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1. Grundriss der römischen Altertümer - S. 291

1882 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
§ 137. Landwirtschaft und zusammenhängende Erwerbszweige. Beliebte und berühmte Sorten waren der Wein von Formiä, ebenso der vom ager Falernus am mons Massicus bei Sinuessa, daher Horaz das vinum Falernum und Masslcum ausnehmend lobt (Od. 1, 1, 19: Est qui nec veteris pocula Massici . . und ib. 1, 20, 9: Caecubum et prelo domitam Caleno Tu bibes uvam: mea nec Falernae Temperant vites neque Formiani Pocula colles, wo er zugleich den Caecuber, den am See von Fundi in Latium und den von Cales rühmt). — Beliebt waren auch die Kunstweine (vina fictitia), wozu die Rosinenweine (passum) und gekochten Moste (defrutum) und Honigweine (Wein und Honig) gehören. Die Weinhändler (negotiatores vini) trieben in Rom ausgedehnte Geschäfte. Sehr alt ist in Latium und Kampanien die Ölkultur, und zwar galten die Öle von A enafrum, Casinum und das sabinische als die besten der Welt, die den Ölzüchtern und -Händlern (olearius) ergiebige Einnahme boten. Die Ölbäume (olea) pflanzte man gewöhnlich zwischen den Saaten, aber auch Ölgärten (olivetum) wurden angelegt. Die Frucht (oliva) wurde auf der Presse gekeltert und das Öl (oleum) wiederholt in andere Becken umgeschüttet, damit es flüssig und klar wurde. 3. Weidewirtschaft, Bienen- und Fischzucht. Der frühere römische Bauer kielt an gröfserem Yieh nur die zum Betrieb des Gutes nötige Menge. Die Schafzucht jedoch wurde wie in ganz Italien so in Latium stets in gröfserem Mafsstabe betrieben. Kato besafs auf seinen 240 Morgen Feld 100 Schafe. Die Weidewirtschaft (pastio agrestis) fand zwar immer einen geeigneten Boden, allein mit Abnahme des Ackerbaues wuchs das Weideland (pascua, saltus) ins ungeheure. Die römischen Grofsen legten ihie Kapitalien in Heerden an. Im Sommer trieb man die Heer-den auf die Berge (von Samnium), im Winter in die sonnigen Ebenen von Apulien und Kalabrien, wo reiche Herren Herden von Pferden, Maultieren (mulus), Rindern, Eseln und Ziegen weiden hatten. An Rindern war schon der Opfer halber der Bedarf ein grofser. Die A iehwirtschaft war einträglicher als der Ackerbau^ ln hoher Blüte stand ferner die Bienenzucht; denn weil der Honig (mel) die Stelle des Zuckers vertrat und man dessen zum Kochen, Backen und Mischen des Weines viel bedurfte, so trug die Honigbereitung (mellatio) viel ein und der Honighandel war eine bedeutende Erwerbsquelle. Das Bienenhaus (apiarium, al-veare) mit seinen Bienenkörben (alvei) stand unter der Pflege eines besonderen Sklaven (apiarius, Bienenzüchter); aufser den zahmen (apes cicures) gab es auch Waldbienen (apes silvestres). 0 ergil widmete das vierte Buch seiner Georgica der Bienenzucht, die er in anziehenden Versen schildert). Endlich nahm die Fisch- 19*

