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1. Die Weltgeschichte - S. 166

1835 - Mainz : Kupferberg
166 Französische Re volutions kriege. Kosziu Sko. n.c.g.mit Belgien frei werden, zu den Oesterreichern. Uebcrall die Verbündeten im Vortheile, und im Innern Frankreichs die Vendee, Bretagne (Wimpfen), Toulon, Marseille und Lyon gegen den Convent im Aufruhr. Daher durch die Jakobiner die Sch recken s regi e run g ; allgemeines Aufgebot in Masse; ganz Frankreich ein Feld - und Waffenlagcr unter Carnot. Darauf Siege der Franzosen gegen die im Innern Empörten unter gräßlicher Rache; eben so in Belgien durch Iiouchard und Jourdan, am Oberrhein durch Pickegru und Iiocle j indessen sättigt sich die Revolution durch ihre Blntgerichte 1794. überall in Frankreich; ihre Häupter stürzen sich selbst; Ende des Terrorismus. In den Niederlanden siegt Pickegru bei Tournal, und 1795. ^onrdan bei Fleums; Holland wird erobert — batavische Republik, verbunden mit Frankreich. Am Oberrhein müssen die Preussen, nach ihrem Siege bei Kaiserslautern, weichen,— Frieden zu Basel zwischen Preussen und Frank- reich (das nördliche Deutschland neutral), etwas später mit Spanien ( St. Domingo an Frankreich ) *). *) Um dieselbe Zeit blutige Auftritte in Pvlen: »ach dem russisch» türkischen Kriege ( 1787—1792) suchte Katharina Ii. ihren Einfluß in Polen durch eine Conföderatiou der unzufriedenen Polen zu Targowih geltend zu machen; eine russische Armee dringt ein; die Polen unter Thaddäus Kosziusko müssen weichen. Auch eine preussische Armee, mit Katharina einverstanden, rückt unter Möllendorf 1793 in Polen ein, und bald darauf erfolgt die zweite Theilung Polens. Aber die Erbitterung der Polen bricht schon 1794 aus. Kosziusko Ober- feldherr. Die Russen aus Warschau vertrieben, vereinen sich mit den unter ihrem König eindringenden Preussen. Sieg der Verbündeten bei Raffka. Warschau vergebens belagert. Auch Oesterreich schickt eine Armee. Kosziusko bei Maciejowiee von den Russen unter Fersen geschlagen und gefangen. Suwarvv erstürmt Prag a; Warschau kapi- tulirt, — dritte Theilung Polens 1795; der König Poniatowsky legt seine Würde nieder (Rußland gewinnt 2000 Quadratmeilen, Preus- fen 990 Quadratmeilen und Oesterreich 834 Quadratmeilen). Katharina stirbt im folgenden Jahre; ihr folgt ihr Sohn Paul I (1796—1801). Auch Friedrich Wilhelm Ii. von Preussen stirbt im November 1797, und ihm folgt sein Sohn Friedrich Wilhelm Hl

