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1. Die Weltgeschichte - S. 140

1835 - Mainz : Kupferberg
140 Dreißigjähriger Krieg. Ferdinand N n.c.g. Während Rudolf die Empörungen in Siebenbürgen und Ungarn, sowie die Drohungen der Türken mit Roth zu besei- tigen weiß, bewirkt in Deutschland, bei der allgemeinen Unzu- friedenheit, vorzüglich der Churfürst Friedrich Iv. von der 1603.Pfalz die protestantische Union, und Matthias, von den kaiserlichen Brüdern zum Haupte ihres Hauses erklärt, erhält das Königreich Ungarn mit Oesterreich und Mähren, — Reli- 1608.gionsfreiheit der Evangelischen in Oesterreich, Majestäts- brief der Utraquisten in Böhmen; aber durch Herzog Mari- milian von Baiern die katholische Liga zu Würzburg (1610). Die Spaltung immer drohender, vorzüglich durch den Jülichschen Erbschaftsstrcit *) und die Sorglosigkeit des Kaisers, der, nachdem Matthias auch als König von Böhmen in Prag gekrönt worden, stirbt. 1612. 8) Matthias weiß als Kaiser den Jülichschen Streit, sowie die zunehmende Spannung der beiden Religionsparteien nicht zu beschwichtigen, sichert dem eifrig katholischen Erzher- zoge Ferdinand von Steiermark die Nachfolge in den öster- reichischen Staaten und die Hoffnung zum deutschen Throne (dessen Krönung zu Prag 1617). Dreißigjähriger Krieg 1618—1648. 1618. ») Utraquistlsche Periode: Der gestörte Kirchenbau der Utraquisten zu Braunau und der Protestanten zu Kloster- grab in Böhmen veranlaßt Klagen, und nach der strengen Ant- wort des Kaisers die Rache an den kaiserlichen Statthaltern Slaw ata und Martiniz mit ihrem Sccretäre Fabricius in Prag. Die Häupter der Utraquisten: Graf von Thurn, Colon von Fels, Paul von Rziczan, Wilhelm von Lobkowitz rc. treffen ihre Dcrtheidigungsanstalteu, und dehnen ihre Empörung weiter aus. Die kaiserlichen Heere zurückgeschlageu,— Budweis. Die protestantischen Uuirteu unterstützen heimlich die Böhmen, — Graf Ernst von Mansfeld erobert Pilsen. Matthias stirbt. 1619. 0) Ferdinand Ii., König von Ungarn und Böhmen, und Beherrscher der gesammten österreichischen Erbländer, *) Zwischen Churbrandenburg und Pfalz-Neuburg, s. die Tabelle.

2. Die Weltgeschichte - S. 143

1835 - Mainz : Kupferberg
Gustav Adolf siegt bei Leipzig, fällt bei Lützen. 143 Schlacht bei Leipzig (Breitenfeld): Tilly vonn.c.t. den Schweden und den mit Gustav verbundenen Sachsen ge-1631. schlagen, zieht sich nach Baicrn zurück. Gustav Adolf dringt von Halle über Erfurt durch den Thüringer Wald, über Schweinfurt, Würzburg (große Beute), Aschaffenburg, Hanau, Frankfurt, Höchst an den Rhein (Mainz, Oppenheim rc.), und von da nach Baiern (Nürn- berg, Donauwerth) über den Lech (Tilly verwundet, stirbt 1632. in Ingolstadt), nach Augsburg (Eid der Bürgerschaft), Mün- chen (Beute), — Nürnberg. Wal len stein unter ausserordentlichen Bedingungen aber- mals Oberbefehlshaber der Kaiserlichen, verdrängt den wan- kenden Churfürsten von Sachsen aus Böhmen, lagert sich dem Könige bei Nürnberg gegenüber, schlägt dessen Angriff zurück, zieht, nachdem f 1' Gustav nach der Donau gewendet, nach Sachsen, und nimmt Leipzig und Halle (Morizburg — Pappenheim). Der König eilt ihm durch Thüringen über Erfurt, Naumburg, Wcißeufels bis gegen Rippach nach; darauf Schlacht bei Lützen: Der König fällt (Herzog Franz 1632, Albrecht von Sachsen-Lauenbnrg), die Schweden siegen, nach-6»Nov. dem auch Pappen he im gefallen. Walleustein eilt nach Prag (seine Strenge). Herzog Bernhard von Weimar, Ober- feldherr der Schweden, befreit Sachsen. Der schwedische Reichskanzler Arel Oren stier na an der Spitze der vier 1633. oberen Kreise, verschenkt deutsche Lander*). Wallenstein bleibt, wahrend die Schweden mit ihren Verbündeten ihre Eroberungen weiter fortsetzen, müßig in Böhmen, dringt, nach wiederholten, verdächtigen Unterhand- lungen mit Arnheim und dem Grafen Thurn, gegen die Lausitz (Thurn gefangen, wieder frei), leistet dem Churfürsten von In Schweden folgt dem König seine Tochter Christin« (1632 — 540, welche hochgebildet, Künste und Wissenschaften unterstützt, 1654 die Regierung niederlegt, und 1689> im Auslande, nachdem sie in den Niederlanden katholisch geworden, stirbt; ihr folgt der kriegerische Karl Gustav (1654-1660) s. die Tabelle.

