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1. Neuere Geschichte - S. 119

1869 - Mainz : Kunze
Ii. Frankreich als Kaiserreich »bis jur ijülje seiner Macht». 1804-1812. Die Gründung der neuen Monarchie. Nach Unterdrückung der letzten ohnmächtigen Versuche gegen * seine Alleinherrschaft — Moreaus Exil, Pichegrus Tod im Kerker, des Herzogs von Enghien widerrechtliche Erschießung — wird Bonaparte auf Vorschlag der Tribunen durch Senatsbeschluß als Napoleon erblicher Kaiser der Franzosen. Umgebung dexis. Mai. jungen Dynastie mit neuem Glanz: Napoleons Geschwister mit dem Titel Kaiserliche Hoheit'; 18 neue Marschälle; Proelamierung des Ordens der Ehrenlegion; Salbung des Imperators durch Papst Pins Vii, seine und seiner Gemahlin Selbstkrönung; —2. Dem. Napoleons bürgerliches Gesetzbuch vollendet 1804, mit dem Titel Cod6 Napoleon 1807; schon vorher Herstellung der Kirche und des Cultus, seit Anfang 1806 auch der christlichen Zeitrechnung. Verwandlung der eisalpinischen (seit 1802 italienischen) Republik in ein Königreich Italien 1805, Napoleons Königskrönung im Dom zu Mailand, sein Stiefsohn Eugene Beauharnais Vicekönig. Einverleibung Liguriens, Parmas, Piacenzas und Gnastallas. Napoleons siegreiche Kämpfe. I. Gegen Oesterreich und Unluand 1805. Dem für England trotz seiner Seesiege im ganzen ungünstigen Frieden von Amiens folgte bald eine abermalige Spannung beider

2. Erdkunde - S. 169

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 169 — Wie im Klima, so zeigen sich auch in der Pflanzen- und Tierwelt Asiens große Gegensätze. Während die öde Tundra im Norden notdürftig von Moosen und Flechten bedeckt ist, so daß nur wenige Arten von Pelztieren und Vögeln dort fortzukommen vermögen, erreicht die Pflanzen- und Tierwelt im Südeu des Erdteiles üppige Mannigfaltigkeit und riesenhafte Formen. Palmen, Reis, Thee, Zucker- rohr, Kaffee, Baumwolle, Pfeffer und andere Gewürze, mancherlei Arznei- und Färbekräuter haben hier zumeist ihre Heimat. Zahlreiche Tierarten beleben diese tropischen Länder Asiens. In den mächtigen Wäldern hausen Elefanten, Nashörner, Büffel, Affen und Schlangen; Papageien und andere farbenreiche Vögel fchaukeln sich auf den Zweigen der Bäume; im Dickicht des Schilfes lauert der Königstiger; Sümpfe und Ströme sind von Krokodilen, Salamandern und Schild- kröten bewohnt; der Indische Ocean birgt die kostbare Perle. V. Bevölkerung. a) Zahl. Asien hat 840 Millionen Einwohner, also mehr als die Hälfte aller Menschen. Auf 1 qkm treffen durchschnittlich 19 Seelen. Die Bevölkerung ist naturgemäß sehr ungleichmäßig verteilt. In Sibirien rechnet man auf 2 qkm kaum 1 Bewohner; in Britisch- Jndien hingegen kommen auf 1 qkm 60, in Japan sogar 108 Menschen. b) Abstammung. Die Bewohner Asiens gehören drei ver- schiedenen Rassen an: der mongolischen, der kaukasischen und der malayischen. 1. Die mongolische Rasse — in der Mitte, im Osten und Norden des Erdteiles •— umfaßt etwa 3/5 der Gesamtbevölkerung. Die hervorragendsten Völker dieser Rasse sind die Chinesen, Japaner, Tataren und die sibirischen Völker. 2. Die kaukasische Rasse — im Süden und Westen ■— zählt nicht ganz 2/5 der Bewohner. Hierher gehören: die Inder, Perser, Ära- der, Armenier. Europäer sind in Asien verhältnismäßig wenig ansässig. 3. Die malayische Rasse — im Südosten—, ungefähr 30 Millionen, wohnt im südlichen Hinterindien und auf den benach- barten Inseln. Die Urbewohner von Dekhan und Ceylon gehören einer eigenen Rasse, den Dravidas, an. Bumüller-Schuster, Erdkunde. Neue Ausg. 2. Aufl. F

