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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Die politische Geographie - S. 27

1857 - Emmerich : Romen
2? (6 Mill.) slavischen Stammes sind. Außerdem Letten (2 Mill.), Deutsche (600000), Juden (über 1 Mill.), Finnen (über 2 Mill.), Tataren, Kalmücken u. a. Die Sprachen find wie die Abstammung verschieden; die Hauptsprache ist das Russische. In den an Deutsch- land gränzenden Provinzen wird viel Deutsch gesprochen; auch ist im Allgemeinen in den höher» Ständen die deutsche Sprache, so wie die französische, sehr verbreitet. — Die Russen haben eine rauhe und kräftige Natur, eine an Gefühllosigkeit gränzende Duldkraft, ein- fache Sitten; sie sind tapfer, gastfreundlich, abergläubisch-religiös, Freunde von Gesang und Tanz, von Pracht und glänzenden Feier- lichkeiten, Liebhaber berauschender Getränke. — Die große Mehrzahl (nahe an 50 Mill.) ist griechischer Religion; außerdem Katholiken (besondere im W.), Protestanten (a. d. Ostsee), Juden, Muhame- daner, Buddhisten, Schamanen, Heiden. — Was die Gesittung be- trifft, so leben im N.o. noch nomadisirende Stämme, sonst überall angesiedelte. An Bolksuuterricht fehlt es noch sehr; es bestehen nur 7 Universitäten; doch ist das Unterrichtswesen in langsamem Stei- gen begriffen. Leibeigenschaft (auf den Krongütern, an der Ostsee, und zum Theil in Finnland aufgehoben). Unter den Nahrungsquellen sind vor allen zu nennen: Ackerbau (im Innern und an der Ostsee), Bergbau (Ural und Finnland), Jagd, Fischerei; ferner Heerdenzncht, Seidencnltnr und Weinbau (im S.). Seit dem Anfange dieses Jahrhunderts steigt die Indu- strie ziemlich rasch (Tücher, Leinwand, Seidenstoffe, Baumwollen- zeuge, Juchtenleder, Glas, Zucker u. s. w.), Handel (Getreide, Holz, Leder, Seife, Theer, Thran, Pech, Segeltuch, Pelzwerk u. s. w.). Der unumschränkte Monarch (Kaiser, Czar) nennt sich »Selbst- herrscher aller Reußen"; die kaiserlichen Prinzen führen den Titel Großfürsten. Rußland wird in Gouvernements eingetheilt. Wir gehen <58 mach folgender mehr historischen Abtheilung durch: 1. Großruß land (19 Gouvernements), ein ungeheurer Länderraum, dessen Dimension von der Straße von Waigatz gegen S.w. hin mehr als 300 d. M. beträgt, der Norden und das In- nere Rußlands mit mannigfachern Klima. Die Südhälfte ist der Mittelpunkt des russischen Volkes, seiner Industrie, seines Binnen- handels, und ehemals seiner Negierung. Das Eismeergebiet ist eine vollkommene Eberre, großentheils Torfmoor, sehr schwach bevölkert. — Moskau, an der Moskwa (Oka), 400000 E., erste Hptst. und zweite Residenz, eine der größten Städte Europa's (10 St. im Um- fange) , Univers. Hauptsitz der Industrie und Mittelpunkt des Bin- nenhandels. Der Kreml. Woronesch, ganz im S. am Don, 40000 E. Fabr. Handel. Kursk, gegen N.w. vom vorigen, 30000 E. Fabrik- und Handelst. Orel, an der Oka, 38000 E. K a l u g a, weiter nördl. an der Oka, 85000 E. Fabr. Handel. Tula, gegen S.o. v. v., auf der Gränze des Wolga- und Don- gmeteö, 50000 E. Gewehr- u. a. Fabr. Handel. Smolensk,

