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1. Neuere Geschichte - S. 119

1869 - Mainz : Kunze
Ii. Frankreich als Kaiserreich »bis jur ijülje seiner Macht». 1804-1812. Die Gründung der neuen Monarchie. Nach Unterdrückung der letzten ohnmächtigen Versuche gegen * seine Alleinherrschaft — Moreaus Exil, Pichegrus Tod im Kerker, des Herzogs von Enghien widerrechtliche Erschießung — wird Bonaparte auf Vorschlag der Tribunen durch Senatsbeschluß als Napoleon erblicher Kaiser der Franzosen. Umgebung dexis. Mai. jungen Dynastie mit neuem Glanz: Napoleons Geschwister mit dem Titel Kaiserliche Hoheit'; 18 neue Marschälle; Proelamierung des Ordens der Ehrenlegion; Salbung des Imperators durch Papst Pins Vii, seine und seiner Gemahlin Selbstkrönung; —2. Dem. Napoleons bürgerliches Gesetzbuch vollendet 1804, mit dem Titel Cod6 Napoleon 1807; schon vorher Herstellung der Kirche und des Cultus, seit Anfang 1806 auch der christlichen Zeitrechnung. Verwandlung der eisalpinischen (seit 1802 italienischen) Republik in ein Königreich Italien 1805, Napoleons Königskrönung im Dom zu Mailand, sein Stiefsohn Eugene Beauharnais Vicekönig. Einverleibung Liguriens, Parmas, Piacenzas und Gnastallas. Napoleons siegreiche Kämpfe. I. Gegen Oesterreich und Unluand 1805. Dem für England trotz seiner Seesiege im ganzen ungünstigen Frieden von Amiens folgte bald eine abermalige Spannung beider

2. Erdkunde - S. 169

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 169 — Wie im Klima, so zeigen sich auch in der Pflanzen- und Tierwelt Asiens große Gegensätze. Während die öde Tundra im Norden notdürftig von Moosen und Flechten bedeckt ist, so daß nur wenige Arten von Pelztieren und Vögeln dort fortzukommen vermögen, erreicht die Pflanzen- und Tierwelt im Südeu des Erdteiles üppige Mannigfaltigkeit und riesenhafte Formen. Palmen, Reis, Thee, Zucker- rohr, Kaffee, Baumwolle, Pfeffer und andere Gewürze, mancherlei Arznei- und Färbekräuter haben hier zumeist ihre Heimat. Zahlreiche Tierarten beleben diese tropischen Länder Asiens. In den mächtigen Wäldern hausen Elefanten, Nashörner, Büffel, Affen und Schlangen; Papageien und andere farbenreiche Vögel fchaukeln sich auf den Zweigen der Bäume; im Dickicht des Schilfes lauert der Königstiger; Sümpfe und Ströme sind von Krokodilen, Salamandern und Schild- kröten bewohnt; der Indische Ocean birgt die kostbare Perle. V. Bevölkerung. a) Zahl. Asien hat 840 Millionen Einwohner, also mehr als die Hälfte aller Menschen. Auf 1 qkm treffen durchschnittlich 19 Seelen. Die Bevölkerung ist naturgemäß sehr ungleichmäßig verteilt. In Sibirien rechnet man auf 2 qkm kaum 1 Bewohner; in Britisch- Jndien hingegen kommen auf 1 qkm 60, in Japan sogar 108 Menschen. b) Abstammung. Die Bewohner Asiens gehören drei ver- schiedenen Rassen an: der mongolischen, der kaukasischen und der malayischen. 1. Die mongolische Rasse — in der Mitte, im Osten und Norden des Erdteiles •— umfaßt etwa 3/5 der Gesamtbevölkerung. Die hervorragendsten Völker dieser Rasse sind die Chinesen, Japaner, Tataren und die sibirischen Völker. 2. Die kaukasische Rasse — im Süden und Westen ■— zählt nicht ganz 2/5 der Bewohner. Hierher gehören: die Inder, Perser, Ära- der, Armenier. Europäer sind in Asien verhältnismäßig wenig ansässig. 3. Die malayische Rasse — im Südosten—, ungefähr 30 Millionen, wohnt im südlichen Hinterindien und auf den benach- barten Inseln. Die Urbewohner von Dekhan und Ceylon gehören einer eigenen Rasse, den Dravidas, an. Bumüller-Schuster, Erdkunde. Neue Ausg. 2. Aufl. F