3. Erdkunde - S. 241

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
241 — der wilden Indianer zur katholischen Religion. Bolivia ist durch seinen M i n e r a l r e i ch t u m, besonders an Silber, Kupfer und Zinn, be- kannt. Infolge eines unverständigen Betrie- des sowie fortwährender Kriege und der Herr- schenden Unsicherheit ist aber der Bergbau stark zurückgegangen. Auch Industrie und H a n- del sind gering. Der größte Ort ist La Paz (40000 E.), ____ unfern des Titicaca- Bild 89. Indianer von Bolivia. 'ee*- ^ ° 10 f t mit 16 000 E. war einst- >nals seiner reichen Silberminen wegen weltberühmt. Jetzt sind die leisten derselben verlassen. — Cochabamba (25 000 E.) ist nun- mehr die gewerbreichste Stadt. Die Argentinische Nepublik hat 2 790 000 qkm und 4 Millionen zumeist katholische Einwohner, Unter denen fast 1 Million eingewanderte Europäer sind. Der größte 5eil des Gebietes ist eine ungeheure grasreiche Ebene (die Pampas), auf welcher große Herden halbwilder Pferde (nach der Zählung von 1895 fast 5 Mill.), Rinder (22 Mill.), Schafe (75 Mill.) weiden. Die Viehzucht liefert auch für den Handel b>e wichtigsten Ausfuhrartikel, vor allem Schafwolle, außerdem fleisch und andere tierische Produkte. Bumüller-Schuster, Erdkunde. Neue Ausg. 2. Aufl. 11 .

4. Alte Geschichte - S. 91

1872 - Mainz : Kunze
I. 3ue£(Utiiers öea ©rolktt Uneinige. 336—323 t». 1. 2tle>*anber3 Regierungsantritt. Vorbereitungen gum 3u9e 9e9en ^erferi Bereite Gruppen auf afiatifd)em23oben; auc§ in ©riecfjenlanb aufgeregte (Srraartung: plo^Ii^e ^atfjridjt t>on der (Srmorbung ^3l)itippä burd) einen ©ffoier feiner Seibroacfje bei einer £odpgeitfeier §u 2iega (336). Sofort aufftänbifc£)e Regungen in ©riedejenlanb. Sder „^nabe Sileyanbroä", fein Radf)folger, erft 20 3alre a^i 1301:1 ^em erf*en njiffenfd(jaftlid)en Talent feiner 3e^/ meueid^t aller 3e^en/ ^ern ©tagiriten Slriftoteleä erlogen, burd^aug fjeßenifd) gebilbet, früfj= reif, fiat fdjon bei (Sljaroneia mit 2iu3$eicf)nung befehligt; corüber= gebeub mit feinem Sbater oerfeinbet. Rafcf) der inneren ©d)tt)ierig= feiten .Sperr geraorben, fteljt er 2 -äftonate nad§ ^p^itippö 5tobe bieö-feits> der Shjermopglen; rafcfje Unterwerfung: ein neuer ^ongre^ gu j^orintf) erfenntifin al§ (Srben der 3ttad§tftellung feine§ 23ater3 an. Allein raafjrenb er gegen die nörblicfjen ^Barbaren jie^t, die Sdonau überfdjreitet: neuer Slufftanb in ©riecfjenlanb, burcf) ein ©erüc§t oon feinem S£obe und perftfdfje £>ülfs>gelber er= mutljigt, an der ©pi^e Streben. 2hej:anber3 rafcf)e£> (Srfcfjeinen, (Sinnaljme und 3erf*orun9 £ lj e b e,n 3 (335). ©cfirecf en in ^ ©riecfyenlanb, in $ttfjen die antimafebonifdfjen Rebner geftüqt, im Uebrigen auc(j biefjmal die ©tabt glimpflich Beljanbelt. Sllejranbers Ijegemonifdfje Stellung §ur ©riedjentdelt burd§ ein ausführliches) 3tt; ftrument, die (Sonoention uon ^orintf), feftgefteut, der fiel) alle griecf)ifc§en Staaten, mit Slusnafjme con ©parta, fügen; 3sor= Bereitungen $um 3u9e 9e9en ^ ^ßerferreide) toieber aufgenommen. Sden inneren Verfall biefeä 3fteicf)§ feit Slrta^eryes Ii. (f 362) te^rt uns der 3ug ^ jüngeren (Sgrus und der Rücfjug der

