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1. Physische und politische Erdkunde von Asien, Australien, Afrika, Die deutschen Kolonien - S. 183

1911 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 183 — Sandstürme (Chamsin und Samum) und der erodierenden Wir- kung plötzlicher Regengüsse, wenn auch in bedeutend abge- schwächerem Grade, beobachten. (Nach I. Chavanne.) Flüsse im eigentlichen Sinne fehlen, aber die zum größten Teile wasserlosen Rinnsale der Wadis verlaufen bis weit in die Wüste hinein. Doch fehlt dem Untergrund der Wüste das be- lebende Naß nicht. Aus wasserundurchlässigen Schichten wird das Grundwasser der Randgebiete der Sahara fortgeleitet, und dann tritt es an den tiefsten Stellen der Wüste in Form einer natürlichen Quelle, oder wo artesische Brunnen angelegt sind (siehe Algerien und die Kulturbestrebungen Frankreichs!), als künstliche Wasserader zutage. Dort liegen dann die Oasen, zumeist S.tätten üppigsten Pflanzenwuchses. Hier gedeihen Getreide, Baum- wolle, Dattelpalmen, Ölbaum, Wein, Obst und Südfrüchte verschiedenster Art. Hier finden sich auch mehr zusammenhängende Wohnungen der Menschen. In den übrigen Teilen der Wüste, abgesehen von denjenigen Gebieten, die bis auf das Vorhanden- sein von Dorngestrüpp und etwas dürftigem, schier verdorrtem Grase vegetationslos sind, wachsen Thymian, Disteln, Beifuß, Stachelbüsche, strauchartige Tamarisken, Akazien und Kakteen. Die Oasen umfassen etwa ein Gebiet von 200 000 qkm (viermal Bran- denburg), aber nach neueren Forschungen soll der Oasen- und Weidegrund der Sahara etwa 1j6 der Gesamtfläche betragen. Die Oasen bilden die Rastorte der Karawanen. Das wasserwitternde Leitkamel findet von einer Quelle zur anderen, auch dann, wenn die gefährlichen Sandstürme einen Teil des seit Jahrtausenden festgelegten Weges von einem Brunnen zum anderen verwischt haben. Die Oasen sind naturgemäß zugleich auch die wichtigsten Handelsstätten der Wüste. (Austausch der Erzeugnisse zwischen dem Süden und den Mittelmeerländern — Straußenfedern, Elfenbein, Gummi, Felle, Goldstaub u. a.) Natürlich können Verkehr und Handel nur in be- scheidenen Grenzen verlaufen, zumal schiffbare Flüsse, Bahnen und künstliche Straßen fast gänzlich fehlen. Außer dem „Schiff der Wüste" (Anpassung dieses einzigartigen Tieres an die beschwerliche Wüsten- reise!) sind noch Löwe, Antilope, Giraffe, Gazelle, Strauß, Raubvögel u. a. die wichtigsten Vertreter der Tierwelt. (Abb. 63.) Zu den bedeutsamsten Oasen zählen im Osten diejenigen von Siwa, Dar-Fur sowie die Kusra-Oasen, und weiter nach Westen diejenigen von Fessan und Timbuktu. Es sind dies ganz besonders lieb- liche Stätten inmitten der Wüste, in denen sich die üppigste Vege- tation mit sprudelnden Quellen, tiefblauen Seen und teilweise reizvoller Gebirgsumrahmung zu seltener Harmonie einen. Die bekanntesten Karawanenstraßen führen von Marokko nach Tim- buktu, von Algier nach Timbuktu bzw. Sokoto, von Tripolis