2. Leitfaden beim ersten Unterricht in der Länder- und Völkerkunde für Gymnasien und Bürgerschulen - S. 28

1832 - Hannover : Hahn
28 Europa. Schweden. zes Meer. Varna, Odessa, Cherson am Dnjestr, Feodosia. — 8. Asowsch es Meer. Asow, Laganrok. — y. Marmara Meer. Konstantinopel, Gallipoli. io. Archipelagus. Salonichi, Athen, Napoli di Romania. — n. Adriatisches Meer. Triest, Venedig, Zara, Ragula, ch Ravenna, Rimini, Ancona, Bari, Otranlo. — 12. Mittelländisches Meer. Messina Palermo, Cagliari, Ajaccio, Valetta, Taranto, Neapel, Livorno, chpisa am Arno, Genua, Nizza, Toulon, Marseille, -j-Montpellier, Cette, Barcelona, -j- Valencia, Alicante, ch Murcia an der Segura, Cartagena, Mallaga, Gibraltar. Die volkreichsten Städte Europas siehe §. 147. B. Europa nach feinen Staaten. h. 77- Schweden. Schweden ist fast durchgehends gebirgig; das Hauptgebirge ist der Severyggen in W., stark bewaldet. Die beiden höchsten Berge sind der Sylttoppen — 6100 F. in der Mitte des Landes und der Sulitelma — 5800 F. hoch in N. Ebenen in O. und S. Die Ufer des Landes sind felsig und voll Klippen (Skärcn). Das Land hat keine große Ströme, aber eine Menge mittelmäßiger und kleiner Flüsse, von denen die wenigsten schiffbar sind, weil sie fast alle Wasserfalle bilden; dage- gen giebt es hier große Seen, z. B. den Wener-, Wetter- und Mälar See, und eine Menge kleinere. Der Abfluß des Wener Sees in die Nordsee heißt Göta Elf, der des Wetter Sees Mo- tala Strom; ein anderer bedeutender Fluß ist die Dal Elf. Der Tornea (torneo) ist Gränzfluß gegen Rußland. — Das Klima ist nur in S. noch gemäßigt, sonst allethalben, vorzüglich im Innern, sehr rauh. Schwedens Haupterzeugnisse sind Fische, Waldproducte und Metalle; nämlich: Häringe, Lachse und andere Fischarten in Menge, Holz, Theer, Pottasche, Eisen und Kupfer. In S. wird noch Getreide und Obst gebauet. Weintrauben aber sind Seltenheiten. Die Viehzucht ist bedeutend, und die Wälder haben viel Wild und Pelzthiere; auf den Seen und Flüssen sind Wasservögel in großer Menge. In N. das Ren nt hi er. Die Einwohner sind theils Schweden, theils Lappen, letztere in N. zum Theil Fetischanbeter, übrigens alle Protestanten. Schweden ist eine beschränkte Monarchie, und der jetzige König, ehemals Französischer Marschall Bernadotte, heißt Karl Xiv. Schweden hat wenig Fabriken, aber der Han- del mit fremden Ländern ist bedeutend; es besitzt nur die kleine Insel Bartbelemy in Westindien als Colonie. — Die wichtig- sten Städte sind: Stockholm, Haupt- und Residenzstadt, am Ausflusse des Mälar Sees, mit 80,000 Einwohnern. Die Staot lieget zum Theil auf Inseln, ist gut gebauet, hat schöne öffentliche Plätze, viele Palläste, einen trefflichen Hafen, und in den schönen Umgegenden einige herrliche Lustschlösser des Königs. Upsala und Lund zwei Universitäten. Die Einwohner der Provinz Dalarne,

