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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Von der französischen Staatsumwälzung bis zur Gegenwart - S. 22

1909 - Leipzig : Hirt
Ii. Frankreich als Kaiserreich. 1. Kaiserwahl und Krönung. Die Ordnung, die Konsul Bonaparte in das französische Staatswesen gebracht, sowie der Ruhm seiner Kriegstaten bahnten ihm den Weg zum Kaiserthrone. Der Senat verlieh ihm im Jahre 1804 den erblichen Titel eines Kaisers der Franzosen. Eine allgemeine Volksabstimmung bestätigte den Senatsbeschluß. Am 2. Dezember 1804 setzte er sich und seiner Gemahlin Josephine in der Kathedrale von Paris die Krone auf. Papst Pius Vii. vollzog ebendaselbst die Salbung. Er nannte sich Napoleon I. Im folgenden Jahre krönte er sich zu Monza zum König von Italien. Der Deutsche Kaiser Franz Ii. nahm für seine österreichischen Erbländer ebenfalls den Kaisertitel an. 2. Der dritte Koalitionskrieg 1805 und seine Folgen. Der Friede von Amiens hatte in England tiefe Mißstimmung erregt. Die englische Regierung verweigerte die Rückgabe von Malta und die Räumung Ägyptens, die im Frieden von Amiens zugesagt waren. Daher besetzten französische Truppen das Kurfürstentum Hannover, das in Personalunion mit England vereinigt war, da Napoleon eine Landung in England nicht wagte. Schweden schloß sich an England an, desgleichen Österreich, Rußland und Neapel Die Koalition setzte sich als Ziel, von Frankreich alle Gebiete zurückzuerobern, die es seit 1792, seit dem Sturze des Königtums, verloren hatte. Der Krieg wurde zu Wasser und zu Lande geführt. Die englische Flotte schlug unter Anführung des Admirals Nelson die vereinigte französische und spanische Flotte bei Trafalgar an der Südküste Spaniens vollständig. Jedoch im Landkriege behauptete Napoleon in der Schlacht bei Austerlitz in Mähren das Übergewicht gegen die vereinigten österreichischen und russischen Truppen. Diese Schlacht fand am 2. Dezember 1805 statt, am Jahrestage der Kaiserkrönung Napoleons. Kaiser Franz von Österreich, Kaiser Alexander I. von Rußland und Napoleon nahmen an der Schlacht teil; daher der Name „Dreikaiserschlacht". Die Folge war, daß Österreich sofort Waffenstillstand schloß und dadurch aus der Koalition austrat.

