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1. Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten - S. 78

1852 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
78 Zweites Buch. lich und die Nüsse der Arekapalme, in die Blätter des Betel (einer Pfeffergattung) gewickelt, werden von den Ein- wohnern gekaut. Sie und das hier reichlich gewonnene Opium (46.) vertreten bei ihnen die Stelle des Tabaks. Unter den Rohr- arten hat das Zuckerrohr hier sein Vaterland und vom Bam- busrohr, das öfter 50' hoch wird, baut man sich Häuser. Die Indigopflanze verräth durch den Namen die Hcimath. In der Blumenwelt duften z. B. die Rosen weit herrlicher als bei uns, und als heilig wird die auf dem Wasser schwim- mende Lotusblume geehrt, eine Schwester unserer weißen Wasserrose (Nymphaea alba). Nicht minder glänzend, aber dabei auch gefährlich ist die Thierwelt. Neben den oben ge- nannten massenhaften oder grimmigen Thierwundern lauern in den Flüssen Krokodile, droht die giftige Brillenschlange, von indischen Gauklern auf eine merkwürdige Weise zum Lan- zen gezähmt. Die Wälder sind mit prachtvoll gefärbten, aber eben nicht sangreichen Vögeln bevölkert; der Pfau hat in I. sein Vaterland. Selbst der Schooß der Erde birgt hier Köst- liches. Die indischen Diamanten und Edelsteine über- treffen an Reinheit, Feuer und Härte die aller andern Länder, daher der Reichthum eines indischen Fürsten oder Nabob sprüchwörtlich wurde. Wie eine Welt für sich ist die von Asiens Körper so bestimmt abgeschnittene Halbinsel mit Pro- ducten aller Art reichlichst ausgestaltet. Von den 140 Mill. Menschen, welche diese schöne Halb- insel bewohnen, gehören etwa 120 dem Volke der Hindu an. Aus uralter Zeit stammen seine heiligen Religionsbücher, ge- schrieben in der heiligen, jetzt nicht mehr im Leben gebrauch- ten Sprache Sanskrit. Nach ihnen verehren sie neben un- zähligen niedern Göttern drei Hauptgötter. Der erste heißt Brama. Aus seinem Munde ging bei der Schöpfung die erste Kaste (d. i. Abtheilung» der Hindu's hervor, die Bra- manas, Braminen — Priester; aus seinen Armen die Krieger, aus seinem Bauche die Kaufleute, aus den Füßen die Handwerker. Diese 4 Kasten sind streng und grausam ge- schieden unter sich, und alle zusammen verabscheuen die soge- nannten unreinen Kasten, unter denen die negerariigen Pa- ria's bekannt sind. Der zweite Hauptgolt Wischnu ist öfter auf Erden erschienen, immer in Thiergestalt. Daher die heilige Scheu vor dem Leben der Thiere, besonders vor den Rindern, den unverschämten Affenhrerden, selbst vor

2. Neuere Geschichte - S. 119

1869 - Mainz : Kunze
Ii. Frankreich als Kaiserreich »bis jur ijülje seiner Macht». 1804-1812. Die Gründung der neuen Monarchie. Nach Unterdrückung der letzten ohnmächtigen Versuche gegen * seine Alleinherrschaft — Moreaus Exil, Pichegrus Tod im Kerker, des Herzogs von Enghien widerrechtliche Erschießung — wird Bonaparte auf Vorschlag der Tribunen durch Senatsbeschluß als Napoleon erblicher Kaiser der Franzosen. Umgebung dexis. Mai. jungen Dynastie mit neuem Glanz: Napoleons Geschwister mit dem Titel Kaiserliche Hoheit'; 18 neue Marschälle; Proelamierung des Ordens der Ehrenlegion; Salbung des Imperators durch Papst Pins Vii, seine und seiner Gemahlin Selbstkrönung; —2. Dem. Napoleons bürgerliches Gesetzbuch vollendet 1804, mit dem Titel Cod6 Napoleon 1807; schon vorher Herstellung der Kirche und des Cultus, seit Anfang 1806 auch der christlichen Zeitrechnung. Verwandlung der eisalpinischen (seit 1802 italienischen) Republik in ein Königreich Italien 1805, Napoleons Königskrönung im Dom zu Mailand, sein Stiefsohn Eugene Beauharnais Vicekönig. Einverleibung Liguriens, Parmas, Piacenzas und Gnastallas. Napoleons siegreiche Kämpfe. I. Gegen Oesterreich und Unluand 1805. Dem für England trotz seiner Seesiege im ganzen ungünstigen Frieden von Amiens folgte bald eine abermalige Spannung beider

