— 183 —
Sandstürme (Chamsin und Samum) und der erodierenden Wir-
kung plötzlicher Regengüsse, wenn auch in bedeutend abge-
schwächerem Grade, beobachten. (Nach I. Chavanne.)
Flüsse im eigentlichen Sinne fehlen, aber die zum größten
Teile wasserlosen Rinnsale der Wadis verlaufen bis weit in die
Wüste hinein. Doch fehlt dem Untergrund der Wüste das be-
lebende Naß nicht. Aus wasserundurchlässigen Schichten wird
das Grundwasser der Randgebiete der Sahara fortgeleitet, und
dann tritt es an den tiefsten Stellen der Wüste in Form einer
natürlichen Quelle, oder wo artesische Brunnen angelegt sind
(siehe Algerien und die Kulturbestrebungen Frankreichs!), als künstliche
Wasserader zutage. Dort liegen dann die Oasen, zumeist S.tätten
üppigsten Pflanzenwuchses. Hier gedeihen Getreide, Baum-
wolle, Dattelpalmen, Ölbaum, Wein, Obst und Südfrüchte
verschiedenster Art. Hier finden sich auch mehr zusammenhängende
Wohnungen der Menschen. In den übrigen Teilen der Wüste,
abgesehen von denjenigen Gebieten, die bis auf das Vorhanden-
sein von Dorngestrüpp und etwas dürftigem, schier verdorrtem
Grase vegetationslos sind, wachsen Thymian, Disteln, Beifuß,
Stachelbüsche, strauchartige Tamarisken, Akazien und Kakteen.
Die Oasen umfassen etwa ein Gebiet von 200 000 qkm (viermal Bran-
denburg), aber nach neueren Forschungen soll der Oasen- und
Weidegrund der Sahara etwa 1j6 der Gesamtfläche betragen. Die
Oasen bilden die Rastorte der Karawanen. Das wasserwitternde
Leitkamel findet von einer Quelle zur anderen, auch dann, wenn
die gefährlichen Sandstürme einen Teil des seit Jahrtausenden
festgelegten Weges von einem Brunnen zum anderen verwischt
haben. Die Oasen sind naturgemäß zugleich auch die wichtigsten
Handelsstätten der Wüste. (Austausch der Erzeugnisse zwischen dem
Süden und den Mittelmeerländern — Straußenfedern, Elfenbein, Gummi,
Felle, Goldstaub u. a.) Natürlich können Verkehr und Handel nur in be-
scheidenen Grenzen verlaufen, zumal schiffbare Flüsse, Bahnen und
künstliche Straßen fast gänzlich fehlen. Außer dem „Schiff der Wüste"
(Anpassung dieses einzigartigen Tieres an die beschwerliche Wüsten-
reise!) sind noch Löwe, Antilope, Giraffe, Gazelle, Strauß,
Raubvögel u. a. die wichtigsten Vertreter der Tierwelt. (Abb. 63.)
Zu den bedeutsamsten Oasen zählen im Osten diejenigen von Siwa,
Dar-Fur sowie die Kusra-Oasen, und weiter nach Westen diejenigen
von Fessan und Timbuktu. Es sind dies ganz besonders lieb-
liche Stätten inmitten der Wüste, in denen sich die üppigste Vege-
tation mit sprudelnden Quellen, tiefblauen Seen und teilweise
reizvoller Gebirgsumrahmung zu seltener Harmonie einen. Die
bekanntesten Karawanenstraßen führen von Marokko nach Tim-
buktu, von Algier nach Timbuktu bzw. Sokoto, von Tripolis
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— 59 —
Handel. Den Stamm verwendet man als Nutz- und Bauholz zum
Häuser- und Schiffsbau. Die Wurzeln benutzt man zu Flecht-
arbeiten. Mit den Blättern bedeckt man u. a. die Dächer der
Wohnungen. Aus dem Safte der Blütenstände bereitet man den
Palmwein. Die mittlere Schicht der Fruchtschale (Faserstoff)
dient zur Herstellung von Decken, Tauen, Bürsten u.a.m. Die
Kokosmilch wird frisch gern getrunken. Die Kerne werden ebenfalls
frisch gegessen oder aber getrocknet (Kopra). In Europa gewinnt
man daraus das Kokosöl, welches wiederum zur Bereitung von Seifen
Abb. 19. Indische Elefanten bei der Arbeit.