2. Das Mittelalter - S. 89

1893 - Leipzig : Dürr
— 89 — zu diesem schweren Amte fehlte ihr das Geschick und die Entschiedenheit. Fehden aller Art durchtobten die deutschen Gaue. Nun hätte sie freilich die Hilfe der Bischöfe und der Herzöge in Anspruch nehmen sönnen, aber das that sie nicht, sie hörte nur den Rat ihrer Beamten (Ministerialen, Dienstmannen). Darüber waren die geistlichen und weltlichen Fürsten so ungehalten, daß sie eine Verschwörung bildeten, an deren Spitze der Erzbischof Anno von Köln stand. Dieser ehrgeizige Kirchenfürst entschloß sich zu einem Staatsstreiche, der sehr üble Folgen hätte haben können. Bei einem Besuche in Kaiserswerth am Rhein, wo sich die Kaiserin mit dem jungen Könige aufhielt, lockte er diesen auf ein neues, elegantes Schiff, das er zu diesem Zwecke hatte bauen lassen und entsloh mit ihm nach Köln. Der Bürgerkrieg, den man bereits allgemein fürchtete, unterblieb, weil die Mutter nichts dagegen that, sondern ihrer Neigung folgend in ein Kloster und etwas später nach Rom ging. So hatte der Erzbischof den königlichen Knaben in seiner Gewalt, und damit war die Regierung des Reiches thatsächlich in seine Hand gegeben. Aber auch er hatte kein staatsmännisches Geschick, seine Hauptsorge war darauf gerichtet, durch Schenkungen, die er sich von seinem Zöglinge machen ließ, sein Erzbistum zu vergrößern. Von Habsucht verblendet trug er selbst dazu bei, daß die königlichen Besitzungen und Gerechtsame vermindert wurden. Der kirchlichen Partei gegenüber, welche die Macht des Papstes über die des Kaisers erheben wollte, zeigte er sich so schwach, daß er, als es einmal zwei Gegenpäpste gab, den kaiserlich gesinnten bekämpfte und dem nach der Oberherrschaft strebenden zum Siege verhalf. Die deutschen Bischöfe wurden freilich dadurch immer mehr und mehr von Rom abhängig. Kein Wunder, wenn viele der hohen Geistlichen im Lande mit ihm nicht einverstanden waren. Dies benutzte Adalbert, der Erzbischof von Bremen, ein außerordentlich energischer und thätiger Mann, der seine erzbischöfliche Gewalt gern über die nordischen Staaten, Dänemark, Schweden und Norwegen eingeschlossen, ausgedehnt hätte. Er ruhte nicht, bis er Anteil an der Erziehung des jungen Königs hatte und nahm ihn endlich ganz zu sich. Auch er benutzte diese Vormundschaft, sich Güter und Gerechtsame zu verschaffen, aber er bemühte sich doch, die königliche Oberhoheit überall im Reiche zur Geltung zu bringen. Als Heinrich 15 Jahre alt war, wurde er wehrhaft gemacht und für mündig erklärt. Er hatte eine besondere Vorliebe für Sachsen; hier hielt er Hof, und noch immer war Adalbert sein Berater. Allein der Hochmut und die Ländersucht dieses ehrgeizigen Mannes war den sächsischen Fürsten so verhaßt geworden, daß sie seine Entlassung aus

3. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 104

1918 - Leipzig : Voigtländer
— 104 - Zahnen ab und setze statt ihrer das Kreuzzeichen darauf, so wirst du deinen Feind überwinden." Der Kaiser gehorchte und siegte. 3. Die christliche Kirche im römischen Reiche, von dieser Seit an war Konstantin ein eifriger Beschützer der Christen (324). & unterstützte sie, wo er nur konnte, und überall wurden ihnen Kirchen erbaut. Den Kaisersitz verlegte er von Rom nach der Stadt Byzanz am Schwarzen Meere, die ihm zu (Ehren Konstantinopel, d. i-Konstantinsstadt, genannt wurde. Gegen diese neue Hauptstadt verlor das alte Rom immer mehr an Glanz und Macht. Des Kaisers Mutter, die fromme Helöna, reiste nach dem Heiligen Lande und lieft an dem ©rte, wo man die Grabstätte Jesu vermutete, die schöne Kirche erbauen, die noch jetzt steht. Die Heiden gerieten immer mehr in Verachtung, und die Christen wurden geehrt, Aber diese (Ehren waren vielen Christen zum Schaben. Manche lernten Pracht und Ansehen lieb haben und vergaßen darüber die christlichen Tugenden, viele Heiden, die sich taufen ließen, nahmen oft nur ganz äußerlich den christlichen Glauben an, ohne an eine rechte Bekehrung und (Erneuerung des Herzens zu denken. So kam mit dem äußern Glanze auch viel unlauteres Wesen in die Kirche. Selbst der Kaiser Konstantin verübte als Christ noch manche Taten der Grausamkeit. Aber dennoch bleibt es sein Verdienst, daß sich das ganze Römerreich in ein christliches Reich verwandelte. — Ruch die folgenden römischen Kaiser bekannten sich zuin Christentum und beförderten seine Ausbreitung. Nur einer, Julian der Abtrünnige, suchte das Heidentum wieder emporzubringen. Aber sein Bemühen war umsonst. Nur in abgelegnen Gegenden, in unfruef)^ baren Steppen und Heiden dauerte der Götzendienst noch eine U)^e unter dem rohen Volke fort, woher der Harne Heidentum kommt- 48. Die Einrichtung der christlichen Kirche. 1. Die Bischöfe und der Papst. Mit der Ausbreitung und Macht 6er Kirche stieg auch die Macht und das Ansehen der Männer, die den einzelnen Gemeinden als Hirten und Leiter vorstanden. 3ur Seit der Apostel nannte man sie Presbyter, d.h. Alteste, oder auch Bischofe, d. h. Aufseher. Die Gewalt dieser Bischöfe wurde immer größer. Besonders erlangten sie in den Hauptstädten des rötn*' sehen Reiches, in Rom, Konstantinopel, Antiochta, Alexandria usw. ein hohes Ansehen. Über alle aber wußten sich die Bischöfe von Roin emporzuschwingen, weil sie als Nachfolger des Apostels Petrus galten-Ja, es kam allmählich dahin, daß der römische Bischof als das Haupt der gesamten Christenheit betrachtet und durch den Namen Papst'

4. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 61

1918 - Leipzig : Voigtländer
— 61 — Bayern zum Kaiser wählte. Beide wurden gekrönt; keiner wollte nachgeben. Rcht Jahre lang kämpften sie gegeneinander um die Alleinherrschaft. Endlich kam es zu der entscheidenden Schlacht bei Mühldorf (1322), in der Friedrich der Schöne gefangen wurde. Ludwig — so wird erzählt — siegte durch die Kriegskunst seines erfahrenen Zeldhauptmannes Schtoeppermann. Die ganze Gegend, in der die Schlacht getobt hatte, war verwüstet; nichts als ein Korb voll (Eier wurde aufgefunden, die dem Kaiser Ludwig und seinen Begleitern zur Stillung des Hungers dienen sollten. Ludwig zählte die (Eier und fand, daß ihrer nur eins mehr waren, als Ritter umherstanden. Da nahm er selbst ein (Ei und gebot, die übrigen auszuteilen, indem er rief: „Jedem ein (Ei, dem frommen Schtveppermann zwei!" Der alte Kriegsheld hielt dies ehrende Wort seines Kaisers so wert, daß er verordnete, es ihm dereinst auf den Grabstein zu setzen. 3. Deutsche Treue. Ludwig hatte jedoch durch seinen Steg noch nicht alles gewonnen. Zwar hielt er seinen Gegner Friedrich auf einem festen Schlosse in haft; aber Friedrichs Anhänger setzten den Krieg gegen ihn fort, und der Papst, der den Österreicher begünstigte, belegte Ludwig mit dem Banne. Da dachte Ludwig: „Xdas nützt mir Friedrichs Gefangenschaft? Ich will mich mit ihm aussöhnen, damit des Haders ein (Ende werde." Und er ritt eines Tages nach dem Schlosse, wo Friedrich gefangen saß, und sprach zu ihm: „wenn du versprichst, der Kaiserkrone zu entsagen und deine Anhänger zu bewegen, daß sie vom Kriege gegen mich ablassen, so schenke ich dir die Freiheit. Kannst du den Frieden nicht bewirken, so kehrst du in die Gefangenschaft zurück." Friedrich gab das versprechen und ward aus der haft entlassen. Hls er aber zu den Seinen heimgekehrt war, wollte sein stolzer Bruder den Frieden mit dem Kaiser Ludwig nicht annehmen. Da gedachte Friedrich seines Wortes und kehrte in die Gefangenschaft zurück, von solcher Treue wurde Ludwig tief gerührt. „Komm," rief er, „edler Fürst, sei mein Bruder und teile mit mir die Regierung des Reiches!" So lebten sie von Stund an wie Brüder beisammen, und wenn einer abwesend war, besorgte der andere die Regierungsgeschäfte und behütete das Land. 27. Kaiser Sigismunb und die yusfiten. 1. Die Goldene Bulle (1356). Weil unter den deutschen Fürsten oft Streit entstand, wer von ihnen berechtigt sei, an der Wahl des Kaisers teilzunehmen, gab der Nachfolger Ludwigs von Bayern, Kaiser