3. Erdkunde - S. 169

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 169 — Wie im Klima, so zeigen sich auch in der Pflanzen- und Tierwelt Asiens große Gegensätze. Während die öde Tundra im Norden notdürftig von Moosen und Flechten bedeckt ist, so daß nur wenige Arten von Pelztieren und Vögeln dort fortzukommen vermögen, erreicht die Pflanzen- und Tierwelt im Südeu des Erdteiles üppige Mannigfaltigkeit und riesenhafte Formen. Palmen, Reis, Thee, Zucker- rohr, Kaffee, Baumwolle, Pfeffer und andere Gewürze, mancherlei Arznei- und Färbekräuter haben hier zumeist ihre Heimat. Zahlreiche Tierarten beleben diese tropischen Länder Asiens. In den mächtigen Wäldern hausen Elefanten, Nashörner, Büffel, Affen und Schlangen; Papageien und andere farbenreiche Vögel fchaukeln sich auf den Zweigen der Bäume; im Dickicht des Schilfes lauert der Königstiger; Sümpfe und Ströme sind von Krokodilen, Salamandern und Schild- kröten bewohnt; der Indische Ocean birgt die kostbare Perle. V. Bevölkerung. a) Zahl. Asien hat 840 Millionen Einwohner, also mehr als die Hälfte aller Menschen. Auf 1 qkm treffen durchschnittlich 19 Seelen. Die Bevölkerung ist naturgemäß sehr ungleichmäßig verteilt. In Sibirien rechnet man auf 2 qkm kaum 1 Bewohner; in Britisch- Jndien hingegen kommen auf 1 qkm 60, in Japan sogar 108 Menschen. b) Abstammung. Die Bewohner Asiens gehören drei ver- schiedenen Rassen an: der mongolischen, der kaukasischen und der malayischen. 1. Die mongolische Rasse — in der Mitte, im Osten und Norden des Erdteiles •— umfaßt etwa 3/5 der Gesamtbevölkerung. Die hervorragendsten Völker dieser Rasse sind die Chinesen, Japaner, Tataren und die sibirischen Völker. 2. Die kaukasische Rasse — im Süden und Westen ■— zählt nicht ganz 2/5 der Bewohner. Hierher gehören: die Inder, Perser, Ära- der, Armenier. Europäer sind in Asien verhältnismäßig wenig ansässig. 3. Die malayische Rasse — im Südosten—, ungefähr 30 Millionen, wohnt im südlichen Hinterindien und auf den benach- barten Inseln. Die Urbewohner von Dekhan und Ceylon gehören einer eigenen Rasse, den Dravidas, an. Bumüller-Schuster, Erdkunde. Neue Ausg. 2. Aufl. F