3. Die Weltgeschichte - S. 144

1835 - Mainz : Kupferberg
144 Wallen st eiii wird ermordet. Ferdiand Iii. n.c.g.vaiern, aller Bitten ungeachtet, keine Hilfe, entdeckt seinen 1634. verrätherischen Entschluß gegen den Kaiser dem Grafen Picco- lomini, gewinnt zu Pilsen die vornehmsten seiner Offiziere, und wird zu Eg er, durch Gallas, Altringer und Piccolomini Febr. verrathen, mit seinen Freunden ermordet. Das Kriegsglück günstig dem Kaiser, von 1634 —1641. Ferdinand Hi., König von Böhmen und Ungarn, jetzt Sept. Oberfeldbcrr, siegt in der großen Schlacht bei Nördlingen gegen Gustav Horn und Bernhard von Weimar. Der Chur- sürst von Sachsen in Böhmen mit dem schwedischen Feld- marschall Banner glücklich, schließt, während Bernhard, als 1635. Feldherr der obcrlandischen Armee, die Philipps bürg gegen die Kaiserlichen nicht zu rette» vermag, und mit Frankreich sich verbindet, zu Prag mit dem « aiser einen Separat- Frieden; aber Banner, mit Wrangcl vereint, schlagt 1636. daö kaiserlich-sächsische Heer bei Wittstock, und kehrt nach Pommern zurück. 1637. 10) Ferdinand Hi. in demselben Jahre, wo sein Vater zu Wien stirbt, zum römischen Könige gewählt und gek.'önt.— Während nun Banner mit abwechselndem Glücke von Pom« 1638. mern aus seine Streifzüge macht, siegt Bernhard bei Rhcin- feldeu, erobert Breisach, befreit Elsaß, und stirbt plötzlich 1639, seine Truppen und Eroberungen werden von den Fran- 1640. Zoscn erkauft. Auch Banner stirbt plötzlich zu Halberstadt, nach seinem raschen Zuge bis vor Regensburg hin. Das Kriegsglück wendet sich auf die schwedische Seite, 1641—48*). «) In England herrscht um diese Zeit der blutigste Bürger- krieg, indem schon der Stuart Jakob 1., der Nachfolger Elisabeths ( 1603 1625 ), durch seine unwürdigen Günstlinge (Buckingham rc.) wie durch seine Nichtachtung des Parlaments rc. große Unzufriedenheit erregt, die durch Karls I. (1625-1649) Kriege mit Spanien und Frankreich, durch seine wiederholte Auflösung des Parlaments, durch seine Hinneigung zum Katholicismus, durch das blutdürstige lange Par- lament (seit 1640) in eine Gährung übergeht, welche nach einem