5. Deutsche Lebensbilder und Sagen - S. 32

1905 - Leipzig : Hirt
32 8. Heinrich Iv. die Tochter der Kaiserin aus dem Kloster, dem sie zur Erziehung ber-geben worden war; er zwang sie, sich mit ihm zu vermhlen, und der Mutter blieb nichts brig, als dem Ruber auch noch die Herzogswrde von Schwaben zu verleihen. Ermutigt durch diesen kecken Streich, verbanden sich mehrere Fürsten (darunter besonders der ehrgeizige Erzbischos Hanno von Kln, den Heinrichs Vater auf den Klner Bischofstuhl erhoben hatte) dazu, der schwachen Kaiserin auch noch den zwlfjhrigen Thronerben zu rauben; angeblich wollten sie ihn besser erziehen, als es die nachgiebige Mutter bei dem schwer zu bndigenden Wesen des senrigen Knaben vermchte; in Wahrheit beabsichtigten sie jedoch, auf diese Weise die Regierung an sich zu reien. Als Agnes in Kaiserswerth am Rhein Hof hielt, kam Hanno mit einem prchtigen neuen Schisse dorthin. Er lud Heinrich ein, es zu be-sichtigen. Arglos folgte der Knabe; doch kaum hatte er das Schiff betreten, so fuhren die Ruderer ab, und Heinrich war gefangen. Mutig strzte er sich in die Fluten, um schwimmend das Ufer zu erreichen, wo viel Volks, jammernd der die Tcke der Verschworenen, ratlos zuschaute. Aber die gewaltige Strmung htte ihn fortgerissen, wenn nicht Gras Ekbert von Braunschweig ihm nachgesprungen wre und ihn auf das Schiff zurck-gebracht htte. So blieb Heinrich in der Gewalt des Erzbischofs; denn die Mutter beschrnkte sich auf Klagen und Trnen; als diese nichts fruchteten, zog sie sich in ein Kloster zurck und entsagte der Welt. 2. Die Zuneigung seines Zglings vermochte sich Hanno nicht zu erwerben; er war ein strenger, finsterer Mann, der durch Hrte den liebebedrftigen Knaben zurckstie. Bald wurde ihm von den brigen Fürsten, die auf seine Macht eiferschtig waren, der Erzbischos Adalbert von Bremen an die Seite gestellt ein ganz anderer Mann, an den sich Heinrich mit jugendlicher Begeisterung anschlo. Stammte Hanno aus geringerem Stande, so war Adalbert aus vor-nehmster Familie; jener war rcksichtslos hart auch gegen den Knigssohn und hatte nur den Vorteil seiner Kirche im Auge. Adalbert war heiter und prachtliebend, so da sich an ihn der junge König von ganzem Herzen anschlo. Auch er wollte die Macht des Erzbistums mehren und geriet dadurch in Kmpfe mit den schsischen Groen. Seinen Ha gegen diese pflanzte er in Heinrichs Herz. Aber das Ansehen des Reiches wahrte er besonders gegen die alten Feinde des Reiches, die Ungarn. 3. Adalbert setzte es durch, da Heinrich schon mit fnfzehn Jahren fr mndig erklrt wurde; dadurch gewann er noch mehr an Einflu.