3. Leitfaden beim ersten Unterricht in der Länder- und Völkerkunde für Gymnasien und Bürgerschulen - S. 32

1832 - Hannover : Hahn
32 Europa. Rußland. fidb noch wilde Pferde auf, und in den südlichsten Gegenden zieht man Kamele. Reich sind die Seen und Ströme an Fischen, vorzüglich die Wolga und der Don an Hausen und Stören. Es giebt viel wilde Bienen. Eisen und Kupfer giebt es in Menge, auch Salz und viele nutzbare Steinarten. In N. wohnen Samojeden, im ganzen Reiche außer den eigent- lichen Russen viele Deutsche, besonders in den Ostsee Provin- zen, und an der Wolga, Polen in den W. Provinzen, Juden, Tataren, Armenier und Griechen, letztere drei Völker be- sonders in S. In Finnland sind die Finnen, in S.o. Baschkiren, Kirgisen und Kalmükken. Die mehrstcn E. sind Anhänger der Griechischen Kirche, doch finden sich auch viele Römische Katholiken, Protestanten und Muha- medaner. — Die wichtigsten Beschäftigungen der Russen sind Ackerbau und Viehzucht; aber auch die Fischerei, Berg- bau und Jagd sind sehr bedeutend, und mit den gewonnenen Produtten wird starker Handel ins Ausland getrieben. Fabriken sind zwar noch nickt hinreichend vorhanden, ihre Zahl vermehrt sich aber stets. Rußland schickt außer Landes besonders: Hanf, Flachs, Getreide, Eisen, Holz, Häute, Leder (Juftcn), Seife- Schweineborsten, Talg, Leinsaamen, Pelz- werk, Hausenblase und Wachs. Der Kaiser, welcher zu- gleich König von Polen ist und ohne Landstande regiert, heißt Nikolaus I. Die Prinzen und Prinzessinnen heißen Groß- fürsten und Großfürstinnen. Dem Russischen Reiche ist ganz Sibirien, Kaukasien und ein Theil der Nordwestküste von Amerika unterworfen. §. 8i. Die Hauptstadt des Reichs, Moskau, liegt im In- nern in Großrußland. Seit dem großen Brande 1&12 fast ganz neu aufgebauet; 10,000 Hauser, von denen ein Theil aus den schönsten Pallästen, ein anderer aus ärmlichen hölzernen Hütten besteht; 250,000 E. Der Kreml, das uralte kaiserliche Schloß. Universität, viele Fabriken, starker Handel. Die zweite Stadt, Re- sidenz des Kaisers, ist St. Petersburg in Jngermanland, an der Newa, von Peter dem Großen vor 120 Jahren gegründet, 430,000 E., unter denen 24,000 Deutsche, und viele andere Aus- länder. Universität, große Bibliotheken und wissenschaftliche Samm- lungen und treffliche Schul- und Erziehungsanstalten. Wichtige Fabriken und starker Handel. Der Hafen von Petersburg ist in Kronstadt, auf einer Insel vor der Newamündung, 30,000 E.— Bedeutende Seestädte sind: Archangel an der Dwina, 15,000 E. Riga, Hauptstadt von Livland, 43,000e. Reval, 15,000 E> in Ehstland. Abo (obo) in Finnland, 13,000 E. Cherson am Schwarzen Meere, 20,000 E. in S. Rußland. Odessa am Schwarzen Meere, erst vor 40 Jahren angelegt, hat 40,000 E. Feodosia in der Krimm, 5000e. Sewastopol und Kertsch in der Krimm. Taganrock und Asow am Asewschen Meere. Astrachan an der Wolga, 70,000 E. Wichtiger Handel mit Per-

4. Neuere Geschichte - S. 119

1869 - Mainz : Kunze
Ii. Frankreich als Kaiserreich »bis jur ijülje seiner Macht». 1804-1812. Die Gründung der neuen Monarchie. Nach Unterdrückung der letzten ohnmächtigen Versuche gegen * seine Alleinherrschaft — Moreaus Exil, Pichegrus Tod im Kerker, des Herzogs von Enghien widerrechtliche Erschießung — wird Bonaparte auf Vorschlag der Tribunen durch Senatsbeschluß als Napoleon erblicher Kaiser der Franzosen. Umgebung dexis. Mai. jungen Dynastie mit neuem Glanz: Napoleons Geschwister mit dem Titel Kaiserliche Hoheit'; 18 neue Marschälle; Proelamierung des Ordens der Ehrenlegion; Salbung des Imperators durch Papst Pins Vii, seine und seiner Gemahlin Selbstkrönung; —2. Dem. Napoleons bürgerliches Gesetzbuch vollendet 1804, mit dem Titel Cod6 Napoleon 1807; schon vorher Herstellung der Kirche und des Cultus, seit Anfang 1806 auch der christlichen Zeitrechnung. Verwandlung der eisalpinischen (seit 1802 italienischen) Republik in ein Königreich Italien 1805, Napoleons Königskrönung im Dom zu Mailand, sein Stiefsohn Eugene Beauharnais Vicekönig. Einverleibung Liguriens, Parmas, Piacenzas und Gnastallas. Napoleons siegreiche Kämpfe. I. Gegen Oesterreich und Unluand 1805. Dem für England trotz seiner Seesiege im ganzen ungünstigen Frieden von Amiens folgte bald eine abermalige Spannung beider