3. Erdkunde - S. 241

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
241 — der wilden Indianer zur katholischen Religion. Bolivia ist durch seinen M i n e r a l r e i ch t u m, besonders an Silber, Kupfer und Zinn, be- kannt. Infolge eines unverständigen Betrie- des sowie fortwährender Kriege und der Herr- schenden Unsicherheit ist aber der Bergbau stark zurückgegangen. Auch Industrie und H a n- del sind gering. Der größte Ort ist La Paz (40000 E.), ____ unfern des Titicaca- Bild 89. Indianer von Bolivia. 'ee*- ^ ° 10 f t mit 16 000 E. war einst- >nals seiner reichen Silberminen wegen weltberühmt. Jetzt sind die leisten derselben verlassen. — Cochabamba (25 000 E.) ist nun- mehr die gewerbreichste Stadt. Die Argentinische Nepublik hat 2 790 000 qkm und 4 Millionen zumeist katholische Einwohner, Unter denen fast 1 Million eingewanderte Europäer sind. Der größte 5eil des Gebietes ist eine ungeheure grasreiche Ebene (die Pampas), auf welcher große Herden halbwilder Pferde (nach der Zählung von 1895 fast 5 Mill.), Rinder (22 Mill.), Schafe (75 Mill.) weiden. Die Viehzucht liefert auch für den Handel b>e wichtigsten Ausfuhrartikel, vor allem Schafwolle, außerdem fleisch und andere tierische Produkte. Bumüller-Schuster, Erdkunde. Neue Ausg. 2. Aufl. 11 .

4. Alte Geschichte - S. 91

1872 - Mainz : Kunze
I. 3ue£(Utiiers öea ©rolktt Uneinige. 336—323 t». 1. 2tle>*anber3 Regierungsantritt. Vorbereitungen gum 3u9e 9e9en ^erferi Bereite Gruppen auf afiatifd)em23oben; auc§ in ©riecfjenlanb aufgeregte (Srraartung: plo^Ii^e ^atfjridjt t>on der (Srmorbung ^3l)itippä burd) einen ©ffoier feiner Seibroacfje bei einer £odpgeitfeier §u 2iega (336). Sofort aufftänbifc£)e Regungen in ©riedejenlanb. Sder „^nabe Sileyanbroä", fein Radf)folger, erft 20 3alre a^i 1301:1 ^em erf*en njiffenfd(jaftlid)en Talent feiner 3e^/ meueid^t aller 3e^en/ ^ern ©tagiriten Slriftoteleä erlogen, burd^aug fjeßenifd) gebilbet, früfj= reif, fiat fdjon bei (Sljaroneia mit 2iu3$eicf)nung befehligt; corüber= gebeub mit feinem Sbater oerfeinbet. Rafcf) der inneren ©d)tt)ierig= feiten .Sperr geraorben, fteljt er 2 -äftonate nad§ ^p^itippö 5tobe bieö-feits> der Shjermopglen; rafcfje Unterwerfung: ein neuer ^ongre^ gu j^orintf) erfenntifin al§ (Srben der 3ttad§tftellung feine§ 23ater3 an. Allein raafjrenb er gegen die nörblicfjen ^Barbaren jie^t, die Sdonau überfdjreitet: neuer Slufftanb in ©riecfjenlanb, burcf) ein ©erüc§t oon feinem S£obe und perftfdfje £>ülfs>gelber er= mutljigt, an der ©pi^e Streben. 2hej:anber3 rafcf)e£> (Srfcfjeinen, (Sinnaljme und 3erf*orun9 £ lj e b e,n 3 (335). ©cfirecf en in ^ ©riecfyenlanb, in $ttfjen die antimafebonifdfjen Rebner geftüqt, im Uebrigen auc(j biefjmal die ©tabt glimpflich Beljanbelt. Sllejranbers Ijegemonifdfje Stellung §ur ©riedjentdelt burd§ ein ausführliches) 3tt; ftrument, die (Sonoention uon ^orintf), feftgefteut, der fiel) alle griecf)ifc§en Staaten, mit Slusnafjme con ©parta, fügen; 3sor= Bereitungen $um 3u9e 9e9en ^ ^ßerferreide) toieber aufgenommen. Sden inneren Verfall biefeä 3fteicf)§ feit Slrta^eryes Ii. (f 362) te^rt uns der 3ug ^ jüngeren (Sgrus und der Rücfjug der

5. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 395

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
§ 145. Italien. Spanien. Portugal. 395 stitut, dessen Beamte die Könige einsetzten, um die Macht des Adels und der Geistlichkeit zu brechen. Die den Verurteilten himveggenommenen Güter fielen an die spanische Krone. 403) Portugal war ursprünglich eine spanische Grafschaft, welche Heinrich vonburgund für seine Verdienste im Kampfe gegen die Mauren als Lehen erhielt. Aber schon Heinrichs I. toolrn, Alfons I. der Eroberer, betrachtete sich als unabhängig und vergrößerte das Reich, indem er den Ungläubigen mit Hilfe der Kreuzfahrer (s. § 117, Anm. 2) Lissabon entriß, i Unter Alfons Iii. wurde Algarbien damit vereinigt, sowie ansehnliche Landstriche, die den Mauren abgenommen wurden. erhielt Portugal den gegenwärtigen Umfang. Dazu kamen noch Besitzungen in der Neuen Welt, wodurch Handel und Schiffahrt zu einet' Blüte sich entwickelten, auf welche Spanien eifersüchtig werden konnte. Anmerkungen. 1. An der Spitze der Republik Venedig stand ein Herzog oder Doge (Dodsche — dux), dessen Gewalt jedoch sehr beschränkt war. Ihm zur Seite stand ein Kleiner Rat (Signoria), aus sechs Adeligen (Nobili) gebildet. Den Großen Rat bildeten anfänglich alle Nobili. Als die Zahl derselben aber 450 betrug, schloß man das Adelsbnch des Großen Rates (das Goldene Bnch) ab und beschränkte dadurch die Zahl der Mitglieder. Neben allen diesen bestand aber noch die furchtbarste Behörde, der Rat der Zehner, welcher als Gerichtshof die Verbrechen gegen den Staat aufzuspüren und zu bestrafen hatte. Er hatte unumschränkte Gewalt über Leben und Freiheit. Der berühmteste Doge war Enrico Dandolo, der 41. in der Reihe, welcher an der Spitze der venetianischen Flotte Konstantinopel eroberte (1202), Kandi'a und eine Anzahl jonischer Inseln erwarb. Lange Kämpfe führte Venedig mit Genua, das so mächtig war, daß es 1298 zu einem Kampfe auf leoen und ob kam. Damals siegte Genua, eroberte 60 Galeeren und führte 5000 Gefangene fort. Aber zuletzt unterlag Genua uuter dem ™ Ä”' t.nbrea Sontarini, nach 130jährigent Kamps (1381). Die Macht Venedigs sank nach der Entdeckung Amerikas und der Eroberuna Konstantinopels. a , ^ajj.er Heinrich Vii. hatte auf feinem Römerznge den ©hinnen Matteo Visconti in Mailand zum kaiserlichen Statt-Halter gesetzt (1311) Die Macht blieb in der Hand seiner Familie, irach dem Erloschen derselben bemächtigte sich Franz Sforza, ein berühmter Eondottrere oder Söldnerführer und Schwiegersohn des Visconti, der Herrschaft. Ihm glückte die Eroberung Genuas (1468) und von ihm vererbte sich die herzogliche Würde auf seine Nach- Reichlichen £ari V" feinem Sohne Philipp Ii. Mailand als 3. Der berühmteste unter den Mediceern ist Eosimo bei Me-der sich aus die Seite der Volkspartei schlug, beshalb aus zehn ?V <Ql aöu 4. Republik verbannt, balb aber wieber zurückgerufen würde (1464) und von ba an den Staat noch 30 Jahre leitete. Sein Brnber

