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1. Die Weltgeschichte - S. 166

1835 - Mainz : Kupferberg
166 Französische Re volutions kriege. Kosziu Sko. n.c.g.mit Belgien frei werden, zu den Oesterreichern. Uebcrall die Verbündeten im Vortheile, und im Innern Frankreichs die Vendee, Bretagne (Wimpfen), Toulon, Marseille und Lyon gegen den Convent im Aufruhr. Daher durch die Jakobiner die Sch recken s regi e run g ; allgemeines Aufgebot in Masse; ganz Frankreich ein Feld - und Waffenlagcr unter Carnot. Darauf Siege der Franzosen gegen die im Innern Empörten unter gräßlicher Rache; eben so in Belgien durch Iiouchard und Jourdan, am Oberrhein durch Pickegru und Iiocle j indessen sättigt sich die Revolution durch ihre Blntgerichte 1794. überall in Frankreich; ihre Häupter stürzen sich selbst; Ende des Terrorismus. In den Niederlanden siegt Pickegru bei Tournal, und 1795. ^onrdan bei Fleums; Holland wird erobert — batavische Republik, verbunden mit Frankreich. Am Oberrhein müssen die Preussen, nach ihrem Siege bei Kaiserslautern, weichen,— Frieden zu Basel zwischen Preussen und Frank- reich (das nördliche Deutschland neutral), etwas später mit Spanien ( St. Domingo an Frankreich ) *). *) Um dieselbe Zeit blutige Auftritte in Pvlen: »ach dem russisch» türkischen Kriege ( 1787—1792) suchte Katharina Ii. ihren Einfluß in Polen durch eine Conföderatiou der unzufriedenen Polen zu Targowih geltend zu machen; eine russische Armee dringt ein; die Polen unter Thaddäus Kosziusko müssen weichen. Auch eine preussische Armee, mit Katharina einverstanden, rückt unter Möllendorf 1793 in Polen ein, und bald darauf erfolgt die zweite Theilung Polens. Aber die Erbitterung der Polen bricht schon 1794 aus. Kosziusko Ober- feldherr. Die Russen aus Warschau vertrieben, vereinen sich mit den unter ihrem König eindringenden Preussen. Sieg der Verbündeten bei Raffka. Warschau vergebens belagert. Auch Oesterreich schickt eine Armee. Kosziusko bei Maciejowiee von den Russen unter Fersen geschlagen und gefangen. Suwarvv erstürmt Prag a; Warschau kapi- tulirt, — dritte Theilung Polens 1795; der König Poniatowsky legt seine Würde nieder (Rußland gewinnt 2000 Quadratmeilen, Preus- fen 990 Quadratmeilen und Oesterreich 834 Quadratmeilen). Katharina stirbt im folgenden Jahre; ihr folgt ihr Sohn Paul I (1796—1801). Auch Friedrich Wilhelm Ii. von Preussen stirbt im November 1797, und ihm folgt sein Sohn Friedrich Wilhelm Hl