5. Erdkunde - S. 153

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 158 — Dieselben sind aber trotz ihres Wasserreichtums wegen der vielen Wasserfälle — wenn diese nicht durch Kanüle umgangen sind — nur teilweise schiffbar. Die bedeutendsten Flüsse sind : Tornea-Els, Dal-Elf, Klar-Els (Göta-Els) und Glommen. — Unter den zahl- reichen Seen sind die größten der Wen er-, Wetter- und Mälar- see. Mit Benutzung der beiden ersteren Seen führt eine Kanal- Verbindung aus dem Skager Rak in die Ostsee. Iv. Das Klima ist im Westen infolge der oceanischen Lage und der erwärmenden Nähe des Golfstromes viel milder als in allen andern Ländern mit gleicher geographischer Breite. Das Meer gefriert hier fast nie, und in den geschützten Fjorden gedeiht selbst noch Obst. Weniger begünstigt ist die Ostseite der Halbinsel. Südschweden ist fin- den Getreidebau sehr geeignet. Im Hoch- lande aber sind weite Flächen mit Gletschern und ewigem Schnee bedeckt. Hauptbeschäftigung der Bewohner ist in Schweden Ackerbau und Viehzucht, in Norwegen (Bild 51) hingegen Fischerei 51. (Heringe, Dorsch oder Kabeljau, wenn ge- Norwegische Frauentracht. . ' ' ' N ' ? trocknet, Stockfisch genannt). Von großer Bedeutung ist der Bergbau auf Eisen, Kupfer und Silber. Einen besondern Reichtum bilden die unermeßlichen Wälder, welche den größten Teil des bebaubaren Bodens bedecken. — Die In- dustrie ist in der Entwicklung gehemmt durch den Mangel an Steinkohlen, der nur zum Teil durch den Reichtum an Wasserkräften ersetzt wird. Sie beschäftigt sich vornehmlich mit Verarbeitung des Holzes (Bautischlerei, Zündholzfabrikation) und des Eisens. — Leb- haft ist der Seehandel (Norwegen allein hatte 1897 über 7000 Seeschiffe, darunter 960 Dampfer). V. a) Skandinavien ist unter allen europäischen Ländern am schwächsten bevölkert. Auf der großen Fläche von 776000 qkm leben nur 7 Millionen Menschen, also wenig mehr als in dem kleinen Belgien. Auf 1 qkm treffen 9 Bewohner.

6. Erdkunde - S. 159

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 159 — gewonnen: Gold, Platina, Silber, Eisen, Kupfer, Blei, Zink und Salz. Auch hat Rußland mächtige Steinkohlenlager und ergiebige Petroleumquellen (am Kaspischen Meere). Trotz so reicher natürlicher Hilfsquellen steht die russische In- dustrie noch hinter der westeuropäischen zurück, hat aber in den letzten Jahrzehnten einen großen Aufschwuug genommen. Von Be- deutung ist die Eisenindustrie, die Baumwoll-, Woll- und Leinen- Weberei, die Lederfabrikation (Juchten) und Rübenzuckerbereituug. Der Haudel Rußlands ist jetzt schon von großer Wichtigkeit und dabei noch in steter Ausdehnung begriffen. Zur Ausfuhr ge- langen vornehmlich: Getreide, Flachs, Hanf, Holz, Petroleum, Zucker, Wolle, Tiere, Talg, Pelzwerk und Leder. Dagegen müssen fast samt- liche Luxus- und ein großer Teil der Industrie-Artikel noch ein- geführt werden. V. a) Obwohl das europäische Rußland 106 Millionen Ein- wohn er zählt, so ist es doch unter allen europäischen Ländern nach Skandinavien am schwächsten bevölkert; denn aus 1 qkm treffen nur 20 Menschen. Wäre Rußland so dicht wie z. B. Deutschland bewohnt, so müßte es auf seinem Flächenraum von 5 390 000 qkm ungefähr 500 Millionen Einwohner haben; aber große Bodenstrecken Rußlands sind des kalten Klimas wegen sehr schwach bevölkert. So hat der Bezirk Archangelsk, der Deutschland an Größe weit übertrifft, nur 350 000 Bewohner. — Die dichteste Bevölkerung findet sich in der Mitte Rußlands. — Nur 16 Städte des un- geheuren Reiches haben mehr als 100 000 Einwohner. d) Bezüglich der Abstammung herrscht in der Bevölkerung Rußlands eine sehr große Mannigfaltigkeit. Doch ist der slavische Stamm so stark vorherrschend, daß ihm mehr als 4/5 der Gesamt- bevölkerung angehören. Unter den verschiedenen Völkern des slavischen Stammes bilden die Russen (80 Millionen) weitaus die Mehrzahl gegenüber den Polen (71/2 Millionen). Außerdem leben in Rußland: 1. über 11/2 Mill. Deutsche'(besonders in den Ostseeprovinzen und den südrussischen Kolonien); 2. 4 Mill. Letten (in Litauen und Kurland);

