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1. Neuere Geschichte - S. 119

1869 - Mainz : Kunze
Ii. Frankreich als Kaiserreich »bis jur ijülje seiner Macht». 1804-1812. Die Gründung der neuen Monarchie. Nach Unterdrückung der letzten ohnmächtigen Versuche gegen * seine Alleinherrschaft — Moreaus Exil, Pichegrus Tod im Kerker, des Herzogs von Enghien widerrechtliche Erschießung — wird Bonaparte auf Vorschlag der Tribunen durch Senatsbeschluß als Napoleon erblicher Kaiser der Franzosen. Umgebung dexis. Mai. jungen Dynastie mit neuem Glanz: Napoleons Geschwister mit dem Titel Kaiserliche Hoheit'; 18 neue Marschälle; Proelamierung des Ordens der Ehrenlegion; Salbung des Imperators durch Papst Pins Vii, seine und seiner Gemahlin Selbstkrönung; —2. Dem. Napoleons bürgerliches Gesetzbuch vollendet 1804, mit dem Titel Cod6 Napoleon 1807; schon vorher Herstellung der Kirche und des Cultus, seit Anfang 1806 auch der christlichen Zeitrechnung. Verwandlung der eisalpinischen (seit 1802 italienischen) Republik in ein Königreich Italien 1805, Napoleons Königskrönung im Dom zu Mailand, sein Stiefsohn Eugene Beauharnais Vicekönig. Einverleibung Liguriens, Parmas, Piacenzas und Gnastallas. Napoleons siegreiche Kämpfe. I. Gegen Oesterreich und Unluand 1805. Dem für England trotz seiner Seesiege im ganzen ungünstigen Frieden von Amiens folgte bald eine abermalige Spannung beider

2. Erdkunde - S. 169

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 169 — Wie im Klima, so zeigen sich auch in der Pflanzen- und Tierwelt Asiens große Gegensätze. Während die öde Tundra im Norden notdürftig von Moosen und Flechten bedeckt ist, so daß nur wenige Arten von Pelztieren und Vögeln dort fortzukommen vermögen, erreicht die Pflanzen- und Tierwelt im Südeu des Erdteiles üppige Mannigfaltigkeit und riesenhafte Formen. Palmen, Reis, Thee, Zucker- rohr, Kaffee, Baumwolle, Pfeffer und andere Gewürze, mancherlei Arznei- und Färbekräuter haben hier zumeist ihre Heimat. Zahlreiche Tierarten beleben diese tropischen Länder Asiens. In den mächtigen Wäldern hausen Elefanten, Nashörner, Büffel, Affen und Schlangen; Papageien und andere farbenreiche Vögel fchaukeln sich auf den Zweigen der Bäume; im Dickicht des Schilfes lauert der Königstiger; Sümpfe und Ströme sind von Krokodilen, Salamandern und Schild- kröten bewohnt; der Indische Ocean birgt die kostbare Perle. V. Bevölkerung. a) Zahl. Asien hat 840 Millionen Einwohner, also mehr als die Hälfte aller Menschen. Auf 1 qkm treffen durchschnittlich 19 Seelen. Die Bevölkerung ist naturgemäß sehr ungleichmäßig verteilt. In Sibirien rechnet man auf 2 qkm kaum 1 Bewohner; in Britisch- Jndien hingegen kommen auf 1 qkm 60, in Japan sogar 108 Menschen. b) Abstammung. Die Bewohner Asiens gehören drei ver- schiedenen Rassen an: der mongolischen, der kaukasischen und der malayischen. 1. Die mongolische Rasse — in der Mitte, im Osten und Norden des Erdteiles •— umfaßt etwa 3/5 der Gesamtbevölkerung. Die hervorragendsten Völker dieser Rasse sind die Chinesen, Japaner, Tataren und die sibirischen Völker. 2. Die kaukasische Rasse — im Süden und Westen ■— zählt nicht ganz 2/5 der Bewohner. Hierher gehören: die Inder, Perser, Ära- der, Armenier. Europäer sind in Asien verhältnismäßig wenig ansässig. 3. Die malayische Rasse — im Südosten—, ungefähr 30 Millionen, wohnt im südlichen Hinterindien und auf den benach- barten Inseln. Die Urbewohner von Dekhan und Ceylon gehören einer eigenen Rasse, den Dravidas, an. Bumüller-Schuster, Erdkunde. Neue Ausg. 2. Aufl. F