2. Physische und politische Erdkunde von Asien, Australien, Afrika, Die deutschen Kolonien - S. 59

1911 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 59 — Handel. Den Stamm verwendet man als Nutz- und Bauholz zum Häuser- und Schiffsbau. Die Wurzeln benutzt man zu Flecht- arbeiten. Mit den Blättern bedeckt man u. a. die Dächer der Wohnungen. Aus dem Safte der Blütenstände bereitet man den Palmwein. Die mittlere Schicht der Fruchtschale (Faserstoff) dient zur Herstellung von Decken, Tauen, Bürsten u.a.m. Die Kokosmilch wird frisch gern getrunken. Die Kerne werden ebenfalls frisch gegessen oder aber getrocknet (Kopra). In Europa gewinnt man daraus das Kokosöl, welches wiederum zur Bereitung von Seifen Abb. 19. Indische Elefanten bei der Arbeit. Aus einem Führer der Hamburg-Amerika-Liriie. und Kerzen dient. Die Rückstände der Ölbereitung verwendet man als Viehfutter u. a. m. Eine großartige Entwickelung zeigt auch die Tierwelt Indiens. Königstiger, Panther, Elefant, Nashorn, Affen, Krokodile, giftige Schlangen (u. a. die Brillenschlange) sind die wichtigsten Vertreter. Gezüchtet werden Zebu oder Buckelochse, Schaf, Büffel, Elefant u. a. (Abb. 19.) Unser Haushuhn hat hier seine Heimat (Bankiwahuhn). In den Dschungeln ist der Artenreichtum schier unzählig. Indien ist auch außerordentlich reich an Bodenschätzen aller Art. Es werden u.a. Gold, Eisen, Kohlen und Edelsteine (Dia-

3. Quellenlesebuch für den Unterricht in der Länder- und Völkerkunde - S. 4

1911 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 4 — Leben ein Ende. Das war ein guter Anfang für unfern Wintervorrat. Als ich nach der Hütte zurückkehrte, um die Seehundsmesser zu holen, hörte ich Geschrei in der Luft über mir. Da waren wirklich zwei Gänse, die nach Süden flogen! Mit welcher Sehnsucht blickte ich ihnen nach, als sie verschwanden, wobei ich wünschte, ihnen folgen zu können in das Land, nach dem sie jetzt ihren Flug richteten! (5. Jagd auf Walrosse.) Als wir uns am nächsten Tage (24. Sep- tember) wieder an die Arbeit an der Hütte begaben, sahen wir eine große Herde Walrosse draußen auf dem Eise liegen. Wir hatten mehr als genug von diesen Tieren und hatten sehr wenig Neigung für sie. Johausen meinte offen, wir brauchten sie nicht und könnten sie in Frieden lassen; ich hielt es aber für unbedachtsam, Nahrung und Brennmaterial gewissermaßen vor der Türe liegen zu lassen und keinen Gebrauch davon zu machen; so brachen wir denn mit nnsern Büchsen auf ... Es sind merkwürdige Tiere. Als sie dort beisammen lagen, stießen sie einander unaufhörlich mit den Ungeheuern Hauern in den Rücken, sowohl die großen alten wie die kleinen jungen. Wenn eins von ihnen sich etwa umdrehte und seinem Nachbar zu nahe kam oder ihn störte, so erhob der letztere sich sofort mit Gcgruuze und grub die Hauer in den Rücken des erstern. Es war das keineswegs eine zarte Liebkosung, vielmehr scheint es sehr gut für sie zu sein, daß sie eine so dicke Haut haben; denn es strömte mehreren von ihnen das Blut vom Rücken. Der andere richtete sich manch- mal ebenfalls auf und erwiderte die kleine Aufmerksamkeit in derselben Weise. Bewegung im Lager entstand aber erst, wenn ein nener Gast ans dem Meere auftauchte. Daun grunzten alle im Chor, und einer der alten Bullen, der dem Neuangekommenen am nächsten lag, gab ihm einige wohl- gemeinte Stöße. Der Neuling zog sich aber vorsichtig ans das Eis hinauf, verbeugte sich respektvoll und schob sich ganz sachte zwischen die andern, die ihm dann ebenfalls so viele Stöße versetzten, als Zeit und Umstände ge- statteten, worauf sie sich schließlich wieder besänftigten und ruhig lagen, bis eine neue Unterbrechung eintrat. Wir warteten vergeblich darauf, daß diejenigen Tiere, die wir aus- gewählt hatten, den Kopf so weit drehen würden, daß wir gut zum Schuß kommen konnten; aber da sie verhältnismäßig klein waren, so glaubten wir, daß eine Kugel in die Mitte der Stirn ihnen genügen würde, und brannten endlich los. Sie sprangen jedoch auf und rollten sich halb betäubt ins Wasser. Dann gab es aber eine Bewegung, Die ganze Herde erhob rasch die häßlichen Köpfe, glotzte uns an und stürzte sich eins nach dem andern dem Rande des Eises zu. Wir hatten schleunigst wieder geladen, und da es jetzt nicht schwer war, gut zum Schuß zu kommen, gaben wir Feuer. Da lagen zwei Tiere, ein junges und ein altes ... Mittlerweile kochte das Wasser draußen von den wütenden Tieren, die ringsherum das Eis zertrümmerten und die Luft mit ihrem Gebrüll er- füllten. Besonders der große Bulle schieu nicht geringe Lust zu haben, uns anzugreifen; er kehrte beständig zum Rande des Eises zurück, hob sich halb hinauf, grunzte und bellte uns lange an und betrachtete seine toten Käme- raden lange, die er offenbar mitzunehmen wünschte. (6. Land- und Wasserverhältnisse in der Nähe des Pols.) Zunächst haben wir während der Drift der „Fram" sowohl wie während