5. Hessische Geschichte - S. 19

1897 - Gießen : Ricker
— 19 — Zwei Herzöge, beide mit Namen Konrad, beide aus fränkischem Stamme, Freunde, Vettern, von edlem Geschlechte, von gleich biederer Gesinnung und achtunggebietender Erscheinung bewarben sich um die Krone. Die Stimmung war geteilt, und man fürchtete eine Spaltung. Da vereinigten sich beide vor allem Volke und gaben sich das Versprechen, einander treu zu bleiben, wen auch immer von beiden die Wahl treffen sollte. Der Erzbischof von Mainz erwählte mit lauter Stimme den älteren Konrad, und die anderen Fürsten stimmten zum größten Teile ihm bei. Auch der jüngere Konrad gab seinem Vetter die Stimme. Lauter Jubel des Volkes erhob sich. Die Witwe Kaiser Heinrichs Ii., Kunigunde, übergab dem Neugewählten die Reichskleinodien. Unter Absingen froher Lieder und geistlicher Psalmen ging es stromabwärts nach Mainz, wo die Krönung stattfand. „Und wäre Karl der Große mit dem Scepter leibhaftig wieder erschienen, so hätte das Volk nicht höher jubeln können". 4. Kcittd Heinrich Iv. attf hessischein Gebiete. Im Paläste zu Trebur hatte im Jahr 1053 Kaiser Heinrich Iii. die Reichsstände versammelt, um seinem Sohne Heinrich schon als Kind die Nachfolge zu übertragen. Des Kaisers Plan war, eine kaiserliche Erbmonarchie zu schaffen. Leider starb der Kaiser zu früh, und der unmündige Sohn war durch feine verfehlte Erziehung nicht imstande, auf dem vom Vater begonnenen Wege weiter zu arbeiten. Des Reiches Macht und Ansehen erhielt unter diesem deutschen Herrscher einen gefährlichen Stoß durch die unheilvollen Zerwürfnisse des Kaisers mit dem Papste und den Großen des Reiches. Seine hochfahrende Behandlung der Reichsstände zog ihm noch mehr Feinde in Sachsen und Thüringen zu. Diesem unklugen Herrscher gegenüber saß ans dem päpstlichen Stuhle der frühere Mönch Hildebrand als Gregor \ Ii. Derselbe wußte die Zwistigkeiten der deutschen Fürsten mit dem Kaiser zu benutzen, diese dem deutschen Könige noch mehr zu entfremden und das Papsttum über das Kaisertum zu stellen. Am 22. Februar 1076 hatte der Papst auf dem Konzil zu Rom über den deutschen König den Bann ausgesprochen. Im Herbste desselben Jahres kamen in Trebur die deutschen Fürsten aus allen Teilen des Reiches zusammen, um zu beraten, ob dem Papste das Recht zustehe, den Baun über Kaiser und König auszusprechen. Die meisten bejahten die Frage; nur wenige hielten noch zum Könige. Bei Oppenheim lagerte unterdessen das gebannte Reichsoberhaupt und wartete auf die Eut-fcheiduug. Als ihu einer nach dem andern von seinen Anhängern verließ, machte der König das Anerbieten, unter Zusicherung vou Titel und Einkünften auf den Thron zu verzichten. Auch dieses wurde dem Gebannten nicht bewilligt. Es wurde in Trebur beschlossen: „Der König