2. Grundriss der römischen Altertümer - S. 309

1882 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
§ 146. Die Münzrechnung. 309 entweder auf einer ebenen Fläche (von Marmor oder Erz) eingehauen und die Linien rot bemalt oder auf einer halbkugelförmigen Fläche. Die gewöhnlichste Wasseruhr bestand aus einem kegelförmigen gläsernen Gefäfse mit einer kleinen Öffnung, durch welche das Wasser sickerte, bis das Glas leer und die bestimmte Zeit verflossen war. Redensarten von den gerichtlichen Verhandlungen : sustinere aquam, petere und dare clepsydras. Der allgemeine Name für Uhren jeder Art ist horologium (Stundenzeiger). Ygl. die Zeitrechnung § 125. § 146. b) Die Münzrechnung. 1. Geschichtliches. In der ältesten Zeit hatten die Römer so wenig als die anderen alten Völker Greld, sie trieben nur Tauschhandel. Die Römer nahmen allmählich das Rind (pecus) als Wertmesser, ehe sie Greld hatten. Von pecus blieb der Name pecunia für Geld im Gebrauch, als man nicht mehr Rinder, sondern Münzen bezahlte. Daher in ältester Zeit die Geldstrafen nach Rindern und Schafen festgesetzt wurden. Später kam man im Handel auf den Gebrauch des Erzes (aes), d. i. des Kupfers mit einer Beimischung von Zinn und Blei; das Erz wurde aber noch nicht gemünzt, sondern gewogen und zwar in Barren von länglich viereckiger und würfelartiger Form (daher aes rude, rohes Erz). Man nannte darum dieses Zahlungsmittel aes grave (schweres Erz) und die Bezahlung geschah per aes et libram (mit Kupfer und mittelst einer Wage), daher pendere, wägen, für zahlen gesagt wird; ebenso aes-tumare für schätzen, von aes. Auf die Kupferbarren wurde ein Tierbild (Rind, Schaf, Schwein, Widder) geprägt. Eigentliche Kxvpfevmütizen} die nicht mehr gewogen wurden, sondern schon em Wertzeichen trugen, kamen unter den Dezemvirn (450 v. Chr.) auf, indem man große Kupferstücke von runder Form und im Gerichte eines Pfundes (libra) gofs und mit dem Namen as (dor. Form für sic = unus) bezeichnete; fortan galt dann das Pfund oder As als Einheit und es wurden die Strafen nicht mehr nach Tieren, sondern nach Assen bestimmt. — Im Jahre 269 v. Chr. wurde das erste Silbergeld geprägt und hiefür eine eigene Münzstätte (moneta) auf der Burg angelegt; seit 218 v. Chr. -prägten die Römer auch Goldmünzen. Im Gegensatz zu dem aes rude oder den Kupferbarren heilst das geprägte Geld aes signatum. 2. Die einzelnen Münzen, a) Kupfermünzen. Bei den Römern war das Duodezimalsystem vorherrschend. Deshalb teilten

3. Neuere Geschichte - S. 119

1869 - Mainz : Kunze
Ii. Frankreich als Kaiserreich »bis jur ijülje seiner Macht». 1804-1812. Die Gründung der neuen Monarchie. Nach Unterdrückung der letzten ohnmächtigen Versuche gegen * seine Alleinherrschaft — Moreaus Exil, Pichegrus Tod im Kerker, des Herzogs von Enghien widerrechtliche Erschießung — wird Bonaparte auf Vorschlag der Tribunen durch Senatsbeschluß als Napoleon erblicher Kaiser der Franzosen. Umgebung dexis. Mai. jungen Dynastie mit neuem Glanz: Napoleons Geschwister mit dem Titel Kaiserliche Hoheit'; 18 neue Marschälle; Proelamierung des Ordens der Ehrenlegion; Salbung des Imperators durch Papst Pins Vii, seine und seiner Gemahlin Selbstkrönung; —2. Dem. Napoleons bürgerliches Gesetzbuch vollendet 1804, mit dem Titel Cod6 Napoleon 1807; schon vorher Herstellung der Kirche und des Cultus, seit Anfang 1806 auch der christlichen Zeitrechnung. Verwandlung der eisalpinischen (seit 1802 italienischen) Republik in ein Königreich Italien 1805, Napoleons Königskrönung im Dom zu Mailand, sein Stiefsohn Eugene Beauharnais Vicekönig. Einverleibung Liguriens, Parmas, Piacenzas und Gnastallas. Napoleons siegreiche Kämpfe. I. Gegen Oesterreich und Unluand 1805. Dem für England trotz seiner Seesiege im ganzen ungünstigen Frieden von Amiens folgte bald eine abermalige Spannung beider