Aus einem Führer der Hamburg-Amerika-Liriie.
und Kerzen dient. Die Rückstände der Ölbereitung verwendet man
als Viehfutter u. a. m.
Eine großartige Entwickelung zeigt auch die Tierwelt Indiens.
Königstiger, Panther, Elefant, Nashorn, Affen, Krokodile,
giftige Schlangen (u. a. die Brillenschlange) sind die wichtigsten
Vertreter. Gezüchtet werden Zebu oder Buckelochse, Schaf,
Büffel, Elefant u. a. (Abb. 19.) Unser Haushuhn hat hier seine
Heimat (Bankiwahuhn). In den Dschungeln ist der Artenreichtum
schier unzählig.
Indien ist auch außerordentlich reich an Bodenschätzen aller
Art. Es werden u.a. Gold, Eisen, Kohlen und Edelsteine (Dia-
— 4 —
Leben ein Ende. Das war ein guter Anfang für unfern Wintervorrat.
Als ich nach der Hütte zurückkehrte, um die Seehundsmesser zu holen, hörte
ich Geschrei in der Luft über mir. Da waren wirklich zwei Gänse, die
nach Süden flogen! Mit welcher Sehnsucht blickte ich ihnen nach, als sie
verschwanden, wobei ich wünschte, ihnen folgen zu können in das Land, nach
dem sie jetzt ihren Flug richteten!
(5. Jagd auf Walrosse.) Als wir uns am nächsten Tage (24. Sep-
tember) wieder an die Arbeit an der Hütte begaben, sahen wir eine große
Herde Walrosse draußen auf dem Eise liegen. Wir hatten mehr als genug
von diesen Tieren und hatten sehr wenig Neigung für sie. Johausen meinte
offen, wir brauchten sie nicht und könnten sie in Frieden lassen; ich hielt
es aber für unbedachtsam, Nahrung und Brennmaterial gewissermaßen vor
der Türe liegen zu lassen und keinen Gebrauch davon zu machen; so brachen
wir denn mit nnsern Büchsen auf ...
Es sind merkwürdige Tiere. Als sie dort beisammen lagen, stießen sie
einander unaufhörlich mit den Ungeheuern Hauern in den Rücken, sowohl
die großen alten wie die kleinen jungen. Wenn eins von ihnen sich etwa
umdrehte und seinem Nachbar zu nahe kam oder ihn störte, so erhob der
letztere sich sofort mit Gcgruuze und grub die Hauer in den Rücken des
erstern. Es war das keineswegs eine zarte Liebkosung, vielmehr scheint es
sehr gut für sie zu sein, daß sie eine so dicke Haut haben; denn es strömte
mehreren von ihnen das Blut vom Rücken. Der andere richtete sich manch-
mal ebenfalls auf und erwiderte die kleine Aufmerksamkeit in derselben
Weise. Bewegung im Lager entstand aber erst, wenn ein nener Gast ans
dem Meere auftauchte. Daun grunzten alle im Chor, und einer der alten
Bullen, der dem Neuangekommenen am nächsten lag, gab ihm einige wohl-
gemeinte Stöße. Der Neuling zog sich aber vorsichtig ans das Eis hinauf,
verbeugte sich respektvoll und schob sich ganz sachte zwischen die andern, die
ihm dann ebenfalls so viele Stöße versetzten, als Zeit und Umstände ge-
statteten, worauf sie sich schließlich wieder besänftigten und ruhig lagen, bis
eine neue Unterbrechung eintrat.