4. Die Weltgeschichte - S. 145

1835 - Mainz : Kupferberg
Torstenson. Wrangel. Cromwell. Ü5 n.c.g. Sieg der Schweden (Pfuhl, Wrangel rc.) bei Wolfen-1641. büttel. Die Fricdcusuuterhaudlungen, die schon 1640 zu Regensburg begonnen, werden nach Münster und Osna- brück verlegt. Der neue schwedische Fcldmarschall Leonhard Torsten- son schlagt, während die Franzosen und Hessen bei Kempen siegen, die Kaiserlichen unter Piccolomini bei Breitenfeld,1642. nimmt Leipzig und bricht in Böhmen und Mähren ein; auch die Dänen treibt er plötzlich in Holstein und Jütland zurück, siegt bei Jank au gegen Hatzfeld und Götz, streift gegen Wien 1645. hin, und legt, nachdem Dänemark Frieden geschlossen, krän- kelnd seine Würde nieder. Wrangel sein Nachfolger. Während indessen die Franzosen (Turenue) nach ihrer Niederlage bei Mergentheim und nach ihrem Siege bei Allers- heim (Nördlingen) sich über den Rhein zurückzichen, bricht Wrangel von Böhmen in Vaiern ein, kehrt über Franken zurück, nimmt Eger, muß jedoch vor Melander von Holz- apfel weichen, und siegt bei Susmarshausen, — auä 154?, Königsmark erobert einen Tyeil von Prag; darauf Frie- den zu Münster (Franzosen)*) und Osnabrück (Schwe- den), Hauptbedingungen sind: Bürgerkrieg von einigen Jahren (1642—45) die Hinrichtung des von den Schotten 1647 dem Parlamente ausgelieferten Karls durch Oliver Cromwell 1649 zur Folge hat; England Republik, Cromwell Protector, — Navigationsacte. Nach Cromwell's Tode 0658) wird alsbald der nach Frankreich geflüchtete Sohn Karls, Karl Ii. als König 0660—1685) zurückgerufen, — ïiabeas-Corjmsiîlcte 1679; aber dessen Sohn Jakob Ii. ( 1685—88) wird wieder wegen seines Katho- licismus vertrieben, und so Wilhelm Iii. von Oranien, sein Schwiegersohn, gewählt ( 1689—1701 ). Portugal reißt sich von der spanischen Herrschaft Philipps Iv. 1640 unter dem Herzoge von Braganza (Johann Iv.) los und wird als unabhängiges Königreich im Frieden 1668 anerkannt. #) In Frankreich herrschte seit 1643 Ludwig Xiv., von Maza,-:», dem Nachfolger Richelieu’é, gebildet, stolz und eroberungssüchtig, s. die Tabelle. 10

5. Die Weltgeschichte - S. 141

1835 - Mainz : Kupferberg
Friedrich reu der Pfalz. Mansfeld. Wallenstein. kaum durch Bouquoi vor dem raschen Ueberfalle Thurn'sn.c.g. gerettet, zu Frankfurt gewählt, aber von den Böhmen der böhmischen Krone verlustig erklärt, und Friedrich V. von der Pfalz als König von Böhmen gekrönt. L) Pfälzische Periode des Kriegs 1619—1625. Die schwankenden Unirten schließen einen Vergleich zu 1620. Ulm mit den Ligisten, und Herzog Maximilian von Baiern darauf in Böhmen eindringend, siegt auf dem weißen Berge bei Prag ; Böhmen wieder unterworfen, außer Pilsen. Fried- rich entflicht nach Holland. Fürst Karl von Lichtenstein kaiser- licher Statthalter. Grausame Rache an den Böhmen. Die reformirte und lutherische Religion ausgerottet. Jesuiten zurück; Aufhebung des Mafestätsbriefs. Friedrich geächtet. 1621. Die Unirten aufgelöst. Mansfeld, von Tilly gedrängt, streift in der Pfalz, 1622. im Elsaß rc. umher, siegt bei Wieseloch; entkommt, nachdem seine Verbündete, der Markgraf Geo rg Friedrich von Badcn- Dnrlach bei Wimpfen, und der Herzog Christian Ernst von Braun schweig bei Höchst geschlagen worden, nach Holland, und von hier, durch den Schwiegervater Friedrichs, den König Jakob I. von England (stirbt 1625) unterstützt, sucht er sich vergebens in Ostfriesland und Westphalen zu behaupten. c) Dänische Periode, — Uebergewicht der kai-1625» serlichen Macht, 1625—1630. König Christian Iv. von Dänemark, Kreisobrist der niedersächsischen Stände, mit Eng- land (Karl I.) gegen den Kaiser verbunden, Oberbefehls- haber der protestantisch-pfälzischen Partei. Albrecht von Wallen stein, Herzog von Friedland, führt dem Kaiser eine Armee zu, schlägt bei der Dessau er 1626. Brücke den Mansfeld, der, mit Johann Ernst von Sach- sen-Weimar vereint, vergebens sich nach Ungarn wendet, und in Bosnien stirbt, sowie auch in demselben Jahre Ernst von Sachsen und Christian Ernst von Braunschweig sterben. Nachdem darauf auch der König Christian von Dänemark bei Lutter am Bar reu berge von Tilly aufgerieben worden, bleiben dem Kaiser keine Feinde mehr; daher

6. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 184

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 184 — der durch den To Kol verstärkt wird. — Der Jeniffei, der dem Ob an Größe fast gleich- kommt, entspringt an der Südseite des Sajanischen Gebirges, verläßt bald das Gebirgsland, zieht dann ruhigen Laufes durch eine breite Niederung nach N. und mündet in einen großen Trichter. Nur von rechts gehen ihm größere Nebenflüsse zu, darunter als bedeutendster die Angara oder Obere Tunguska, die als Selenga den Baikalsee durchfließt und den eigentlichen Oberlauf des Jeniffei bildet. Die Lena hat ihre Quelle im Berglande w. vom Baikalsee. Sie beschreibt eine große ö. Ausbuchtung und mündet mit einem Delta. Der Baikalsee (34000 qkm), der größte und tiefste Gebirgssee der Erde, ist 640 km lang und 30—85 km breit. Er füllt einen gewaltigen Gebirgsspalt aus und ist bis 1688 m tief. 1200 m reicht er unter den Meeresspiegel hinab. An landschaftlicher Groß- artigkeit soll er den schönsten Alpenseen gleichkommen. Seine gewaltige Wassermenge nimmt im heißen Sommer soviel Wärme auf, daß er bis Neujahr hin seine Ufer zu ei wärmen vermag. Erst um diese Zeit friert er zu und trägt dann allerdings ununterbrochen bis zum April eine dicke Eisdecke, über die hin sich ein lebhafter Verkehr entwickelt. Im Rufsifch-Japanifchen Kriege (1904 u. 5) bauten die Russen sogar eine Eisenbahn über den See, die monatelang betrieben werden konnte. Im Sommer wird der See von Dampfern befahren. Die sibirischen Flüsse haben trotz ihrer Größe und ihres ruhigen Gefälles für die Schiffahrt nur eine geringe Bedeutung. 5—7 Monate hindurch sind sie zugefroren; zudem führt ihr Unterlauf durch öde, unwirtliche Gebiete, und das Meer, in das sie münden, ist nur selten eisfrei. Doch ist ihr Mittellauf für den Binnenverkehr wichtig, und ohne große Schwierigkeiten ließe sich durch Kanäle eine Wasserstraße durch ganz Südsibirien schaffen. Unglaublich ist der Reichtum der sibirischen Flüsse an Fischen. In dichtgedrängten Scharen schwimmen diese zur Laichzeit stromaufwärts, und Reisende berichten, daß man sie vielerorts mit Körben und andern Gefäßen geradezu schöpfen könne. Wie ein Anhängsel Sibiriens erscheint die keulenförmige Halbinsel Kamt- schatka. Sie ist ungefähr so groß wie Italien und ganz von Gebirgen erfüllt, aus denen zahlreiche, z. T. noch tätige Feuerberge bis zu Höhen von fast 5000 m emporragen. Da die Schneegrenze bereits bei 1500—1700 m beginnt, gewähren diese Riesenkegel einen prachtvollen Anblick. Obwohl Kamtschatka unter der Breite Norddeutschlands und Südschwedens liegt, ist doch sein Klima so feucht- kalt, daß das Land ganz unwirtlich ist und nur von einigen Tausend Menschen bewohnt wird. Klima. Sibirien ist viel kälter als die unter gleicher Breite gelegenen Landschaften Europas und hat unter allen Ländern der Erde das am stärksten ausgeprägte Landklima. Die Gegensätze zwischen Sommer und Winter, die schon im europäischen Nußland sehr groß sind (Iii, S. 388), erreichen im ö. Sibirien ihren höchsten Grad. Jrkutsk, das mit Berlin unter gleicher Breite liegt, hat dieselbe Juliwärme wie dieses (18,5 °), aber eine Januar- kälte von — 210 gegen — 0,2 in Berlin, und während hier die Jahreswärme 8,6 0 beträgt, liegt die von Jrkutsk 0,4 unter Null. Weiter nach N. und O. verschärfen sich die Gegen- sätze noch. Jakutsk hat im Jahre — 11,1, im Januar —42,9, im Juli 18,5 °; für Wercho- jausk, dem bis jetzt bekannten kältesten Punkt der Erde, sind die entsprechenden Zahlen — 17,2, —51,2 und 15°, und als größte Kälte hat man —70° gemessen. Infolge dieser hohen und lang andauernden Kälte frieren die seichteren Gewässer bis auf den Grund zu, und auf den Flüssen und Seen erreicht die Eisdecke eine Stärke von 2—3 m. Der Erd- boden taut im Sommer nur in den oberen Schichten auf, und in einem Bergwerksschachte hatte das Gestein noch in einer Tiefe von mehr als 100 m das ganze Jahr hindurch eine

7. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 37

1894 - Dresden : Ehlermann
Preussische Monarchie. — § 13. Der Grosse Kurfürst. 37 Raubkrieg § 8, Iii.), 1672, ist Brandenburg bereits eine Ausschlag gebende Macht. Ludwig bewirbt sich beim Kurfürsten um Bundeshilfe und verlangt nach deren Verweigerung wenigstens Parteilosigkeit. Der Kurfürst schliesst sich dagegen Holland an (Verwandtschaft mit den Oraniern), muss aber 1673 den Separatfrieden von Vossem eingehen. Schon 1674 tritt er als Reichsfürst wieder in den Krieg ein. Der Einfall der Schweden in die Mark führt ihn vom rheinischen Kriegsschauplatz fort. [Einbruch der Schweden von Pommern und Mecklenburg aus in die Ucker- und Mittelmark. Plünderung und Verwüstung des Landes wie im 30jährigen Kriege. Zusammenschluss der Bauern unter Fahnen mit der Inschrift: „Wir sind Bauern von geringem Gut und dienen unserm gnädigsten Kurfürsten mit unserem Blut.“ Der Kurfürst, von Franken nach Magdeburg geeilt, zieht mit 5600 Reitern und 13 Geschützen ins Havelland; Iooo Mann Fusssoldaten folgen in 146 Wagen.] 1675. Überrumpelung Rathenows. [Die Offiziere der Besatzung vom Landrat von Briest zur Tafel geladen. Brandenburgische Soldaten erhalten, als Schweden verkleidet, mit der einem Schweden abgepressten Losung Einlass. Derfflinger dringt nach Niedermetzelung der Wache in die Stadt.] Dadurch Teilung der schwedischen Heerhaufen. Verfolgung des linken Flügels durch den Kurfürsten und Derfflinger bis zum Rhyn. [Der Prinz von Hessen-Homburg („Der Landgraf mit dem silbernen Bein“) beauftragt, die Flüchtigen aufzuhalten, lässt sich wider den Befehl bei Hakenberg (unweit Fehrbellin) in ein Handgemenge ein. Erzählung von dessen nachheriger Verurteilung zum Tode, benutzt von Heinrich v. Kleist für sein Drama „Der Prinz von Homburg“.] 18. (28.) Juni 1675 Schlacht bei Fehrbellin. [Der Kurfürst eilt dem bedrängten Prinzen zu Hilfe. Besetzung eines das seid beherrschenden Hügels auf Befehl des Kurfürsten und tapfere Verteidigung durch Derfflingers von den Pferden absitzende Dragoner, unter wirksamer Anwendung der brandenburgischen Geschütze. Gefahr des Kurfürsten im Handgemenge (Erzählung vom Stallmeister Froben, der sein Ross mit dem Schimmel des Kurfürsten vertauscht und fällt). 5600 Reiter mit *3 Geschützen halten den 11 000 Schweden (7000 zu Fuss) mit 38 Geschützen stand und erringen einen glänzenden Sieg.] Die glänzende Waffenthat gegen die kriegstüchtige und bisher unbesiegte Grossmacht reiht die brandenburgisch-preussische Monarchie selbst unter die Grossmächte ein. Fortsetzung des Kampfes gegen Schweden. (Geringe Unterstützung vom Reich und von den Dänen. — Schon 1675 Wolgast genommen.) 1678—1679 Vertreibung der Schweden aus Vor-Pommern. [Stettin (Spottbild eines Schneiders mit Schere zur Verhöhnung Derfflingers von den Belagerten aus der Festung herausgehängt)- Greifswald, 8. (28.) Juni 1675

8. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 16

1894 - Dresden : Ehlermann
16 Zeitalter Ludwigs Xiv. — § 8. Die Raubkriege Ludwigs Xiv. mit vaterländischem Eifer die Leitung der Landesverteidigung und bringt einen Bund gegen Ludwig zu stände, zu dem Spanien und (nach einigem Zögern) der Kaiser und das Reich mit Holland zusammentreten. (Auch der Grosse Kurfürst tritt als Reichsfürst wieder in den Krieg ein). England entsagt (1674) weiterer Kriegsführung. Die Franzosen müssen Holland räumen. 3) Der Krieg der Ver- 1674 kündeten, a) 1674 behauptet sich Wilhelm Iii. in der blutigen Schlacht bei Sen es (im Hennegau) gegen Conde. b) Türen ne verwüstet die Pfalz und kämpft mit wechselndem Erfolg am Oberrhein gegen Montecucculi, fällt aber 1675 1675 bei Sassbach (in Baden), c) Ludwig reizt 1675 die Schweden zu einem Einfall in Brandenburg, um dessen Kurfürsten vom Kriege abzuziehen. Der Sieg Friedrich Wilhelms bei Fehrbellin (s. § 13, Vi.) treibt sie aus dem besetzten Lande, d) Die Holländer verlieren zwar zur See 1676 vor dem von den Spaniern abgefallenen Messina ihren berühmten Seehelden de Ruyter (gegen Duquesne), behaupten sich aber im Landkriege, e) England nähert sich Holland. Ludwig, bei wachsender Zahl der Gegner zum Frieden geneigt, unterhandelt, um die Feinde zu trennen, mit jedem einzelnen. D. Friedensschlüsse, a) 1678. Friede zu Nymwegen. i) Holland behält seinen früheren Besitzstand. 2) Spanien tritt an Frankreich die Freigrafschaft Burgund und niederländische Grenzplätze (Cambrai, Valenciennes u. a.) ab. 3) Der Kaiser ebenso Freiburg im Breisgau, wofür das Reich Philippsburg zurück erhält. 4) In die Rückgabe Lothringens, dessen neuer Herzog (ein Schwager Kaiser Leopolds) im kaiserlichen Heere mitgekämpft hatte, willigt Ludwig nur unter schmachvollen Bedingungen Das Land, in das deshalb der Herzog nicht zurückkehrt, bleibt von den Franzosen besetzt. b) 1679 Friede zu St. Germain en Laye. Brandenburg muss, vom Kaiser und Reich preisgegeben, seine Eroberungen in Schwedisch-Pommern herausgeben (vgl. § 13, Vi.). Iv. Der dritte Raubkrieg (Pfälzischer Erbfolgekrieg gegen die Augsburger Verbündeten, 1688—1697). A. Vorbereitungen. Übermütiger Länderraub Ludwigs. 1) 1680. Die zu Metz, Besangon, Breisach, Tournay eingesetzten „Reunionskammern“ sprechen gegen 600 Ortschaften als „Dependenzen und Pertinenzen“ der in den Friedensschlüssen von Münster (1648), Aachen, Nymwegen Frankreich zugefallenen Gebietsteile dem französischen Könige zu.

9. Grundzüge der neueren Geschichte - S. 34

1886 - Dresden : Höckner
die Ligisten belagerten, fhrte Frundsberg November 1526 12 000 Landsknechte der die Alpen und vereinigte sich mit Bonrbon sdlich des Po. Die Beutegier der Sldner (Meuterei bei Bo-logna; Frundsberg ging krank zurck und starb 1528) zwang daraus die Fhrer zum Marsche der die Apenninen auf Rom, den weder die Geldauerbietuugen Clemens Vii. noch die schwch-6.Maische Verfolgung des ligistischen Heeres hinderten. Am 6. Mai 1527 1527 erfolgte die Erstrmung Roms (Bourbou f), dann die furchtbare Plnderung der Stadt, die Gefangennahme des Papstes in der Engelsburg und sein Rcktritt von der Liga. Erst vor einem franzsischen Heere unter Lautrec wichen die zu-sammengeschmolzenen Sldner Anfang 1528 nach Neapel zurck, das Lautrec belagerte, bis Krankheiten und der bertritt der genuesischen Blokadeslotte Andrea Dorias zum Kaiser ihn zum Abzge ntigten (August). Oberitalien sicherte Antonio da Leyva dem Kaiser. Im Frieden von Barcelona Juni 1529 gab dann Karl V. den Kirchenstaat zurck und versprach die Herstellung der Medici in Florenz; der (Damen-) Friede von Cambrai aber, zwischen Luise von Savoyen, Franz' I. Mutter, und Margaretha von sterreich, Karls V. Tante, geschlossen (August 1526), schuf eine dauernde Grundlage fr das Verhltnis beider Mchte, indem Franz I. auf die italienischen Lnder, Flandern und Artois, Karl V. aus Burgund verzichtete; Mailand stet an Sforza. Seitdem stand Italien unter der direkten oder indirekten Herrschast Spaniens. 4. Noch grere Ausdehnung gewann die Macht der Habs-burger durch den Anfall Bhmens und Ungarns/doch erbten sie damit auch den T r k en k ri eg. Bhmen (mit Mhren, Schlesien und den Lausitzen) und Ungarn (mit Siebenbrgen und Kroatien), durch bloe Personalunion vereinigt, standen 15161526 unter König Ludwig Ii. (s. S. 14); doch war das Knigtum berall ein Schatten, alle Gewalt in den Hnden des Adels, der Bauernstand meist leibeigen, die berwiegend deutschen Städte mit Ausnahme Schlesiens und der Lausitzen ohne poli-tischen Einflu. Den ersten Sto aus Ungarn fhrten die Osmanen durch die Eroberung Belgrads 1521; als sie 1522 Rhodos den Johannitern entrissen hatten, denen Karl V. Malta zuwies, erfocht Sultan Soliman Ii. der Prchtige (der Groe, Aug. 1^191566) der Ludwig Il, den sein Adel im Stiche lie, 1526 den entscheidenden Sieg bei Mohcs, 29. August 1526. Von