3. Erdkunde - S. 290

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 290 — im Jahre 140—150 Millionen Mark für Wohlthätigkeitszwecke verwendet werden; aber die Zahl der Bedürftigen ist so groß, daß auch diese gewaltigen Summen zur Unterstützung derselben nicht hinreichen. (Nach Daniel, Pütz u. a.) Aas Wergwerk von Aannemora. Dieses berühmte Bergwerk (Bild 99) liegt ungefähr 37 km nördlich von Upsala und bietet ein ganz anderes Bild, als man gewöhnlich von einem Bergwerke erwartet. Ich wenigstens war ganz verwundert, als ich keinen Schacht fand, sondern in ebener Gegend einen weiten offenen Abgrund, von dessen Rand aus man bis auf den Boden sehen kann. Dieser Abgrund gleicht einer becherartigen Grube oder dem ausgebrannten Krater eines feuerspeienden Berges. Die schwarze Farbe des Gesteins erhöht noch das Schauerliche des Eindruckes, den der plötzlich vor den Füßen gähnende Abgrund her- vorruft. Es sind im ganzen etwa 80 Gruben, von denen jedoch nur der fünfte Teil in Betrieb ist. Mehrere Gruben siud von uu- geheurer Ausdehnung und Tiefe; so ist z.b. die Junggesellen- und Jungfrauengrube an 160 m tief. Unerschöpflich ist der Reichtum an vortrefflichem Eisenerz, woraus 40—50 Prozent Roheisen ge- wonnen werden. Schon seit 1532 beutet man die Gruben aus; durchschnittlich sind 350 Arbeiter in der Tiefe beschäftigt. Sie tragen nicht die deutsche Bergmannstracht, sondern die gewöhnliche des gemeinen Mannes in Schweden: Jacken von grobem Tuch, leinene Beinkleider, plumpe Schuhe. Einige Stollen gehen von der Tiefe aus seitwärts in wagerechter Richtung fort. Uni den Rand der Gruben sind Schuppen erbaut, in denen Pferde die Räder drehen, durch welche Eimer in die Tiefe hinabgelassen und wieder emporgewuuden werden, wenn die Arbeiter sie mit Erz gefüllt haben. Leitern von Ketten hängen von einem Vorsprung und von einer Klippe zur andern; daran klettern die Arbeiter behende hinauf und hinab. Gewöhnlich fahren sie aber in den Eimern zur Tiefe. Aus den Schuppen kann man bequem eine Grube mit allen Einzelheiten überschauen. Es überfällt einen ein Gruseln, wenn man bedenkt,

4. Erdkunde - S. 241

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
241 — der wilden Indianer zur katholischen Religion. Bolivia ist durch seinen M i n e r a l r e i ch t u m, besonders an Silber, Kupfer und Zinn, be- kannt. Infolge eines unverständigen Betrie- des sowie fortwährender Kriege und der Herr- schenden Unsicherheit ist aber der Bergbau stark zurückgegangen. Auch Industrie und H a n- del sind gering. Der größte Ort ist La Paz (40000 E.), ____ unfern des Titicaca- Bild 89. Indianer von Bolivia. 'ee*- ^ ° 10 f t mit 16 000 E. war einst- >nals seiner reichen Silberminen wegen weltberühmt. Jetzt sind die leisten derselben verlassen. — Cochabamba (25 000 E.) ist nun- mehr die gewerbreichste Stadt. Die Argentinische Nepublik hat 2 790 000 qkm und 4 Millionen zumeist katholische Einwohner, Unter denen fast 1 Million eingewanderte Europäer sind. Der größte 5eil des Gebietes ist eine ungeheure grasreiche Ebene (die Pampas), auf welcher große Herden halbwilder Pferde (nach der Zählung von 1895 fast 5 Mill.), Rinder (22 Mill.), Schafe (75 Mill.) weiden. Die Viehzucht liefert auch für den Handel b>e wichtigsten Ausfuhrartikel, vor allem Schafwolle, außerdem fleisch und andere tierische Produkte. Bumüller-Schuster, Erdkunde. Neue Ausg. 2. Aufl. 11 .