6. Abriss der Geschichte für höhere Knaben- und Mädchenschulen - S. 113

1878 - Mainz : Kunze
— 113 — § 14. Friedrich Ii. Keinriäi Vi. (1190—1197), Barbarossas ältester Sohn, besaß wohl die Kraft, nicht aber die Milde seines Vaters. Besonders hart zeigte er sich in Unteritalien, wo man ihm sein Erbrecht bestreiten wollte. In Deutschland hatte Leopold von Oesterreich den vom Kreuzzug heimkehrenden Richard Löweuherz gefangen genommen und dem Kaiser ausgeliefert. Dies Ereignis sprengte den welfischen Bund im Norden, au dessen Spitze noch immer Heinrich der Löwe stand. Dagegen bereitete die heimliche Vermählung eines Sohnes des letzteren mit einer Base des Kaisers, Agnes von Stahleck, die Versöhnung der Parteien vor, in Folge deren Richard gegen jährlichen Tribut seiner Haft entlassen wurde, der Löwe aber Verzeihung erhielt. Derselbe starb 1195, ein großer für Deutschlands Macht im Osten thätiger Mattn, dessen Unglück es war, daß er den Weg eines noch Größeren zum Schaden des Reiches zu oft kreuzte. Des jungen Kaisers Seele war gewaltiger Pläne voll; zunächst wollte er die Kroue erblich machen und versprach bagegen den Fürsten die Erblichkeit ihrer Lehen auch in weiblicher Linie, dann zerriß er das Lehensbanb zwischen dem Papste und Sübitalieu und Toskana, waltete überhaupt in ganz Welschlaub wie ein unumschränkter Herr, enblich gebachte er das Reich vott Byzanz und den ganzen Orient von sich abhängig zu machen. Allen diesen hohen Entwürfen machte sein früher Tod eilt Ende, der von den Armen und Gebrückten, welche er gegen geistliche ititb weltliche Anmaßung wacker und gerecht geschützt hatte, aufs tiefste beklagt wurde. Er hinterließ seinem dreijährigen Söhnlein, zuerst Konstantin, dann Friedrich genannt, die italischen Erblande. In Deutschland aber fand eine zwiespältige Wahl statt, indem die Staufen (Ghibelliuen) bcs Kaisers Bruder H^hikipp, die Welfen Hlto Iv. zum Könige machten. Obwohl der kräftige Papst Innocenz Iii. sich für den letzteren erklärte, behielt Philipp in zehnjährigem Ringen die Oberhand und war im Begriffe des Brubers Pläne zu verfolgen, als ihn der Stahl eines Mörders, eines Wittelsbachers, traf. Da einigte sich ganz Deutschland in der Anerkennung Ottos, umsomehr, da er den Morb seines Gegners scharf ahnbete und feine Tochter sich zur künftigen Gemahlin bestimmte. Allein er verfeindete sich bald mit dem Papste, dem er die gegebenen Versprechungen nicht hielt- So stellte bettn biefer selbst bett jungen Friedrich, seinen Mündel, als Gegenkönig aus und sandte ihn mit seinem Segen und Gelbe über die Alpen (1212). Bereits 1215 war berfelbe in ganz Deutschland anerkannt, Otto aber starb verlassen und verarmt 1218 auf der Harzburg. Eben, Geschichtsabriß. g