6. Geographie - S. 61

1905 - Gießen : Roth
Asien. 61 land des Ganges und Brahmaputra finden sich die gesürchteten Dschungeln, d. h. mit Wald, Schilf und undurchdringlichem Buschwerk bedeckte Inseln, in welchem Tiger, Elefanten, Nashörner und die giftige Brillenschlange ein sicheres Versteck finden. Hier ist auch die Heimat der gefürchteten Cholera. Die Wälder Indiens sind bevölkert vou buntfarbigen Vögeln aller Art, namentlich Papageien, Paradiesvögeln, Fasanen und Pfauen. Auch an Mineralien ist Indien reich. Man findet Diamanten, Gold, Eisen und Steinkohlen. / Die Bewohner Indiens, die Hindu, sind von schwachem Körperbau und sanfter Gemütsart. Sie leben größtenteils von Ackerbau. In der Herstellung seiner Gewebe waren die Hindu vou jeher Meister, doch hat England zum Schutze seiner eigenen In- dustrie die indische Gewerbtätigkeit nicht aufkommen lassen. Ihrer Religion nach sind die Jndier größtenteils Brahmanen. Die Scheidung in die Kasten: 1. Priester, 2. Krieger, 3. Ackerbauer und Kaufleute und 4. Handwerker, wird strenge durchgeführt. Außerdem gibt es noch die keiner Kaste ungehörigen, von allen verachteten Parias. Britisch-Jndien bildet ein Kaiserreich, das von einem Vizekönig regiert wird. Zum Teil besteht es aber auch aus Schutzstaaten, die von einheimischen, jedoch dem Vizekönig unterstellten Fürsten verwaltet werden. Die Städte, von denen viele 1li bis 3/± Mill. Ew. zählen, sind sämtlich Handelsstädte. /Hauptstadt ist Kalkutta' au einem Mündungsarm des Ganges, 1,1 Mill. Ew.; Madras an der Ostküste; Bombay (bombe) an der Westküste; Lahore im Pandfchab; Delhi und Benares, die heilige Stadt der Hindu, liegen am Ganges; Kolombo, die Hauptstadt von Ceylon; Ran- gun, die Hauptstadt von Birma; der Freihafen Sing apure am Südende von Ma- lakka ist wichtig durch feine Lage. Westlich von Malakka nnk mit diesem parallel zieht die Reihe der englischen Inseln der Audamauen und Nikobareu. Aus letzteren eine englische Verbrecherkolonie. An der Ostküste Vorderindiens befitzt Frankreich die Stadt Pondicherry; Goa an der Westküste ist portugiesisch.^ Das Reich Siam am Menam, zum großen Teile -von eingewanderten Chinesen bewohnt, untersteht englischem Eiufluß. Hauptstadt Bangkok am Menam. Jndo-China: Kambodscha, Annam, Tonkin und Cochiuchina steht uuter der Oberhoheit Frankreichs, das seinen Einfluß bis zum Memrm auszudehnen wußte. Hauptstadt Saigon an der Mündung des "Msmm. \ f, 1 }y Auf der Halbinsel Malakka — abgesehen von der englischen Besitzung im Süden — finden sich eine Anzahl selbständiger Sultanate./ 4. Das Kaisertum China. 'Dieses ungeheure Reich umfaßt nahezu */* der Oberflüche'asiens und fast die Hälfte feiner Bewohner (330 Mill.). In China finden sich die meisten Millionenstädte. Es umfaßt deu größten Teil des Hochlandes von Jnnerasien und erstreckt sich von dem Alpenland von Turkestau, dem Altai und dem danrischen Alpenland im W. bis zum Chinesischen Meer im O., vom Kamm des Himalaya im S. bis zum Amur im N. Die berühmte chinesische Mauer, welche das Laud vor den Einfällen der Mongolen schützen sollte, ist zerfallen. Durch das Kueu- lnugebirg wird es in eine mehr ebene Nordhälste und eine gebirgige Südhälfte geteilt. Das Land hat zwei Hauptströme. Welche? Am fruchtbarsteuuud deshalb am dichtesten bevölkert ist das Land im O. Selbst auf dem Waffer, auf Schiffen, Flößen und schwimmenden Inseln wohnen Menschen. Die schwimmenden Inseln stellt man aus Flößeu von Bambus her, die man mit einer Schicht Erde überdeckt und auf der man^eine Wohnung errichtet und ein Gärtchen anlegt. China ist die Heimat des Teestrauchs und der Seidenraupe. Ausfuhrartikel Chinas find ^.ee, Seide, Porzellan und Schnitzereien. Die Hauptuahruug der Chinesen bilden Fische und Reis, das Hauptgetränk ist der Tee. Ratteubrateu gilt als Leckerbissen. Wenn der Reis mißrät, entsteht leicht Hungersnot. Durch das Opinmrauchen zerstören viele ihre Gefundheit.