4. Erdkunde - S. 169

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 169 — Wie im Klima, so zeigen sich auch in der Pflanzen- und Tierwelt Asiens große Gegensätze. Während die öde Tundra im Norden notdürftig von Moosen und Flechten bedeckt ist, so daß nur wenige Arten von Pelztieren und Vögeln dort fortzukommen vermögen, erreicht die Pflanzen- und Tierwelt im Südeu des Erdteiles üppige Mannigfaltigkeit und riesenhafte Formen. Palmen, Reis, Thee, Zucker- rohr, Kaffee, Baumwolle, Pfeffer und andere Gewürze, mancherlei Arznei- und Färbekräuter haben hier zumeist ihre Heimat. Zahlreiche Tierarten beleben diese tropischen Länder Asiens. In den mächtigen Wäldern hausen Elefanten, Nashörner, Büffel, Affen und Schlangen; Papageien und andere farbenreiche Vögel fchaukeln sich auf den Zweigen der Bäume; im Dickicht des Schilfes lauert der Königstiger; Sümpfe und Ströme sind von Krokodilen, Salamandern und Schild- kröten bewohnt; der Indische Ocean birgt die kostbare Perle. V. Bevölkerung. a) Zahl. Asien hat 840 Millionen Einwohner, also mehr als die Hälfte aller Menschen. Auf 1 qkm treffen durchschnittlich 19 Seelen. Die Bevölkerung ist naturgemäß sehr ungleichmäßig verteilt. In Sibirien rechnet man auf 2 qkm kaum 1 Bewohner; in Britisch- Jndien hingegen kommen auf 1 qkm 60, in Japan sogar 108 Menschen. b) Abstammung. Die Bewohner Asiens gehören drei ver- schiedenen Rassen an: der mongolischen, der kaukasischen und der malayischen. 1. Die mongolische Rasse — in der Mitte, im Osten und Norden des Erdteiles •— umfaßt etwa 3/5 der Gesamtbevölkerung. Die hervorragendsten Völker dieser Rasse sind die Chinesen, Japaner, Tataren und die sibirischen Völker. 2. Die kaukasische Rasse — im Süden und Westen ■— zählt nicht ganz 2/5 der Bewohner. Hierher gehören: die Inder, Perser, Ära- der, Armenier. Europäer sind in Asien verhältnismäßig wenig ansässig. 3. Die malayische Rasse — im Südosten—, ungefähr 30 Millionen, wohnt im südlichen Hinterindien und auf den benach- barten Inseln. Die Urbewohner von Dekhan und Ceylon gehören einer eigenen Rasse, den Dravidas, an. Bumüller-Schuster, Erdkunde. Neue Ausg. 2. Aufl. F

5. Erdkunde - S. 241

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
241 — der wilden Indianer zur katholischen Religion. Bolivia ist durch seinen M i n e r a l r e i ch t u m, besonders an Silber, Kupfer und Zinn, be- kannt. Infolge eines unverständigen Betrie- des sowie fortwährender Kriege und der Herr- schenden Unsicherheit ist aber der Bergbau stark zurückgegangen. Auch Industrie und H a n- del sind gering. Der größte Ort ist La Paz (40000 E.), ____ unfern des Titicaca- Bild 89. Indianer von Bolivia. 'ee*- ^ ° 10 f t mit 16 000 E. war einst- >nals seiner reichen Silberminen wegen weltberühmt. Jetzt sind die leisten derselben verlassen. — Cochabamba (25 000 E.) ist nun- mehr die gewerbreichste Stadt. Die Argentinische Nepublik hat 2 790 000 qkm und 4 Millionen zumeist katholische Einwohner, Unter denen fast 1 Million eingewanderte Europäer sind. Der größte 5eil des Gebietes ist eine ungeheure grasreiche Ebene (die Pampas), auf welcher große Herden halbwilder Pferde (nach der Zählung von 1895 fast 5 Mill.), Rinder (22 Mill.), Schafe (75 Mill.) weiden. Die Viehzucht liefert auch für den Handel b>e wichtigsten Ausfuhrartikel, vor allem Schafwolle, außerdem fleisch und andere tierische Produkte. Bumüller-Schuster, Erdkunde. Neue Ausg. 2. Aufl. 11 .