7. Abriss der Geschichte für höhere Knaben- und Mädchenschulen - S. 116

1878 - Mainz : Kunze
— 116 — feine italienischen Unterthanen wohl, Handel und Wandel war sicher, gute Straßen dienten dem Verkehr. Nur schade, daß die Kraft dieses gewaltigen Staufen sich ganz in Italien und im Kampfe mit der Kirche aufrieb, daß Deutschland während seiner fast beständigen Abwesenheit verkam, wenigstens eine Beute herrschsüchtiger Fürsten, ein Spielball des Papstes wurde. Nicht einmal die Mongolen, welche 1241 bis Schlesien vordrangen, vermochte er zu bestehen; der Breslauer Herzog kämpfte mit ihnen auf der Wahlstatt bei Liegnitz, wo er den Heldentod fand; doch scheuten die asiatischen Horden weiteres Vordringen und beschränkten sich auf Rußland. § 15. Untergang der Staufen. Bet der Nachricht von Friedrichs Tode jubelte Innocenz Iv. und stachelte die Deutschen zum Abfall von Konrad Iv. (1250— 1254) an. Dieser entrann nur durch die Treue eines Ritters einem Mordanklage und zog sich, weil all sein Kämpfen umsonst war, nach Apulien zurück, wo er schon 1254 starb. Sein Söhnchen, der kleine Konrad (Konradin) wuchs unbeachtet unter der liebevollen Pflege der Mutter auf den sehr zusammengeschmolzenen schwäbischen Familiengütern auf, während der Oheim Manfred in Apulien bis 1266 sich in der Herrschaft behauptete. Da fiel er gegen die Kreatur des Papstes, Karl von Anjou, in der Schlacht bei B enevent. Die französischen Ritter ehrten den gebannten Helden dadurch, daß sie über seiner Leiche einen Steinhügel auftürmten, aus dem die Sage Rosen entsprießen ließ. Bald nach seinem Untergang zog Konradin über die Alpen und sammelte die Ghibellinen zum Kampfe gegen den Thronräuber um sich, aber auch er unterlag nach anfangs siegreicher Schlacht einem Hinterhalte bei Skurkola 1268 und wurde sammt seinem Freunde Friedrich von Baden durch Verrath gefangen genommen und auf dem Markte in Neapel enthauptet. König Enzio verschied 1271 in seiner Hast zu Bologna, aus der er vergeben^ zu entrinnen gesucht hatte. Des Kaisers Friedrich Tochter Magaretha, die (Gemahlin des thüringischen Landgrasen Albrechts des Unartigen, fand in Frankfurt Ruhe vor den Verfolgungen ihres ungetreuen (hatten und starb in Gram und Elend. Das war das tragische Ende des gewaltigen Geschlechts der Staufen.