Wir warteten vergeblich darauf, daß diejenigen Tiere, die wir aus-
gewählt hatten, den Kopf so weit drehen würden, daß wir gut zum Schuß
kommen konnten; aber da sie verhältnismäßig klein waren, so glaubten wir,
daß eine Kugel in die Mitte der Stirn ihnen genügen würde, und brannten
endlich los. Sie sprangen jedoch auf und rollten sich halb betäubt ins
Wasser. Dann gab es aber eine Bewegung, Die ganze Herde erhob rasch
die häßlichen Köpfe, glotzte uns an und stürzte sich eins nach dem andern
dem Rande des Eises zu. Wir hatten schleunigst wieder geladen, und da
es jetzt nicht schwer war, gut zum Schuß zu kommen, gaben wir Feuer.
Da lagen zwei Tiere, ein junges und ein altes ...
Mittlerweile kochte das Wasser draußen von den wütenden Tieren, die
ringsherum das Eis zertrümmerten und die Luft mit ihrem Gebrüll er-
füllten. Besonders der große Bulle schieu nicht geringe Lust zu haben, uns
anzugreifen; er kehrte beständig zum Rande des Eises zurück, hob sich halb
hinauf, grunzte und bellte uns lange an und betrachtete seine toten Käme-
raden lange, die er offenbar mitzunehmen wünschte.
(6. Land- und Wasserverhältnisse in der Nähe des Pols.)
Zunächst haben wir während der Drift der „Fram" sowohl wie während
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— 279 —
gelangt man in die Zone der Wälder (erst Nadel-, dann Laub-
Hölzer — Bären, Vielfratze, Wölfe, Füchse, Lnchse, Elentiere, Rehe,
wilde Schweine, Eichhörnchen u. a. — Bienen), dann in das Gebiet
des Ackerbaus (Gerste, Hafer, Roggen, Kartoffeln, Flachs, Weizen,
Hanf —Tierwelt ähnlich —der Auerochse in denwäldern vonbialowicza)
und schließlich in die Zone der Steppen (endlose Grasstächen, durch-
setzt von Disteln, Schafgarbe, Flußschilf und Königskerzen — Pferde-,
Schaf- und Rinderherden — Antilopen, Schakale — Kamele — im Osten
das kaspische Steppenland, mit Salz gesättigt und reich an Salzseen).
Die Völkertafel steht recht bnnt aus. Im Weichselgebiete fitzen
Polen und viele Juden. In den Ostseeprovinzen wohnen Deutsche,
Litauer, Letten, Esten, Finnen und Schweden, im Norden Lappen
und Samojeden, am Ural Baschkiren, in den Steppengebieten Kirgisen,
Tataren, Kalmücken, Kosaken, in Beffarabien Rumänen.
Das Kernvolk aber, etwa 9v Millionen, bildet das slawische Volk
der Russen, die wieder in Großrussen, Kleinrussen und Weißrussen
unterschieden werden. (Charakteristik derselben!) Sie bekennen stch zur
griechisch-katholischen Kirche. Die Volksbildung liegt noch recht da-
nieder. Die ländliche Bevölkerung hat das große Übergewicht. (Geringe
durchschnittliche Dichte der Bevölkerung — Auswanderung!)
Rußland ist in erster Linie ein Ackerbaustaat, die Kornkammer
Europas (Gebiet der Schwarzerde — Weizen, Roggen, Hafer, Gerste,
Zuckerrüben, Kartoffeln, Hanf, Flachs — Getreideausfuhr). Weitere
wichtige Erwerbsquellen stnd die Viehzucht (Rinder, Pferde, Schafe,
Schweine, Ziegen, Kamele, Renntiere, Gestügel u. a.), die Forstwirt-
schaft (Jagd), der Fischfang [Hering, Kabeljau, Lachs, Steinbutt, Stör
(Kaviar, Fischleim)^, der Bergbau [Erze, wertvolle Gesteine (wo? welche?),
Steinkohlen (am Donez, südlich von Moskau), Salz (Steinsalz, Salinen-
salz, Seesalz), Petroleum (stehe Kaukasten!)^ und die Industrie (Webe-,
Eisen-, Holz-, Lederindustrie, Zuckerbereitung, Branntweinbrennerei,
Tabakfabrikation u. a.).