2. Geschichte der Neuzeit - S. 104

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
104 Zur Erweiterung: Das Zeitalter Ludwigs Xiv. Trkenbndiger", in einer glnzenden Schlacht bei Szlankamen gegen-ber der Theimndung; der Erowesir fiel. Als der Markgraf dann ein Kommando am Rhein bernahm, trat der 32jhrige Prinz Eugen an die Spitze des Christenheeres, das ihn mit Jubel begrte. Der Sultan Mustafa Ii. fhrte persnlich sein Heer am rechten Ufer der Thei aufwrts; in dem Augenblicke, da es den Flu berschritt, um nach Siebenbrgen zu ziehen, griff es Eugen bei Zenta an und vernichtete es unter den Augen des Padischah. Mar Emanuel er-oberte Belgrad, das freilich bald wieder verloren ging; bis nach Serbien und Bulgarien drangen die Deutschen vor. Das neu eroberte Ungarn war jetzt ein habsburgisches Knigreich. Schon während des Krieges lie Kaiser Leopold seinen ltesten Sohn zum König von Ungarn und dann zum Deutschen König krnen. (4.) Nach dem Frieden am Pruth (S. 110) strzten sich die Trken auf die Venezianer und entrissen ihnen mit leichter Mhe Morea wieder. fter-reich machte auf Prinz Eugens Drngen seinen Verbndeten Luft. Nach der ruhrn- und beutereichen Schlacht bei Peterwardein eroberte Eugen Temesvar, die letzte trkische Festung auf ungarischem Boden; dann Zog er vor Stadt und Festung Belgarad". Zahlreiche deutsche und franzsische Fürsten und Groe, die sein Kriegsruhm angelockt hatte, dienten unter seiner Fahne. Ein weit berlegenes trkisches Entsatzheer legte sich um seine Belagerungslinien. Aber er warf es in verwegenem Sturm aus seiner Stellung hinaus, worauf die Festung sich ergab. Im Frieden zu Passarowitz (Poschreroatz) traten die Trken auer dem Banat, dem Garten Ungarns", die Kleine Walachei (bis zur Aluta) und Nordserbien mit Belgrad und Bosnien an den Kaiser ab und ffneten ihre Provinzen dem sterreichischen Handel. Von da an begann neben, bald der Venedig Tri est sich- zur Grohandelsstadt zu erheben; Kaiser Karl Vi. verband es durch grozgige Straen mit Wien. Im Banat siedelte man schwbische Bauern an, die ihr deutsches Volks-tum mit derselben Zhigkeit wie die Siebenbrger Sachsen" bis auf den heutigen Tag behauptet haben. 8. Der franzsische Mordbrennerkrieg. 1. Auf die Nachricht von der ersten Eroberung Belgrads erlie Ludwig Xiv. die Kriegserklrung gegen den Kaiser, dessen Macht bedrohlich anwuchs. La foiblesse de l'empereur faisoit la grandeur de la France", schrieb ein aufrichtiger franzsischer Zeitgenosse. Karl Ludwigs Sohn, Kurfürst Karl, war der letzte Sprling des Hauses Pfalz-Simmem gewesen. Das Land fiel mit der Kur an die katholische Linie Pfalz-Neuburg. Nun erhob Ludwig fr Liselottens Gemahl

3. Geschichte des Mittelalters - S. 116

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
116 Zur Erweiterung: Die Staufer. Unfrer lieben Frauen Maria", die von bremischen und lbischen Wall-fahrern ins Leben gerufen war, wurde jetzt zum Orden der Deutsch-Herren. Alle drei Krperschaften fgten zu den drei Mnchsgelbden noch das vierte: Pflege der Siechen und Verteidigung des Heiligen Grabes. Sie setzten sich aus Rittern, Geistlichen und Dienenden Brdern Franken-pflegern) sowie aus Knechten und Mgden zusammen und erhielten reiche Stiftungen im ganzen Abendland. Nach dem Verluste Palstinas siedelten sich die Johanniter auf Rhodus an; als Sultan Soliman die Insel eroberte, berlie ihnen der Kaiser Malta. Die Templer hatten ihre wichtigsten Burgen auf Zypern, wo ihre Reste die Bewunderung der Reisenden erwecken^); ihr Reichtum reizte König Philipp Iv. von Frankreich: unter nichtswrdigen Vorwnden ri er ihre Besitzungen an sich und lie die Ritter samt ihrem Hochmeister foltern und verbrennen: das war das Vorbild der Herenprozesse. 2 b. Die ,,Brder vom deutschen Hause" sendete der Deutschmeister Her-mann von Salza, der Freund Kaiser Friedrichs Ii., auf den Hilferuf eines Heidenbekehrers aus dem Zisterzienser-Orden in das heidnische Preußen. Unter mchtiger Eiche am Weichselufer schaufelten acht Ritter Graben und Wall fr die Stadt Thorn. Sie gewannen zunchst das untere Weichsel-land. Dann eroberte der Orden unter Strmen Blutes ganz Preußen. Whrend er hier das Christentum einbrgerte, rief er Massen von Rittern, Brgern und Bauern ins Land; die fllten es mit Stdten und Drfern, suberten es von Wlfen und Bren und sicherten es durch Deiche vor berschwemmungen. Spter vereinigte sich der Orden mit dem Schwertorden, der zum Zwecke der Heidenbekehrung gegrndet war und bereits Livland und Estland erobert und bekehrt hatte; Kurland nahm das Christentum freiwillig an. Riga, Renal, Dorpat sind Schpfungen der Schwertbrder. Ein Denkmal deutscher Kunst ist die Marienburg, in die der Hochmeister der Deutschherren nachmals seinen Sitz verlegte. (W. Hauff.) 2 c. Alle drei Orden fhrten als Abzeichen das Kreuz: die Johanniter auf schwarzem Mantel das weie Malteserkreuz" mit doppelzackigen Armen; Tempel- und Deutschherren trugen weie Mntel, jene mit rotem, diese mit dem schwarzen Kreuz, dessen Mitte spter auf goldnem Schild-chen den schwarzen Adler zeigte. 6. Der Ausgang der Hohenstaufen und der Kreuzzge. 1. Die Normannen hatten sich auf einem Kreuzzug in llnteritalien festgesetzt; Kaiser Heinrich Iii. machte sie zu Lehenstrgern des Reiches. *) Mallook, In an enchanted Island, London 1879.