6. Mitteleuropa - S. 94

1911 - Leipzig : List & von Bressensdorf
§ 92 Deutschlands Kolonien. 94 Kautschuk (Gummi), Elfenbein usw.: 3. für diese Waren können sie uns wieder Industriewaren (Zeug, Eisengeräte usw.) abnehmen; 4. einige Kolonien (nament- üch Deutsch-Südwestafrika) können deutsche Auswanderer aufnehmen, so daß diese nicht in fremde Länder zu gehen brauchen; 5. der Besitz von Kolonien erhöht unser Ansehen und unsern Einfluß in der ganzen Welt. — Freilich ist der Nutzen, den Misere Kolonien uns gewähren, heilte noch gering, denn wir besitzen sie noch nicht lange und müssen erst noch viel Arbeit in ihnen leisten (Bahnen bauen, Pflanzungen von Baumwolle, Kaffee, Tee usw. anlegen, die Neger zur Arbeit erziehen usw.). Die Kolonien zu fördern ist eine wichtige Ausgabe für das deutsche Volk. — Es wohnen in unsern Kolonien zurzeit rund 10 000 Deutsche. 2. Bewohner, Tiere und Pflanzen. Bis auf Kiautschou liegen alle diese Kolonien in der heißen Zone. Es sieht dort also völlig anders aus als bei uns. Die Menschen, die Häuser, die Tierwelt, die Pflanzen, alles ist anders. Die Be- wohner sind meist Neger oder doch negerähnliche Völker. Von Tieren seien genannt: Löwen, Leoparden und Hyänen; Affen, Elefanten, Nashörner, Giraffen, Antilopen und Strauße. Unter den Pflanzet: sind besonders auffällig biet Palmen. Am wichtigsten unter ihnen sind die Kokospalmen, auf denen die Kokosnüsse wachsen (Abb. 88) und die Olpalmen, aus deren Früchten man das Palmöl preßt. Ferner sind von großer Wichtigkeit die Bananen mit ihren auch bei uns beliebten Früchten. Große Flächen werden bedeckt von gewaltigen Urwäldern, die noch keines Menschen Fuß betrat. Wo nur wenig Regen fällt, befinden sich Steppen, d. h. baumlose Ebenen, die nur mit Gras bewachsen sind. Deutsch-Südwestafrika hat auch große Wüsten. Im übrigen sollen uns unsere Bilder zeigen, wie es in unsern Kolonien aussieht. Bild 89 und 90 führen uns nach Deutsch -Ostafrika^. Bild 89 zeigt eine ostafrikanische Dorfstraße: Hütte neben Hütte, schwarze Gestalten mit weißen Gewändern am Weg, alles überragt von schlanken Palmen mit mächtigen Wedeln. — Auf Bild 90 feheu wir einen an die Küste zurückgekehrten Trupp Neger, der Elefantenzähne (Elfeubem) aus dem Innern geholt hat. — Bild 91 führt uns nach Togo. Wir sehen den Stamm eines gewaltigen Baumes. Es ist ein Affen- brotbaum. Die Affenbrotbäume find die mächtigsten (nicht höchsten) aller Bäume. Der Stamm erreicht einen Durchmesser bis zu 14 m, hat also eine Grund- fläche so groß wie eiu stattlicher Saal. Die Krone hat einen Durchmesser von 40—50 m, und die Äste sind so stark wie sonst Baumstämme. — Bild 92 versetzt uns nach Kamerun. Ein gewaltiger Gorillaaffe ist erlegt worden; 3 Neger zeigen ihn in aufrechter Haltung. — Bild 93 stammt aus Deutsch-Südwestafrika (aus dem Lande der Herero und Hottentotten). Ein Stück Steppe soll mit dem Pflug umgebrochen werden. Wir sehen ihn mit 8 langgehörnten Ochsen bespannt. — Bild 94 endlich führt uns nach Kaiser Wilhelms-Land (auf einer großen Insel bei Australien). Wir erblicken ein hübsch unter Palmen und andern fremdländischen Bäumen gelegenes Dorf. 1 Die betreffende Kolonie jedesmal im Atlas aufsuchen!