7. Realienbuch für Volks-, Bürger- und Töchterschulen - S. 220

1899 - Bühl (Baden) : Konkordia-Verl.
220 (verkümmerte) Afterzehen, die den Boden nicht berühren. Der lange Schwanz endet in einem Haarbüschel und ist, wie die Ohren, fast be- ständig in Bewegung. In den Weichen hängt das Euter mit 4 Strichen. Die Stimme ist ein lautes Muhen. In Gebirgsgegenden sind die Rinder, gemeinschaftlich mit den Ziegen, fast den ganzen Sommer über auf der weide; in der Ebene dagegen werden sie meist im Stalle gefüttert. Gras, Klee und andere Futterkräuter, Rüben, Rleie, Malz und zeitweise eine pand voll Salz bilden ihre Rost. Die Nahrung wird zuerst nur grob gekaut, dann verschluckt und später abermals gekaut. Die Ruh bekommt jährlich ein Ralb, das sie mehrere Wochen laug mit ihrer Milch säugt. während seines Lebens dient das Rind als Zugtier und giebt uns außer- dem die süße Milch, die fette Butter und den wohlschmeckenden Räse. Geschlachtet liefert es saftiges Fleisch, Talg zu Seife und Rerzen, Haut zu Leder, die Hörner, Rlauen und Rnochen zu Rnöpfen^ Dünger und Leim. Das Rind besitzt wenig Begabung, ist aber gutmütig und lenksam; die Stiere zeigen sich oft wild und bösartig. b. In Italien, Ungarn, Ägypten und Südasien lebt der Büffel mit rückwärts gerichteten Hörnern, in Indien der Zebu mit Fetthöcker; der wilde Auerochse (Wisent), mit einer Mähne, kommt nur noch in Litauen in geringer Zahl vor. In Südamerika leben verwilderte Rinder in ungeheuern Scharen; aus ihrem Fleische wird der Fleischertrakl bereitet. 6. Der Magen der Wiederkäuer besteht aus ^ Abteilungen. Die nur -grob gekaute Nahrung gelangt beim verschlucken zunächst in den weiten Pansen a; von hier aus tritt sie in den Netzmagen (die Haube) c, wird dort in Bissen geformt und durch eine Art Brechbewegung wieder in den Mund zurückgebracht. wenn dann die Tiere Ruhe halten, zer- kauen sie in aller Gemächlichkeit ihre Nahrung erst vollständig (Wiederkauen), wird diese hierauf zuin zweitenmale ver- schluckt, so kommt sie in den Blätter- magen (Psalter) b, wo erst die Ver- dauung beginnt; im Labmagen 6 wird der Nahrung endlich der scharfe Magen- saft beigemischt. Der Darmkanal der Wiederkäuer ist wie bei allen Pflanzen- fressern sehr lang. st. Ruhpocken. Ain Luter des Rindes entstehen bisweilen kleine pocken(Blattern). Im Jahre \792 machte der englische Arzt Jenner die Entdeckung, daß die Mel- kerinnen oft davon angesteckt wurden und an den Händen ähnliche Pusteln bekamen, dafür aber von den gefährlichen Menschenblattern verschont blieben, an welchen früher alljährlich Vr Million Menschen dahinstarben. Jenner impfte nun die Ruhpocken den Menschen ein und erzielte den schönsten Erfolg. Bald wurde die „Schutzpockenimpfung" allgemein eingeführt und sogar gesetzlich geboten. Seither ist die Blatternseuche fast gänzlich verschwunden. 232. a. Das Lchaf ist ein hörnertragender Wiederkäuer und wird seit den ältesten Zeiten als Haustier gehalten. Sein walzenförmiger Körper ruht auf 4 schwachen Beinen mit zweihufigen Füßen und endet in einem mäßig langen, hän- genden Schwänze. Rumpf und Hals des Sch. sind in einen dichten Pelz aus gekräuselter, feiner Wolle gehüllt. Der kleine Kopf mit den Magen der Wiederkäuer.