4. Neuere Geschichte - S. 87

1869 - Mainz : Kunze
87 Europäische Ereignisse Mischen dem spanischen Erbfolgeäriege und den schlesischen Kriegen. 1. Der im Bunde mit Venedig (denen von den Osmanen 1715 Morea entrissen worden war) unternommene Türken- krieg 1716—1718 führte Oesterreich unter des Prinzen Eugen Leitung von Sieg zu Sieg (bei Peterwardein 1716, Belgrad 1717) und zuletzt im Frieden von Passaro- witz 1718 zum Besitz des Banats, eines Theiles von^is Serbien mit Belgrad, von Croatien, Bosnien imb der Walachei. Für den Verlust Moreas wurde Venedig durch albanische und dalmatinische Plätze entschädigt. 2. Die Friedensstörung Spaniens (Philipp V, seine zweite Gemahlin Elisabeth Farnese von Parma, der Car- dinal Alberoni), das während des Türkenkrieges 1717 Sardinien, 1718 Sieilien angrisf, führte 1718 zur Qua- druple-Allianz d. h. einem zur Aufrechterhaltung desl?i8 Utrechter Friedens geschlosserten Bündniß des Kaisers, Eng- lands, Frankreichs, Hollands. Vertauschung Siciliens mit Sardinien; Don Carlos, Sohn des spanischen Königspaares, erhält die Anwartschaft auf die Herzogthümer Parma und Piacenza, sowie aus Toskana, auf welche seine Mutter Erbansprüche hatte. 3. Der polnische Erbfolgekrieg 1733—1735 nach 1733-1735 dem Tode Augusts Ii von Polen zwischen dem Kaiser, dem Reich und Rußland, die für die Wahl Augusts Iii von Sachsen auftraten, einer —, Frankreich, Spanien und Sar- dinien, die für die Rechte des fast einstimmig gewählten Stanislaus Lesezinskm) kämpften, andererseits. Der Schau- platz dieses fast ereignislosen, für beit an tüchtigen Truppen und Geld armen Kaiser im ganzen unglücklichen Krieges am Rhein und in Italien; die greisen Feldherrn Eugen mtb Villars noch einmal als Gegner. Der Wiener Frieden: der Kaiser verliert Neapel mit Sieilien gegen Parma und Piacenza an den Jnfanten Don Carlos; Frankreich erkennt die pragmatische Sanction (s. Nr. 4.) an und erhält die Anwartschaft auf das alte deutsche Land Lothringen, das für seine Lebenszeit zunächst Stanis- laus Lesezinski (h 1766) statt der polnischen Krone be- *) Er führte noch immer den Königstitel und war der Schwiegervater Ludwigs Xv von Frankreich.