7. Lehrbuch der allgemeinen Erdkunde - S. 417

1836 - Leipzig : Schumann
417 Iv. Politische Geographie. Océanien. morastigen Niederungen auf manchen Inseln aber die Lust außer- ordentlich ungesund. Australien hat wegen seines bedeutenden Flä- cheninhaltes und seiner eigenthümlichen Bodengestaltung ein be- sonderes Klima. — Produkte: An Mineralien hat Borneo Dia- manten; Gold haben Borneo, Sumatra, Luzon, Mindanao und Timor; vortreffliches Zinn liefern Banka und Billiton; Stein- kohlen Sumatra und Neu - Südwales. — Auö dem Pflanzen- reiche finden wir in Polynesien, und zwar besonders auf den Mar- quesas, den Gesellschaftsinseln und namentlich auf Tahiti, den Brotfruchtbaum, der von hier nach den Antillen und auf einige Inseln im indischen Oceane verpflanzt worden ist; sodann auf Tahiti und anderen Inseln die Schirmpalme, mit deren Blattern die Bewohner ihre Hütten decken; Bataten (eßbare Wurzeln); Papiermaulbeerbaum, woraus Kleidungsstücke verfertigt werden; Bambus; Baumwolle wächst auf mehren Inseln wild; Tik- und Eisenholz, Sagopalmen. — Auf den Karolinen, dem Mulgraves- Archipel und besonders auf den Sandwichsinseln wächst Sandel- holz; zwischen dem Aequator, Asien, Neu-Holland und Neu-Gui- nea hat der Pflanzenwuchs viel Aehnliches mit dem hinterindischen; die feinsten Gewürze gedeihen nur hier, besonders auf den Moluk- ken. Die australischen Pflanzen haben zum Theil besondere Eigen- thümlichkeiten, unl> auf Neu-Seeland ist besonders der neuseeländi- sche Flachs zu bemerken. — Das Thierreich auf Malaya bietet unter andern dar: zweifarbige Tapirs, Gibbons mit langen Armen, Tiger, Elephanten, Büffel, das eingehörnte Rhinoceros auf Suma- tra, das mit zwei Hörnern auf Java, Zwerghirsche; die merkwürdi- gen Pongos auf Borneo; hier und auf Eelebes der Babi-Russa oder Hirscheber; auf den Molukken leben schon Känguruh's, Ka- suare mit helmartigem Kamme (die Emus oder ungehelmten Ka- suare auf Neu-Holland), die fliegende Eidechse, das Kamäleon. Auf Neu-Holland zeigt das Thierreich Formen, die von jenen aller übrigen Gegenden durchaus abweichen; besonders auffallend ist der Umstand, daß die Säugethiere, mit Ausnahme von dreien (Nous- setten, Seehunden und Hunden) doppelte Taschen am Leibe haben; wir nennen Bienen ohne Stacheln, Känguruhs, Schweifbeutelthiere, den Australwolf, das Schnabelthier, den australischen Igel und schwarze Schwäne. Reptilien der widerlichsten Art leben auf den australischen und malayischen Inseln überall; die Seewalze (Holo- thuria trepang, oder Priapus marinus), ein Zoophyt, das auf den Riffen an der Nordküste Neu-Hollands häufig vorkommt, wird nach Hinterindien und China von" den Malayen verhandelt. In Polynesien sind Haupthiere Hchwein und Hund; Fledermäuse überall. — Der Flächeninhalt Océaniens wird auf etwa 200,000 Ihm. mit mehr als 20 Mill. Bewohnern geschätzt. Unter diesen sind von Fremden, d. h. Asiaten und Europäern, am zahlreichsten: Chinesen, die auf allen Inseln Malaya's gefunden werden; Araber, und auf der bei Japan angeführten Bonin- oder Munin- Sima - Gruppe auch Japaner; von den Europäern sind am meisten vorhanden: Holländer, Portugiesen, Engländer überall, Andrer Geogr. 27