4. Erdkunde - S. 241

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
241 — der wilden Indianer zur katholischen Religion. Bolivia ist durch seinen M i n e r a l r e i ch t u m, besonders an Silber, Kupfer und Zinn, be- kannt. Infolge eines unverständigen Betrie- des sowie fortwährender Kriege und der Herr- schenden Unsicherheit ist aber der Bergbau stark zurückgegangen. Auch Industrie und H a n- del sind gering. Der größte Ort ist La Paz (40000 E.), ____ unfern des Titicaca- Bild 89. Indianer von Bolivia. 'ee*- ^ ° 10 f t mit 16 000 E. war einst- >nals seiner reichen Silberminen wegen weltberühmt. Jetzt sind die leisten derselben verlassen. — Cochabamba (25 000 E.) ist nun- mehr die gewerbreichste Stadt. Die Argentinische Nepublik hat 2 790 000 qkm und 4 Millionen zumeist katholische Einwohner, Unter denen fast 1 Million eingewanderte Europäer sind. Der größte 5eil des Gebietes ist eine ungeheure grasreiche Ebene (die Pampas), auf welcher große Herden halbwilder Pferde (nach der Zählung von 1895 fast 5 Mill.), Rinder (22 Mill.), Schafe (75 Mill.) weiden. Die Viehzucht liefert auch für den Handel b>e wichtigsten Ausfuhrartikel, vor allem Schafwolle, außerdem fleisch und andere tierische Produkte. Bumüller-Schuster, Erdkunde. Neue Ausg. 2. Aufl. 11 .

5. Alte Geschichte - S. 91

1872 - Mainz : Kunze
I. 3ue£(Utiiers öea ©rolktt Uneinige. 336—323 t». 1. 2tle>*anber3 Regierungsantritt. Vorbereitungen gum 3u9e 9e9en ^erferi Bereite Gruppen auf afiatifd)em23oben; auc§ in ©riecfjenlanb aufgeregte (Srraartung: plo^Ii^e ^atfjridjt t>on der (Srmorbung ^3l)itippä burd) einen ©ffoier feiner Seibroacfje bei einer £odpgeitfeier §u 2iega (336). Sofort aufftänbifc£)e Regungen in ©riedejenlanb. Sder „^nabe Sileyanbroä", fein Radf)folger, erft 20 3alre a^i 1301:1 ^em erf*en njiffenfd(jaftlid)en Talent feiner 3e^/ meueid^t aller 3e^en/ ^ern ©tagiriten Slriftoteleä erlogen, burd^aug fjeßenifd) gebilbet, früfj= reif, fiat fdjon bei (Sljaroneia mit 2iu3$eicf)nung befehligt; corüber= gebeub mit feinem Sbater oerfeinbet. Rafcf) der inneren ©d)tt)ierig= feiten .Sperr geraorben, fteljt er 2 -äftonate nad§ ^p^itippö 5tobe bieö-feits> der Shjermopglen; rafcfje Unterwerfung: ein neuer ^ongre^ gu j^orintf) erfenntifin al§ (Srben der 3ttad§tftellung feine§ 23ater3 an. Allein raafjrenb er gegen die nörblicfjen ^Barbaren jie^t, die Sdonau überfdjreitet: neuer Slufftanb in ©riecfjenlanb, burcf) ein ©erüc§t oon feinem S£obe und perftfdfje £>ülfs>gelber er= mutljigt, an der ©pi^e Streben. 2hej:anber3 rafcf)e£> (Srfcfjeinen, (Sinnaljme und 3erf*orun9 £ lj e b e,n 3 (335). ©cfirecf en in ^ ©riecfyenlanb, in $ttfjen die antimafebonifdfjen Rebner geftüqt, im Uebrigen auc(j biefjmal die ©tabt glimpflich Beljanbelt. Sllejranbers Ijegemonifdfje Stellung §ur ©riedjentdelt burd§ ein ausführliches) 3tt; ftrument, die (Sonoention uon ^orintf), feftgefteut, der fiel) alle griecf)ifc§en Staaten, mit Slusnafjme con ©parta, fügen; 3sor= Bereitungen $um 3u9e 9e9en ^ ^ßerferreide) toieber aufgenommen. Sden inneren Verfall biefeä 3fteicf)§ feit Slrta^eryes Ii. (f 362) te^rt uns der 3ug ^ jüngeren (Sgrus und der Rücfjug der