5. Erdkunde - S. 162

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 162 — oft an 500 000 Menschen selbst aus den fernsten Gegenden Asiens zusammenströmen. — Tula mit 111 000 E. hat die größten Waffen- und Metallwarenfabriken, das „russische Birmingham". — Woronesch am Don (84000 E.) betreibt lebhasten Handel. — Archangelsk mit 21 000 E., unfern der Dwinamündung ge- legen, ist für Ausfuhr von Schiffsbauholz wichtig. 2. Kleinrußland (die Ukraine). K i j e w am Dnjepr (247 000 E.) ist Mittelpunkt der Rübenznckerindustrie. Uuiversität. — Charkow (175 000 E.) hat blühenden Handel, besonders mit Getreide und Wolle. Universität. 3. Südrußland, das ehemals türkische Gebiet am Schwarzen Meere. Kischinew (109 000 E.) im Bezirk des Wein- und Tabak- baues. — Odessa, unweit der Mündung des Dnjeftr (405 000 E.), ist die bedeutendste russische Handelsstadt am Schwarzen Meere, Stapel- Platz und Hanptaussuhrort für Getreide. Universität. — Nikolajew (92 000 E.) ist die Hauptstation für die russische Kriegsflotte im Schwarzen Meere. In der Nähe viele deutsche Kolonien. 4. Westrußland. Wilna (160000 E.) ist die bedeutendste Stadt Litauens. 5. Das Königreich Polen. Die Hauptstadt Warschau an der Weichsel (638 000 E.) ist Mittelpunkt der Gewerbethätigkeit und des Handels Polens. Festung. Russische Universität. — Lodz (mit Vor- orten 315 000 E.) hat sehr bedeutende Leinen- und Baumwollindustrie. 6. Die Ostseeprovinzen. St. Petersburg an der Newa- Mündung (mit Vororten 1 267 000 E.), die von Peter dem Großen gegründete, großartig angelegte neue Hauptstadt, ist der erste Handels- platz Rußlands. Universität. — Der Kriegshafen Kronstadt (60 000 E.) ist die Schutzfestung für Petersburg. — Dorpat, rusf. Jurjew (42 000 E.) mit (ehemals deutscher) Universität. — Reval (65000 E.) ist ein lebhafter Handelsplatz am Finnischen Meerbusen. — Riga an der Dünamündung (mit Vororten 283 000 E.) ist die zweite russische Handelsstadt an der Ostsee, wichtig als Stapelplatz und Ausfuhrort für Holz, Getreide, Hanf und Flachs. — Libau (65 000 E.), aufblühende Hafenstadt.

6. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 438

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
438 Die neue Zeit. Soliman stellte den Seeräubern seine Flotte zur Verfügung', um der Christenheit desto empfindlicher schaden zu können. Mulei Hassau wandte sich an den Kaiser um Hilfe. Dieser landete vor Tunis, eroberte die Stadt und befreite 22 000 Christeu-1538. sklaveu aus der Gefangenschaft. Mulei Hassau erhielt Tunis zurück, aber als spanischer Vasall. Der Menschenraub wurde ihm untersagt. Aber ein zweiter Zng, den Karl neun Jahre später gegen Hayreddin Barbarossa nach Algier unter* 1541. nahm, lief sehr unglücklich ab, da ein Sturm die Flotte zertrümmerte und nur ein kleiner Teil des Heeres gerettet wurde. 443) Das Unglück Karls in Algier bot Franz I. eine zu günstige Gelegenheit dar, um seinem Verlangen nach Rache widerstehen zu können. Er verband sich mit Schweden, Dänemark und den Türken, um Karl an fünf verschiedenen Punkten auf einmal anzugreifen. Doch Karl faud an Genua und England wieder die alten Bundesgenossen. Die Genuesen unter dem Dogeu (Dodschen) Andreas Doria blieben Meister zur See, Heinrich landete in Calais und drang von da aus gegen Paris vor; Karl aber zog durch die Champagne und trieb das Heer des Dauphin (Dofäng) vor sich her. 1544.Franz mußte sich zum Frieden von Crespy (Kräpi) herbeilassen, durch welchen der italienische Zwist dauerud beseitigt wurde. Anmerkungen. 1. Sultau Solimau Ii. der Große oder der Prächtige belagerte 1522 Rhodus sechs Monate lang. Endlich fiel es durch Berrat, worauf Karl V. den Rhodiser-Rittern die Insel Malta znm Aufenthalte anwies. Mit 100 000 Mann und 300 Kanonen brach der Sultan 1526 in Ungarn ein. Der König von Ungarn Lndwig Ii. ging ihm entgegen, wurde aber vou dem Fürsten von Siebenbürgen Johann Zapolya, der mit seinen Truppen zu ihm stoßen sollte, im Stiche gelassen und fiel in der Schlacht von Moha cs (Mohatsch) nebst vielen Adeligen, Bischöfen und dem größern Teile des Heeres, worauf Pest und Ofen den Türken ihre Thore öffneten (29. Ang. 1526). Lndwig hinterließ keinen Sohn. Nach „den Verträgen sollte jetzt Ungarn an den Erzherzog Ferdinand von Österreich, den Bruder Karls V., fallen. Allein Zapolya ließ sich auf einer Reichsversammlung zu Stuhl-weißeuburg zum König von Ungarn wählen, während Ferdinand zu Preßburg gewählt wurde. Als Zapolya bei Tokay geschlagen wurde, rief er selbst Soliman Ii. zu Hilfe und lieferte ihm sogar die heilige Krone und die Reichsinsignien Ungarns aus. Dafür unterstützte ihn Soliman und nannte ihn Freund, Bruder und Lehensmann. Die Türken erfochten einen großen Sieg bei Essek gegen Ferdinand, welcher nicht in den Besitz Ungarns zu gelangen vermochte und zu Großwar de in (1538) einen Frieden eingehen mußte, wonach er Ungarn bis an die Theiß dem Zapolya überließ. Auch behielt dieser Siebenbürgen und den Titel König von Ungarn. Nach dessen Tode je-

7. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 697

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
§ 245. Rußland und die Türkei. 697 stände, die Gläubiger des osmanischen Reiches zu befriedigen und der innern Stürme sich zu erwehreu, wie denn gegenwärtig Me issi. Albanesen wieder im Aufstande begriffen sind. 691) So glücklich aber Nußland nach außen war, so birgt es in seinem Innern einen Feind, den es nicht bewältigen kann und vor dem es fortwährend zittern muß. Das ist der Nihilismus, oder das Streben, alle sittliche, religiöse und gesellschaftliche Ordnung umzustürzen und Freiheitsideen zu verwirklichen, welche noch alle die Völker an den Nand des Verderbens führten und noch führen. Dieser Nihilismus zählt in den höchsten, wie in den niedrigsten Gesellschaftsklassen seine Anhänger und schreckt vor keinem, auch nicht dem schlechtesten, Mittel zurück. Gegenwärtig stellt er sich noch hauptsächlich als politischer Kampf dar, der darauf hinausgeht, die absolute Herrschaft zu brechen und eine Verfassung zu erreichen. Diesen revolutionären Bestrebungen erlag nach mehreren vorhergegangenen Attentaten Zar Alexander Ii., und hat Alexander Iii. dieselben issi. nicht minder zu befürchten. Anmerkungen. 1. Auch beim Gottesdienst und selbst bei der Predigt soll die russische Sprache gebraucht werden, polnische Gebetbücher werden konfisziert. Alle Nebenandachten wurden verboten, die Brnderschasten aufgehoben. Die Geistlichen dürfen nur in den ihnen angewiesenen Kirchen Messe lesen und Beicht hören, und hierbei niemand zulassen, als Personen ihrer Pfarrei. Sie dürfen weder den Katechismus erklären, noch einen freien Vortrag halten, sondern müssen sich auf das Ablesen eines Kapitels nach einem von der Regierung genehmigten Buche beschränken. Alle widerspenstigen Priester und Bischöfe wurden nach Sibirien transportiert, mehrere starben auf dem Wege. Noch jetzt (1881) sind 273 Priester und 4 Bischöfe in der Verbannung, von denen einzelne schon 20 Jahre. m Der Schipkapaß ist ein enger Paß, der über den mittlern Balkan fuhrt, bei der bulgarischen Stadt Grabowa anfängt und auf der andern Seite des Balkan bei Kasanlik endigt. Der Paß ist ungefähr 30 km lang und hat seinen Namen von dem kleinen Dorfe ©u)ipfct an bessert {üblichen Äöhange. — ^31 c ro n q , befestigter Ott ien= seits des Balkan, in der Nähe des Schipkapasses, wurde schon im Jnli von den Russen angegriffen; vom 7. bis 11. September und am 19. Oktober wurde es bestürmt, Osman Pascha schlug aber alle Angriffe ab und erst am 10. Dezember gelang es, denselben zur Kapitulation zu notigen. — San Stefano, kleiner Ort in nächster Nähe von Kon-stanünopel. ' 3. Auf dem Berliner Kongreß wurden auch die Verhältnisse zwischen der Hohen Pforte und deren Vasallenstaaten geregelt. Demgemäß sollte der nördliche Teil von Bulgarien bis an den Balkan, mit den Festungen Schnmla und Varna, welche geschleift werden sollen, ein autonomes Fürstentum bilden, der südliche Teil (Thrakien und Rn-

8. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 633

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
§ 227. Österreich. 633 Emmanuel ebenfalls Frieden geschlossen hatte und ein paar« Tage nachher Venedig, welches am längsten Widerstand leistete, kapitulierte, so war in Österreich die Ruhe wieder zurückgekehrt.: Anmerkungen. 1. Die Studenten Wiens bildeten unter sich eine akademische Legion, von deren Hauptquartier iu der Aula die Befehle ausgingen. Als die Regierung diese Legion aufheben und mit der Nationalgarde verschmelzen wollte, entstanb ein Aufruhr, so daß das Ministerium diese Anordnung zurücknehmen mußte. Bei der Belagerung Wiens befehligte bei- Reichstagsabgeorbnete Robert Blum von Leipzig eine Kompanie und würde deshalb nach der Einnahme der Stadt stanbrechtlich erschossen. Der Pole Bem leitete die Verteibigung der Stadt. Den Aufruhr schürten ganz besonbers ungarische Agenten, welche von Kossuth bezahlt würden. Diesem lag baran, daß Wien die Truppen des Kaisers beschäftige, bamit er selbst in Ungarn sich freier bewegen konnte. Der Ban Jella-chich verließ auch wirklich seine Stellung bei Preßburg, wo er eine Schlacht annehmen wollte, und zog auf Wien zu, als er Nachricht von den Vorfällen in der Stadt erhalten hatte (7. Okt. 1848). 2. In Prag war das Volk vor das Haus des Fürsten Winbisch-grätz gezogen. Zum Schutze besselben hatte sich Militär aufgestellt. Da fiel aus einem gegenüberstehenben Hause eiu Schuß, der die Fürstin Winbischgrätz, die am Fenster stand, tötete. Das Militär schritt nun ein und es entwickelte sich ein Straßenkampf, der das Bombardement zur Folge hatte. In Wien wurde der Kriegsminister Latour von einem Pöbelhaufen an einen Laternenpfahl gehenkt, in Pest der General Graf La mb erg auf der Brücke getötet und durch die Stadt geschleift. 3. Zugleich mit dem Kaiser Ferdinand I. verzichtete dessen Bruder, der Erzherzog Franz Karl, auf die Thronfolge und es gelangte nun nach dem Erbfolgerecht Franz Joseph, der Sohn bieses Erzherzogs und der Prinzessin Sophie von Bayern, an die Regierung. Derselbe ist geboren am 18. August 1830 und mußte vor der Abdankung Ferdinands erst für volljährig erklärt werden. 4. Joseph Freiherr von Jellachich war beim Ausbruche der ungarischen Revolution nur Oberst, wurde aber auf ausdrückliches Verlangen bet Kroaten, die beshalb eine Deputation an den Kaiser schickten, zum Banus des vereinigten Königreichs Kroatien, Dalmatien und Slavonien, zum geheimen Rat und Felbmarfchallleutnant und zum Inhaber zweier Regimenter ernannt. Als der Banus gegen Ungarn marschierte, zwang der ungarische Kriegsminister dem Kaiser zwar ein Manifest ab, in welchem Jellachich aller seiner Ämter und Würden entsetzt wurde, aber dieser gehorchte nicht, behielt das Kommando und half so das Kaiserreich retten. 5. Ludwig Kofsuth war bereits 1830 Advokat und Agitator für bte Sache der Polen. Als solcher staub er einmal wegen Veruntreuung anvertrauten Gutes in Untersuchung. Seine Bewerbung um ein Staatsamt hatte feinen Erfolg und ba er das Vertrauen als Abvokat verloren hatte, so verfaßte er politische Schriften, die ihm eine vierjährige Haft zuzogen. Nach feiner Entlassung würde er Rebafteur. Er griinbete den Schutzverein, der sich verpflichtete, nur ungarische Erzeugnisse zu gebrauchen. Rolfus, Weltgeschichte. 3. Aufl. 27