2. Neuere Geschichte - S. 87

1869 - Mainz : Kunze
87 Europäische Ereignisse Mischen dem spanischen Erbfolgeäriege und den schlesischen Kriegen. 1. Der im Bunde mit Venedig (denen von den Osmanen 1715 Morea entrissen worden war) unternommene Türken- krieg 1716—1718 führte Oesterreich unter des Prinzen Eugen Leitung von Sieg zu Sieg (bei Peterwardein 1716, Belgrad 1717) und zuletzt im Frieden von Passaro- witz 1718 zum Besitz des Banats, eines Theiles von^is Serbien mit Belgrad, von Croatien, Bosnien imb der Walachei. Für den Verlust Moreas wurde Venedig durch albanische und dalmatinische Plätze entschädigt. 2. Die Friedensstörung Spaniens (Philipp V, seine zweite Gemahlin Elisabeth Farnese von Parma, der Car- dinal Alberoni), das während des Türkenkrieges 1717 Sardinien, 1718 Sieilien angrisf, führte 1718 zur Qua- druple-Allianz d. h. einem zur Aufrechterhaltung desl?i8 Utrechter Friedens geschlosserten Bündniß des Kaisers, Eng- lands, Frankreichs, Hollands. Vertauschung Siciliens mit Sardinien; Don Carlos, Sohn des spanischen Königspaares, erhält die Anwartschaft auf die Herzogthümer Parma und Piacenza, sowie aus Toskana, auf welche seine Mutter Erbansprüche hatte. 3. Der polnische Erbfolgekrieg 1733—1735 nach 1733-1735 dem Tode Augusts Ii von Polen zwischen dem Kaiser, dem Reich und Rußland, die für die Wahl Augusts Iii von Sachsen auftraten, einer —, Frankreich, Spanien und Sar- dinien, die für die Rechte des fast einstimmig gewählten Stanislaus Lesezinskm) kämpften, andererseits. Der Schau- platz dieses fast ereignislosen, für beit an tüchtigen Truppen und Geld armen Kaiser im ganzen unglücklichen Krieges am Rhein und in Italien; die greisen Feldherrn Eugen mtb Villars noch einmal als Gegner. Der Wiener Frieden: der Kaiser verliert Neapel mit Sieilien gegen Parma und Piacenza an den Jnfanten Don Carlos; Frankreich erkennt die pragmatische Sanction (s. Nr. 4.) an und erhält die Anwartschaft auf das alte deutsche Land Lothringen, das für seine Lebenszeit zunächst Stanis- laus Lesezinski (h 1766) statt der polnischen Krone be- *) Er führte noch immer den Königstitel und war der Schwiegervater Ludwigs Xv von Frankreich.

3. Erdkunde - S. 162

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 162 — oft an 500 000 Menschen selbst aus den fernsten Gegenden Asiens zusammenströmen. — Tula mit 111 000 E. hat die größten Waffen- und Metallwarenfabriken, das „russische Birmingham". — Woronesch am Don (84000 E.) betreibt lebhasten Handel. — Archangelsk mit 21 000 E., unfern der Dwinamündung ge- legen, ist für Ausfuhr von Schiffsbauholz wichtig. 2. Kleinrußland (die Ukraine). K i j e w am Dnjepr (247 000 E.) ist Mittelpunkt der Rübenznckerindustrie. Uuiversität. — Charkow (175 000 E.) hat blühenden Handel, besonders mit Getreide und Wolle. Universität. 3. Südrußland, das ehemals türkische Gebiet am Schwarzen Meere. Kischinew (109 000 E.) im Bezirk des Wein- und Tabak- baues. — Odessa, unweit der Mündung des Dnjeftr (405 000 E.), ist die bedeutendste russische Handelsstadt am Schwarzen Meere, Stapel- Platz und Hanptaussuhrort für Getreide. Universität. — Nikolajew (92 000 E.) ist die Hauptstation für die russische Kriegsflotte im Schwarzen Meere. In der Nähe viele deutsche Kolonien. 4. Westrußland. Wilna (160000 E.) ist die bedeutendste Stadt Litauens. 5. Das Königreich Polen. Die Hauptstadt Warschau an der Weichsel (638 000 E.) ist Mittelpunkt der Gewerbethätigkeit und des Handels Polens. Festung. Russische Universität. — Lodz (mit Vor- orten 315 000 E.) hat sehr bedeutende Leinen- und Baumwollindustrie. 6. Die Ostseeprovinzen. St. Petersburg an der Newa- Mündung (mit Vororten 1 267 000 E.), die von Peter dem Großen gegründete, großartig angelegte neue Hauptstadt, ist der erste Handels- platz Rußlands. Universität. — Der Kriegshafen Kronstadt (60 000 E.) ist die Schutzfestung für Petersburg. — Dorpat, rusf. Jurjew (42 000 E.) mit (ehemals deutscher) Universität. — Reval (65000 E.) ist ein lebhafter Handelsplatz am Finnischen Meerbusen. — Riga an der Dünamündung (mit Vororten 283 000 E.) ist die zweite russische Handelsstadt an der Ostsee, wichtig als Stapelplatz und Ausfuhrort für Holz, Getreide, Hanf und Flachs. — Libau (65 000 E.), aufblühende Hafenstadt.