6. Enthaltend der neuesten Geschichte erste Hälfte - S. 420

1845 - Halle : Anton
240 Kaiser und sein Hofstat probirten den Krönungsact im Pallaste und studirten ihn ein, wie eine Comödie *), und hielten sie sodann am 2ten December öffentlich in der Kirche zu Unsrer Lieben Frauen von Paris. Wenn wir jezt die Beschreibung jenes äußerlich so prachtvol eingerichteten Festes lesen, welche Gedanken kön- nen in uns aufsteigen, als die, daß auch die Kirche einen Tag ihrer Ernidrigung feiern solte, wie das Reich im De- putationshauptschluß, als sie mit ihrem Segen das Un- recht weihete, mit welchem der schlaue corsische Edelman an der Stelle der Nachfolger des heiligen Ludwig einher- trat. Freilich ist auch hier wie bei dem Deputationshaupt» fchluße eine Notwendigkeit der Dinge anzuerkennen, und wie einerseits der Kirche so wenig als dem Reiche die Strafe für solche Acte von der Vorsehung erlaßen worden ist, hat sich doch auch hier, wie bei dem Reiche bewa'rt, daß denen die Got fürchten alles zum Besten dienen muß. Dem Manne aber der in diesen Dingen mit der Kirche sein politisches Spil trib, ist jede scheinbar höhere Staffel des Glückes ein Schrit näher zu seinem Falle geworden. Wie er dies Spil meinte, zeigte er sofort. Als der Pabst nach der Krönung noch blib, um nun die Hofnungen, die er auf den Act für die Kirche gebaut, zu verwirklichen — feite wenig, daß man ihm sagte, er sei nun in Frankreich eine übcrflüßige Person und könne gehen wohin er wolle. °) Eine eigne Schwierigkeit machte noch, daß der Kaiser und die Kaiserin nur durch einen Civilact getraut, also in den Augen der Kirche nicht Eheleute waren. Um für die Kirche dies Hindernis zu beseitigen ohne öffentliches Scandal zu geben, ward um Mitter- nacht vor der Krönung noch in einem kleine» Cabinet neben Na- poleons Schlafzimmer die pricstcrliche Einsegnung dieser Ehe durch den Cardinal Fesch nachgeholt, ohne welche Pius nicht darein willigen wolte, daß Napoleon Josephinen als seinem ehelichen Ge- mahle die Krone aufsezie.

7. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 395

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
§ 145. Italien. Spanien. Portugal. 395 stitut, dessen Beamte die Könige einsetzten, um die Macht des Adels und der Geistlichkeit zu brechen. Die den Verurteilten himveggenommenen Güter fielen an die spanische Krone. 403) Portugal war ursprünglich eine spanische Grafschaft, welche Heinrich vonburgund für seine Verdienste im Kampfe gegen die Mauren als Lehen erhielt. Aber schon Heinrichs I. toolrn, Alfons I. der Eroberer, betrachtete sich als unabhängig und vergrößerte das Reich, indem er den Ungläubigen mit Hilfe der Kreuzfahrer (s. § 117, Anm. 2) Lissabon entriß, i Unter Alfons Iii. wurde Algarbien damit vereinigt, sowie ansehnliche Landstriche, die den Mauren abgenommen wurden. erhielt Portugal den gegenwärtigen Umfang. Dazu kamen noch Besitzungen in der Neuen Welt, wodurch Handel und Schiffahrt zu einet' Blüte sich entwickelten, auf welche Spanien eifersüchtig werden konnte. Anmerkungen. 1. An der Spitze der Republik Venedig stand ein Herzog oder Doge (Dodsche — dux), dessen Gewalt jedoch sehr beschränkt war. Ihm zur Seite stand ein Kleiner Rat (Signoria), aus sechs Adeligen (Nobili) gebildet. Den Großen Rat bildeten anfänglich alle Nobili. Als die Zahl derselben aber 450 betrug, schloß man das Adelsbnch des Großen Rates (das Goldene Bnch) ab und beschränkte dadurch die Zahl der Mitglieder. Neben allen diesen bestand aber noch die furchtbarste Behörde, der Rat der Zehner, welcher als Gerichtshof die Verbrechen gegen den Staat aufzuspüren und zu bestrafen hatte. Er hatte unumschränkte Gewalt über Leben und Freiheit. Der berühmteste Doge war Enrico Dandolo, der 41. in der Reihe, welcher an der Spitze der venetianischen Flotte Konstantinopel eroberte (1202), Kandi'a und eine Anzahl jonischer Inseln erwarb. Lange Kämpfe führte Venedig mit Genua, das so mächtig war, daß es 1298 zu einem Kampfe auf leoen und ob kam. Damals siegte Genua, eroberte 60 Galeeren und führte 5000 Gefangene fort. Aber zuletzt unterlag Genua uuter dem ™ Ä”' t.nbrea Sontarini, nach 130jährigent Kamps (1381). Die Macht Venedigs sank nach der Entdeckung Amerikas und der Eroberuna Konstantinopels. a , ^ajj.er Heinrich Vii. hatte auf feinem Römerznge den ©hinnen Matteo Visconti in Mailand zum kaiserlichen Statt-Halter gesetzt (1311) Die Macht blieb in der Hand seiner Familie, irach dem Erloschen derselben bemächtigte sich Franz Sforza, ein berühmter Eondottrere oder Söldnerführer und Schwiegersohn des Visconti, der Herrschaft. Ihm glückte die Eroberung Genuas (1468) und von ihm vererbte sich die herzogliche Würde auf seine Nach- Reichlichen £ari V" feinem Sohne Philipp Ii. Mailand als 3. Der berühmteste unter den Mediceern ist Eosimo bei Me-der sich aus die Seite der Volkspartei schlug, beshalb aus zehn ?V <Ql aöu 4. Republik verbannt, balb aber wieber zurückgerufen würde (1464) und von ba an den Staat noch 30 Jahre leitete. Sein Brnber