4. Physische und politische Erdkunde der außerdeutschen Länder Europas und Amerikas - S. 279

1911 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 279 — gelangt man in die Zone der Wälder (erst Nadel-, dann Laub- Hölzer — Bären, Vielfratze, Wölfe, Füchse, Lnchse, Elentiere, Rehe, wilde Schweine, Eichhörnchen u. a. — Bienen), dann in das Gebiet des Ackerbaus (Gerste, Hafer, Roggen, Kartoffeln, Flachs, Weizen, Hanf —Tierwelt ähnlich —der Auerochse in denwäldern vonbialowicza) und schließlich in die Zone der Steppen (endlose Grasstächen, durch- setzt von Disteln, Schafgarbe, Flußschilf und Königskerzen — Pferde-, Schaf- und Rinderherden — Antilopen, Schakale — Kamele — im Osten das kaspische Steppenland, mit Salz gesättigt und reich an Salzseen). Die Völkertafel steht recht bnnt aus. Im Weichselgebiete fitzen Polen und viele Juden. In den Ostseeprovinzen wohnen Deutsche, Litauer, Letten, Esten, Finnen und Schweden, im Norden Lappen und Samojeden, am Ural Baschkiren, in den Steppengebieten Kirgisen, Tataren, Kalmücken, Kosaken, in Beffarabien Rumänen. Das Kernvolk aber, etwa 9v Millionen, bildet das slawische Volk der Russen, die wieder in Großrussen, Kleinrussen und Weißrussen unterschieden werden. (Charakteristik derselben!) Sie bekennen stch zur griechisch-katholischen Kirche. Die Volksbildung liegt noch recht da- nieder. Die ländliche Bevölkerung hat das große Übergewicht. (Geringe durchschnittliche Dichte der Bevölkerung — Auswanderung!) Rußland ist in erster Linie ein Ackerbaustaat, die Kornkammer Europas (Gebiet der Schwarzerde — Weizen, Roggen, Hafer, Gerste, Zuckerrüben, Kartoffeln, Hanf, Flachs — Getreideausfuhr). Weitere wichtige Erwerbsquellen stnd die Viehzucht (Rinder, Pferde, Schafe, Schweine, Ziegen, Kamele, Renntiere, Gestügel u. a.), die Forstwirt- schaft (Jagd), der Fischfang [Hering, Kabeljau, Lachs, Steinbutt, Stör (Kaviar, Fischleim)^, der Bergbau [Erze, wertvolle Gesteine (wo? welche?), Steinkohlen (am Donez, südlich von Moskau), Salz (Steinsalz, Salinen- salz, Seesalz), Petroleum (stehe Kaukasten!)^ und die Industrie (Webe-, Eisen-, Holz-, Lederindustrie, Zuckerbereitung, Branntweinbrennerei, Tabakfabrikation u. a.). Der Binnenhandel ist ein ganz bedeutender. Den Außenhandel lähmt die ungünstige Lage des mächtigen Reiches. (Die wichtigsten Produkte der Ein- und Ausfuhr nennen!) Zar Peter der Große erhob Rußland durch Ausdehnung des Lan- des bis zur Ostsee zur Großmacht (Verbindung mit der westeuropä- ischen Kultur). Katharina Ii. erwarb den größten Teil von Polen und die türkischen Länder am Schwarzen Meere. Der Zar war bisher der absolute Herrscher. Seit 1905 ist eine Volksvertretung, die Duma, eingesetzt (der heilige Synod, der Reichsrat). Großrußland erstreckt stch vom Weißen Meere bis zu den Steppen. Seine wichtigste Siedlung ist die alte Hauptstadt Moskau [1,2 Mill. Einw., zentrale Lage, wichtigste Handelsstadt des russischen Binnen- landes, bedeutender Markt, vielseitiges Gewerbe, Kreml — ältester Stadtteil, Krönnngsstadt, Sitz des Altrussentums, Stadt der Kirchen, Klöster und Kapellen, westlich die Schlachtorte Borodino und Smolensk, südlich Tula (Gewehrfabriken, Maschinenindustrie, Kupferarbeiten)^. Nischni-Nowgorod (Lage!) ist durch seine Messen weltberühmt. Pensa und Woronesch (Gebiet der Schwarzerde) stnd bedeutende Getreide- und Viehmärkte. Smolensk war einst bedeutende Festung. Archangelsk (Lage, 20000 Einwohner) ist Rußlands wichtigster Seehafen am Eis- meere. Die bekanntesten Siedlungen Ostrußlands find Perm und Jekaterin- bürg (Zentren des Bergbaus am Ural), an der Wolga Kasan (Handel