8. Lehrbuch der allgemeinen Erdkunde - S. 184

1836 - Leipzig : Schumann
184 Allgemeine Erdkunde. Fuß lange Wurzeln. Ein einziges Blatt der Fächerpalme ist hin- reichend, einem Dutzend Männern Schatten zu geben; zwei oder drei bilden das Dach einer Hütte. — In den gemäßigten Gegenden werden die Bäume in den Wäldern besonders als Nutzholz geschätzt, in der heißen Zone dagegen geben manche vortreffliche Nahrungs- mittel, besonders die Palmen, welche ein charakteristisches Merk- mal dieser Gegenden sind; wir nennen hier nur die Dattel - und Sagopalme. Der Brodfru chtb aum giebt manchen Indianer- stämmen auf den Südsee-Inseln fast ausschließlich ihre Nahrung, und die Gummiwälder in Afrika liefern das arabische Gummi, das dem Wanderer in der Wüste als Labsal dient und auch sonst mannigfach benutzt wird. — Ferner wachsen in der heißen Zone die allerhärtesten Holzarten, als Mahagony- und Eisenbäume; aus dem Teakholze werden die dauerhaftesten Schiffe gezimmert; auch die Färbehölzer kommen von dorther. §. 777. An feinen Früchten liefert die heiße Zone: Ta- marinden, Ananas, Guava, Bananen; — sodann die feinsten Gewürze, als Zimmet, Muskatnüsse, Gewürznäglein und Pfeffer; weiter Myrrhen, Aloe, Weihrauch rc. Weizen aber und anderes Getreide artet hier aus und kommt nur in hochliegenden Gegen- den fort. An deren Stelle tritt der Mais oder das Welschkorn, der vom Aequator bis zur kalten Region hinauf gedeihet, der Reis und die Hirse. Als Surrogate der Getreidearten dienen ferner die Brodfrucht und der Pisang; die Kaffave und Maniokwurzel in Amerika, und die Yamswurzel, die einen weit bessern Geschmack hat als alles aus Getreide gebackene Brod. — Zu bemerken ist noch, daß die höher liegenden Gegenden andere Pflanzen haben, als das Tiefland, und umgekehrt. T h i e r r e i ch. §. 778. Unter den auf der Erde lebenden Thieren gehört eine verhältnißmäßig nur geringe Anzahl den schädlichen an, und es giebt der nützlichen weit mehr c als zum Beispiel der Raubthiere, der giftigen Reptilien oder lästigen Insekten. Die Hausthiere z. B. liefern Milch, Butter rc., ihr Fleisch wird gegessen, ihre Felle werden mannigfach benutzt, ihr Haar oder ihre Wolle zu mancherlei Stoffen verarbeitet. Auf viele wilden Thiere wird des Pelzes wegen Jagd gemacht, aus dem Fleische anderer, z. B- der Seehunde, außer- dem noch Thran gebrannt. 8- 779. Die geographische Vertheilung der meisten Thiere hängt nicht minder als jene der Pflanzen von der Be- schaffenheit des Klimas und Bodens ab. Manche Gattungen kön- nen überall leben, wo nur der Boden überhaupt anbaufähig ist, und sind durch den Menschen weit verbreitet worden. Es gehören glücklicherweise die meisten Hausthiere hierher; das Rindvieh, Pferd und Schwein kann unter allen Breiten bis zu den Polarkreisen fortkommen; ebenso das Schaf, die Ziege, die Katze und der Hund. Von den wilden Thieren finden wir überall: den Fuchs, Hasen, Bären und Hirsch, das Eichhörnchen, die Ratte, die Maus und das Wiesels