10. Grundzüge der neueren Geschichte - S. 113

1886 - Dresden : Höckner
113 letztere wurde bei Eastelnandary unweit Toulouse 1. Sept. geschlagen und gefangen, spter als Hochverrter in Toulouse enthauptet, Gaston, ehe er sich mit ihm vereinigen konnte, bei Beziers zur Kapitulation gentigt. Fortan bernahmen knig-liehe Intendanten die Provinzialverwaltnng neben den Gou-vernenren. Diesem entscheidenden Siege Richeliens der seine innern Feinde gingen im Felde die Besetzung des habsbnrgisch gesinnten Lothringen und wichtiger Punkte des linken Rheinusers (Koblenz), die Erfolge Gustav Adolfs und die Einnahme von Maastricht durch Friedrich Heinrich Juni 1632 parallel. 5. Erst die Vernichtung der schwedischen Macht in Sd-deutschend durch die Schlacht bei Nrdliugen 1634 bewog Richelieu zum unmittelbaren Eingreifen in den deutschen und niederlndischen Krieg, daher zum Abschlu der Bnd-nisse mit Schweden und Holland 1635. In jenem Kriege sicherte der Tod Bernhards von Weimar 1639 die Erwerbungen am Oberrhein fr Frankreich (f. S. 97) und die Unterbrechung der spanischen Landverbindung zwischen Mailand und Belgien; in diesem zerstrte Martin van Tromp durch die Vernichtung der letzten groen spanischen Kriegsflotte unter Antonio de Oquendo im Kanal Oktober 1639 auch die Seeverbindung Spaniens mit 1639 Belgien. Spaniens Verlegenheiten mehrte der Ausstand in Catalonien (Juni 1640) und der Abfall Portugals, das erbittert der den in der Verbindung mit Spanien erlittenen Verlust seiner Kolonien (s. S. 59) Johann Iv., den Herzog von Braganza, zum König ausrief (December 1640). Die nchste Folge beider Erhebungen, die Frankreich untersttzte, war Oli-varez' Rcktritt Januar 1643. Kurz vorher, nach Unterdrckung einer letzten Verschwrung (Ciuqmars, de Thon), starb Richelieu 4. Deeember 1642, wenige Monate spter auch Ludwig Xiii. 1642 ' 13. Mai 1643. c) Mazarin gegenber Spanien und der Fronde. 1. Fr den jungen König Ludwig Xiv. (16431715, geboren 5. September 1637) bernahm seine Mutter Anna von sterreich die Regentschaft, Kardinal Mazarin (Ginlio Maza-rini) den Vorsitz im Staatsrat. Der Politik Richelieus treu, setzte er den Krieg in Deutschland wie in den Niederlanden fort und erlangte dort im Frieden von Mnster 1648 die Abtretung des Elsa, konnte aber hier nicht verhindern, da Spanien, 1643 von den Franzosen unter Prinz Conds bei Roeroy geschlagen und 1647 durch einen Aufstand in Neapel unter Mafauiello Kaemmel und Ul bricht. Grundzge M. 8
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