5. Physische und politische Erdkunde der außerdeutschen Länder Europas und Amerikas - S. 268

1911 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 268 — zudem viele Russen nach Amerika aus. Zumeist ist es das niedere Bevölkerungselement, das in fernen Landen Befreiung von Not und Elend erhofft, vielfach aber um zahlreiche Enttäuschungen reicher zur alten Scholle zurückkehrt. Dennoch ist die Bevölkerungszahl im Wachsen begriffen. Rußland ist vorwiegend ein Ackerbaustaat, ja der Hauptacker- baustaat, die Kornkammer Europas. Große Mengen Getreide werden aus dem Gebiete der Schwarzerde ausgeführt. Weizen, Roggen, Gerste, Hafer, Zuckerrüben, Kartoffeln, Hanf und Flachs sind die wichtigsten Erzeugnisse der Landwirtschaft. Weil das Hanptkontingent der Bevölkerung sich durch den Ackerbau ernährt, so haben Mißernten, wie solche selbst auf dem fruchtbarsten Boden eintreten können, zumeist Hungersnöte im Gefolge. — Auch nach Deutschland erfolgt eine ganz bedeutende Getreideausfuhr. Der Flachsbau liefert die Rohprodukte einer um- fangreichen Leinenweberei, wie sie sich besonders in den nördlichen Teilen Mittelrußlands findet. Die Viehzucht blüht überall, teils verbunden mit der Landwirtschaft, teils als wilde Viehzucht in den Steppengebieten. Die tscherkessischen Rinder im Gouvernement Kiew gelten als die besten. Die Pferdezucht erfolgt in Gestüten und Herden. Sie wird auch in den Steppen be- sonders von Kosaken, Kalmücken und Kirgisen betrieben. Weiter werden Schafe, Schweine, Ziegen, Kamele und Renntiere gezüchtet. Auch die Geflügelzucht ist bedeutend, und die Erträgnisse aus der Bienenzucht sind ebenfalls nicht zu unterschätzen. Der Gewinn aus der Forstwirtschaft ist ein recht hoher. Die größten Wälder liegen mehr im Norden und am Ural. Dazu sind die Wälder reich an Jagdtieren (welche?). Auch der Fischfang an den Küsten der Meere wie in den Flüssen und Seen bringt reiche Beute. Hering. Kabeljau, Lachs, Steinbutt, Stör (Kaviar, Fischleim) u. a. werden gefangen. Der Bergbau hat seine wichtigste Stätte im erzreichen Ural. ^Wiederhole, welche Metalle und wertvollen Gesteine dort gefunden werden! Welches sind die wichtigsten Siedlungen (Mittelpunkte) dieses Bergbau- gemetes?] Am Donez finden sich sehr gute Kohlen. Dagegen liefern die Kohlenlager südlich von Moskau eine minderwertige Kohle. Auch die Salzgewinnung (Steinsalz, Salinensalz, Seesalz) ist eine be- deutende. In Finnland wird Zinn gewonnen. — Über die Petroleum- gewinnung siehe Kaukasien! Die Industrie, welche bei dem vorwiegend ackerbautreibenden Volke zunächst nicht recht Eingang fand, nimmt seit den letzten Jahrzehnten einen größeren Aufschwung. Ihre wichtigsten Zweige sind Webe-, Eisen-, Holz- und Lederindustrie, Zuckerfabrikation, Branntweinbrennerei, Tabak- fabrikation (russische Zigaretten) u. a. Derhandel imjnnern ist sehr umfangreich. Die bedeutendsten