5. Erdkunde - S. 320

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
320 — Pie Sandwich-Inseln. Die Sandwich-Inseln, so von Cook bei ihrer Entdeckung (1778) genannt, gehören nicht bloß durch die in ihrer Lage begründete politische und Handelsbedeutung, sondern auch durch ihre Natur zu den wichtigsten des Stillen Oceans. Nirgends in diesem weiten Meeresbecken hat die vulkanische Thätigkeit an der Bildung des Bodens einen so bedeutenden Anteil gehabt, und nirgends treten die vulkanischen Erscheinungen noch immer in so gewaltiger und groß- artiger Weise hervor wie hier. Die Gruppe besteht aus zwölf Inseln, von denen vier größer, die übrigen meist ganz klein sind. Die größte Insel ist Hawaii; sie umfaßt in Form eines Dreiecks über 11000 qkm, d. i. das Doppelte aller übrigen Inseln zusammen. Zugleich ist sie ihrer Bildung nach die interessanteste, da sich hier die vulkauische Kraft, welche auf allen übrigen Inseln längst erloschen ist, noch fort- während thätig zeigt. Das Wunder von Hawaii ist der Vulkan Mauna Loa, den der deutsche Geograph Meinicke den großartigsten und mächtigsten Vulkan der Erde nennt. Sein Gipfelkrater hat 4000 in im Durch- messer (der des Ätna dagegen nur 500 in). Die heftigen Ausbrüche des Mauua Loa beschreibt der amerikanische Missionär M. Coan in ebenso lebhafter als naturwahrer Weise. — Am Abhänge des Vulkanriesen — in einer Höhe von 1230 in — befindet sich der l1/2 Stunden lange und halb so breite Lavasee Kilauea (Bild 105). Die dampfend aufsprudelnde und mit weißer Glut leuchtende Flüssig- keit, der eigentliche Lavapfuhl, füllt im gewöhnlichen Zustande nicht die ganze Höhlung. Steht aber ein Ausbruch bevor, so wird der- selbe durch ein plötzliches Steigen und Fallen des Lavasees an- gekündigt. 1852 war dieser Vulkan monatelang in Thätigkeit. M. Coan näherte sich dem Krater von der Windseite her auf 40 bis 50 in. „Ich näherte mich", schreibt der Missionär, „soweit als ich die Hitze ertragen konnte, und stand mitten in Asche, Sand, Schlacken und Steinen, die weit umhergestreut waren. Aus dem

6. Erdkunde - S. 321

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 321 — furchtbaren Schlünde dieses Kegels wurden beständig große Massen rot-, ja sogar weißglühender Lava unter einem wahrhast betäubenden Getöse ausgeworfen und mit einer Gewalt, welche die Felsenrippen des Berges zu zerreißen und seine diamantenen Pfeiler zu zer- trümmern drohte. Manchmal erschien das Getöse unterirdisch, tief und wahrhaft höllisch. Zuerst war es ein Rumpeln, Murmeln, ein Zischen oder ein tiefes mahnendes Murren, dann folgte eine ent- schliche Explosion, wie das Donnern von Breitseiten in einer See- Bild 105. Der Lavasee Kilauea. schlacht oder lebhafte Salven einer Batterie nach der andern in einer Feldschlacht. ... Die Ausbrüche zeigten keine Unterbrechung, sondern waren anhaltend. Ungeheure Massen des Geschmolzenen stiegen beständig aufwärts und fielen herab wie ein Wasserstrahl. Die Kraft, welche diese feurigen Säulen ans der Mündung hervor- trieb, zertrümmerte sie in Millionen von Bruchstücken verschiedener Größe; die einen stiegen empor, während andere fielen, einige schössen seitlich empor, andere beschrieben zierliche Bögen, einige bewegten sich geradlinig, manche fielen senkrecht wieder in den Krater zurück. 14 **