7. Erdkunde - S. 162

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 162 — oft an 500 000 Menschen selbst aus den fernsten Gegenden Asiens zusammenströmen. — Tula mit 111 000 E. hat die größten Waffen- und Metallwarenfabriken, das „russische Birmingham". — Woronesch am Don (84000 E.) betreibt lebhasten Handel. — Archangelsk mit 21 000 E., unfern der Dwinamündung ge- legen, ist für Ausfuhr von Schiffsbauholz wichtig. 2. Kleinrußland (die Ukraine). K i j e w am Dnjepr (247 000 E.) ist Mittelpunkt der Rübenznckerindustrie. Uuiversität. — Charkow (175 000 E.) hat blühenden Handel, besonders mit Getreide und Wolle. Universität. 3. Südrußland, das ehemals türkische Gebiet am Schwarzen Meere. Kischinew (109 000 E.) im Bezirk des Wein- und Tabak- baues. — Odessa, unweit der Mündung des Dnjeftr (405 000 E.), ist die bedeutendste russische Handelsstadt am Schwarzen Meere, Stapel- Platz und Hanptaussuhrort für Getreide. Universität. — Nikolajew (92 000 E.) ist die Hauptstation für die russische Kriegsflotte im Schwarzen Meere. In der Nähe viele deutsche Kolonien. 4. Westrußland. Wilna (160000 E.) ist die bedeutendste Stadt Litauens. 5. Das Königreich Polen. Die Hauptstadt Warschau an der Weichsel (638 000 E.) ist Mittelpunkt der Gewerbethätigkeit und des Handels Polens. Festung. Russische Universität. — Lodz (mit Vor- orten 315 000 E.) hat sehr bedeutende Leinen- und Baumwollindustrie. 6. Die Ostseeprovinzen. St. Petersburg an der Newa- Mündung (mit Vororten 1 267 000 E.), die von Peter dem Großen gegründete, großartig angelegte neue Hauptstadt, ist der erste Handels- platz Rußlands. Universität. — Der Kriegshafen Kronstadt (60 000 E.) ist die Schutzfestung für Petersburg. — Dorpat, rusf. Jurjew (42 000 E.) mit (ehemals deutscher) Universität. — Reval (65000 E.) ist ein lebhafter Handelsplatz am Finnischen Meerbusen. — Riga an der Dünamündung (mit Vororten 283 000 E.) ist die zweite russische Handelsstadt an der Ostsee, wichtig als Stapelplatz und Ausfuhrort für Holz, Getreide, Hanf und Flachs. — Libau (65 000 E.), aufblühende Hafenstadt.

8. Erdkunde - S. 190

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 190 — Kaukasien liegt zu beiden Seiten des Kaukasus, der als ein wildes, schwer überschreitbares Gebirge sich vom Schwarzen bis zum Kaspischen Meere erstreckt. Der Elbrns ragt 5600 m hoch empor. Nordkaukasien ist vorherrschend Steppenland, Süd kau- kasien hat mildes Klima und reiche Vegetation. — Die 9 Mil- lionen Einwohner gehören verschiedenen Stämmen an, unter denen die Tscherkessen und Georgier durch Körperschöuheit hervorragen. Tiflis (161000 ($.) ist eine wichtige Handelsstadt. — Eine Eisenbahn verbindet es einerseits mit Baku (112 000 E.) am Kaspischeu Meere, in dessen Nähe sehr ergiebige Petroleumquelleu sind, andererseits mit dem Hafen Batum am Schwarzen Meere. Westturkestau (Turan) ist teils öde Sandwüste, teils Steppen- land, dessen Bevölkeruug zum Nomadeuleben gezwuugen ist; nur einige Oasen und Gebirgsthäler zeichnen sich durch Fruchtbarkeit aus und liefern hauptsächlich Seide und Baumwolle. Rußland beherrscht den größten Teil. Sitz der Regierung ist die Stadt Taschkent (156 000 E.) am Fuße des Tienschan. Wichtige Handelsplätze sind: Samarkand (55 000 E.) und Kokaud (82 000 E.). Die Chauate Chiwa und Buchara mit den gleichnamigen Hauptstädten steheu unter russischer Schutzherrschaft. Nordasien. Ganz Nordasien wird von der russischen Provinz Sibirien ein- genommen, welche sich vom Ural bis zum Großen Ocean erstreckt. An Größe (12^ Millionen qkm) übertrifft Sibirien ganz Europa; dagegen zählt es kaum 6 Millionen Einwohner. — Der west- liche Teil ist Tiefebene, der östliche Gebirgsland. Mehr als die Hälfte der uugeheueru Bodenfläche ist nicht anbaufähig. — Die einheimische Bevölkerung sind mongolische Nomaden. Die europäischeu Einwohner sind russische Ansiedler oder verbannte Verbrecher und dereu Nachkommen. Die Hauptprodukte Sibiriens sind: wertvolle Pelze, Holz und Getreide, an Mineralien besonders Gold und Graphit, außerdem