8. Die Geographie in der Volksschule - S. 99

1897 - Gera : Hofmann
A. Nordwesteuropa. Ii. Dänemark. 99 Bei diesem Klima kann keine großartige Pflanzenwelt gedeihen, und unsere Getreide- und Gemüsepflanzen finden dort keine Heimat mehr u. s. w. o) Die Bewohner. Welche Beschäftigung kann nach der Landesnatur keine Nahrungsquelle der Isländer bilden? — Der Ackerbau. Welches werden daher wohl hervorragende Einfuhrartikel sein? — Getreide und Gemüse. Statt der Getreidekörner führt man verschiedene Mehlsorten ein. Zu welcher Beschäftigung werden die Weideplätze nötigen? — Zur Viehzucht. Wo werden wir diese Weideplätze zu suchen haben? — An den Gebirgs- abhängen und in den Flußthälern. Welcher Landesstreifen dürfte sich nach der Karte sehr gut dazu eignen? — Das Tiefland an der Südküste. Und doch gehört dasselbe zu den unfruchtbarsten und ödesten Gegenden Islands. Lavasand und vulkanische Asche vom nahen Hekla haben die Weiden vielfach bedeckt, und auch unfruchtbare Moorstrecken ziehen sich weithin. (Wiederholen.) Wo liegen nun wohl die besten Weideplätze? — In den Flußthälern und an den Gebirgsabhängen der Nordküste. Dieser Landesteil ist daher trotz seines rauheren Klimas auch der am meisten bewohnte. Rinder und Pferde haben beim Isländer eine Heimat gefunden. Den größten Nutzen gewährt ihm aber das Schaf. Es liefert ihm Milch, Wolle und Fleisch und wird in großen Herden gehalten. Die Renntiere leben wild in Herden. An Raubtieren kommen der Eisbär und der Schneefuchs vor. Unter den Pflanzen ist für den Isländer das is- ländische Moos, eine Flechtenart, sehr nützlich. Er sammelt es in großer Menge und bäckt eine Art Brot daraus. Weil es als Heilmittel gegen Brustkrankheiten sehr geschätzt ist, bildet es einen bedeutenden Handelsartikel. Was liefert das Meer den Bewohnern? — Meerfische und Robben. Auch der Walfisch und der nordische Hai zeigen sich an Islands Küsten und werden von den Bewohnern gejagt. An den Küsten nisten die Eider- gänse, deren Dunen einen bedeutenden Handelsartikel bilden. Nenne andere Ausfuhrartikel! — Thran, Fischbein, Wolle, Pelzwaren. Welche Haushaltungsartikel müssen eingeführt werden? Welches ist die wichtigste Handelsstadt? — Reykjavik. Der Name bedeutet Rauchbucht. Sie ist nicht größer als ein großes deutsches Dorf. Beschreibe ihre Lage! 7*

