 qkm treffen 9 Bewohner.

3. Erdkunde - S. 159

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 159 — gewonnen: Gold, Platina, Silber, Eisen, Kupfer, Blei, Zink und Salz. Auch hat Rußland mächtige Steinkohlenlager und ergiebige Petroleumquellen (am Kaspischen Meere). Trotz so reicher natürlicher Hilfsquellen steht die russische In- dustrie noch hinter der westeuropäischen zurück, hat aber in den letzten Jahrzehnten einen großen Aufschwuug genommen. Von Be- deutung ist die Eisenindustrie, die Baumwoll-, Woll- und Leinen- Weberei, die Lederfabrikation (Juchten) und Rübenzuckerbereituug. Der Haudel Rußlands ist jetzt schon von großer Wichtigkeit und dabei noch in steter Ausdehnung begriffen. Zur Ausfuhr ge- langen vornehmlich: Getreide, Flachs, Hanf, Holz, Petroleum, Zucker, Wolle, Tiere, Talg, Pelzwerk und Leder. Dagegen müssen fast samt- liche Luxus- und ein großer Teil der Industrie-Artikel noch ein- geführt werden. V. a) Obwohl das europäische Rußland 106 Millionen Ein- wohn er zählt, so ist es doch unter allen europäischen Ländern nach Skandinavien am schwächsten bevölkert; denn aus 1 qkm treffen nur 20 Menschen. Wäre Rußland so dicht wie z. B. Deutschland bewohnt, so müßte es auf seinem Flächenraum von 5 390 000 qkm ungefähr 500 Millionen Einwohner haben; aber große Bodenstrecken Rußlands sind des kalten Klimas wegen sehr schwach bevölkert. So hat der Bezirk Archangelsk, der Deutschland an Größe weit übertrifft, nur 350 000 Bewohner. — Die dichteste Bevölkerung findet sich in der Mitte Rußlands. — Nur 16 Städte des un- geheuren Reiches haben mehr als 100 000 Einwohner. d) Bezüglich der Abstammung herrscht in der Bevölkerung Rußlands eine sehr große Mannigfaltigkeit. Doch ist der slavische Stamm so stark vorherrschend, daß ihm mehr als 4/5 der Gesamt- bevölkerung angehören. Unter den verschiedenen Völkern des slavischen Stammes bilden die Russen (80 Millionen) weitaus die Mehrzahl gegenüber den Polen (71/2 Millionen). Außerdem leben in Rußland: 1. über 11/2 Mill. Deutsche'(besonders in den Ostseeprovinzen und den südrussischen Kolonien); 2. 4 Mill. Letten (in Litauen und Kurland);

4. Erdkunde - S. 162

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 162 — oft an 500 000 Menschen selbst aus den fernsten Gegenden Asiens zusammenströmen. — Tula mit 111 000 E. hat die größten Waffen- und Metallwarenfabriken, das „russische Birmingham". — Woronesch am Don (84000 E.) betreibt lebhasten Handel. — Archangelsk mit 21 000 E., unfern der Dwinamündung ge- legen, ist für Ausfuhr von Schiffsbauholz wichtig. 2. Kleinrußland (die Ukraine). K i j e w am Dnjepr (247 000 E.) ist Mittelpunkt der Rübenznckerindustrie. Uuiversität. — Charkow (175 000 E.) hat blühenden Handel, besonders mit Getreide und Wolle. Universität. 3. Südrußland, das ehemals türkische Gebiet am Schwarzen Meere. Kischinew (109 000 E.) im Bezirk des Wein- und Tabak- baues. — Odessa, unweit der Mündung des Dnjeftr (405 000 E.), ist die bedeutendste russische Handelsstadt am Schwarzen Meere, Stapel- Platz und Hanptaussuhrort für Getreide. Universität. — Nikolajew (92 000 E.) ist die Hauptstation für die russische Kriegsflotte im Schwarzen Meere. In der Nähe viele deutsche Kolonien. 4. Westrußland. Wilna (160000 E.) ist die bedeutendste Stadt Litauens. 5. Das Königreich Polen. Die Hauptstadt Warschau an der Weichsel (638 000 E.) ist Mittelpunkt der Gewerbethätigkeit und des Handels Polens. Festung. Russische Universität. — Lodz (mit Vor- orten 315 000 E.) hat sehr bedeutende Leinen- und Baumwollindustrie. 6. Die Ostseeprovinzen. St. Petersburg an der Newa- Mündung (mit Vororten 1 267 000 E.), die von Peter dem Großen gegründete, großartig angelegte neue Hauptstadt, ist der erste Handels- platz Rußlands. Universität. — Der Kriegshafen Kronstadt (60 000 E.) ist die Schutzfestung für Petersburg. — Dorpat, rusf. Jurjew (42 000 E.) mit (ehemals deutscher) Universität. — Reval (65000 E.) ist ein lebhafter Handelsplatz am Finnischen Meerbusen. — Riga an der Dünamündung (mit Vororten 283 000 E.) ist die zweite russische Handelsstadt an der Ostsee, wichtig als Stapelplatz und Ausfuhrort für Holz, Getreide, Hanf und Flachs. — Libau (65 000 E.), aufblühende Hafenstadt.