6. Alte Geschichte - S. 91

1872 - Mainz : Kunze
I. 3ue£(Utiiers öea ©rolktt Uneinige. 336—323 t». 1. 2tle>*anber3 Regierungsantritt. Vorbereitungen gum 3u9e 9e9en ^erferi Bereite Gruppen auf afiatifd)em23oben; auc§ in ©riecfjenlanb aufgeregte (Srraartung: plo^Ii^e ^atfjridjt t>on der (Srmorbung ^3l)itippä burd) einen ©ffoier feiner Seibroacfje bei einer £odpgeitfeier §u 2iega (336). Sofort aufftänbifc£)e Regungen in ©riedejenlanb. Sder „^nabe Sileyanbroä", fein Radf)folger, erft 20 3alre a^i 1301:1 ^em erf*en njiffenfd(jaftlid)en Talent feiner 3e^/ meueid^t aller 3e^en/ ^ern ©tagiriten Slriftoteleä erlogen, burd^aug fjeßenifd) gebilbet, früfj= reif, fiat fdjon bei (Sljaroneia mit 2iu3$eicf)nung befehligt; corüber= gebeub mit feinem Sbater oerfeinbet. Rafcf) der inneren ©d)tt)ierig= feiten .Sperr geraorben, fteljt er 2 -äftonate nad§ ^p^itippö 5tobe bieö-feits> der Shjermopglen; rafcfje Unterwerfung: ein neuer ^ongre^ gu j^orintf) erfenntifin al§ (Srben der 3ttad§tftellung feine§ 23ater3 an. Allein raafjrenb er gegen die nörblicfjen ^Barbaren jie^t, die Sdonau überfdjreitet: neuer Slufftanb in ©riecfjenlanb, burcf) ein ©erüc§t oon feinem S£obe und perftfdfje £>ülfs>gelber er= mutljigt, an der ©pi^e Streben. 2hej:anber3 rafcf)e£> (Srfcfjeinen, (Sinnaljme und 3erf*orun9 £ lj e b e,n 3 (335). ©cfirecf en in ^ ©riecfyenlanb, in $ttfjen die antimafebonifdfjen Rebner geftüqt, im Uebrigen auc(j biefjmal die ©tabt glimpflich Beljanbelt. Sllejranbers Ijegemonifdfje Stellung §ur ©riedjentdelt burd§ ein ausführliches) 3tt; ftrument, die (Sonoention uon ^orintf), feftgefteut, der fiel) alle griecf)ifc§en Staaten, mit Slusnafjme con ©parta, fügen; 3sor= Bereitungen $um 3u9e 9e9en ^ ^ßerferreide) toieber aufgenommen. Sden inneren Verfall biefeä 3fteicf)§ feit Slrta^eryes Ii. (f 362) te^rt uns der 3ug ^ jüngeren (Sgrus und der Rücfjug der

7. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 395

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
§ 145. Italien. Spanien. Portugal. 395 stitut, dessen Beamte die Könige einsetzten, um die Macht des Adels und der Geistlichkeit zu brechen. Die den Verurteilten himveggenommenen Güter fielen an die spanische Krone. 403) Portugal war ursprünglich eine spanische Grafschaft, welche Heinrich vonburgund für seine Verdienste im Kampfe gegen die Mauren als Lehen erhielt. Aber schon Heinrichs I. toolrn, Alfons I. der Eroberer, betrachtete sich als unabhängig und vergrößerte das Reich, indem er den Ungläubigen mit Hilfe der Kreuzfahrer (s. § 117, Anm. 2) Lissabon entriß, i Unter Alfons Iii. wurde Algarbien damit vereinigt, sowie ansehnliche Landstriche, die den Mauren abgenommen wurden. erhielt Portugal den gegenwärtigen Umfang. Dazu kamen noch Besitzungen in der Neuen Welt, wodurch Handel und Schiffahrt zu einet' Blüte sich entwickelten, auf welche Spanien eifersüchtig werden konnte. Anmerkungen. 1. An der Spitze der Republik Venedig stand ein Herzog oder Doge (Dodsche — dux), dessen Gewalt jedoch sehr beschränkt war. Ihm zur Seite stand ein Kleiner Rat (Signoria), aus sechs Adeligen (Nobili) gebildet. Den Großen Rat bildeten anfänglich alle Nobili. Als die Zahl derselben aber 450 betrug, schloß man das Adelsbnch des Großen Rates (das Goldene Bnch) ab und beschränkte dadurch die Zahl der Mitglieder. Neben allen diesen bestand aber noch die furchtbarste Behörde, der Rat der Zehner, welcher als Gerichtshof die Verbrechen gegen den Staat aufzuspüren und zu bestrafen hatte. Er hatte unumschränkte Gewalt über Leben und Freiheit. Der berühmteste Doge war Enrico Dandolo, der 41. in der Reihe, welcher an der Spitze der venetianischen Flotte Konstantinopel eroberte (1202), Kandi'a und eine Anzahl jonischer Inseln erwarb. Lange Kämpfe führte Venedig mit Genua, das so mächtig war, daß es 1298 zu einem Kampfe auf leoen und ob kam. Damals siegte Genua, eroberte 60 Galeeren und führte 5000 Gefangene fort. Aber zuletzt unterlag Genua uuter dem ™ Ä”' t.nbrea Sontarini, nach 130jährigent Kamps (1381). Die Macht Venedigs sank nach der Entdeckung Amerikas und der Eroberuna Konstantinopels. a , ^ajj.er Heinrich Vii. hatte auf feinem Römerznge den ©hinnen Matteo Visconti in Mailand zum kaiserlichen Statt-Halter gesetzt (1311) Die Macht blieb in der Hand seiner Familie, irach dem Erloschen derselben bemächtigte sich Franz Sforza, ein berühmter Eondottrere oder Söldnerführer und Schwiegersohn des Visconti, der Herrschaft. Ihm glückte die Eroberung Genuas (1468) und von ihm vererbte sich die herzogliche Würde auf seine Nach- Reichlichen £ari V" feinem Sohne Philipp Ii. Mailand als 3. Der berühmteste unter den Mediceern ist Eosimo bei Me-der sich aus die Seite der Volkspartei schlug, beshalb aus zehn ?V <Ql aöu 4. Republik verbannt, balb aber wieber zurückgerufen würde (1464) und von ba an den Staat noch 30 Jahre leitete. Sein Brnber