Der Binnenhandel ist ein ganz bedeutender. Den Außenhandel
lähmt die ungünstige Lage des mächtigen Reiches. (Die wichtigsten
Produkte der Ein- und Ausfuhr nennen!)
Zar Peter der Große erhob Rußland durch Ausdehnung des Lan-
des bis zur Ostsee zur Großmacht (Verbindung mit der westeuropä-
ischen Kultur). Katharina Ii. erwarb den größten Teil von Polen und
die türkischen Länder am Schwarzen Meere.
Der Zar war bisher der absolute Herrscher. Seit 1905 ist eine
Volksvertretung, die Duma, eingesetzt (der heilige Synod, der Reichsrat).
Großrußland erstreckt stch vom Weißen Meere bis zu den Steppen.
Seine wichtigste Siedlung ist die alte Hauptstadt Moskau [1,2 Mill.
Einw., zentrale Lage, wichtigste Handelsstadt des russischen Binnen-
landes, bedeutender Markt, vielseitiges Gewerbe, Kreml — ältester
Stadtteil, Krönnngsstadt, Sitz des Altrussentums, Stadt der Kirchen,
Klöster und Kapellen, westlich die Schlachtorte Borodino und Smolensk,
südlich Tula (Gewehrfabriken, Maschinenindustrie, Kupferarbeiten)^.
Nischni-Nowgorod (Lage!) ist durch seine Messen weltberühmt. Pensa
und Woronesch (Gebiet der Schwarzerde) stnd bedeutende Getreide- und
Viehmärkte. Smolensk war einst bedeutende Festung. Archangelsk
(Lage, 20000 Einwohner) ist Rußlands wichtigster Seehafen am Eis-
meere.
Die bekanntesten Siedlungen Ostrußlands find Perm und Jekaterin-
bürg (Zentren des Bergbaus am Ural), an der Wolga Kasan (Handel
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— 268 —
zudem viele Russen nach Amerika aus. Zumeist ist es das niedere
Bevölkerungselement, das in fernen Landen Befreiung von Not und
Elend erhofft, vielfach aber um zahlreiche Enttäuschungen reicher zur
alten Scholle zurückkehrt. Dennoch ist die Bevölkerungszahl im Wachsen
begriffen.
Rußland ist vorwiegend ein Ackerbaustaat, ja der Hauptacker-
baustaat, die Kornkammer Europas. Große Mengen Getreide
werden aus dem Gebiete der Schwarzerde ausgeführt. Weizen, Roggen,
Gerste, Hafer, Zuckerrüben, Kartoffeln, Hanf und Flachs sind die wichtigsten
Erzeugnisse der Landwirtschaft. Weil das Hanptkontingent der Bevölkerung
sich durch den Ackerbau ernährt, so haben Mißernten, wie solche selbst
auf dem fruchtbarsten Boden eintreten können, zumeist Hungersnöte im
Gefolge. — Auch nach Deutschland erfolgt eine ganz bedeutende
Getreideausfuhr. Der Flachsbau liefert die Rohprodukte einer um-
fangreichen Leinenweberei, wie sie sich besonders in den nördlichen Teilen
Mittelrußlands findet.
Die Viehzucht blüht überall, teils verbunden mit der Landwirtschaft,
teils als wilde Viehzucht in den Steppengebieten. Die tscherkessischen
Rinder im Gouvernement Kiew gelten als die besten. Die Pferdezucht
erfolgt in Gestüten und Herden. Sie wird auch in den Steppen be-
sonders von Kosaken, Kalmücken und Kirgisen betrieben. Weiter werden
Schafe, Schweine, Ziegen, Kamele und Renntiere gezüchtet. Auch die
Geflügelzucht ist bedeutend, und die Erträgnisse aus der Bienenzucht sind
ebenfalls nicht zu unterschätzen.
Der Gewinn aus der Forstwirtschaft ist ein recht hoher. Die
größten Wälder liegen mehr im Norden und am Ural. Dazu sind die
Wälder reich an Jagdtieren (welche?).