5. Erdkunde - S. 190

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 190 — Kaukasien liegt zu beiden Seiten des Kaukasus, der als ein wildes, schwer überschreitbares Gebirge sich vom Schwarzen bis zum Kaspischen Meere erstreckt. Der Elbrns ragt 5600 m hoch empor. Nordkaukasien ist vorherrschend Steppenland, Süd kau- kasien hat mildes Klima und reiche Vegetation. — Die 9 Mil- lionen Einwohner gehören verschiedenen Stämmen an, unter denen die Tscherkessen und Georgier durch Körperschöuheit hervorragen. Tiflis (161000 ($.) ist eine wichtige Handelsstadt. — Eine Eisenbahn verbindet es einerseits mit Baku (112 000 E.) am Kaspischeu Meere, in dessen Nähe sehr ergiebige Petroleumquelleu sind, andererseits mit dem Hafen Batum am Schwarzen Meere. Westturkestau (Turan) ist teils öde Sandwüste, teils Steppen- land, dessen Bevölkeruug zum Nomadeuleben gezwuugen ist; nur einige Oasen und Gebirgsthäler zeichnen sich durch Fruchtbarkeit aus und liefern hauptsächlich Seide und Baumwolle. Rußland beherrscht den größten Teil. Sitz der Regierung ist die Stadt Taschkent (156 000 E.) am Fuße des Tienschan. Wichtige Handelsplätze sind: Samarkand (55 000 E.) und Kokaud (82 000 E.). Die Chauate Chiwa und Buchara mit den gleichnamigen Hauptstädten steheu unter russischer Schutzherrschaft. Nordasien. Ganz Nordasien wird von der russischen Provinz Sibirien ein- genommen, welche sich vom Ural bis zum Großen Ocean erstreckt. An Größe (12^ Millionen qkm) übertrifft Sibirien ganz Europa; dagegen zählt es kaum 6 Millionen Einwohner. — Der west- liche Teil ist Tiefebene, der östliche Gebirgsland. Mehr als die Hälfte der uugeheueru Bodenfläche ist nicht anbaufähig. — Die einheimische Bevölkerung sind mongolische Nomaden. Die europäischeu Einwohner sind russische Ansiedler oder verbannte Verbrecher und dereu Nachkommen. Die Hauptprodukte Sibiriens sind: wertvolle Pelze, Holz und Getreide, an Mineralien besonders Gold und Graphit, außerdem