7. Alte Geschichte - S. 91

1872 - Mainz : Kunze
I. 3ue£(Utiiers öea ©rolktt Uneinige. 336—323 t». 1. 2tle>*anber3 Regierungsantritt. Vorbereitungen gum 3u9e 9e9en ^erferi Bereite Gruppen auf afiatifd)em23oben; auc§ in ©riecfjenlanb aufgeregte (Srraartung: plo^Ii^e ^atfjridjt t>on der (Srmorbung ^3l)itippä burd) einen ©ffoier feiner Seibroacfje bei einer £odpgeitfeier §u 2iega (336). Sofort aufftänbifc£)e Regungen in ©riedejenlanb. Sder „^nabe Sileyanbroä", fein Radf)folger, erft 20 3alre a^i 1301:1 ^em erf*en njiffenfd(jaftlid)en Talent feiner 3e^/ meueid^t aller 3e^en/ ^ern ©tagiriten Slriftoteleä erlogen, burd^aug fjeßenifd) gebilbet, früfj= reif, fiat fdjon bei (Sljaroneia mit 2iu3$eicf)nung befehligt; corüber= gebeub mit feinem Sbater oerfeinbet. Rafcf) der inneren ©d)tt)ierig= feiten .Sperr geraorben, fteljt er 2 -äftonate nad§ ^p^itippö 5tobe bieö-feits> der Shjermopglen; rafcfje Unterwerfung: ein neuer ^ongre^ gu j^orintf) erfenntifin al§ (Srben der 3ttad§tftellung feine§ 23ater3 an. Allein raafjrenb er gegen die nörblicfjen ^Barbaren jie^t, die Sdonau überfdjreitet: neuer Slufftanb in ©riecfjenlanb, burcf) ein ©erüc§t oon feinem S£obe und perftfdfje £>ülfs>gelber er= mutljigt, an der ©pi^e Streben. 2hej:anber3 rafcf)e£> (Srfcfjeinen, (Sinnaljme und 3erf*orun9 £ lj e b e,n 3 (335). ©cfirecf en in ^ ©riecfyenlanb, in $ttfjen die antimafebonifdfjen Rebner geftüqt, im Uebrigen auc(j biefjmal die ©tabt glimpflich Beljanbelt. Sllejranbers Ijegemonifdfje Stellung §ur ©riedjentdelt burd§ ein ausführliches) 3tt; ftrument, die (Sonoention uon ^orintf), feftgefteut, der fiel) alle griecf)ifc§en Staaten, mit Slusnafjme con ©parta, fügen; 3sor= Bereitungen $um 3u9e 9e9en ^ ^ßerferreide) toieber aufgenommen. Sden inneren Verfall biefeä 3fteicf)§ feit Slrta^eryes Ii. (f 362) te^rt uns der 3ug ^ jüngeren (Sgrus und der Rücfjug der

8. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 395

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
§ 145. Italien. Spanien. Portugal. 395 stitut, dessen Beamte die Könige einsetzten, um die Macht des Adels und der Geistlichkeit zu brechen. Die den Verurteilten himveggenommenen Güter fielen an die spanische Krone. 403) Portugal war ursprünglich eine spanische Grafschaft, welche Heinrich vonburgund für seine Verdienste im Kampfe gegen die Mauren als Lehen erhielt. Aber schon Heinrichs I. toolrn, Alfons I. der Eroberer, betrachtete sich als unabhängig und vergrößerte das Reich, indem er den Ungläubigen mit Hilfe der Kreuzfahrer (s. § 117, Anm. 2) Lissabon entriß, i Unter Alfons Iii. wurde Algarbien damit vereinigt, sowie ansehnliche Landstriche, die den Mauren abgenommen wurden. erhielt Portugal den gegenwärtigen Umfang. Dazu kamen noch Besitzungen in der Neuen Welt, wodurch Handel und Schiffahrt zu einet' Blüte sich entwickelten, auf welche Spanien eifersüchtig werden konnte. Anmerkungen. 1. An der Spitze der Republik Venedig stand ein Herzog oder Doge (Dodsche — dux), dessen Gewalt jedoch sehr beschränkt war. Ihm zur Seite stand ein Kleiner Rat (Signoria), aus sechs Adeligen (Nobili) gebildet. Den Großen Rat bildeten anfänglich alle Nobili. Als die Zahl derselben aber 450 betrug, schloß man das Adelsbnch des Großen Rates (das Goldene Bnch) ab und beschränkte dadurch die Zahl der Mitglieder. Neben allen diesen bestand aber noch die furchtbarste Behörde, der Rat der Zehner, welcher als Gerichtshof die Verbrechen gegen den Staat aufzuspüren und zu bestrafen hatte. Er hatte unumschränkte Gewalt über Leben und Freiheit. Der berühmteste Doge war Enrico Dandolo, der 41. in der Reihe, welcher an der Spitze der venetianischen Flotte Konstantinopel eroberte (1202), Kandi'a und eine Anzahl jonischer Inseln erwarb. Lange Kämpfe führte Venedig mit Genua, das so mächtig war, daß es 1298 zu einem Kampfe auf leoen und ob kam. Damals siegte Genua, eroberte 60 Galeeren und führte 5000 Gefangene fort. Aber zuletzt unterlag Genua uuter dem ™ Ä”' t.nbrea Sontarini, nach 130jährigent Kamps (1381). Die Macht Venedigs sank nach der Entdeckung Amerikas und der Eroberuna Konstantinopels. a , ^ajj.er Heinrich Vii. hatte auf feinem Römerznge den ©hinnen Matteo Visconti in Mailand zum kaiserlichen Statt-Halter gesetzt (1311) Die Macht blieb in der Hand seiner Familie, irach dem Erloschen derselben bemächtigte sich Franz Sforza, ein berühmter Eondottrere oder Söldnerführer und Schwiegersohn des Visconti, der Herrschaft. Ihm glückte die Eroberung Genuas (1468) und von ihm vererbte sich die herzogliche Würde auf seine Nach- Reichlichen £ari V" feinem Sohne Philipp Ii. Mailand als 3. Der berühmteste unter den Mediceern ist Eosimo bei Me-der sich aus die Seite der Volkspartei schlug, beshalb aus zehn ?V <Ql aöu 4. Republik verbannt, balb aber wieber zurückgerufen würde (1464) und von ba an den Staat noch 30 Jahre leitete. Sein Brnber

9. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 245

1855 - Mainz : Kirchheim
245 Denn die preußische Provinz Sachsen, die Gegend von Lüneburg, Salzungen, Schmalkalden, ferner Westphalen, Braunschweig, Bayern, das Großherzogthum Hessen (bei Wimpfen), Baden, Württemberg haben Quellen und nach dem Ausspruche von Sachverständigen reichen die unterirdischen Schätze von Salz in Deutschland für den Bedarf von Jahrtausenden aus. Die Ausscheidung des Salzes aus dem Wasser der Quellen ge- schieht in den Salinen, indem das Salzwasser der Verdunstung aus- gesetzt wird, wobei die Salztheilchen sich zu Krystallen vereinen. Zur Ersparung von Brennmaterial wird ein ansehnlicher Theil Wasser in den Gradirwerken verdunstet. Der sudwürdige Theil kommt in große Pfannen, unter denen ein mäßiges Feuer brennt. Die sich bildenden Salzkörner von der Größe der Schneeflocken werden abgeschöpft und in Körben auf den Trockenboden gebracht. Die feste Salzkruste auf dem Boden der Pfanne enthält Glaubersalz und Gyps; die zurück- bleibende dicke Flüssigkeit dient zu Bädern. Nicht nur in der Küche, sondern auch in Werkstätten, Fabriken und in der Heilkunde findet das Salz unglaubliche Verwendung. Durch Scheidung desselben er- geben sich das Chlor, die Salzsäure, Soda und das Glaubersalz und der Salmiak. Daß die Viehzucht ohne Salz nicht bestehen kann, ist dem Landmanne eine bekannte Sache. Das Wild bedarf desselben gleichfalls und sucht sich seinen Bedarf, indem es solche Gewächse frißt, worin Salz enthalten ist; denn dasselbe kommt im Pflanzen- reiche vor, weil es ein Nahrungsmittel vieler Gewächse ist. Das Meerwasser hat durchschnittlich in hundert Theilen Wasser drei Theile Salz. Diese aus der großen Wassermasse des Oceans zusammengenommen und in Pfunde oder Zentner verwandelt, geben eine große Summe. Denn würde alles Seewasser in Dunst verwan- delt werden können, so bliebe auf dem Meeresboden eine Salzschicht zurück von 850 Fuß Dicke. Könnte diese gleich hoch auf die Ober- fläche der fünf Crdtheile gelegt werden, so bedeckte sie dieselbe 2500 Fuß hoch, da das Trockene nur ein Drittel, das Meer aber doppelt so viel von der Erdoberfläche einnimmt. Die Küstenbewohner der warmen Länder gewinnen viel Salz, indem sie Gruben oder Teiche an den Küsten anlegen, worin das eingelassene Seewasser verdunstet, das Salz aber zurückbleibt. Die Ebenen in Südamerika, sowie die Steppenländer am kaöpischen Meere sind stellenweise mit Bittersalz bedeckt. Oft werfen die Vulkane Salz aus. Der Vesuv hat es als Anflug in seinen Klüften und Spalten, wo es von armen Leuten ge- sammelt wird. Bei Ausbrüchen des Hekla führen die Bewohner Js-* lands oft Wagen voll Salz fort, welches der ungestüme Berg bereitet, um gleichsam mit dieser Gabe die armen Insulaner für den erlittenen Schaden und die ausgestandene Furcht wieder mit sich auszusöhnen. „Ihr seid das Salz der Erde," sprach Jesus zu seinen Jüngern, als er ihnen das Erhabenste und Edelste mitgetheilt hatte, welches sie den Völkern der Erde zum Segen und Glück.verkünden sollten. Ueber

10. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 247

1855 - Mainz : Kirchheim
247 den. Denn an der Stelle des Schreckens haben die Unglücklichen nicht Zeit, ihre Seele dem lieben Gott zu empfehlen, oder an die lieben Angehö- rigen daheim noch Etwas zu bestellen. Rasch vertritt der Tod den Aus- weg zur Flucht und schlagt das Leben in die kalten Fesseln. Zur Verhü- tung solcher Unglücksfälle dient die Sicherheitslampe. Das Leuchtgas, welches in neuerer Zeit wegen seiner Hellen Flamme in Städten Aufnahme findet, wird in eigenen Fabriken dargestellt, indem Steinkohlen in Röhren geglüht werden, wodurch sich dieses Gas entwickelt. Wegen seiner raschen Entzündlichkeit ist Vorsicht beim Gebrauche nöthig. Daß man die Luft- ballone damit füllt, ist bekannt. Der Verbrauch der Steinkohlen nimmt alljährlich zu. In Europa allein werden jedes Jahr Hunderte von Millionen Zentner verbraucht; denn der Wohlstand ganzer Staaten beruht vielfach auf diesem Mineral, da es den Betrieb unzähliger Beschäftigungen fördert und in großartigster Weise in's Leben eingreift. Manche Kohlengruben bringen daher mehr ein, als Silber- und Goldbergwerke von nicht guter Ausbeute. Gute Steinkohlen müssen sich leicht entzünden, nicht blos glühen, sondern mit Flamme bren- nen. Je weißer und leuchtender die Flamme, desto werthvoller find die Kohlen. 2. Die Braunkohle. Geringer ist der Werth der Braunkohlen. Dieselben sind in Deutschland vielfach verbreitet, wie in der Wetterau, Kurheffen, Würt- temberg, Sachsen und Böhmen. In den Braunkohlengruben kommen ziemlich erhaltene Baumstämme noch öfter vor, als in den Gruben der Steinkohlen. Manche sind oben abgebrochen und am unteren Ende eingewurzelt; dabei bewahrten sie in einzelnen Fällen Blätter, Bast, Vlüthenkätzchen und Samen. Obgleich die Wirkung der Braunkohlen als Brennstoff weit hinter der der Steinkohlen bleibt, mit denen ste den üblen Geruch gemein haben, so sind ste immer noch sehr werthvoll und es muß als eine Wohlthat Gottes angesehen werden, daß sie oft da vorkommen, wo erstere fehlen. Einzelne Landstriche wurden indes- sen mit beiden nützlichen Erzeugnissen bedacht. Hie und da entstehen Brände in Stein- und Braunkohlenwerken, die oft nicht gelöscht wer- den können. Erreicht das Feuer, namentlich in Steinkohlengruben, einen beträchtlichen Umfang, so ist der Anblick, besonders bei Nacht, seltsam und großartig. Flammend schlägt dasselbe bis über die Ober- fläche, erscheint in mannichfaltigen Farben, roth, gelb und weiß. Rauch und Dämpfe steigen wolkenähnlich in die Lust; die innere Gluth gibt sich an den weit geöffneten Spalten und Schlünden zu er- kennen, welche mit einer Schwefelrinde bekleidet sind. 3. Der Torf. Der Torf ist ein Mittelding zwischen Mineral und Pflanze. Er besteht aus einer gemengten Masse von erdigen Theilen, abgestorbenen Sumpfpflanzen, besonders Moosarten, die sich oft auf den ersten Blick unterscheiden lassen. Stark verbreitet kommt er in Niederungen, am Ufer der Flüsse, die keinen schnellen Lauf haben, in Gebirgsthä- lern, überhaupt da vor, wo stehendes Wasser ist. In Starkenburg wird er häufig in der Ebene gewonnen, durch welche der Neckar früher
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