9. Abt. 2 - S. 572

1830 - Hannover : Hahn
572 Rußland. Di Arzn eipflanzen hat das Land Überfluß. Die großen Wal. düngen sind schon erwähnt; sie bestehen in N. nur aus Nadel- holz und Birken, welche letztere durch den Birkentheer zur Berei- tung des Juchten sehr wichtig und hier besonders einheimisch sind; auch die durch ihren Bast, der zu Flechtwerk aller Dt, zu Schuhen, zum Dachdecken, zu Wagenkörben u. dergl. gebraucht wird, so wichtige Linde ist sehr verbreitet, eben so die Esche, nicht so sehr die Eiche; sehr viele Buchen, welche die südlicheren Waldungen bilden; der S. hat auch den Platan, Buchsbaum, die Mannaesche und die Zi presse. Treibholz an den baumlosen Küsten des Eismeeres. Rindvieh ist in größtem Überflüsse, so daß man in den daran reichen Provinzen Podolien, Wolhynien u. a. dasselbe bisweilen wohl nur des Talges willen schlachtet; in S. hat man auch den Büffel und in den Wäldern findet sich noch bisweilen der wilde Au er ochs; Schafe sind in ungeheurer Menge und auf großen Gütern zum Theil veredelt; in S. ist schon die Art mit dem Fettschwanze; der Muflon lebt vielleicht noch auf dem Ural, so wie wilde Ziegen in S. Die Schweinezucht ist besonders in den W.provinzen sehr bedeutend, in den O. Provinzen, besonders im Kosakenlande, ist dage- gen Pferdezucht ungemein stark; in einigen Gegenden sind schöne Rassen; in den So. Steppen lebt das Pferd halbwild. Der Esel ist nur in S., am Kaspischen See sogar wild. So wie das Kamel (hier das Dromedar) in Südrußland, besonders in der Krimm, am unteren Don und an der unteren Wolga, so das Rennthier im fernsten N. Das eßbare Wild ist in nicht großer Menge; in Tannen lebt der Damhirsch, in Liefland und den benachbarten Provinzen, auch am Ladoga See das Elenthier; desto wichtiger aber ist die Jagd des eigentlichen Pelzwildes und reißender Thiere. Bä- ren und Wölfe sind in Menge, außer diesen Zobel an der Pet- schora; Biber, Marder, Wiesel, Iltisse, Füchse, Dachse, wilde Katzen, Luchse, Ottern, Murmelthiere, besonders Eichhörnchen; Antilopen und Gemsen bewohnen die O. und S. Gebirge und Steppen; Robben finden sich nicht allein am Eis- meere, sondern auch im Kaspischen, im Ladoga und Onegasee. Wildes und zahmes Geflügel (Auer-, Birk-, Schnee- u. Hasel- hühner), besonders Sumpf- und Wasservögel sind in großer Menge, am Eismeere Eidergänse; sehr fischreich sind alle Ge- wässer, besonders die Wolga, die vorzüglich Welse, Lachse, Hau- sen und Störe liefert. Häringe in der Ostsee. Bienen finden sich wild und zahm, in einigen Gegenden auch die Polnische Co- chenille; der Seidenbau in S. will nicht viel sagen. Heuschrecken verwüsten oft. Eisen u. Kupfer werden in großermenge gewonnen (man berechnet die jährliche Ausbeute der Eisengruben im ganzen Reiche auf mehr als 2 Mill. Ztr., der Kupfergruben auf 70 bis 75,000 Ztr.), u. der Ural enthält ungeheure Lager von Goldsand, aber an der Asiatischen Seite, an der Europäischen Seite Platinasand, der reiche Ausbeute giebt, so daß man jetzt schon aus den: gewonnenen Metalle Münzen schlägt. Blei wird in Finnland viel (18,000ztr.) gewonnen; die übrigen Metalle sind zwar vorhanden, doch nicht von