6. Neuere Geschichte - S. 119

1869 - Mainz : Kunze
Ii. Frankreich als Kaiserreich »bis jur ijülje seiner Macht». 1804-1812. Die Gründung der neuen Monarchie. Nach Unterdrückung der letzten ohnmächtigen Versuche gegen * seine Alleinherrschaft — Moreaus Exil, Pichegrus Tod im Kerker, des Herzogs von Enghien widerrechtliche Erschießung — wird Bonaparte auf Vorschlag der Tribunen durch Senatsbeschluß als Napoleon erblicher Kaiser der Franzosen. Umgebung dexis. Mai. jungen Dynastie mit neuem Glanz: Napoleons Geschwister mit dem Titel Kaiserliche Hoheit'; 18 neue Marschälle; Proelamierung des Ordens der Ehrenlegion; Salbung des Imperators durch Papst Pins Vii, seine und seiner Gemahlin Selbstkrönung; —2. Dem. Napoleons bürgerliches Gesetzbuch vollendet 1804, mit dem Titel Cod6 Napoleon 1807; schon vorher Herstellung der Kirche und des Cultus, seit Anfang 1806 auch der christlichen Zeitrechnung. Verwandlung der eisalpinischen (seit 1802 italienischen) Republik in ein Königreich Italien 1805, Napoleons Königskrönung im Dom zu Mailand, sein Stiefsohn Eugene Beauharnais Vicekönig. Einverleibung Liguriens, Parmas, Piacenzas und Gnastallas. Napoleons siegreiche Kämpfe. I. Gegen Oesterreich und Unluand 1805. Dem für England trotz seiner Seesiege im ganzen ungünstigen Frieden von Amiens folgte bald eine abermalige Spannung beider

7. Erdkunde - S. 169

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 169 — Wie im Klima, so zeigen sich auch in der Pflanzen- und Tierwelt Asiens große Gegensätze. Während die öde Tundra im Norden notdürftig von Moosen und Flechten bedeckt ist, so daß nur wenige Arten von Pelztieren und Vögeln dort fortzukommen vermögen, erreicht die Pflanzen- und Tierwelt im Südeu des Erdteiles üppige Mannigfaltigkeit und riesenhafte Formen. Palmen, Reis, Thee, Zucker- rohr, Kaffee, Baumwolle, Pfeffer und andere Gewürze, mancherlei Arznei- und Färbekräuter haben hier zumeist ihre Heimat. Zahlreiche Tierarten beleben diese tropischen Länder Asiens. In den mächtigen Wäldern hausen Elefanten, Nashörner, Büffel, Affen und Schlangen; Papageien und andere farbenreiche Vögel fchaukeln sich auf den Zweigen der Bäume; im Dickicht des Schilfes lauert der Königstiger; Sümpfe und Ströme sind von Krokodilen, Salamandern und Schild- kröten bewohnt; der Indische Ocean birgt die kostbare Perle. V. Bevölkerung. a) Zahl. Asien hat 840 Millionen Einwohner, also mehr als die Hälfte aller Menschen. Auf 1 qkm treffen durchschnittlich 19 Seelen. Die Bevölkerung ist naturgemäß sehr ungleichmäßig verteilt. In Sibirien rechnet man auf 2 qkm kaum 1 Bewohner; in Britisch- Jndien hingegen kommen auf 1 qkm 60, in Japan sogar 108 Menschen. b) Abstammung. Die Bewohner Asiens gehören drei ver- schiedenen Rassen an: der mongolischen, der kaukasischen und der malayischen. 1. Die mongolische Rasse — in der Mitte, im Osten und Norden des Erdteiles •— umfaßt etwa 3/5 der Gesamtbevölkerung. Die hervorragendsten Völker dieser Rasse sind die Chinesen, Japaner, Tataren und die sibirischen Völker. 2. Die kaukasische Rasse — im Süden und Westen ■— zählt nicht ganz 2/5 der Bewohner. Hierher gehören: die Inder, Perser, Ära- der, Armenier. Europäer sind in Asien verhältnismäßig wenig ansässig. 3. Die malayische Rasse — im Südosten—, ungefähr 30 Millionen, wohnt im südlichen Hinterindien und auf den benach- barten Inseln. Die Urbewohner von Dekhan und Ceylon gehören einer eigenen Rasse, den Dravidas, an. Bumüller-Schuster, Erdkunde. Neue Ausg. 2. Aufl. F