Auch der Fischfang an den Küsten der Meere wie in den Flüssen
und Seen bringt reiche Beute. Hering. Kabeljau, Lachs, Steinbutt, Stör
(Kaviar, Fischleim) u. a. werden gefangen.
Der Bergbau hat seine wichtigste Stätte im erzreichen Ural.
^Wiederhole, welche Metalle und wertvollen Gesteine dort gefunden werden!
Welches sind die wichtigsten Siedlungen (Mittelpunkte) dieses Bergbau-
gemetes?] Am Donez finden sich sehr gute Kohlen. Dagegen
liefern die Kohlenlager südlich von Moskau eine minderwertige Kohle.
Auch die Salzgewinnung (Steinsalz, Salinensalz, Seesalz) ist eine be-
deutende. In Finnland wird Zinn gewonnen. — Über die Petroleum-
gewinnung siehe Kaukasien!
Die Industrie, welche bei dem vorwiegend ackerbautreibenden Volke
zunächst nicht recht Eingang fand, nimmt seit den letzten Jahrzehnten
einen größeren Aufschwung. Ihre wichtigsten Zweige sind Webe-, Eisen-,
Holz- und Lederindustrie, Zuckerfabrikation, Branntweinbrennerei, Tabak-
fabrikation (russische Zigaretten) u. a.
Derhandel imjnnern ist sehr umfangreich. Die bedeutendsten
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Extrahierte Personennamen: Hering
Extrahierte Ortsnamen: Amerika Europas Deutschland Gouvernement_Kiew Fischleim Moskau Finnland
Ii. Frankreich als Kaiserreich »bis jur
ijülje seiner Macht».
1804-1812.
Die Gründung der neuen Monarchie.
Nach Unterdrückung der letzten ohnmächtigen Versuche gegen *
seine Alleinherrschaft — Moreaus Exil, Pichegrus Tod im Kerker,
des Herzogs von Enghien widerrechtliche Erschießung — wird
Bonaparte auf Vorschlag der Tribunen durch Senatsbeschluß als
Napoleon erblicher Kaiser der Franzosen. Umgebung dexis. Mai.
jungen Dynastie mit neuem Glanz: Napoleons Geschwister mit
dem Titel Kaiserliche Hoheit'; 18 neue Marschälle; Proelamierung
des Ordens der Ehrenlegion; Salbung des Imperators durch
Papst Pins Vii, seine und seiner Gemahlin Selbstkrönung; —2. Dem.
Napoleons bürgerliches Gesetzbuch vollendet 1804, mit dem Titel
Cod6 Napoleon 1807; schon vorher Herstellung der Kirche und
des Cultus, seit Anfang 1806 auch der christlichen Zeitrechnung.
Verwandlung der eisalpinischen (seit 1802 italienischen)
Republik in ein Königreich Italien 1805, Napoleons
Königskrönung im Dom zu Mailand, sein Stiefsohn Eugene
Beauharnais Vicekönig. Einverleibung Liguriens, Parmas,
Piacenzas und Gnastallas.
Napoleons siegreiche Kämpfe.
I. Gegen Oesterreich und Unluand 1805.
Dem für England trotz seiner Seesiege im ganzen ungünstigen
Frieden von Amiens folgte bald eine abermalige Spannung beider
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Extrahierte Personennamen: Napoleon Napoleons Napoleons Napoleon Napoleons Eugene
Beauharnais_Vicekönig Napoleons
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Moreaus_Exil Pichegrus Napoleons Napoleons Italien Napoleons Mailand Napoleons Oesterreich England Amiens
— 169 —
Wie im Klima, so zeigen sich auch in der Pflanzen- und
Tierwelt Asiens große Gegensätze. Während die öde Tundra im
Norden notdürftig von Moosen und Flechten bedeckt ist, so daß nur
wenige Arten von Pelztieren und Vögeln dort fortzukommen vermögen,
erreicht die Pflanzen- und Tierwelt im Südeu des Erdteiles üppige
Mannigfaltigkeit und riesenhafte Formen. Palmen, Reis, Thee, Zucker-
rohr, Kaffee, Baumwolle, Pfeffer und andere Gewürze, mancherlei
Arznei- und Färbekräuter haben hier zumeist ihre Heimat. Zahlreiche
Tierarten beleben diese tropischen Länder Asiens. In den mächtigen
Wäldern hausen Elefanten, Nashörner, Büffel, Affen und Schlangen;
Papageien und andere farbenreiche Vögel fchaukeln sich auf den
Zweigen der Bäume; im Dickicht des Schilfes lauert der Königstiger;
Sümpfe und Ströme sind von Krokodilen, Salamandern und Schild-
kröten bewohnt; der Indische Ocean birgt die kostbare Perle.