6. Alte Geschichte - S. 91

1872 - Mainz : Kunze
I. 3ue£(Utiiers öea ©rolktt Uneinige. 336—323 t». 1. 2tle>*anber3 Regierungsantritt. Vorbereitungen gum 3u9e 9e9en ^erferi Bereite Gruppen auf afiatifd)em23oben; auc§ in ©riecfjenlanb aufgeregte (Srraartung: plo^Ii^e ^atfjridjt t>on der (Srmorbung ^3l)itippä burd) einen ©ffoier feiner Seibroacfje bei einer £odpgeitfeier §u 2iega (336). Sofort aufftänbifc£)e Regungen in ©riedejenlanb. Sder „^nabe Sileyanbroä", fein Radf)folger, erft 20 3alre a^i 1301:1 ^em erf*en njiffenfd(jaftlid)en Talent feiner 3e^/ meueid^t aller 3e^en/ ^ern ©tagiriten Slriftoteleä erlogen, burd^aug fjeßenifd) gebilbet, früfj= reif, fiat fdjon bei (Sljaroneia mit 2iu3$eicf)nung befehligt; corüber= gebeub mit feinem Sbater oerfeinbet. Rafcf) der inneren ©d)tt)ierig= feiten .Sperr geraorben, fteljt er 2 -äftonate nad§ ^p^itippö 5tobe bieö-feits> der Shjermopglen; rafcfje Unterwerfung: ein neuer ^ongre^ gu j^orintf) erfenntifin al§ (Srben der 3ttad§tftellung feine§ 23ater3 an. Allein raafjrenb er gegen die nörblicfjen ^Barbaren jie^t, die Sdonau überfdjreitet: neuer Slufftanb in ©riecfjenlanb, burcf) ein ©erüc§t oon feinem S£obe und perftfdfje £>ülfs>gelber er= mutljigt, an der ©pi^e Streben. 2hej:anber3 rafcf)e£> (Srfcfjeinen, (Sinnaljme und 3erf*orun9 £ lj e b e,n 3 (335). ©cfirecf en in ^ ©riecfyenlanb, in $ttfjen die antimafebonifdfjen Rebner geftüqt, im Uebrigen auc(j biefjmal die ©tabt glimpflich Beljanbelt. Sllejranbers Ijegemonifdfje Stellung §ur ©riedjentdelt burd§ ein ausführliches) 3tt; ftrument, die (Sonoention uon ^orintf), feftgefteut, der fiel) alle griecf)ifc§en Staaten, mit Slusnafjme con ©parta, fügen; 3sor= Bereitungen $um 3u9e 9e9en ^ ^ßerferreide) toieber aufgenommen. Sden inneren Verfall biefeä 3fteicf)§ feit Slrta^eryes Ii. (f 362) te^rt uns der 3ug ^ jüngeren (Sgrus und der Rücfjug der