8. Erdkunde - S. 241

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
241 — der wilden Indianer zur katholischen Religion. Bolivia ist durch seinen M i n e r a l r e i ch t u m, besonders an Silber, Kupfer und Zinn, be- kannt. Infolge eines unverständigen Betrie- des sowie fortwährender Kriege und der Herr- schenden Unsicherheit ist aber der Bergbau stark zurückgegangen. Auch Industrie und H a n- del sind gering. Der größte Ort ist La Paz (40000 E.), ____ unfern des Titicaca- Bild 89. Indianer von Bolivia. 'ee*- ^ ° 10 f t mit 16 000 E. war einst- >nals seiner reichen Silberminen wegen weltberühmt. Jetzt sind die leisten derselben verlassen. — Cochabamba (25 000 E.) ist nun- mehr die gewerbreichste Stadt. Die Argentinische Nepublik hat 2 790 000 qkm und 4 Millionen zumeist katholische Einwohner, Unter denen fast 1 Million eingewanderte Europäer sind. Der größte 5eil des Gebietes ist eine ungeheure grasreiche Ebene (die Pampas), auf welcher große Herden halbwilder Pferde (nach der Zählung von 1895 fast 5 Mill.), Rinder (22 Mill.), Schafe (75 Mill.) weiden. Die Viehzucht liefert auch für den Handel b>e wichtigsten Ausfuhrartikel, vor allem Schafwolle, außerdem fleisch und andere tierische Produkte. Bumüller-Schuster, Erdkunde. Neue Ausg. 2. Aufl. 11 .

9. Alte Geschichte - S. 91

1872 - Mainz : Kunze
I. 3ue£(Utiiers öea ©rolktt Uneinige. 336—323 t». 1. 2tle>*anber3 Regierungsantritt. Vorbereitungen gum 3u9e 9e9en ^erferi Bereite Gruppen auf afiatifd)em23oben; auc§ in ©riecfjenlanb aufgeregte (Srraartung: plo^Ii^e ^atfjridjt t>on der (Srmorbung ^3l)itippä burd) einen ©ffoier feiner Seibroacfje bei einer £odpgeitfeier §u 2iega (336). Sofort aufftänbifc£)e Regungen in ©riedejenlanb. Sder „^nabe Sileyanbroä", fein Radf)folger, erft 20 3alre a^i 1301:1 ^em erf*en njiffenfd(jaftlid)en Talent feiner 3e^/ meueid^t aller 3e^en/ ^ern ©tagiriten Slriftoteleä erlogen, burd^aug fjeßenifd) gebilbet, früfj= reif, fiat fdjon bei (Sljaroneia mit 2iu3$eicf)nung befehligt; corüber= gebeub mit feinem Sbater oerfeinbet. Rafcf) der inneren ©d)tt)ierig= feiten .Sperr geraorben, fteljt er 2 -äftonate nad§ ^p^itippö 5tobe bieö-feits> der Shjermopglen; rafcfje Unterwerfung: ein neuer ^ongre^ gu j^orintf) erfenntifin al§ (Srben der 3ttad§tftellung feine§ 23ater3 an. Allein raafjrenb er gegen die nörblicfjen ^Barbaren jie^t, die Sdonau überfdjreitet: neuer Slufftanb in ©riecfjenlanb, burcf) ein ©erüc§t oon feinem S£obe und perftfdfje £>ülfs>gelber er= mutljigt, an der ©pi^e Streben. 2hej:anber3 rafcf)e£> (Srfcfjeinen, (Sinnaljme und 3erf*orun9 £ lj e b e,n 3 (335). ©cfirecf en in ^ ©riecfyenlanb, in $ttfjen die antimafebonifdfjen Rebner geftüqt, im Uebrigen auc(j biefjmal die ©tabt glimpflich Beljanbelt. Sllejranbers Ijegemonifdfje Stellung §ur ©riedjentdelt burd§ ein ausführliches) 3tt; ftrument, die (Sonoention uon ^orintf), feftgefteut, der fiel) alle griecf)ifc§en Staaten, mit Slusnafjme con ©parta, fügen; 3sor= Bereitungen $um 3u9e 9e9en ^ ^ßerferreide) toieber aufgenommen. Sden inneren Verfall biefeä 3fteicf)§ feit Slrta^eryes Ii. (f 362) te^rt uns der 3ug ^ jüngeren (Sgrus und der Rücfjug der

10. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 395

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
§ 145. Italien. Spanien. Portugal. 395 stitut, dessen Beamte die Könige einsetzten, um die Macht des Adels und der Geistlichkeit zu brechen. Die den Verurteilten himveggenommenen Güter fielen an die spanische Krone. 403) Portugal war ursprünglich eine spanische Grafschaft, welche Heinrich vonburgund für seine Verdienste im Kampfe gegen die Mauren als Lehen erhielt. Aber schon Heinrichs I. toolrn, Alfons I. der Eroberer, betrachtete sich als unabhängig und vergrößerte das Reich, indem er den Ungläubigen mit Hilfe der Kreuzfahrer (s. § 117, Anm. 2) Lissabon entriß, i Unter Alfons Iii. wurde Algarbien damit vereinigt, sowie ansehnliche Landstriche, die den Mauren abgenommen wurden. erhielt Portugal den gegenwärtigen Umfang. Dazu kamen noch Besitzungen in der Neuen Welt, wodurch Handel und Schiffahrt zu einet' Blüte sich entwickelten, auf welche Spanien eifersüchtig werden konnte. Anmerkungen. 1. An der Spitze der Republik Venedig stand ein Herzog oder Doge (Dodsche — dux), dessen Gewalt jedoch sehr beschränkt war. Ihm zur Seite stand ein Kleiner Rat (Signoria), aus sechs Adeligen (Nobili) gebildet. Den Großen Rat bildeten anfänglich alle Nobili. Als die Zahl derselben aber 450 betrug, schloß man das Adelsbnch des Großen Rates (das Goldene Bnch) ab und beschränkte dadurch die Zahl der Mitglieder. Neben allen diesen bestand aber noch die furchtbarste Behörde, der Rat der Zehner, welcher als Gerichtshof die Verbrechen gegen den Staat aufzuspüren und zu bestrafen hatte. Er hatte unumschränkte Gewalt über Leben und Freiheit. Der berühmteste Doge war Enrico Dandolo, der 41. in der Reihe, welcher an der Spitze der venetianischen Flotte Konstantinopel eroberte (1202), Kandi'a und eine Anzahl jonischer Inseln erwarb. Lange Kämpfe führte Venedig mit Genua, das so mächtig war, daß es 1298 zu einem Kampfe auf leoen und ob kam. Damals siegte Genua, eroberte 60 Galeeren und führte 5000 Gefangene fort. Aber zuletzt unterlag Genua uuter dem ™ Ä”' t.nbrea Sontarini, nach 130jährigent Kamps (1381). Die Macht Venedigs sank nach der Entdeckung Amerikas und der Eroberuna Konstantinopels. a , ^ajj.er Heinrich Vii. hatte auf feinem Römerznge den ©hinnen Matteo Visconti in Mailand zum kaiserlichen Statt-Halter gesetzt (1311) Die Macht blieb in der Hand seiner Familie, irach dem Erloschen derselben bemächtigte sich Franz Sforza, ein berühmter Eondottrere oder Söldnerführer und Schwiegersohn des Visconti, der Herrschaft. Ihm glückte die Eroberung Genuas (1468) und von ihm vererbte sich die herzogliche Würde auf seine Nach- Reichlichen £ari V" feinem Sohne Philipp Ii. Mailand als 3. Der berühmteste unter den Mediceern ist Eosimo bei Me-der sich aus die Seite der Volkspartei schlug, beshalb aus zehn ?V <Ql aöu 4. Republik verbannt, balb aber wieber zurückgerufen würde (1464) und von ba an den Staat noch 30 Jahre leitete. Sein Brnber
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