9. Lehrbuch der Erdkunde enthaltend die Grundlehren der mathematischen, physikalischen und politischen Geographie sammt der Länder- und Staatenkunde aller fünf Erdtheile - S. 100

1870 - Halle : Schwetschke
100 Hoch- und Flach - Sudan. «fünftes öauptflücr: Hoch- und äch-8udan (Westküste*). §. 75. Senegambien und Oberguinea. 1. Unter Senegambien versteht man die Stromgebiete des Senegal und des Gambia zwischen der Sahara und Oberguinea. Oberguinea ist der Küstenstrich am Meerbusen von Guinea. Beide Länder haben zusammen einen Flächenraum von 48,000 Q.-M. und 15 Mill. Einwohner. Das Innere dieser Länder wird von dem Kong- geblrge durchzogen; mit Sandwüsten und Wäldern wechseln im übrigen ausgedehnte Grasflächen und fruchtbare Landstriche. 2. Die Hitze steigt in diesen Ländern bis zu 350 R., durch die Seeluft und Gebirge an einigen Stellen gemildert. Während der trockenen Jahreszeit herrschen Ostwinde — besonders der Harmattan. An merk. In der Harmattanzeit, etwa um Weihnachten, ist die Sonne blaß wie der Mond, die Atmosphäre mit feinem Staube gefüllt und die Trockenheit der Luft außerordentlich groß, während sonst hier die Luft so feucht tst, daß man das tliscn nicht vor dem schnellsten Rosten verwahren kann. Erzeugnisse sind: Kupfer, Eisen, Goldsand, Salz; Cocos-, Dattel-, Oel- und andere Palmen, Tamarinde, Ebenholz, preis, Süd- früchte, Ananas, Indigo, Baumwolle, Pfeffer; Elephanten, Löwen, Hyänen, Panther, Leoparden, Fasane, Krokodile, Schlangen, Termiten, Heuschrecken. 3. Die Bewohner sind meist dem Fetischismus ergebene Neger; unter den 30 bis 50 verschiedenen Stämmen die Ioloffen, Fulahs, Mandingos. In Oberguinea ist das bedeutendste Negerreich das der Aschan tis (s. S. loi). Hier und in Dahomeh (an der Sclavenküste) die scheußlichste Meuschenschlächterei als Ceremouiell der Hofseste. Außer den Negern Mauren und Europäer, welche Handel mit Gold, Elfen- bein, Ebenholz, Gummi, Baumwolle, Indigo, Sclaven re. treiben. Am häufigsten ist der Fetischdienst; die Fulahs bekennen sich zum Islam, und im Negcrfreiftaate Liberia gibt eö christliche Neger. 4. Das Land zerfällt in eine Menge kleiner Despotenstaaten und europäische Niederlassungen, der Engländer, Portugiesen und Franzosen an den Küsten und aus den nahen Inseln. I. 8enegamßien. Unter einheimischer Herrschaft stehen Timbo, 3000 Einw., mit einer Moschee. Labe, 10,000 Einw. Kankan, 6000 Einw. Die Franzosen besitzen St. Louis, 6000 Einw., Stadt auf einer Insel in der Senegalmündung, Hafen, Handel mit Gummi, wovon jähr- lich 12,000 bis 15,000 Pfund ausgeführt werden. Gorree, 6000 Einw., Hafen, Erfrischungsplatz für die französischen Oftindienfahrer. Die Engländer besitzen die Stadt Bathurst auf der Insel St. Mary, 2000 Einw., Hafen. Carthy, 7000 Einw., mit einer Co- lonie befreiter Sclaven. *) Das ebenfalls an der Westküste (im Süden) liegende Nieder« oder Süd- guinea s. §. 81.