9. Europa (ohne Deutschland), Die fremden Erdteile - S. 111

1911 - Leipzig : List & von Bressensdorf
Iii Der Sudan. § 96 Abb. §96. Eine Versammlung unter dem Affenbrotbaum in Togo. (Als großes farbiges Anschauungsbild bei F. E. Wachsmuth, Leipzigs erschienen.) an der Nordostgrenze Kameruns. Westlich vom Tsadsee Hochsudan, östlich Flach- sudan. Meist ziehen sich von der Küste aus Urwälder weit landeinwärts, die allmählich lichter werden und zur trockueren Steppe, der Savanne^, über- gehen. In den Urwaldgebieten sehr reiche Niederschläge. Flüsse: Senegal und Gambia, Niger, Schari. — Ungemein reiche Pflanzen- und Tierwelt: Olpalmen (Palmölgewinnung aus ihren pflaumenähnlichen Früchten und deren Kernen, zur Herstellung von Stearinlichten und Seife), Gummibäume (Gummi arabicum), Kautschukbäume (Schlinggewächse; aus dem Milchsafte wird Kaut- fchuk gewonnen zu Radiergummi, Fahrradreifen usw.). An Tieren seien außer den bei der Sahara erwähnten genannt: Elefanten, Nashörner, Giraffen, Affen. Im Winter leben im Sudan wie in Nordafrika viele unserer Zugvögel. Die Ober-Guiueaküste (spr. ginßa!) ist heiß-seucht und ungesund. Boden- beschasfenheit usw. siehe bei Togo und Kamerun, §132 und 133! Ii. Das Volk. Bräunliche oder schwarze Sudan-Neger (Sudan heißt Land der Schwarzen), überwiegend Anhänger des Islam. Die Frauen treiben an der Guineaküste meist Gartenbau: Bananen, Süßkartoffeln, Bohnen; im übrigen meist Hackbau: vor allem Mohrenhirse (das Brotgetreide, wie bei uns Roggen 1 Die Savannen, den Prärien am Mississippi ähnlich, haben harte, mannshohe Büschel- gräser und vereinzelte Bäume, besonders gewaltige Affenbrotbäume (§133, 2 und Abb. § 96), aber auch Baumgruppen und Waldstreifen, namentlich an den Flüssen (Zeilenwälder).

10. Europa (ohne Deutschland), Die fremden Erdteile - S. 130

1911 - Leipzig : List & von Bressensdorf
Brasilien. 130 Abb. § 117. Brasilianischer Urwald. (Als großes farbiges Anschauungsbild bei F. E. Wachsmuth, Leipzig, erschienen.) schlingpslanzen, vgl. § 96!), Farbhölzer, z. B. Rotholz; Riesenschlangen,, Brüll- und Wickelschwanzaffen, Jaguare und Pumas, Kolibris und Papageien. 2. Ztädte. Hst. Rio de Janeiro (riü de janetu) G?, an einer herrlichen Bucht; unter welchem Breitenkreise? Unter dem gleichen Breitenkreise auch Sao Paulo H., überraschend schnell gewachsen. (Seine Hafenstadt ist Santos □, Hauptkaffeehafen, ungesund). Bahia Pernambn'co G, Hafenstädte. Ii. Das Volk. Nur zu y4 Weiße (Kreolen), zu 3/4 Mischlinge und Neger. Daher kein rechtes Fortschreiten des Landes. Im Innern wilde Jndianerstämme, In den Südpro- vinzen blühende deutsche Ansiedelungen. In den Provinzen Rio Grande do Snl und Santa Katharina wohnen 400000 Deutsche (f. das gestrichelte Gebiet bei 1 und 2 in Abb. 3, § 124!). Die blühende Kolonie Blumenau, eine deutsche Gründung, zählt bei 30000 Einw. 20000 Deutsche. — Die Brasilianer sprechen portugiesisch und sind katholisch (Brasilien war früher eine portugiesische Kolonie!). Wirtschaftliches. Brasilien ist das erste Kaffee-, Kautschuk- und Kakao- land der Erde (merke: K, K, Ki). Hauptausfuhr: Kaffee, Kautschuk, Leder, Kakao. 2. Argentinien. I. Das Land. 1. Fast 6 mal so groß wie Deutschland; 6^/2 Mill. Einw. Grenzen im Westen und Osten? Im Süden die Magellan-Straße, zwischen? 2 Gebiete: a) Die Pampas am Paranä, b) Patagonien, beide im „Re- genschatten" der Anden (Westwinde vorherrschend!), daher regenarm.
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