10. Abt. 2 - S. 573

1830 - Hannover : Hahn
Einleitung. 573 Bedeutung, größtentheils unbenutzt. Reiche Silbergruben im Asia- tischen Gebiete. Salz ist in Überfluß, besonders in O., theils in Seen, theils in Quellen; der N. hat ungeheure Torflager. Sehr mannichfaltig sind die übrigen nutzbaren Mineralien, doch keines aus- gezeichnet, oder wenigstens noch nicht gehörig benutzt, so z.b. Stein- kohlen, Edelsteine, Asbest, Frauenglas, Bernstein, Mar- mor. Mineralquellen, wenig benutzt, nur die am Fuße des Kaukasus werden stark besucht.— Alle Gewerbe der rohen und culti- virten Menschheit finden sich in dem ungeheuren Reiche, je nachdem Klima, Boden, Produkte und andere Umstände die eine oder die andere begünstigen oder erheischen. Der äußerste N. kennt fast nur Jagd und Fischfang, die So. Steppen säst nur Viehzucht; in den ei- gentlich cultivirten Gegenden siilden sich vor allen Ackerbau und Viehzucht, der Ural und die vielen Eisenminen des Innern veran- lassen wichtigen Bergbau. Jagd ist allethalben frei. Handel im Innern, wie mit dem Auslände, ist in den cultivirten Gegenden, ob- gleich gute Landstraßen (die jedoch durch viele schiffbare Flüsse und Kanäle zum Theil versetzt werden) noch fast ganz fehlen, sehr blühend. Der Fabrikfleiß wächst immer mehr; durch strenge Zoll - und Ein- fuhrgesetze (die W. Gränze allein ist mit 3245 Gränzreutern und Fuß- wächtern nebst 340 Aufsehern u. a. Beamten beseht) sucht man ihn zu heben, so wie zahlreiche Kanäle und die herrliche Schlittenbahn im Winter den inner« Verkehr befördern. Die Provinzen Moskau, Wladimir, Petersburg, Nischegorod, Kursk, Orel haben die meisten Fabriken, die Ostseeprovinzen, so wie die südlichsten, nördlich- sten und östlichsten die wenigsten. Die wichtigsten Kunstprodukte sind Lein- und Hanföl, Pech, Theer, Lichter, Seife, Leder, beson- ders Juften, auch Saffian und Chagrin, Pelzwerk, Segel- tuch und Seilerarbeiten, Leinewand, Seidenwaaren, Pott- asche, Glas, Pulver, Hausenblase, Holzwaaren, Zucker, Anker und andere Eisen-, Kupfer- und Messingwaaren.- Diese liefern alle zur Ausfuhr; außer diesen giebt es viele andere Gegen- stände, die zum Theil in vorzüglicher Güte (Gewehre, Gold- und Silberwaaren, Spiegel u. a.), aber nicht hinreichend verfertigt werden. Hauptausfuhrartikel im rohen Zustande sind: Getreide, Hanf, Flachs, Eisen, Talg, Hanf- und Leinsaamen, Schweinsborsten, Pferdehaare, Federn, Häute, Wachs, Fleisch, Holz, Vieh, Fische. Aus Asien, besonders aus China, liefert der Russische Handel Thee, Rhabarber, Nanking, Mo- schus und Sternanis. — Die Zahl der E. des ganzen Russischen Reichs beträgt wahrscheinlich gegen 58mill., des Europäischen Theils etwa 54mill. (Genaue Zählungen aller E. hat man gar nicht). - Die Bevölkerung steigt jährlich um mehr als 600,000 Köpfe. Die be- wohntesten Provinzen sind Moskwa, Kaluga und Tula, wo 2400 bis 2500 E. auf einer Q. M. leben; in Archangel kaum 20. Alle gehö- ren dem Kaukasischen oder Mongolischen Menschenstamme an, von denen jener sich hier in den Slavischen, Tatarischen, Ger- manischen, dieser in den Tschudischen und Samojedischen Völ- kerstamm theilt. A. Kaukasier — über 50mill. 1) Slaven—-
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TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
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