9. Europa ohne Deutschland - S. 27

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 27 — Kroatien umfaßt das Gebiet zwischen der Save und der Küste. Die Hauptstadt Agram liegt an der wichtigen Handelsstraße von Budapest nach der Königlichen Freistadt Fiume am Adriatischen Meer, die als einzige Hasenstadt Ungarns bedeutenden Handel treibt. e. Staatliche Verhältnisse. Die Bevölkerung ... und ihre Tätigkeit. § 15. 1. Staatliche Verhältnisse. Das Kaiserreich Österreich-Ungarn hat sich aus kleinen Anfängen zu einer europäischen Großmacht ent- wickelt. Zu den Alpenländern erwarben die Habsburger noch Böhmen, Mähren, Schlesien, Ungarn, Siebenbürgen, Kroatien, Slawonien und Dalmatien. Bei der Teilung Polens erhielten sie Galizien und vor kurzem die früher türkischen Länder Bosnien und die Herzegowina. Politisch zerfallen diese Länder in das Kaiserreich Osterreich und das Königreich Ungarn. Beide Teile haben getrennte Verwaltung und Gesetzgebung. Gemeinsam sind dagegen Heer- und Marinewesen, Münzwesen und die Vertretung des Landes in auswärtigen Angelegen- heiten. Der Kaiser von Österreich ist zugleich König von Ungarn. Bosnien und Herzegowina gelten als Reichsland (ähnlich wie Elsaß- Lothringen in Deutschland). 2. Bevölkerung. Die Bevölkerung ist ein buntes Gemisch von Volksstämmen. In den Alpenländern und an der mittleren Donau wohnen vorwiegend Deutsche, im Nordosten und Südosten vorwiegend Slawen, in Ungarn Magyaren, in Südtirol Italiener. Dazu kommen noch Rumänen, Juden und Zigeuner. In Böhmen, Galizien und Siebenbürgen haben die dort wohnenden Deutschen schwere Kämpfe um ihre Sprache und ihre alten Rechte zu bestehen. 3. Wirtschaftliche Tätigkeit. Der größte Teil der Bevölkerung lebt von Landwirtschaft und Viehzucht. An Mineralien gewinnt man Steinkohlen, Eisen, Kupfer, Blei, Quecksilber, Zink und Steinsalz. Die Industrie liefert namentlich Eisenwaren, gewebte Stoffe und Bier. Da die Erzeugnisse der einzelnen Provinzen sehr ver- schieden sind, so ist der Binnenhandel bedeutend. Der Handel mit dem Ausland ist dagegen nicht so stark entwickelt, wie es nach der Größe des Landes der Fall sein könnte. An Deutschland liefert Österreich namentlich Braunkohlen, Holz, Rinder, Pferde, Eier, Gerste, Bier. Von Deutschland erhält es Steinkohlen und Koks, Maschinen, Wollenwaren, Chemikalien und Bücher.

10. Europa ohne Deutschland - S. 70

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 70 — Landesteilen dem Verkehr große Hindernisse. In den letzten Jahr- zehnten hat man jedoch durch Straßen und Eisenbahnbauten viel für die Erschließung des Landes getan. Rußland ist durch die Sibirische Bahn sogar mit der fernen Ostküste Asiens verbunden. Abb. 49. Abb. 50. Rumänischer Bauer. Rumänisches Ehepaar in Nationaltracht. Rußland erhält von Asien hauptsächlich Baumwolle, Rohseide und Tee; es liefert an Westeuropa seine eigenen Rohprodukte und bezieht von diesem Maschinen, Fabrikate und Kolouialwareu. — Deutschland bezieht von ihm Getreide, Hanf, Flachs, Erbsen. Vieh, Butter, Eier, Holz, Felle zu Pelz und zu Leder, Erze, Kaviar u. a. Es liefert an Rußland Web- und Metall- waren, Steinkohlen, Lederwaren, Farbstoffe u. a. Das Königreich Rumänien. (So groß wie Süddeutschland und die Provinz Hessen-Nassau. Fast 7 Mill. Einw.) 50. Rumänien nimmt den südwestlichsten Zipfel des russischen Ties- landes ein. Es reicht von den Karpathen bis zum Schwarzen Meer und
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