4. Abriss der Geschichte für höhere Knaben- und Mädchenschulen - S. 137

1878 - Mainz : Kunze
— 137 - allgemeinen Gefahr sich gezwungen für die Ausrottung der Aufrührerischen das Wort zu ergreifen, die denn auch nach dem Siege der Fürsten über die Bauern bei Frankenhausen (1525) schonungslos ins Werk gesetzt wurde. § 26. Lis )\i Luthers Tod. Der Erzherzog Ferdinand, des Kaisers Bruder, hatte als Erbe des bei Mohacz 1526 gefallenen böhmischen und ungarischen Königs Ludwig einen schweren Kampf mit dem türkischen Sultan, Soliman dem Prächtigen, überkommen. Gerade in dem Jahre, wo der Ausbreitung von Luthers Lehre zu Speier von neuem Einhalt geboten wurde, was die ihr freundlich gesinnten Reichsstände zu einem förmlichen Protest veranlaßte, rückte der Feind der Christenheit vor die schwachen Mauern Wiens, das er mit leichter Mühe zu erstürmen hoffte (1529). Jedoch der heldenmütige Widerstand der Bürger (Niklas von Salm) nötigte nach einem letzten vergeblichen Sturm den Großherrn zum Abzug und zum Aufschub seiner Pläne. Im folgenden Jahre (1530) kam nach neunjähriger Abwesenheit der Kaiser wieder ins Reich mit dem festen Vorsatz zu Augsburg die Glaubenseinheit herzustellen. Er forderte die Protestanten auf ihr Bekenntnis vorzulegen, und das geschah, weil Luther als Geächteter nicht erscheinen durfte, durch Melanchthon am 25. Juni. Gegen diese sogenannte Augsburger Con-fession ließ Karl eine Widerlegung, Confutation, abfassen; doch war es ihm weniger um Vertheidigung der katholischen als um Unterdrückung der evangelischen Lehre zu thun. Deshalb wurden auch scharfe Beschlüsse gegen die letztere gefaßt, welche einen großen Theil der protestantischen Fürsten und Städte dazu bewogen, ein Schutz- und Trutzbündnis zu Schmalkalden abzuschließen (Ende 1530 u. Anfang 1531). Luther, dem ein Widerstand gegen den Kaiser wie eine Auflehnung gegen göttliche Ordnung erschien, redete zum Frieden und hatte wenigstens die Genugthuung, daß man Frankreich, welches aus Haß gegen das Haus Habsburg seine Hilfe anbot, für jetzt zurückwies. Glücklicherweise wurde die damals drohende Spaltung durch eine neue Türkengefahr vermieden. Den Ungläubigen gegenüber einigte man sich im Nürnberger Religionsfrieden 1532, und der Sultan, erstaunt daß zwischen Karl V. und Luther der Streit auf-

5. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 438

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
438 Die neue Zeit. Soliman stellte den Seeräubern seine Flotte zur Verfügung', um der Christenheit desto empfindlicher schaden zu können. Mulei Hassau wandte sich an den Kaiser um Hilfe. Dieser landete vor Tunis, eroberte die Stadt und befreite 22 000 Christeu-1538. sklaveu aus der Gefangenschaft. Mulei Hassau erhielt Tunis zurück, aber als spanischer Vasall. Der Menschenraub wurde ihm untersagt. Aber ein zweiter Zng, den Karl neun Jahre später gegen Hayreddin Barbarossa nach Algier unter* 1541. nahm, lief sehr unglücklich ab, da ein Sturm die Flotte zertrümmerte und nur ein kleiner Teil des Heeres gerettet wurde. 443) Das Unglück Karls in Algier bot Franz I. eine zu günstige Gelegenheit dar, um seinem Verlangen nach Rache widerstehen zu können. Er verband sich mit Schweden, Dänemark und den Türken, um Karl an fünf verschiedenen Punkten auf einmal anzugreifen. Doch Karl faud an Genua und England wieder die alten Bundesgenossen. Die Genuesen unter dem Dogeu (Dodschen) Andreas Doria blieben Meister zur See, Heinrich landete in Calais und drang von da aus gegen Paris vor; Karl aber zog durch die Champagne und trieb das Heer des Dauphin (Dofäng) vor sich her. 1544.Franz mußte sich zum Frieden von Crespy (Kräpi) herbeilassen, durch welchen der italienische Zwist dauerud beseitigt wurde. Anmerkungen. 1. Sultau Solimau Ii. der Große oder der Prächtige belagerte 1522 Rhodus sechs Monate lang. Endlich fiel es durch Berrat, worauf Karl V. den Rhodiser-Rittern die Insel Malta znm Aufenthalte anwies. Mit 100 000 Mann und 300 Kanonen brach der Sultan 1526 in Ungarn ein. Der König von Ungarn Lndwig Ii. ging ihm entgegen, wurde aber vou dem Fürsten von Siebenbürgen Johann Zapolya, der mit seinen Truppen zu ihm stoßen sollte, im Stiche gelassen und fiel in der Schlacht von Moha cs (Mohatsch) nebst vielen Adeligen, Bischöfen und dem größern Teile des Heeres, worauf Pest und Ofen den Türken ihre Thore öffneten (29. Ang. 1526). Lndwig hinterließ keinen Sohn. Nach „den Verträgen sollte jetzt Ungarn an den Erzherzog Ferdinand von Österreich, den Bruder Karls V., fallen. Allein Zapolya ließ sich auf einer Reichsversammlung zu Stuhl-weißeuburg zum König von Ungarn wählen, während Ferdinand zu Preßburg gewählt wurde. Als Zapolya bei Tokay geschlagen wurde, rief er selbst Soliman Ii. zu Hilfe und lieferte ihm sogar die heilige Krone und die Reichsinsignien Ungarns aus. Dafür unterstützte ihn Soliman und nannte ihn Freund, Bruder und Lehensmann. Die Türken erfochten einen großen Sieg bei Essek gegen Ferdinand, welcher nicht in den Besitz Ungarns zu gelangen vermochte und zu Großwar de in (1538) einen Frieden eingehen mußte, wonach er Ungarn bis an die Theiß dem Zapolya überließ. Auch behielt dieser Siebenbürgen und den Titel König von Ungarn. Nach dessen Tode je-

6. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 357

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
§ 132. Die schweizerische Eidgenossenschaft. 357 schlossen Werner Stauffacher aus Schwyz, Waltherfürst aus Uri intb Arnold von Melchthal aus Unterwalden mit noch je 10 Geuosseu einen Bund zur Vertreibung der Vögte und zur Behauptung ihrer Freiheiten. Dies geschah in der Nacht des Mittwochs vor Martini 1307 ans dem Rütli, einer Matte am 1307. Vierwaldstätter See. Am Nenjahrstag wurden die Vögte verjagt und ihre Bürgen gebrochen, ohne daß Leben oder Eigentum weiter beschädigt worden wären. Albrecht wollte sich zwar an den Schweizern rächen, wurde aber ermordet, ehe er sich mit ihnen messen konnte. Heinrich Vii. dagegen bestätigte die Freiheiten der Waldstätten aufs neue und schützte sie, solange er lebte, gegen Österreich. Nach dessen Tode zog Leopold von Österreich, Albrechts I. toohit, mit großer Macht gegen die Schweizer, aber sein Heer geriet bei Morgarten in einen Hinterhalt und erlitt eine gewaltige Niederlage. Leopold mußte einen Waffen- 16.N0-stillstand eingehen und die drei Orte schlossen nun zu Brun neu einen ewigen Bund, dem bald mehrere Städte, zuerst Luzern, 1^5. beitraten. Siebzig Jahre verstrichen in kleineren Fehden, bis Leopold Ii., der Neffe des vorigen, im Verein mit 165 geistlichen und weltlichen Herren wieder den Versuch wagte, die österreichische Herrschaft herzustellen, aber bei Sempach mit seinem s. Juli stolzen Heere auch fein Leben einbüßte. 1386- 366) Ebensowenig glückte es Kaiser Friedrich Iii., die Schweizer zu unterwerfen. Er hatte von Karl Vii. von Frankreich 10000 Söldner begehrt, dieser aber 40 000 unter den Befehlen des Kronprinzen (Dauphin) gesandt (die Armag-naken). Die Eidgenossen schlugen bei Prattelen und Mutte nz zwei Heerhaufen und widerstanden am Siechenhaus zu St. Zakob au der Birs bei Basel den Hanptheeren, bis alle, mit Ausnahme von 17, die durch einen Zufall sich retteten, gefallen waren. Nun hielten Österreich sowohl als Frankreich für gut, mit den Schweizern Friede zu schließen, und letzteres nahm sogar Schweizer in seine Dienste. Dies aber zog der Eidgenossenschaft den Haß Karls des Kühnen von Burgund zu. Die Schweizer sahen voraus, daß ihnen mit dem gefürchteten Herzog der Kampf nicht ausbleiben werde, und fielen zuerst in das bnrgundische Gebiet ein. In drei großem Schlachten, bei Gr an so n, Murten und Na net), wurde Karl besiegt und bei 1476. Nancy blieb er auf dem Platze. Fortan ließ man die Eid-1477. genossenschaft in Ruhe, und die Unabhängigkeit der Schweiz nicht nur von Österreich, sondern auch vom Reiche, wurde im west-i«48. sälischen Frieden ausdrücklich anerkannt.

7. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 370

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
370 Die mittlere Zeit. sie dort ihre Zelle aufschlugen, den Beiuameu Tabor gaben, wurde hnssüischer Gottesdienst gehalten, uud.vou da an nannten sie sich gerne Taboriten. Der Aufruhr selbst brach in Prag aus. Der hufsi-tische Prediger bei Maria-Schuee, ein entsprungener Pramoustra-tenser, Johann von Sc lau, veranstaltete an einem Sonntage eine Prozession, wobei er den Kelch vortrug. Als die Prozession au das Rathaus der Renstadt kam, verbreitete sich unter dem Haufen das Gerücht, es fei auf den kelchtragenden Prediger ein Stein vom Rathanse herabgeworfen worden. Der wütende Haufe, vou Ziska aufgehetzt, stürmte das Rathaus und warf sieben Ratsherren zum Fenster hinaus. Sie wurden mit Spießen aufgefangen (30. Juli 1419). Bon da an schlug sich auch der böhmische Adel ans die Seite der Hussiten. Die Heere, welche Sigismund sandte, tiefen beim Anblicke von Ziskas fürchterlichen Scharen auseinander. Selbst drei Kreuzheere, welche ausgesandt wurden, liefen von Schrecken ergriffen davon und viele Tausende von Deutschen wurden auf der Flucht erschlagen. Ziska hauste schrecklich, besonders nachdem er bei der Belagerung eines Schlosses auch noch das andere Auge durch einen Pfeilschuß verloren hatte und nun auf einem Karren sich nachführen lassen mußte. Die gefangenen Geistlichen ließ er in Pech-toniien stecken und anzünden; die Ortschaften, durch die er zog, ließ er alle verbrennen. Rach seinem Tode (1424) war Prokop „der Große", ein entsprungener Mönch, der Hauptanführer. Dieser trug die Waffen über Böhmen hinaus nach Sachsen und Bayern und kehrte erst zurück, nachdem er 100 Städte und 1400 Ortschaften verwüstet hatte. Ganze Einwohnerschaften wurden hingemordet. Auch das vierte große Kreuzheer, ^00 000 Manu stark, welches sich Prokop entgegenstellte, wurde geschlagen und sogar das Zelt des Kardinallegaten mit der Kreuzbutte, dem Meßgewande und dem Hute des Kardinals siel in die Hände der Hussiten. Mit ihm führte noch ein anderer Prokop (Prokupet), „der Kleine" genannt, die Hussiten an. Aber endlich wurden die Hussiten unter sich selbst uneins, und die Gemäßigten, welche sich Kalixtiner ober Utraquisten nannten, weil sie sich mit der Gestattung des Kelches begnügten , schieden sich von den heftigern Tab oriten, welche alle geistliche und weltliche Obrigkeit vertilgen wollten. Bei Böhmisch-Brod wurden die Taboriteu von den Kalixtinern geschlagen und beide Prokope kamen ums Leben. Sigismund wurde als rechtmäßiger König wieder anerkannt (1435). 8 137. Das habstmrgische Kaiserhaus. Albrecht Ii.; Friedrich Iii. (1439—1493). Maximilian I. (1493—1519). 377) Mit Sigismund, der keine Söhne hinterließ, erlosch das lnxembnrgische Hans und es folgte dessen Schwiegersohn Albrecht Ii. von Österreich als Kaiser nach. Aber dieser vielversprechende Fürst regierte nur anderthalb Jahre und starb .auf der Rückkehr von einem Türkenkriege an der Ruhr. Von ihm an blieb die deutsche Kaiserkrone bis zur Auflösung des Deutschen Reiches mit nur kurzer Unterbrechung beim Hause Habsburg. Sein Nachfolger Friedrich Iii. vou Österreich re-

8. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 522

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
522 Die neue Zeit. Prätorianer im alten Rom, waren sie den Sultanen selbst gefährlich, und manchem, welcher dieselben znr Unterwürfigkeit bringen wollte, kostete der Versuch das Leben. Als Sultan Mahmud das türkische Militär nach europäischer Weise organisieren wollte, weigerten sich 20 000 Janitscharen, in die neue Miliz einzutreten. Mahmud warf dieselben mit Hilfe der übrigen Truppen in ihre Kasernen zurück, verbrannte dieselben mit 8000 Bewohnern und ließ den Rest niederhauen. 20 000 andere Unzufriedene wurden verbannt (1826). 3. Die hauptsächlichsten Friedensschlüsse sind: der Karlowitzer (1699) zwischen der Türkei, Österreich, Polen und Venedig. Kaiser Leopold I. erhielt Siebenbürgen und beinahe ganz Ungarn zurück. Die Türken behielten aber Temeswar und das Land von der Maros bis an die Donau. Die Pforte verwies den Grafen Emmerich Tö-köly nach Nikomedien in Kleinasien. Polen (August Ii.) erhielt das zurück, was die Türken von der Ukraine erobert, Venedig erhielt Mona zurück. Im Frieden von Passarowitz (1718) erhielt Österreich den ganzen Banat, einen Teil von Serbien mit Belgrad und vier kleineren Städten und fünf Distrikte der Kleinen Walachei. Die Türken behielten aber Morea, welches sie den Venelianern wieder abgenommen hatten. Dagegen mußte Österreich im Frieden vou Belgrad diese Stadt und ganz Serbien, die österreichische Walachei, einen Teil vou Bosnien und Orsowa an die Pforte abtreten. In demselben Jahre schloß Rußland einen Frieden zu Belgrad, in welchem die Pforte alle von Rußland gemachten Eroberungen bis auf einen kleinen Grenzstrich in der Ukraine zurückerhielt (1739). Im Frieden von Jassr, zwischen Rußland und der Türkei behielt Rußland die Festung Oczakow und den Landstrich zwischen dem Dnjepr und Dnjestr. Alle übrigen Eroberungen, welche Rußland in der Moldau und Bessarabien gemacht hatte, erhielt die Pforte zurück. 4. Unter den russischen Feldherren, welche glücklich gegen die Türken kämpften, zeichnete sich hauptsächlich der General Münnich aus, ein gefronter Oldenburger. Er eroberte 1736 die Krim und nahm 1737 Oczakow mit Sturm, obwohl bei dessen Belagerung 30 000 Russeu an der Pest starben. 1739 schlug er die Türken bei Stawntschane, nahm die Festung Ehoczim und besetzte die Moldau. § 192. polen. 527) Unter den Jagellonen, welche beinahe zweihundert 1386-Jahre regierten, vergrößerte sich Polen zu einem ansehnlichen 1572' Reiche, insbesondere nachdem Masowien (Warschau) und Liv-laud dazugekommen waren. Aber beständige Kriege gegen die Preußen, Russen, Schweden, Türken und Tataren ließen das Reich doch nicht erstarken. Als nach dem Erlöschen der Jagellonen Polen gar ein Wahlreich wurde, itud Religionszwistigkeiten dazukamen, steigerte sich noch die Uneinigkeit unter den Adeligen, vou denen ein jeder gleich viel Rechts hatte, während es keinen Bürgerstand und keinen Bauernstand, sondern nur Leib-

9. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 633

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
§ 227. Österreich. 633 Emmanuel ebenfalls Frieden geschlossen hatte und ein paar« Tage nachher Venedig, welches am längsten Widerstand leistete, kapitulierte, so war in Österreich die Ruhe wieder zurückgekehrt.: Anmerkungen. 1. Die Studenten Wiens bildeten unter sich eine akademische Legion, von deren Hauptquartier iu der Aula die Befehle ausgingen. Als die Regierung diese Legion aufheben und mit der Nationalgarde verschmelzen wollte, entstanb ein Aufruhr, so daß das Ministerium diese Anordnung zurücknehmen mußte. Bei der Belagerung Wiens befehligte bei- Reichstagsabgeorbnete Robert Blum von Leipzig eine Kompanie und würde deshalb nach der Einnahme der Stadt stanbrechtlich erschossen. Der Pole Bem leitete die Verteibigung der Stadt. Den Aufruhr schürten ganz besonbers ungarische Agenten, welche von Kossuth bezahlt würden. Diesem lag baran, daß Wien die Truppen des Kaisers beschäftige, bamit er selbst in Ungarn sich freier bewegen konnte. Der Ban Jella-chich verließ auch wirklich seine Stellung bei Preßburg, wo er eine Schlacht annehmen wollte, und zog auf Wien zu, als er Nachricht von den Vorfällen in der Stadt erhalten hatte (7. Okt. 1848). 2. In Prag war das Volk vor das Haus des Fürsten Winbisch-grätz gezogen. Zum Schutze besselben hatte sich Militär aufgestellt. Da fiel aus einem gegenüberstehenben Hause eiu Schuß, der die Fürstin Winbischgrätz, die am Fenster stand, tötete. Das Militär schritt nun ein und es entwickelte sich ein Straßenkampf, der das Bombardement zur Folge hatte. In Wien wurde der Kriegsminister Latour von einem Pöbelhaufen an einen Laternenpfahl gehenkt, in Pest der General Graf La mb erg auf der Brücke getötet und durch die Stadt geschleift. 3. Zugleich mit dem Kaiser Ferdinand I. verzichtete dessen Bruder, der Erzherzog Franz Karl, auf die Thronfolge und es gelangte nun nach dem Erbfolgerecht Franz Joseph, der Sohn bieses Erzherzogs und der Prinzessin Sophie von Bayern, an die Regierung. Derselbe ist geboren am 18. August 1830 und mußte vor der Abdankung Ferdinands erst für volljährig erklärt werden. 4. Joseph Freiherr von Jellachich war beim Ausbruche der ungarischen Revolution nur Oberst, wurde aber auf ausdrückliches Verlangen bet Kroaten, die beshalb eine Deputation an den Kaiser schickten, zum Banus des vereinigten Königreichs Kroatien, Dalmatien und Slavonien, zum geheimen Rat und Felbmarfchallleutnant und zum Inhaber zweier Regimenter ernannt. Als der Banus gegen Ungarn marschierte, zwang der ungarische Kriegsminister dem Kaiser zwar ein Manifest ab, in welchem Jellachich aller seiner Ämter und Würden entsetzt wurde, aber dieser gehorchte nicht, behielt das Kommando und half so das Kaiserreich retten. 5. Ludwig Kofsuth war bereits 1830 Advokat und Agitator für bte Sache der Polen. Als solcher staub er einmal wegen Veruntreuung anvertrauten Gutes in Untersuchung. Seine Bewerbung um ein Staatsamt hatte feinen Erfolg und ba er das Vertrauen als Abvokat verloren hatte, so verfaßte er politische Schriften, die ihm eine vierjährige Haft zuzogen. Nach feiner Entlassung würde er Rebafteur. Er griinbete den Schutzverein, der sich verpflichtete, nur ungarische Erzeugnisse zu gebrauchen. Rolfus, Weltgeschichte. 3. Aufl. 27

10. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 581

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
§ 210. Der Krieg mit Rußland. 581 verbündeten Fürsten nicht rote Vasallen behandelt, in ihre innern Angelegenheiten sich nicht gemischt und nicht willkürlich über Länder und Neiche verfügt hätte. So aber war die französische Herrschaft verhaßt und gefürchtet, und England, welches anfänglich allein feindselig gegenüberstand, fand bald wieder Bundesgenossen, und zwar zuerst an Rußland, dessen Kaiser Alexander in das freundschaftlichste Verhältnis zu Napoleon getreten war. Alexander sah mit Unruhe die französischen Grenzen immer uähergerückt und verlangte deshalb von Napoleon die Räumung Preußens, die Herausgabe Oldenburgs, auf welches Rußland Ansprüche hatte, und die Aufhebung des Großherzogtums Warschau. Zugleich öffnete er die russischen Häfen dem lsio. englischen Handel und verbot die Einführung französischer Fabrikate. Nun verlangte Napoleon von Schweden, daß es mit Frankreich ein Bünbnis gegen Rnßlanb eingehe, und ba bieses sich weigerte, besetzte er Schwebisch-Pcmmern, worauf Schweden mit Rnßlanb sich verband. Jetzt setzten sich die französischen Heere in Bewegung. Napoleon überschritt mit der Hauptarmee den Niemen und zog ohne Schwertstreich in Wilna ein. 1812. 579) Nach einem Aufenthalte von 21 Tagen rückten die französischen Heere vor, währenb die Ruffett unter Barclay be T 0 lli), ohne eine Schlacht anzunehmen, sich zurückzogen. Dies bestimmte Napoleon, der in Witebsk Winterquartiere aufschlagen wollte, immer weiter vorwärtszubringen, obgleich schon in Witebsk nur noch zwei Dritteile der Armee schlagfertig waren. Die Rnffen betrachteten den Krieg als einen Zerstörungskrieg und brannten alles nieber, so daß die Franzosen nur rauchenbe Trümmer vor sich her antrafen. Auch Smolensk, welches die Franzosen eroberten, würde von bett Russen angezünbet. Unterbessen war Alexander mit dem Rückzugsplane Barclays unzufrieden und ernannte Kutusow zum Oberbefehlshaber. Dieser ließ sich bei Bor ob in 0 in ein Treffet: ein, welches blutig, aber so unent-schieben war, daß jeder Teil sich den Sieg zuschrieb. Enblich — 81 Tage nach dem Übergang über den Niemen — zogen die Franzosen in Moskau ein, welches von seinen 300 000 Einwohnern verlassen worben war. Allein ein paar Stuubeu nach dem Einzüge brach Feuer aus, welches die Rttsseu auf Befehl des Gouverneurs Rostop sch in angelegt hatten. Die Garben wnr- u. den zwar über das Feuer Meister, aber tags darauf zündeten t2er Züchtlinge, welche die Russen zu diesem Zwecke losgelassen, die 1812-Stadt abermals an. Napoleon entkam mit Not zu Fuße in das eine Stunde entfernte kaiserliche Lustschloß Petro wsky, da selbst der Kreml in Brand geriet. Nach fünftägigem Brande
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TM Hauptwörter (200)200

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