8. Realienbuch für Volks-, Bürger- und Töchterschulen - S. 221

1899 - Bühl (Baden) : Konkordia-Verl.
221 schmalen Ohren und der gebogenen Nase, sowie die Beine sind dagegen Nur mit kurzen Haaren bedeckt. Der Widder trägt als Stirnschmuck schneckenförmig gewundene, dreikantige, wulstige Hörner. Die Nahrung des Sch. besteht in Gras, Klee, Heu und Getreide. Mehr als jedes andere Tier liebt es Salz, und man darf es ihm daran nicht fehlen lassen, wenn es gesund bleiben soll. Bei der Stallfütterung gedeiht das Sch. nicht. Daher wird es jahrein, jahraus vom Schäfer herdenweise auf die Weide geführt und nachts auf freiem Felde in Hürden einge- pfercht. Durch den Schäferhund wird die Herde zusammengehalten und von jedem Feldstücke ferngehalten, auf dem sie Schaden anrichten könnte. Um die Osterzeit kommen die Lämmer zur Welt. Diese sind gar hübsche Tiere, welche munter blökend die Alten umtanzen. Um Pfingsten werden die Schafe gewaschen und dann geschoren. Dabei liefert jedes Tier 2—3 kg Wolle, aus welcher Kleidungsstücke aller Art ver- fertigt werden. In manchen Gegenden werden die Schafe auch gemolken, und man be- reitet aus ihrer fettreichen Milch den Schafkäse. Das saftige, ziemlich fette Hammel- fleisch ist besonders in Frank- reich und England beliebt. Das Schafleder wird vom Buchbinder und Pergament- macher verarbeitet, der Talg vom Seifensieder und Lichter- zieher. Die langen, dünnen Gedärme dreht man zu Saiten. Der Schafmist ist als Dünger sehr geschätzt. Das Sch. ist ein Sinnbild der Geduld; es ist einfältig, lenksam und äußerst furchtsam. Die größten Schmerzen erträgt es ohne widerstreben oder Jammern. Bei einem Brande ist es nicht aus dem Stalle zu bringen; ja es rennt förmlich in die flammen, willig folgt die Herde dem Hirten, aber auch blindlings dem Leithammel, sogar in den Abgrund. Ängstlich flieht die scheue Schar vor dem Schäferhund, und der stärkste Widder läßt sich durch das kleinste Hündchen in die flucht scheuchen. b. Arten: Das edelste Zuchtschaf ist das auch bei uns eingeführte Merino- schaf, das aus Spanien stammt und die feinste wolle liefert. In der norddeutschen -Ebene wird vielfach das große, sieisch- und fettreiche englische Sch. gezüchtet. In der Lüneburger Heide finden sich die kleinen, dunklen Heidschnucken mit langer, grober wolle. Im Morgenland lebt das Fettschwanzschaf mit unförmlich großem, gegen 20 kg schwerem Fettschwanz. Sein weiches, schön gekräuseltes Fell wird als geschätztes pelzwerk in den Handel gebracht. C. Verwandte: Die Ziege, mit sichelförmig rückwärts gebogenen Hörnern oder hörnerlos, trägt einen langen Rinnbart, ist mager, näschig und kletternd, giebt bei geringer Rost kräftige und wohlschmeckende Milch. Auf den höchsten Gebirgen klettert der kräftige Steinbock und die flüchtige Gemse. In Afrika leben herdenweise die Antilopen oder Gazellen von Reh- bis Hirschgröße. Das -bösartige Gnu in Südafrika gleicht in Gestalt und Größe einem kleinen Pferd. Il Das Schaf.

9. Realienbuch für Volks-, Bürger- und Töchterschulen - S. 298

1899 - Bühl (Baden) : Konkordia-Verl.
298 Brotfruchtbaum. Kokospalme. a. Frucht senkrecht durchschnitten. t>. Frucht von unten. von vielen 2—3 m langen, ge- fiederten Blättern oder Palm- wedeln. Zwischen diesen ent- wickeln sich jahraus, jahrein reiche Blüten- und Frucht- rispen. Die kopfgroßen, drei- kantigen Kokosnüsse haben äußerlich eine dicke Faserschicht, darunter eine sehr harte Schale und in der Mitte einen Kern, der sich aus der verdickten Kokosmilch bildet. Alles an der Palme läßt sich benützen. Die Kokosmilch ist ein kühlendes Getränk; die Kerne werden roh und zuberei- tet genossen; auch liefern sie das Kokosöl (zu Kokosbutter, Seife rc). Die harten Schalen lassen sich schön polieren und zu allerlei Geräten, die Fasern zu Flechtwerk, Bürsten, Sei- len u. s. w. verarbeiten. Die jungen Sprossen liefern den Palmkohl. Die Blätter dienen zum Dachdecken, der Palmstamm zu Bau- und Nutzholz. K. Die Dattelpalme in Ara- bien, Ägypten und den Oasen der Wüste trägt zahllose pflaumen- ähnliche Früchte (Datteln), welche die Hauptnahrung der Araber bil- den; ihre Kerne dienen als Futter für die Pferde und Kamele. Die Sagopalme liefert in ihrem stärke- mehlhaltigen., Mark den echten Sago, die Ölpalme das Palmöl (zu Seife rc). In Südeuropa und Nordafrika wächst die Zwerg- palme. h. Südfrüchte: Pomeranzen, Citronen, Apfelsinen oder Orangen (oranschen), Granatäpfel, Feigen, Mandeln, Johannisbrotundoliven (die pflaumenähnlichen Früchte des Ölbaumes, zu feinem Speise- öl) gedeihen rings um das Mit- telmeer.