8. Abriss der Geschichte für höhere Knaben- und Mädchenschulen - S. 106

1878 - Mainz : Kunze
— 106 - Glück gegen die Sachsen, verlor aber alles Ansehen im nördlichen Deutschland, während im Süden die Hohenstaufen und Welfen ihm treu blieben. In Italien war Mathilde von Toskana, die Tochter der Beatrix, gestorben und hatte ihr Land dem Lehnsrechte zuwider der römischen Kirche vererbt. Deshalb entstand dort neuer Kampf, in welchem der Kaiser seine Rechte behauptete. Auch der Streit wegen Wahl und Belehnung der Bischöfe, der sogenannte Jnvestiturstreit, fand 1122 in dem Wormser Concordat einen vorläufigen Abschluß, der zwar nicht ganz den kaiserlichen Ansprüchen genügte, den päpstlichen indessen noch mehr zuwider war. Drei Jahre später 1125 starb Heinrich. Das Volk glaubte, Gotte habe ihm den Trost der Kinder versagt, weil er selbst ein so schlechter Sohn gewesen. Alle fränkischen Könige liegen im Dom von Speier, den sie gegründet, begraben. § 11. Das Papsttum. Unter allen Bistümern war Rom das bedeutendste, und seine Bischöfe waren im Laufe der Zeit Schiedsrichter der Christenheit in Glaubenssachen geworden. Das hatte seinen wesentlichen Grund darin, daß Rom auch nach Constantin und sogar nach dem Falle des weströmischen Reichs noch immer bei den Völkern als Hauptstadt des alten Weltreichs galt, über dessen Grenzen bis zur Zeit Karls des Großen die christliche Lehre kaum hinausgedrungen war. Es hätte somit garnicht der kirchlichen Sage, daß Petrus der Begründer des römischen Stuhls sei, bedurft, um diesen zu hohem Ansehn zu bringen. In und nach den Zeiten der Völkerwanderung lösten sich die weltlichen Herrn Italiens rasch nach einander ab, die Residenzen wechselten, nicht aber der Sitz des Bischofs, der unabänderlich in Rom verblieb. So wurde naturgemäß seine Herrschaft als die festere betrachtet, auch ehe noch weltlicher Besitz damit verbunden war.' Diesen erhielt der Papst, denn so nannte sich der römische Bischof, um sich als den Vater der Kirche hinzustellen, erst durch Pipiu und Karl den Großen, wie denn auch unter diesen mächtigen Fürsten sein geistliches Gebiet sich durch Deutschland vergrößerte. Aber mit dem Fall der Karolingerherrschaft sank auch allmählich das Papsttum fast bis zur Ohnmacht herab. Wie alle Bischöfe, so wurde der römische zunächst von der Geistlichkeit und den Laien der Metropole gewählt; der jeweilige Herr Roms übte bei diesem Akt selbstverständlich einen großen Einfluß; wenn aber gerade kein kräftiger Gebieter an Ort und Stelle war, so wurde die Wahl nur zu oft reine Parteisache, fand nicht festen unter Blutvergießen statt und erhob Unwürdige zur höchsten kirchlichen Würde. Auch zwiespältige Wahlen kamen vor und dadurch Zerrüttung und Schmälerung des Kirchenregiments. Mächtige Herrscher wie Otto I. und Heinrich Iii. griffen

9. Abriss der Geschichte für höhere Knaben- und Mädchenschulen - S. 112

1878 - Mainz : Kunze
— 112 — wieder aus seiner Asche unterstützt von dem sich damals bildenden lombardischen Städtebund und dem Papste Alexander Iil, dem zu Ehren man die Festung Alessandria erbaute. Ebenso wie in Italien der Sinn für Unabhängigkeit sich regte, suchte im Norden des Reichs Heinrich der Löwe sich immer selbständiger zu machen, indem er seine Macht im Osten der Elbe erweiterte und seine Vasallen drückte. Friedrich ließ ihn gewähren, befreite ihn sogar einstweilen von der Pflicht der Heeresfolge nach Italien. Seinen fünften Zug dorthin unternahm er 1174; diesmal aber sollte der Löwe ihn begleiten, weil er seine kaiserlichen Rechte um jeden Preis geltend zu machen suchte. Von ihm, trotz seiner flehenden Bitten im Stiche gelassen, unterlag der Kaiser 1176 bei Legnano den todesmutigen Italienern, die sich um das Stadtbauuer Mailands, das Caroccio, geschaart hatten. Rasch entschlossen versöhnte und befreundete sich Friedrich mit dem Papste, der einen Waffenstillstand vermittelte. Im später geschlossenen Constanzer Frieden (1183) wurde den Städten freie Selbstverwaltung zugestanden, die kaiserliche Oberhoheit gewahrt. In Deutschland traf 1179 den Löwen Friedrichs Zorn. Er verlor Baiern an Otto von Wittelsbach und mußte in die Zerstückelung Sachsens willigen. Im Osten des Landes führte der Antheil, welchen des Bären Sohn Bernhard erhielt, den alten Namen weiter, der Westen fiel zum großen Theil dem Erzstifte Köln zu; Heinrich selbst empsieng, nachdem er sich gedemütigt hatte, seine Allode Braunschweig-Lüneburg zurück, mußte aber vorläufig, um Unruhen vorzubeugen, das Reich verlassen. Zwei herrliche Feste, das Mainzer 1184, wo der Kaiser zwei Söhne wehrhaft machte, und das Mailänder 1186, wo er seinen ältesten Sohn Heinrich mit der normannischen Erbin Constanze vermählte, gaben Zeugnis von der Liebe, deren er sich im ganzen Reiche zu erfreuen hatte. Der dritte Kreuzzug brachte dem Helden, der noch jugendlich stürmend bei Jkonium gekämpft hatte, den Tod in den Wellen des Seleph, die er ungestüm durchreiten wollte. Noch lange hat man im deutschen Volke von dem im Kiffhäuser schlafenden Kaiser gesagt und gesungen und auf sein Erwachen mit Sehnsucht geharrt.

10. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 311

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
§ 114. Gregor Vii. 311 Ring und Stab zu belehnen (investieren) und nahm dieses Recht für den Papst allein in Anspruch. 321) Als nun Heinrich sowohl als die Sachsen an den Papst appellierten, forderte Gregor nach manchen vergeblichen Unterhandlungen den Kaiser auf, zu Rom vor seinem Richter-stuhl zu erscheinen. Dieser aber ging in seiner Vermessenheit soweit, im Verein mit einer Anzahl deutscher Bischöfe, die auf seiner Seite standen, den Papst abzusetzen, worauf er von Gregor mit dem Baunfluche belegt wurde. Da drohten die deutschen Fürsten, abzufallen, wenn Heinrich nicht mit dem Papste sich aussöhne. Dieser eilte deshalb im Winter mit seiner Gemahlin Bertha nach Italien. Gregor hielt sich gerade im Schlosse zu Canossa auf. Dort unterhandelte Heinrich mit dem Papste und unterwarf sich einer sehr demütigenden Kirchenbnße. Drei Tage stand er barfuß und im Büßerhemde im Schloßhof, bis Gregor Vii. ihn vom Banne lossprach. Alsdann kehrte er voll Zorn und Wut 1077. nach Deutschland zurück, wo die deutschen Fürsten unterdessen auf' einer Fürstenverfammlnng zu Forchheim Rudolf vou Schwaben zum Gegenkönige gewählt hatten. Aber Rudolf wurde au der Weißen Elster geschlagen und starb an einer erlittenenioso. Verwundung. Jetzt wehrte sich der Anhang Heinrichs. Insbesondere schlossen sich die deutschen Städte an Heinrich an und versahen ihn mit Geld und Mannschaft. 322) Heinrich kehrte nun nach Italien zurück, um sich au dem Papste zu rächen. Er belagerte denselben in der Eugelsburg und ließ sich von einem vou ihm selbst eingesetzten Papste (Klemens Iii.) zum Kaiser krönen. Aber Gregor fand Hilfe bei den R 01- los*, mannen. Robert Guiscard eilte herbei, und Heinrich fand für gut, von Rom abzuziehen. Gregor begab sich unter Roberts Schutze nach Salerno, wo er ein Jahr darauf starb. Seiners, letzten Worte waren: „Ich liebte die Gerechtigkeit und haßte das Unrecht, deshalb sterbe ich in der Verbann u n g." Und jetzt sing Heinrichs Unglück erst recht an. Er hatte noch mit zwei Gegenkönigen zu kämpfen und zog nochmals nach Italien, ohne etwas auszurichten. Aufs neue wurde er mit dem Banne belegt; seine Gemahlin, die seines wüsten und nnsaubern Treibens müde war, und sein Sohn Konrad sielen von ihm ab und gingen zum Feinde über. Auch feilt zweiter Sohn Heinrich stand gegen den alten Vater auf und nahm ihn sogar gefangen. Er mußte der Reichsgewalt entsagen. Zwar wollte er sich nochmals rüsten, doch der Tod ereilte ihn zu Lüttich. Er wurde feierlich begraben, aber sein Sohn Hein-nos. rich Y. ließ ihn wieder ausgraben und den Leichnam nach Speier
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