V. Bevölkerung.
a) Zahl. Asien hat 840 Millionen Einwohner, also mehr
als die Hälfte aller Menschen. Auf 1 qkm treffen durchschnittlich
19 Seelen. Die Bevölkerung ist naturgemäß sehr ungleichmäßig verteilt.
In Sibirien rechnet man auf 2 qkm kaum 1 Bewohner; in Britisch-
Jndien hingegen kommen auf 1 qkm 60, in Japan sogar 108 Menschen.
b) Abstammung. Die Bewohner Asiens gehören drei ver-
schiedenen Rassen an: der mongolischen, der kaukasischen und
der malayischen.
1. Die mongolische Rasse — in der Mitte, im Osten und
Norden des Erdteiles •— umfaßt etwa 3/5 der Gesamtbevölkerung.
Die hervorragendsten Völker dieser Rasse sind die Chinesen, Japaner,
Tataren und die sibirischen Völker.
2. Die kaukasische Rasse — im Süden und Westen ■— zählt
nicht ganz 2/5 der Bewohner. Hierher gehören: die Inder, Perser, Ära-
der, Armenier. Europäer sind in Asien verhältnismäßig wenig ansässig.
3. Die malayische Rasse — im Südosten—, ungefähr
30 Millionen, wohnt im südlichen Hinterindien und auf den benach-
barten Inseln. Die Urbewohner von Dekhan und Ceylon gehören
einer eigenen Rasse, den Dravidas, an.
Bumüller-Schuster, Erdkunde. Neue Ausg. 2. Aufl. F
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Extrahierte Ortsnamen: Asiens Asiens Sibirien Britisch-
Jndien Japan Asiens Asien Hinterindien Ceylon
241 —
der wilden Indianer zur
katholischen Religion.
Bolivia ist durch seinen
M i n e r a l r e i ch t u m,
besonders an Silber,
Kupfer und Zinn, be-
kannt. Infolge eines
unverständigen Betrie-
des sowie fortwährender
Kriege und der Herr-
schenden Unsicherheit ist
aber der Bergbau stark
zurückgegangen. Auch
Industrie und H a n-
del sind gering.
Der größte Ort ist
La Paz (40000 E.),
____ unfern des Titicaca-
Bild 89. Indianer von Bolivia. 'ee*- ^ ° 10 f t mit
16 000 E. war einst-
>nals seiner reichen Silberminen wegen weltberühmt. Jetzt sind die
leisten derselben verlassen. — Cochabamba (25 000 E.) ist nun-
mehr die gewerbreichste Stadt.
Die Argentinische Nepublik
hat 2 790 000 qkm und 4 Millionen zumeist katholische Einwohner,
Unter denen fast 1 Million eingewanderte Europäer sind. Der größte
5eil des Gebietes ist eine ungeheure grasreiche Ebene (die
Pampas), auf welcher große Herden halbwilder Pferde (nach der
Zählung von 1895 fast 5 Mill.), Rinder (22 Mill.), Schafe
(75 Mill.) weiden. Die Viehzucht liefert auch für den Handel
b>e wichtigsten Ausfuhrartikel, vor allem Schafwolle, außerdem
fleisch und andere tierische Produkte.
Bumüller-Schuster, Erdkunde. Neue Ausg. 2. Aufl. 11
.
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