10. Realienbuch für Volks-, Bürger- und Töchterschulen - S. 104

1899 - Bühl (Baden) : Konkordia-Verl.
104 dem Ober-, Michigan- (mischigän), Huron- (juhrön), Erie- (iri) und Ontariosee (ontério) — fließt der St. Lorenzstrom, welcher sich vor seiner Mündung in den atlantischen Ozean zu einem breiten Meerbusen erweitert. Zwischen dem Erie- und Ontariosee ist der 50 m hohe und 1 km breite Niagarafall, der großartigste Wasserfall Amerikas. Der ge- waltige Mississippi (d. h Vater der Ströme) nimmt links den Ohio (oli6io), rechts den Missouri (rni38üri) auf und mündet in den Golf von Mexiko. Er ist mit dem Missouri der längste Strom der Erde (6700 km). In Südamerika sind die bedeutendsten Ströme: Der Orinoko, der Amazon enstrom und der La Plata. Letzterer ist die breite Mündung des Parana und des Uruguay (urugwai). f. Das Klima Amerikas ist im allgemeinen etwas kühler als in den unter gleichen Breitengraden liegenden Ländern der alten Welt; denn die Seewinde kühlen die Luft, die zahlreichen Flüsse und Seen halten den Boden feucht, und die unermeßlichen Urwälder verhindern die übermäßige Erwärmung desselben. Das Klima Nordamerikas ist dem von Europa ähnlich. An der Mündung des Mississippi und an den Küsten des mexikanischen und karibischen Meeres herrscht Fieberluft. Die Tiefebenen Südamerikas haben ein heißes, ungesundes Klima; aus den Hochebenen der Anden dagegen herrscht fortwährender Frühling. g. Produkte. Zur nordamerikanischen Tierwelt gehört der Jaguar (der amerikanische Tiger), der Biber, der Bison (Büffel), die Klap- perschlange und der Alligator (das amerikanische Krokodil), zur südamerikanischen der Brüllaffe, der Vampyr, das Faultier, der Puma (amerikanische Löwe), das Lama, der Kondor, der Ko- libri, die Riesenschlange und die Vogelspinne. Von unseren Kulturpflanzen stammt der Mais und der Tabak aus Nordamerika^ die Kartoffel aus Südamerika. Aus dem Mineralreich liefert Nord- amerika Gold, Steinkohlen und Erdöl, Südamerika Gold, Silber, Dia- manten und eine Menge anderer Edelsteine. h. Bewohner. Die Ureinwohner Amerikas sind die kupferfarbigen Indianer, welche als kühne Jäger in dm Wildnissen umherschweifen. Im Frieden sind sie gastfreundlich, im Kriege grausam; sie skalpieren die getöteten Feinde, d. h sie zieh n ihnen die Kopfhaut samt den Haaren ab und tragen dieselbe als Siegeszeichen mit sich. Durch Unmäßigkeit im Branntweintrinken und Bedrückung durch die Weißen ist ihre Zahl sehr zusammengeschmolzen, in, 146. Dagegen sind schon über 30 Mill. Europäer eingewandert, und zwar nach Nordamerika hauptsächlich germanische, nach Mittel- und Südamerika romanische Völker. Durch den unmenschlichen, jetzt unterdrückten Sklavenhandel wurden gegen 9 Mill. Neger aus Afrika als Arbeiter in den Pflanzungen eingeführt. In neuerer Zeit fand auch eine starke Einwanderung von Chinesen statt. In Nordamerika ist die englische Sprache und die protestantische Kirche vorherrschend, während in Südamerika die spanische Sprache und der Katholizismus überwiegen.
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