8. Geographie - S. 61

1905 - Gießen : Roth
Asien. 61 land des Ganges und Brahmaputra finden sich die gesürchteten Dschungeln, d. h. mit Wald, Schilf und undurchdringlichem Buschwerk bedeckte Inseln, in welchem Tiger, Elefanten, Nashörner und die giftige Brillenschlange ein sicheres Versteck finden. Hier ist auch die Heimat der gefürchteten Cholera. Die Wälder Indiens sind bevölkert vou buntfarbigen Vögeln aller Art, namentlich Papageien, Paradiesvögeln, Fasanen und Pfauen. Auch an Mineralien ist Indien reich. Man findet Diamanten, Gold, Eisen und Steinkohlen. / Die Bewohner Indiens, die Hindu, sind von schwachem Körperbau und sanfter Gemütsart. Sie leben größtenteils von Ackerbau. In der Herstellung seiner Gewebe waren die Hindu vou jeher Meister, doch hat England zum Schutze seiner eigenen In- dustrie die indische Gewerbtätigkeit nicht aufkommen lassen. Ihrer Religion nach sind die Jndier größtenteils Brahmanen. Die Scheidung in die Kasten: 1. Priester, 2. Krieger, 3. Ackerbauer und Kaufleute und 4. Handwerker, wird strenge durchgeführt. Außerdem gibt es noch die keiner Kaste ungehörigen, von allen verachteten Parias. Britisch-Jndien bildet ein Kaiserreich, das von einem Vizekönig regiert wird. Zum Teil besteht es aber auch aus Schutzstaaten, die von einheimischen, jedoch dem Vizekönig unterstellten Fürsten verwaltet werden. Die Städte, von denen viele 1li bis 3/± Mill. Ew. zählen, sind sämtlich Handelsstädte. /Hauptstadt ist Kalkutta' au einem Mündungsarm des Ganges, 1,1 Mill. Ew.; Madras an der Ostküste; Bombay (bombe) an der Westküste; Lahore im Pandfchab; Delhi und Benares, die heilige Stadt der Hindu, liegen am Ganges; Kolombo, die Hauptstadt von Ceylon; Ran- gun, die Hauptstadt von Birma; der Freihafen Sing apure am Südende von Ma- lakka ist wichtig durch feine Lage. Westlich von Malakka nnk mit diesem parallel zieht die Reihe der englischen Inseln der Audamauen und Nikobareu. Aus letzteren eine englische Verbrecherkolonie. An der Ostküste Vorderindiens befitzt Frankreich die Stadt Pondicherry; Goa an der Westküste ist portugiesisch.^ Das Reich Siam am Menam, zum großen Teile -von eingewanderten Chinesen bewohnt, untersteht englischem Eiufluß. Hauptstadt Bangkok am Menam. Jndo-China: Kambodscha, Annam, Tonkin und Cochiuchina steht uuter der Oberhoheit Frankreichs, das seinen Einfluß bis zum Memrm auszudehnen wußte. Hauptstadt Saigon an der Mündung des "Msmm. \ f, 1 }y Auf der Halbinsel Malakka — abgesehen von der englischen Besitzung im Süden — finden sich eine Anzahl selbständiger Sultanate./ 4. Das Kaisertum China. 'Dieses ungeheure Reich umfaßt nahezu */* der Oberflüche'asiens und fast die Hälfte feiner Bewohner (330 Mill.). In China finden sich die meisten Millionenstädte. Es umfaßt deu größten Teil des Hochlandes von Jnnerasien und erstreckt sich von dem Alpenland von Turkestau, dem Altai und dem danrischen Alpenland im W. bis zum Chinesischen Meer im O., vom Kamm des Himalaya im S. bis zum Amur im N. Die berühmte chinesische Mauer, welche das Laud vor den Einfällen der Mongolen schützen sollte, ist zerfallen. Durch das Kueu- lnugebirg wird es in eine mehr ebene Nordhälste und eine gebirgige Südhälfte geteilt. Das Land hat zwei Hauptströme. Welche? Am fruchtbarsteuuud deshalb am dichtesten bevölkert ist das Land im O. Selbst auf dem Waffer, auf Schiffen, Flößen und schwimmenden Inseln wohnen Menschen. Die schwimmenden Inseln stellt man aus Flößeu von Bambus her, die man mit einer Schicht Erde überdeckt und auf der man^eine Wohnung errichtet und ein Gärtchen anlegt. China ist die Heimat des Teestrauchs und der Seidenraupe. Ausfuhrartikel Chinas find ^.ee, Seide, Porzellan und Schnitzereien. Die Hauptuahruug der Chinesen bilden Fische und Reis, das Hauptgetränk ist der Tee. Ratteubrateu gilt als Leckerbissen. Wenn der Reis mißrät, entsteht leicht Hungersnot. Durch das Opinmrauchen zerstören viele ihre Gefundheit.