7. Lesebuch für katholische Volksschulen - S. 166

1881 - Danzig : Boenig
166 von vielen Flüssen durchschnitten, von denen die Wolga, welche in das kaspische Meer mündet, der bedeutendste, ja der größte Strom in ganz Europa ist. Der Kaukasus zwischen dem schwarzen und dem kaspischen Meere und der Ural sind die merkwürdigsten Gebirge, von denen das letztere die Grenze zwischen Europa und Asien bildet. — Nördlich über Petersburg hinaus kommt das Getreide nur noch in wenigen Gegenden zur Reife. Im mittleren Teile Rußlands ist die Luft gemäßigt und der Boden fruchtbar, fast wie in Deutschland. Im südlichen Teile dagegen (Klein-Rußland) ist die Witterung so warm, daß dort Tabak und Wein, ja sogar Südfrüchte gedeihen, wie sie in Italien wachsen. Hier giebt es unabsehbare Steppen (hochliegende grasreiche Landstriche), in denen nomadische Stämme (Hirtenvölker) mit ihren Viehherden umherziehen. Das große russische Reich ist von vielen verschiedenen Völker- schaften bewohnt, die meist die russische Sprache reden und sich zur griechischen Kirche bekennen. Rußland hat zwei Hauptstädte: Moskau und Petersburg. Moskau ist der Mittelpunkt des Landhandels und des russischen Ge- werbfleißes, Petersburg am finnischen Meerbusen der Mittelpunkt des Seehandels und die Residenzstadt des Kaisers. Nach Polack. 229. Die Erdkugel. Die Erde ist keine Scheibe, wie es den Anschein hat, sondern eine riesige Kugel, die frei im Welträume schwebt. Eine Kugel muß sie sein, 1) weil ferne Gegenstände, wie Türme und Schifie, zuerst mit den Spitzen und erst später beim Näherkommen mit den untern Teilen erscheinen; 2) weil die Erde bei Mondfinster- nissen einen runden Schatten wirst; 3) weil man rings um die Erde reisen kann, wie man einen Kreidestrich um eine Kugel zieht; nach 80 Tagen kann man jetzt wieder daheim sein. Manche schütteln den Kops dazu und meinen, wenn die Erde eine Kugel wäre, so müßten doch die Menschen unten auf der Seite ab- fallen, wie reise Birnen. Es giebt aber bei der großen Erd- kugel kein oben und kein unten; durch die Anziehungs- oder Schwerkraft in ihrem Mittelpunkte zieht sie alle Teile der Ober- fläche mit gleicher Kraft an, so daß man auf jedem Punkte die Erde unter den Füßen und den Himmel über dem Haupte hat. Eine Abbildung der Erde heißt Globus. Wenn man demselben gleichsam die Haut abzieht und in zwei Hälften eben ausspannt, so erhält man Planigloben. Ihre Größe ist erstaunlich. Die Erdachse, d. h. eine Linie durch den Mittelpunkt der Erde von einem Ende der Ober- fiäche zum andern, beträgt fast 1720 Meilen. Der höchste Berg der Erde ist aus ihrer Oberfläche noch nicht wie ein Sandkorn aus einer Kegelkugel. Die Endpunkte der Erdachse heißen Nord-

8. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 395

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
§ 145. Italien. Spanien. Portugal. 395 stitut, dessen Beamte die Könige einsetzten, um die Macht des Adels und der Geistlichkeit zu brechen. Die den Verurteilten himveggenommenen Güter fielen an die spanische Krone. 403) Portugal war ursprünglich eine spanische Grafschaft, welche Heinrich vonburgund für seine Verdienste im Kampfe gegen die Mauren als Lehen erhielt. Aber schon Heinrichs I. toolrn, Alfons I. der Eroberer, betrachtete sich als unabhängig und vergrößerte das Reich, indem er den Ungläubigen mit Hilfe der Kreuzfahrer (s. § 117, Anm. 2) Lissabon entriß, i Unter Alfons Iii. wurde Algarbien damit vereinigt, sowie ansehnliche Landstriche, die den Mauren abgenommen wurden. erhielt Portugal den gegenwärtigen Umfang. Dazu kamen noch Besitzungen in der Neuen Welt, wodurch Handel und Schiffahrt zu einet' Blüte sich entwickelten, auf welche Spanien eifersüchtig werden konnte. Anmerkungen. 1. An der Spitze der Republik Venedig stand ein Herzog oder Doge (Dodsche — dux), dessen Gewalt jedoch sehr beschränkt war. Ihm zur Seite stand ein Kleiner Rat (Signoria), aus sechs Adeligen (Nobili) gebildet. Den Großen Rat bildeten anfänglich alle Nobili. Als die Zahl derselben aber 450 betrug, schloß man das Adelsbnch des Großen Rates (das Goldene Bnch) ab und beschränkte dadurch die Zahl der Mitglieder. Neben allen diesen bestand aber noch die furchtbarste Behörde, der Rat der Zehner, welcher als Gerichtshof die Verbrechen gegen den Staat aufzuspüren und zu bestrafen hatte. Er hatte unumschränkte Gewalt über Leben und Freiheit. Der berühmteste Doge war Enrico Dandolo, der 41. in der Reihe, welcher an der Spitze der venetianischen Flotte Konstantinopel eroberte (1202), Kandi'a und eine Anzahl jonischer Inseln erwarb. Lange Kämpfe führte Venedig mit Genua, das so mächtig war, daß es 1298 zu einem Kampfe auf leoen und ob kam. Damals siegte Genua, eroberte 60 Galeeren und führte 5000 Gefangene fort. Aber zuletzt unterlag Genua uuter dem ™ Ä”' t.nbrea Sontarini, nach 130jährigent Kamps (1381). Die Macht Venedigs sank nach der Entdeckung Amerikas und der Eroberuna Konstantinopels. a , ^ajj.er Heinrich Vii. hatte auf feinem Römerznge den ©hinnen Matteo Visconti in Mailand zum kaiserlichen Statt-Halter gesetzt (1311) Die Macht blieb in der Hand seiner Familie, irach dem Erloschen derselben bemächtigte sich Franz Sforza, ein berühmter Eondottrere oder Söldnerführer und Schwiegersohn des Visconti, der Herrschaft. Ihm glückte die Eroberung Genuas (1468) und von ihm vererbte sich die herzogliche Würde auf seine Nach- Reichlichen £ari V" feinem Sohne Philipp Ii. Mailand als 3. Der berühmteste unter den Mediceern ist Eosimo bei Me-der sich aus die Seite der Volkspartei schlug, beshalb aus zehn ?V <Ql aöu 4. Republik verbannt, balb aber wieber zurückgerufen würde (1464) und von ba an den Staat noch 30 Jahre leitete. Sein Brnber

9. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 306

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
306 Die mittlere Zeit. gesetzen nichts vergeben werden. Demnngeachtet nahmen nachstehende Kaiser hiervon Veranlassung, in die Papstwahl sich einzumischen, obwohl zudem Otto I. selbst eidlich versprochen hatte, daß die Papstwahl frei sein und der Gewählte nur in Gegenwart eines kaiserlichen Kommissärs sich verpflichten sollte, nach Gesetz und Recht zu regieren. 5. Die Reichskleinodien waren: die goldene Krone, das vergoldete Zepter, der goldene Reichsapfel, den Otto I. vom Papste Leo Viii. J6ei der Kaiserkrönung erhielt, das Schwert Karls des Großen, das Schwert des Hl. Moritz, die vergoldeten Sporen und die Dalmatika, die der Kaiser bei der Krönung trug. Wenn der Kaiser persönlich beim Heere war, so wehte ihm die Reichsfahue voran (wie z. B. in den Schlachten Heinrichs I. und Ottos I. wider die Ungarn). Zur Zeit dieser Kaiser war auf derselben der Erzengel Michael abgebildet, unter Friedrich I. ein Adler, unter Otto Iv. ein Adler über einem Drachen schwebend, seit Sigismund der Reichsadler. Auf den „Reichs sturm-fahnen" dagegen, deren es mehrere für die einzelnen Ritterschaften gab, war das Bild des heiligen Ritters Georg. Des Kaisers Schild trug den einfachen schwarzen Adler im goldenen Feld. Die Reichsfahne war ein schwarz-roter Wimpel; die Farben waren senkrecht geteilt, bald schwär; voran, bald rot. § 112. Die sali sch en (fränkischen) Kaiser, konrad Ii. (1024—1039). Heinrich Iii. (1039—1056). 316) Da mit Heinrich dem Heiligen das Geschlecht der sächsischen Kaiser erlosch, so vereinigten die acht Herzoge Deutschlands mit den geistlichen Würdenträgern sich zur freien Wahl und erkoren angesichts des versammelten Heeres auf einer Rheininsel bei Oppenheim den Herzog Konrad von Franken zum deutscheu Könige. Der neue Herrscher fing sein Amt damit an, daß er durch das deutsche Reich ritt, um sich Kenntnis von dessen Zuständen zu verschaffen und vorkommenden Klagen abznhelfen. Um vielem Unfrieden ein Ende zu machen, erklärte er, daß die Nachkommen der Vasallen für ewige Zeiten lehensberechtigt sein sollten. Unter ihm fiel Burgund an das Deutsche Reich, doch mußte er gegen den Herzog Ernst von Schwaben und gegen Odo von Champagne, die ebenfalls Anspruch auf Burgund erhoben, Kriege führen, deren Schauplatz die deutsche Schweiz war. Ans seinem Römerzuge lernte er Kan nt den Großen kennen, der gerade als Pilgrim zu Rom war. Beide verständigten sich und Konrad gab Schleswig an Kaimt, doch nur als Reichslehen. Dagegen hatte er schwere Kämpfe mit den Slaven zu bestehen, die in Deutschland eingebrochen waren. Konrad starb zu 1039. Utrecht 1039 und wurde im Dome zu Speier begraben, dessen lose. 33au er neun Jahre vor seinem Tode begonnen hatte. 317) Heinrich Iii. oder der Schwarze kämpfte glücklich

10. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 11

1855 - Mainz : Kirchheim
11 Zeitlebens Gutes that?" — „Und fürchtest du Denn keines Löwen Zahn?" — „Zermalmt muß Das Waizenkorn doch einmal werden, sei's Wodurch es will, zur künft'gcn neuen Frucht." Der Pöbel rief: „Hinweg mit ihm, er ist Der Christen Vater. Feuer! Feuer her!" Sie trugen Holz zusammen, und mit Wuth Ward er ergriffen. — „Freunde," sprach er, „hier Bedarfs der Bande nicht. Wer dieser Flammen Mich würdigte, der wird mir Muth verleihn!" Und legte still den Mantel ab, und band Die Sohlen seiner Füße los, und stieg Hinauf zum Scheiterhaufen. Plötzlich schlug Die Flamm' empor, umwehend ringsum ihn Gleich einem Segel, das ihn kühlete; Gleich-einem glänzenden Gewölbe, das Den Edelstein in seine Mitte nahm, Und schöner ihn verklärte; bis ergrimmt Ihm eine freche Faust das Herz durchstieß. Er sank; cs floß sein Blut; die Flamm' erlosch: Und eine weiße Taube flog empor. — Nur Einfalt, Unschuld gibt im Tode Muth! — Herder. 14. St. Ditus. St. Vitus war ein frommer Knabe, und hatte Gott lieb und trug Jesum Christum in seinem Herzen. Da ließ ihn der Heiden- kaiser vor seinen Thron führen und sprach zu ihm: „Mein Kind, stehe, ich gebe dir Gold und Perlen und schöne Kleider und Alles, was immer dein Herz begehrt; nur laß von deinem Glauben, und lästere Jesum Christum!" Und St. Vitus antwortete und sprach: „Jesuö Christus, mein Herr und Heiland, ist für mich am Kreuze ge- storben, nimmer werde ich ihn lästern; ich bete ihn an von Herzen." Hinwiederum sagte der Kaiser: „Thust du nicht nach meinen Wor- ten, so lasse ich siedend machen einen Kessel mit Oel, und dich in den Kessel werfen. Wähle zwischen Lust und Qual und zwischen Leben und Tod." Der Knabe aber sprach starken Gemüthes: „Gerne dulde ich für Jesus Christus Qual und Pein und bitteren Tod." Da ließ der Kaiser einen Kessel füllen mit Oel, und Feuer darunter an- fachen, und wie das Oel wallte und brodelte, sprach er zu den Henkersknechten: „Zieht den Knaben aus und werft ihn in den Kessel." Die thaten es, und St. Vitus litt es geduldig und da er in dem siedenden Oel stand, hob er seine Augen und Hände zum Himmel empor und betete: „Herr Jesu Christe, nimm auf meinen Geist!" Und die lieben Engel kamen vom Himmel, und thaten auf sein Haupt eine schöne Krone, und gaben ihm in die Hand einen Palmzweig und führten ihn vor den Thron Jesu Christi. Jesus Christus aber sah den Knaben an, und lächelte suß und sprach: „Mein Kind, du hast um meinetwillen Schmerzen gelitten, dafür sind die Himmelöfreuden dein."
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