10. Lehrbuch der Erdkunde enthaltend die Grundlehren der mathematischen, physikalischen und politischen Geographie sammt der Länder- und Staatenkunde aller fünf Erdtheile - S. 115

1870 - Halle : Schwetschke
Allgemeines von Amerika. 115 der Westküste hin ein mächtiges Kettengebirge — die Cordilleren oder Anden, vollständig: Cordilleras de los Andes — die längste Kette der Welt. Die Cordilleren bestehen an vielen Stellen aus mehreren Parallel- ketten, zwischen denen Plateauflächen liegen. Die Kammhöhe dieses Hochgebirges beträgt zwischen 6000 und 14,000', sein höchster Gipfel übersteigt 23,000', und zahlreiche Vulcane ziehen sich am Oceane hin. Der westliche Abfall der Ketten ist im allgemeinen steiler, als der östliche. 2. Außerdem liegen auf der Ostseite des Erdtheils mehrere isolirte Gebirgsgruppen, die unter sich und mit dem Kettengebirge ohne Zu- sammenhang stehen. 3. Die Ebenen Amerika's sind sämmtlich am Oftfuß der Cordilleren ausgebreitet und nehmen in beiden Continentalhälsten des Erdtheils die Mitte ein. §. 86. Flüsse und Seen. 1. Der Wasserreichthum ist außerordentlich; an Zahl und Größe der Flüsse und Seen übertrifft Amerika alle übrigen Erdlheile. 2. Die Flüsse Nordamerikas münden in drei verschiedene Meere. Aus dem nödlichen Tieflande, das mit einer Unzahl von Seen bedeckt ist, die fast alle zusammenhängen, gehen die meisten Flüsse in das nörd- liche Eismeer. 3. Die größten Flüsse Südamerikas fließen sämmtlich dem Atlant. Ocean zu, da sich die Cordilleren wie eine ungeheuere Riesenmauer die ganze Westküste hin erstrecken und so jedem größer« Strome den Aus- fluß in den Großen Ocean verwehren. Die ganze Westküste von Amerika hat daher nur unbedeutende Flüsse. §. 87. Klima und Produkte. 1. Da sich Amerika durch alle Zonen erstreckt, so finden sich hier auch die verschiedensten Klimate vor. Die Hauptursache der Kälte im Norden Amerika's sind die zahlreichen Waldungen (am Mississippi); in Südamerika ist wegen der Nähe der Meere, der Gebirge und großen Flüsse die Hitze erträglicher als in Afrika. 2. Die Produkte sind manigfaltig. Amerika ist reich an edlen Metallen: Gold in Brasilien und Peru, Platina in Südamerika, Diaman- ten in Brasilien, Topase und Smaragde in Peru. Palmen gibt es in Südamerika, Vanille in Mexico, die feinsten Holzarten in Brasilien, Cacao, Chinarinde, Tabak, Kaffee, Zucker, Baumwolle, Reis, Kartoffeln, Bataten (Knollenfrüchte). Aus dem Thierreiche gibt es: Faulthiere in Südamerika, Gürtelthiere, Jaguare, Puma, Vicunna, Bison, Moschus- oder Bisamochsen, Condore, Colibris, Klapperschlangen, Truthähne. §. 88. Abstammung d er Bewohner. 1. Die Bevölkerung Amerika's besteht aus den Urbewohnern, In- dianern oder Rothhäuten, die eine Manigfaltigkeit von Sprachen (438) sprechen, aus den eingewanderten Europäern, früher namentlich Spaniern, Engländern und Franzosen, und aus Negern, die als Sclaven auf des unschuldigen Dominicaners Las Casas Veranlassung hier- her gebracht wurden. 8
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