9. Leitfaden der vergleichenden Erdbeschreibung - S. 211

1908 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
Deutsch-Ostafrika. § 64. 211 deren mittelster die Station Muanfa liegt. Sein stärkster Zufluß, der Kagera, welcher an den „Mondbergen" nahe dem Tanganjika entspringt, kann als Hauptquellfluß des Nil gelten. Weit tiefer als der Viktoria liegen, von steilen Ufern umrahmt, der Tanganjika und der Nyassa, jener 800 m, dieser nur 460 m ü. d. M. Am Nyassa, von dem die Deutschen das nordöstliche Ufer, die Briten und Portugiesen das übrige besitzen, ist Wind Hasen die wichtigste Station. „Der Graben", in welchem der Nyassasee liegt, setzt sich nordwärts und im O. des Viktoriasees bis jenseits der deutschen Grenze fort, wo er den Rudolf- und den Stesaniensee aufnimmt; er bildet auf lauge Teile seiner Erstreckuug ein gegenüber der Umgebung tief liegendes, zumeist abflußloses Gebiet. Das Klima des Hochlandes ist wegen der Wärmeabnahme mit der Höhe und der teilweise herrschenden Trockenheit nicht mehr echt tropisch wie das der Küste. Die Grassteppe, welche hier vorherrscht, wird durch Anti- lopen und Büffel, aber auch noch durch Elefanten, Löwen und Hyäuen belebt. In weiter Ausdehnung eignet sie sich zur Besiedelung durch Euro- päer und zum Anbau der mannigfaltigsten Kulturgewächse, darunter auch unserer Getreidearten. Für den Handel liefert Deutsch-Ostasrika Kautschuk (den verdickten Saft verschiedenartiger Pflanzen), Kopra, Kopal (ein bernsteinartiges Harz) und Elfenbein, das von den Eingeborenen in großen Karawanen zur Küste gebracht wird. Dazu kommen Baumwolle, Tabak, Flachs und Hanf, be- sonders auch Sisalhanf, der von einer Agavenart gewonnen wird, Kaffee, Sesam, lebende Tiere, Felle, Häute, Bienenwachs usw. Von grundlegender Wichtigkeit für die Erschließung und wirtschaftliche Förderung des Landes ist der Bau von Eisenbahnen. Bis jetzt führt eine Linie von Tanga nach Usambara, die vorerst in Mombo endigt, aber zum Kilima-Ndscharo ver- lüngert werden soll; die Anfangsstrecke der „Ostafrikanischen Zentralbahn" von der Küste nach Mpapna—tabora—viktoriasee ist seit 1907 bis Mrögoro im Betrieb. Die Bewohner des Schutzgebiets siud der Mehrzahl nach Bantu- neger, die in verschiedene Stämme zerfallen. In ihrer Sprache wird das Land durch die Vorsilbe U bezeichnet (Unyamwesi), das Volk durch Wa (Wanyamwesi), der Einzelne durch M (Mnyamwesi), die Sprache durch Ki (Kinyamwesi). Die Suaheli, die sich zum Islam bekennen und ihrer Bildung nach höher stehen als die Bewohner des Innern, sind ein Mischvolk von Negern und Arabern und nehmen hauptsächlich das Küstengebiet ein. Das „Kisuaheli" ist die wichtigste Sprache in Deutsch- Ostafrika. Besonders kriegerisch und räuberisch sind die hamitischen Massai im N. und das Negervolk der W ah ehe im S. Schon lange haben sich Jndier als Kaufleute an der Küste niedergelassen, noch mehr aber Araber, die früher von N. und noch mehr von Sansibar aus Raubzüge ins Innere 14 *

10. Geschichte - S. 26

1898 - Gießen : Roth
26 Bilder aus der deutschen Geschichte. Ii. Äilder aus der deutschen Geschichte. 1. Die atten Deutschen. Tas Land. Als unsere Borfahren zum erstenmale in die Geschichte eintraten, sah unser Vaterland ganz anders aus als heute. Es war größtenteils mit dichten Wäldern bedeckt, und in den Niederungen dehnten sich unermeßliche Sümpfe aus. Infolgedessen war das Klima feucht, rauh und unwirtlich, und manche Pflanze, die heute vortrefflich gedeiht, hätte damals nicht fortkommen können. In den Wäldern aber hausten Auerochsen, Elentiere, Bären, Wölfe, Luchse und allerlei anderes Wild. Tie Bewohner. Rauh wie das Land waren auch seine Bewohner. Sie waren von hoher, kräftiger Gestalt, hatten eine weiße Hautfarbe, hellblondes Haar und blaue, lebhaft blitzende Augen. Die Kleidung bestand in einem leinenen Gewand. Gegen die Unbilden der Witterung schützte das Fell eines Tieres, das durch einen Dorn oder eine Nadel von Metall am Halse zusammengehalten wurde. Im Kriege diente als Kopfbedeckung der L-chädel eines Tieres, an dem noch die Hörner und die Ohren Germanische Krieger. faßen, was ihrem Träger ein furchterweckeudes Ansehen gab. Zur Nahrung diente felbsterlegtes Wildbret, das Fleisch der Haustiere, Fische, wildes Obst und Rüben. Gerste und Hafer, die man anbaute, wurden zwischen Steinen zerrieben und gewöhnlich als Brei genossen. Als Getränk diente neben frischem Cuellwaffer die Milch der Haustiere; außerdem verstand man ans Gerste eine Art Bier und aus Honig und Wasser den Met zu bereiten. Die Wohnung war eine aus Baumstämmen errichtete, mit Stroh oder Schils gedeckte Hütte. Die Zwischenräume verstopfte man mit Rasen oder Moos und verklebte sie mit Thon. Der Boden bestand aus festgestampftem Lehm. Durch einzelne Öffnungen drang das Sonnenlicht ins Innere und der Rauch des Herdfeuers, das zugleich den Raum erwärmte, nach außen.
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